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Ein Jahr 12 Geschichten

von

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Mission Kitty Cat

Der Wald außerhalb von Konohagakure war ruhig. Seine Bewohner gingen ihrer alltäglichen Routine nach, bis ein Rascheln sie aufschreckte. Ein Schatten zischte durch ein Gebüsch, sprang blitzschnell auf den nächsten Ast und von diesem auf den nächsten Baum. Drei Verfolger kamen wenige Sekunden später denselben Weg entlang. „Dort hinten, ich hab‘ sie gesehen!“, rief einer der beiden Jungs, der an der Spitze des Dreiergespanns lief. „Schrei nicht so rum, Dummkopf“, zischte der andere ihm zu.
 

„Ich wette, ich bekomme sie zuerst zu fassen, Sasuke! Ihr könnt das ruhig mir überlassen“, grinste der Angesprochene seinen Teamkollegen an. Daraufhin gab der Genin erneut bloß ein Zischen von sich. Naruto spielte sich gerne auf, das tat er schon seit sie sich kannten. Die drei Ninja blieben abrupt stehen und blickten durch ein Gebüsch auf eine freie Grasfläche, in dessen Mitte sich ihr Ziel befand: Ein weiß-rot gefleckter Kater, der gemächlich seine Hinterpfoten putzte und sich scheinbar vollkommen sicher fühlte. Naruto juckte es bereits in den Fingern, doch Sasuke hielt ihn zurück, bevor er losstürmen konnte. „Wir haben sie durch den halben Wald gejagt“, flüsterte er leise, „dieses Mal sollten wir ihre Fluchtwege abschneiden, damit sie nicht so schnell davon kommt.“ Sasuke wechselte seinen Blick erst mit Naruto und dann mit Sakura, die ihm auf diesen Plan zunickte. „Okay, dann bleibe ich hier und ihr kreist sie ein“, erwiderte die Kunoichi.

„Also schön, dann holen wir uns das Biest“, grinste Naruto und schlug seine eigene Faust gegen seine Handfläche. Sasuke und er gingen lautlos in zwei entgegengesetzte Richtungen.
 

Nachdem sie alle ein gutes Versteck gefunden hatten, bauten sie drei Blickkontakt zueinander auf. Mit einer Handbewegung wollte Sasuke seinem Team symbolisieren, dass sie loslegen konnten, doch da war Naruto bereits hervor geprescht. Damit schreckte er das Tief auf, welches sofort auf seinen vier Pfoten stand und den Shinobi anfauchte. Mit einem Satz flüchtete es in die Richtung von Sasuke, der nun ebenfalls aus seinem Versteck sprang, um der Katze den Weg abzuschneiden.

„Diesmal kommst du uns nicht davon.“ Der Kater drehte sich, um einen anderen Weg einzuschlagen, doch Naruto hatte bereits drei Schattendoppelgänger beschworen, die gleichzeitig auf das Tier drauf sprangen. Trotz viel Gefauche und einigen Kratzern, die der Genin einstecken musste, bekam der Shinobi die Katze zu fassen und hielt es wie eine Trophäe am Nacken vor sich in der Luft. „Gihihihi! Ich hab‘ dir doch gesagt, dass ich sie zuerst bekomme, dattebayo!“

„Tse“, machte Sasuke daraufhin und schob seine Hände lässig in seine Hosentaschen, „du hast beinahe die ganze Mission gefährdet, Idiot.“
 

Sakura hatte dieses Spektakel aus ihrem Versteck heraus beobachtet und schüttelte seufzend den Kopf. In dem Moment, als sie zu ihren Teamkameraden aufschließen wollte, raschelte etwas in dem Gebüsch hinter ihr, doch sie bemerkte es zu spät.
 

„KYAAAAAAAH!“
 

Ein schriller Schrei durchbrach den Streit von Sasuke und Naruto und scheuchte einen Schwarm von Vögeln auf, die daraufhin kreischend durch die Luft flogen.

