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It feels good - Kimochi ii

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Fast geschafft! 😏❤️ Komplett anzeigen

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There is a thin line between taking chances and making mistakes

CHAPTER IX – There is a thin line between taking chances and making mistakes
 

» Seijis POV «
 

 

Müde lies ich mich in den Sitz neben Suri fallen. Ich hatte die vergangene Nacht kaum geschlafen. Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf. Das Gespräch mit Ken hatte mich irgendwie noch viel mehr verwirrt und ich konnte

ihm nicht glauben, dass er nichts für Yuji empfand… warum hatte er sich mir gegenüber dann die ganze Zeit so abweisend verhalten? Warum war er einfach weggelaufen?
 

„ Du bist so still?“
 

Ich strich mir durch die Haare und seufzte tief. „ Ja… mir ist nicht so nach reden.“
 

Dunkle blaue Seen musterten mich verständnislos. Nach einer Weile, zog sie ihre Augenbrauen skeptisch zusammen. „ Also Sei… Ich bin ein bisschen enttäuscht.“ Sie verzog ihre Lippen zu einem Schmollen. „ Ich dachte

ich wäre deine beste Freundin… Und jetzt geschieht da etwas Großes in deinem Leben

und du willst nicht mal mit mir darüber sprechen?“
 

„ Etwas Großes..." ich sah sie skeptisch an. Das, was auch immer das mit Yuji war, sollte etwas Großes sein? Suri war wirklich der Mensch der mir am nächsten stand, aber manchmal konnte ich ihren Gedanken nicht ganz folgen.
 

Suri kam etwas näher und legte einen Arm um mich. „ Ich habe dich noch nie so gesehen." Sie schwieg wieder einen Augenblick. Ich spürte, wie sie langsam meinen Arm rauf und runter streichelte. Sie wollte mich wohl beruhigen? Es funktionierte nicht wirklich...
 

„ Yu-chan!“ Suri sprang plötzlich auf und wedelte heftig mit den Händen.
 

Mein Herzschlag beschleunigte sich bei dem Klang seines Namens und ich sah ihn gerade die Stufen des Vorlesungssaals zu uns herauf kommen. Er hatte den Blick,gesenkt. Dennoch konnte ich die zarte Röte auf seinen Wangen sehen. Er war vermutlich mindestens genauso durcheinander, wie ich selbst.
 

Yuji kam schließlich vor uns zum Stehen und wurde sofort von Suri in eine innige Umarmung gezogen. ,, Hallo Yu – chan!“
 

„ H- Hi!“ haspelte er in ihren Nacken und für wenige Sekunden trafen sich unsere Blicke. Unsicherheit und vielleicht sogar ein wenig Angst lag in seinen honig braunen Augen. Schnell senkte er aber selbige wieder und nahm neben Suri Platz.

Der Kleine war plötzlich schwer damit beschäftigt, seine Unterlagen aus der Tasche zu kramen. Klassisches Ablenkungsmanöver.
 

Ich war verunsichert… was sollte ich tun? Ich wollte mit ihm sprechen und dass er mich anhörte. Aber was hätte ich noch weiter sagen sollen? Ich hatte ihm eigentlich sehr klar gesagt, dass ich ihn kennenlernen möchte. Leider hatte er mir darauf noch keine Antwort gegeben und schien das auch nicht geplant zu haben.
 

So verstrich die Vorlesung. Ich hatte immer wieder versucht Blickkontakt zu ihm aufzunehmen. Aber Yuji ignorierte mich vollkommen.  
 

Vorne erklärte Seija gerade weitere Grundlagen, zu menschlichen Nervenbahnen. Egal wie selbstgefällig mein Bruder manchmal war. Er war ein großartiger Dozent und konnte wirklich sehr gut erklären. Aber was mir nicht gefiel, war die Art, wie er Yuji ansah. Dabei schnürrte sich mir jedes Mal die Kehle zu und ich hätte ihm am Liebsten eine runter gehauen. Ein schreckliches Gefühl. So merkwürdig... Ich hatte soetwas noch nie empfunden.
 

,, Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit." endete Seija seine Vorlesung und blickte mit einem freundlichen Lächeln durch die Runde. Ich vernahm einige sehnsüchtige Seufzer und auch dem brünetten Mädchen neben mir entfloh ein kurzer Ausdruck ihrer Zuneigung zu dem Älteren.
 

Schon als Teenager hatte Seija dieses gewisse Etwas, was die Frauen irgendwie reihenweise Schwach werden lies - und seit einiger Zeit, auch die Männer. Ich hatte als Kind nie verstanden warum er so viel Aufmerksamkeit bekam und wurde damals auch oft genötigt ihm Liebesbriefe oder Geschenke zu übermitteln. Aber bis auf Liam, hatte es noch nie jemand geschafft sein Interesse wirklich lange zu fesseln.
 

Mein Blick fiel auf den jungen Mann neben Suri. Er hatte seine Augen stur auf seine Schriftstücke gerichtet und bewegte leicht seine Lippen. Schien sie nochmal durch zu gehen und irgendwie war ich erleichtert, dass er meinem Bruder scheinbar nicht so verfallen war, wie die meisten anderen. Vielleicht gefiel er ihm gerade deshalb so gut? Seija liebte Herausforderungen.
 

Suri gähnte herzhaft und erhob sich, als auch die meisten anderen Studenten sich aufrichteten und langsam Richtung Ausgang strömten. Ich erhob mich ebenfalls und versuchte meine Unterlagen in meiner Tasche zu verstauen, ohne sie zu beschädigen.
 

„ Ich hol mir was zu trinken…“ murmelte Suri plötzlich leise, als sie gerade ihre Sachen zusammen gepackt hatte und warf mir einen kurzen Blick zu. Mir war bewusst, dass sie mir damit einen Gefallen tun wollte, schließlich hatten wir wie gewohnt, in der nächsten Stunde Chemie gemeinsam. Yuji hatte diese Vorlesung nicht mit uns und sie hatte wohl bemerkt, dass ich unbedingt mit ihm sprechen wollte.
 

Ich wartete, bis auch mein Bruder endlich den Saal verlassen hatte und wir alleine waren. Er hatte uns noch einen merkwürdigen Blick zugeworfen, da er wohl wusste, dass ich eigentlich in einen anderen Saal musste. Ich hatte fast das Gefühl gehabt, er hatte sich noch mehr Zeit als sonst gelassen. Wollte mich wohl ärgern?

Unser Verhältnis war schwierig zu beschreiben. Als Kind hatte ich immer zu ihm aufgesehen. Seija hatte nie groß Wert darauf gelegt seine Gefühle offen zu zeigen, aber er sagte was er dachte und nahm dabei keine Rücksicht auf Verluste. Irgendwie bewunderte ich das wohl an ihm.
 

Ich kam vor Yuji zum Stehen. ,, Hi..."
 

Der Brünette junge Mann vor mir stockte kurz und blickte mich an. „ H-hai?“
 

Einen Augenblick musste ich ihn anstarren. Man konnte sehen, dass es ihm irgendwie unangenehm war und er nicht so richtig wusste, wie er sich verhalten sollte. Ich räusperte mich und versuchte ihn nicht weiter so anzustarren, um auch ihm die Situation zu erleichtern. ,, Können… wir uns sehen? "
 

Er zog die Augenbrauen verwirrt in die Höhe.
 

„ Ich meine nach dem Unterricht… Kann ich dich da sehen?“
 

Yuji nickte leicht und strich sich einige Strähnen aus seinem schönen aber nun puderrotem Gesicht. Ich hatte das Gefühl, dass er etwas sagen wollte und ein schüchternes Lächeln umspielte seine Lippen. Dennoch kam keine Silbe über selbige.
 

