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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

Secret Section
von

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Gegen die eigene Gefährtin

„Was geschah danach?“, fragte Terra. Makoto nahm einen Schluck aus ihrer inzwischen kalten Tasse. Vor dem Fenster leuchtete das kräftige Rot der Abenddämmerung. „Ami zog sich in sich selbst zurück. Immerhin hatte sie einen Menschen getötet den sie geliebt hatte. Eine ganze Woche lang sprach sie mit niemanden, schloss sich in ihrem Zimmer ein. Es war schwer sie aus dieser Phase wieder heraus zu holen.“ Makoto seufzte tief. „Nicht zuletzt hat sicher auch ihre Pflicht als Sailor Kriegerin dazu beigetragen. Egal wie viel Kummer oder Schwierigkeiten Ami hatte: für uns war sie immer da, als Freundin sowie auch als Kriegerin.“ Ein Schatten legte sich über Makotos Augen. „Das sie sich für diesen endgültigen Schritt entschieden hatte, ist der beste Beweis dafür.“ Terra nickte. „Weißt du...Ami war noch nie ein sehr willensstarker Mensch. Das lag vor allem daran, dass ihre Eltern nie da waren und sie immer viel gelernt hat. Kontakt zu anderen Menschen hatte sie kaum. Dadurch dass der erste Junge den sie gern hatte, ein Dämon wurde, scheint sie einen seelischen Schock erlitten zu haben. Seit damals hat sie nie wieder einen Jungen so nah an sich herangelassen. Vermutlich aus Angst die Geschichte könnte sich wiederholen. Jetzt bist du aufgetaucht, hast ihr Herz in einer Weise berührt wie sie es selbst bei Ryo nicht erlebt hatte...und dann entdeckt sie, dass in dir ebenfalls ein Dämon lebt. Noch kannst du ihn unter Kontrolle halten, doch Ami fürchtete sich vor dem Tag, an dem du von ihm übermannt wirst. Ich vermute, sie ist jetzt der Meinung solche Menschen irgendwie anzuziehen.“

Das war es also. Die ganze Geschichte...Terra konnte Ami jetzt gut verstehen...ihre Reaktion besser nachvollziehen. Wahrscheinlich würde es ihm in ihrer Situation ebenso ergehen. Oder etwa nicht? „Was willst du jetzt tun?“, fragte Makoto vorsichtig, nachdem Terra eine Weile geschwiegen hatte. „Ich weiß es nicht genau...gar nichts wahrscheinlich. Jeder Versuch sie zurück zu gewinnen, würde im Moment vielleicht ins Gegenteil ausschlagen und alles nur noch schlimmer machen. Es ist vielleicht das Klügste, wenn ich warte...auf den Tag an dem sie mir vergibt, oder ich die Möglichkeit habe ihr zu zeigen, dass sie mir vertrauen kann.“ Terra sah nachdenklich aus dem Fenster. „Ich muss einfach Geduld haben. Zwingen kann ich sie zu nichts und es ist auch nicht meine Art, etwas Derartiges überhaupt zu versuchen. Irgendwann wird der Zeitpunkt da sein...und wenn sie sich entschließen sollte, mir nicht zu vertrauen...dann muss ich das hinnehmen.“ „Terra...“ Er sah Makoto an. Ihr Blick war immer noch traurig. „Ehrlich gesagt hatte ich nichts anderes von dir erwartet. Meine Absicht war nur, dass du es verstehst.“ Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Schließlich erhob Terra sich. „Danke, dass du mir das erzählt hast. Es wäre eine Qual gewesen, weiterhin unwissend zu sein...nicht zu verstehen was Ami dazu antreibt so zu handeln.“ Makoto nickte lächelnd. „Gern geschehen.“

In diesem Moment piepste etwas lautstark. Makoto sah alarmiert auf ihre Armbanduhr. Diese blinkte in einem kräftigen Grün. „Was ist das?“, fragte Terra neugierig. „Unser Sailor Pager. Damit kommunizieren wir, wenn es Probleme gibt.“, antwortete Makoto und drückte auf einen kleinen Knopf an der Uhr. Die Uhrzeit verschwand und machte einem kleinem Display Platz. Auf dem Bildschirm konnte Terra gerade noch Luna erkennen. „Makoto. Wir brauchen deine Hilfe beim Tempel. Irgendetwas stimmt nicht mit Rei. Sie hat sich ohne Grund verwandelt und steckt die ganze Gegend in Brand, ohne Rücksicht auf andere Menschen. Wir kommen nicht gegen sie an. Beeile dich!“ Mit diesen Worten verschwand der Bildschirm. Makoto sprang verwirrt auf. „Verdammt. Was ist da nur los?“ Terra antwortete nicht. Seine Vorahnungen schienen sich zu bestätigen. Innerlich verfluchte er sich selbst. Hätte er doch nur auf seine innere Stimme gehört und Rei besser im Auge behalten... „Ich muss sofort los.“, sprach Makoto und hetzte zur Tür. „Warte Makoto!“ Schlitternd hielt diese an. „Was ist?“, fragte sie hektisch. „Nimm mich mit. Ich glaube, ich weiß was mit Rei los ist.“, sagte Terra. „Du weißt es?“, fragte Makoto erstaunt. Terra nickte ernst. „Ich habe so eine Ahnung.“

