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Dead Inside

Sasu/Saku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
n`Abend!^^

Hier bin ich wieder mit dem nächsten Kapitel. Vielen lieben Dank an die leute die so lieb waren mir beim letzten Pitel Kommis zu hinterlassen. Ich hab mich tierisch drüber gefreut.^^

Auch danke an euch anderen, dass ihr meine Geschichte weiter verfolgt und ich hoffe, euch gefällt sie genauso gut wie mir selber. es macht richtig Spaß an ihr zu schreiben und ich bemühe mich echt die Emotionen gut rüber zu bringen. hoffe es hat geklappt.

naja, ich wünsch euch trotdem jetzt viel Spaß beim lesen.^^


eure Kitty_cat Komplett anzeigen

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Fremder Retter

Wir starrten uns immer noch an. Ich erschrocken und sprachlos und er fassungslos und wütend? Zumindest dachte ich, diese Emotion in seinen Pechschwarzen Augen zu erkennen. Die Zeit schien zwischen uns stillzustehen, als wir uns weiter nur in die Augen starrten.
 


 

Dann plötzlich und unvorbereitet ging ein Ruck durch seinen Körper und er machte einen Satz auf mich zu. Ich hatte gar keine Zeit irgendwie darauf zu reagieren. Spürte nur seinen festen griff um meinen rechten Oberarm und den darauf folgenden starken Ruck, als er mich spielend leicht vom Geländer der Brücke herunter zog. Mich auf den sicheren Boden zurück brachte. Taumelnd keuchte ich von seiner schnellen Reaktion überrumpelt auf und ich brauchte einen Moment um wieder einen sicheren Stand zu bekommen. Was gar nicht so leicht war, bei meinen momentanen Gemütszustand. Durch die ganze Aktion wurde mir stark wieder bewusst wie viel Alkohol ich mittlerweile Intus hatte. Die Welt drehte sich kurz und ich sah alles durch einen Tunnelblick.
 


 

„Was zum Teufel sollte dass! Das war verdammt gefährlich! Wolltest du dich etwa umbringen oder was?!“
 


 

Das Gebrülle von meinem plötzlich auftauchenden Retter dröhnte in meinen Kopf und mein Schwindel wurde schlimmer, als er seine Hände auf meine Schultern legte und mich kräftig durchschüttelte. Dabei fluchte und beschimpfte er mich weiter, wie leichtsinnig ich doch gewesen sei und dabei hätte drauf gehen können. War er wohl noch nicht auf die Idee gekommen, dass das vielleicht genau meine Absicht gewesen war? Unwahrscheinlich. Er schob es wohl auf mein Alkoholkonsum und die darauf folgende Leichtsinnigkeit. Durch sein heftiges durchgeschüttel spürte ich förmlich wie mein Hirn erst vor und dann zurück gegen meine Schädeldecke krachte. Kein angenehmes Gefühl und meine Kopfschmerzen und der Schwindel wurden dadurch auch nicht besser. Außerdem wurde mir von dieser Aktion seinerseits schlecht.
 


 

„Hey, antworte mir gefälligst!“, verlangte er mit einer scharfen und wütenden Stimme, als er endlich mit diesen gerüttel aufhörte. Ich fühlte mich mittlerweile, als wäre ich von einen Karussell heraus gekommen, dass sich mehrmals überschlagen hatte. Immer und immer wieder. Mein Magen machte Purzelbäume.
 


 

„Ich muss kotzen.“
 


 

Dass war wohl nicht die Antwort die er erwartet hatte. Er starrte mich nur an, als ich mich aus seinen locker gewordenen Griff los riss und wieder zum Geländer der Brücke stürzte. Dieses mal aber nicht um in den sicheren Tod zu springen, sondern mich drüber zu lehnen und lautstark meinen Mageninhalt von mir zu geben. Immer wieder erbrach ich mich und als ich langsam glaubte an den ganzen würgen zu ersticken, spürte ich eine warme Hand auf meinen Rücken die diesen fürsorglich in kreisenden Bewegungen rieb und wenn ich stockte etwas klopfte. Das half ungemein. Schwer atmend und keuchend rang ich nach Luft, als ich den ganzen Alkohol wieder von mir gab, den ich vor nicht einmal einer viertel Stunde noch in mich rein geschüttet hatte. Kalter Schweiß stand mir auf der Stirn und ein zittern überzog meinen ganzen Körper, als ich mir mit meinen Handrücken undamenhaft über den Mund wischte und durch den ekligen Geschmack in meinen Mund mich fast schon wieder übergeben musste. Mein Hals brannte von der ganzen Misshandlung und das schlucken war mehr als unangenehm.
 


