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Ich glaube nicht an Schicksal

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu, ich war heute ganz fleißig, da ich diese Idee endlich zu Papier bringen wollte.
Ich bin froh das ich das heute noch fertig bekommen habe.
Hoffentlich habe ich jetzt nicht so viele Fehler übersehen, ich bin jetzt doch ganz schön durch. :)

Viel Spaß beim Lesen!

Eure Satra0107 Komplett anzeigen

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26

Seto hatte sich nur seine schwarze Hose und seinen schwarzen Pullover angezogen, seinen weißen Trenchcoat und seine Schnallen hatte er in ihrem Schlafzimmer liegen gelassen. So stand er nun angelehnt an der offenen Terrassentür und beobachtete sie eine Weile. Satra saß auf einer Sonnenliege und blickte in den Nachthimmel. Die Schwarzhaarige hatte sich lange Sachen angezogen, über ihrem dunklen Shirt trug sie nun eine rote Strickjacke und sie hatte sich bunte Socken angezogen. Sie wirkte auf ihn, als wäre sie wieder in düstere Gedanken versunken und suche nun Antworten in den Sternen. Er wusste sie hatte an so einigen Dingen gerade sehr zu knappern aber er hatte dennoch gehofft, dass er ihr die ein wenig hatte nehmen können. Als sie ihre Zigarette ausdrückte betrat er die Terrasse und berührte sie leicht an der rechten Schulter.

„Na, suchst du nach Antworten in den Sternen?“

Satra zog ihre Augenbrauen hoch und hatte einen Blick aufgesetzt, der sehr ungläubig wirkte.

„Das klingt ja bald poetisch. Alles okay bei dir Seto?“

Dann grinsten sich beide wortlos an und Seto setzte sich auf die zweite Sonnenliege. Zwischen ihnen befand sich ein kleiner Tisch auf dem die angefangene Wodka Flasche, die beiden Gläser, sowie ihre Zigaretten und ein Aschenbecher stand. Er goss beiden wieder je ein Glas ein und beide tranken die Gläser sogleich leer.

„Ich erwarte keine Antwort von den Sternen, ich habe nur über alles nachgedacht. Wie es weitergehen soll mit allem.“

„An was zweifelst du so sehr? Du bist hier genau richtig, dafür hast du doch so hart gearbeitet, oder? Nach deinen Masterarbeiten wirst du jede Menge Jobangebote bekommen. So trüb sieht deine Zukunft doch gar nicht aus.“

Damit lehnte sich Seto auch auf seinem Stuhl zurück und sah in den Himmel.

„Ich weiß nur nicht, ob mir das alles so vergönnt ist. Ich habe das Gefühl je besser es mit Studium und Arbeit läuft, desto schlechter läuft es in meinem Privatleben. Vielleicht muss ich erst alles hinschmeißen, damit ich glücklich werden kann?“

Seto drehte seinen Kopf und wägte ab, wie ernst er ihre Aussage nehmen sollte.

„Wie kommst du darauf? Was hat das eine mit dem andern zu tun?“

„Erfahrung… bittere Erfahrung.“

Satra schüttelte ihren Kopf, sie wollte diese negativen Gedanken loswerden.

„Schütte mir bitte was ein und dann würde ich dich gerne etwas fragen.“

„Na gut.“

Seto schüttete ihnen nach und er wartete dann auf ihre Fragen.

Nachdem sie das Glas wieder geleert und zurückgestellt hatte suchte sie wieder seinen Augenkontakt.

„Seto, woher weißt du, dass mein Ex Paul ein Surfer ist? Hast du das recherchiert oder bist du ihm in New York im Krankenhaus begegnet?“

„Ich bin ihn im Krankenhaus begegnet.“

Satra biss wieder auf ihrer Unterlippe rum.

„Also hast du mitbekommen wie ich…“

„Wie du ihn angeschrien und mit einer gelben Vase fast abgeworfen hast? Ja, das habe ich. Schade das du ihn nicht getroffen hast.“

Beschämt versteckte sie ihr Gesicht in den Händen, verdammt das hatte sie nicht hören wollen, auch wenn sie es sich seit gestern schon so gedacht hatte.

„Shit. Ach verdammt, warum bekommst du nur immerzu Dinge mit, die du nicht sehen sollst?“

Die Schwarzhaarige schüttelte ihr langes Haar und bedeutet ihm noch einmal nachzufüllen.

