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Karma is a Bitch

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu mein/e Liebe/r vor dem Bildschirm. *wink* (^-^) /

Kurze Info, in diesem Kapitel habe ich einen Songtext von der Band `Awaken`, mit ihrem Song `Silent Alibi` verwendet, der Text gehört also nicht mir!
Ich habe versucht den Text ins Deutsche zu übersetzen (für die, die wie ich der englischen Sprache nicht soo fähig sind, wie es vielleicht andere sind.) und ich entschuldige mich im Vorraus für die Übersetzungsfehler x.x

Zum Schluss; Ich hoffe die Geschichte gefällt dir immer noch, ab hier werden die Kapitel ein wenig länger... (warum auch immer xD ich hab`wirklich keine Ahnung wieso xDD)
Viele liebe Grüße und danke für Alles! Komplett anzeigen

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Kapitel 18 Allianz (Law)

Ich träumte ausgerechnet von dem roten Teufel.

 

Wie er wie ein Waldbrand wütete, ich stand mitten in den Flammen und konnte nicht fliehen.

 

Es war so unglaublich warm, es war angenehm und ich hatte auch überhaupt keine Angst vor dem Feuertod, sondern blieb lächelnd auf der Stelle stehen und breitete meine Arme aus.

 

"WAS HAST DU MIT IHM GEMACHT?"

 

Bepo... musste der mich jetzt aus meinen Träumen reißen?

 

"LASS IHN GEFÄLLIGST IN RUHE! VERPISS DICH! DICH WILL HIER NIEMAND! VERRECKE!....-"

 

Boa der wurde ja immer lauter.

Dabei hatte ich doch so gut geschlafen...

 

"Bepo.....fuck! Schrei nich` so!", machte ich ihm meine Laune deutlich.

Meine Stimme klang rau, kratzig, staubtrocken.

 

Mist, ich wollte ihn doch gar nicht anschreien.

 

"Sorry... Kannst du mir gleich bitte mal zwei Aspirin und `nen ordentlichen Kaffe bringen?", bat ich ihn jetzt etwas leiser.

 

Mein Kopf dröhnte wie ein Basskonzert.

 

Als ich die entfernenden Schritte von ihm hörte, atmete ich tief auf und versuchte meine Augen zu öffnen.

 

Ich hielt mir den Kopf und sah die Muskeln, auf denen ich noch halb lag, sah an diesen hoch und schaute in das blöde Grinsen von meinem Albtraum.

 

"W..Was..?", fragte ich verwundert.

 

Ich versuchte mich zu erinnern, das wollte mir beim esten Willen nicht gelingen.

Meine Lippen und meine Zunge fühlten sich komisch an.

Was zum Teufel hatte ich gestern getrunken, dass mein Mund so taub war?

 

"Guten Morgen!", begrüßte er mich.

 

Von wegen gut, steck` dir dein `Guten Morgen` sonst wohin!

 

Ich stützte mich auf, verlies meine Wärmequelle und grummelte.

 

"Verdammt... wie viel hab`ich Gestern gesoffen?"

 

Hatte ich irgendwas schokoladiges getrunken oder warum hatte ich den Geschmack auf der Zunge?

Niemals, ich war nie wirklich ein Fan von Süßigkeiten.

 

Ich musterte meinen Gegenüber, versuchte aus diesem irgendwie schlauer zu werden.

Sah den großen Bissabdruck an seinem Hals, der langsam anfing sich leicht blau zu färben.

 

Oh shit.

Bitte bitte bitte bitte bitte lass es nicht meine Zähne gewesen sein, die das verursacht haben.

 

Ich erinnerte mich nicht.

An NICHTS!

Verdammt!

Trafalgar, wieso musstest du es wieder übertreiben?

 

"UND WAS ZUM TEUFEL IST GESTERN EIGENTLICH PASSIERT??!"

Musste ich jetzt meine Wut rauslassen.

 

Das Grinsen des Teufels wurde nur noch breiter.

Klar, der würde mir doch nie was erzählen.

 

"Ein Gentleman genießt und schweigt.", lachte er wissend.

 

Ich hasse diesen Kerl!

Am liebsten würde ich ihn auf meinen Seziertisch fesseln und...