Makoto überlegte nicht lange. „Also gut. Dann mal los.“, sagte sie und wollte schon wieder losstürmen. „Halt!“ „Was ist denn jetzt noch?“ Makoto war sichtlich ungeduldig. „Wenn ich Recht habe, dann zählt jetzt jede Minute. Der Fußweg dauert zu lange. Wir brauchen einen anderen Weg.“ „Was schwebt dir da so vor?“ Terra packte seine Kette und entfesselte ihre verborgenen Kräfte. Ein helles Licht hüllte ihn für einen Moment ein, dann stand er in seinem Kampfanzug vor ihr. „Schweben ist das richtige Stichwort. Wir werden zu dem Tempel fliegen.“ Makoto wurde ganz bleich im Gesicht. „Du willst...“ „Ja. Es ist zwar etwas riskant, weil ich dabei viel Energie aufwenden muss, aber das ist jetzt egal.“ „Ich...ich bin noch nie geflogen. Ehrlich gesagt habe ich wahnsinnige Angst davor. Meine Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz gestorben. Seit dem kann ich ein Flugzeug nicht einmal hören ohne mich am liebsten verkriechen zu wollen.“ „Makoto vertrau mir. Dir wird nichts passieren.“ Einen Moment lang zögerte Makoto noch, dann nickte sie mit einem dicken Angstkloß im Hals. „Also gut.“ Ohne noch weiter Zeit zu vertrödeln hob Terra Makoto auf die Arme. „Halt dich an meinem Hals fest.“ Makoto schlang ihre Arme fest um seinen Hals. „Nicht so fest. Sonst ersticke ich noch.“ Entschuldigend lockerte Makoto ihren Griff. „Los geht’s.“ Mit einem magischen Wort öffnete Terra die Balkontür, nahm Anlauf und sprang weit über das Geländer hinweg. Ziemlich schnell stürzten die Beiden in die Tiefe, der Boden kam immer näher, Makoto schrie auf... Mit einem Schrei entfesselte Terra Dantes Kräfte. Seine Flügel fingen den Sturz ab. Für eine Sekunde schwebte das Duo in der Luft, dann schlug Terra hart mit den Flügeln aus und sie flogen mit großer Geschwindigkeit zum Tempel...
 

Flammen…überall Flammen. Das Feuer breitete sich immer weiter und immer schneller aus. Holz und Magie nährten es und ließen es noch mächtiger werden. Die Tiere des Waldes waren längst geflüchtet oder tot. Auch der Hikawa-Tempel wurde von der Gier der Flammen bedroht. Reis Großvater lag bewusstlos auf den Stufen die zum brennenden Inferno hinaufführten. Ein dünnes Blutrinnsal lief ihm die Schläfe hinab. Sailor Mars stand hämisch lachend über ihm. Ihr gesamtes Erscheinungsbild hatte sich verändert, war aggressiver, boshafter geworden.Ihre einst so fröhlichen und auch mitfühlenden Augen, die zwischen tiefviolett und je nach Lichteinfall sogar schwarz changierten, leuchteten nun in einem satten Blutrot, in dessen Mitte ein kleines unersättliches Feuer zu glühen schien. Auch ihre Kleidung hatte sich verändert. Der sonst ziemlich kurze Rock, der allen Kostümen der Sailor-Kriegerinnen eigen war, war seltsamerweise länger geworden. Er wallte im selben tiefen Rot der Flammen um ihre Beine und reichte bis zu den Knien. Ihr Matrosenkragen leuchtete in Signalorange und hatte auf jeder Seite einen pechschwarzen Streifen bekommen und das Weiß, das an ihrem Kostüm noch vorhanden war, schien nicht mehr wirklich weiß zu sein – es sah schmutzig aus, verdreckt. An ihren Füßen trug sie knielange, schwarz-glänzende Stiefel, die eng an ihren Waden anlagen, wie eine zweite Haut. Die sonst blutrote Schleife auf ihrer Brust war pechschwarz geworden und an ihren Schultern hingen jeweils zwei rote Schlaufen herab welche ihrer Kleidung ein widersprechlich eleganteres Aussehen verliehen. Auf ihrer Stirn konnte man immer noch ihr Krieger-Diadem erkennen, doch der Stein glimmte nicht im kräftigen Rot wie sonst – er kochte geradezu in einer Farbe, die er aus dem Innersten einer Flamme gestohlen zu haben schien. Sailor Mars lange, schwarzen Haare flogen im Tosen des Feuers um ihren Kopf herum und wurden vom Sturm der Flammen immer wieder empor geworfen, so dass sie da stand, wie eine leibhaftige, durch und durch böse Medusa, der ihr Schlangenhaar um das Haupt waberte. Eine gewaltige Kraft durchströmte sie und verstärkte ihre Feuerangriffe. Sailor Mars fühlte sich verdammt gut und allmächtig. „Ja, diese Kraft…diese unbändige Kraft…sie gehört jetzt mir…mir ganz allein!“, rief sie triumphierend in die Nacht hinaus. „Mars!“ Dark Sailor Mars drehte sich um. Dort vor ihr standen ihre Freundinnen…ihre ehemaligen Freundinnen. Sailor Moon, ChibiMoon, Mercury und Venus. Kaum zu glauben, dass sie sich einst mit diesen Schwächlingen abgegeben hatte. „Ach ja. Das Sailor Team und ihre Heulsuse von Prinzessin.“ Mars grinste höhnisch. „Was hat euch denn hierher verschlagen?“ „Wir wollen dich retten Sailor Mars.“, rief Sailor Moon über die Gewalt des Brandes hinweg. Kurz darauf schien sie erst zu begreifen, was Mars da eben zu ihr gesagt hatte. „Heulsuse?!“, schrie sie entrüstet und ballte ihre Hände zu Fäusten. Rei hatte sie schon öfter so genannt, aber es war sonst immer nur ein Scherz gewesen und sie alle hatten herzlich darüber gelacht. Nun starrte ihr ihre Freundin ins Gesicht und nichts in ihrem kalten Grinsen wies darauf hin, dass sie ihren Ausspruch nicht ernst gemeint hatte. Verletzt und gekränkt biss Bunny die Zähne zusammen. „Was ist nur in dich gefahren? Wieso verwandelst du dein zu Hause in eine Inferno der Zerstörung?“, fragte Venus sie jetzt. Mars tat so als hätte sie ihre Frage nicht gehört. Gespielt erstaunt hob sie eine Augenbraue. „Mich retten Sailor Moon? Warum? Mir geht es doch prima. So gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.“ „Rede keinen Unsinn Mars.“, rief Bunny aufgebracht. „Mit dir stimmt doch eindeutig etwas nicht. Die Sailor Mars die wir kennen würde nie im Leben so etwas Schreckliches tun.“ Mit ausladender Geste wies sie auf die Zerstörung um sich herum. Aus einem Baum löste sich ein brennender Ast und fiel Funken stiebend zu Boden. Sailor Mercury starrte die düstere und böse Version ihrer Freundin mit weit geöffneten Augen an und konnte es einfach nicht verstehen. Was war geschehen? Was hatte Sailor Mars dazu gebracht, so wütend zu werden und woher hatte sie diese unsagbare Kraft? In einer kleinen Ecke in Amis Gehirn wand sich ein Gedanke hervor. Er war noch klein und harmlos und ihr rationaler Verstand schob ihn mit einer simplen Bewegung zurück, bevor ihr Kopf erfahren konnte, was er zu bedeuten hatte. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, aber noch weigerte sich ihr ganzes Wesen einzusehen, was passiert war. „Wie konntest du das nur tun?“, ChibiMoon schien den Tränen nahe zu sein, ihr Blick war auf die Zerstörung rings herum gerichtet und ihre Unterlippe zitterte bedenklich. Mars stieß erneut ein höhnisches Lachen aus. „Nun mir gefiel meine Umgebung einfach nicht mehr. Da dachte ich, ich ändere sie!“ Lachend warf sie plötzlich einen Feuerball auf das Sailor Team. Ami reagierte blitzschnell, bevor sie sich fragen konnte, wie um Himmels Willen es geschehen konnte, dass sie sich gegen eine Freundin verteidigen musste. Bevor der Angriff sie erreichte, trat sie vor und schleuderte eine Wand aus klarem Wasser auf den Feuerball. Zischend verschwand dieser und das Wasser löschte einen kleinen Teil der Flammen um sie herum. Sailor Venus war erschrocken zusammen gefahren. Auch sie verstand die Situation überhaupt nicht und wusste nicht genau, wie es weitergehen sollte. Jetzt jedoch, wo sie sah, wie das Wasser von Amis Attacke zischend auf der Erde landete und die kümmerlichen Überreste von ein paar Gänseblümchen von den Flammen befreite, begriff sie, was zu tun war. „Wir müssen dieses schreckliche Feuer löschen, sonst wird es sich immer weiter ausbreiten!“, schrie sie Sailor Moon verzweifelt zu. „Wenn du mir deine Kraft leihst, könnte ich das Feuer löschen, Bunny!“, sagte Sailor Mercury ohne Sailor Mars aus den Augen zu lassen, diese war allerdings von ihrer neuen Kraft so berauscht, dass sie die Anwesenheit ihrer Kolleginnen fast vergessen zu haben schien. „Alles klar!“ Sailor Venus und Sailor ChibiMoon rannten auf Sailor Mars zu, um sie abzulenken. Venus versuchte Mars mit ihrem Feuerseil zu fassen zu bekommen, verfehlte sie aber um Haaresbreite, als Mars flink zurück sprang um dem Seil zu entkommen. ChibiMoon griff ebenfalls an, war aber genauso wie Venus viel zu langsam. Doch die Zeit, die sie durch ihre Angriffe gewannen reichte aus, damit Mercury ihren Angriff vorbereiten konnte. Sailor Moon entfesselte die Stärke ihres Magischen Silberkristalls und übertrug die Kräfte auf Sailor Mercury. Als sie die überwältigende Macht des Silberkristalls spürte, hob Ami ihre Arme. Ein Wirbel aus Wasser brauste aus dem Boden heraus und hüllte sie vollständig ein. „Schnell. Geht in Deckung.“, erklang ihre Stimme aus den Tiefen des Wirbels. Sailor Moon rannte zu Sailor Venus und Sailor ChibiMoon und umschloss sich und die beiden schnell mit einem Schutzschild. Mit einem Aufschrei schleuderte Mercury den Wasserwirbel von sich. Rasend schnell breitete er sich aus…