„Dir muss das nicht peinlich sein. Jetzt kannst du es eh nicht mehr ändern. Ich habe damals übrigens diesen Surferboy von deinem Zimmer weggezogen und ihm dann dem Sicherheitsdienst übergeben. Es ist mir echt schleierhaft wie er es so einfach zu deinem Zimmer geschafft hatte. Eigentlich war das doch ein Privatflügel mit etwas höherer Sicherheit und Privatsphäre.“

„Paul ist halt ein sehr vertrauenswürdiger Typ. Keine Ahnung woher er wusste in welchem Krankenhaus und in welchem Zimmer ich bin aber er war nun mal da.“

„Soll ich mal dein elektronisches Equipment und alle digitalen Konten einen Sicherheitscheck unterziehen? Nicht das dich irgendwer überwacht.“

Satra war überrascht, daran hätte sie nie im Leben gedacht.

„Hältst du das echt für möglich?“

Seto zuckte nur mit den Schultern und goss ihnen wieder nach.

„Zum Schaden sollte es nicht sein. Wolltest du noch etwas wissen?“

Satra nickte kurz, sie würde wahrscheinlich auf den Sicherheitscheck zurückkommen.

„Du hast ja Privatdetektive beauftragt.“

Mit einem kurzen Nicken bestätigte er das.

„Dann hast du doch bestimmt diese oder deinen Anwalt beauftragt, dir Akteneinsicht zu verschaffen, oder?“

Er nickte wieder aber dieses Mal etwas zögerlicher.

„Richtig. Mein Anwalt ist da gerade dran. Morgen sollte ich alles auf meinem Tisch haben.“

Und wieder Satra biss auf ihrer Unterlippe rum, nur diese Mal schmeckte sie auch ihr eigenes Blut. Mit zittriger Stimme sprach sie weiter.

„Dann… dann möchte ich dich um etwas bitten. Lass dir bitte nur eine Zusammenfassung von deinem Anwalt geben. Bitte ließ nicht die Berichte und… und schaue dir bitte nicht die Beweisfotos an. Ich will nicht das du das siehst.“

Ihr fröstelte es, trotz ihrer Jacke, daher schlang sie ihre Arme fest um ihren Körper und sah nun zum Fußende der Sonnenliege. Als sie keine Antwort bekam sah sie ihn mit großen traurigen Augen an.

„Bitte Seto. Die Vorstellung das du das alles siehst macht mich echt fertig.“

Als er sie so sah, blieb ihm nichts anders übrig als ihrer Bitte zuzustimmen.

„Okay, wenn du das nicht möchtest.“

„Danke dir.“

Einen Moment schwiegen beide, Seto dachte über ihr Anliegen nach, leider hatte sie damit seine Neugierde nur noch mehr angefacht. Doch er würde der Bitte, vorerst, nachkommen.

„Jetzt juckt es dir noch mehr in den Fingern alles zu wissen, oder?“

Satra hatte wieder seinen Blick gesucht und fing ihn nun auf.

„Ich mag es nicht, wenn man mir etwas vorenthält. Ich dachte, dann verstehe ich diese ganze verzwickte Situation besser, wenn ich die Akte auf dem Tisch habe.“

Innerlich ärgerte es ihn gerade sehr, dass er noch nicht heute die Akte von seinem Anwalt bekommen hatte, so musste er auf ihre Bitte Rücksicht nehmen.

„Seto, ich will dir nichts vorenthalten. Ich… ich bin nur noch nicht bereit… ich könnte dir natürlich jetzt einfach alles erzählen aber ich kann es einfach nicht. Noch nicht. Ich erzähle es dir zu einem andern Zeitpunkt… falls du dann überhaupt noch etwas von mir wissen willst…“

Ihre Worte machten ihn hellhörig und stutzig.

„Warum sollte ich dich einfach fallen lassen? Der Bericht wird wohl kaum etwas an meiner Einstellung dir gegenüber ändern.“

Satra wandte sich wieder von ihm ab und ihre Stimme war nur noch ein flüstern.

„Da bin ich mir nicht so sicher.“

Satra atmete einmal tief durch.

„Du verstehst das nicht Seto. Ich bin weder ein Mauerblümchen noch eine brave Musterstudentin. Ich weiß wie du mich ansiehst wenn ich rauche. Du hast auch ein bestimmtes Bild von mir und das ist einfach nur ein Ausschnitt von mir. Und ich weiß nicht ob du das was da drinnen steht mit deiner Vorstellung mit mir vereinbaren kannst. Es ist…“

Nun fuchtelte Satra wild mit ihren Armen herum, sie wusste nicht mehr weiter.

Leicht legte Seto ihre Hände in seine und seine Stimme hatte etwas Beruhigendes.

