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Kapitel 6
 

Isaac blickte Trevor ungläubig an, als er sein Buch zur Seite gelegt hatte. „Einkaufen?“

Der Belmont grinste nur zurück. „Ja, ich dachte mir wenn wir weiterziehen wollen… solltest du vielleicht etwas mehr am Körper tragen als deine Haut.“

Dem Teufelsschmiedemeister war nicht ganz wohl bei dem Gedanken in die nächste Stadt zu gehen. Doch Trevor hatte leider recht. Seitdem er nicht mehr unter Draculas Fluch stand, war er durchaus empfindlich für die unwirtliche Witterung dieses Landes. Wie ein ganz normaler Mensch eben.

„Ich kann dir natürlich auch etwas mitbringen...“ scherzte der Vampirjäger, doch

Isaac erhob sich und griff nach dem Umhang der über dem Stuhl hing „Bloß nicht… du bringst mir wahrscheinlich noch ein rosarotes Satinkleid mit. Und Rosa steht mir nicht besonders gut.“

Trevor neckte nur zurück während sie beide aus der Hütte gingen „Hast du es denn schon einmal ausprobiert?“ woraufhin er auch schon von Isaac mit dem Ellbogen in die Seite gestupst wurde. „Ach, halt einfach die Klappe Belmont.“
 

Sie liesen die kleine Hütte zurück die ihnen die letzten Wochen ein Dach über den Köpfen geboten hatte, und folgten mit ihrem wenigen Gepäck der verschlungenen, ausgefahrenen Landstraße. Deimos zog in einiger Entfernung seine Kreise und schien nach Gefahren Ausschau zu halten, Castor hatte sich in eine der dünnen Decken gekuschelt, die in Isaacs Umhängetasche untergebracht waren.

Der schlanke Krieger wickelte sich noch fester in den Wollumhang, doch er musste sich eingestehen dass er fror wie ein nasser Hund. Sie stapften zielstrebig durch den Schnee, doch der Rotschopf befürchtete dass er wohl bald tiefgefroren war wenn die Stadt nicht bald in Reichweite käme. Es war mit Sicherheit falscher Stolz, doch er wollte Trevor nicht fragen ob sie eine Rast an einem wettergeschützten Ort einlegen könnten.
 

Isaac wurde völlig überrascht aus seinen fröstelnden Gedanken gerissen, als Trevors Arm seinen eignen Umhang hochhob und ihn mit über Isaacs Schulten legte.

„Du hast schon ganz blaue Lippen, sag doch dass dir kalt ist.“

Der Teufelsschmiedemeister war völlig perplex, doch er nahm Trevors Geste dankbar an. Zwar glaubte er dass es nicht nur an der weiteren Stoffschicht lag, doch ihm wurde gleich viel wärmer. Jedoch empfand er es mehr als nur peinlich, dass der Andere ihn schon wieder mit Leichtigkeit durchschaut hatte. Verlegen sah er auf den verschneiten Weg vor ihnen „… Danke...“

Er würde Trevor jetzt ganz sicher nicht in die Augen sehen. Er fühlte sich, als wäre sein Kopf mal wieder hochrot. Stattdessen schmiegte er sich noch etwas näher an dessen Seite und sein Körper saugte die Wärme des Anderen regelrecht auf.
 

Trevors Worte liesen ihn aufhorchen „Ich glaube es müssten noch ungefähr zwei Wegstunden sein bis zur nächsten Stadt… wir waren hier ziemlich abseits aller Zivilisation gelegen...“ Isaac seufzte leise, woraufhin in der Stimme des Vampirjägers leichte Sorge mitschwang „Alles in Ordnung? Schaffst du das noch?“
 

*
 

Isaac nickte knapp und schien sich noch näher an ihn zu kuscheln als er es sowieso schon tat. Trevor war sich sicher, wenn es ihm nur möglich wäre würde der rote Teufelsschmiedemeister auf der Suche nach Wärme am liebsten in ihn hineinkriechen.

Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des Braunhaarigen, als er seinen Arm auf Isaac's Schultern legte und ihn nun nah neben sich hielt. Der Andere starrte mit rotem Kopf auf den Schneematsch vor seinen Füßen, doch diese Nähe schien ihn nicht zu stören. Ihn selbst störte es auch nicht – im Gegenteil, Trevor empfand es durchaus als angenehm dass Isaac ihm inzwischen so vertraute, dass er diese Berührung zuließ.
 