 

Nein.

Nein.

NEIN!

Ich erinnerte mich an meinen Blutdurst.

Ich hatte ihn doch nicht dafür benutzt oder?

Nein.

Das würde ich nicht.

Oder?

Aber dieser leichte Hauch von Eisen in meinem Mund...

 

Diese verdammten Kopfschmerzen!!

 

Der Biss sah wirklich nicht gesund aus, der Arzt in mir wurde geweckt, Schuldgefühle machten sich breit.

 

"Hab`ich dir weh getan..?", fragte ich ihn und presste meine Lippen aufeinander.

 

"Nope.", grinste der Teufel.

 

Wenigstens eine gute Sache.

 

Es brachte nichts, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, der fühlte sich sowieso schon an wie in tausend Teile zersplittert.

 

"Lass`uns Frühstücken ok? Und zieh dir bitte was an, sonst...", seufzte ich, begutachtete nochmals die Bisswunde.

Das letzte was mir jetzt noch fehlte waren irgendwelche blöden Gerüchte.

Bepos Blick hatte mir gereicht, zum Glück hatte ich den im verschlafenen Zustand nicht wirklich mitbekommen, konnte ihn mir aber allemal vorstellen.

 

"Sonst sehen deine Männer, dass sie eine Raubkatze als Kapitän haben?", lachte der Rothaarige.

 

Was wollte ich schon von dem erwarten.

Den Spruch hätte er sich auch sparen können!

 

"Vergiss es!", sprach er bestimmend und ging schnurstracks OHNE Oberteil durch die Tür.

 

Warum hatte ich ihn überhaupt drum gebeten?

Hätte ich ihn nicht darauf angesprochen, hätte er sich vielleicht eins angezogen...

Nein, definitiv nicht!

 

Ich seufzte, rappelte mich schwerfällig aus meinem Bett.

 

Ich ging zum Bad, stellte mich an meinen Spiegel, lies einige kalte Tropfen Wasser über mein Gesicht laufen.

 

Ich sah aus wie ein aufgewirbelter Hamser, der gerade von einer Waschmaschine durchgerüttelt wurde.

 

War das verschmierter Lippenstift an meinem Mund?

Nein nein nein.

Das war nur das getrocknete Blut.

Schadensbegrenzung, vielleicht hatte ich ihm wirklich in den Hals gebissen...

Mehr nicht, niemals.

 

Ich wischte mir mit dem Handtuch grob über mein Gesicht.

Niemals!

 

Ich ging zurück zu meinem Zimmer, lies mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und seufzte.

In meinem Kopf herrschte gähnende Leere, die durch den Schmerz auch nicht besser wurde.

 

Es klopfte, ich bat meinen Bären rein.

 

Er gab mir zwei Tabletten und ein Glas Wasser, welches ich dankend entgegen nahm.

 

Ich spühlte das Zeug runter und warf meinem Vizen einen Blick zu, forderte ihn auf mich alleine zu lassen, was er dann auch tat.

 

Ich konnte mir vorstellen was er dachte.

Man sah ihm seine Gedanken regelrecht an.

 

Ich drehte den Stuhl, mein Blick wanderte auf meinen Papierkorb, der irgendwie voller aussah?

 

Viele zusammen geknüllte Papierstücke lagen unordentlich in der Nähe von diesem.

 

Ich beugte mich runter, nahm einen der Papierfetzten und enthedderte ihn.

Waren das Worte?

Ein Text?

 

Das war nicht meine Handschrift.

Sie war mir völlig fremd, einer meiner Männer konnte das auch nicht geschrieben haben.

 

Es standen vereinzelte halb durchgestichene Sätze auf dem Blatt.

 

Ich lies meinen Blick über die Worte wandern, war das Englisch?

 

 

 

`Your plane submarine is boarding got to cross the ocean alone `

 

Dein Flugzeug U-Boot muss den Ozean allein überqueren

 

 

 

Was zum?!

 

 

 

 

`you need to figure out get through the things that plague you here at home`

 

Du musst die Dinge herausfinden durchstehen, welche dich hier zu Hause plagen

 

 

 

 

War das ein Song? Handelte er von mir?

 

Der Rest war unleserlich.

 

Hatte die Feuermähne eine kreative Ader?

