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And now we can't have it

von

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mein Lieblingsort

Die zwei gingen zu einem nahegelegenen Kettenkarussell, welches nicht weit von dem alten Schuppen entfernt war.

Mimi stellte ihren Rucksack ab und ließ sich auf einer der Kettenschaukeln nieder.

Tai setzte sich neben sie und sah sie fragend an. Er war neugierig darauf zu erfahren, warum ausgerechnet das hier ihr Lieblingsort war. Doch er hatte Hemmungen sie danach zu fragen. Ihm schien es irgendwie zu persönlich.

Mimi blickte hinauf in die Sterne und sah dabei unglaublich zufrieden aus. „Möchtest du wissen, warum das mein Lieblingsort ist?“, fragte sie ihn, als könnte sie seine Gedanken lesen.

„Ich war früher oft mit meinen Eltern hier. Als ich klein war und jedes Mal, wenn wir hier waren, bin ich ungefähr zehn Mal mit diesem Kettenkarussell gefahren. Und es fühlte sich jedes Mal so nach... Nach Freiheit an, verstehst du?“

Sie blickte Tai an und wieder erkannte er dieses Leuchten in ihren Augen.

Mimi schloss ihre Augen und lächelte. „Ich hab einfach die Augen zugemacht und bin geflogen.“, sagte sie und breitete ihre Arme aus.

„Zumindest hat es sich so angefühlt.“

„Das hört sich wirklich sehr schön an.“, gestand Tai und lächelte erst sie und dann die Sterne an. Er fühlte sich sehr geschmeichelt, dass Mimi ihm so etwas persönliches anvertraute. Doch direkt in diesem Moment meldete sich das schlechte Gewissen zu Wort.

Wenn er all diese Dinge, die er heute von ihr erfahren hatte, Izzy weiter erzählte, war das, als würde er sie hintergehen. Was sollte er nur tun?

Ohne es zu merken, blickte er plötzlich ziemlich ernst drein, was der Schülerin jedoch nicht entging.

„Hey, weißt du was?“, fragte sie und grinste ihren Freund an.

Dieser wandte seinen Blick von den Sternen ab und nun Mimi zu.

„Ich war vorhin wirklich eifersüchtig, im Einkaufszentrum. Als ich dich mit Sora gesehen habe.“, gestand die Brünette ihm.

Tai war sichtlich überrumpelt und bekam große Augen. Bis Mimi anfing zu grinsen...

„Nicht das, was du jetzt denkst! Sora hatte mich wegen dir versetzt. Das war ziemlich enttäuschend für mich, dass sie dich mir vorgezogen hat.“, erklärte sie ihm und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Achso! Und ich hatte schon Angst.“, sagte Tai, fuhr sich nervös durch’s Haar und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie ihn eben fast eiskalt erwischt hätte.
 

„Hallo? Wer ist da?“, rief plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit zu ihnen herüber.

Mimi zuckte zusammen und fluchte leise. „So ein Mist.“

Tai erkannte ein Stück weiter weg nur eine Taschenlampe, die sich immer weiter auf die beiden zu bewegte.

Mimi sprang sofort auf und schnappte sich ihren Rucksack.

„Komm! Wir müssen abhauen, das ist wahrscheinlich der Besitzer.“, erklärte sie ihm hektisch.

„Na toll, auch das noch.“, stöhnte Tai und sprang ebenfalls von der Schaukel.

Sie standen einige Sekunden da und blickten in Richtung des Lichtes, welches sich immer weiter näherte.

Mist, sie konnten nicht an ihm vorbei zum Ausgang.

„Hallo? Ich weiß genau, dass da jemand ist!“, rief die Stimme erneut. Und diesmal deutlich erbost.

„Komm mit!“, forderte Tai seine Freundin auf und nahm sie bei der Hand.

Er zerrte sie hinter sich her. Sie mussten sich irgendwo verstecken.