Sie marschierten einige Zeit weiter, und scheinbar schien das Wetter in dieser Region etwas milder zu sein als nahe der Berge – die schneebedeckte Landschaft wich einem leicht matschigen, jedoch eindeutig einige Grad wärmeren Wetter.

Isaac schien jedoch keine Anstalten zu machen seine Seite wieder zu verlassen, der schlanke Rotschopf schlüpfte erst unter dem Umhang hervor als sie sich der Schutzmauer der etwas größeren Stadt näherten.
 

Als sie sich den Stadttoren näherten, bemerkte er wie Isaac hastig seine Kapuze über seinen Kopf zog, bis gerade noch seine Nasenspitze hervorlugte.

Scheinbar war ihm nicht wohl dabei, sein Gesicht offen zu zeigen. Trevor konnte es durchaus nachvollziehen. Er war sich nicht sicher ob sich Isaac daran erinnern konnte, wo er überall unter dem Einfluss von Draculas Fluch gewütet hatte. Auch wenn er selbst wusste dass er nun ein anderer war – es war nicht auszuschließen dass seine Begleitung sich viele Feinde gemacht hatte.
 

Trevor packte Isaacs Hand und zog den verunsicherten jungen Mann einfach hinter sich her als sie zielstrebig auf das Tor zugingen und sich den kritischen Blicken der Stadtwachen aussetzen mussten.

Die Männer in Rüstung musterten die beiden Neuankömmlinge und fragten was sie in der Stadt wollten. Trevor konnte spüren dass Isaac regelrecht versuchte sich hinter seinem Rücken den neugierigen Blicken der Wachen zu entziehen.
 

„Wir sind nur auf der Durchreise. Wir wollen nur unsere Vorräte auffüllen und einige Waren erwerben. Falls Möglich suchen wir ein Quartier für die Nacht und reisen morgen bereits wieder ab.“
 

Die größere Wache hob misstrauisch eine Augenbraue, wahrscheinlich aufgrund Isaacs ausweichendem Verhalten.

„Und eure Namen, Fremde?“

Trevor antwortete mit fester Stimme „Belmont. Trevor Belmont. Das hier ist mein Gefährte ...“ doch dann stoppte er mitten im Satz.

Er ertappte sich dabei dass er gerade einmal Isaacs Vornamen kannte.

Aufgrund seiner plötzlichen Stille wurden die Blicke der Wachen nur noch misstrauischer.
 

*
 

„Isaac Laforeze.“ Isaacs Stimme drang durch die unangenehme Stille und er blickte unter der Kapuze durch seine rote Mähne hindurch die Männer an. Der nicht vorhandenen Reaktionen der Männer nach zu urteilen kannten sie ihn nicht. Oder konnten zumindest mit seinem Namen nichts in Verbindung bringen – das konnte nur ein Vorteil für ihn sein. Die Wachen tuschelten kurz miteinander als Isaac erneut das Wort an sie richtete.

Ein leicht schnippischer Ton untermalte seine Worte „Ich bin mehr als entsetzt dass euch der Name meines Begleiters unbekannt scheint. Er ist der Erbe des Belmont Clanes, der Bezwinger des dunklen Grafen Draculas höchstpersönlich.“
 

*

Trevor staunte nicht schlecht mit welchen selbstsicheren Auftreten Isaac die Männer regelrecht entwaffnete.

Die Wachen starrten sich an und diskutierten dann sogleich hitzig, wer von den beiden nun mit der Vermutung zuerst Recht hatte, dass es sich wirklich um den Bezwinger Draculas handelte. Beschämt baten sie die beiden Männer jedoch nun rasch einzutreten, jedoch nicht ohne noch einmal ihren Dank über die Befreiung von Dracula auszudrücken.
 

Kaum waren sie einige Schritte im Inneren der Stadt, zog Isaac jedoch wieder seine Kapuze tief in sein schlankes Gesicht und Trevor schmunzelte erneut.

„Beeindruckende Wortgewandtheit Herr Laforeze...“

Isaac blickte in grimmig unter dem Stoff der Kapuze hervor an „Wenn ich nichts gesagt hätte wären sie noch misstrauischer geworden. Und was kann ich dafür dass sie so geistig unterentwickelt waren, dass sie nicht einmal einen Belmont erkennen wenn er sich ihnen direkt vorstellt?“

Trevor konnte nicht anders als über den offenen Sarkasmus in Isaacs Stimme zu lachen.