Schwer vorstellbar.

 

Ich legte meine Arme auf den Tisch, vergrub meinen Kopf in ihnen.

Wenigstens war der pochende Schmerz in meinem Kopf weg.

 

Auf dem Schreibtisch waren lauter Stifte verteilt, überall waren leere oder zerknitterte Blätter.

Es war das reinste Chaos.

 

Ich seufzte, begann die Sachen wieder wegzuräumen.

 

Unter dem ganzen Gewühl lag ein sauber beschriftetes Papierstück.

 

Noch ein Songtext?

 

Ich krallte mir das Blatt und begann breit zu Lächeln, als ich die Zeilen las.

 

 

 

 

 

 

Do you feel darkness,

Fühlst du die Dunkelheit,
 

Or have you thrown your love inside?

Oder hast du dein Herz längst verschlossen?
 

Do you feel heartless,

Fühlst du dich herzlos,
 

Or have you given up on life?

Oder hast du das Leben längst aufgegeben?
 

Repeating a paranoide cycle

Ein paranoider Teufelskreis, der sich immer wiederholt.
 

That circles around the same road...

Der Kreis, der sich immer um die selbe Straße dreht.

 

 

 

 

 
 

Come out of your coma

Komm`heraus aus deiner Trance.
 

Awake this silent alibi

Erwache aus deiner stillen Ausrede.
 

Break out of the circle

Brech` heraus aus dem Kreis!
 

This dream you hide, don't let it die

Deinen Traum, den du versteckst, lass`ihn nicht sterben!

 
 

Were you caught red handed

Wurdest du auf frischer Tat ertappt?
 

Before you tried to run?

Bevor du überhaupt fliehen konntest?
 

Or are you still stranded

Oder wirst du immernoch festgehalten,
 

By the tide of the things you've done?

Von dem Strom, der Dinge, die du tatest?

 
 

Or has someone stolen the sun

Oder hat jemand die Sonne gestohlen,
 

From the island you've been trapped on?

Von der Insel auf der du gefangen wars?
 

You shouldn't have to count the days until your life is through

Du solltest nicht die Tage zählen, bis dein Leben verrüber ist.
 

You shouldn't have to let the world take every piece of you

Du solltest die Welt nicht jeden Teil von dir nehmen lassen.

 

 

 

 

Dieser Idiot hatte es doch wirklich geschafft meine schlechte Laune zu vertreiben.

Er hatte mich durchschaut, kannte meine Gedanken, meine Gefühle und wollte mich aufmuntern.

 

Mein Lächeln wurde größer.

 

Dieser Idiot...

Machte schon wieder so einen Unsinn.

 

Ich stand auf, nahm mir einen Ordner aus meinem Schrank und verstaute das Schriftstück darin.

Ich werde es behalten, es war ja schließlich auch für mich.

 

Ich zog mir ein Hemd über und ging zu meinen Männern in den Gruppenraum.

 

Es war unheimlich still in meinen Reihen, was mir aber nur gelegen kam, Kaffee hatte ich ja schließlich immer noch keinen getrunken.

 

Ich setzte mich neben Penguin und Shachi.

Shachi wirkte nervös, warum auch immer, wer weiß was der sich jetzt wieder im Kopf zurechtgesponnen hatte.

Ich wette, in seinem Kopf hüpft ein pfeifendes Einhorn auf einem Schokopudding rum.

 

Bepo kam zu mir, brachte mir endlich meinen Muntermacher und blieb angespannt neben mir stehen.

 

"Käpt`n..?", fragte er leise und wich meinen Blicken aus.

 

Ich musterte ihn, nahm den ersten Schluck von meinem Getränk.

 

"Hm?", gab ich ihm die Erlaubnis zu sprechen.

 

"Also...", begann er, schaute hilfesuchend zu Shachi, der aussah als würde gleich die Welt unter gehen und brauchte noch etliche Sekunden um weiterzusprechen.

 

 

"Was haben du und der Dämon gestern die halbe Nacht in deinem Versuchszimmer gemacht?"

 

Ein Schlag durchfuhr mich, lies mich ins kalte Wasser tauchen.

Ich spuckte meinen Kaffee wieder aus, vor Schreck.

