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Verborgen in Stille

von

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Mein sicherer Zufluchtsort

Ich folgte Jack in sein Haus und war froh wieder dort zu sein. Didi lag in seinem Körbchen und schlief eingerollt. Die Reise hatte den Welpen wohl ziemlich geschlaucht.

„Wieso hast du das gemacht“, fuhr ich Jack wütend an und meine Augen verengten sich zu Schlitzen, „dass stand dir nicht zu!“ Nüchtern betrachtete mich Jack und erklärte ohne wirkliche Emotionen in der Stimme: „Und? Du hättest wieder nichts getan. Ich hab dein Zögern gesehen, Jasper… Ich werde mir nicht weiter anschauen, wie dich jemand schlägt oder dich nicht schützt!“ Perplex sah ich ihn an und blinzelte mehrmals, schüttelte energisch den Kopf, ehe ich erwiderte: „Du hast mir nicht die Chance gegeben…“

„Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du das nicht gemacht hättest…“, sagte Jack und als er mich taxierte musste ich heftig schlucken um nicht zu wütend auf Jack zu sein. Ich wollte keinen Streit mit ihm! Über die Situation nachdenkend seufzte ich schwer. Recht hatte er leider ein wenig. Ich hatte gezögert, doch nur kurz!

„Du hättest trotzdem nicht so mit meiner Mutter sprechen sollen“, sagte ich und merkte selbst, wie trotzig meine Stimme klang. Erbost schnaufte Jack und fast sah es aus, als hätte er sein Auge verdreht. „Hör endlich auf sie zu schützen. Das hat sie nicht verdient“, raunte Jack leise und verschränkte die Arme vor der Brust. Verärgert kniff ich die Augen zusammen und sagte hastig: „Ist ja schön, wenn du meinst ich brauch mir keine Sorgen machen! Weißt du, du hast keine Mutter! Du hast keine Ahnung wie das ist!“ Jacks Mund wurde während meiner Worte zu einer Linie. Jegliche Gefühle wurden aus seinem Gesicht verbannt als er mich stumm betrachtete. Tat ich ihm damit etwa weh?

Unsicher blickte ich hinaus aus dem Fenster, hinüber zu meinen Eltern. Ich war unschlüssig und stirnrunzelnd betrachtete das Haus. Ich sah zu Jack und murmelte: „Ich mach mir einfach Sorgen…“ Der strenge Gefühlsausdruck wich und ein trauriger Ausdruck schimmerte kurz in seinem Gesicht auf. Ich sah, wie Jack mit sich rang. Was diesen plötzlichen inneren Konflikt auslöste, verstand ich nicht. Waren meine Worte zu hart gewesen? Es tat mir leid, was ich gesagt hatte, doch ich war zu stolz um mich zu entschuldigen.

Fragend sah ich ihn an und schwer seufzend verschwand er in seinem Arbeitszimmer. Ich folgte ihm nach einigen Augenblicken, unsicher, ob ich durfte oder nicht. Er saß am Computer und ich sah zu, wie er ein Programm öffnete. Was genau es für ein Programm war, wusste ich nicht. Er tippte ein paar Zahlen ein und ich erkannte meine Telefonnummer. Auf einmal drangen aus den Lautsprechern des Computers die Stimmen meiner Eltern!

„Weiß ich nicht“, hörte ich meine Mutter rufen. Verwirrt und fragend blickte ich Jack an und leise meinte er: „Spionageprogramm der CIA. Man kann das Haustelefon anzapfen…“ Ich nickte leicht, doch alle weiteren Fragen blieben mir im Hals stecken, als ich meinen Vater hörte. „Ist mir auch egal. Lass den scheiß Bengel machen, was er will! Ich habe keine Lust mehr auf den Scheiß, dass ist deine Schuld, dass der Junge so wurde!“

„Das ist nicht meine Schuld“, jammerte meine Mutter wehleidig, „ich kann nichts dafür, dass er gerade schwierig ist…“ War ich denn wirklich schwierig? Ich sah auf den Bildschirm, unsicher, ob ich das so genau wissen wollte.

