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Erkenntnisse

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Erkenntnisse

Nicht weniger als sechs Wochen hatte es gedauert, bis Koutarou es geschafft hatte, seine ihm bis dato selbst kaum bewusste Angewohnheit, nahezu jede Lebenssituation beginnend mit einem Trommelfell zerreißenden „Akaashiiii!!“ in die Welt zu tragen, endgültig abzulegen.

Es war nicht so, dass ihm entgangen wäre, dass benannter Akaashi ihm weder zuhören noch antworten konnte. Viel mehr war es für ihn in den letzten zwei Jahren zu einer solchen Selbstverständlichkeit geworden, Akaashi alles zu erzählen, was in seinem Leben passierte, dass es schwer war, das wieder abzulegen.

Heute allerdings, an einem Freitag Nachmittag nach den Vorlesungen der Universität, hatte er zum ersten Mal keinen Ton über die Lippen gebracht, als er das Gebäude verlassen und sich umgedreht hatte, um zu beginnen, über seinen Tag zu berichten. Zum ersten Mal hatte er angehalten und der Tatsache, dass dort niemand war, der ihm zuhören würde, Aufmerksamkeit geschenkt.

Keiner seiner Kommilitonen, mit denen er sich zwar verstand, die aber dennoch Verpflichtungen hatten und daher bereits vorgegangen waren. Und viel, viel wichtiger noch:

Kein Akaashi.

Koutarous Mund verzog sich zu einem Schmollen, bevor er seufzte und beschloss, nach Hause zu gehen, nicht ohne festzustellen, dass er Akaashi unbedingt bald wiedersehen wollte.

Lieber heute als morgen.
 

Nicht mehr als eine halbe Minute nachdem Keiji am ersten Tag nach den Ferien die Fukuroudani Akademie betreten hatte, wusste er bereits, dass sich alles geändert hatte. Davon abgesehen, dass ihm zu seiner eigenen Verwunderung nicht bereits nach dem Aufwachen ein via Sprachnachricht geschicktes „Akaashiiii!“ den neuen Tag angekündigt hatte, gab es auch niemanden, der vor den Toren wartete, um ihm noch vor Beginn des Unterrichts von seinen super mega abgefahrenen Träumen der letzten Nacht zu erzählen.

Stattdessen war es ungewöhnlich ruhig, als er sich allein zu seinem Klassenzimmer begab, und auch über den gesamten Schultag hinweg war eine Sache absolut nicht zu leugnen:

Bokuto war nicht mehr da.

Natürlich war Keiji nicht dumm. Er hatte das schon lange vor den Ferien gewusst, und doch konnte er nicht abstreiten, dass ihn die Realität härter traf als er eigentlich zugeben wollte.

Vielleicht sollte er Bokuto anrufen und diskret andeuten, dass ihn die morgendlichen Sprachnachrichten nicht gestört hatten – selbstverständlich, ohne heraushängen zu lassen, dass ihm die tägliche Aufmerksamkeit sogar ziemlich gefallen hatte.

Andererseits gefiel Keiji der Gedanke, abzuwarten, weitaus besser. Bokuto war zwar derart naiv, dass es manchmal beinahe sogar seinen Mitmenschen wehtat, aber irgendwann würde sogar ihn die Erkenntnis treffen.

Irgendwann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jeon_Jungkook
2016-07-21T17:53:24+00:00 21.07.2016 19:53
Ich heule. 
Innerlich. 
Zu tiefst! 
QWQ
Es ist einfach so CANON, dass es weh tut. Weil irgendwann werden sie sich für ein ganzes Jahr so fern sein und es tut einem in der Seele weh. Ich hoffe man darf von dir auch noch einen OS über das langersehnte erste Widersehen nach dem Abschluss lesen!
 
*Zuckerbrot und peitsche zück*
Bitte?
Antwort von:  Valenfield
21.07.2016 20:01
Oh...puh.
Ich habe ehrlich gesagt einen richtig heftigen Headcanon, wie ihr erstes Wiedersehen ablaufen würde, also ist die Idee eigentlich ziemlich gut. :D
Ich gebe mir Mühe, es zeitnah umzusetzen! <3 <3
Von:  Puppenspieler
2016-07-21T17:51:11+00:00 21.07.2016 19:51
Das kam unerwartet! Madame! XD
Du hast mir meinen schlafzimmerlampenlosen Tag gerade sehr versüßt, tausend Dank dafür!*-* So eine Überraschung nehm ich gern öfter! ;) ♥

Und oh mein Gott, ist das liebenswert!;_______; Die Vorstellung, wie Bokuto da jeden Tag nach Akaashi plärrt, bevor ihm einfällt, dass er ja gar nicht mehr auf seiner Schule ist... xD Kann ich mir viel zu lebhaft vorstellen! Und es ist so süß!;_; Und traurig. Viel zu traurig!
Er muss Akaashi dringend, dringend bald besuchen! So geht das doch nicht!
Aber zugegeben - genau so würde ich mir das vorstellen, wenn Bokuto zur Uni geht. x'D Es ist wirklich süß!

Und dann die andere Seite der Medaille... .___. Ach, das ist echt einfach nur tragisch. Dieses jahr muss ganz schnell vorbei gehen, sie sind ja offensichtlich beide gar nicht glücklich damit!!!
Ich würde gerne sehen, wie Akaashi versucht, Bokuto SUBTIL(!!!!!!!) zu stecken, dass er die Sprachnachrichten ruhig weiter schicken kann... XD Das würde sicher unglaublich lustig enden, weil Bokuto es einfach nicht peilt, ohne dass Akaashi es ihm dann doch direkt aufs Gesicht sagen muss.

Awww!!! TAUSEND Dank für die Widmung, das hat mich echt unglaublich gefreut!!!♥♥♥♥♥♥
Antwort von:  Valenfield
21.07.2016 19:58
Da geht mir doch gleich das Herz auf, wenn ich diese Begeisterung sehe :D Ich hab seit ein paar Tagen überlegt, so einen zweiseitigen kurzen One Shot zu schreiben und dir die Schuld für meinen Flash zu geben, heute war es dann endlich so weit, haha! :D

Ehrlich gesagt wären Akaashis verzweifelte Versuche, sich unterschwellig mitzuteilen, meine direkte Idee für eine nächste Geschichte, vielleicht als kleine Sammlung, gewesen, und wenn du mir jetzt auch noch sagst, dass du das sehen willst, dann-
Oh, hast du ja schon. Okay, wie soll ich denn jetzt noch nein sagen?

Die Haikyuu-Fühls erschlagen mich gerade ohnehin so sehr, und deine Reaktion ist so niedlich, dass ich nicht froher sein könnte, dir diese Geschichte gewidmet zu haben :3

Lieben Gruß! ♥


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