 

„Geht´s wieder?“
 


 

Die Tränen, die sich in meinen Augenwinkeln gesammelt hatten wegblinzelnd sah ich auf in das Gesicht meines ungewollten Retters und Helfers in Not. Beinahe im selben Augenblick stöhnte ich auch schon auf und verdrehte genervt meine Augen. Das darf doch nicht wahr sein!

Vor mir stand der Schwarzhaarige Typ, der mir heute Mittag mit seinen Blonden Trottel als Kumpel im Supermarkt begegnet war. Durch die ganze Ironie hier musste ich lachen. Da sah man doch mal wieder wie klein die Welt doch war. Immer noch kichernd hielt ich mich instinktiv an ihm fest, als ich kurz gefährlich zur Seite schwankte. In meinen Kopf drehte sich immer noch alles.
 


 

„Hey, geht´s dir gut? Wie viel hast du denn getrunken, man!“
 


 

Prüfend ließ er seinen Blick von mir zu der Jacky-Flasche wandern, die einsam und verlassen immer noch auf dem Geländer der Brücke stand. Zu einsam, wie ich fand. „Auf jedenfall noch nicht genug. Da ist ja immer noch was drin.“ kicherte ich. Bevor der Schwarzhaarige reagieren konnte hatte ich mir die Flasche geschnappt und drückte den Flaschenmund abermals gegen meine Lippen. Das brennen des Whiskeys verschlimmerte zwar das brennen meiner geschundenen Speiseröhre, doch das war mir egal. Ich trank weiter.
 


 

„Hey, bist du blöd?! Willst du wieder kotzen?!“, rief der Schwarzhaarige Typ und er riss mir die Flasche aus der Hand, als ich kurz abgesetzt hatte um Luft zu holen. Verdammt noch mal, was hatte der den für ein Problem? Tauchte hier einfach auf und nahm sich die Frechheit heraus mich herum zu kommandieren. Konnte er nicht einfach wieder abhauen und jemand anderen nerven? „Verdammt was tust du da?“

Wütend beobachtete ich ihn, wie er an das Geländer heran trat. Mit meiner Flasche in der Hand. Was hatte er vor? Das fand ich zwei Sekunden später heraus, als er die Flasche auf den Kopf drehte und der ganze schöne Whiskey in die Tiefe nach unten stürzte. Ungläubig riss ich meine Augen auf und rannte fluchend zu ihm um ihn aufzuhalten.
 


 

„Hey, sag mal bist du bescheuert? Hör sofort auf damit!“
 


 

Doch es war schon zu spät. Die Flasche war leer. Der Alkohol weg. Fassungslos starrte ich in die Tiefe, ehe mein Blick zu den Schwarzhaarigen wanderte, der die nun leere Jacky-Flasche in den nahestehenden Mülleimer donnerte. Jetzt hatte ich das Bedürfnis ihn so richtig durchzuschütteln, so wie er es bei mir vorhin getan hatte. Vielleicht ging die Schraube wieder rein, die sich anscheinend in seinen Hirn gelockert hatte. Woher nahm er sich bitte das Recht heraus einfach den guten Alkohol wegzuschütten. Der war verdammt Teuer gewesen. Immer noch starrte ich ihn fassungslos an und rang um Worte. Es passierte nicht oft, dass ich sprachlos wurde, doch die Dreistigkeit von diesen Typen, hatte mich unvorbereitet getroffen und mich komplett überrumpelt.
 


