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Bis zum Schluss...

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nächtliche Begegnung

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Knallen wach. Es musste offenbar ganz aus der Nähe gekommen sein, denn es war ziemlich laut gewesen…

Kurz musste ich mich orientieren wo ich eigentlich war, da mein Gedächtnis auf Grund der Uhrzeit und des unsanften Aufwachens noch ziemlich in Nebel gehüllt war und ich mich an gar nichts mehr erinnern konnte.

Schließlich setzte ich mich langsam auf und hielt dann einfach still, damit ich jedes Geräusch um mich herum erfassen konnte. Ein erneutes Poltern ließ mich wenige Sekunden später aus dem Bett springen. Egal was gerade auf der anderen Seite der Tür abging… Ich hatte hier nichts mehr zu suchen, immerhin war es nicht mein Zimmer und Boris würde er weiß was mit mir anstellen, wenn er mich hier fand.

Deshalb sammelte ich schnell meine Sachen zusammen und zog mich hektisch an. Bevor ich jedoch die Tür öffnen konnte, wurde ich vom Bett aus angesprochen: "Was soll der Lärm?"

"Keine Ahnung, ich gehe zu…" Mir wurde es nicht gegönnt, auszureden, da es draußen erneut knallte und ein Gespräch vor der Tür laut wurde. Entsetz sprang ich zurück, als es an der Tür klopfte und die unverwechselbare Stimme von Ian hindurchdrang: "Hey Tala, mach auf!"

In meinen Gedanken stellte ich mir die Frage, woher er wusste, dass mein Freund hier war und ob er auch über meine Anwesenheit informiert war, doch ich tat nichts, sondern schaute ängstlich zu dem Angesprochenen.

Dieser war glücklicherweise hellwach und bedeutete mir, mich hinter die Tür zu stellen, was ich auch sofort tat und mich weiterhin still verhielt. "Was gib's denn?" fragte Tala, der anschließend die Tür so weit geöffnet hatte, dass er sein Gegenüber sehen konnte, aber Ian mich nicht.

Durch die Tür konnte ich gedämpft das verächtliche Schnauben von Ian hören. "Eindringlinge. – Wir sollen sie aufhalten." Seine Formulierung machte mir Angst, weshalb ich automatisch anfing zu zittern. "Wer?" hakte Tala sofort nach und stellte damit die Frage, deren Antwort mich brennend interessierte.

Ein erneutes Schnauben seitens Ian. "Die Bande, welche vor kurzem hier war. Ich glaube ihr Name war Bladebreakers. Wir müssen sie aufhalten, damit Boris in Ruhe mit Kai reden kann."

Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Was zur Hölle wollten die japanischen Blader hier und vor allem: Was wollte Boris von Kai? – Hatte es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun?
 

Leider würden sich diese Fragen nicht von selbst beantworten und schon gar nicht, wenn ich hier weiter herum stand. Tala war Ian bereits gefolgt und auch für mich wurde es Zeit, zu verschwinden.
 

Also schlüpfte ich vorsichtig aus meinem Versteck auf den Flur, der mal wieder menschenleer war, und gelangte so ohne groß aufzufallen in mein Zimmer. Wenigstens hatte ich dran gedacht, mich vorher anzuziehen…

Als ich auf meinem Weg an dem Tor zum Hof vorbei kam, blieb ich kurz stehen, da ungewöhnliche Geräusche an mein Ohr drangen. Neugierig näherte ich mich dem Ausgang, immer darauf bedacht im Schatten und somit unbemerkt zu bleiben. Schließlich konnte ich Tala und Ian erkennen, die einige Meter direkt auf dem Hof standen und vor ihnen zu meiner großen Überraschung die Bladebreakers.
 

"Jetzt sagt uns endlich, wo Kai steckt!"

Tyson, eindeutig. Zwar konnte ich ihn nicht sehen, da mein Sichtfeld auf Grund meines „ich-will-nicht-entdeckt-werden“ Standpunks ein bisschen eingeschränkt war, doch ich vermutete, dass er mit Ian bladete, da letzterer seinen Starter in der Hand hielt und konzentriert auf den Boden schaute.