Vielleicht waren Worte auch nicht das Richtige, um ihm bewusst zu machen, was ich von ihm wollte. » Er ist sehr schüchtern « hatte Ken gesagt. Also was konnte ich von ihm erwarten? Würde er sich wirklich auf ein offizielles Date einlassen? Ein Date...? Irgendwie war es merkwürdig. Desto mehr ich mich an den Gedanken gewöhnte, dass ich ihn mochte, desto größer wurde das Verlangen Zeit mit ihm zu verbringen und ihn zu berrühren. Zu gerne hätte ich gewusst, wie es wohl war seine Lippen zu berrühren... ihn zu schmecken.
 

Ehe mein Verstand den Gedanken zu Ende geführt hatte, war ich noch näher an ihn heran getreten und hatte ihn an beiden Armen erfasst. Kurz schaute ich in seine überraschten braunen Seen, die diesen unschuldigen, irgendwie erregenden Ausdruck hatten, ehe ich die Distanz zwischen uns verringerte und seine Lippen mit einem Kuss versiegelte. Ich spürte wie der Kleinere etwas versteifte und es kaum wagte, sich zu bewegen. Nach wenigen Sekunden entspannte er sich aber leicht und sank in meine Arme.

Es war, als würde mein Herz aus der Brust springen wollen. Seine Lippen waren so zart wie es ihr Anblick versprach und trotz der Tatsache, dass ich ihn gerade so nah bei mir hatte und auf eine völlig neue Art und Weise spüren konnte, wusste ich dass mein Verlangen nach ihm größer wurde. Dass ich von nun an mehr wollte.
 

Eine leichte Röte lag auf seinen Wangen, als wir uns nach einer Weile voneinander lösten und seine linke Hand wanderte vorsichtig an seine Lippen. Eine Mischung aus Unglauben, Überraschung und Furcht konnte ich in seinem Blick lesen, während er seinen Mund abtastete, als könne er nicht fassen, was gerade damit geschehen war.

War es zu forsch gewesen? Hatte ich eine Grenze überschritten? Immerhin waren wir kein Paar...und gestern hatte ich gesagt, ich würde ihm Zeit geben.
 

,, Entschuldige." Ich trat einen Schritt zurück.,, Bitte verzeih mir."
 

Er starrte mich aus verwirrten honig - braunen Augen an. Ich war ebenso in Schock wie er selbst. Was hatte ich getan?
 

,, Ich... "
 

,, Ihr glaubt nicht was gerade passiert ist - ! " Ich vernahm die vertraute aber aufgeregte Stimme meiner jahrelangen Freundin und mein Gegenüber riss wieder erschrocken die Augen auf. Sein Gesicht, war wenn möglich noch geröteter.
 

Ehe ich wusste was geschah, hatte er seine Tasche gegriffen und stürmte los. Stolperte die Stufen Richtung Ausgang, als wäre der Teufel hinter ihm her.
 

,, Yuji! " Rief ich noch.
 

Aber er reagierte nicht und war schnell aus meinem Blickfeld verschwunden.
 

Suri sah verblüfft aus, blickte ihm kurz hinterher und kam hastig auf mich zu. Sie war wohl ebenso überrascht über sein Verhalten wie ich. ,, Was ist passiert?"
 

Ich strich mir nervös durch die Haare und ein tiefes Seufzen entkam meiner Kehle. ,, Ich ... Ich habe Mist gebaut! " rief ich noch und rannte plötzlich ebenfalls los in der Hoffnung den Kleineren noch zu erwischen. Wieso war es so, als ob mein Körper selbstständige Entscheidungen traf, wenn es um Yuji ging? Als würde mein Verstand keine Rolle mehr spielen? Ich war schon immer ein Kopf Mensch gewesen. Wusste seit der Grundschule, dass ich Arzt werden wollte und hatte jede Entschwidung seither dementsprechend getroffen. Und nun...? Nun lief ich einem Kerl nach, den ich bis vor wenigen Tagen, erfolglos versucht hatte zu ignorieren.
 

