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Adlerschwingen

Prolog
von

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1. Kap. Reise nach Kanada

Schreibart:

So : Das, was Swarthy erzählt, Geschichtsfolge

So: Das, was Tom denkt

So: Das, was Swarthy selber denkt
 


 

Kapitel i Reise nach Kanada
 


 

Zehn Jahre später:
 

Die Sommerhitze war langsam unerträglich und die Schüler der Grundschule York North wünschten sich die Sommerferien herbei. Auch Thomas. Er saß wie seine vielen Kollegen in den Klassenzimmern und hörte dem schlafanfalleregenden Unterricht zu. Thomas war überhaupt nichts spezielles. Noch war er in den Theaterclub aufgenommen worden, noch war er besonders gut in der Schule. Auch hatte er keine besondere Familie und auch kein spezielles Haustier. Er war der langweilige Durchschnitt, wie er zu sagen pflegte.
 

Doch das war ihm im Moment egal. Denn jetzt hatten er und seine Freunde besseres zu tun. Sie zählten die Minuten und Sekunden bis zur Schulglocke, denn es war der lang ersehnte letzte Schultag.

Thomas saß also in der hintersten Reihe und diskutierte mir seiner besten Freundin Liz darüber was sie in den Sommerferien unternahmen. " Also, ich gehe nicht in die Ferien. Mam hat mich gefragt, ob ich mit ihr nach Kenia fliegen will, Onkel Charles heiratet da. Aber ich will nicht nach Kenia, da ist es mir viel zu heiß, und ich mag keine Mücken", sagte Liz zu diesem Thema. "Und du? Wohin gehst du?" Thomas schaute kurz nach vorne um sich zu vergewissern, das Mr. Reed sie bei ihrem Gespräch ja nicht belauschte.

"Warum guckst du dauernd nach vorne?"

"Weil ich nicht am letzten Schultag nachsitzen will" fauchte Thomas zurück. Liz guckte beleidigt nach vorne. Aber sie konnte es nicht lassen. Schon nach zwei Minuten kam sie wieder mit der Frage.

"Nun sag schon, wohin geht ihr?"bohrte sie nach.

"Nach Kanada, wenn du es unbedingt wissen willst. Zu meiner Tante Pad"
 

Tante Pad war eine junge, temperamentvolle Frau, die anders als die meisten von Thomas Familie in Kanada geblieben war. Thomas hatte kanadische Verwandte. Eigentlich war er ein reiner Kanadier, denn seine Eltern waren beide in Kanada aufgewachsen und hatten dort auch die Berufslehre gemacht. Aber sie waren, wie die meisten ihres Clans nach England ausgewandert und lebten nun verstreut auf der großen Insel. Nicht so Pad. Sie weigerte sich strickt dagegen, ihr Heimatland zu verlassen und blieb als einzige

. "Was? Cool, nach Kanada. Da geh ich auch mal hin."schwärmte Liz, "wann fliegt ihr?"

" Ich glaube am Montag. Bin mir aber nicht ganz sicher."Liz guckte ihn an wie sie Luk von der Klassenstufe über ihnen immer anguckte.
 

"Würde Mr.Reeves so gütig sein und unserem Unterricht folgen, oder ist er in Gedanken schon in den Sommerferien?" Mr. Reed hatte offenbar bemerkt, dass Thomas überhaupt nicht seinem Unterricht folgte, und war nun dementsprechend erborst. Thomas war nämlich so in

Gedanken versunken gewesen, dass er die gestellte Frage nicht bemerkte. "Wir haben jetzt Geschichte, Thomas, und keine Schnarchstunde", predigte er. Sid, auch ein guter Freund von Thomas war hinter dem Rücken von Mr. Reed, also so, daß der Alte ihn nicht sah. Er tat so, als ob er im nächstem Moment einschlafen würde. Thomas mußte sich mächtig zusammenreißen, fast hätte er losgelacht. Reed bemerkte nichts und fuhr mit dem Geschwafel von Kolumbus und seiner Entdeckung weiter.