 

„Warum hast du das gemacht?“
 


 

Ich klang schon fast verzweifelt. Schließlich hatte er das Zeug weggeschüttet, das meinen Schmerz in der Brust betäuben sollte. Der mir die gewünschte Leere und Gleichgültigkeit wieder geben würde, die ich so sehr brauchte. Verstand er überhaupt was er angerichtet hatte? Nein. Natürlich nicht. Er verstand gar nichts. Wahrscheinlich glaubte er das richtige getan zu haben, da er ein betrunkenes Mädchen aufgegabelt hatte, die durch ihre Leichtsinnigkeit fast von der Brücke gefallen wäre. Brüstete sich wohl damit, wie Heldenhaft er doch jetzt war. Solche Typen fand ich einfach zum kotzen. Egal wie gut sie aussahen. Und dass er das tat, war absolut keine Frage. Er sah aus wie die männlichen Super-Models aus den Zeitschriften. Sein perfekt gestyltes Rabenschwarzes Haar, das ihm hinten etwas vom Kopf abstand glänzte im Schein der etwas weiter weg stehenden Straßenlaterne leicht bläulich und zwei längere Strähnen fielen ihm verspielt um sein schön geformtes Gesicht. Seine Pechschwarzen Augen sahen mich mit einem Blick an, bei denen andere Frauen schmachtend in Ohnmacht gefallen wären. Alle außer mir. Es war mir egal wie er aussah. Fakt war, dass er mir meinen Jacky weggeschüttet hatte und dann auch noch so tat als wäre er im Recht. Ich hasste solche Typen. Angewidert sah ich ihn kurz von oben bis unten an, ehe ich mich abrupt umdrehte und dabei ignorierte, dass ich dabei gefährlich schwankte. Sollte er sich doch zum Teufel scheren.
 

„Hey, was hast du vor?“, rief er mir nach und ich hörte sein Misstrauen aus seiner Stimme heraus. „Ich kauf mir eine neue Flasche.“
 


 

„Das ist doch nicht dein Ernst oder?!“
 


 

Und ob es das war. Ich hatte schließlich nicht den Rest in die Fluten gekippt, so dass ich jetzt Nachschub brauchte. Er war daran schuld, dass sollte er ruhig merken. Seine Worte nicht weiter beachtend lief ich schwankend weiter, obwohl ich mich wirklich darauf konzentrierte es nicht zu tun. Klappte nur nicht.
 


 

„Hey, jetzt warte doch mal!“
 


 

Mit schnellen Schritten hatte er mich eingeholt und packte mich wieder an meinen rechten Oberarm, um mich zum stehen zu bringen. „Fass mich nicht an!“, fauchte ich wütend, als ich mich aus seinen griff los riss und mich zu ihm umdrehte. Das gleiche hatte ich heute Mittag schon bei seinem Blonden Kumpel getan, doch anders wie dieser zeigte der Schwarzhaarige überhaupt keine Reaktion auf mein tun. Er sah mich einfach nur an. Ich sah trotzig zurück. Ignorierte dabei, dass sich wieder alles um mich drehte. Verdammter Alkohol. „Hey…“, begann er, doch ich unterbrach ihn gereizt. „Hör auf mich immer Hey zu nennen, das nervt!“
 

„Ach und wie soll ich dich sonst nennen?“
 

„Keine Ahnung.“
 

„Dann muss ich wohl beim Hey bleiben.“
 

„Mach doch was du willst.“
 


 

Abermals drehte ich mich zum gehen um. Genervt von dieser sinnlosen Diskussion die wir da führten. Leise Schritte verrieten mir dass er mir folgte. Doch das war mir egal. Trotzdem konnte ich es nicht lassen einen Blick zu ihm hinter zu werfen. Die Hände lässig in seinen beiden Hosentaschen seiner schwarzen Denim- Jeans lief er nicht mal zwei Schritte von mir entfernt. Mein Blick wanderte weiter nach oben und musterten das weiße T-Shirt das eng an seine Haut schmiegte und von der schwarzen Lederjacke halb verdeckt wurde. Trotz alledem konnte man die antrainierten Muskeln darunter erkennen. Er strahlte etwas Faszinierendes und auch leicht Gefährliches aus. Ein waschechter Bad Boy, wie er im Buche stand. Schnaubend wandte ich meinen Blick wieder nach vorne und beschleunigte etwas meine Schritte. Es machte nicht den Anschein als würde er sich in nächster Zeit verduften. Wenn ich ihn also schon nicht los wurde, dann sollte er mir gefälligst nicht auf die Pelle rücken, wenn er mir schon wie ein Anstandswauwau hinter her dackelte.
 