 

Die Frage kam mir gar nicht in den Sinn.

Was, wenn mich jemand gesehen hatte?

Wenn jemand mitbekommen hatte, das ich so lange weg war?

 

Sicher war Bepo das aufgefallen.

In Gedanken gab ich mir selber einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten.

Warum habe ich das nicht bedacht??

 

Was ich wann, wie mache geht meine Männer einen feuchten Dreck an!

 

Ich stand auf, warf jedem einzelnen von ihnen einen Blick zu, der sie hätte erdolchen können.

Bepo fixierte ich besonders finster.

Ich war stinksauer auf ihn!

 

"Soll ich es dir zeigen?", grinste ich ihn diabolisch an.

Ich würde ihm im Moment nur zu gerne zeigen, was ich von seiner Fragerei am verdammt frühen Morgen hielt!

 

Bepo versteckte sich darauf hinter Shachi und ich war froh, dass Penguin die Sache abhakte.

 

"Käpten, ich hab` mit den Kid-Piraten gesprochen, sie befinden sich nicht weit von uns, vielleicht ein Tag Fahrt...", erklärte mir Peng.

 

Ich nahm wieder Platz, trank jetzt endlich genüsslich meine Bohnenmischung, die ich mehr als dringend brauchte.

Er hatte also Kontakt aufgenommen?

Ich hörte ihm aufmerksam zu, sah ihn auffordernd an.

 

"Entweder wir tauchen auf und treffen uns an einer Insel mit ihnen oder wir steuern mit den Turbinen unter dem Wasser auf sie zu."

 

Mir war nichts lieber, als endlich mal den Kopf frei zu bekommen.

Mein Sauerstoffvorrat musste neu gefüllt werden.

 

"Auftauchen! Wir müssen mal wieder an die frische Luft!", befahl ich.

 

Mein Bär brachte mir einen `Entschuldigungs-Pfirsich`, wie Shachi ihn getauft hatte.

Ich konnte meinem besten Freund einfach nicht lange böse sein.

Wollte ihm nur deutlich machen, wie sehr ich es mochte, wenn jemand in meinen Angelegenheiten rumschnüffelte.

 

Der rote Teufel war auffällig ruhig.

Es störte mich zwar nicht, aber irgendwie war es komisch.

 

Ich war bei meiner dritten Tasse Muntermacher angekommen, als sich meine Männer in Bewegung setzten, sich ans Auftauchen machten.

 

Ich stellte mein Geschirr weg, richtete mein Wort an Peng.

 

"Sag`den Kid-Piraten bescheid, sie können ihren Höllenhund wieder abholen!", entgegnete ich ihm, worauf er nur leicht schmunzelte und den Raum verlies.

 

Den roten Teufel ignorierte ich, lief zu dem Maschinenraum und überwachte meine Crew.

Mir war gerade danach.

 

 

Die Sirene ertönte, wenige Zeit später waren wir an der Oberfläche.

 

Ich ging festen Schrittes zum Deck, lehnte mich über die Reeling und atmete einige tiefe Züge ein.

 

Die Sonne schien, die Luft tat unglaublich gut.

 

Ich hörte mir bekannte Schritte hinter mir.

Der rote Teufel stellte sich neben mich und schaute auf´s Meer, stützte seine Arme auf das Metall.

 

Ich entschied mich ihn anzusprechen.

 

"Das Wetter ist wirklich angenehm.", träumte ich vor mich hin.

Mehr als das Thema `Wetter` fiel mir gerade nicht ein, seine Präsens wurde mir viel zu bewusst, das verunsicherte mich aus irgend einem Grund.

Obwohl ich die Gedanken an Gestern erfolgreich nach hinten geschoben hatte...

 

"Scheiß Hitze, scheiß Sonnenstrahlen! Was bitte soll daran so toll sein??!", knurrte er.

 

Ich kicherte.

Er war einfach ein großer Brummbär, musste über alles und jeden meckern.

Irgendwie fand ich diese Eigenschaft amüsant.

 

"Wart`s ab, bis der Kerl in Strapsen aus deiner Crew wieder auftaucht, das lässt jedem das Blut in den Adern gefrieren!", lachte ich.

