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Bittersüßes oder Saures

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist das 1 Kapiel meiner ff viel Spaß beim Lesen ^_^
Wünsche euch noch ein schönes Wochenende :3 Komplett anzeigen

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Sakura ganz allein Zuhause

Sakura war ein sehr hübsches Mädchen und sah Mebuki, ihrer Mutter, sehr ähnlich. Alles an ihr war klein und zierlich, außer ihren Augen, die unglaublich groß und von einem hellen Grün waren. Sie hatte kurze pinke Haare, eine hohe Stirn und perfekt geschwungene Augenbrauen.

Ich lag auf dem Bett und übertönte das Schweigen mit der Rapmusik, die Ino mir auf Kassette aufgenommen hatte. Papa hatte mir zwar einen iPod geschenkt, aber ich hatte das Ding noch nie benutzt - genauso wenig wie den Laptop. Ich war noch nicht so weit. Draußen war es stockdunkel. Der Vollmond war hinter der Wolkendecke verschwunden. Die Nacht wurde einzig und allein vom boshaften Grinsen der Kürbisse vor den Haustüren erlauchtet. Immer noch zogen Kinder durch die Straße und riefen ,,Trick or treat. Trick or treat. Was Schönes her, sonst hexen wir!".

Wie lange ich so lag? Keine Ahnung. Vielleicht war ich auch eingeschlafen. Ich glaubte, draußen im Flur Schritte zu hören, und hielt den Atem an. War das Sasuke? Würde er in mein Zimmer kommen? Nein. Das Geraüsch war verschwunden. Gott sei Dank versuchte wenigstens er, nicht mit mir zu reden! Er hatte etwas an sich, was mich verunsicherte. Auf der einen Seite der große Schweiger, dann wieder kommentierte er alles mit spöttischem Grinsen. Auch Papa störte das, so viel hatte ich schon mitbekommen. Irgendwie Tat er mir leid. Nicht nur Sasuke als Stiefsohn, sondern jetzt auch noch mich, das Kuckuckskind. Nur ein Satz zu Mami vor sechzehn Jahren und alles wäre anders gelaufen. Wie es wohl gewesen wäre, in einer ganz normalen Familie aufzuwachsen? Papa, Mami und ich? Nein, ich wollte nicht an Mami denken und an all das, was gewesen war. Oder eben nicht gewesen war. Entschlossen schüttelte ich den Kopf und beschloss, mir vor dem Abendessen noch eine heiße Dusche zu gönnen.

Im Badezimmer war es genauso warm, wie ich es mir bei dem Wort Sauna vorstellte. Ich zog mich aus, legte meine Kleider ordentlich über den Wäschekorb. Dann zog ich die Tür zur Duschkabine auf, stieg hinein und drehte den Regler bis zum Anschlag, also kurz vor den Siedepunkt. Von dem heißen Wasser brannten die Narben am Arm und leuchteten rot.

Ich schloss die Augen und hielt mein Gesicht unter den dampfenden Wasserstrahl. Mit dem Wasser schienen auch all meine Sorgen von mir abzufließen. So schlecht läuft es gar nicht, beruhigte ich mich, du hättest auch im Heim landen können. Stattdessen bist du jetzt stolzer Besitzer eines Vaters, der jede Menge Kohle verdient. Und das war im Vergleich zur Vergangenheit echt das totale Kontrastprogramm.

Papa kümmert sich wirklich um mich, er gab sich tierisch viel Mühe - und ich konnte ihn ehrlich gesagt ganz gut leiden.

Ich hätte ewig unter dem Wasserstrahl stehen bleiben können, mein Körper hatte bereits angefangen zu dampfen. Die Glasverkleidung der Duschkabiene war total beschlagen. Ich spülte Seife und Shampooreste ab und drehte den Wasserhahn zu.

Im selben Augenblick hörte ich etwas. Als ob die Tür zum Badezimmer geöffnet wurde. Dann spürte ich einen Luftzug im Rücken. Eine plötzliche Kälte fegte über mich hinweg, die mich frösteln ließ.

War noch jemand außer mir im Raum?

Ich lauschte angestrengt nach verdächtigen Geraüschen.

Nein, nur das aufdringliche Tropfen des Duschkopfes.

Ich wischte die beschlagenen Scheiben mit der Hand sauber, kniff die Augen zusammen, doch ich konnte nur die Umrisse der Möbel erkennen.

,,Sasuke bist du das?"

Keine Antwort.

Alles schien normal, wäre da nur nicht das Gefühl von Angst gewesen, das mich plötzlich überfiel. Mein Herz setzte für einen Moment aus und in der nächsten Sekunde raste es plötzlich los.

