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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Mal ein Pair aus der Kategorie "Zarte/kindliche/unschuldige Liebe". Per se habe ich Lector und Frosch als Broship sehr viel lieber, zuweilen gerne auch mal in einem geschwisterlichen Verhältnis. In einem meiner Großprojekte sind die Beiden ja auch Adoptivgeschwister und ich liebe die Beiden in der Konstellation soooooo dermaßen!
Aber in Ausnahmefällen passt es tatsächlich auch, aus den Beiden ein richtiges Paar zu machen. Meistens sind sie bei mir ja gar nicht alt genug, um auch nur daran zu denken. Auch hier habe ich sie so mit 15/16 eigentlich fast beim Maximalalter, in dem ich sie gedanklich noch unterbringen kann.

Der OS spielt im selben 'verse wie der Romendy-OS. Weltbewegend viel kriegt man davon nicht mit, aber ich habe mich einfach der dort bereits angelegten Konstellationen bedient, das hat mir gut gepasst.

Ich habe während des Schreibens wahnsinnigen Appetit auf Kartoffelauflauf bekommen XD"

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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11. “You can have half.” (LecFro)

„Wenn sich deine Noten nicht bessern, wirst du es nie zu etwas bringen.“

Wenn Lector jedes Man, wenn er diesen Satz gehört hatte, einen Jewel bekommen hätte, wäre er reich – nun gut, Millionär vielleicht nicht, aber für Schülerverhältnisse doch recht wohlhabend. Dann würde sich die Frage nicht stellen, ob er es sich nächste Woche leisten konnte, mit seinen Freunden ins Kino zu gehen.

Dabei war er wirklich nicht dumm und nicht einmal grottenschlecht in der Schule. Gesunder Durchschnitt nannte sein Vater es immer und drückte in den künstlerischen Fächern immer alle Hühneraugen zu, klopfte ihm jedoch auch bei allem, was besser als eine Drei war, bereits lobend auf die Schultern, um ihn zu motivieren. Er wusste, dass Lector gar nicht vorhatte, zu studieren, also sah er das alles nicht so verbissen.

Mr. Yuri auf der anderen Seite hatte da sehr engstirnige – um nicht zu sagen antike – Ansichten. Dass Lector sich in Mathe nur mit Müh und Not auf einer Drei hielt, war in seinen Augen offensichtlich verachtenswert. Nicht dass Lector sein einziges Opfer wäre. Happy und Romeo mussten sich auch regelmäßig Predigten anhören – genau wie fast die Hälfte der Klasse.

Da das alles heute für Lector nichts Neues war, schaltete er bereits auf Durchzug, während dieses Fossil von einem Lehrer darüber wetterte, was für dämliche Fehler er nicht wieder im letzten Test gemacht hätte und so weiter und so fort.

Im Gedanken war Lector zwei Stockwerke tiefer in der Schulkantine und fragte sich, was es wohl heute gab. Ein Nudelgericht hatte es gestern gegeben, eine Suppe vorgestern und am Montag hatte es etwas mit Reis gegeben. Heute könnten also Kartoffeln auf dem Plan stehen. Vielleicht dieser leckere Auflauf, den es vor drei Wochen das letzte Mal gegeben hatte? Bei der Erinnerung daran lief Lector das Wasser im Mund zusammen.

„Hörst du mir überhaupt zu?!“

Das Keifen des muffigen Lehrers riss Lector aus seinem Tagtraum. Wenig beeindruckt blickte er in die trügen Augen des Mannes und nickte, während er mit gelangweilter Stimme antwortete. „Natürlich, Mr. Yuri. Ich werde mir beim nächsten Test mehr Mühe geben, Mr. Yuri.“

Der Pädagoge verengte argwöhnisch die Augen, aber zu Lectors großer Genugtuung konnte er den Schüler natürlich nicht belangen. Direktor Doma mochte streng sein, aber wenn Yuri an einer solchen Sache eine Ungehörigkeit festmachen wollte, würde er das nicht durchgehen lassen. Der Schuldirektor war letztendlich fair. Deshalb wurde er von den Schülern, die es eben nicht darauf anlegten, Ärger zu machen, sehr geschätzt.

„Na gut, du kannst gehen“, zischte Mr. Yuri gereizt. „Aber merk’ dir meine Worte! Wenn deine Noten nicht besser werden…“

„Werde ich es nie zu etwas bringen. Ich weiß, Mr. Yuri. Schönen Tag noch“, erwiderte Lector gelassen und machte auf dem Absatz kehrt, um endlich das Klassenzimmer zu verlassen. Kaum dass er im Flur und damit außer Sichtweite des Mathelehrers war, setzte er zum Sprint an.

Seine Freunde würden ihm garantiert einen Platz freihalten, aber ob sie ihm etwas zum Essen sichern konnten, war fraglich. Je nachdem, welche Mitarbeiterin heute an der Essensausgabe stand, wurde die Regel Ein Schüler, eine Mahlzeit strenger oder lockerer gehandhabt. Bei Spetto konnten sie immer für jemanden, der später dazu stieß, eine Portion sichern, von Ooba hingegen war keine Gnade erwarten…

Nicht einmal von Frosch ließ sich die alte Schreckschraube erweichen – dabei gab es sonst niemanden, der Frosch widerstehen konnte. Lectors beste Freundin wurde von den meisten Leuten in ihrem Umfeld für ihre engelsgleiche Unschuld regelrecht vergöttert. Die Leute wollten ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, einfach weil es so schön war, wenn sie sich über eine Kleinigkeit freute, die Andere nicht einmal beachtet hätten. Ganz besonders ihr großer Bruder war da ganz schön schwach. Lector fand es ziemlich witzig, was Rogue für Frosch nicht alles auf sich nahm.