 

Der rote Teufel stieg mit ein, ich musste mir die Lachträne wegwischen, weil seine Lache mich nur noch mehr anspornte.

 

Nachdem wir verstummt waren, seufzten wir beide gleichzeitig.

 

Er musste bald gehen, das wurde uns beiden in diesem Moment bewusst.

 

"Trafalgar?", fragte er mich, klang unsicher.

Ich sah ihn an, wartete auf seine Frage.

 

"Können wir nicht...", begann er, hob danach seinen Kopf und bildete ein breites Lächeln, er sah aus als hätte er wieder irgendwas ausgeheckt, als wäre ihm ein Licht aufgegangen.

 

"Was denn jetzt??", fragte ich genervt, ich hasste es wenn er um den heißen Brei redete.

 

Er sah mich grinsend an.

 

"Weißt du, ich hab`da noch `ne Rechnung offen, so ein pinkes Federvieh wartet noch auf seine Abreibung von mir...", grinste er.

 

Mingo?

Wieso brachte er ihn jetzt ins Spiel?

 

Ich verschrenkte die Arme vor der Brust, warf ihm einen bösen Blick zu.

 

"Das ist meine Angelegenheit!", bestand ich.

 

Er schüttelte leicht den Kopf.

 

"Vergiss es! Wenn ich einmal jemandem versprochen habe, ihm die Fresse zu polieren, jage ich ihn bis in die Abgründe der Hölle und noch weiter!", sagte er bestimmend.

 

Ich seufzte, lockerte meine Arme und drehte mich wieder Richtung Meer.

 

"Und ich kann dich nicht davon abbringen, hab` ich Recht, Mister Eustass?", seufzte ich.

 

"Jop.", lachte er und grinste mich wieder breit an.

 

Ich hielt mir meine Hand an meine Schläfe.

Ich konnte sowieso nichts gegen den Sturkopf tun.

 

"Na gut....aber..-", begann ich leise.

 

"KLASSE!!", schrie er freudig.

 

Warum freute er sich so?

 

"Das heißt wir müssen erstmal zusammen segeln...", murmelte er, schaute zu mir und wartete auf meine Reaktion.

Der hatte doch extra laut Gebrummelt!

 

Ich lies mir seine Worte durch den Kopf gehen.

Zu zweit waren unsere Mannschaften wirklich stärker.

Aber ob das gegen Mingo reicht?

 

Das werden wir sehen...

 

Ich stieß noch einmal Sauerstoff aus und lächelte ihn geschlagen an.

 

Er griff nach meiner Hand und schüttelte sie kräftig.

 

"Deal!", grinste er.

 

Er benahm sich wirklich wie ein Kind das einen Pudding versprochen bekommen hatte.

 

Ich drehte mich zu meinen Leuten an Deck um.

 

"Holt die anderen!", befahl ich den Anwesenden.

 

Kurze Zeit später stand die versammelte Mannschaft vor mir.

 

"Wir bilden eine Allianz mit den Kid-Piraten!", erklärte ich knapp, das war ein Befehl, der keine Wiederworte duldete.

 

Meinen Männer fielen fast die Augen raus, Penguin zog sich seine Mütze tiefer ins Gesicht.

Shachi bekam einen halben Nervenzusammenbruch und Bepo hämmerte seinen Kopf gegen eine Wand.

 

Ich schmunzelte über den Anblick.

 

"Wann werden wir die nächste Insel erreichen?", fragte ich, überspielte das Szenario.

 

"In ungefähr drei Stunden.", erklärte mir Penguin.

 

Danach wendete ich mich wieder dem Horizont zu.

 

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Wir hatten Glück und legten an einer Sommerinsel an.

Es war ein Sandstrand, mal wieder. Musste mich das jetzt wieder an diese Urwaldgeschichte erinnern?

 

"Macht was ihr wollt, gönnt euch etwas Abwechslung.", richtete ich das Wort an meine Männer und lief ohne auf Antwort zu warten los.

 

Niemand folgte mir, das kam mir gerade wirklich gelegen.

Mein erstes Anhängsel mein Bär wäre ja schon Gift für meine Nerven, auf mein zweites brauchte ich gar nicht eingehen.

 

Die Insel schien unbewohnt, sie erinnerte an eine Wüste.