,, Oh Seiji - Kun ..." Ein blonder Lockenkopf tauchte kaum war ich in den Flur getreten vor mir auf und blickte mich aus freudigen und hoffnungsvollen, blauen Augen an. ,, Dich habe ich gesucht."
 

,, Shi-ina- san. Es - Es ist gerade - "
 

Sie ergriff meine Hand und drückte sie leicht. ,, Seiji - Kun, es ist wirklich wichtig... " es lag etwas Verzweiflung in ihrer Stimme und ich hielt inne. Shi-ina kannten wir seit der Mittelschule. Aber Suri hatte sie nie leiden können, wodurch auch ich nicht wirklich viel Kontakt mit ihr hatte. Suri und ich waren gemeinsam aufgewachsen und wenn ich ehrlich war, waren wir wohl immer so etwas wie unzertrennlich. Somit kam es für mich nie in Frage, jemanden den sie nicht leiden konnte, mehr Aufmerksamkeit als nötig zu widmen. Sie war mir eh genug als Freundin. Ich hatte nie den Drang mehr Freundschaften zu schließen. Aber Shi-ina war eigentlich ein sehr freundliches und liebenswürdiges Mädchen. Ich sah dass sich ihre Lippen bewegten und sie hielt noch immer meine Hand. War das gerade ein Liebesgeständnis? Aber ich konnte mich einfach nicht auf ihre Worte konzentrieren.
 

Etwas Weiter den Flur entlang, hinter Shi-ina, erhaschte irgendwann etwas meine Aufmerksamkeit und mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Dort stand mein Bruder und hatte eine Hand um Yujis Talije und eine weitere um eines seiner Handgelenk gelegt. Seija hatte sich etwas zu ihm herunter gebeugt und lächelte leicht mit diesem irritierendem Ausdruck in den Augen. Yuji hatte den Kopf gesenkt und obwohl er mit denn Rücken zu mir stand, wusste ich dass er einen hochroten Kopf hatte. Seine Unterlagen und Bücher lagen um sie herum. Er war vermutlich gestolpert und in Seijas Arme gefallen, schlussfolgerte ich.
 

Seija schien etwas zu sagen, woraufhin Yuji hastig den Kopf hob. Ihre Gesichter waren sich unglaublich Nahe und Seija zog ihn in einen nahe gelegenen Raum.
 

,, Verzeih mir Shi-ina-san, aber es ist gerade wirklich unpassend. " ich verbeugte mich entschuldigend, ehe ich an ihr vorbei rannte.
 

Was war denn das bitte? Was hatte Seija zu ihm gesagt und warum hatte er ihn in diesem Raum gedrängt? Ich kam vor der Tür zum halten und öffnete sie hektisch, mit einem unguten Gefühl, bereit mit allem Möglichen konfrontiert zu werden. Dennoch: das Bild was sich mir bot, versetzte mir einen Schlag in der Magengegend und ich hatte das Gefühl, dass mir die Luft wegblieb.
 

Seija hatte Yuji an einen Tisch gedrückt und war tief über ihn gebeugt. Sein Gesicht so nah an dem des Brünetten, dass ich mir sicher war, dass ihre Lippen miteinander versiegelt waren.

Dieses flaue und unangenehme Gefühl breitete sich weiter aus. Yuji in Seijas Armen, war ein unerträglicher Anblick. Wie konnte es mein Bruder wagen?? Aber war ich besser...? Ich hatte ihn auch einfach ohne Erlaubnis geküsst. Es vergingen wohl kaum zwei Sekunden, die mir dennoch unendlich schienen, ehe Yuji ihn heftig von sich stieß und eine schallende Ohrfeige folgte.
 

,, So - sorry! Aber ich.... was - was tun sie da?! " rief er erschrocken aus und erst als er wohl wegrennen wollte, fiel sein Blick auf mich. Seine Augen weiteten sich noch mehr voller Entsetzen. Und ich hatte das Gefühl, er zitterte.
 

