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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

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Terras Aufenthaltsort

Ziemlich erschöpft öffnete Rei die Tür zu ihrem Zimmer.

Es war ein anstrengender Tag gewesen. Gerade in der Ferienzeit kamen immer wesentlich mehr Leute zum Tempel als gewöhnlich. Die Leute hatten dann einfach zu viel Zeit. Aber Rei wollte sich darüber nicht beklagen. Sie fand es schön, wenn der Tempel besucht wurde. Gerade jetzt, wo er nach dem letzten Kampf so trostlos aussah, war sie für jeden Besucher dankbar. Und man musste auch dazu sagen, dass die Kasse durch die vielen Besucher einen Aufschwung bekam. Die Glücksbringer gingen weg wie nichts. Was zu ihrem Vorteil gereichte. Das Geld würden sie brauchen um den Tempel wieder zu seinem alten Glanz zu verhelfen.

Doch auch wenn ihr das alles Spaß machte, war es dennoch eine Form von Stress. Vor allem da heute irgendwie am meisten los gewesen war.

Seufzend schnappte sie sich ein paar Handtücher und ging ins Badezimmer. Ein heißes Bad würde ihr jetzt bestimmt gut tun.

Leise summend zog sie ihre Kleider aus und ließ währenddessen schon einmal das Wasser ein. Wenig später saß sie in der Wanne und lehnte sich enstpannt seuzfend zurück.

Welch eine Wohltat. Nach und nach spürte sie, wie der Stress von ihr abfiel.

Doch so sehr ihr Körper sich auch entspannte, ihr Kopf kam nicht wirklich zur Ruhe.

Auf kurz oder lang fing sie immer an über das nachzudenken, was Terra ihr heute Morgen erzählt hatte.

Vor allem über dieses Mädchen. Wie hieß sie noch gleich? Naoko?

Rei kam das alles sehr seltsam vor.

Mal ganz abgesehen davon, dass nach neuen gesetzlichen Regelungen dort oben niemand außer den Mönchen Zutritt hatte, war es einfach das Timing, welches Rei so beunruhigte. Warum gerade jetzt?

Warum war dieses Mädchen gerade jetzt dort oben? Wo dort so seltsame Dinge vorgingen, wie Terra berichtet hatte.

Stand diese Naoko in Verbindung zu diesen Vorfällen? Wer war sie überhaupt? Wieso besaß auch sie die Kraft einer Schlüsselschwertkriegerin?

Soweit es Rei bekannt war, müsste Terra der erste Schlüsselschwertkrieger überhaupt sein, welcher in ihrer Welt erschienen war. Doch jetzt war noch jemand zweites dazu gekommen. Einfach aus dem Nichts.

Wie passte das zusammen?

Fragen über Fragen, auf die Rei keine Antwort fand.

Auch bereitete ihr immer noch Terras Vision Sorgen.

Immer wenn sie daran dachte, breitete sich in ihr eine dunkle Vorahnung aus.

Ihre ständigen Versuche durch Meditation Klarheit zu schaffen, waren permanent gescheitert.

Die Gründe der Vision wurden durch einen dichten Schleier verborgen, welchen sie nicht zu durchdringen vermochte.

Ihrer Erinnerung nach, war so etwas bisher nur einmal vorgekommen. Damals, als das Königreich des Dunklen ihre Wahrnehmung gestört hatte. Wie so vieles im Moment, bereitete ihr auch diese Tatsache erhebliche Sorgen. Sie fühlte sich blind.

So oder so ähnlich verweilten ihre Gedanken die ganze Zeit. Schließlich gab sie irgendwann auf und stieg wieder aus der Wanne. Es hatte einfach keinen Sinn. Wirklich entspannen konnte sie sich zurzeit einfach nicht.

Angezogen und mit einem Handtuch um den Kopf geschlungen, wanderte sie durch die Flure des Tempels.

Ein lautes Klopfen an der Eingangstür, ließ sie aus ihren Gedanken aufschrecken.