Sie war auch nicht sehr groß, aber groß genug um den anderen aus dem Weg zu gehen.

 

Als ich etwas Abseits am Strand eine einzelne Palme sah, entschied ich, mich dort nieder zulassen.

 

Ich verschrenkte die Arme hinter meinem Kopf, genoss die wärmenden Sonnenstrahlen, schloss die Augen und schaltete ab.

 

Die Wellen rauschten, es war angenehm einfach mal Alles zu vergessen und den Moment zu genießen.

 

Ich schmunzelte.

Ich hatte jetzt also eine Allianz mit ihm gebildet.

 

Was mich dazu trieb, was ich in dem Moment dachte, wusste ich selbst nicht.

Vielleicht hatte ich einfach aus der Laune raus zugestimmt.

 

 

"Law-chan?", rief eine weibliche Stimme hinter mir.

 

Ich fuhr hoch, schaute in ihre Richtung.

 

"LAW-CHAN!", rannte sie auf mich zu und stürzte auf mich, drückte mich an sich.

 

Ich knurrte, ich mochte es nicht umarmt zu werden, das wusste sie doch ganz genau!

 

"Baby Five, lass` mich los!", grummelte ich, woraufhin sie mich schreckhaft wieder los lies und mich mit Tränen in den Augen ansah.

 

"Schrei mich nicht so an!", schniefte sie.

 

Ich seufzte.

Sie hatte sich kaum verändert.

Baby Five war eine der wenigen Personen, mit denen ich mich in der Don-Familie verstand.

Sie behandelte mich nicht wie einen Sklaven, sie redete unentwegt auf mich ein, bis ich mich geschlagen gab und mich irgendwie mit ihr angefreundet hatte.

Ich mochte sie irgendwie ein wenig, auch wenn sie nervtötend wie eine Kreissäge war.

 

"Was machst du denn hier?", fragte ich sie ruhig.

 

"Buffalo und ich sollen hier nach Hinweisen suchen.", erklärte sie mir.

 

Ich hob eine Augenbraue.

 

"Hinweise?", hakte ich nach.

 

Sie schaute zur Seite, biss sich auf die Lippe und verstummte.

 

"Schon gut. Wie geht`s dir?", ermutigte ich sie.

Ich wusste, sie DURFTE nicht darüber sprechen.

Wenn Mingo gesehen hätte, dass sie hier mit mir sitzt, würde er sie eiskalt umlegen.

 

"Mir geht`s gut, Buffalo war gerade zu einer anderen Insel geflogen, wollte sich ein Eis holen. Mir war langweilig, bis ich dich gesehen habe. Ich traute meinen Augen erst nicht, weil du ja...", sie stoppte ihren Redefluss.

 

Ich legte ihr eine Hand auf den Kopf.

 

"War er sehr wütend?", fragte ich sie leise.

 

Sie brach in Tränen aus und klammerte sich an meinen Ärmel.

 

"Er...Er...", versuchte sie Worte zu finden, die aber in ihren Tränen unter gingen.

 

"Tut mir leid...", seufzte ich.

 

Sie schaute mich wieder an, langsam versiegte ihre Trauer, sie schüttelte den Kopf.

 

"Ich bin froh, dass du es geschafft hast!", lächelte sie mich an.

 

Mein Blick wurde ernster.

 

"Wo ist er jetzt?", fragte ich sie fordernd.

 

Sie schaute mich überrascht an.

 

"Keine...Ahnung...", nuschelte sie, sie sagte die Wahrheit, das hörte man.

 

"Schade...", seufzte ich, lies mich wieder in den Sand fallen und schaute zum Himmel.

 

Sie setzte sich neben mich und schwieg kurz.

 

"Was hast du vor? Er... Law, du weißt wie gefährlich er ist!", wurde sie jetzt hektischer.

 

Ich lächelte.

 

"Da hast du Recht, meine Liebe, aber ich bin diesmal nicht allein."

 

"Diesmal bin ich ja dabei!", rief eine tiefe Stimme hinter mir fröhlich.

Wann hatte sich der Teufel hier her geschlichen?

 

Baby 5 sah verwirrt zu mir und dann zu ihm.

 

"Wer...?", fragte sie ungläubig.