Eine Anzeige wegen unbefugtem Betreten eines Grundstücks konnte er als frisch gebackener Wirtschaftsstudent nun wirklich nicht gebrauchen.

Tai zog sie immer weiter hinter sich her, bis sie wieder bei dem Schuppen ankamen, in dem sich die Kätzchen befanden.

„Warte!“, sagte Mimi plötzlich und riss sich von Tai’s Hand los.

„Ich hab vergessen die Tür zu zu machen.“

Tai versteckte sich schnell seitlich hinter dem Schuppen, während Mimi verzweifelt an der knarzenden Tür zog.

„Komm schon, Mimi.“, drängte Tai sie.

„Wenn ich euch in die Finger kriege, dann könnt ihr was erleben!“, drohte der Mann, der sich ihnen immer weiter näherte.

Tai sah um die Ecke und erkannte, wie nah er inzwischen gekommen war.

Gleich würde er Mimi entdecken.

Ohne zu überlegen, packte er die Brünette am Handgelenk und zog sie zu sich rum. Gerade im richtigen Moment.

Er hielt ihr Handgelenk fest umklammert und zog sie mit der anderen Hand an den Hüften zu sich heran.

Der Mann stand nun direkt neben dem Schuppen und leuchtete in die Dunkelheit. Er war gerade mal ein paar Meter von ihnen entfernt.

„Ich weiß genau, dass ihr hier irgendwo seid!“, schrie der wütende Mann erneut.

Mimi presste ihr Gesicht gegen Tai’s Brust und hielt die Luft an.

Da war er wieder... Dieser wunderbare Duft, der sie umgab. Tai atmete ihn leise ein und verfestigte seinen Griff um ihre Hüfte.

„Ihr Mistbälger, irgendwann erwisch ich euch!“, nörgelte der Besitzer und wandte sich schließlich ab.

Mimi’s Anspannung löste sich und sie atmete erleichtert aus.

„Puh, das war knapp.“, flüsterte Tai und hielt Mimi dabei immer noch fest.

„Danke, dass du mich vor dem alten Zausel gerettet hast.“, sagte Mimi und lächelte ihn erleichtert an.

Tai überkam das plötzliche Bedürfnis noch etwas länger in dieser Position zu verharren, doch noch bevor er zu Ende denken konnte, löste die Brünette sich von ihm. Mimi machte ein paar Schritte zurück und trat dabei unglücklicherweise auf einen Ast, der unter ihren Füßen zerbrach.

Der Mann, der sich inzwischen schon wieder einige Meter entfernt hatte, schnellte mit seiner Taschenlampe herum.

„Wusste ich doch, dass da jemand ist.“, fluchte er und kam erneut auf sie zu.

„Komm mit!“, sagte Mimi lauter, als beabsichtigt, ergriff Tai’s Hand und rannte los.

Der Besitzer sah gerade noch, wie zwei Gestalten in der Dunkelheit in Richtung Ausgang verschwanden. Er startete einen kläglichen Versuch die beiden zu verfolgen, fluchte wild herum und rief ihnen Beschimpfungen hinterher, bevor er es schließlich aufgab.

Mimi und Tai rannten zum Ausgang und vom Adrenalin angetrieben, gleich noch einige Straßen weiter.

Als sie um die nächste Ecke abbogen, blieben sie schließlich stehen.

„Du bist völlig verrückt, Mimi Tachikawa!“, sagte Tai nach Luft schnappend und stützte sich mit den Händen auf seine Oberschenkel ab.

„Was denn? Hat dir er Abend etwa nicht gefallen?“, grinste Mimi ihren Freund frech an und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.

„Langweilig war’s auf jeden Fall nicht.“, konterte Tai und beide fingen an zu lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desiree92
2019-08-11T08:32:19+00:00 11.08.2019 10:32
Das ging ja nochmal gut 👍🏻

Ich mag die beiden einfach so sehr, du beschreibst die total nach meinem Geschmack.




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