Der Rotschopf sah ihn leicht verstört an, doch dann war auch etwas auf seinen Lippen was entfernt an ein leichtes Lächeln erinnerte.

Sie bahnten sich ihren Weg durch die verwinkelten Straßen bis sie den Laden eines ansässigen Schneiders entdeckten, der ihnen vielversprechend erschien.
 

*
 

Isaac betrachtete sich in dem kleinen Spiegel. Das teuer aussehende, schwarze Hemd saß perfekt und die dunkelbraune Lederweste die Trevor ausgesucht hatte, schmiegte sich an seinen Oberkörper als wäre sie ein Teil von ihm. Es ergänzte sich mit seinen Handschuhen, seiner engen Lederhose und seinen hohen Stiefeln. Er drehte sich einmal, und verbog sich dann in die unmöglichsten Verrenkungen, um möglichst viele Perspektiven von sich in dem kleinen Spiegel zu erhaschen.
 

Der Schneider, welchem das winzige Geschäft gehörte schritt an ihn heran

„Mein Herr, die Stücke kleiden sie wirklich hervorragend.“

Isaac, welcher seit Jahren nur die Überreste seiner einstigen Uniform getragen hatte, war jedoch noch immer etwas skeptisch.

„Hmmm… ich bin mir nicht sicher… es fühlt sich seltsam an.“

„Natürlich fühlt es sich seltsam an, so halbnackt wie du bisher immer durch die Landschaft gerannt bist.“

Trevors amüsierte Stimme lies ihn zusammenschrecken, er drehte auf dem Absatz herum und fauchte nur „Erschreck' mich nicht so, Belmont!“
 

*
 

Trevor konnte es sich einfach nicht verkneifen. Isaac sah einfach zu niedlich aus wie er sich so aufregte. Aber der Braunhaarige musste sich auch etwas eingestehen, was ihm nun einfach so über die Lippen rutschte „Du siehst noch besser aus als sonst.“

Moment. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Wo war denn schon wieder mit seinen Gedanken? Auf jeden Fall nicht da wo er sein sollte!

Eigentlich hatte er erwartet dass Isaac ihn schnippisch entgegnen würde, doch dessen Reaktion war ganz anders als er erwartet hatte.
 

Der Rotschopf starrte ihn einfach nur mit leicht geöffneten Mund an, während sein Kopf rot anlief und er sogar etwas zu stottern begann, nachdem er wieder zu seiner Stimme gefunden hatte.

„Du bist echt unmöglich Belmont! Halte mich nicht… so zum Narren...“ sichtbar beleidigt blickte er auf seine Füße, während seine Wangen noch immer hellrot glühen schienen.
 

*
 

'Du siehst noch besser aus als sonst.' Was dachte sich Belmont eigentlich?!

Er schaffte es immer wieder, dass in Isaac etwas wie Hoffnung aufkeimte. Dass er am liebsten wie ein frisch verliebtes Dorfmädchen herumtollen wollte.

Er war ein erwachsener Mann, ein einstiger Diener Dracula's. Er war niemand der Komplimente über sein Aussehen erwartete. Und doch sprach Trevor solche Dinge einfach aus – aber er konnte ja auch nicht ahnen, was solche für ihn daher gesagten Worte in ihm anrichten würden. Dass Isaac sich zu ihm hingezogen fühlte. Ihm nah sein wollte.

Dabei sollte er dankbar sein, dass Trevor ihn in seiner Nähe überhaupt duldete. Für Isaac war dies noch immer nicht selbstverständlich.
 

Trevor blickte ihn an „Ich halte dich nicht zum Narren. Ich... habe mich nur schlecht ausgedrückt. Die Kleidung schmeichelt dir wirklich.“

'… Trevor hör auf, du machst das hier nur noch schlimmer. Hör auf bevor ich noch wirklich an dem Gedanken festhalte, dass ich... dir gefallen könnte...' Isaacs Kopf wurde nur noch roter bis er es schaffte ein Wort über seine Lippen zu nuscheln.
 

„...Danke...“
 

*
 

Trevor grinste und nickte. Isaac musste endlich etwas Selbstbewusstsein zurückerlangen. Jedoch war sich der Vampirjäger nicht sicher, inwiefern seine unbeholfenen Komplimente dabei hilfreich waren. Er wandte sich dem Schneider zu um nach dem Preis für die Kleidungsstücke zu fragen, als eine kräftige Erschütterung und ein tiefes Gebrüll das gesamte Gebäude erzittern lies.
 