„Tsk. Lächerlich.“, knurrte Sailor Mars und sprang hoch in die Luft. „Oh nein!“, rief ChibiMoon und deutete auf den alten Mann, der noch immer am Boden lag. „Wir haben Reis Großvater vergessen!“ „Zu spät. Wir können ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen!“, rief Venus zurück. Und dann war der Wirbel bei Ihnen. Alles Feuer der Umgebung wurde in wenigen Sekunden ausgelöscht und ein lautes Zischen war zu hören. Der Aufprall zwischen Feuer und Wasser tauchte alles in tiefen Nebel und nahm den Kriegerinnen jegliche Sicht. Dann war alles ruhig…

Sailor Moon löste den Schild wieder auf. „Wo ist Sailor Mercury?“, fragte ChibiMoon ängstlich. „Keine Ahnung. Wir sehen genauso wenig wie du.“, sagte Venus. „Mercury?“, rief Sailor Moon und rannte in die Richtung, in der sie ihre Freundin das letzte Mal gesehen hatte. „Sailor Moon, warte!“, rief Sailor Venus und lief ihr hinterher. Sailor ChibiMoon beeilte sich aufzuschließen, bevor sie sich komplett in diesem Nebel verloren. „Sailor Moon. Hier!“, erklang eine Stimme. „Mercury!“ Sailor Moon kam schlitternd vor einer schmalen Gestalt im Wasserdunst zum stehen. ChibiMoon und Venus folgten dicht auf. Mercury schien es gut zu gehen, wenn man von der Blässe in ihrem Gesicht absah. Der Angriff hatte sie sehr erschöpft, doch er hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Wie eine Flutwelle hatte sich der Wasserwirbel im gesamten Wald ausgebreitet und wenigstens das gröbste Feuer gelöscht, das ihm im Weg war. Hier und da glimmte es noch zwischen den Stämmen, aber darum würden sie sich später kümmern müssen – erst einmal war aber mindestens die Gefahr eines Großbrandes, der auf die Stadt hätte übergreifen können gebannt. „Keine Sorge, mir geht es gut. Was ist mit euch?“, fragte Ami nun besorgt und beugte sich etwas zu ChibiMoon hinunter und legte ihr eine Hand auf das Köpfchen. Die Kleine zitterte etwas, schien aber unverletzt zu sein. „Alles in Ordnung. Das Schutzschild hat uns vor Schaden bewahrt.“, sagte Sailor Moon beschwichtigend. „Aber wir haben es nicht mehr geschafft, Reis Großvater zu schützen.“, sagte Sailor Venus bedauernd.