Ich runzelte die Stirn und war überrascht. Ich hörte meine Mutter leise murmeln, doch verstand ich kein Wort, doch das wütende Schnauben meines Vaters und seine zischenden Worte waren klar und deutlich zu vernehmen: „Mir scheiß egal was der Typ weiß und was nicht. Wenn du nicht immer so viel Mist bauen würdest, weißt du selbst, dass ich das nicht tun würde! Geb mir nicht die Schuld an deiner Unzulänglichkeit!“ Wütend stieß ich die Luft aus, als ich Vaters Worte vernahm. Er konnte doch nicht meiner Mutter die Schuld dafür geben, dass er sie schlug! Und Mum konnte doch nicht mir die Schuld für irgendwas geben! Gut, ich war verschwunden, dass machte aus mir noch lange keinen „schwierigen“ Jugendlichen.

„Was ist… ich hab Angst vor dem Typen“, jammerte meine Mutter und es tat mir leid, dass sie Jack die Schuld für so vieles gab, doch wieso empfand ich gleichzeitig Wut und Mitleid? Sie hatte ihn nie kennengelernt! Doch vielleicht brauchte sie einfach einen Schuldigen…

„Der hat auch Dreck am Stecken… war bei dem drüben…. Wollte wissen, was der so vorhat, weil der Bursche ständig bei ihm ist! Der hat einen Raum, da kam man nicht rein! Vermutlich sind da Drogen oder Hehlerwaren drinnen“, sagte mein Vater wütend. Ich sah, wie Jack grimmig grinste und sich über sein bärtiges Kinn strich. Also hatte er doch Recht, als er meinte, jemand sei in seinem Haus gewesen!

„Warum sorgst du nicht dafür, dass Jasper nicht mehr zu dem geht“, rief meine Mutter aufgebracht, als versuchte sie damit die Probleme Zuhause zu umgehen. Sie steigerte sich in meine Fehler, statt die wirklichen Probleme anzugehen. Jack und ich schienen die Schuldigen in den Augen meiner Mutter zu sein. Ich konnte darüber nur die Augen verdrehen. „Tut mir leid“, murmelte ich entschuldigend zu Jack, doch er winkte ab, als interessierte es ihn nicht.

„Ist mir scheiß egal“, polterte mein Vater und ich blickte erschrocken auf den Lautsprecher, „ich verspreche dir Abigail, ich vergesse mich bald bei dem Jungen! Ihr habt Beide zu funktionieren, ist das klar?“ Meine Mutter schwieg und als mein Vater laut brüllte und fragte, ob sie ihn verstanden habe, wollte ich schon schnell das Zimmer verlassen, doch Jack hielt mich auf. Im Hintergrund hörte man das Schluchzen meiner Mutter.

„Lass sie sich nicht hinter dir verstecken… Außerdem kriegst du das nicht mit…“, raunte er wütend und sah mich eindringlich an. Ich schluckte schwer und nickte leicht. Ich zitterte und mein Körper schien sich für einen Augenblick meiner Kontrolle zu entziehen.

„Ich glaub nicht, dass da noch viel passiert. Er scheint sie wirklich nicht zu schlagen, gut! …ich schalte ab, okay“, raunte Jack und erst nachdem ich zustimmend genickt hatte, schloss er das Programm und Stille legte sich über den Raum. Ich seufzte schwer und ließ erschöpft die Schultern hängen. Ich lehnte mich an die Wand und strich mir durch die braunen Haare.

Leise, fast schon flüsternd meinte ich: „Es ist so schwer nicht einfach rüber zu gehen…“ Ernst nickte Jack und versöhnlich war seine Stimme, als er meinte: „Ich weiß. Es war sehr schwer nicht rüber zu gehen, als du nach der Schularbeit nach drüben gegangen bist... Und du deine Mutter verteidigt hast…“ Überrascht sah ich ihn an. Das er damals schon versucht hatte mich zu schützen, rührte mich und langsam verstand ich, weswegen er gerade geholfen hatte. Sicher war es nicht richtig, dass ich meine Mutter schützte, sollte sie es doch tun. Doch ich liebte sie und würde alles geben, damit man ihr nicht wieder weh tat und vermutlich ging es Jack so bei mir. Lieber hatte er die Kontrolle über die Situation und ich war sauer, als dass irgendwer mir wehtat.

Sei es mein Vater, physisch oder meine Mutter, die vermutlich ohne es zu wissen mir psychisch Steine in den Weg legte. All dies wurde mir bewusst, erklärte die seltsamen Handlungen Jacks von gerade. Ich ging auf ihn zu und drückte ihn einfach. Es brauchte keine Worte und als ich merkte, wie er mich an sich drückte, seufzte ich kurz auf. Ich brauchte mich nicht für meine Worte zu entschuldigen und als ich in sein eisig blaues Auge sah, lächelte ich ihn entschuldigend an.