Seija sah ihn verdutzt an und hielt sich mit einer Hand die leicht gerötete Wange, während er einen anerkennenden Pfiff ausstieß. ,, Temperamentvoll also huh?" Als keine Reaktion vom Jüngeren kam, folgte er schließlich Yujis Blick und ein merkwürdiger Ausdruck lag in seiner Mimik, als sich unsere Augen trafen. Es war eine Mischung aus Überraschung und Trotz. Keine Spur von Scham oder Reue. Typisch. Warum sollte er als Dozent auch jegliche Scham dafür empfinden, dass er einen seiner Studentin geküsst hatte? Nein - Einen Kuss aufgezwungen hatte. Das war es doch, was hier gerade vor sich ging? Ich klammerte mich an diesen Gedanken , dass es gegen Yujis Willen geschah. Schande über mich. Aber der Gedanke, dass Yuji das hier wollte, war einfach zu schmerzhaft.
 

,, Oh Gott..." Yuji vergrub sein Gesicht in seinen Händen, als könne er sich so verstecken. ,, Oh Gott, Oh Gott."
 

Ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte... da war dieser unheimliche Drang meine Faust in das Gesicht meines älteren Bruders zu rammen und so lange auf ihn einzuschlagen, bis dieses verschmitzte Grinsen, was nun zu sehen war,verschwand.

Und andererseits wollte ich Yuji in meine Arme ziehen und mit tausend Küssen belegen. Wollte nicht, dass die Lippen eines anderen, die letzten waren, die ihn berrührt hatten. Besonders nicht die von Seija.
 

Seija strich sich durch die Haare und sein Blick wanderte auf meine zitternde Hand, die ich wohl unterbewusst schon zu einer Faust geballt hatte. ,, Ich, hatte ja keine Ahnung Sei... " er grinste wissend und blickte nun wieder zu dem Kleinen: ,, Ist er der Grund für die Ohrfeige?"
 

Yuji erschrack und sah mich kurz an.

Sein Gesichtsausdruck lies mich all die Wut über Seija vergessen und zurück blieb nur der Wunsch ihn in meine Arme zu schließen. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber sofort wieder, schüttelte heftig den Kopf und rannte los.
 

Im letzten Augenblick konnte ich ihn am Handgelenk fassen und zum Stillstand zwingen - diesmal würde ich ihn nicht entkommen lassen. Er wirkte panisch und ich spürte, dass er noch immer leicht zitterte. Was hatten wir diesem süßem Engel nur angetan?
 

,, Also... Ich denke, ich bin dann raus." Murmelte Seija und räusperte sich.
 

Er ging langsamen Schrittes an uns vorbei und blieb kurz stehen, als er auf unserer Höhe war. Sein Blick fiel zu meiner Verärgerung auf Yuji, der den Kopf, scheinbar reflexartig senkte. Er konnte ihm wohl nicht in die Augen schauen, aber wer würde es ihm verübeln?

Ich legte meine ganze Wut in den Blick, mit dem ich meinem Bruder nun begegnete, während ich Yuji noch immer festhielt. In den dunkel blauen Tiefen, war aber nur ein amüsiertes Funkeln zu sehen. Seija hatte nie die Gefühle anderer sehr ernst genommen. Das Beste und irgendwie auch traurigste Beispiel dafür war Liam.
 

Als er aus meinem Blickfeld verschwunden war, atmete ich erleichtert aus.

Ich vernahm ein leises murmeln und blickte in dunkle braune Augen, die mich leicht verärgert und irgendwie verwirrt ansahen.
 

,, Was hast du gesagt...?" Ich versuchte nun jegliche Wut aus meiner Stimme zu verbannen, als ich mich Yuji zuwand.
 

,, ... Arm.... Loslassen.... Bitte..." Murmelte Yuji und zuckte mit seiner Hand.
 

