Zum Inhalt der Seite

Mysterious Necklace

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 27
 

Es herrschte drückende Stille. Hermine hatte sich immer noch kein Millimeter bewegt. Zum einem, weil ihre Muskeln vor Erschöpfung regelrecht brannten. Zum anderen hatte sie das Gefühl, wenn sie aufstehen würde, würde sie die Situation akzeptieren. Aber sie wollte es nicht akzeptieren. Sie wollte kämpfen. Immerhin war sie nicht umsonst eine Gryffindor. Aber kaum hatte sie den Entschluss gefasst, zu kämpfen, fragte sie sich wofür? Draco Gefühle waren nicht echt. Wäre die Kette nicht da gewesen, wäre nichts zwischen ihnen passiert.

Hermine seufzte tief auf und wusste nicht, was sie machen sollte. Sollte sie ihm einfach aus dem Weg gehen? Die Zeit mit ihm zusammen waren so schön, sollte sie diese einfach vergessen?

Vorsichtig hob sie ihren Blick und drehte ihren Kopf, bis sie Draco anschauen konnte. Auch er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Seine Augen waren geschlossen und er sah erschöpft aus. Die dunklen Augenringe prangten immer noch unter seinen Augen und Hermine fragte sich, ob er eingeschlafen war, so friedlich, wie er aussah.

»Draco?«, flüsterte sie leise und sofort öffneten sich seine Augen. Sie starrte ihn an und Hermine wusste schon nicht mehr, was sie fragen wollte. Benommen schaute sie wieder weg und setzte sich auf. Sie wusste jetzt schon, dass sie einen schlimmen Muskelkater bekommen würde.

»Also, was willst du jetzt machen Granger?«, hörte sie seine Stimme hinter sich und Hermine biss sich auf ihre Unterlippe. Sie waren also wieder bei den Nachnamen angekommen.

»Wie was will ich machen?«, stellte sie die Gegenfrage schon fast trotzig und untersuchte die Glaskuppel, um sicherzugehen, dass die Kette vollständig zerstört wurde. Das Glas war noch warm, aber es waren glücklicherweise keine Rückstände zu finden.

»Nun ja, ich kann dich ja nicht zwingen hier zu bleiben.«

Verwirrt drehte sich Hermine zu ihm um.

»Aber was ist denn mit deinen Eltern? Sie denken doch wir sind zusammen ich meine wegen dieser Zwangshochzeit soll ich doch deine Freundin spielen?«

Hermine brach ab, als sie beobachtete, wie Draco sein Gesicht verzog.

»Das war gelogen. Klar wollen meine Eltern, dass ich in festen Händen bin, aber sie haben mir versprochen, das ich das Mädchen heiraten darf, dass ich mir aussuche und sie drängen mich auch nicht, es in den nächsten Jahren zu tun«, gab Draco kleinlaut zu und Hermine konnte ihn nur mit offenem Mund anstarren. Er hatte sie angelogen! Er hatte ihr den verzweifelten Jungen vorgespielt, der gegen seinen Willen heiraten sollte. Und das auch noch sehr gut, sie hatte es ihm total abgenommen. Wer weiß, vielleicht war das ja nicht einmal die einzige Sache, bei der er gelogen hatte? Sie konnte nichts dagegen machen. Immer mehr Wut stieg in ihr auf. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und starrte ihn an, versuchte ihre Wut zu kontrollieren.

»Warum?«, zischte sie ihn an.

»Das war damals halt meine Chance mehr Zeit mit dir zu verbringen und ich wusste halt, dass du mit deinem Helferkomplex auf jeden Fall zustimmen würdest.«

Hermine wollte ihn anschreien, ihre Wut an ihm auslassen aber sie konnte ihn nur anstarren. Wie berechnend er gewesen war. Er musste alles genau geplant haben. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie verzweifelt er vor dem Restaurantbesuch ausgesehen hatte, wie er auf alle ihre Fragen perfekte Antworten hatte. Wie versteinert stand sie vor ihm, ihre Hände immer noch zu Fäusten geballt und wusste nicht, was sie als Nächstes machen sollte.