„Sailor Moon?“ Verdutzt sahen die Kriegerinnen sich um. In dem Nebel nahm eine Gestalt immer mehr Form an. „Tuxedo Mask. Was tust du denn hier?“, fragte ChibiMoon erstaunt. Tuxedo Mask trat zu ihnen, auf seinen Armen trug er den immer noch bewusstlosen Großvater. „Ich fühlte eine dunkle Bedrohung und kam unverzüglich her.“ „Hey du hast Reis Großvater gerettet. Klasse!“, rief ChibiMoon erleichtert aus. „Mamoru.“ Bunny stützte inzwischen Mercury, die durch den Kraftverlust doch ein wenig wackelig auf den Beinen war. Erleichterung breitete sich auf Mamorus Gesicht aus. „Gott sei Dank. Euch geht es allen gut.“ „Das ist Ansichtssache.“, brummte Venus. Mask sah sie fragend an, dann fiel ihm etwas auf, während sein Blick über die ihm vertrauten Gesichter glitt. „Wo sind eigentlich Sailor Mars und Sailor Jupiter?“, fragte er stirnrunzelnd. „Jupiter ist auf dem Weg hierher.“, sagte ChibiMoon schnell. „Und Mars ist…“ „VORSICHT!“, rief Venus alarmiert. Ein gigantischer Feuerball schoss aus den Tiefen des Nebels her auf sie zu. Venus schnappte sich ChibiMoon und hechtete aus der Schussbahn. Mask sprang mit Großvater ebenfalls hastig aus dem Weg. Nur Moon und Mercury konnten nicht mehr entkommen. Der Feuerball traf sie mit voller Wucht und eine Explosion ertönte. Vor Schmerzen schreiend flogen Moon und Mercury gegen den Stamm eines verkohlten Baums. Verletzt, mit Brandwunden überzogen blieben die beiden zitternd am Boden liegen. Rauch stieg von den beiden auf, ihre Kleidung hatte mehrere Brandlöcher. „Moon! Mercury!“, riefen ChibiMoon und Venus gleichzeitig und hetzten an die Seite ihrer verletzten Freundinnen. „Sailor Moon!“, rief auch Tuxedo Mask entsetzt. Dröhnendes Lachen erklang. „Hahahahaha. Ihr seid viel zu langsam für meine Angriffe.“ Dark Sailor Mars trat aus einer dicken Nebelbank hervor. Venus und ChibiMoon bauten sich fluchend vor Moon und Mercury auf, die stöhnend am Boden kauerten und nicht in der Lage waren, aufzustehen. „Tuxedo Mask. Bring Großvater, Moon und Mercury in Sicherheit. Schnell!“ Mask nickte kurz und lief mit Großvater davon. Er setzte ihn ein Stück tiefer zwischen den Bäumen im Wald wieder ab, wo er etwas sicherer vor dem Kampf war. Mamoru hätte ihn gern noch weiter weg gebracht, aber er durfte nicht zu viel Zeit verschwenden, wenn er auch noch Bunny und Ami in Sicherheit bringen wollte. Vorsichtig lehnte er Reis Großvater gegen einen Baum und lief dann schnell wieder zurück, um die anderen beiden zu holen. Doch als er zu ihnen zurückgekehrt war, richteten sie sich gerade keuchend und zitternd wieder auf. „Nein.“, sagte Ami und schaute Mamoru dabei fest in die Augen. „Wir kämpfen mit euch. Rei ist unsere Freundin.“, brachte Sailor Moon heraus. „Aber eure Verletzungen…“, begann Mask, wurde aber von Mercury unterbrochen. „Wir schaffen das schon. Wir haben schon Schlimmeres überstanden.“, sagte sie, aber ihre Stimme klang etwas zu leise, um ihn vollständig zu überzeugen. Ein Stück weiter neben ihnen tobte schon wieder der Kampf. Sailor Venus und ChibiMoon versuchten jetzt Sailor Mars von beiden Seiten gleichzeitig zu attackieren, um sie zur Vernunft zu bringen, aber ihre Angriffe wurden jedes Mal von einer gelangweilt hochgezogenen Feuerwand abgeblockt. Mamoru wandte sich zögernd an Bunny und legte ihr eine Hand vorsichtig auf die Wange. Sie war gerötet und heiß, wie auch der Rest ihres Gesichtes und an ihrer Stirn hatte sich eine böse Brandblase gebildet, die sicherlich ziemlich übel schmerzte. Er schaute ihr eine Weile tief in die Augen und meinte dann eindringlich: „Ok...aber seid vorsichtig!“ Sailor Moon schaute einen Augenblick ruhig zurück, legte dann kurz ihre Hand über seine und nickte. Tuxedo Mask merkte wohl, dass ihr eigentlich die Kraft fehlte, um weiter zu machen, aber er wusste auch, er würde sie nicht aufhalten können. Er ließ seine Hand von ihrer Wange gleiten, worauf Sailor Moon sich entschlossen an Ami wendete: „Sailor Mercury, finde heraus, was mit Mars nicht stimmt, denn hier ist ganz eindeutig was faul! Wir versuchen sie so lange zu beschäftigen!“ Ami sah kurz so aus, als habe sie ihre Freundin nicht verstanden, aber bald klärte sich ihr Blick und sie hob langsam eine dreckige und blasig verbrannte Hand und drückte auf ihren linken Ohrring. Über ihren Augen erschien eine durchgehende Brille, welche ihr als Bildschirm diente. Gleichzeitig tauchte in ihrer rechten Hand ein kleiner Laptop auf. Sofort begann sie auf dem Laptop hektisch herum zu tippen. „Bis du herausgefunden hast, was mir fehlt, ist es viel zu spät!“, schrie Mars irre lachend und rannte nun direkt auf Sailor Mercury zu. Venus hob ihre Hand und ein gleißender Strahl aus Licht schoss auf Mars zu. Diese wich dem Strahl jedoch mühelos aus und hob ihrerseits die Hand. Ein weiterer Feuerball flog nun mit großer Geschwindigkeit auf Venus zu. Tuxedo Mask sprang vor und warf seinen tödlichen Rosen. Rosen und Feuer kollidierten mitten in der Luft und das Feuer verbrannte die Pflanzen auf der Stelle. „Verflucht!“, knurrte Mamoru, hob ebenfalls die Hand und schickte einen Stoß Energie aus. Dieses Mal wirkte der Angriff und der Feuerball löste sich im Nichts auf. Erstaunen breitete sich auf Dark Mars´ Gesicht aus. Wirklich nicht schlecht. Beinahe hatte sie vergessen wie mächtig Tuxedo Mask sein konnte, wenn es darauf ankam. Sailor Venus nutzte Mars Unaufmerksamkeit aus und griff erneut an. Ihr Kick traf Sailor Mars hart im Gesicht und ließ sie zurücktaumeln. Wütend schlug sie nach Venus aus, ihre Faust war umrahmt von Feuer. Gerade noch rechtzeitig konnte Venus sich zu Boden werfen um dem Angriff zu entgehen. Mask sprang über sie hinweg und schwang seinen Stock, welcher Mars in der Magengrube traf. Keuchend taumelte sie einen weiteren Schritt zurück. Tuxedo Mask wollte erneut zuschlagen, doch dieses Mal fing Mars seinen Angriff ab. Mit festem Griff packte sie den Stock und schickte ihr Feuer aus. Der Stock verbrannte zu einem Häufchen Asche. Fluchend sprang Mask zurück und hielt sich verkrampft seine verbrannte Hand. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn und die Schmerzen verschleierten seinen Blick. Gehässig lachend wirbelte Mars um ihre eigene Achse und schleuderte einen Wirbel aus Feuer auf ihn. Ausweichen war unmöglich, der Wirbel erfasste ihn und schloss ihn ein. Laute Schmerzensschreie entrangen sich Masks Kehle. Dann war der Wirbel verschwunden und Tuxedo Mask sank zu Boden. Das Feuer hatte ihn schrecklich entstellt und sein Körper schwelte immer noch. „NEIN MAMORU!