Isaac schreckte zusammen und schien nach dem Ursprung zu suchen, während Trevor nur ein „Verdammt!“ zischte.

Hastig eilten die jungen Männer aus dem Gebäude, als ihnen die Quelle des Lärmes schon entgegenblickte.

Dem Rotschopf entfuhr nur scharf „Verdammt, eine Wyvern! Was… was sucht die hier?!“
 

Es war ein erschreckender Anblick – inmitten des Marktplatzes landete ein riesiger Drache – einige Gebäude hatten durch den flammenden Atem des fliegenden Reptils schon Feuer gefangen, die Menschen rannten schreiend in Panik durcheinander und versuchten Schutz vor der Bestie zu finden. Einigen der Wachen die versuchten das Monster zu bekämpfen, wurde schnell klar dass sie machtlos gegen eine solche Kreatur waren.
 

Krachend zerschmetterte sie mit ihren starken Pranken die Marktstände, Schutt und Waren wurden durch die Gegend geschleudert. Dann entdeckte die Kreatur sie.

Ihre geschlitzten Pupillen verengten sich zornig, als sie auf die beiden Krieger losstürmte und ihnen ihren feurigen Atem entgegen spie.
 

Trevor packte seine Peitsche und auch Isaac hatte seinen Speer beschworen.

„Dass man nicht einmal in Ruhe einkaufen kann!“ Isaac lachte nur leise über Trevors Ausruf „Ich hoffe die Kleidung ist kampftauglich, schließlich ist sie noch nicht einmal bezahlt!“ während sie dem Wyvern entgegen stürmten.
 

*
 

Es war ein harter Kampf – doch der Drache war besiegt.

Trevor und er hatten das Biest gemeinsam erschlagen und nachdem die Feuer gelöscht waren, wurden sie von einer Menschenmasse umringt.

Die Stadtbewohner dankten ihnen für ihren Mut und priesen ihre 'Heldentat' an.

Isaac fühlte sich mehr als unwohl. Er stand nicht gerne im Mittelpunkt. Zumindest nicht mehr. Erstrecht war es ihm mehr als unangenehm dass er keinerlei Schutz vor den Blicken der Fremden hatte – sein Umhang lag noch irgendwo in der kleinen Schneiderei, doch scheinbar war sein Gesicht hier wirklich unbekannt. Und er war es nicht gewohnt, dass die Menschen ihm dankten – regelrecht vor ihm auf die Knie fielen. Er konnte gar nicht verstehen was sie sagten, denn so viele riefen in ihrer Freude und Dankbarkeit durcheinander. Er rückte näher an Trevor heran, denn er musste sich eingestehen dass dies alles ihn bei weiten mehr beängstigte als die tobende Wyvern zuvor.
 

Trevor schien weniger Probleme damit zu haben als er. Er lachte und erfreute sich an der Freude der Stadtbewohner. Er half den Menschen dauernd und ihr Dank war ihm Lohn genug.

Auf einmal drängte sich ein alter Mann durch die Menge zu Isaac hindurch und er erkannte ihn als den Schneider wieder, aus dessen Laden sie vor kurzem gestürmt waren.

„Verzeiht, ich habe noch gar nicht eure Waren bezahlt!“ schoss es aus Isaac heraus, doch der alte Mann packte die dünnen Hände des einstigen Teufelschmiedemeisters und schüttelte sie kräftig.

Dankbar sprach der Mann „Nein! Bitte seht sie als Geschenk an! Ich und die ganze Stadt verdanken euch unser Leben! Ohne euch würde wahrscheinlich keiner mehr hier stehen. Ich kann euch nicht viel geben, daher nehmt bitte zumindest die Kleider als Geschenk an, edler Herr!“

Isaac war sprachlos – noch nie hatte ihm jemand so offenherzig gedankt. „Aber… ich-“

„Bitte, ich bestehe darauf!“
 

Trevor legte ihm plötzlich seinen Arm über die Schultern

„Nimm es einfach an. Vorher lassen sie dich eh nicht ziehen.“ Jedoch wurde Trevor selbst überrumpelt, als ihm eine Gruppe Händler auf einmal einen Korb mit Proviant und zwei Flaschen Wein in die Arme drückte.

Isaac hatte so eine Atmosphäre noch nie erlebt. Die glücklichen Gesichter, das Lachen der Menschen. Ihre Dankbarkeit gegenüber zwei ihnen völlig Fremden. Und Isaac glaubte langsam zu verstehen, warum Trevor dieses selbstlose Leben bestritt.
 