Wortlos verwuschelte er mir die Haare und löste sich von mir.

„Das du echt gemerkt hast, dass jemand in deinem Haus war“, murmelte ich leise und erklärend meinte Jack: „Irgendwas ist immer anders…Sei es ein Geruch, der nicht bekannt ist, oder untypische Sachen… Aber mir war klar, dass es keiner meiner…. sagen wir ... Bekannten sein konnte. Die wären in diesen Raum gekommen.“ Ich betrachtete das Schloss des Arbeitszimmers und fragte: „Hast du ein Sicherheitsschloss eingebaut?“ Ernst nickte Jack und sah mir kurz in die Augen, bevor er wieder auf den Bildschirm sah. „Wieso hast du so etwas auf deinem Rechner“, fragte ich grinsend, stellte mich hinter Jack und strich durch seine dunklen Haare. Er lehnte entspannt seinen Kopf an mich und blickte hinauf in mein Gesicht.

„Hab nach der Ausbildung für einige Monate bei der CIA gearbeitet. War aber nicht meins. Nur rumsitzen und zuhören… es war langweilig… Ich wollte was erleben. Hab nicht mal die Probezeit überstanden“, antwortete er grinsend und leise lachend sah ich zu ihm hinab. Ich schüttelte den Kopf und wuschelte seine Haare durcheinander. „Hast du das häufiger gemacht… so meine Eltern ausspioniert…“, fragte ich und wusste doch schon die Antwort. Ehrlich nickte Jack, doch überraschte mich nur noch wenig an diesem Mann. Während ich nachdachte, ließ ich erschöpft die Schultern hängen und meinte leise: „Ich glaub ich geh duschen…ich muss mich irgendwie ablenken.“ Ich sah noch einmal hinüber zu meinem Elternhaus. Wenn ich zu lange darüber nachdachte was dort vor sich gehen könnte, würde ich nur herüberlaufen.
 

Ich stellte mich unter die Dusche und dachte eigentlich, dass Jack zu mir kommen würde, doch ich wurde enttäuscht.

Nur mit einer Boxershorts bekleidet ging ich in die Wohnstube, doch fand ich ihn nicht.

Ich sah aus dem Wohnzimmerfenster rüber zu unserem Haus. Dad’s Auto stand nicht mehr dort. Er musste gefahren sein. Wahrscheinlich zu seiner zweiten Tussi. Ich war wütend, dass er Mum jetzt einfach allein ließ um sich wahrscheinlich bei der anderen Frau auszukotzen. Doch im gleichen Moment war ich unglaublich erleichtert, dass er so wenigstens nicht die Möglichkeit hatte sie erneut zu schlagen. Es gab meiner Mutter Zeit sich selber zu beruhigen. Als ich mich wieder von dem Fenster weg drehte bemerkte ich, wie sich meine Muskeln deutlich entspannten. Ich musste mir nicht den restlichen Abend Sorgen machen. Immer noch war die Tür zu Jacks Arbeitszimmer offen. Ich ging hinein und sah Jack immer noch an seinem PC sitzen. Ich lehnte mich an die Tür und beobachtete ihn. Er schien sich E-Mails durchzulesen, scrollte bei einem Dokument herunter und nickte leicht in Gedanken versunken. Ich räusperte mich, um ihn nicht zu erschrecken und ohne sich umzudrehen sagte Jack: „Du kannst ruhig kommen.“ Ich schmunzelte, ging zu ihm und sah auf den Bildschirm. Doch ich erkannte nichts. Die Zeichen waren für mich wie Hieroglyphen und leise fragte ich: „Was ist das denn für eine Schrift?“

„Kyrillisch“, erklärte Jack kurz und sah sich Bilder von Ölplattformen an.

„Willst du ins Rohölgeschäft einsteigen, oder was“, fragte ich frech und sah die Bilder genauer an. Jack grinste kurz und meinte verschwörerisch: „Wer weiß…“ Doch weiter ging er nicht darauf ein, sondern schloss die Seite und drehte sich zu mir um. Er betrachtete meinen Körper. Er grinste und wirkte zufrieden. Ich lehnte mich an den Schreibtisch, ließ ihn gaffen und fragte: „War die Reise nun erfolgreich?“ Jack nickte und strich mit seiner Hand über meinen Bauch. Er sagte nichts, was so typisch für ihn war und was mich zum Schmunzeln brachte.