Als Thomas nach ca. 15 Minuten wieder auf die Uhr schaute, bemerkte er, daß der Unterricht nur noch fünf Minuten dauerte. Und dann, endlich, kam das erlösende Läuten. Thomas stand jubelnd auf, packte seine Schulsachen, winkte Mr. Reed ein letztes Mal zu und verschwand aus dem Klassenzimmer.

Der Zehnjährige rannte wie seine ganze Klasse aus dem Schulhaus. Am liebsten wäre Thomas in einem Stück nach Hause gerannt, doch kaum war er draußen, schrie Liz über den ganzen Schulhausplatz: "Thomas, warte!" Gott, dachte er bei sich, die ist so was von langsam. Er wartete, mehr oder weniger geduldig auf seine beste Kollegin. Als Liz endlich keuchend ankam, sagte sie: "D-das nächste mal bitte etwas langsamer. Ich mag dir nicht hinterher." "Nun ja, meine liebe Liz, du nimmst auch beträchtlich zu"

" Was?! Warte nur, du vorlauter Kanadier, ich bring dich um." Liz rannte Thomas wütend hinterher, während er lachend vor ihr rannte. Endlich etwas Tempo... Als Thomas vor seinem Haus ankam, schlug er das Gartentor hinter sich zu und rief Liz zu: "Bye Liz. Schöne Ferien wünsche ich dir. Ich schreib dir dann eine Karte..."

" Ja, bitte tu das. Aber eine schöne. Am besten mit einem blauton. Und ich werde jeden Tag ins Freibad gehen und dort abnehmen" Liz lachte laut auf. Thomas grinste ihr zu und er verschwand durch die Haustür. Die Ferien hatten begonnen!!!
 

"Na endlich!", seufzte Thomas geräuschvoll. " Mam, bist du zu Hause?" Thomas wartete einige Sekunden, da hörte er vom Balkon im oberen Stock, die Stimme seiner Mutter " Tom, bist du hier?" Tom. So wurde Thomas auch noch genannt. Eigentlich von allen, nur Liz hatte immer noch die Tendenz dazu, Thomas zu sagen. Er selbst zog Tom vor, aber im Grunde genommen war es ihm eigentlich egal.

" Ja, ich bin hier. Der ultimative Holiday- Tom!" antwortete er und lachte laut los. " Endlich, bin ich diese Schule für acht Wochen los" Thomas hörte, wie seine Mutter, die inzwischen in der Küche war, übertrieben schnaubte. " Ja, und ich hab euch zwei dann die ganze Zeit um die Ohren" Damit waren Thomas und seine Schwester Chris gemeint.

Chris war die Zwillingschwester von Tom, doch würde man das von aussen nie sehen. Während Tom dunkelblonde Igelhaare und eisgraue Augen hatte, waren Chris Haare und Augen von einem tiefen schwarz. Chris war auch viel grösser als Tom. Und erwachsener.

Aber das störte die beiden nicht im geringsten. Sie waren ein perfektes Duo.

"Ja schon, aber in Kanada auch nicht so viel. Wir werden da wohl oft mit Shira unterwegs sein.", gab er zurück. Shira war sein belgischer Schäfer. Ein Prachtexemplar. Schwarz wie die Nacht, schnell wie der Wind, und kein Hund den Thomas kannte, glich mehr einem Wolf... Darum hatten auch viele Leute Angst vor Shira, obwohl sie im Grunde genommen lammfromm war.

"Ach ja, Mam, wann gehen wir eigentlich? Morgen oder erst am Montag?"

" Wir gehen schon morgen, das solltest du doch wissen. Hast du immer noch nicht gepackt? Es wird langsam knapp. Beeile dich."

"Ja ja, ich gehe ja schon", murmelte Tom vor sich hin. Wenn es etwas gab, das er wirklich nicht konnte und auch nicht gerne machte, dann war das Koffer packen.

Als er oben im Zimmer war, fiel ihm zum ersten mal etwas auf. Als er nämlich zum Bücherregal sah, bemerkte er, dass er sogar die kleinsten Schriften lesen konnte. "Cool", stiess er hervor. Er konnte es kaum glauben. Aber nach ca. zehn Minuten, hatte er wieder sein normales Sehvermögen zurück.
 