,, Ah , entschuldige..." Ich lies ihn sofort los und kratzte mir verlegen am Kopf. Ich hatte gar keine Zeit gehabt mir Gedanken zu machen, was ich eigentlich zu Sagen hatte.
 

Yuji spielte nervös mit seinen Händen und Strich sich erfolglos die Haare nach hinten. Seine Mähne, war ein wirres durcheinander und mir kam plötzlich der Gedanke, wie er wohl morgens nach dem Aufstehen aussah... Vermutlich noch niedlicher. Ich hob die Hand und strich ihm die störenden Strähnen aus dem Gesicht. Machte die Sicht auf seine wunderschönen Augen frei. Er sah mich wie gebannt an - Ein leichter Glanz in den braunen Linsen und leicht gerötete Wangen. Ich musste mich schwer beherrschen, ihn nicht wieder zu küssen. Vielleicht sogar mehr zu tun.
 

,, Es... Es tut mir leid."
 

Es war verrückt wie absurd schnell mein Herz schlug.
 

,, Ich hätte dich nicht einfach küssen dürfen." Fuhr ich fort und hielt sein Gesicht in beiden Händen.

Sanft, als könnte ich irgendetwas zerbrechen, strich ich mit dem Daumen über seine Wangen. Seine Haut war so unfassbar zart.

Einen Moment schwiegen wir beide und starrten uns lediglich an. Ich vergaß alles um mich herum und wunderte mich, wie ich diese unfassbare Schönheit, all die Wochen oder sogar Monate ignoriert haben konnte. Ich wusste seit unserer ersten Begegenung, dass er hübsch war und mir auf irritierende Weise gefiel. Aber das, was ich nun vor mir sah, brachte mein Herz zum rasen.
 

Er legte vorsichtig seine Hände auf meine. ,, Be - bereust du es Seiji-san?"

Ich war überrascht von dieser Frage und nochmehr von dem Körperkontakt. Yuji hatte diesen .... Ja hoffnungsvollen und doch ängstlichen Ausdruck in den Augen.
 

,, Nein..." Kam es schließlich über meine Lippen. ,, Um ehrlich zu sein, desto mehr ich über dich nachdenke und desto häufiger ich dich sehe, desto mehr will ich dich wieder küssen."
 

Seine Augen weiteten sich und Yuji wurde wieder knallrot. Er senkte sofort den Blick und atmete schwer, als hätte er kurz zuvor, die Luft angehalten.
 

Ich kam um einen Gedanken nicht herum. ,, Die Ohrfeige..."
 

Yuji hob erschrocken und mit leichter Scham, den Kopf. ,, Gomen... ich wollte deinen Bruder nicht schlagen... aber - aber er hat mich so überrascht und - " murmelte er leise und senkte wieder den Kopf. Er musste inzwischen den Fußboden sehr genau kennen.
 

Ich lächelte und hob vorsichtig sein Gesicht. Zwang ihn mich anzusehen.

,, Es - es muss dir nicht leid tun."
 

Seine dunklen Augenbrauen kräuselten sich und das » Warum? « stand ihm gerade so ins Gesicht geschrieben.
 

Ich spürte dass sich ein leichtes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. ,, Wenn du es nicht getan hättest, hätte ich ihm eine runter hauen müssen. " ich nahm schweren Herzens etwas Abstand. ,, Mein Bruder ist also nochmal gut davon gekommen." Ich verschwieg, dass es irgendwie eine Genugtuung war, zu wissen, dass er meinen Kuss sogar irgendwie erwiedert, während Seija eine Ohrfeige bekommen hatte.
 

Ein leises Lachen entkam Yuji, woraufhin seine Gesichtszüge weicher wurden und meine Aufmerksamkeit wieder auf seine schönen Lippen gezogen wurden.

Ich hatte das Gefühl, dass eine riesige Last von uns beiden fiel und der Kleine endlich etwas entspannte.
 

Vielleicht hatte ich da Ganze doch noch nicht vermasselt...



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