 

Stumm liefen wir durch die Straßen Konoha´s auf der Suche nach einem Laden, wo ich mir Nachschub kaufen konnte. Doch irgendwie war es schwer geworden überhaupt einen Laden zu finden. Irgendwie hatte ich meinen Orientierungssinn verloren. Blinzelnd blieb ich stehen und sah mich um. Waren wir nicht im Park? Dicke und hochgewachsene Bäume und Büsche die von dem zuständigen Gärtner schön in Szene gesetzt wurden und so die ruhige und idyllische Atmosphäre von dem Park unterstrichen, tauchten vor mir auf. Im dunklen waren sie allerdings nur meterhohe dunkle schwarze Schatten, die schon fast eine unheimliche Stimmung verbreiteten. Die wenigen Straßenlaternen, die nur sperrig Licht spendeten verhinderten auch nicht, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief und mir eine gehörige Gänsehaut verpasste. Mit einen leicht mulmigen Gefühl starrte ich in die Schatten und erwartete schon fast, dass gleich ein Mörder im Clownskostüm grusselig pfeifend dort im Dickicht auftauchte und wahnsinnig Lachend auf mich zugerannt kam. Ohne Vorwarnung lachte ich über diese absurde Gedanken los. Ich sollte mir wohl nicht mehr so viele Horrorfilme ansehen.
 


 

„Was ist denn so lustig?“
 


 

Immer noch kichernd sah ich zu meinem stillen Begleiter, der immer noch hier war. Wollte er mir jetzt die ganze Nacht verfolgen? Hatte er nichts Besseres zu tun? Anscheinend nicht, denn fast schon gelangweilt tippte er auf seinen Smart Phone herum. Das Display erleuchtete dabei sein Gesicht und in dem künstlichen Licht wirkte seine eh schon helle Haut noch blasser. Fast schon Geisterhaft. Mit einem neutralen Gesichtsausdruck sah er mich an, als er den Bildschirm wieder ausschaltete und sein Handy zurück in seine Hosentasche steckte.
 


 

„Wolltest du dir nicht Nachschub besorgen? Wenn ja, dann sind wir hier falsch“, stellte er nüchtern und auch leicht sarkastisch fest. Ich ging nicht darauf ein. Mein Gesicht wurde auch wieder ernst, als ich ihn weiter forschend ansah. „Warum bist du immer noch hier?“, überging ich seine spöttischen Worte und mir wurde bewusst, dass es mich wirklich interessierte. Außer Ino, die mich eigentlich mit ihrem Gequassel nur nervte, war er der einzige der mir bewusst hinterher rannte und dabei überhaupt nichts von mir wollte. Deswegen verstand ich auch nicht, warum er so seine Zeit verschwendete. Er hätte in diesen Moment seinen Interessen nachgehen können, als mit einem betrunkenen und fremden Mädchen hier im Nirgendwo zu stehen und seine Zeit zu verplempern.
 


 

„Weil ich es will.“
 


 

Ungläubig zog ich eine meiner Augenbrauen hoch. Das glaubte er doch selber nicht. Selbst ich würde das nicht machen. Viel zu lang hatte ich Psychologe für andere gespielt. Gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Mich an falsche Freunde festgeklammert, die mich dann einfach wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen hatten, als ich ihnen nicht mehr vom nutzen war. Ich hatte nun endlich aus meinen Fehlern gelernt. Schon lange ließ ich keinen mehr an mich ran, weil ich in vorhinein schon wusste, dass ich von dieser Person eh nur ausgenutzt und dann zurück gelassen wurde. Auf dies konnte ich getrost verzichten. Lieber war ich allein. Da konnte keiner auf meinen Gefühlen herum trampeln und mich noch tiefer in den Boden trampeln, als ich ohnehin schon drin steckte. Deshalb konnte ich seinen Worten keinen Glauben schenken. Weil er es wollte? Zum Teufel.
 