Hier in diesem Haus war Zuhause fast so weit weg, wie Arlington und als ich seinen Blick spürte, konnte ich nicht anders und grinste leicht.

Seine Hand wanderte weiter herunter und mit einem festen Griff hielt ich sie auf. Wollte ich abgelenkt werden? War ich noch sauer auf ihn? Nein, dachte ich mir, außerdem konnte der restliche Abend nur noch besser werden.

„Womit hast du das verdient“, meinte ich streng, jedoch sah ich ihn grinsend an. Jack zog die Augenbrauen hinauf und wieder erschien dieser interessierte Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht. Genau zuordnen konnte ich ihn nicht, doch die nächste Frage, die er mir stellte, sollte alles erklären: „Stehst du etwa darauf, herrisch zu sein?“ Ich dachte über seine Worte nach und erinnerte mich daran, wie Jack artig alles getan hatte, was ich von ihm wollte. Unbewusst leckte ich mir über die Lippen und nickte dann leicht. „Ich fand es schon geil“, meinte ich ausweichend und sah ihm in sein Auge. Er fixierte mich eingehend, was er aus meiner Reaktion schloss und eruierte, behielt er für sich.

„Stehst du darauf, bei sowas unten zu liegen“, fragte ich unverblümt und sondierte aufmerksam seine Regungen auf meine Frage. Er schien darüber nachzudenken und strich sich dabei über das Kinn. „Hmmm“, begann er langsam, „sowas hatte ich vorher selbst noch nicht und ich fand es schon interessant. Es ist für mich was Neues, jemandem so ausgeliefert zu sein. Für gewöhnlich behalte ich immer die Kontrolle über alles.“ Verstehend nickte ich und stellte fest: „wir haben noch nie wirklich darüber geredet was der Andere eigentlich mag, oder sich vorstellen könnte…“

Jack grinste süffisant und fragte gleich: „Was glaubst du denn, worauf du stehst?“ Ich hob eine Augenbraue an und erwiderte: „Nein, nicht immer ich. Du beginnst! Auf was stehst du?“ Leise lachte Jack und betrachtete mich und schien über seine Antwort nachzudenken. „Tatsächlich mag ich es einfach etwas härter. Auf den Knien ist geil. Egal in welcher Position ich da wäre. Das, was du gemacht hast, war auch interessant und ich steh total darauf kleine siebzehnjährige in Seitengassen zu ficken.“ Ich schnaufte verärgert und schlug ihm hart gegen die Schulter. „Wichser“, meinte ich bösartig und funkelte ihn zornig an. Jacks amüsiertes Kichern ließ mich noch etwas entrüsteter schauen.

Jack amüsierte sich noch einen Moment lang an meinem Gesicht, bevor er fragte, was ich mir den vorstellen könnte.

„Dir den Arsch zu versohlen“, raunte ich zickig und fügte dann aber hinzu, „Ich weiß nicht… das war schon geil so die Führung zu haben… Wir können ja mal Pornos schauen. Vielleicht finden wir ja was, was wir mal ausprobieren wollen.“ Jack musterte mich stumm. „Pornos schauen“, fragte er und als ich nickte, zuckte er mit den Schultern und öffnete einen Browser.

Ich holte mir einen Stuhl aus der Küche und setzte mich neben Jack und schnell fanden wir eine Seite. Wir klickten uns durch und sahen uns einige Sachen an, über welche wir beide nur grinsen und verständnislos den Kopf schütteln konnten. Ein alter Mann der mit einem jungen Mann zu Gange war, welcher aussah als sei er jünger wie ich. Ich verzog angewidert das Gesicht und klickte schnell weg. Ein weiteres zeigte zwei Männer, die sich gegenseitig mit Lebensmitteln befriedigten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sowas interessant sein sollte. Als ich zu Jack blickte stellte ich fest, dass dieser scheinbar mehr an meiner Reaktion interessiert war, als tatsächlich an den Pornos. Ich grinste nur kurz und sagte nichts dazu.

Der nächste Film, den wir uns anschauten, zeigte ein Pärchen, welches sich fesselte. Er band dem anderen Mann die Arme auf den Rücken und fixierte seine Beine in einer Spreizstange. Der untere war dem anderen vollkommen ausgeliefert. Ich leckte mir unbewusst über die Lippen und betrachtete die beiden Männer in ihrem Tun. Derjenige, der nicht gefesselt war, schlug den Anderen leicht, was ihm zum übertriebenen Stöhnen brachte.

