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Uncertain Heart

von

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Smaragdgrün

Am nächsten Morgen war mir ziemlich übel, doch ich zwang mich aufzustehen und zur Schule zu gehen. Beziehungsweise zu meinem neuen Pflegekind Tai. Ich war schon jetzt völlig genervt davon und hatte eigentlich keine Lust darauf ihn nach dieser komischen Begegnung im Krankenhaus wieder zu sehen. Aber was sollte ich machen? Deal war nun mal Deal. Außerdem hatte er meinen seltsam wirkenden Auftritt von gestern sicher schon längst vergessen.

Als ich bei ihm klingelte, öffnete seine Mutter mir die Tür.

„Guten Morgen, Frau Yagami“, begrüßte ich sie nett. „Ist Tai schon fertig? Ich wollte ihn abholen.“

„Hallo Mimi, ja ist er. TAAAI“, rief sie hinter sich, ehe sie mich mehr als dankbar ansah. „Es ist so nett von dir, dass du ihn zur Schule bringst.“

„Na ja“, grinste ich. „Einer muss es ja tun.“

„Ach dieser Junge… er weiß gar nicht, was er an dir hat! Du warst immer schon so nett zu ihm, obwohl er manchmal ein richtiger Stinkstiefel ist“, erwiderte Frau Yagami und gab mir Tai’s Schultasche in die Hand, als er auf Krücken an ihr vorbei gehumpelt kam.

„Na, lästerst du wieder über mich?“, sagte er genervt und schenkte mir einen eindeutigen Blick.

„In den höchsten Tönen“, gab seine Mutter süffisant zurück und zwinkerte mir zu.

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, während Tai die Augen verdrehte und „Kommst du?“ zu mir sagte. Ich verabschiedete mich höflich von seiner Mutter und ging ihm hinterher.

„Na, heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?“, neckte ich ihn.

„Ha ha, sehr witzig!“, grummelte er und humpelte umständlich die Treppen hinunter.

„Warum bringt Kari dich eigentlich nicht zur Schule?“

„Wie soll sie das denn machen?“, meinte er und rollte erneut mit den Augen. Wow! Es war wohl Welt-Augen-roll-Tag. „Sie muss doch selbst zur Schule. Außerdem hab ich dich auserkoren, das zu tun.“

„Ach komm, ich bin doch nur Mittel zum Zweck“, scherzte ich und klopfte ihm auf die Schulter, woraufhin er fast das Gleichgewicht verlor. „Ups! Entschuldigung!“, sagte ich halbherzig, aber dafür amüsiert.

„Man, pass doch auf! Oder willst du, dass ich mir auch noch den anderen Fuß breche?“, schnauzte Tai mich an, woraufhin ich energisch den Kopf schüttelte, mir jedoch ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

Tai verengte seine Augen zu Schlitzen und humpelte weiter.

„Pah, von wegen du bist immer nett zu mir“, nuschelte er in sich hinein, während ich kichernd hinter ihm herlief.

Der Tag hatte zwar ziemlich mies begonnen, aber Tai zur Schule zu bringen konnte tatsächlich witziger sein, als ich gedacht hatte…
 

Leider war diese Belustigung vorbei, als ich die Schule betrat.

Die Realität holte mich ein. Ich musste mich auf den Unterricht konzentrieren, Mathe pauken, nett lächeln… obwohl ich doch eigentlich ganz andere Sachen im Kopf hatte. Zum Beispiel meine kleine Tochter, die im Krankenhaus lag und jeden Tag um ihr Leben kämpfte. Allein bei dem Gedanken daran krampfte sich mein Magen zusammen. Wie es ihr jetzt wohl ging?

Sora begrüßte mich wie immer herzlich, als Tai und ich den Flur betraten. Dann sah sie Tai erschrocken an.

„Was hast du denn gemacht?“, fragte sie entsetzt.

„Mimi hat mich verprügelt“, antwortete er darauf trocken, woraufhin ich genervt aufstöhnte und… mit den Augen rollte.

Die Rothaarige stemmte die Arme an die Seite und fühlte sich sichtlich veräppelt.

„Tja und jetzt hat sie ein schlechtes Gewissen und bringt mich jeden Tag zur Schule“, setzte Tai seine, seiner Meinung nach witzige Erklärung fort und grinste mich schief von der Seite her an. „Und auch wieder nach Hause.“

„Ach komm schon, Yagami“, meinte Yamato, der plötzlich hinter uns aufgetaucht war. „Du kannst uns ruhig sagen, dass deine Mutter sie gebeten hat für dich den Babysitter zu spielen.“

Sora kicherte und Tai verzog das Gesicht. „Du bist doch nur neidisch!“

„Worauf?“, grinste der Blonde, als ich ihm Tai’s Schultasche gab, um sie mit rein zu nehmen.

„Du hättest doch nur zu gerne, dass Sora dir die Tasche zur Schule trägt“, konterte Tai und schien plötzlich ernsthaft beleidigt. Yamato kommentierte das jedoch nur mit einem verächtlichen zischen, während die beiden ins Klassenzimmer gingen.
 