*
 

Trevor wunderte sich zuerst dass Isaac ohne jegliches Nachfragen half, die Trümmer zu beseitigen. Doch bald merkte er dass es ihm scheinbar gut tat den Menschen hier zu helfen. Doch Trevor packte auch selbst kräftig mit an, denn sie hofften so viel Schaden wie möglich zu beheben bevor es dämmern würde.

Amüsiert beobachtete Belmont wie einige Dorfmädchen Isaac schmachtende Blicke zuwarfen, diese jedoch regelrecht an ihm abprallten.

Nach einiger Zeit und getaner Arbeit schritt er jedoch auf seinen Kameraden zu und klopfte ihm auf die Schulter.

„Genug geschafft für heute. Der Wirt des hiesigen Gasthofes war so nett uns ein Zimmer für diese Nacht zu spendieren. Das Angebot sollten wir annehmen.“

Der Rotschopf wischte sich den Schweiß von der Stirn und seufzte.

„Das klingt… wirklich gut. Ich bin ziemlich erschöpft. Ich könnte wirklich etwas Schlaf gebrauchen...“

Trevor schnüffelte kurz gekünstelt in der Luft und konnte es sich nicht verkneifen seinen Gegenüber zu necken „… ein Bad könnte dir auch gut tun, schaden würde es auf jeden Fall nicht~~~“

Trevor hätte über Isaacs entsetztes Gesicht am liebsten laut losgelacht, doch nachdem er von dem Rotschopf kurz in die Seite geboxt wurde, verkniff er sich dies lieber.

„Idiot.“ war das Einzige dass der rote Teufelsschmiedemeister leicht schmollend auf seine Aussage kommentierte.
 

Doch mit einem Mal sah Isaac ihn mit einem Blick an, den er nicht deuten konnte. Der schlanke Rotschopf trat hastig einige Schritte näher zu ihn, packte ihm am Kragen seines Ledermantels und zog seinen Kopf nah an sich heran.

Trevor konnte die Wärme von Isaacs Atem spüren als der Andere ihm keck ins Ohr flüsterte „Wenn du willst können wir ja zusammen baden. Ich würde dir sogar den Rücken waschen mein lieber Belmont.“

Daraufhin lies Isaac ihn los und grinste ihn nur nichtssagend an ehe er sich umdrehte und in Richtung der Herberge schlenderte.

Trevor hielt sich eine seiner Hände an sein Ohr, in welches Isaac noch vor wenigen Augenblicken fast schon gehaucht hatte. Der Braunhaarige konnte spüren dass seine Wangen immer roter werden mussten, je länger er darüber nachdachte.

Schließlich hielt er sich seinen leicht verspannten Nacken und seufzte in sich hinein.

'Geschieht mir recht, ich bin selber schuld wenn ich ihn so ärgere.'

Sein Blick lag erneut auf Isaac, welcher ungeduldig vor der Tür des Gasthauses stand und ihn mit stechenden Blicken aufforderte endlich seinen Hintern in seine Richtung zu bewegen.

Trevor schmunzelte verlegen als er den auffordernden Blicken des Anderen folge leistete und flüsterte leise vor sich hin „… Vielleicht ist Baden gar keine so schlechte Idee...“
 

*
 

Doch zu einem schönen warmen Bad kam es nicht. Isaac und der Belmont wurden in der Schenke des Gasthauses aufgehalten und zum trinken aufgefordert.

Trevor gab es schließlich auf – er meinte zwar die ganze Zeit dass er nicht viel Alkohol tränke, doch all den Bitten der Dorfbewohner gab er doch schlussendlich nach.

Isaac nippte vorsichtig an seinem Krug.

Er versuchte skeptisch den ganzen Trubel zu überblicken, doch das war unmöglich.

Die Schankmaiden kamen mit den Bestellungen kaum hinterher, der Alkohol floss hier wirklich in Strömen.

Ein bärtiger alter Mann klopfte Isaac auf den Rücken, sodass er sich fast verschluckte. „Hoho, trink mein Junge! Ihr habt euch das verdient!“
 

Isaac hustete erschrocken und blickte in seinen Krug. Trevor hingegen… war inzwischen richtig in Fahrt, er lachte mit den Anderen und brachte Geschichten von seinen Abenteuern zum Besten. Der Alkohol schien bei ihm schon einen ordentlichen Pegel erreicht zu haben. „Ach… was soll's….“ stöhnte Isaac leicht genervt und leerte den Krug.
 