Ich versuchte, die Tür der Duschkabine aufzustoßen. Sie klemmte. Ich warf mich dagegen - und fiel.

Einige Sekunden - zwei, drei? - saß ich am Boden und versuchte, mich zu beruhigen.

HIER IST NIEMAND!

Doch die Angst, seit Woche mein bester Freund, ging einfach nicht weg. Während ich noch immer dasaß, völlig unfähig micb zu bewegen, hörte ich von Weitem das Telefon laut schrillen.

Ich wartete darauf, Sasukes Schritte zu hören, und rechnete fest damit, dass er abnahm. Doch nichts passierte und saß Telefon hörte nicht auf zu klingeln.

Vielleicht war es ja Papa. Wie gerne ich grade seine Stimme würde! Ich musste mich beeilen, wollte nach meinen Kleidern greifen, aber... sie waren verschwunden.

Ein kalter Luftzug streifte meinen nassen Körper - da bemerkte ich, dass die Tür einen Spaltbreit offen stand. Ich war mir ganz sicher, dass ich sie vorhin hinter mir zu gemacht hatte.Mein Blick kehrte zum Wäschekorb zurück. Ich hätte mich doch hier ausgezogen, hatte die Klamotten dort abgelegt! Sie mussten hier sein! Panisch schaute ich mich im Bad um. Nichts. Ich schlang ein Badetuch um mich und rannte in mei Zimmer.

Das Telefon schrillte weiter.

Nichts. Weder auf dem Bett noch auf dem Schreibtisch-Stuhl meine Kleidung war nirgends zu sehen. Drehte ich total durch? Hatte das heiße Wasser irgendwie meinen Verstand vernebelt? Zurück im Badezimmer stellte ich fest: Die Kleider hatten sich in Luft aufgelöst. Jeans, T-Shirt, Jacke, Strümpfe, Slip, BH. Alles weg. Und das Klingeln hörte einfach nicht auf. Ich rannte die Treppe hinunter. Von Sasuke war nichts zu sehen. Keine Spur von ihm.

,,Hallo?"

Niemand antwortete.

,,Hallo?" wiederholte ich keuchend, völlig außer Atem vom Rennen.

Aber das Telefon blieb stumm. Dabei war ich mir fast sicher, dass am anderen Ende jemand war.

Mein Blick fiel auf die Fotos auf der Kommode. Mir war noch nie aufgefallen, dass auch eines von mir dort stand. Von mir und Mami. Ich wandte rasch den Blick ab, ignorierte das heftige Klopfen in meiner Brust. Der Hörer fiel zu Boden.

In diesem Moment hörte ich einen Schlüssel im Schloss. Die Haustür öffnete sich und Sasuke stand vor mir.

,,WO warst du?"

,,Pizza holen. Ist das Verboten?"

,,Aber..."

Er hatte tatsächlich zwei Pizzakartons in den Händen. Komisch, hatte Papa nicht irgendwas von Liefersevice gesagt?

Ich war total durcheinander. Eine Pfütze aus Wasser, das aus meinen Haaren tropfte, hinterließ einen hässlichen Fleck auf dem hellen Holzfußboden.

,,Bei uns rennt man jedenfalls nicht nackt durchs Haus."

Er ging an mir vorbei. ,,Wir können jetzt essen oder hast du keinen Hunger? "

,,Doch... aber meine Kleider...", stammelte ich.

,,Was ist damit? "

,,Nichts!" Ich wandte mich um und stolperte die Marmorstufen nach oben. Das Erste, was mir ins Auge fiel, als ich die Badezimmertür aufriss, waren meine Jeans. Und zwar genau dort, wo ich sie hingelegt hatte. Auf dem Wäschekorb und darauf die frische Unterwäsche. Ich zitterte am ganzen Körper, als ich mich anzog. Was war nur los mit mir? War ich total durchgeknallt? Hatte Mamis Tod mich doch mehr aus der Bahn geworfen, als ich mir bislang eingestehen wollte?

Ich musste endlich aufhören, so viel über die Vergangenheit nachzudenken. Mein Leben fand nun hier statt, in diesem Haus, mit meiner neuen Familie. Tapfer schluckte ich gegen den Kloß in meinem Hals an. Ich warf einen Blick in den Spiegel, klatschte kaltes Wasser in mein bleiches Gesicht und sagte mir: Nur nichts anmerken lassen, Sakura. Reiß dich zusammen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war das 1 Kapitel meiner ff und ich hoffe es hat euch gefallen ^^ Komplett anzeigen

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