Ich spürte, wie Jack näher zu mir rückte, spürte ich doch seinen Atem auf meiner Wange und lüstern raunte er mir fragend ins Ohr: „In welcher Position würdest du sein…“ Ein kalter Schauer jagte mir den Rücken hinunter und mein Puls beschleunigte sich. Ich blickte kurz vom Bildschirm zu seinem Gesicht. Er musterte mich leicht grinsend, doch war auch Neugierde in seinem Blick. Ich löste mich von Jacks eisig blauem Auge und sah wieder auf den Bildschirm.

„Nicht in der devoten“, murmelte ich und sah, wie der dominante Mann dem anderen eine Augenbinde aufsetzte und erneut leckte ich mir über die Lippen. Es war erregend anzuschauen und sich vorzustellen, dass alles mit Jack zu machen. Immer noch spürte ich seinen Atem an meinem Hals und ehrlich meinte ich: „Das finde ich interessant…“

Ich hörte Jack leise lachen und er meinte leise: „Ich weiß. Wenn du was magst leckst du dir immer über die Lippen…“ Ich drehte den Kopf zu ihm und noch bevor ich fragen konnte erklärte sich Jack leise und nuschelnd: „Ich beobachte dich, Jazz… Immer, wenn dir was gefällt, was erotisch ist, leckst du dir über die Lippen…“ Ich nickte leicht, konnte es nicht abstreiten, da ich es selbst nicht mal wirklich mitbekam. „Das Augenverbinden hat was…hast du das schon mal gemacht“, fragte ich Jack und sah, wie er den Kopf schüttelte.

„Sowas hatte ich auch noch nie… und du siehst dich in der führenden Rolle? Hm“, murmelte er und grinste leicht süffisant.

„So grinst du immer, wenn dir was gefällt“, meinte ich leise und sah, wie Jack mich kurz überrascht betrachtete. Ja, dachte ich, ich beobachte dich auch genau…

Wieder glitten meine Augen zu dem Bildschirm und ich betrachtete weiterhin das Tun der beiden Männer. Wenn ich ehrlich war fand ich die Vorstellung erregend, sowas mit Jack zu tun. Ihn wieder so willenlos unter mir zu haben… Und als ich sah, wie sich die beiden Männer küssten, stellte ich leise fest: „Wir haben uns glaube ich noch nie wirklich beim Sex geküsst, oder?“

Auch Jack schien kurz darüber nachzudenken und meinte leichthin: „Wir haben ja auch nie wirklich miteinander geschlafen. Wir haben ja wenn eher… nennen wir es … gefickt.“ Ich blinzelte einige Male und fragte ihn, was denn dabei der Unterschied sei.

„Ficken ist hart und leidenschaftlich“, erklärte Jack und strich mir durch den Nacken, was mir eine Gänsehaut bescherte, „mit einander schlafen ist liebevoller, sanfter, das machen nur Paare…“ Ich nickte leicht und konnte nicht anders und fragte: „Wieso haben wir dann noch nicht miteinander geschlafen?“ Jack schmunzelte amüsiert und grinste, als er sagte: „Weil wir es halt lieber so treiben. Ist doch alles gut… Willst du eigentlich weiter Pornos schauen? Nicht das du noch hart wirst…“ Ich winkte ab und lachte leise, als ich meinte: „Nicht von sowas. Wenn ich es nötig hab, kann ich ja zu dir.“ Ich grinste ihn frech an und sah, wie Jacks Gesichtszüge sich verhärteten. „Dafür hast du dir eigentlich eine Auszeit verdient“, raunte Jack grimmig, doch ich kannte ihn zu gut und wusste, dass er kein bisschen sauer war.