*
 

Es war schon tiefste Nacht als Trevor es nach mehreren Versuchen schaffte, die Tür zu dem Zimmer zu öffnen. Er hing betrunken über Isaac's Schulter und beide lachten nur noch vor sich hin.

Hackevoll wie sie beide waren, liesen sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen und fielen einfach vornüber in eines der Betten. Isaac rollte sich herum und vergrub sein gerötetes Gesicht in der Federbettdecke

„Ohh… so weich… das ist toll… ich hab schon seit Ewigkeiten kein… so schönes Bett mehr gehabt!“ kicherte er vor sich hin.

Er richtete sich auf und versuchte sich aus seiner neuen Kleidung zu schälen, doch es klappte nicht ganz.

Trevor krabbelte an ihn heran und knobelte schwankend an den Knöpfen herum, bis er es endlich geschafft hatte die ersten zu öffnen.
 

Isaac lehnte sich an ihn und säuselte nur „Mein Held…. was würde ich nur ohne dich machen, mein lieber Belmont… ich müsste das für immer anbehalten…. Dabei seh ich ohne Kleidung doch noch vieeeeeeel besser aus...“ dann ging es in ein Kichern über.

Doch der deutlich betrunkene Trevor war auch nicht viel besser. Als Isaac versuchte sich aus seinen Handschuhen und Stiefeln zu winden entfuhr dem Vampirjäger nur „… Ich muss schon sagen, du hast echt nen geilen Arsch in der Hose...“
 

Isaac drehte sich wieder zu ihm und starrte ihm tief in seine blauen Augen.

„Mhhh…. du treibst mich noch in den Wahnsinn Belmont!…. Hör auf sowas zu sagen!… Sonst… kann ich mich nicht mehr zurückhalten!“

Und mit diesen Worten küsste er Trevor. Leidenschaftlich schlang Isaac seine Arme um den Braunhaarigen. Als er jedoch schließlich nach Atem rang, löste er sich von dem Braunhaarigen und fing an sich zu entschuldigen.
 

„Verdammt… verzeih mir… ich weis nicht was ich...“ Doch Trevor zog den stotternden Rotschopf nur wieder an sich heran, legte seine Lippen erneut auf die des Anderen.

Isaac schien kurz verwirrt – doch dann erwiderte er Trevors Kuss. Trevor zog Isaac in seine Arme und nun küssten sei einander eng umschlungen. Trevors Hände wanderten Isaacs Brust hinab und lösten noch die letzten Knöpfe des Hemdes.
 

Trevor starrte ihn an. Oder durch ihn hindurch, das war gerade nicht richtig zu deuten. Er schien mit seinen Gedanken weit entfernt bis er plötzlich das Reden begann.
 

„Wie kannst du in den Schuhen überhaupt laufen? Oder stehen?… Ich könnte keine zwei Schritte machen, ohne hinzufallen...“

Isaac konnte nicht anders als loszulachen. Das war es, dass dem ehrenhaften Erben des Belmont-Clan's gerade durch den Kopf ging? Wie er es schaffte in seinen hochhackigen Schuhen zu laufen?
 

Der Blick des Braunhaarigen jagte ihm Schauer über den ganzen Körper und in Isaac keimte eine Idee auf. Er wollte sehen, wie weit er den Vampirjäger bringen konnte. Der Alkohol lies sämtliche Hemmungen bei ihm fallen und er brannte zu wissen ob es seinem Gegenüber vielleicht auch so erging.
 

Trevor schien nicht überrascht, als Isaac ihm näher kam und sich auf seinen Schoß setzte. Doch er wehrte sich auch nicht. Also ging Isaac noch einen Schritt weiter. Er legte seine Hände auf die Brust des Anderen, strich sanft über dessen Muskeln und drückte ihn sanft nach hinten. Zielstrebig begann er Trevor aus seiner Kleidung zu schälen, während er sanft dessen Nacken küsste. Hier und da konnte er dem Vampirjäger auch ein heißeres Stöhnen entlocken welches Isaac nur noch weiter anspornte.
 