„Boah, diese beiden…“, stöhnte Sora grinsend und fing an mich in ein Gespräch zu verwickeln.

Wir standen auf dem Flur und sie erzählte mir von…

Ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung, wovon sie mir erzählt hat, denn ich hörte nicht weiter hin. Ich sah sie an, sah wie sie lachte und ihre Augen strahlten. Ich hätte zu gern gewusst, warum sie so glücklich war, doch alles, an was ich denken konnte war das Krankenhaus. Zum zehnten Mal in fünf Minuten holte ich mein Handy raus, um zu sehen, ob ich einen Anruf erhalten hatte. Doch es kam nichts. Keine Nachrichten waren in dem Falle gute Nachrichten.

„Sag mal, was stierst du die ganze Zeit auf dein Handy?“, hörte ich Sora plötzlich fragen, was mich überrascht aufsehen ließ.

„Ach…“, antwortete ich und steckte es eilig wieder weg. „Nicht so wichtig.“

Sora machte ein nachdenkliches Gesicht, grinste mich jedoch dann breit an.

„Also, was hältst du von der Idee?“, wollte sie wissen und sah mich mit großen Augen an.

„Von welcher Idee?“

Ich hatte keine Ahnung, worum es ging!

Sora lachte. „Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?“

Weil ich sie nicht vor den Kopf stoßen wollte, rang ich mir ein verlegenes Kichern ab.

„Ich hab dich gefragt, ob wir nach dem Shoppen noch zum Friseur gehen sollen?“

„Achso“, antwortete ich und dachte nach. Eigentlich war mir noch nicht mal zum Einkaufen zumute und dann sollte ich auch noch zum Friseur gehen?

Ich nahm eine meiner Haarsträhnen in die Hand und betrachtete sie kritisch.

Vielleicht sollte ich mich doch einfach mal dazu durchringen. Sie waren inzwischen viel zu lang geworden und bekamen schon Spliss.

„Wär mal nicht schlecht. Ich hab es die letzten Monate nie geschafft mir die Haare schneiden zu lassen.“ Was tatsächlich mal nicht gelogen war.

„Super! Ich könnte auch mal wieder einen neuen Schnitt gebrauchen“, jubelte Sora und freute sich wie ein Honigkuchenpferd, was eigentlich mein Part hätte sein müssen. Sie war immerhin die erste Person seit Monaten, die mich auf andere Gedanken brachte. Oder es zumindest versuchte.
 

Der Schultag verging zu meinem Glück ziemlich schnell, so, dass ich mich, wie abgemacht, schon bald wieder mit meinem neuen Anhängsel auf dem Heimweg befand.

Früher hätte es mir nichts ausgemacht ihn nach Hause zu begleiten. Ich mochte Tai.

Wir kannten uns schon ziemlich lange und selbst als ich für ein paar Jahre in den USA gelebt hatte, hatten wir den Kontakt nie ganz verloren.

Doch inzwischen war es fast so, als hätte sich irgendwas verändert. Tai machte zwar immer noch seine blöden Witze, doch irgendwie fühlte ich mich nicht besonders wohl in seiner Gegenwart. Was wahrscheinlich damit zusammenhing, dass er mich äußerst aufgelöst im Krankenhaus gesehen hatte…

„Was ziehst du eigentlich für ein blödes Gesicht?“, fragte er schroff und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Ich sah ihn verwundert an. „Was?“

„Du könntest wenigstens so tun, als würde es dir Freude machen, mich nach Hause zu bringen“, sagte er und zog eine Schnute.

„Es macht mir aber keine Freude!“, entgegnete ich und zog eine Augenbraue nach oben.

Ich hätte weitaus besseres zu tun.

„Trotzdem!“, erwiderte er leicht beleidigt. „Wir könnten doch wenigstens etwas Spaß haben.“

Abrupt blieb ich stehen und sah ihn an, während er sich verwundert zu mir umdrehte.

„Was denn?“

„Sag mal“, begann ich und musterte ihn irritiert. „Versuchst du insgeheim einen Ersatz für Sora und Yamato zu finden, weil die Beiden nicht mehr so viel Zeit für dich haben?“

Tai stutzte und runzelte sie Stirn. „Wie kommst du denn darauf?“

„Naja“, meinte ich und sah ihn weiterhin fragend an. „Erst nötigst du mich dazu, deinen Pflegedienst zu spielen, dann überredest du mich dazu mit dir Mathe zu pauken, anstatt mit Yamato und Sora…“

Tai zischte. „So ein Quatsch!“

„Bist du einsam, Tai?“, fragte ich ihn frei heraus, verzog dabei jedoch keine Miene.

Tai klappte beinahe der Mund auf und er starrte mich ungläubig an, bis er plötzlich anfing zu lachen.

„Was spinnst du dir da zusammen, Mimi?“

Keine Ahnung, was es da zu lachen gab, aber für mich schien das alles völlig logisch zu sein.

Seine besten Freunde hatten nicht mehr viel Zeit für ihn. Sicher fühlte er sich ausgeschlossen und versuchte dieses Loch jetzt durch mich zu stopfen.