Ich lachte, stand auf und zerzauste Jacks Haare. Als ich grinsend aus dem Arbeitszimmer ging, meinte ich: „Das schaffst du eh nicht. Man sollte nur mit etwas drohen, was man wirklich einhalten kann. Los komm. Ich muss morgen in die Schule… leider.“

Ich legte mich in unser Bett und wartete auf Jack. Tatsächlich kam er wenige Augenblicke später zu mir und zog mich an seine Brust. Er schwieg und streichelte mir leicht über den Bauch. „Jack… sag mal… mit wem hattest du eigentlich den besten Sex“, fragte ich und hoffte er würde, mit dir, antworten. Doch er schwieg und mit jeder Sekunde wusste ich, dass der beste Sex in seinem Leben nicht der mit mir war. Ich drehte mich zu ihm um und forderte ihn auf: „Also nicht mit mir, erzähl!“ Als er sich davor zu drücken schien, forderte ich ihn noch einmal auf und fügte hinzu: „Wenn du mir sagst, was da passiert ist, kann ich es ja noch besser machen.“ Jack lachte leise und drückte mich an sich und tatsächlich löste sich seine Zunge: „Das war einfach die Situation… Wir haben zusammen gekämpft und sie hatte mich schon die ganze Zeit angemacht… Und nein, es war nicht Susanne.“ Ich sah, wie er kurz grinste. Ich lachte leise und raunte wollüstig: „Vielleicht sollte ich dafür sorgen, dass du den Sex vergisst…“

Leise lachte Jack, drückte mich an sich und fragte scherzhaft: „Und mit wem war dein bester Sex…“ Ich spürte sein Grinsen und als ich mich zu ihm drehte, sah ich es auf seinen Lippen. Da ich nur mit ihm wirklich Sex hatte, war die Frage überflüssig, doch ich wollte ihn einfach nicht gewinnen lassen. Also hob ich meine Hand und sagte: „Mit der hier. War immer unglaublich!“

Sprachlos sah Jack meine Hand an, blickte von ihr zu meinem Gesicht. Als er zu Lachen begann, konnte er sich kaum noch beruhigen für einen kurzen Moment. Selten hatte ich ihn so gelöst gesehen! Mit seiner kräftigen Hand wuschelte er durch meine Haare und drückte mich tatsächlich kurz an sich. „Du kleines Arschloch“, brachte Jack unter lachen hervor und ich grinste breit.

„Ist so“, machte ich den Scherz weiter und sah, dass Jack immer noch breit grinste. „Mit der linken oder mit der rechten“, fragte Jack gut gelaunt, nahm meine Hand und biss spielerisch in die Fingerkuppen. „Beide sind super. Kann ich nur empfehlen“, sagte ich frech und zwinkerte ihm zu. Immer noch grinsend zog er mich zu sich und drückte seine Lippen auf die Meinen.

„Ich liebe deine scheiß Art“, meinte er und biss mir feste ins Ohr, was mich erschaudern ließ. Ich drückte meine Lippen auf seine und begierig erwiderte er den Kuss. Ich biss ihm in die Lippen und Jack stöhnte leise auf. Doch er schob mich von sich weg und raunte: „Vergiss es… Nein… du hast es dir für heute versaut, Kleiner…“ Ich grinste frech und meinte: „Egal! Dann hab ich deinen Arsch eben wann anders…“ Ich hörte Jack leise lachen und als ich mich an seine Brust kuschelte, hörte ich ihn murmeln: „Immer das kleine Löffelchen sein, aber den Großen markieren…“

Ich zuckte mit den Schultern und murmelte etwas schläfrig: „Stört dich nicht… du liebst das…“ Und zustimmend hörte ich Jack grummeln. Ich grinste vor mich hin und sah hinauf zur dunklen Decke. Meine Gedanken kreisten. Wanderten von ihm zu meinen Eltern, zu Jenny, doch landeten sie eigentlich immer wieder bei Jack. Frisch verliebt zu sein war tatsächlich wie ein Rausch. Er war für mich der tollste Mann der Welt, doch ich wusste, dass Jack sich so nie sah. Ich konnte mir denken, dass er eigentlich nur schlechte Seiten an sich sah. Ich wusste, dass Jack noch nicht eingeschlafen war und so fragte ich leise: „Sag mal Jack, wie siehst du dich eigentlich selbst…?“

„Mit einer Augenklappe“, erwiderte Jack grummelnd. Ich drehte mich zu ihm und schüttelte den Kopf. „Nein, dass meinte ich nicht. Wie siehst du deinen Charakter“, erklärte ich ihm leicht genervt, wusste ich doch, dass er sich extra so dumm anstellte. Nachdenklich betrachtete mich Jack und erst nach einem kurzen Moment meinte er zögernd: „Weiß nicht… Schweigsam, ruhig…. Geheimnisvoll?“ Ich nickte leicht und fügte hinzu: „Du hast noch einiges vergessen… hilfsbereit…“ Doch Jack unterbrach mich gleich: „Nur bei Leuten, die ich mag!“

Ich konnte nicht anders und verdrehte genervt die Augen. „Okay“, begann ich genervt zu sagen, „für mich bist du hilfsbereit, freundlich, verschlossen… manchmal auch sanft…“ Ich sah, wie Jack grinste. Ich hatte den Eindruck, dass es ihm unangenehm war, solche Komplimente von mir zu hören. Vielleicht auch einfach allgemein Nettigkeiten. „Übertreib nicht, Kleiner“, raunte er leise und drückte mir kurz seine Lippen auf den Mund.