Besucher? Um diese Uhrzeit? Wer konnte das nur sein?

Für einen Moment zögerte Rei. Eigentlich hatte sie keine Lust, heute noch jemanden zu empfangen.

Alles was sie wollte, war sich in ihr Bett zu legen und vielleicht noch ein paar Mangas zu lesen.

Erneut klopfte es. Gefolgt von einem Zuruf: "Rei? Bist du da?"

Nanu? War das nicht Amis Stimme?

"Sie schläft bestimmt schon." Vernahm sie die Stimme einer weiteren Person.

Makoto?

Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in Reis Brust aus. Ihre innere Stimme sagte ihr, dass das bevorstehende Gespräch nicht sonderlich angenehm werden würde. Hatte Ami etwas herausgefunden, oder warum stand sie zu dieser Stunde vor ihrer Tür?

Wieder klopfte es. Kurz zögerte sie noch. Dann öffnete Rei die Tür.

"Ami. Makoto.", sagte sie mit gespielter Überraschung. "Schön euch zu sehen. Was führt euch denn um diese Zeit noch her?", fragte sie fröhlich. Blieb dabei aber auf der Hut.

"Guten Abend Rei.", sagte Makoto. Allerdings wirkte sie im Vergleich zur Rei wirklich überrascht. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, Rei noch anzutreffen.

"Hallo Rei. Können wir kurz mit dir reden?", fragte Ami. Ihre Stimme war ernst. Berechnend. Ami war in ihrem Denk-Modus, wie Bunny es manchmal nannte. In diesem Modus entging ihr so gut wie nichts. Während der Kämpfe war das immer sehr praktisch und überaus nützlich gewesen. Jetzt aber jagte es Rei einen kalten Schauer über den Rücken. "Sie weiß es. Oder kann es sich zumindest denken." Diese Gewissheit schoss Rei durch den Kopf, während sie in das Gesicht ihrer Freundin blickte.

Trotzdem versuchte sie verbissen sich nichts anmerken zu lassen.

"Aber klar doch. Kommt herein. Möchtet ihr vielleicht eine Tasse Tee? Ich wollte mir gerade welchen machen."

"Ja. Tee wäre wohl nicht schlecht.", stimmte Makoto mit einem Seitenblick auf Ami zu.

"Toll. Nehmt doch schon einmal in meinem Zimmer Platz. Ich komme gleich zu euch."

Hastig entfernte Rei sich in Richtung Küche. Unterwegs riss sie sich das Handtuch vom Kopf und ließ es achtlos zu Boden fallen.

"Wie ist sie dahinter gekommen.?" Immer wieder wiederholte sich diese Frage in Reis Kopf. Das Ami wusste, wo Terra sich gerade befand...daran bestand kein Zweifel. Ironischerweise überraschte es sie nicht einmal. Von Anfang an, seit sie mit Terra die ganze Sache geplant hatte, wusste sie, dass es quasi unmöglich war, es vor Ami geheim zu halten. Hatte sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, erreichte sie das Ziel für gewöhnlich auch. Immerhin war sie nicht umsonst ein Genie.

Irgendwie musste Rei Terra warnen. Während der Teekessel vor sich hin pfiff, versuchte Rei verzweifelt Terra zu erreichen. Doch die Verbindung kam einfach nicht zu stande. "Jetzt komm schon.", knurrte sie innerlich, als der Pager erneut versuchte eine Verbindung zu finden.

Allerdings blieb auch dieser Versuch erfolglos.

Letztendlich gab Rei es auf. Anscheinend musste sie eigenständig versuchen die Wogen zu glätten.

Möglicherweise konnte sie Ami ja noch auf eine falsche Fährte locken. Auch wenn sie wusste, wie gering die Chancen standen.

Terras Worte klangen ihr noch den Ohren: "Was auch passiert, Ami darf auf keinen Fall herausfinden, wo ich mich aufhalte. Solange ich nicht weiß, was es mit dieser Vision auf sich hat, darf sie den Berg unter keinen Umständen betreten."