 

Die Rotmähne hielt ihr die Hand hin.

 

"Eustass Kid, sehr erfreut."

 

Ich hob eine Augenbraue, Höflichkeiten standen ihm nun wirklich nicht.

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte, schloss wieder die Augen und versuchte die beiden auszublenden.

Leider konnte ich meine Ohren nicht abwenden.

 

"Ich bin Baby Five. Nett dich kennen zu lernen."

 

"Und du und Trafalgar ihr seid...", war seine erste Frage.

Ernsthaft?

Der nimmt echt kein Blatt vor den Mund.

 

"Law-chan und ich sind alte Bekannte.", erklärte sie ihm, sie war nicht so dumm um irgendwelche nichtigen Infos rauszugeben.

 

Der Flammkuchen lachte.

"LAW-CHAN??", prustete er los.

 

Ich knurrte, setzte mich auf und sah ihn böse an.

 

"SPAR` DIR DEINE LUFT FÜR DEINE WENIGEN INTAKTEN GEHIRNZELLEN!", brüllte ich ihn an.

 

Er verstummte, grinste mich unschuldig an.

 

"Zu Befehl...Law~chan..."

 

"Nenn mich nicht so!", meckerte ich.

 

"Wie denn sonst? Mietzi? Lawlein? Lawchen?", spottete er, wollte gerade wieder anfangen zu Lachen.

 

"EINFACH LAW!", forderte ich.

 

Im nächsten Moment fiel mir mein Fehler auf.

Hatte ich ihm gerade die Erlaubnis gegeben mich `Law` zu nennen?

Ich Idiot.

Das war doch seine Absicht!

Warum nur musste er mich immer so auf 180 bringen?

 

Mein Gegenüber grinste mich an.

 

"Alles klar, Law."

Und wie er sich daran ergötzte.

 

"BABY FIIIIIIIIVE!", rief eine Stimme vom Himmel.

 

Es war Buffalo, er kam gerade auf uns zu geflogen.

 

"Na klasse... der hat uns gerade noch gefehlt", knurrte ich.

 

Die Angesprochene sprang auf und winkte ihm zu.

 

Der rote Teufel sah mich fragend an.

 

"Und wer ist das?", fragte er.

 

"Noch so `n Irrer...", seufzte ich.

 

"Aha...", gab er nur als Antwort.

 

 

Buffalo landete direkt neben uns.

 

"Ich brauche mehr Geld für das Eis!", erklärte er Baby Five.

 

"Du brauchst mich??", fragte diese freudig und kramte in ihrer Tasche rum, gab ihm genug Geld für eine halbe Eisdiele.

 

Erst jetzt bemerkte er mich und sprach mich auch prompt an.

 

"Du solltest nach Hause kommen, der junge Meister wütet wie sonst was Zuhause, warum musstest du dich eigentlich wieder aus dem Staub machen hä?? Und wir dürfen deine Prügel einstecken!"

 

Meine Miene würde trüber.

 

Ich hatte nur an mich gedacht, die anderen durften jetzt darunter leiden.

 

"ER GEHT NIRGENDSWO HIN DU HAMSTERRAD!", brüllte die Feuermähne, die das ganze natürlich mitbekommen hatte.

Es war mir unangenehm, ich wollte nicht, dass er noch mehr erfährt, als er sowieso schon wusste.

 

"Häääää??", sprach Buffalo seine sehr sinnvolle Frage aus.

 

Baby Five stellte sich zwischen die beiden und sah Buffalo strafend an.

 

"Sag´dem Meister bitte nichts davon..", murmelte sie.

 

"Dafür will ich aber einen doppelten Erdbeerbecher haben!", forderte er.

 

Baby Five lächelte wieder.

 

"Alles klar, los komm`, wir dürfen nicht zu spät zurück kommen.", beschwichtigte sie ihren Gefährten.

Das sie einfach nur die Situation entschärfen wollte war offensichtlich, nicht für den Hohlkopf von Buffalo natürlich.

 

Er nickte und sie sprang auf seinen Rücken.

 

Buffalo hob ab, warf mir noch einen Blick und ein paar Worte zu.

 

"Du solltest schnell hier verschwinden, Vergo ist auf dem Weg zu dieser Insel."