„Ich übertreib nicht, ich finde nämlich auch, dass du ein Arschloch bist.“ Ich hörte Jack leise lachen und ihn murmelnd sagen, dass ich dabei sicher Recht habe. Er streichelte mir sanft über die Wange und sah mir tief in die Augen. Fast hätte ich gesagt in meine Seele. Ich sah ihn, wie er war, auch die verletzliche Seite an ihm. Langsam hob ich die Hand und legte sie auf seine bärtige Wange und Jack schloss sein Auge. Ich ließ meine Fingerspitzen über seine Wange streicheln, als ich flüsternd sprach: „Du bist verletzlich und in einigen Dingen auch ziemlich schwach…“

Als ich den Satz ausgesprochen hatte, öffnete Jack sein Auge und das klare reine Blau, welches auf meine warmen Braunen traf, sah skeptisch aus. Doch ich erkannte, dass er eine Maske aus falschem Trotz aufsetzte. „Schwach hat mich nie jemand wirklich genannt“, murmelte er abstreitend, doch ich schüttete den Kopf und streichelte sanft über seinen Rücken.

„Jeder ist mal schwach, Jack… Ich werde schwach bei meiner Mutter… Jeder hat seine Schwäche“, hauchte ich leise und fügte hinzu: „Das ist doch voll okay, oder nicht?“ Es schien, als dachte Jack über meine Worte lange nach und leicht zögernd begann er zu nicken. Als sein Auge die Meinen fand, murmelte er leise: „Du bist auch ein kleines Arschloch…. Du bist frech und hast eine zu große Klappe für dein Alter…“ Ich lachte leise und erklärte mit sanfter Stimme: „Es geht noch viel schlimmer…“ Ich sah wie Jack leicht nickte.

„Was meinst du noch wie ich bin“, fragte ich ihn und stupste ihn leicht an der Schulter an. „Ehrlich und aufrichtig“, sagte Jack schnell und nun war es seine Hand, welche auf meiner Wange lag. Ich kicherte leise und zuckte mit den Schultern und während ich über uns nachdachte, fragte ich ihn leise: „Sag mal, Jack… Glaubst du, du wirst mir irgendwann mal alles erzählen können was du machst? Ich meine, ich kann ja irgendwie verstehen, dass du es jetzt nicht machst. Da ich erst siebzehn bin versteh ich sicher auch nicht alles, aber ja vielleicht wenn ich älter bin…“

Erstaunen blitzte in Jacks Auge auf und als er kurz von mir wegrückte und mich betrachtete, war sein Blick stolz, doch verstand ich nicht warum. Stirnrunzelnd sah ich zu ihm und fragte ihn so nonverbal was er hatte. „Du bist clever.“

Da er schwieg fragte ich nach dem warum und die Erklärung ließ mich schmunzeln. „Du weißt, wo du stehst. Nicht viele schaffen es, sich so ehrlich zu reflektieren….aber um deine Frage zu beantworten… Vielleicht irgendwann, wenn du älter bist, ja. Vielleicht kann ich dir dann alles erzählen.“ Stolz breitete sich in meiner Brust aus, als ich Jack diese Worte sagen hörte und zufrieden kuschelte ich mich wieder an seine Brust. Jack verstärkte den Druck um meinen Körper und ich hörte ihn leise raunen: „Lass uns schlafen… Ich hab den Wecker schon gestellt…“ Ich nickte leicht und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange bis wir eingeschlafen waren.