Mit einem Tablett beladen, betrat sie ihr Zimmer. Sofort setzte sie ein Lächeln auf.

"Entschuldigt, dass es etwas gedauert hat. Hier bitte, euer Tee."

Vorsichtig reichte sie ihren beiden Freundinnen jeweils einen dampfenden Becher. Zusätzlich stellte sie noch einen Teller Kekse auf den Tisch. "Bedient euch. Seichirou hat viel zu viele von denen gekauft. Nur weil ich einemal erwähnt habe, dass sie ja ganz lecker wären." Makoto griff zu. Ami nippte an ihrem Tee.

Schweigend setzte Rei sich und trank ebenfalls einen Schluck.

"Ich hatte gar nicht mit Besuch gerechnet.", sagte sie schließlich, als die Stille unangenehm zu werden drohte. Scheinbar wusste keine von ihnen so richtig, wie sie anfangen sollte. "Was führt euch zu mir? Nicht, dass ich mich nicht über euren Besuch freue, aber es ist etwas ungewöhnlich um diese Zeit.", versuchte Rei die Stimmung zu lockern.

Unsicher sah Makoto zu Ami.

"Wir, oder besser gesagt ich, muss dich etwas fragen.", sagte Ami.

"Schieß los. Ich bin ganz Ohr.", lächelte Rei. Jedoch klopfte ihr Herz so laut, dass sie sich fragte, ob die anderen beiden es hören konnten.

"Weißt du, wir waren heute wieder auf der Suche nach Terra.", sprang Makoto schnell ein.

"Ah. Und wart ihr erfolgreich? Konntet ihr ihn finden? Es tut mir echt leid, dass ich euch bei der Suche nicht helfen konnte. Momentan haben wir alle Hände voll zu tun.", sprach Rei vielleicht eine kleine Spur zu schnell.

"Nein. Leider hatten wir wieder keinen Erfolg. Allmählich gehen mir die Ideen aus. Mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr, wo ich noch suchen soll.", sagte Ami mit gesenktem Blick. Dabei klang sie so traurig, dass Rei instinktiv zu ihr rutschte und sie umarmte.

"Du Arme. Keine Angst, du wirst ihn schon noch finden. Oder aber er kommt von alleine wieder. Er kann ja nicht für immer fort bleiben."

"Es sei denn, er ist in eine andere Welt gegangen. Seine Reise fortsetzen.", murmelte Makoto so leise, dass niemand sie hörte.

Ami erwiederte Reis Umarmung.

"Danke Rei." Plötzlich klang sie ein wenig milder gestimmt. Hatte sie vielleicht doch nichts herausgefunden.?

"Wo habt ihr denn schon alles gesucht?", fragte Rei.

Makoto zählte ihr die vielen Orte auf, die sie zusammen mit Bunny und Minako und manchmal auch ChibiUsa aufgesucht hatten.

"Wow. Das sind wirklich eine Menge Orte.", staunte Rei nicht schlecht.

"Ja. Aber nirgends war Er zu finden. Nirgends." Ami nippte noch einmal an ihrem Tee.

"Dann kam mir eine neue Idee."

"Und welche?"

"Terras Pager." Rei sah sie ratlos blinzelnd an. "Ich verstehe nicht ganz."

"Wir haben natürlich mehrmals versucht ihn damit zu erreichen. Luna hatte uns erzählt, dass Terra seinen Pager angenommen hat. Was uns natürlich ziemlich freut. Daher schien es die einfachste Lösung zu sein, ihn damit zu erreichen.", erklärte Makoto.

"Ich verstehe.", sagte Rei. Fragend blickte sie von einer zu anderen. "Und? Hat es geklappt?", fragte sie, obwohl sie die Antwort schon zu kennen glaubte.

Wie erwartet, schüttelte Makoto mit dem Kopf. "Nein. Egal wie oft wir es versuchten, wir kamen einfach nicht zu ihm durch."

"Also musste ich etwas anderes ausprobieren.", übernahm Ami nun das Erzählen.