Allerdings traute er sich nicht, sich da allzu weit aus dem Fenster zu lehnen. Ein paar Leute in seinem Umfeld hatten bereits spitzgekriegt, dass Frosch auch bei ihm eine Sonderrolle eingenommen hatte. Um genau zu sein, war er schon seit einer Weile in seine beste Freundin verknallt, aber allein bei der Vorstellung, jemals irgendetwas in der Hinsicht zu unternehmen, versank er vor Scham fast im Boden!

Natürlich gab es in seinem Umkreis niemanden, auf dessen Rat er sich verlassen könnte. Sein Bruder und seine Freunde stänkerten andauernd und sein Vater hatte, als Sting ihm von Lectors Liebesleid erzählt hatte, nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass Lector das für sich schon heraus finden würde. Zumindest hatte er Sting mit der Erinnerung daran, wie lange er gebraucht hatte, um mit Rogue zusammen gekommen, ein wenig ausgebremst.

Wendy oder Charle würden sich wahrscheinlich nicht über Lector lustig machen, wenn er sie um Rat fragen würde, aber abgesehen davon, dass Wendy erst seit kurzem zu seinem Freundeskreis zählte, traute er sich sowieso nicht, darüber zu reden. Schon gar nicht mit der knallharten Charle, die Happys Aufwartungen jedes Mal eiskalt abblitzen ließ.

Als er die Kantine betrat, sah er schon vom Weiten das Schildchen bei der Essensausgabe, das verkündete, dass nichts mehr übrig sei. Grummelnd schlängelte er sich durch die Tische in eine ruhigere Ecke, wo seine Freunde sich einen der größeren Tische gesichert hatten. Bevor er bei der Theke nachschauen ging, ob wenigstens noch ein Sandwich zu kriegen war, wollte er seine Tasche lieber bei ihnen abladen.

Die Erste, die ihn bemerkte, war Frosch. Ihre dunklen Augen begannen zu leuchten und sie deutete aufgeregt auf ihr Tablett hinunter. Während die ihrer Freunde bereits leer waren, war ihr Teller noch halbvoll mit diesem himmlisch leckeren Kartoffelauflauf. Lector lief wieder das Wasser im Mund zusammen, aber gleichzeitig wurden seine Wangen heiß, weil Frosch so süß aussah, wie sie sich über sein Erscheinen freute.

„Es ist leider nicht mehr warm, aber du kannst die Hälfte haben“, erklärte Frosch eifrig.

„Wirklich?!“, rief Lector glücklich, ehe er sich selbst zur Ordnung rief. „Aber dann hast du nachher doch bestimmt wieder Hunger!“

Das Mädchen schüttelte den Kopf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Nein, Frosch möchte, dass du die Hälfte abbekommst. Sie weiß doch, wie sehr du diesen Kartoffelauflauf magst.“

Mittlerweile war Lector sich sicher, dass seine Wangen feuerrot waren, aber wer war er, sich mit Frosch zu streiten? Er ließ sich mit einem seligen Grinsen neben ihr auf die Bank plumpsen und griff nach dem sauberen Löffel, den Frosch für ihn mitgenommen hatte. Während er aß, konnte er die amüsiert-wissenden Blicke seiner Freunde spüren, aber das konnte ihm den Auflauf nicht madig machen. Ganz im Gegenteil, heute schien der noch besser zu schmecken – aber das könnte auch daran liegen, wie sehr Frosch sich über seine Begeisterung für das Essen freute…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-05-31T16:01:27+00:00 31.05.2017 18:01
Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht, ob ich die zwei als Pair so richtig mag. :X Liegt vielleicht daran, dass ich sie wirklich fast nur als Kinder sehen kann. Aber egal, der OS funktionier ja auch sehr gut als reine Friendship-Fic. :) Und er war sehr süß!

Die Predigt am Anfang mit ihren Beteiligten kann ich mir sehr gut vorstellen. XD Den Einstieg fand ich sowieso sehr gelungen, er hat gleich den Ton für die kleine Story sowie den Protagonisten gesetzt. Ich kann mir kaum eine Situation vorstellen, in der Lector sich wirklich groß über dieses Thema aufregen würde. Yuri dagegen… *lol* Dem ist nicht mehr zu helfen, da heißt es nur, Augen zu und durch!

Und dann das Essensproblem… Ich kann mir gut vorstellen, dass für Lector damit wirklich der ganze Tag steht oder fällt. Aber zumindest ein Sandwich oder so hätte er doch abstauben können?
Die beiden Küchendamen und ihre Eigenarten fand ich auch sehr perfekt! XD

Wenn er nicht so eine tolle Freundin hätte, die ihm von ihrer Portion abgibt, obwohl sie selbst noch weiter essen könnte. Das fand ich so süß. >////< Das passt auch wirklich gut zu ihr und wie aufgeregt sie darüber war! :3 Sie ist einfach nur zum Knuddeln.

Freu mich auf den nächsten! :D
Bis dann
Arian


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