“ Sailor Moon rannte auf Tuxedo Mask zu und sank neben ihm in die Knie. Ihr Freund lag mit dem Gesicht zur Erde und sein Anzug hatte riesige Brandlöcher, so dass fast sein gesamter Rücken frei lag. Seine Haut war verbrannt. Sie war rot und an manchen Stellen sogar braun bis schwarz verkohlt. Alle sichtbaren Hautpartien waren mit großen Brandblasen übersät. Bunny überfiel Panik. Ihr gesamter Körper bäumte sich würgend auf, als ihr der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase stieg. Zitternd und leise wimmernd fasste sie vorsichtig die Schulter von Mamoru und drehte ihn auf den Rücken. Sie schrie nicht mehr, sie kreischte, als sie sah, was das Feuer mit ihm gemacht hatte. Sein Gesicht war schwer verbrannt und die Hitze der Flammen hatte seine Haut aufgewölbt und die Brandblasen platzen lassen. An manchen Stellen sah sein Gesicht aus, als sei es geschmolzen. Er hatte beide Augen geschlossen, hätte sie aber auch nicht öffnen können, weil sie teilweise zugeschwollen waren. „Nein....“, hauchte Bunny. „Nein,...Mamoru...es wird alles gut... es wird alles gut.... Mamoru...Mamoru...“ Tränen liefen ihre Wangen hinab, ohne dass sie es merkte. Sie konnte nur an seine Hand denken, die erst vor Kurzem noch ihr Gesicht berührt hatte. Seine Hand, die jetzt entstellt und völlig unbrauchbar neben seinem Gesicht auf der dreckigen Erde lag. Bunny konnte nicht klar denken und traute sich auch nicht, ihren Freund weiter anzufassen. Sie atmete hektisch und ihrer Kehle entrangen sich immer wieder gequälte Hickser und Wimmerer. Es dauerte in ihrem Kopf eine Ewigkeit, bis sich ihr Körper in Bewegung setzte, nicht von Vernunft oder irgendwelchen Gedanken angetrieben, sondern rein vom Instinkt, der ihr sagte, was zu tun war, weil sich ihr Gehirn immer noch weigerte, die Situation zu begreifen. Vorsichtig und ihr langes Haar zurückhaltend, damit es nicht seine verbrannte Haut berührte und ihm weh tat, lehnte sie sich über sein Gesicht und versuchte auf Atemgeräusche zu horchen. „Vorsicht, Sailor Moon!“ Bevor sie etwas hören konnte sah Bunny gehetzt auf. Mars stand über ihr, die Hand erhoben, ein boshaftes Grinsen im Gesicht. „Stirb, Sailor Moon!“, flüsterte sie leise. Bevor sie jedoch zuschlagen konnte, erfasste sie ein Energiestrahl und lähmte sie. „Uaaargh!“, keuchte sie und sah sich wütend nach der Angreiferin um. ChibiMoon stand entschlossen vor Sailor Mercury, die immer noch wild auf ihren Laptop einhämmerte, und hatte ihr Mondzepter erhoben. „Venus, hilf ihr!“, rief sie und sandte einen weiteren Energiestrahl zu Mars. Er traf sie an der Brust und warf sie weit zurück. Trotzdem schaffte sie es, sicher auf den Beinen zu landen. Sailor Venus war inzwischen zu Moon gelaufen und hatte ihre Freundin, die in der aufschauenden Bewegung erstarrt war, in die Arme geschlossen. Bunnys Körper wirkte schwach und zerbrechlich und bebte unkontrolliert. Minako schaute über ihre Schulter und sah Mamoru. Sie zog die Luft scharf zwischen den Zähnen ein. Der einzige Grund, warum sie nicht auch aufschrie, war wohl das Gefühl, dass sie auf alle Fälle standhaft bleiben musste, damit Sailor Moon jetzt nicht vollends aufgab, aber sie konnte ihre Stimme nicht von jedem Schwanken befreien, als sie sagte: „Bunny!... Bunny! Hör mir zu!“ Sailor Moon schaute auf und ihrer Freundin ins Gesicht. Ihr Ausdruck dabei war so gequält und verzagt, dass Minako sich dazu zwingen musste, ihre Worte etwas härter klingen zu lassen: „Bunny!... Komm schon! Wir müssen jetzt kämpfen!“ Bunny sah sie verständnislos an und das Einzige, was sie hervorbrachte war: „...Mamoru...“ Dabei wanderte ihr Blick wieder hilflos zu ihrem Freund. „Wir können ihm nicht helfen, wenn wir jetzt nicht kämpfen, Bunny!“, sagte sie nochmal eindringlich. Sailor Venus war sich nicht sicher, ob Mamoru überhaupt noch lebte, aber sie wusste, dass sie alles verlieren würden, wenn Sailor Moon jetzt aufgab.„Mercury, wie lange brauchst du noch? Sailor Mars macht uns fertig.“, rief ChibiMoon jetzt in heller Panik. Sie hatte das volle Ausmaß der Verletzungen von Tuxedo Mask nicht mitbekommen, aber hatte gesehen wie Sailor Moon und Sailor Venus reagiert hatten. Auch in ihr begann die Angst zu keimen, dass dieser Kampf, schlimmer war, als jeder, den sie bisher je bestritten hatten. „Ich weiß ja, ich tue was ich kann! Einen kleinen Moment noch!“ Mercury tippte immer hektischer auf den Tasten herum. Sie hatte mehrmals versucht, den Körper von Sailor Mars zu scannen, aber diese war so schnell, sowohl in ihren Attacken, wie auch in ihren Bewegungen, dass es Amis Scann-Brille erst beim vierten Versuch gelungen war, sie zu erfassen. Ami hatte dabei nichts um sich herum wahrgenommen. Sie wusste nicht, dass Mamoru tot oder zumindest sehr schwer verletzt war und sie wusste nicht, wie sehr sie alle mittlerweile in Gefahr waren. Das ungute Gefühl, was sich zu Beginn des Kampfes in ihr breit gemacht hatte, hatte sich dafür aber vervielfacht. Mit jedem Körperteil, den der Scann bei Reis Körper durchlief, wuchs ihre Angst. Ami hatte eine böse Vorahnung und wahrscheinlich wusste mittlerweile jeder der Gruppe, dass Rei nicht so ausflippte, weil sie einen schlechten Tag hatte oder jemand sie sehr sauer gemacht hatte. So blieben nicht mehr so viele Möglichkeiten übrig – genau genommen wollte sich gerade sogar nur eine einzige in ihr Gehirn drängen. „Sie scheint von etwas Bösem kontrolliert zu werden...“, stieß Ami hervor, schaute dabei aber weiterhin unbeweglich auf den Bildschirm auf ihrer Brille, aber nicht durch diese hindurch, sonst hätte sie womöglich gesehen, wie ChibiMoon bei diesen Worten zusammenzuckte. „...aber ich kann die Quelle nicht finden.“, murmelte Sailor Mercury jetzt mehr zu sich selbst. In diesem Moment leuchtete etwas bedrohlich auf ihrem Bildschirm auf und tauchte ihr Gesicht in rote Muster. Ami hielt den Atem an. Das kann nicht wahr sein, dachte sie verzweifelt, als sie sah, was der Scann ergeben hatte. Das darf einfach nicht wahr sein! Ihr Blick verschwamm hinter Tränen und ihre freie Hand stoppte augenblicklich, hörte auf, die Tasten zu bearbeiten und ballte sich zur Faust.