"Ich habe mir unseren Computer im Sailor-Raum zu Nutze gemacht. Nach ein paar Stunden Arbeit, hatte ich den Computer so umprogrammiert, dass er die Standorte der Pager lokalisieren konnte.

Innerlich gefror Rei zu Eis. Gleichzeitig applaudierte sie Ami aber auch für diesen genialen Einfall. "Das geht?", fragte sie schwach." Stolz nickte Ami. "Sogar ziemlich gut. Jeder unser Pager kann jetzt bei Bedarf über den Computer geortet werden. Zusätlzich habe ich noch ein neues Modul in meinem Laptop installiert, welches diese Daten vom Computer jederzeit abrufen kann. Somit kann ich auch unterwegs alle Pager orten. Alle. Bis auf einen."

Eine Woge der Erleichterung schoss durch Reis Körper. "Terras?"

Ami nickte. So sehr sie das auch freute, so irritierend und Besorgnis erregend empfand Rei dies. Warum konnte nur Terras Pager nicht geortet werden? Wurde das Signal irgendwie gestört? Zumindest würde das erklären, warum sie ihn selbst auch nie erreicht hatte.

"Das ist echt schade. Aber die Idee ist genial. Hut ab Ami.", lobte Rei und zog einen imaginären Hut.

"Es geht noch weiter.", warf Makoto ein. "Da der Laptop Terras Pager nicht orten konnte, haben wir uns zwischenzeitlich wieder aufs Suchen verlegt. Aber vor ein paar Stunden reagierte Amis Laptop plötzlich. Terras Signal wurde geortet. Wenn auch nur für einen kurzen Moment."

Rei starrte sie an. "Wie bitte?", fragte sie leise. "Das kann doch einfach nicht wahr sein.", dachte sie. "Und...wo genau...wurde sein Signal geortet?" Ami zeigte mit ausgestreckte Hand auf ein Gemälde an Reis Wand. "Dort."

Rei sah auf. An ihrer Wand hingen viele Bilde und Gemälde von Landschaften und Reis Familie. Doch das Gemälde, auf das Ami zeigte, war anders. Aus Reis Gesicht verschwand jegliche Farbe. Es war das Bild vom heiligen Berg Miwa!

"Wenn ich mich Recht erinnere, gehört deiner Familie ein verlassener Tempel dort oben, oder?", fragte Ami.

Doch Rei konnte sie nichts vormachen. Ami wusste das alles sehr genau. Ihr Gedächtnis war schließlich hervorragend. Und wie Rei sie kannte, hatte ihre Freundin definitiv die richtigen Schlüsse gezogen.

Rei nickte langsam. Sie konnte plötzlich nicht mehr reden. "Es tut mir Leid, Terra. Ami ist uns einfach über.", dachte sie.

"Neulich habe ich noch einen Artikel über den Berg Miwa gelesen. Anscheinend ist er durch Gesetze zu einem so heiligen Ort erklärt worden, dass er praktisch ein Speergebiet ist. Nur die Mönche bestimmter Familien dürfen dorthin. Da deiner Familie der Tempel gehört, steht es außer Frage, dass ihr diese Erlaubnis besitzt. Aber auch Menschen die von euch eine Genehmigung erhalten haben, dürfen sich dort aufhalten. Vermutlich ist es dort oben Menschenleer. Ein perfekter Ort also, wenn man nicht gefunden werden möchte."

Fest sah Ami Rei in die Augen.

"Terras Signal wurde am Fuße des Berges geortet. In der Stadt Sakurai. Und du bist die einzige, die ihn dort hingeschickt haben könnte." Rei stellte ihre Tasse wieder auf den Tisch und senkte den Blick. Sie konnte Ami einfach nicht in die Augen sehen. Ami wirkte nicht böse oder ähnliches. Aber sie wirkte verletzt. Die Schlussfolgerung, dass Rei Terra geholfen hatte unterzutauchen, ohne ihr etwas zu sagen, musste Ami ziemlich weh getan haben. In diesem Moment kam Rei sich wie eine Verräterin vor.