„Sakura-chan!“, rief Naruto sofort alarmiert aus und sprintete synchron mit seinem Teamkollegen in die Richtung, in der sich die Kunoichi befinden sollte. Als die beiden dort ankamen, fanden sie nur ein blaues Stirnband mit dem Symbol von Konohagakure. „Das ist das Stirnband von Sakura-chan, oder?“, fragte der Genin und ging in die Hocke, um es aufzuheben. Sasuke sah sich um, versuchte irgendwelche Spuren zu entdecken. „Sakura-chaaaaaan! Wo bist du?!“, rief Naruto in den Wald hinein. „Halt die Klappe, du Trottel“, entgegnete sein Teamkollege genervt. Kurz darauf wurde er am Kragen gepackt und finster aus den blauen Augen des Genin angefunkelt. „Und was schlägst du vor, was wir machen sollen?! Du hättest einfach bei ihr bleiben sollen, dann wäre Sakura-chan noch hier!“ Sasuke befreite sich gekonnt aus dem Griff. „Es ist nicht meine Schuld, dass sie weg ist. Anstatt hier rumzubrüllen solltest du dich lieber umschauen, damit wir Spuren finden, die uns zu ihr führen.“
 

Bevor Naruto seinen Freund und Teamkollegen ein weiteres Mal anbrüllen konnte, tauchte aus einer Baumkrone ihr Lehrer vor ihnen auf.

„Streitet ihr schon wieder?“, fragte er seufzend, „ihr solltet euch lieber darauf konzentrieren, das Ziel zu fangen.“

„Kakashi-sensei! Wir haben die blöde Katze schon längst, aber Sakura-chan ist verschwunden!“, erklärte der junge Ninja aufgeregt.

„Was meinst du mit verschwunden?“, fragte Kakashi nach.

„Wir haben uns aufgeteilt, um das Ziel einzukreisen. Als wir die Katze hatten, haben wir einen Schrei gehört. Wir glauben, dass es Sakura war. Als wir hierher gekommen sind, haben wir nur ihr Stirnband gefunden“, schilderte Sasuke ruhig und sachlich die Situation. Seinem Teamkollegen war es ein Rätsel, wir er dabei so cool bleiben konnte.
 

Ein Fauchen und ein leiser Schrei ertönten hinter den dreien. Der Doppelgänger von Naruto, der die Katze festgehalten hatte, verpuffte und das Tier verschwand im nächsten Gebüsch.

„Hey!“, grummelte Naruto und sah dem Tier nach. „So ein Mist, jetzt ist das Vieh auch noch entwischt!“ Sasuke sah der Katze ebenfalls hinterher. Wenn er sich nicht irrte, dann erkannte er das Funkeln ihrer gelben Augen zwischen den Blättern, als würde sie herumschleichen und sie beobachten.

„Also, die letzte Spur von Sakura ist hier und ihr habt nur noch ihr Stirnband gefunden. Habt ihr noch nach anderen Anzeichen von ihr gesucht?“, fragte der Jonin und sah abwechselnd zwischen den beiden Jungs hin und her. Als Naruto abermals einen bösen Blick zu Sasuke warf und dabei Luft holte, sprach der Ältere direkt weiter: „Oder wart ihr zu beschäftigt damit, zu streiten?“ Erst starrten die beiden Genin sich noch finster an, aber dann wandten sie beide den Blick zur Seite, Naruto ein wenig beschämt und Sasuke sich keiner Schuld bewusst.
 

„Na schön“, seufzte Kakashi und schüttelte seinen Kopf, „dann sollten wir uns jetzt überlegen, wie wir sie am schnellsten finden.“ Der Ältere wandte seinen Schülern den Rücken zu. Kurz darauf erschienen aus mehreren Rauchwolken seine Ninken auf. Er hielt ihnen das Stirnband von Sakura unter die Nase, damit sie ihre Fährte aufnehmen konnten. Die Hunde nickten und machten sich sofort auf die Suche nach der Kunoichi.