Sie hatte den Drang ihn zu ohrfeigen und musste ihre Fäuste noch stärker ballen, um diesem Drang nicht nachzugehen.

»Was war noch alles gelogen?«, fragte sie bissig.

»Das war das Einzige«, beteuerte Draco sofort und trat einen Schritt näher zu ihr.

Schnaubend starrte sie ihm mit hoch erhobenem Kopf in die Augen. Aber er wich ihrem Blickkontakt fast augenblicklich aus.

»Hör zu Hermine, es war nicht so, als wäre ich nicht Herr meiner Sinne gewesen. Ja die Kette hat mich beeinflusst aber-«

Draco brach mitten im Satz ab und strich sich durch die Haare.

»Aber?«, fragte Hermine nach. Er hatte sie wieder beim Vornamen genannt und sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie machte sich Hoffnungen. Obwohl sie wusste, dass es keine Hoffnung gab, machte sie sich Hoffnungen. Aber dann gewann wieder die Wut Überhang. So lange hatte sie sich Hoffnungen gemacht und am Ende hatte es doch nichts gebracht.

»Sie hat mich zu nichts gezwungen«, brummte Draco und zuckte mit den Schultern. Hermine schaute ihn stirnrunzelnd an und glaubte, dass er erst etwas anderes sagen wollte.

»Also habe ich den ganzen Schlamassel einer beschissenen Wette und einer beschissenen Kette zu verdanken.« Hermine schnaubte und wandte sich von Draco ab. Als sie den Raum verlassen wollte, griff Draco nach ihrem Handgelenk. Hermine wirbelte herum und erstarrte, als sie den Ausdruck auf Dracos Gesicht sah.

»Wie gesagt, die Kette hat meine Gefühle verstärkt.«

Seine andere Hand griff in ihre Haare und zog sie an sich. Dann trafen seinen Lippen hart auf ihre.

Keuchend riss sich Hermine augenblicklich von ihm los und konnte sich diesmal nicht zurückhalten. Ihre Handfläche klatschte laut auf Dracos Wange, als sie ihn aus voller Kraft ohrfeigte.

»Komm mir nie wieder zu nah Malfoy!«, zischte sie ihn von ihrer Mauer aus Wut getrieben an. Das alles, was er gemacht hatte, konnte er nicht wieder gut machen. Heftig atmend starrte sie ihn weiter an, als er seinen Kopf wieder zu ihr drehte und sich vorsichtig die Wange rieb.

»Ich schätze, das habe ich wohl verdient«, murmelte er nüchtern und Hermine schaffte es sich von ihm loszureißen.

Diesmal hielt er sie nicht auf, als sie durch die Tür sprintete, zurück in sein Zimmer.

Immer noch wütend pfefferte sie von Hand ihre Sachen in ihren Koffer und stolperte die Treppen runter. Am Eingangstor blickte sie einmal kurz zurück, nur um dann sofort zu apparieren.

Sie landete in ihrem Kinderzimmer. Den Koffer fest umklammert ließ sie sich auf den Boden sinken und konnte ihre Tränen nicht zurückhalten.

Von wegen sie wollte kämpfen. Sie hatte gerade einen totalen Rückzug gemacht, wie ein Feigling.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BlackAmathia
2016-10-14T12:07:45+00:00 14.10.2016 14:07
Ohje~ was für ein Gefühlschaos. ^^
Hach ja, wenn man eigentlich etwas anderes tun will, als man tatsächlich macht. Kenn ich XD
Von:  Sasusaku4-ever
2016-10-13T15:24:03+00:00 13.10.2016 17:24
Tolles Kapitel!!!
Freue mich schon auf das nächste! :)


Zurück