Makoto sah sie besorgt an. Diese Situation war Rei sichtlich unangenehm. Sie tat ihr richtig leid.

Auch Ami merkte dies. Ja, sie war ein wenig verärgert gewesen. Nun aber, wie sie Rei so ansah, verpufften sämtliche Vorwürfe, welche sie Rei hätte machen können, einfach im Nichts. Ihr kam zum ersten Mal der Gedanke, dass es auch für Rei sicherlich nicht einfach gewesen sein wird, alles zu verheimlichen. Ami nahm Reis Hände in ihre. Zaghaft sah Rei zu ihr auf. Unsicher blickte sie ihrer Freundin ins Gesicht. Amis Herz blutete. In Reis Augen konnte sie das Chaos sehen, welches in ihrer Freundin tobte. Und trotzdem, sie musste es einfach wissen.

"Rei bitte. Sag mir die Wahrheit. Ist Terra dort oben?", fragte Ami mit sanfter Stimme. Rei bemerkte Amis freundliche Art. Innerlich schaffte sie es auszuatmen. Scheinbar war Ami ihr wirklich nicht böse. Trotzdem konnte sie nichts sagen. Ihr Versprechen Terra gegenüber band sie. Also biss sie sich auf die Lippen und wich Amis Blick aus.

"Ich bin dir nicht böse Rei. Und ich verspreche, ich werde es auch nicht sein, wenn du mir die Wahrheit sagst. Ich will einfach nur wissen wo er ist." Eine Träne stahl sich ihren Weg über Amis Wange.

Verdammt. Wie konnte sie so unfair sein und Ami noch mehr Schmerzen zufügen, indem sie schwieg? Innerlich verfluchte Rei sich selbst.

"So oder so. Ich werde dorthin fahren. Es ist meine letzte Möglichkeit ihn zu finden. Aber ich würde die Wahrheit gerne von dir hören. Auch wenn ich mir relativ gut zusammen reimen kann, was hier abläuft. Bitte sage mir, werde ich ihn wirklich dort finden? Dort oben auf dem Berg?"

Wieder klangen Rei Terras Worte in den Ohren. Ami durfte auf keinen Fall den Berg betreten. Irgendwie musste sie sie davon abbringen. Fraglich war allerdings, wie lange Rei dies noch durchhielt. Ihr Widerstand zerbröckelte immer mehr. Rei wollte Ami alles erzählen. Wollte ihr den Kummer nehmen. Ihr sagen, dass sie Terra dort finden würde und sie ermutigen endlich mit ihm zu sprechen. Aber...sie durfte es nicht.

"Du hast ihm vesprochen, mir nichts zu sagen, oder?"

Warum? Warum nur? Zum ersten Mal wünschte Rei sich, Ami wäre so doof wie Bunny. Dann wäre all dies hier gar nicht erst so weit gekommen. Dieses Mädchen war eindeutig viel zu intelligent.

"Es ist okay, wenn du dein Versprechen halten willst. Dann sag nichts. Aber bitte begleite mich. Ich brauche deine Hilfe um den Berg betreten zu dürfen. Und ich glaube, wenn ich das ganze durchstehen will, brauche ich die Unterstützung meiner Freunde. Ich war nie gut mit Worten und noch wesentlich schlechter darin, meine Gefühle auszudrücken. Aber wenn ich weiß, das ihr hinter mir steht, werde ich es ganz sicher schaffen."

Der letzte Widerstand in Rei zerbrach.

"Das war unfair Ami. So ein gemeiner psychischer Angriff. Wie soll ich da noch weiterhin standhaft bleiben?, flüsterte Rei mit gesenktem Kopf. Hinter ihren lange Haaren, verbarg sich ihr Gesicht.

Plötzlich spürte sie Amis Arme um sich. "Vergib mir Rei. Aber ich muss es einfach wissen."

Rei schüttelte den Kopf und erwiderte die Umarmung.