„So. Ihr beide geht zurück ins Dorf, ich werde den Hokage über die aktuelle Lage in Kenntnis setzen. Sobald ich etwas weiß, melde ich mich bei euch.“

Sasuke nickte, während seinem Teamkollegen die Unzufriedenheit klar und deutlich anzusehen war. „Wir können doch nicht einfach nach Hause gehen und nichts tun!“, protestierte er aufgeregt als Sasuke sich bereits in Bewegung setzte. Er warf daraufhin einen Blick über seine Schulter. „Wir können aber gerade nichts tun. Du hast Kakashi gehört, er sagt Bescheid, wenn es Fortschritte gibt. Wenn wir jetzt kopflos handeln bringen wir uns und womöglich auch Sakura nur unnötig in Gefahr.“ Ohne weiter auf Naruto einzugehen, führte sein Teamkollegen seinen Weg fort, ständig von dem Gefühl begleitet, beobachtet zu werden.
 

Nachdem Sakura aus dem Hinterhalt angegriffen und bewusstlos geschlagen worden war, wachte sie nach einer Weile auf einem weichen Kissen wieder auf. Ihre Sicht war verschleiert und sie musste sich mehrfach die Augen reiben, um wieder klar zu sehen. Die Erinnerungen an den plötzlichen Angriff kamen zurück, ließen sie sich wachsam umschauen. Sie befand sich in einem quadratischen Raum, der mit Tatami-Matten ausgelegt war. Hölzerne Wände umgaben sie, die traditionell mit Wandrollen und Fächern dekoriert waren. Neben dem großen Kissen, auf dem sie aufgewacht war, stand ein kleiner Tisch mit einer Kanne Tee und einer Tasse bereit.
 

„Ihr seid wach“, hörte sie eine Stimme hinter der Shoji-Tür, die eine ganze Seite der Wände einnahm. Sakura spannte augenblicklich ihre Muskeln an. „Wer ist da? Wo bin ich hier? Und vor allem, wieso bin ich hier?“, entgegnete sie gereizt. Sie hätte am liebsten ein Kunai zu Verteidigung gezogen, doch ihre Beintasche war weg, man hatte ihr also jegliche Mittel zur Verteidigung genommen. Mehrere Schatten huschten vor der Tür entlang, die die Kunoichi nicht alle im Auge behalten konnte.

„Entschuldigt die Umstände, unter denen wir Euch hergebracht haben.“ Dieselbe Stimme, die eben schon mit ihr geredet hatte, erklang vor der Tür und einer der Schatten kam näher. Die Tür ging einen Spalt auf, durch den ein pelziges, kleines Gesicht erschien. Sakura wurde aus zwei strahlenden blauen Augen gemustert, die zu einer flauschigen, grauen Katzendame gehörten.

„Eine Katze?“, stellte die Kunoichi leise und gleichzeitig irritiert fest. Katzen hatten sie überwältigt?

„Ganz recht, Liebes.“

„Katzen können reden?“ fragte Sakura weiter.

„Alle Tiere können reden, auf die eine oder andere Weise. Aber damit Ihr uns versteht, habt Ihr ein kleines Hilfsmittel bekommen.“ Sie nickte mit dem Kopf nach oben, woraufhin die Hand des Mädchens zu ihrem Haar wanderte. An der Stelle, an der sich normalerweise ihr Ninja-Stirnband befand, ertastete sie nun weiche, dreieckige Ohren. „Ehhhh?!“, kreischte sie verwirrt, woraufhin die Katzendame in dem Raum leicht die Augen verdrehte.

„Mein Prinz möchte Euch sehen, ich soll Euch holen“, erklärte sie und schob die Shoji-Tür noch ein Stück mehr auf.

„Prinz?“ Sakura war mehr als verwirrt.

„Folgt mir einfach.“
 

Langsam und vorsichtig verließ Sakura das Zimmer, in dem sie untergebracht gewesen war, um der Katze hinterher zu gehen. Sie liefen durch einen Flur, der mit Kerzen beleuchtet war, bevor sie vor einer imposanten und verzierten Holztür zum Stehen kamen.

„Wo gehen wir hin?“, fragte das junge Mädchen leise. Als sie einen Blick über ihre Schulter warf, sah sie drei schwarze Katzen hinter sich, die sie zu verfolgen schienen.