Er versuchte es immer wieder, die kleingedruckten Titel auf den Buchrücken zu lesen, aber er konnte es nicht mehr. Also begann er seinen Koffer zu packen, was Unmengen an Zeit brauchte. Als er fertig war, wollte er gerade ein wenig Zeit am PC verbringen. Doch in dem Augenblick rief ihn seine Mutter zum Essen. Grummelnd lief er die Treppe runter. Warum mussten die Ferien so beginnen? Wenn ich diese blöde, beknackte, Scheiss- Tasche oder den blöden Koffer nicht hätte packen müssen, das würde ich jetzt im Freibad auf der faulen Haut liegen, oder mit Sid und meinen andern Kumpels einen Wasserbombenwettbewerb veranstalten. Aber nein, ich muss hier dumm rumsitzen und mich langweilen...
 

Mit diesen Gedanken ging er runter ins Esszimmer. Seine Mutter hatte aber gar nicht richtig Zeit gehabt, etwas zu kochen, da sie sich im Garten mit der Nachbarin aufgeregt über etwas diskutierte. Das verbesserte Tom's Laune nicht gerade. Nun ja, dachte er bei sich, wenn die Ferien zu Hause schon so beginnen, dann kann es in Kanada ja nur besser sein... Da er eigentlich keinen großen Hunger hatte, ging er wieder ein in sein Zimmer. Als er oben ankam, sah er, daß Shira auf seinem Bett lag und entspannt schlief. Sie bemerkte ihn erst ein bißchen später, sprang aber sogleich auf und sprühte nur so vor Energie. Die Schäferhündin rannte die Treppe hinunter und kehrte sofort mit der Leine im Maul zurück. " Ach, du willst spazieren gehen", lachte Thomas und streichelte ihren großen Kopf. "Nun ja,... okay, ich komme mit." Er befestigte die Leine an ihrem Halsband und stieg mit ihr die Treppe runter. Er ging mit ihr raus vors Haus, und überlegte, ob er jetzt in den Wald gehen sollte. "Na, was meinst du Shira? Sollen wir in den den Wald gehen, oder ist er schon zu spät?" Nach langem hin und her, entschied er sich für den Wald.

Nach ca. zehn Minuten kam Tom mit seinem Hund am Waldrand an. Da es schon dämmerte, wirkte der Wald mit seinen großen Tannen und Büschen sehr unheimlich. " Hey, Shira, ich hab es mir doch anders überlegt. Ich möchte nicht in den Wald." Tom war nun mal nicht der große Held. Es kann ja sein, dachte er, daß es in diesem Wald Füchse hat. Das will ich lieber nicht riskieren. Zwar würden sie nicht viel machen, aber Shira würde die Füchse mit großer Wahrscheinlichkeit jagen. Und dann kann ich sie wieder einfangen. Nein danke, darauf kann ich verzichten...

" Komm Shira, wir kehren um.", sagte er zu ihr. Shira blickte ihn vorwurfsvoll an. Sie schien zu sagen, warum läßt du mich nicht in den Wald. Schließlich stamme ich vom Wolf ab, und lebe im Wald'. Aber Tom ließ nicht locker. Und einige Zeit später, kam er zu Hause an.
 

Als Tom ins Bett ging, konnte er vor Aufregung über den Morgigen Flug nicht einschlafen.

Er dachte noch stundenlang darüber nach, wie es wohl in Kanada sein würde. " Sicher schön", sagte er zu sich. Und mit diesem Gedanken schlief er schließlich ein.
 