"Eigentlich müsste ich stolz auf dich sein. Du lernst endlich dich durchzusetzen. Auch wenn die Methode mich durch Gefühle aus der Fassung zu bringen ziemlich unfair ist. Aus welchem Buch hast du das nur wieder gelernt?", flüsterte sie. Ami lächelte schwach.

Makoto ließ die Luft aus ihren Lungen entweichen. Ohne das es ihr Bewusst gewesen war, hatte sie diese angehalten.

"Also hast du Terra wirklich geholfen?", unterbrach sie die Stille.

Rei nickte. Vorsichtig löste Ami sich von ihr. "Erzählst du mir davon?", fragte Ami. Dieses Mal wieder fast so schüchtern und zurückhaltend wie eh und je.

"Habe ich noch eine Wahl? Aber ich darf es eigentlich nicht Ami. Terra hat mich in der Tat versprechen lassen, dir nichts zu sahgen."

"Warum? Vertraut er mir nicht?", fragte Ami verletzt. Kurz darauf verdunkelte sich ihr Blick. "Natürlich. Was für eine dumme Frage. Wie könnte er auch, nachdem..."

Doch Rei verneinte dies. "Im Gegenteil Ami. Er vertraut dir vollkommen. Mehr als er sich selbst vermutlich bewusst ist. Und er liebt dich." Bei diesen Wort leuchtete Amis Herz auf wie eine kleine Sonne. "Bist du sicher?"

Makoto verdrehte die Augen. "Ach Ami. Du bist vermutlich die einzige Person von uns allen, die das noch nicht glaubt."

Unsicher sah Ami sie an. "Vertrau uns ruhig.", sagte Makoto.

"Makoto hat Recht. Und gerade weil er dich so liebt, will er nicht, dass du ihm folgst. Terra will dich schützen."

"Schützen? Aber wovor denn?"

Nachdenklich trank Rei noch einen Schluck ihres Tees. Eigentlich hatte sie jetzt schon zu viel gesagt. Ihr Versprechen hing an einem seidenen Faden. Andererseits, war es vermutlich mittlerweile egal ob sie es noch hielt oder nicht.

"Egal was ich sage, du wirst au fjeden Fall gehen, richtig?", fragte Rei Ami.

Diese nickte ernst. Seufzend sagte Rei dann: "In dem Fall schadet es wohl nicht mehr, wenn ich dir alles erzähle. Sobald du Terra triffst, wirst du sowieso alles erfahren. Und aufhalten kann ich dich ja scheinbar nicht mehr."

"Dein Versprechen...", begann Ami. Aber Rei wischte ihren Einwand weg. "Welchen Sinn hätte das? Ob ich das jetzt noch halte oder nicht, du wirst ohnehin gehen. Aber so weißt du wenigstes was dich erwartet. Manchmal muss man einfach abwägen, ob es wirklich sinnvoller ist ein Versprechen zu halten, oder ob man damit weiteren Schaden verursacht."

"Das ist sehr mutig von dir.", sagte Makoto anerkennend.

"Der Grund warum Terra nicht will, dass du ihm folgst, liegt in einer Vision.", sprach Rei.

"Eine Vision?"

Und Rei erzählte ihr alles. Angefangen bei der Vision, bis hin zu allem was sie bis jetzt wusste.

Auch von Naoko erzählte sie ihr. Als Ami erfuhr, dass Terra sich mit einem Mädchen ganz alleine auf dem Berg aufhielt, spürte sie einen kleinen Stich der Eifersucht. Energisch schob sie den Gedanken jedoch zur Seite. Keine Zeit für sowas.

Nachdem Rei ihre Geschichte beendet hatte, schwiegen sie.

Jede von ihnen hing ihren Gedanken nach.

Schließlich fragte Rei: "Verstehst du es jezt? Terra will dich auf jeden Fall da raushalten. Es könnte sehr gefährlich für dich sein."