„Ich kann in den Schuhen auch noch ganz andere Dinge machen mein Lieber… Komm, ich zeig's dir...“ säuselte Isaac Trevor ins Ohr bevor er sich wieder zurück beugte und begann sich weiter seiner eigenen Kleidung zu entledigen. Ohja, es gefiel ihm wie Trevor so unter ihm lag und seinen Blick nicht von ihm abwenden konnte. Seine blauen Augen folgten jeder seiner Bewegungen und Isaac musste sich beherrschen, um sich nicht in ihnen zu verlieren. Spielerisch biss er in die Fingerspitze seines Lederhandschuhs und zog langsam seine schmale Hand heraus. Achtlos warf er das Kleidungsstück neben das Federbett.
 

Und Trevor unter ihn reagierte genau so, wie er es beabsichtigt hatte. Isaacs Kopf fühlte sich so leicht an. Sein Innerstes zitterte, und es wühlte ihn immer mehr auf als Trevor ihn mit seinen klaren, blauen Augen fixierte – in denen er sah, dass sie Beide das selbe Verlangen teilten. Und so wie er auf Trevors Schoß saß, konnte er es auch bereits spüren.

Trevor zog Isaac sanft an sich heran, küsste dessen entblößten Oberkörper und wanderten langsam seine markanten Tätowierungen hinunter, während er Isaac immer wieder ein erregtes Stöhnen entlockte.
 

Doch dann packte er den Kopf des Teufelsschmiedemeisters, und küsste ihn stürmisch.

Isaacs Kopf war wie vernebelt, er wusste nicht mehr ob es nur an dem Alkohol lag – doch es war ihm egal – im Moment war ihm alles egal, solange diesen Augenblick auskosten konnte. Als er sich aus dem innigen Kuss löste und nach Atem rang, blickte der Blauäugige ihn so an, dass ihm die Gänsehaut über den Rücken rannte.

„Isaac… ich will dich...“

Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Rothaarigen.

„Dann nimm mich. Ich... bin dein.“

Mit diesen Worten gab sich Isaac dem starken Mann unter ihm voll und ganz hin.

Auch wenn es nur für diese Nacht sein sollte er wollte eins mit ihm sein.
 

Isaac's Schädel dröhnte als er erwachte. Er hatte schon lange nicht mehr so einen Kater gehabt. Ihm war speiübel und sein ganzer Unterleib schmerzte.

Mit einem Mal wurde es ihm bewusst. Als er den Kopf drehte, blickte er direkt in Trevors schlafendes Gesicht, die braunen Haare wild verstrubbelt halb vor seinen Augen hängend.

Sein linker Arm lag über Isaacs Brust und zeigte Spuren einer wilden Nacht – die Schultern von Kratzern überzogen und der Teufelsschmiedemeister war sich sicher, dass der Rücken des Belmont nicht viel besser aussah.
 

Für einen kurzen Moment wollte Isaac aufspringen, doch dann blieb er weiter ruhig liegen. Denn egal was er sagen oder tun würde – er konnte es nicht leugnen dass ihm der Sex gefallen hatte. Dass er sich zu Trevor hingezogen fühlte. Dass er das Gefühl hatte dass seine Knie ganz weich wurden, wenn dessen blauen Augen ihn anblickten.

Das sein eigenes, verdorbenes Herz noch etwas fühlen konnte.
 

Isaac schloss die Augen und kuschelte sich in Trevors Umarmung, er genoss es die Wärme des Anderen zu spüren so lange er konnte. Denn er war sich nicht sicher was geschehen würde, wenn Trevor erwachte. Sofern er sich an die Nacht erinnern konnte. Höchstwahrscheinlich würde er ihn angewidert wegstoßen und zum Teufel jagen.

Und dann? Er wäre wieder ganz allein. Es wäre nur ein weiterer Name auf der Liste derer, die ihn fallen gelassen hatten. Doch dieses Mal… wenn es jetzt geschehen würde… würde er lieber sterben wollen. Denn Trevor – der einst so verhasster Vampirjäger – war ihm so teuer geworden dass der den Verlust nicht mehr ertragen würde. Sarkastisch stellte er fest, wie schnell sich Dinge ändern konnten.
 

*
 

Trevor wagte es nicht, auch nur zu zucken. Als er die Augen geöffnet hatte, lag er eng an ihn gekuschelt. Isaac. Der rote Teufelsschmiedemeister. Schlafend an seiner Brust.

Seine eigene Erinnerung war schleierhaft, denn er vertrug wirklich nicht viel Alkohol – doch er wusste nur zu gut, dass er eine wilde Nacht hinter sich hatte.