„Kleine Kinder sollten sich aus den Kämpfen erwachsener Menschen raushalten.“, zischte Sailor Mars plötzlich bedrohlich und kam in die Richtung von ChibiMoon und Sailor Mercury. Sie schaute ChibiMoon abfällig an und lachte auf. Eine Weile hatte sie sich damit beschäftigt, sich an dem Leid von Sailor Moon und Sailor Venus zu ergötzen. Sie wusste selbst nicht, warum, aber der Schmerz, den die beiden ausströmten tat ihr so gut, wie ein heißes Bad vorm Schlafen gehen. Dadurch fühlte sie sich gestärkt und vollkommen entspannt. Jetzt hatte sie allerdings das Interesse verloren, denn offensichtlich schaffte Sailor Venus es nicht, ihre Freundin zur Besinnung zu bringen. Sie hätte beiden einfach so den Garaus machen können, aber im Moment reizte sie es mehr, das kleine Kind anzugreifen. Nun sah auch Sailor Venus auf und bemerkte, dass Sailor Mars sich auf ChibiMoon zu bewegte und hinter ihrem Rücken schon den nächsten Feuerball heraufbeschwor. „Verdammt nochmal Rei, komm wieder zu dir!“, rief Venus verzweifelt, ließ Bunny unvermutet los und stürmte auf Mars zu. Mit einem wuchtigen Tritt in die Seite beförderte sie Mars zu Boden. Diese schlitterte ein paar Meter über die kahle Erde und der Feuerball in ihrer Hand verpuffte zu einer kleinen Wolke aus Dampf und etwas Asche. Aber mindestens genauso schnell wie sie gefallen war, rappelte sie sich auch wieder auf, rannte auf Minako zu und versuchte, ihr mit der bloßen Faust ins Gesicht zu schlagen. Flink duckte Venus sich und versetzte Mars einen Kinnhaken. Sailor Mars Kopf wurde von dem Hieb in den Nacken geschleudert, aber wirklichen Schmerz spürte sie nicht – sie wurde nur noch wütender. Mit aller Macht holte sie mit ihrem Bein aus und trat zu. Sie erwischte ihre Kollegin und trat Venus die Beine weg. Hart fiel diese zu Boden und keuchte vor Schreck auf. Mars hob erneut die Faust und schlug zu. Sailor Venus konnte gerade noch den Kopf ein Stück zur Seite biegen und die Faust schlug in den Boden ein. Flammen züngelten um ihre Faust und Mars riss ihre Hand erbarmungslos wieder aus dem Erdreich, in das sie sich gebohrt hatte. Schnell hielt Venus ihre rechte Hand vor Mars´ Brustkorb und aktivierte ihren Energiestrahl. Sailor Mars wurde weit in die Luft geschleudert und landete hart auf dem Rücken. Venus wollte den Moment ausnutzen, um Mars bewegungsunfähig zu machen, doch bevor sie ihre Freundin erreichen konnte, wurde Mars von einer Feuersäule umschlossen. Fluchend sprang Venus schnell wieder zurück, bevor das Feuer sie erreichen konnte. „ChibiMoon, ich könnte etwas Hilfe gebrauchen!“, rief sie. Die kleine Kriegerin reagierte augenblicklich. Sie hob ihr Zepter und schleuderten ihre Energie gegen die Feuersäule. Zischend verschwand das Feuer und Sailor Mars stand wieder sichtbar vor ihnen. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit rannte sie auf Sailor Venus zu. Der Tritt war sehr stark und presste Venus sämtliche Luft aus ihrem Körper. Schreiend flog sie ein paar Meter zurück, prallte auf den Boden auf, schaffte es aber sich nach hinten abzurollen und in der Hocke zu landen. Entsetzt riss sie die Augen auf. Dicht vor ihr war Sailor Mars und grinste sie an. Wie konnte sie nur auf einmal so schnell sein? ChibiMoon ließ einen weiteren Strahl aus Energie auf Sailor Mars los, welche dem Angriff mit einem Rückwärtssalto auswich. Noch im Sprung warf sie einen Feuerball auf die nervige kleine Widersacherin. ChibiMoon schrie auf und versuchte zur Seite auszuweichen. Dieser Schrei holte Sailor Moon, die immer noch neben Mamoru hockte, plötzlich wieder in die Wirklichkeit zurück: „ChibiUsa?“, murmelte sie und schaute sich um, als sei sie grade erst aus einem Traum erwacht. „Bunny! Hilfe!“, schrie ChibiMoon wieder. Sie rannte schnell vor Sailor Mars Angriffen weg, die aber immer schneller und heftiger in Form von Feuerbällen auf sie niedergingen. Plötzlich stolperte ChibiMoon und fiel der Länge nach auf den Boden. „Hahaha! Hab ich dich!“, kreischte Mars außer sich, hob beide Hände zum Himmel und schleuderte aus ihnen einen großen Feuerball auf das kleine Mädchen. Sailor Moon raffte sich stolpernd auf, rannte zu ChibiMoon und warf sich schützend über sie. „Nein! Bunny! ChibiUsa! Passt auf!“, schrie Sailor Venus entsetzt, die sich jetzt erst langsam von dem Tritt, den Mars ihr versetzt hatte, zu erholen begann. Aber Sailor Moon und ChibiMoon waren nicht in der Lage zu fliehen…das Feuer kam immer näher…hatte sie fast erreicht.