"Aber das gleiche gilt auch für ihn. Ich bin mir sicher, dass auch bei dir sämtliche Alarmglocken läuten Rei. Die Geschichte ist seltsam. Etwas stimmt einfach nicht. Und das könnte auch für Terra tödlich enden.", warf Ami ein.

"Ich weiß. Aber ihn konnte ich nicht aufhalten. Ich hatte gehofft, bei dir mehr Glück zu haben.", sagte Rei bitter. "Versuch Vertrauen zu ihm zu haben Ami. Wenn das einer schaffen kann, dann er. Und er ist ja nicht alleine dort oben. Bitte höre auf ihn. Es ist einfach zu gefährlich.Wenn seine Vision wahr wird, könntest du sterben. Dann wäre alles, wofür er gekämpft hat, umsonst gewesen."

Entschlossen stand Ami auf. "Gefährlich oder nicht. Ich muss einfach zu ihm. Wenn ihm etwas zustößt, könnte ich den Gedanken nicht ertragen, dass ich ihm hätte helfen können."

"Aber genau das sind doch auch seine Gedanken.", warf Makoto ein. "Mir gefällt es auch nicht, ihn dort alleine zu wissen. Aber ich finde Rei hat Recht. Folge ihm nicht." Amis Entschlossener Blick, sagte ihr jedoch, dass sie keinen Erfolg hatte. "Ich werde gehen.", sagte Ami mit entschiedener Stimme. Makoto seufzte. Rei blickte Ami traurig an. Genau das hatte sie befürchtet. Ami würde gehen, ob sie es nun wollten oder nicht. Makoto fasste einen Entschluss. Als ihre Freunde, gab es nur eines was sie tun konnten. Kurzerhand schaltete sie ihren Pager ein.

"An alle. Wir treffen uns in einer Stunde am Hauptbahnhof. Packt eure Taschen für ein oder zwei Tage. Sagt euren Eltern, wir hätten spontan beschlossen einen Ausflug in die Berge zu machen. Alles Weitere erkläre ich euch vor Ort." Rei und Ami sahen sie verdutzt an. Sie hörten wie Bunny und Minako ihr Einverständnis gaben.

"ChibiUsa wird nicht dabei sein. Sie ist mit Freunden bereits in ein Camp gefahren.", ertönte Bunnys verzerrte Stimme. "Mist. Ihre Kräfte könnten wir möglicherweise gebrauchen.", fluchte Makoto. "Kräfte? Erwarten wir einen Kampf?", fragte Minako. "Möglichweise. Ich erkläre es euch später. Was ist mit Mamoru?"

"Jobbt wieder. Ich kann ihn seit Tagen nicht erreichen.", schniefte Bunny in die Leitung. "Dann muss das halt reichen. Bis gleich."

Nachdenklich sah sie auf und bemerkte, dass Ami und Rei sie anstarrten. "Was ist? Koffer packen Mädels. Wir rücken aus.", grinste Makoto.

"Du meinst..."

"Wir lassen dich nicht alleine fahren Ami. Nicht unter diesen Umständen. Außerdem spreche ich glaube ich für alle, wenn ich sage: auch wir machen uns Sorgen um Terra. Er ist uns ein guter Freund geworden und hat uns schon öfter beigestanden. Wird Zeit, dass wir uns revanchieren meinst du nicht?"

Lächelnd nickte Ami. "Ihr seid die Besten."

"Rei? Du kommst doch auch mit oder?", fragte Makoto.

Rei nickte entschlossen. "Nichts wird mich davon abhalten. Vielleicht war es falsch ihn alleine gehen zu lassen. Den Fehler mache ich nicht noch einmal bei einem Freund. Und außerdem..." Entschuldigend sah sie zu Ami hinüber. "...habe ich noch etwas gut zu machen. Aber am wichtigsten ist: wir sind ein Team. Und stehen füreinander ein. In jeder Situation!"

"Für Liebe und Gerechtigkeit.", lachte Ami.

"Besonders für die Liebe oder?", flüsterte Makoto grinsend.



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