Mit Isaac… vor ein paar Wochen war sein einziger Gedanke, diesen Dämon in Menschengestalt zu töten und jetzt? Jetzt hatte er mit ihm die Laken zerwühlt… nur etwas Alkohol und schon waren sämtliche Hemmungen gefallen.

Er hatte sich nicht mehr halten können und sie hatten ihr Treiben über die ganze Nacht vollzogen. Beschämt musste er feststellen dass es ihm auch noch gefallen hatte.
 

Doch jetzt fürchtete der Vampirjäger, dass ihm ein erneut Messer in die Brust gerammt wurde sobald der Rotschopf erwachen würde.

Wenn er so schlief, sah er sanft und friedlich aus. Fast schon wie ein Engel… wobei Isaac eher direkt aus dem Dämonenreich kommen würde, als aus dem Himmel.
 

Gerade als Trevor vorsichtig seinen Arm von dem Anderen nehmen wollte, richtete sich dieser auf und zwei fliederfarbene Augen blickten ihn an. Vorsichtig richtete Trevor sich ebenfalls auf und versuchte etwas Sicherheitsabstand zu gewinnen.

Trevor schluckte schwer. Er sah schon sein Leben vor seinem inneren Auge vorbei ziehen, als Isaac nach vorne sackte und mit seinem Kopf auf Trevors Brust ruhte. Diese Reaktion war für Trevor eher unerwartet und so wusste er nicht recht wie der darauf reagieren sollte. Doch dann ergriff Isaac fast mit einem Flüstern das Wort.

„Schick mich nicht fort. Wenn du mich nicht mehr willst, dann töte mich. Denn wenn du mich jetzt auch noch verlässt, ist es das Selbe als würde ich sterben.“
 

Trevor hob irritiert ein Braue an als er Isaac bei den Schultern packte und ihn hochzog, um in sein Gesicht sehen zu können.

Zu Trevors Erstaunen war der einzige Ausdruck, der in diesem Moment in den blassen Augen des Teufelsschmiedemeisters lag Verzweiflung und Angst. Angst dass er wieder zurückgelassen werden würde. Trevor konnte nicht anders als den zitternden, jungen Mann vor sich fest in die Arme zu schließen.

Einzelne Tränen rannten über die tätowierten Wangen hinab und Isaac kämpfte damit, die Fassung zu behalten. Doch Trevor strich nur sanft über den roten Wuschelkopf als er leise flüsterte „Das... würde ich nie tun. Ich… brauche dich...“

Isaac blickte Trevor an. Erstaunt und doch etwas ungläubig entgegnete er dem Blauäugigen nur „...Trevor...“
 

*
 

Der Angesprochene blickte ihn mit einem Mal ganz überrascht an und fing an zu lachen. Isaac war irritiert – was hatte er denn getan, dass Trevor jetzt anfing zu lachen?

Der Braunhaarige vor ihm lächelte ihn nun sanft an.

„...das ist das erste Mal, dass du mich mit meinem Vornamen angesprochen hast.“

Isaac musste kurz nachdenken – es war wahr – bisher hatte er seinen einstigen Feind immer nur mit seinem Familiennamen 'Belmont' angesprochen. Doch nun war er für ihn einfach nur 'Trevor'. Eine Person die ihm wichtig war.

Isaac schmunzelte „Du bist einfach nur doof!“ und vergrub sein Gesicht wieder an Trevors Brust. Dieser schlang nur seine starken Arme um ihn und lies sich mit ihm zurück aufs Bett fallen. Trotz der noch immer anwesenden Übelkeit fühlte Isaac etwas, das er schon so lange nicht mehr gefühlt hatte sodass er glaubte dieses Gefühl verlernt zu haben.

Er war einfach nur Glücklich. Glücklich darüber an Trevors Seite bleiben zu dürfen.

Doch noch immer verspürte er, als würde aus der verstecktesten Ecke seines Verstandes eine leise Stimme zu ihm flüstern.

Er wollte nicht hören was sie sagte. Er wollte nicht hören, dass es ihm nicht zustand glücklich zu sein. Isaac wusste nicht was die Zukunft bringen würde.

Er blickte kurz auf und sah in Trevors schlafendes Gesicht.

Isaac schloss selbst erneut seine Augen. Er wünschte sich wirklich, dass die Zeit die ihm noch bleiben würde - egal wie lang es auch sei - sie an der Seite des Vampirjägers verbringen durfte. Es war ihm bewusst wie egoistisch sein Wunsch war.

Doch er wollte einfach glücklich sein, so lange es ihm möglich wäre.



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