„Wie gesagt, der Prinz möchte dich sehen.“

Die Katze hob ihre Pfote auf einen Knopf neben der Tür, wodurch ein Mechanismus in Gang gesetzt wurde, der die schweren Tore aufzog. Neugierig spähte Sakura in den Raum, der von ein paar Fackeln beleuchtet war, die einen Kreis bildeten. Inmitten dieses Kreises saß jemand – ein Mensch? – auf einem Kissen und schien zu meditieren. „Ouji-sama. Ich habe, wie befohlen, das Mädchen bei mir.“
 

Sakura konnte sehen, wie sich die Muskeln im Rücken des Mannes entspannten und wie er einen Blick über seine Schulter warf. Dabei fielen einige dunkle Ponysträhnen in seine Stirn und lösten sich aus dem hohen Zopf, zu dem seine Haare gebunden waren. In dem flackernden Licht der Flammen leuchteten seine Augen golden und als seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen, konnte sie ein paar spitze Zähne ausmachen. Die Tatsache, dass dieser Junge, der vielleicht zwei Jahre älter war als sie, oberkörperfrei auf sie zukam – und bereits wirklich ausgeprägte Bauchmuskeln hatte – ließ dem Mädchen die Schamesröte ins Gesicht schießen und sie spürte wie ihre Wangen glühten.

Der Fremde ging vor ihr auf ein Knie und nahm ihre Hand in seine. Ein charmantes Lächeln lag auf seinen Lippen.

„Es freut mich sehr, dich endlich hier zu haben. Mein Name ist Koun.“

Fast wie erstarrt stand Sakura dort und sah auf den jungen Mann herab, dessen Augen so warm und einladende wirkten.

„S-sakura“, stammelte sie vor sich, was sein Lächeln nur breiter werden ließ.

„Mh. Welch ein perfekter Name für dich, für meine zukünftige Braut.“

Es dauerte einen Moment, bis diese Worte zu Sakura durchgedrungen waren.

„W-w-w-waaaas?“, kreischte sie mit hochroten Wangen und hielt sich zum Schutz beide Hände vor die Augen. Als sie sie wieder freigab, wurde ihr plötzlich etwas ins Gesicht gepustet und ehe sie sich versah, war sie vollkommen benommen.
 

In der Zwischenzeit saß Sasuke in einem Restaurant und aß eine Portion Curry zum Mittag. Er konnte diese Mahlzeit jedoch kaum genießen, als Naruto das Lokal betreten und sich uneingeladen zu ihm gesetzt hatte.

„Wie kannst du hier seelenruhig essen, während Sakura-chan keine Ahnung wo ist? Sie könnte in Gefahr sein, sie könnte Angst haben, sie braucht uns, Sasuke!“

„Hast du jemanden oder etwas bemerkt, als du hierher gekommen bist? Wurdest du beobachtet?“, fragte der Genin ohne von seinem Teller aufzuschauen. Naruto war verwirrt.

„Wovon redest du?“

„Seit wir den Wald verlassen haben, verfolgt uns etwas. Hast du das etwa nicht bemerkt?“

Das Schweigen seines Teamkollegen war darauf mehr als genug Antwort. Er war einfach ein hoffnungsloser Fall. Unter dem Tisch drückte Sasuke seinem Freund einen kleinen Zettel in die Hand, den Naruto aufmerksam durchlas. Er nickte nur kurz und verschwand dann von dem Tisch. Kurze Zeit später zahlte Sasuke sein Essen und stand ebenfalls auf. Bevor er das Restaurant jedoch verließ, machte er einen kurzen Abstecher in die Toiletten, ehe er auf die Straße trat.
 

Lässig spazierte Sasuke den Weg entlang, bis er in seine ruhige Wohngegend kam. Er warf auf dem Heimweg nicht einen Blick zurück, um seinen Verfolger in dem Glauben zu lassen, dass er ihn nicht bemerkte. Jener Verfolger balancierte geschickt über die Dächer und sah von oben auf den Jungen herab, bis dieser durch die Tür in einem Haus verschwand. Durch die große Fensterfront war jedoch zu erkennen, wie er in sein Schlafzimmer trat und sich auf sein Bett fallen ließ.
 