Was zum Teufel ging hier nur ab?!
 

Schnelle Schritte hinter mir ließen mich erschrocken zusammenzucken und ich wich einige Meter zurück, um diese zu lokalisieren. Geschockt realisierte ich, dass ich bereits von weitem die graublauen Haare von Kai entdeckte.

Da es um mich herum keine Möglichkeit gab mich zu verstecken, konnte ich nichts weiter tun als stehen zu bleiben und mich erwischen zu lassen…

"DU?!" Geschockt und erleichtert zugleich wurde ich von Kai gemustert, nachdem er mich entdeckt hatte, doch ich ging nich auf seine Reaktion meiner Anwesenheit ein, sondern fragte stattdessen: "Was tust du hier?"

"Das Gleiche könnte ich dich fragen. Wie komme ich hier raus?"

Bei unserer ersten Begegnung wirkte er so beherrscht und unnahbar, doch nun weckte er auf mich wie ein kleiner, ausgesetzter Welpe.

Sollte ich ihm wirklich helfen? Ich wollte schon, aber die Konsequenzen, wenn wir erwischt wurden, konnte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen. Und trotzdem… Ich würde ganz besteimmt nicht zulassen, dass Boris noch ein Leben zerstören würde. Außerdem sind die Bladebreakers ohne Kai – meiner Meinung nach – so ziemlich am Arsch.
 

Mit einem kurzen Blick vergewisserte ich mich, dass die Jungs noch eine Zeit lang beschäftigt sein würde, dann meine ich: "Komm mit…" und zog Kai hinter mir her.

Leise und darauf achtend, bloß kein Geräusch zu verursachen, schlichen wir durch den Gang. Laute Schreie hallten laut durch die ansonsten herrschende Stille, bis eine vertraute Stimme deutlich den Lärm durchschnitt: "KAI?!" Wie angewurzelt blieb ich stehen, öffnete wahllos einen der zahllosen Türen und schubste Kai in den Raum dahinter. Dann schloss ich die Tür schnell wieder und drehte ich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Scheiße! Natürlich war es Boris, der mit einigen Wachmännern geradewegs aus der Dunkelheit trat. Wir wären ihnen geradewegs in die Arme gelaufen, hätte er sich nicht vorher verraten…

"Was…?!" Aus seinen Augen sprühte der Zorn, sodass ich versuchte, irgendetwas zu retten: "Ich habe hier Schritte gehört und als ich nachsehen wollte, sah ich nur diesen Kerl von den Bladebreakers dorthin…" ich deutete Richtung Innenhof, "…rennen." Hoffentlich kaufte mir mein Vater meine Geschichte ab.

"Gnade dir Gott, wenn ich heraus finde, dass zu ihm geholfen hast! Dann wird der selbst unsere Verwandtschaft nicht mehr weiterhelfen!" Mit diesen Worten lief ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen weiter und ich frage mich, wann mir unsere Verwandtschaft jemals „weiter geholfen“ hatte…?

Schließlich riss mich die Stimme von Kai aus meinen Gedanken, der die Tür unbemerkt wieder aufgedrückt hatte und nun an mir vorbei in den Gang spähte. "Ihr seid verwandt?"

"Ja… Er ist mein biologischer Vater. Und jetzt komm! Ich will weitere Vorfälle dieser Art unbedingt vermeiden."

Schnell rannten wir los Richtung Ausgang, Tief in meinem Innern wusste ich, dass ich gerade mein Leben riskierte, doch es war mir egal. Irgendwie würde ich mich schon herausreden können und wenn alle Seile rissen konnte ich mich immer noch auf Tala verlassen.
 

Es dauerte nicht lange und ich erkannte bereits die eiserne Tür, welche nach draußen führte. Ich konzentrierte mich so stark auf sie, dass ich mich nicht noch einmal umschaute.

Ein schwerer Fehler…



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