„Aqua Zyclone!“ Ein Wasserwirbel umschloss die beiden und bewahrte sie vor dem Angriff. „Mercury?“ Sailor Mercury hockte keuchend am Boden. Diese Rettung in letzte Sekunde hatte sie unglaublich viel Energie in sehr wenig Zeit aufbauen und abstoßen lassen und das hatte ihr so zugesetzt, dass sie sich nicht mehr hatte aufrecht halten können. „Ihr…ihr Herz…“, stieß Sailor Mercury schwach hervor. „Was?“ Die anderen verstanden kein Wort. „Das Böse…hat sich in ihrem Herz…eingenistet und manipuliert sie.“ Dadurch, dass sie es nun aussprach, wurde dieses Ergebnis, das der Scan ergeben hatte, erst wirklich real. „Es ist genau wie damals...“, murmelte Ami leise, bevor ihre Stimme vollends brach und eine einzelne Träne ihre Wange hinabrollte. Sailor Venus erhob sich unsicher und zitternd. Der Kampf hatte sie völlig entkräftet. Genauso wie Sailor Mercury, welche ihre letzten Energiereserven gegeben hatte, um Sailor Moon und ChibiMoon zu retten. Hämisch lachte Sailor Mars auf. „So du hast es also herausgefunden. Ja, Ami gut erkannt. Die Dunkelheit hat mich übermannt, mich gestärkt, mir Kraft gegeben. Und im Austausch für diese wunderbare Macht, habe ich ihr mein Herz gegeben. Jetzt bin ich unbesiegbar.“ „Sag sowas nicht... bitte...“, Ami konnte kaum sprechen, so verzweifelt war sie. „Sag mir, dass du Rei noch nicht ganz verschlungen hast, du mieser Dämon!“, jetzt schrie sie und starrte dabei der dunklen Sailor Kriegerin direkt in die Augen. Diese lachte laut auf und sagte mit spitzer Stimme: „Du kannst es gern versuchen, sie zu rufen – sie zu erreichen. Aber ich glaube, eure liebe, alte Rei wird schon bald vollständig verschwunden sein. Ihr werdet eure Freundin niemals wieder bekommen – sie gehört jetzt mir!“ Ihr Satz endete in einem furchtbaren Lachen. Aber plötzlich hielt sie inne und lauschte. Sailor Venus hatte die Gelegenheit ergreifen wollen und war langsam an Sailor Mars heran geschlichen. Mit einem markerschütternden Schrei wirbelte die dunkle Kriegerin herum und rammte Sailor Venus, die mittlerweile sehr nah an sie heran gekommen war, ihre Faust direkt ins Gesicht. Ein seltsam hohles Knacken ertönte, als Sailor Venus Nase unter der Wucht des Schlages brach. Sailor Mercury schrie entsetzt auf: „Nein, hör auf damit! Rei, bitte!“ „Rei ist nicht hier!!“, kreischte Sailor Mars vergnügt und setzte Sailor Venus nach, die zwar von dem Schlag zu Boden geschleudert worden war, aber sich in Panik sofort wieder aufgerappelt hatte und jetzt verzweifelt versuchte, Abstand zu gewinnen. Wieder griff Sailor Mars an. Ihr Körper war von Feuer umrahmt, jeder Schlag nahezu tödlich. Sailor Venus konnte den Hieben und Tritten von ihr kaum mehr ausweichen. Stattdessen spürte sie, wie sie immer schwächer wurde. Blut lief ihr aus der Nase über die Lippen und sie schmeckte es, wenn sie keuchend Luft holte. Die Mitte ihres Gesichtes war taub und pochte dumpf und unangenehm. Minako nahm an, dass der wahre Schmerz erst später einsetzen würde. „Falls es ein Später gibt...“, dachte sie bitter, während sie gehetzt Sailor Mars Angriffen auswich. „Mars, hör endlich auf damit.“, rief ChibiMoon und rannte auf die Kämpfenden zu. „ChibiMoon, bleib hier!“, rief Sailor Moon und rannte ihr hinterher. Mercury wollte grade Sailor Venus zur Hilfe kommen, als ein plötzlicher Schwindelanfall sie zu Boden stürzen ließ. Es war keine Energie mehr übrig, noch nicht mal, um auch nur einen weiteren Schritt zu machen. Die Kriegerin des Wassers fiel entkräftet nach vorne auf den Boden. „Ich kann nicht mehr. Sailor Moon, jetzt liegt es an dir.“ Ihre Augen wurden immer schwerer, waren schon zur Hälfte geschlossen. Doch sie zwang sich sie weiterhin offen zu halten, damit sie sehen konnte, was geschah.