 

Plötzlich gegen Tränen ankämpfend, die sich in mir bei diesen negativen Gedanken hoch gekommen waren, senkte ich meinen Blick. Drängte den erneuten Brechreitz wieder hinunter. Deswegen hielt ich mich von anderen fern. Wollte keinen neuen Kontakt knüpfen. Weil man eh nur dreckig ins Gesicht angelogen wurde und mich dann genauso beschissen fühlen würde, wie ich es jetzt tat. Ohne Vorwarnung hob sich mein Magen erneut und ich presste meine linke Hand vor den Mund, als ich mich blitzschnell umdrehte und zu dem erst besten rannte, in dass ich hinein reiern konnte. Es war der Mülleimer, der Morgen nach Kotze stinken würde, doch das war mir egal. Wieder gab ich meinen ganzen Mageninhalt von mir, was ja eigentlich nicht viel war, da ich den ganzen Tag so gut wie nichts gegessen hatte, bis nur noch Gallensäure kam. Selbst dann hörte ich nicht auf zu würgen. Abermals war der Schwarzhaarige an meiner Seite, rieb mir wieder beruhigend über meinen Rücken und hielt mir mein Schulterlanges Haar aus dem Gesicht.
 


 

Am ganzen Körper zitternd rang ich stockend nach Atem, als ich mir mit meiner Hand über den Mund wischte und mich einfach auf den kühlen Boden setzte. Meine wackeligen Beine wollten mich einfach nicht mehr länger tragen. Mit leerem Blick sah ich zu Boden und versuchte das zittern, dass von meinem Körper Besitz ergriffen hatte, wieder zu unterdrücken. Vergeblich. „Geht´s wieder?“

Ich sah hoch in das Gesicht des Schwarzhaarigen, der sich zu mir herunter gekniet hatte. Er sah besorgt aus. Machte er sich etwa Sorgen um mich? Gleich schüttelte ich diesen Gedanken wieder ab. Wieso sollte er? Er hatte absolut keinen Grund dazu. Ich nickte nur knapp ihm zur Antwort zu und sah wieder zur Seite zu Boden.
 


 

„Soll ich dich nach Hause bringen? Schlaf würde dir jetzt guttun.“
 


 

Ich sah weiter auf den gleichen Punkt am Boden als ich leicht meinen Kopf schüttelte. „Ich will nicht nach Hause.“ Denn dort würde ich sowieso keinen Schlaf finden. Ich würde mich nur wieder an den Schmerz erinnern, den ich dort zurück gelassen hatte und ich wusste jetzt schon wo ich wieder landen würde. Am Boden meines Badezimmers mit der Rasierklinge in der Hand. Den erneut aufkeimenden Schmerz bekämpfend. Bei diesen Gedanken musste ich schon fast wieder würgen. Nein. Dahin wollte ich noch nicht zurück. Nicht wenn ich noch viel zu aufgewühlt und zu schwach war um mich für den erneuten Schmerz zu wappnen.
 


 

„Ok und wo willst du dann hin?“
 


 

Ich zuckte mit den Schultern. Einfach hier bleiben? Die kleine metallgraue Bank mir gegenüber sah doch ganz nett aus. Morgen früh würde mir mein Rücken zwar den Dienst verweigern, doch das war das kleinere Übel. Ich würde mit den ersten Sonnenstrahlen aufwachen und wahrscheinlich von gaffenden Leuten umzingelt sein, die eifrig Foto´s von mir schossen um es Online zu stellen. Schon jetzt sah ich mich als große Schlagzeile des Tages und würde über Nacht zum Star in Facebook und YouTube werden. Mich würde es interessieren wie viele Klicks und Likes ich bekommen würde, während sich alle köstlich über mich amüsierten und mich auslachten. Mit einen mal fand ich meine Idee hier zu bleiben doch nicht mehr so toll.
 


 

Das leise Seufzen des Schwarzhaarigen ließ mich zu ihm sehen. Er fuhr sich durch seine Rabenschwarzen Haarpracht und schien über etwas nachzudenken. Denn eine Sekunde später lag sein Blick wieder auf mir. Den kleinen Häufchen Elend dass vor ihm saß und mit leeren Blick zu ihm aufsah.
 