„Du bist ein ganz schön unaufmerksamer Verfolger“, sprach eine Stimme hinter ihm und noch bevor er sich aus dem Staub machen konnte, wurde er im Nacken gepackt und in die Luft gehoben. Fauchend blickte er in die schwarzen Augen von Sasuke Uchiha, der eigentlich gar nicht hier sein dürfte. Als er seinen Blick über die Schulter durch die Fenster warf, stand dort ein grinsender blonder Ninja, der im nächsten Moment verpuffte.

„Das ist doch das Vieh, das wir heute früh gejagt haben. Wieso sollte der uns verfolgen?“, fragte Naruto, der hinter seinem Freund hervor trat und in die gelbgoldenen Augen der Katze schaute, die mit ausgefahrenen Krallen nach seinem Gesicht schlug.

„Denkst du, die Katze kann uns zu Sakura-chan führen?“, fragte der Genin weiter und verschränkte seine Arme an seinem blonden Hinterkopf.

„Gute Frage“, erwiderte Sasuke, der in Gedanken ihre Chancen nicht sehr hoch einschätzte.
 

„Die Katze könnte es, doch sie wird es wohl kaum wollen“, erklärte eine Stimme aus einer Rauchwolke. Kakashi stand mit einem seiner Ninken auf der Schulter, dem Mops Pakkun, direkt neben seinen Schülern.

„Kakashi-sensei!“, rief Naruto aus.

„Hast du etwas herausgefunden?“, fragte Sasuke kühl.

„Scheinbar hat ein Trupp Katzen das Mädchen entführt, um sie zu ihrem Prinzen zu bringen, der sie nun zu seiner Frau machen will“, erklärte Pakkun und legte dabei seinen Kopf schräg. „Wir haben ihr Versteck bereits gefunden, also müsst ihr aus der Katze nichts mehr heraus quetschen. Sie würde ohnehin nichts sagen. Katzen sind so widerspenstige Tiere.“

Dass dieser Satz von einem Hund kam, brachte die beiden Genin ein wenig zum Schmunzeln.

„Wenn wir wissen, wo ihr Versteck ist, ist das super! Dann können wir Sakura-chan jetzt retten gehen“, entschied Naruto enthusiastisch.

„Wo ist es?“, fragte Sasuke an seinen Lehrer gewandt.
 

Sakura wachte abermals auf einem großen runden Kissen auf, das sich unheimlich bequem anfühlte. Als sie ihre Augen aufschlug, sah sie in das Antlitz des Katzenprinzen, der sie aufmerksam betrachtete. Um sie herum in einem Kreis saßen etliche andere Katzen.

„Schön, dass du wach bist, Sakura-hime.“

Obwohl sie noch immer ein wenig neben der Spur war, konnte die Kunoichi spüren, wie jemand ihre Hand hielt.

„Die Zeremonie kann beginnen“, verkündete Koun, woraufhin sich eine kleine Kluft zwischen der Ansammlung an Katzen öffnete und die alte Katzendame hervortrat, die Sakura vor kurzem noch zu dem Jungen geführt hatte.

Sie schlang ein rotes Stoffband um die Handgelenke der beiden jungen Menschen und setzte sich dann vor sie, um mit ihnen die Ehezeremonie zu vollziehen.
 

„Nicht so schnell!“, rief eine Stimme von der Decke, „wir haben hier auch noch ein Wörtchen mitzureden.“

Sakura blickte nach oben und konnte etwas verschwommen drei Personen erkennen. Seine Stimme war nur dumpf zu ihr durchgedrungen, doch sie erkannte sie. „Na-ru-to?“, hauchte sie leise. Besagter Ninja ließ sich in die Masse der Katzen fallen und erschuf dabei gleich mehrere Doppelgänger, die die Tiere aufscheuchten.