 

W..was?

 

Ich starrte ihn geschockt an, mein Mund war offen, brachte aber nichts raus.

 

Vergo war stark, Vergo war skrupellos und er erinnerte mich an Zeiten, die ich in der hintersten Ecke meines Kopfes fest verriegelt hatte.

 

Er erinnerte mich an seelischen Schmerz, meine Unfähigkeit und meine Schwäche.

 

"Jaja und jetzt macht `nen Abflug!", befahl die Flammenmähne.

 

Die beiden verschwanden mit einem "Pass`auf dich auf!", seitens Baby Five.

 

Ich sah den Rotschopf an.

 

"Danke...", flüsterte ich.

 

"Hey, wir sind doch jetzt eine Allianz oder? Und diese Vagina oder wie der Kerl heißt wird sein blaues Wunder erleben, wenn er es wagt uns zu begegnen!"

 

Seine Worte bauten mich wirklich auf.

Er klang sicher und zuversichtlich, hatte keine Bedenken.

 

Das tat mir in diesem Moment unglaublich gut.

Jetzt erst merkte ich was es heißt, nicht alleine zu sein.

 

Ich schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.

 

"Lass`uns auf Killer warten.", sagte ich und lies mich auch gleich wieder in den Sand fallen, er tat es mir gleich.

 

Die Ruhe war wirklich angenehm.

Ich konnte neben ihm wirklich entspannen, das hätte ich bei dem Temperament das er an den Tag legt, niemals erwartet.

 

Naja irgendwann musste er aber doch die Stille durchbrechen.

 

"SCHEIß VERFICKTE SONNE!", fluchte er.

 

Ich kicherte.

 

"Na, na Mister Eustass, achten Sie auf ihre Aussprache...", neckte ich ihn.

 

"SCHNAUZE!"

 

"KANN JA NICHT JEDER SO EIN EISBROCKEN SEIN WIE DU!", beleidigte er mich mal wieder.

 

"BESSER ALS EIN FEUERKESSEL!!"

 

Ich stieß ihn wütend an die Brust, woraufhin er mein Handgelenk feste griff und mich nach hinten in den Sandboden schleuderte.

 

Er drückte meinen linken Arm in den Sand, hatte sich zu mir rübergebeugt und sah mich böse an.

 

Sein Gesicht war kaum von meinem entfernt.

 

"Sag`das nochmal!", forderte er herrisch.

 

Ich schluckte, ich konnte nichts sagen, ich war überrascht, war wie festgefrohren.

 

Er lächelte breit.

 

"Hab´ ich dir wohl die Sprache verschlagen was?", lachte er.

 

 

"KID!!! NOTFALL WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!", hörte ich die erlösende Stimme seines Vizen.

 

Ich war noch nie im Leben so froh, seine Stimme zu hören, die Nähe der Feuermähne war mir extrem unangenehm.

 

Er lies seinen Blick nicht von mir ab, sah mir immernoch tief in die Augen.

 

"Wer?", rief er etwas lauter seinem Vizen zu.

 

"SO `N TYP MIT `NEM STEAK AN DER BACKE!"

 

Mein Gegenüber hob fragend die Augenbrauen, woraufhin ich nur kreidebleich wurde und mein Mund sich von alleine bewegte.

 

"Ver...go....", flüsterte ich, bevor meine Stimme brach.

 

Das wurde mir gerade Alles zuviel! Musste denn wieder mal Alles schief laufen??



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Angel_Cas
2016-09-26T21:00:50+00:00 26.09.2016 23:00
Irgendwie mag ich Baby Five :3
Sie hatte es auch nicht leicht...die arme ^^"
Und ich hoffe sehr....das Kid Vergo so richtig aufs Maul haut!!
(Sorry für meine Ausdrucksweise xD)

Antwort von:  blackNunSadako
27.09.2016 19:17
Ich mag Baby Five auch. :) (Als Einzige von DonFlamingos Anhängern)

Kein Problem. xD Du brauchst kein Blatt vor den Mund nehmen. :D (In solchen `Schimpfwort`-Sätzen, kann man sowieso die meisten Emotionen rauslesen, deswegen stört mich das so gar nicht. :) )


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