 

„Du könntest zu mir mitkommen, wenn du willst.“
 


 

Reglos starrte ich ihn an. Sprach kein Wort. Bewegte sonst keinen Muskel, den er als Zeichen deuten konnte, was ich von seinem Vorschlag hielt. Ich sollte mit zu ihm kommen? War das sein Ernst? Anscheinend schon denn er schien auf eine Antwort zu warten. Geräuschvoll stieß ich die Luft wieder aus, die ich eingeatmet hatte und senkte meinen Blick wieder zu Boden. Immer das gleiche. Alle boten mir ihre Hilfe an, die ich doch gar nicht wollte. Warum taten sie dass immer und immer wieder. Selbst ein mir völlig Fremder kniete vor mir und wollte mir helfen. Warum?
 


 

„Ich brauch keine Hilfe“, sprach ich leise, aber bestimmend. Ich brauchte sie nicht. Ich kam sehr gut alleine klar. Aber kam ich denn alleine klar? Wollte ich den insgeheim nicht, dass mir jemand half? Schrie mein geschundenes Herz nicht danach, nicht mehr alleine zu sein? Ich verdrängte diese Gedanken wieder. Drückte sie wieder in das finstere Eckchen meines geschundenen Innerstes und vermied es den Schwarzhaarigen anzusehen, der mich mit einem ruhigen Blick betrachtete. Irgendwie und ich wusste ums verrecken nicht warum, kam es mir so vor, als könnte er tief in mein Innerstes schauen. Holte unbewusst die Gefühle in mir hoch, die ich vor anderen wegschloss. „Hn“, war das einzige was er auf meine Worte reagierte. Löste aber seinen Blick keine Sekunde von mir.
 


 

„Für eine Möglichkeit musst du dich aber entscheiden. Entweder ich bring dich nach Hause oder du kommst mit zu mir. Allein werde ich dich hier aber nicht lassen!“
 


 

Wieder zuckte ich nur mit meinen Schultern auf seine Worte hin. Es war mir mittlerweile egal was er tat. Die gewünschte Leere breitete sich endlich wieder in mir aus und ließ alles um mich herum egal werden. Mir war es egal ob er mich nach Hause brachte oder mit zu sich nahm. Es spielte alles keine Rolle mehr. Das einzige das mich jetzt gut stimmte, war, dass endlich dieser verfluchte Schmerz in meiner Brust verschwunden war. Er mir mein Herz nicht mehr zusammen drückte. Ich schloss kurz meine Augen. Genoss die erfrischende Leere in mir. Es tat so verdammt gut nichts mehr zu fühlen.
 


 

„Vertrau mir.“
 


 

Diese leis gesprochene zwei Wörter wogen mehr als er womöglich ahnte. Zweifelnd sah ich ihm in die Augen. Suchte in seinen Pechschwarzen Irden etwas zu erkennen, ob er es auch wirklich so meinte, was er gesagt hatte. Konnte ich ihn wirklich vertrauen? Nein. Ich hatte keinen Grund dazu. Wir waren uns fremd. Und doch. Irgendwas hatte der Schwarzhaarige an sich was mich zögern ließ. Was mich auf meiner Unterlippe kauend seine ausgestreckte Hand anstarren ließ. Konnte ich es wagen?
 


 

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Wenn du einmal verletzt wurdest, dann zweifelst du immer wieder daran anderen zu vertrauen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Cosplay-Girl91
2016-08-17T21:02:37+00:00 17.08.2016 23:02
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Lg
Antwort von:  Kitty_cat
18.08.2016 19:40
Danke:)
Von:  piranja11
2016-08-16T20:00:28+00:00 16.08.2016 22:00
Hallo, bin schon gespannt wie es weiter geht...
mach bitte schnell weiter

Antwort von:  Kitty_cat
17.08.2016 08:55
Ich versuche mein bestes schnell weiter zu schreiben und danke für dein kommi^^
Von:  Anitasan
2016-08-16T19:38:31+00:00 16.08.2016 21:38
Wow was für ein Kapitel.
Wirklich großartig geschrieben.
Wahnsinn, hast du echt gut gemacht.
Gruß Anitasan
PS: Der OS an dich ist online.

Antwort von:  Kitty_cat
17.08.2016 08:54
Danke dir^^
Von:  Lucrezia_Borgia
2016-08-16T19:24:31+00:00 16.08.2016 21:24
Iiiiiich liebe es *-*
Antwort von:  Kitty_cat
17.08.2016 08:54
Danke. Freut mich das es dir gefallen hat ^^


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