„Ihr bekommt Sakura-chan nicht, ihr blöden Fellkugeln!“
 

Der Griff um die Hand der Kunoichi wurde fester und ehe sie sich versah, hatte Koun sie an sich gezogen. „Beseitigt diese Eindringlinge und bestraft sie dafür, dass sie unsere Hochzeit gestört haben.“ In der Zwischenzeit versuchte er mit seiner Zukünftigen aus dem Raum zu fliehen und sie in Sicherheit zu bringen.

„Sakura-chan!“, rief jemand hinter ihnen und Sakura hob daraufhin ihren verschleierten Blick. Sie streckte ihre Hand nach ihrem Teamkameraden aus, doch Naruto war zu weit weg und die großen Türen schlossen sich hinter ihr.
 

„Verdammt! Dieser komische Prinz hat Sakura-chan! Wir müssen hinter ihnen her“, grummelte Naruto, der gerade eine Katze von seinem Arm abschüttelte. Die Tiere formierten sich und griffen unentwegt an.

Urplötzlich traf ein Wassertropfen seine Wange und ehe er sich versah schwämmte eine Welle von Wasser den Raum. Die Katzen kreischten, brüllten und flohen. Naruto sprang neben seinen Lehrer an die Decke, der das Wasserjutsu gegen die Tiere eingesetzt hatte.

„Wow! Das war echt klasse, Kakashi-sensei.“

Wasser, der natürliche Feind dieser Tiere, besser hätte man sie nicht verjagen können.

„Wo ist Sasuke?“, fragte der Genin, der seinen Teamkameraden weder an der Decke noch irgendwo anders im Raum ausmachen konnte.

„Er scheint Sakura gefolgt zu sein.“
 

Koun war mit Sakura in den Raum geflüchtet, in dem sie das erste Mal aufgewacht war. „Kora! Setz die Zeremonie hier fort“, rief er zu der grauen Katzendame, die hinter ihnen ins Zimmer kam. Doch im nächsten Moment musste diese einer Reihe aus Shuriken ausweichen und fauchte alarmiert.

„Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber die Hochzeit ist abgeblasen.“

Sakura hob ihren Kopf. Noch immer leicht verschwommen erkannte sie das dunkle Haar, das blaue Oberteil und die weiße Hose. „Sa-su-ke-ku-n?“, sprach sie den Namen ihres Teammitglieds, woraufhin Koun sie noch enger an sich drückte. „Du wirst sie mir nicht wegnehmen. Kora!“

Im Gegensatz zu Sakura verstand der Genin nicht ein Wort des Jungen. Er hörte lediglich viel Miauen, auch von der grauen Katze am anderen Ende des Raumes. Genervt hielt er das Tier weiterhin mit Shuriken in Schach, bis ihm ein Leuchten in den Blick fiel. Es war das rote Band, das um Sakuras Handgelenk gewickelt war. Blitzschnell zog Sasuke zwei Kunai aus seiner Beintasche und schleuderte sie auf Sakura und Koun. Den ersten wehrte der Junge ab, doch der zweite durchtrennte den Stoff, der die beiden miteinander verband, mit einem glatten Schnitt.
 

Die Pupillen in den goldenen Augen von Koun wurden schmal und gefährlich. Er fauchte als er auf Sasuke zugesprungen kam und ihn Angriff. Der Shinobi leistete sich einen heftigen Schlagabtausch mit dem Entführer seines Teammitgliedes, während Sakura nur zuschauen konnte. Mit einem gekonnten Tritt wurde Sasuke durch die Shoji-Tür geschleudert, fing sich in dem Flur jedoch schnell wieder.

„Sasuke! Da bist du!“, hörte er die Stimme von Naruto hinter sich, „Hast du Sakura-chan gerettet?“

Im nächsten Moment sprang eine Katze so groß wie er selber auf ihn zu und drückte ihn mit ihren enormen Tatzen zu Boden. Naruto kreischte auf und starrte überrascht in die goldenen Augen dieses monströsen Tiers. „Was zur Hölle ist das?!“, fragte er und versuchte sich aus dem Griff zu befreien.

Doch er musste nicht mehr viel tun, denn eine Flotte von Hunden baute sich knurrend um die beiden herum auf. Egal wie groß die Katze war, in dieser Menge von Hunden war sie eingeschüchtert.
 