Jacks Worte hatten mich Zuhause vergessen lassen und so konnte ich erholsam und traumlos schlafen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Hi,
 

das nächste Kapitel werde ich vermutlich erst zum Ende nächster Woche fertig bekommen, da ich beruflich die Woche über mehr wie eingespannt bin

und das natürlich vorrang hat! Ich bitte dies vorab schon einmal zu entschuldigen. ^^"
 

Schöne Woche Euch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Pitchermaus
2016-11-14T18:35:31+00:00 14.11.2016 19:35
Ah, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Also Jazz Kommentar zu Jack, dass der keine Ahnung von Familie hat fand ich schon hart. Er war zwar sauer und ist noch jung, aber das war doch schon ziemlich daneben. Dass Jack da so ruhig bleibt und auch wie er sich danach gegenüber Jazz verhält ist echt toll. Vor allem, dass er dann noch versucht Jasper zu helfen zu verstehen, dass seine Mutter nicht so toll ist wie er glaubt bzw. nicht die fürsorgliche und hilflose Mutter, die er in ihr sieht. Was mich dazu führt: Jazz Mutter ist absolut unsympathisch. Da zweifelt man doch am gesunden Menschenverstand und auch an ihren Muttergefühlen. Wie kann sich so jemand bitte Mutter nennen? Die Schuld auf ihr Kind schieben, was auch noch vom Vater geschlagen wird. Am Ende war Jasper aus ihrer Sicht auch noch selbst Schuld daran, dass er von seinem Vater geschlagen wurde, oder was? Oder vielleicht ist ihr Sohn auch daran Schuld, dass sie von ihrem Mann geschlagen wird? Und einen Teenager als schwierig zu bezeichnen, nur weil er nicht weiterweiß, weil er keine Hilfe von seinen Eltern bekommt (die ja das Problem sind) und daher erst Mal flüchtet finde ich etwas unpassend. Jazz ist ansonsten ja eher ein ruhiger und vernünftiger Junge und nicht schwierig. Dass Jazz davon doch irgendwie getroffen ist, ist auch verständlich. Ein Wunder, dass er, nachdem, was er gehört hat, so schnell umswitchen kann und doch wieder wie der unbesorgte Teenager wirkt. Jack ist da ja auch sehr ruhig. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob er Jazz einfach Zeit geben möchte, dass Gehörte zu verarbeiten oder aber vielleicht auch nicht weiß, was er genau in der Situation machen soll bzw. wie er sich Jazz gegenüber verhalten soll. Für die Beziehung der Beiden ist die Situation von Jasper aber nicht wirklich gesund bzw. kann zu Problemen führen. Dass Jazz bei Jack einen Zufluchtsort sieht, ist verständlich und das braucht er sicher auch, aber wenn sich die Situation bei ihm zu Hause nicht klärt könnte das zu einem sehr ungleichen Verhältnis der Beiden in der Beziehung selbst führen. Jack ist ja eher unabhängig und kann sich irgendwie auch besser distanzieren bzw. sich nach außen hin abschotten. Jazz hingegen wäre sehr viel mehr von Jack abhängig (oder die Gefahr besteht zumindest, dass es zu einer Abhängigkeit kommt). Daher finde ich die Situation mit den Beiden ein bisschen kritisch und ich hoffe für Jazz, dass er entweder noch Hilfe zusätzlich zu Jack bekommt oder aber, dass seine Beziehung zu Jack im großen und ganzen gut verläuft und es kein zu großes Machtgefälle zwischen den Beiden gibt.
Die Stimmung zwischen den Beiden hast du aber toll beschrieben. Dass Jack bei Jazz Vorschlag, sich Pornos anzugucken kurz innehält kann ich verstehen. Aber schon cool von ihm, dass er drauf eingeht. Er weiß ja sehr wahrscheinlich im großen und ganzen, was ihm gefällt. Dass Jazz das für sich nicht weiß ist ja irgendwie klar. Aber dass er dann auf die Dominanz/Devote bzw. Bondage Schiene steht ist schon irgendwie krass. Wobei er ja schon sehr früh bemerkt hat, dass er, dass meist als Blümchensex betitelte Miteinander nicht steht. Dass er sich aber gleich in der dominanten Rolle sieht... Da bin ich mir ja nicht sicher, ob Jack, dass so durchgehen lässt. Zumal, ohne beide Seiten mal ausprobiert zu haben, ja eigentlich keine wirkliche Entscheidung getroffen werden kann. Vielleicht würde ihm der devote Part auch gefallen. Jacks Geständnis an der Stelle fand ich dabei übrigens echt cool. Da ist wieder die eher "softe"-Seite von ihm. Dass sollte Jazz auch zeigen, dass Jack ihm vertraut. Ich freue mich schon auf das nachte Kapitel, auch wenns was länger dauert :).


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