„Es ist okay Satra. Ich werde dich wegen diesen Dingen, was auch immer es ist, nicht verurteilen. Ich gebe dir die Möglichkeit mir später alles zu Erklären. Lassen wir das Thema einfach ruhen.“

Satra nickte zustimmend, ihre Stimme war wieder etwas zittrig geworden.

„Oookay. Lass uns bitte jetzt über etwas anderes sprechen.“

Seto schüttete ihnen nach und lenkte dann auf ein Thema bei dem er sich sicher war, das würde ihre Stimmung nicht weiter runterdrücken.

„Vielleicht verrätst du mir ja wie oft du deine beste Combo bei Duel Monsters schon eingesetzt hast? Als ich damals kurz zu deinem Deck recherchiert hatte habe ich nichts davon gelesen. Wie kommt es.“

Die junge Frau nahm dankbar diesen Gesprächsfaden auf und während der Wodka fleißig nachgeschüttet wurde, diskutierten sie einige Strategien ihrer vergangenen Duelle.
 

Als sie die Flasche Wodka etwa eine Stunde später geleert hatten fühlte sich Satra wunderbar leicht. Der Alkohol machte sie fröhlich, sie konnte sich ihr kichern kaum verkneifen, eine angenehme Röte hatte sich auf ihre Wangen gelegt und alles fühlte sich in ihrem benebelten Kopf ganz unkompliziert an. Vermutlich deswegen stellte sie dann eine Frage mit der sie schlussendlich den Abend ruinierte. Ihr war ihre Karte >Das Schicksal verändern< wieder in den Sinn gekommen, als sie über ihr Duel gegen Seto nachgedacht hatte. Mit der Fallenkarte hätte sie das Duel gewinnen können aber leider hatte sie diese Karte nicht rechtzeitig gezogen. Dann wäre sie nun nicht in Domino City, sondern in der Heimat, in San Francisco. Eigentlich hätte sie wissen müssen, das Seto nicht an so etwas Gefühlsduseliges wie Schicksal glaubte, aber in ihrem Zustand kam ihr diese Erkenntnis zu spät.

Ihre Zunge war schon ziemlich schwer und die Sätze formten sich nur langsam in ihren Kopf.

„Sag mal Seto, glaubst du eigentlich an so etwas wie Schicksal. Oder nenn es Zufall oder Vorbestimmung. Glaubst du es passiert alles aus einem bestimmten Grund?“

Darauf leerte sie das letzte Glas mit Wodka, dabei entging ihr komplett wie sich seine Gesichtszüge verhärteten. Seine Stimme war ganz klar und bekam ihre typische Eiseskälte.

„Komm mir nicht mit so einem Quatsch. Einen Zufall kann man sogar berechnen, ist also nur ein anderes Wort für eine ziemlich komplizierte Wahrscheinlichkeitsrechnung. Und lass mich bloß mit dem Rest in Ruhe. Ich glaube nicht an ein Schicksal, das irgendwann die Kreise für uns schließt. Nein, jeder schreibt seine Geschichte selbst und kann niemand anderes für seine eigenen Fehlentscheidungen verantwortlich machen. Was einem jeden von uns zustößt haben wir mit zu Verantworten. Da steckt keine Vorbestimmung oder so hinter, die Fehler der Vergangenheit können wir nur ruhen lassen oder sie holen uns halt ein, wenn wir sie nicht rechtzeitig korrigieren. So einfach ist das.“

Seto hatte sich bei dem Thema etwas in Rage geredet und stürzte nun sein letztes Glas Wodka die Kehle herunter.

Je länger er sprach, desto mehr fühlte es sich für Satra an, als würde er ihr einen Dolch in ihr Herz stoßen.

Es arbeitet eine Weile in ihrem benebelten Kopf aber je genauer sie seine Worte analysierte desto deutlicher erkannte sie wie er wohl wirklich von ihr dachte. Er musste gar nicht die Akten lesen, sie erkannte nun genau was er von ihr hielt.

‚So denkt er also wirklich, von wegen ich hätte an nichts Schuld…‘

Sie war so versunken, dass sie nicht merkte, dass er sie etwas gefragt hatte. Verwirrt riss sie den Kopf hoch und verstand auch seine wiederholte Frage nicht. Ihr Blut rauschte dafür zu laut durch ihren Kopf und die Anspannung in ihrem Körper erreichte nun auch ihren Kiefer und ihre Hände, die sich zu Fausten ballten. Sie bekam ihre Worte gerade so herausgepresst, so sehr hatte sie ihre Zähne zusammengebissen.