Noch immer wich Venus den Angriffen von Mars aus, wurde aber immer langsamer. ChibiMoon und Moon rannten so schnell sie konnten auf Mars zu, ihre Zepter zum Angriff erhoben. All dies sah Ami wie in Zeitlupe. Und dann kam es, wie es kommen musste. Sailor Mars traf Sailor Venus mit ungeminderter Kraft am Brustkorb und schleuderte sie so zu Boden. Der Schlag raubte Venus das Bewusstsein und sie blieb regungslos liegen.

Mars wirbelte blitzartig herum und versetzte ChibiMoon ebenfalls einen Schlag, der sie zu Boden schleuderte. Genau wie Sailor Venus blieb sie liegen ohne sich zu rühren. Sailor Moon hob ihr Zepter und schleuderte ihre gesamte Kraft auf Sailor Mars. Sie steckte all Energie, all ihre Liebe und Zuneigung zu Rei in diesen Angriff, in der Hoffnung, ihre Freundin so von der Dunkelheit befreien zu können. Beinahe hätte es funktioniert…beinahe…doch in der letzten Sekunde konterte Sailor Mars mit ihrer Feuermagie. Die gewaltigen Kräfte prallten aufeinander und lösten eine enorme Druckwelle aus, welche alles und jeden wie einen Spielball durch die Gegend schleuderte. Hart prallte Sailor Mercury gegen einen Felsbrocken, dicht neben ihr landete Sailor Moon. Kraftlos hob Ami den Kopf um zu sehen, was geschehen war. Sailor Moon lag am Boden…versengt und schwelend genau wie Tuxedo Mask. ChibiMoon war ein gutes Stück in den Wald geschleudert worden, nur ihr Arm war noch hinter einem schwarzen Baumstamm zu sehen. Und auch Tuxedo Mask lag nun ein gutes Stück weiter im Wald. Die Kriegerinnen waren besiegt…besiegt von einer ihrer eigenen Gefährtinnen.

„Endlich!“, rief Sailor Mars triumphierend. „Endlich habe ich euch erledigt. Viel zu lange schon ward ihr mir im Weg. Nun werde ich dafür sorgen, dass ihr für immer von dieser Bildfläche verschwindet. Ihr werdet alle zu Asche zerfallen.“ Wie zu einem Gebet kniete Mars sich nieder und legte ihre Hände flach auf den Boden. Um sie herum entstand ein Kreis aus Feuer, welches immer mehr an Kraft dazu nahm. Langsam stand Sailor Mars auf und hob die Arme. Flackernd und zischend verdoppelte und verdreifachte sich der Kreis, bis sie von mehreren Kreisen aus Feuern wie in einer Spirale umschlossen war. Zwischen den Kreisen tauchten mehrere flammende Symbole auf. „Was ist das nur? Diese Technik hat sie noch nie angewendet. Der Dämon füttert sie mit all seiner Kraft, die Dunkelheit verleiht ihr völlig neue Möglichkeiten. Was sollen wir nur tun....? Ist das das Ende?“, fragte sich Mercury. Ihr nächster Gedanke war ein sehr simpler und verzweifelter. „Seltsam,... wie sich Geschichten immer wieder wiederholen... Nur, dass sie diesmal so anders endet... damit hat wohl keiner gerechnet...“ Dieses Mal würde selbst Sie nicht mehr eingreifen können. Ein tiefer, zitternder Seufzer hob ihre Brust und abermals kämpfte sie mit den Tränen. Unvermittelt dachte sie plötzlich an Terra. Selbst wenn ihr Herz Angst vor seiner Anwesenheit hatte und sie das Gefühl hatte, ihm nie wieder vertrauen zu können – so wünschte sie sich doch in diesem Augenblick sehnlichst, dass er ihnen beistehen könnte. „Es ist Zeit.“, sagte Sailor Mars und sah kalt auf die Kriegerinnen herab. „Verschwindet aus meinem Leben.“ Über ihr entstand eine gigantische Feuerkugel, wurde größer und immer größer, bis sie den gesamten Wald mit ihrem Schein erhellte. Entsetzt starrte Ami auf die Feuerkugel. „Das war´s…es ist vorbei…wir haben verloren…“, Sailor Mercury konnte die Augen nicht von der riesigen Feuerkugel abwenden, die für sie und für all' ihre Freunde den Tod bedeutete. Mit einem Aufschrei riss Mars ihre Hände zu Boden und die Kugel setzte sich in Bewegung. Langsam, aber unaufhaltsam senkte sie sich und kam dem Boden immer näher. Bei dem Aufprall würde es eine gewaltige Explosion geben, das wusste Sailor Mercury, doch sie hatte keine Energie mehr um es zu verhindern. Keiner hatte mehr die Kraft es zu verhindern... Also wartete sie auf das Unvermeidliche…

Doch dann erklang ein gewaltiges Brausen und ein Schlangendrache aus Eis tauchte auf. Mit einem lauten Brüllen stürzte er sich auf die Feuerkugel und begann schnelle Kreise darum zu ziehen. Sein gewaltiger Körper schloss sich immer weiter um den aus Feuer bestehenden Kometen und dabei wurde sowohl der Drache, als auch die Kugel immer kleiner. Die Kraft des Eises und die des Feuers lösten sich gegenseitig auf und das Wasser, das dabei entstand fiel als Regen zur Erde und löschte auch die letzten Brände im Wald und schenkte den Verwundeten ein wenig Linderung als es mit seiner Kühle auf ihre verletzte und erhitzte Haut tropfte. „Was zum…“, fluchend sah Sailor Mars sich um. Aus dem Nichts tauchte ein Wasserstrahl auf, erfasste sie und warf sie in die Luft. Ein weiterer Strahl aus Wasser schoss aus dem Boden auf sie zu, doch dieses Mal kam zusätzlich noch eine Energiekugel aus Elektrizität mit hoher Geschwindigkeit auf sie zugeflogen. Blitz und Wasser vereinten sich zu einem einzigen Strahl mit gewaltiger Kraft. Im letzten Moment konnte Sailor Mars sich noch mit einem Schutzschild aus Feuer vor dem Angriff retten, doch die Wucht des Angriffes raubte ihr trotzdem für einen Moment die Sinne. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Einen Moment blieb sie benommen liegen, dann riss sie sich zusammen und stand leicht wankend auf. Sailor Mercury beobachtete alles mit offenem Mund. Wer hatte die Angriffe ausgeführt? Ein Schatten bedeckte den Mond über ihr und sowohl sie als auch Sailor Mars sahen überrascht auf. Der Schatten kam immer näher und nun konnte Mercury Flügel erkennen. Überrascht, entsetzt und zugleich erleichtert stieß sie die Luft aus. Terra…vollständig in seine Dämonengestalt verwandelt, kam vom Himmel herab, landete sanft und setzte Sailor Jupiter neben sich ab. Direkt nach der Landung löste sich Terras Dämonenform auf und er war wieder in gewohnter Gestalt zu sehen. Herausfordernd standen sie Sailor Mars gegenüber und blickten um sich auf die Spur der Zerstörung die sie umgab…



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