Der nächste Tag begann alles andere als erfreulich. Thomas hatte, in seiner Aufregung über den nächsten Tag, vergessen den Wecker zu stellen. So kam es, daß er eine halbe Stunde vor der Abfahrt geweckt wurde. Er träumte gerade so schön als- " Thomas, bist du bald fertig? In einer halben Stunde fahren wir ab. Beeile dich also!" durch das Haus tönte. "Oh, scheisse!", stöhnte Thomas auf. Er rannte die Treppe runter, schlang ein Stück Brot hinunter, ging sofort wieder nach oben und zog sich an. Das alles hatte er in zehn Minuten gemacht. Es tat aber seinem Geist überhaupt nicht gut, so früh am Morgen, gehetzt zu werden. Das trug zur Folge, daß Thomas für den Rest des Tages schlechte Laune hatte. Zum Glück hatte die Familie schon am Tag zuvor gepackt und so konnten sie fast (Tom's Vater hatte sein Gleitschirmflieger- Ausweis vergessen und sie mußten noch mal umkehren) ohne Zwischenfall bis zum Flugplatz fahren.

Die nächste halbe Stunde sah Tom wie durch einen Schleier. Und schwupps, schon saß er im Flugzeug nach Kanada. Wie diese eine halbe Stunde vorbeiging, das weiß er heute noch nicht. Sehrwahrscheinlich hing es damit zusammen, daß er noch ziemlich müde war...

Auch war er kein Flugfan, er vermied es wenn möglich höher als zehn Meter über dem Boden zu sein. Mit anderen Worten, er hatte Höhenangst. Heute könnte ihm das nicht mehr passieren, oh nein, nicht Haliv- oder Tom wie ihr ihn nennt. Soll mir ja egal sein. Den ganzen Flug über hockte er in der Fernsehkabine und guckte Filme. Oder besser gesagt: Er schien die Filme zu schauen. Er guckte einfach in den Kasten und dachte darüber nach, wenn jetzt gerade das Flugzeug abstürzen würde. Als dann ein Film über einen Flugzeugabsturz kam, verleidete es ihm und er ging zurück neben seine Eltern. " Wie lange geht das denn eigentlich noch?"

" Hoffentlich noch lange!!!" sagte seine Mutter

"Wie lange, Mam?"

" Och, etwa noch drei Stunden...." Oh, mein Gott, noch drei Stunden! Das halte ich nicht mehr aus. Ich glaube, ich springe aus dem Fenster.

Irgendwann, als Tom sich ernsthaft überlegte, aus dem Fenster zu springen, hörte er die Stimme aus dem Cockpit :" In zehn Minuten landen wir in Toronto. Bitte anschnallen!" .

Dann kam das, von dem Tom am meisten Angst hatte: Die Landung. Er verging fast vor Angst, aber er liess sich natürlich nichts anmerken...Als das Flugzeug auf dem Boden stand, beruhigte er sich einigermassen, und der Flugplatz gefiel ihm sogar sehr gut. Aber sie hatten nicht lange Zeit, sondern mussen einen Car nehmen, der sie ins Dorf brachte, von dem man noch eine Stunde zu Pad fahren musste. Also, kurz gesagt: Pad lebte auf einer gottverlassenen Farm, die an einem See war. Natürlich, dort war es sehr schön, aber auch total langweillig.
 

Nach etlichen Stunden Fahrzeit, kamen sie endlich bei Tante Pad an. Es war wirklich schön hier. Das Haus selber war sehr klein, und viele verschiedene Blumenarten wuchsen dort. Neben dem Haus grasten ein paar fette Schafe, und ein etwa doppelt so dickes Shetlandpony. Hinter dem Haus , begann der Wald, mit seinen grossen Tannen. Das Haus lag an einem der riesigen Kanadischen Seen, und weit und breit sah man kein anderes Haus. Ein schmaler Steg führte ein wenig in den See hinein. An seinem letzten Pfahl war ein Boot von etwa fünf Metern länge, angebunden worden. Sehrwahrscheinlich zum Fischen. Doch Tom sah nur das negative, meckerte vor sich hin und langweilte sich. Chris hingegen war hell begeistert und rannte von Schaf zu Schaf. Na wunderbar, das werden ja tolle Ferien. So richtig spannend, dachte sich Tom und ging hinein ins Haus um zu essen und zu schlafen.
 

So, das erste Kapitel ist fertig, ich habe genug lange daran herumgepfuscht....



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