„Dieses Spielchen ist jetzt vorbei“, erklärte Kakashi, der seine Ninken auf das Tier losgelassen hatte. Langsam verwandelte sich die riesige Katze in eine kleinere Version seiner selbst, in die Ecke gedrängt von einer Gruppe Hunden.

Während der Jonin sich um das Tier kümmerte, gingen Naruto und Sasuke zu ihrer Teamkollegin, die noch immer mit der grauen Katze alleine in dem Raum war. „Was ist mit ihr?“, fragte Naruto, während er vor ihrem Gesicht mit der Hand winkte. Zwar schien sie ihn zu erkennen, doch sie war vollkommen daneben, nicht einmal in der Lage aufzustehen. „Keine Ahnung“, grummelte Sasuke und musterte die Katzendame, die sich zwischen den beiden auftauchte. Als diese auf Sakura zuging und ihr eine Tatze auf die Hand legte, fielen die Augen der Kunoichi urplötzlich zu und sie kippte zur Seite. Sasuke streckte in diesem Moment seinen Arm aus, sodass sie sanft gegen seine Schulter fiel anstatt auf den harten Boden.

„Was ist gerade passiert?!“, fragte Naruto alarmiert.

„Sakura scheint mit irgendwelchen Kräutern dieser Tiere in Berührung gekommen zu sein. Angeblich muss sie nur eine Nacht darüber schlafen und dann wird sie wieder ganz die Alte sein“, erklärte Kakashi, der nun ebenfalls den Raum betrat. „Wir sollten sie nach Hause bringen.“
 

Sowohl Sasuke als auch Naruto sahen auf das Mädchen herunter, das nun seelenruhig in den Armen ihres Teamkollegen lag und schlief. Der Genin hob sie auf seine Arme und verließ gemeinsam mit seinem Lehrer und seinem Freund das Versteck dieses angeblichen Prinzen. Er brachte Sakura nach Hause, wo er sie in ihrem Bett ablegte und schließlich den Raum verließ.
 

Als Team 7 sich am nächsten Morgen zu einer Besprechung traf, wirkte Sakura noch immer erschöpft.

„Ich hatte einen echt merkwürdigen Traum“, erklärte sie gähnend, als sie mit den beiden Jungs auf der Wiese saß. „Irgendein komischer Katzenprinz wollte mich zu seiner Frau machen, total verrückt.“

Naruto musste daraufhin leise Kichern und selbst Sasuke schmunzelte obwohl er seinen Kopf schüttelte.

„Was?!“, fragte Sakura und sah zwischen den beiden hin und her, doch keiner gab ihr eine Antwort.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh. Das alles ist länger geworden als geplant :') Ich hoffe natürlich es gefällt dir Ashelia, ich selbst bin nicht komplett glücklich leider. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Valkyra
2017-10-19T22:29:48+00:00 20.10.2017 00:29
Heey, Liebes.

Ich hatte wirklich sehr viel Spaß beim Lesen und ich kann gar nicht verstehen wieso du unzufrieden mit dem Kapitel bist.
Dein Schreibstil ist toll, du hast die Charaktere gut getroffen und Team 7 ist einfach nur mega süß. Die Idee mit den Katzenohren, um die Katzen zu verstehen fand ich auch gut und kreativ gelöst. Es war ein etwas anderes Abenteuer, als man im Normalfall gewohnt ist, aber genau das macht den One-Shot auch außergewöhnlich.

Übrigens, hast du irgendwo am Anfang Tief anstatt Tier geschrieben, glaube ich.
Aber ansonsten habe ich gerade keine weiteren Verbesserungsvorschläge.
Dennoch werde ich wohl öfter mal reinschauen, um die anderen Geschichten auch noch zu lesen.

Mach weiter so, ich hoffe du hast noch sehr viel Spaß beim Schreiben der anderen Kapitel. ♡
Von:  Cosplay-Girl91
2017-06-01T22:20:35+00:00 02.06.2017 00:20
Toller OS :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  SarahSunshine
09.06.2017 08:43
Dankeschön :)


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