„Seto, es wird Zeit das du gehst. Hole deine Sachen und verschwinde dann.“

Damit stand sie wütend auf und ging in ihr Apartment. Verwundert folgte ihr der Brünette und fand sie wieder aufgestützt an der Theke wieder. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, da ihr langes schwarzes Haar in ihr Gesicht fiel.

Auch bei ihm machte sich der reichliche Genuss des Wodkas bemerkbar, er konnte nicht erkennen warum sie nun so wütend ihn rausschmeißen wollte. Er ging auf sie zu und wollte sie leicht an ihrer linken Schulter zu sich drehen. Doch sie wehrte ihn direkt ab und zischte ihn nur an.

„Geh einfach! Ach und von mir aus kannst du alles lesen, alles was in diesen verdammten Akten steht! Du hast ja doch schon dein Urteil gefällt!“

Verwirrt ging er in ihr Schlafzimmer und sammelte seine Sachen auf, die noch immer total verstreut im Zimmer herumlagen. Den weißen Trenchcoat zog er sich schnell über, den Rest verstaute er kurzerhand in den Taschen des Trenchcoats. Er wollte wissen was nun plötzlich los war, warum sie nun ihre Meinung geändert hatte und er doch die komplette Aktenfreigabe von ihr bekam. Daher ging er nicht direkt zur Tür sondern erst einmal zurück zu Satra. Es musste wohl mit ihrem letzten Thema zu tun haben, er konnte diese Gequatsche über Schicksal noch nie leiden. Er trat wieder auf sie zu, dieses Mal von rechts und während er sie ansprach versuchte er sie wieder vorsichtig zu berühren.

„Warum hast du jetzt deine Meinung geändert? Und warum verdammt noch mal wirfst du mich jetzt raus?“

Satras Wut war in der Zwischenzeit unglaublich angewachsen. Sie wusste selbst nicht auf wen von sie beiden nun mehr Wut empfand aber diese Wut ließ sie nun Rot sehen. Sie schrie ihn lautstark an.

„SHUT UP! SHUT UP, SETO! And don't touch ME!“

In ihrem Gehirn lief gerade alles auf einmal ab, Gegenwart und Vergangenheit. Es war ihr zu viel und so bemerkte sie gar nicht, dass sie in ihre Muttersprache wechselte. Sie stieß mit aller Kraft Seto von sich weg.

„GO AWAY! NOW!“

Leider beging Seto den Fehler und griff wieder nach ihren Armen, er wollte so ihre blinde Raserei stoppen.

Satra fühlte sich hilflos und auch in die Enge getrieben, so ergriff sie eine der Kaffeetassen die auf dem Tresen standen und schleuderte diese in seine Richtung. Da sie nicht direkt gezielt hatte flog diese nun sehr weit an Seto vorbei und zersprang an der Wand hinter ihm.

Setos Augen weiteten sich und er hielt abwehrend seine Hände hoch.

„Didn't you hear me? GO!“

Satras Stimme war heißer und in ihrer Rage fegte sie die restlichen drei Kaffeetassen vom Tresen, inklusive ihrem Duel Monsters Deck, das immer noch direkt daneben lag. So stand sie nun inmitten von Scherben und all ihre Karten segelten durch die Luft.

Für Seto blieb nur noch der Rückzug, er konnte sie ja in dieser Situation doch nicht beruhigen. An der Tür blieb er noch einmal kurz stehen und drehte sich um. Satra hatte ihm schon den Rücken zugedreht, er sah nur ihre schwarzen Haare.

Aber er konnte genau hören, dass sie nun anfing zu schluchzen. Es wiederstrebte ihn sie so zurück zulassen, doch so würde er nicht zu ihr durchdringen können. Er schloss die Tür hinter sich und atmete einmal tief durch.

So richtig begriff er immer noch nicht was schief gelaufen war.

Er starrte noch eine Weile ihre Tür an, der Gedanke, dass sie nun weinend da hinter stand bereitete ihm Unbehagen.

Als sein Blick nach unten wanderte entdeckte er auf dem Boden im Flur eine ihrer Duel Monsters Karten. Vorsichtig hob er diese auf und betrachtete sie kurz. Er würde Satra diese Karte ein anderes Mal wiedergeben, vorsichtig verstaute er die Duel Monsters Karte in seinem Trenchcoat und ging dann mit einem unguten Gefühl zum Fahrstuhl.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich noch einmal.
Das ging ja jetzt doch ganz schön in die Hose für die Beiden.
Na schon jemand eine Vermutung was Seto erfahren wird, wenn sein Anwalt endlich bei ihm auftaucht?

Ich habe jetzt erstmal Urlaub mit meiner Familie.

Bis dann! Komplett anzeigen

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