Er humpelte auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Glaub mir, Mimi“, begann er und grinste mich breit an. „Wenn ich einsam wäre und Nähe bräuchte, würde ich Izzy anrufen!“

Bitte was? Arroganter Blödmann!

Unsanft schob ich seine Hand von meiner Schulter und funkelte ihn böse an.

„Pfft! Dann ruf ihn doch an und frag IHN, ob er dir deine bescheuerte Tasche nach Hause trägt, die im Übrigen scheiße schwer ist und die ich dir gleich gegen dein gesundes Bein haue!“, giftete ich ihn an.

Was jedoch Tai nicht dazu veranlasste weniger zu grinsen.

„Geht doch!“, sagte er, was mich nur noch mehr verwirrte.

„Was soll das heißen?“, fragte ich immer noch verdammt angesäuert nach.

Sein Grinsen wurde noch breiter – wenn das überhaupt noch ging.

„Ich wollte nur mal sehen, ob da irgendwo noch die alte Mimi ist.“

Das Herz rutschte mir augenblicklich in die Hose und ich sah ihn verdattert an.

Das war ein Witz? Ein Witz, den er gemacht hatte, damit ich sauer auf ihn wurde?

Bevor ich noch irgendetwas darauf erwidern konnte, drehte er sich um und ging humpelte weiter.

„Was ist? Kommst du jetzt? Oder soll ich Izzy doch noch anrufen?“, fragte er und schenkte mir ein amüsiertes Lächeln.

Ich blinzelte ein paar Mal und versuchte mich wieder zu sammeln, während ich mit Erstaunen feststellte, dass ich gar nicht mehr sauer auf ihn war, wegen des blöden Spruches.

Die alte Mimi? Was meinte er damit? Hatte ich mich inzwischen so sehr verändert?
 

„Mach`s gut, Tai. Den Rest schaffst du alleine“, sagte ich zum Abschied und drückte ihm seine Tasche in die Hand, als er mich verwundert ansah.

„Ich dachte, wir lernen Mathe zusammen.“

„Ja, vielleicht morgen. Heute bin ich mit Sora verabredet.“

„Das hättest du mir ruhig mal früher sagen können“, entgegnete er gespielt ernst. „Ich habe extra alle meine Dates für heute abgesagt.“

„Ja, genau – als ob!“, grinste ich triumphierend und wollte schon gehen.

„Was macht ihr denn?“, wollte Tai jedoch noch wissen, woraufhin ich mich noch ein Mal umdrehte.

„Wir wollen shoppen gehen. Das weißt du doch.“

„Achja, da war ja was…“, meinte Tai nur nachdenklich und schenkte mir ein Lächeln. Ein Lächeln, welches mich zugegebener Maßen leicht irritierte.

„Das wird dir sicher gut tun“, sagte er und machte damit meine Irritation komplett. Sein ganzes Verhalten erschien mir plötzlich äußerst verwunderlich. Erst machte er blöde Witze und dann war er plötzlich so… nett. Und irgendwie… süß.

„Ja, kann sein“, antwortete ich nur knapp, um diesem Gespräch endlich zu entfliehen. „Also dann, bis morgen.“
 

„Mimi, du siehst fabelhaft aus!“, jubelte Sora und klatschte begeistert in die Hände.

„Ja, findest du?“, fragte ich etwas unsicher und betrachtete mein neues Ich im Spiegel.

„Ich bin begeistert, was so ein Haarschnitt bewirken kann“, fügte sie noch hinzu und stellte sich hinter mich. Sie spielte ein wenig mit meinen Haarsträhnen und lächelte mich durch den Spiegel hindurch an.

„Wie fühlst du dich?“

„Ich weiß nicht“, gestand ich ihr und konnte fast nicht glauben, dass ich dieses Mädchen war, welches mich da anblickte… und so hübsch aussah.

Sora hatte mich dazu überredet mal etwas zu wagen und sie meinte, eine positive Veränderung würde mir sicher guttun, also… ließ ich mir kurzerhand die Haare abschneiden. Meine Naturhaarfarbe behielt ich, doch sie waren jetzt viel kürzer als vorher und fielen mir in kleinen Wellen auf meine Schultern.

„Ich muss mich noch daran gewöhnen, aber…“, begann ich zögerlich und lächelte schließlich zurück. „Ich denke, es gefällt mir.“

Ein breites Lächeln bildete sich auf Soras Gesicht und sie umarmte mich von hinten. „Das freut mich, Mimi.“

Wir gingen zur Kasse und bezahlten.

„Und, was machen wir jetzt?“, fragte ich und betrachtete unsere vielen Einkaufstüten. Irre, wie viel ich bereits eingekauft hatte.

„Hmm“, überlegte Sora und schenkte mir ein vielsagendes Grinsen. „Du brauchst noch ein Kleid.“

Ich zog eine Augenbraue nach oben und sah sie skeptisch an. „Wofür?“ Ich hatte nicht vor in nächster Zeit auszugehen.

„Matt gibt am Wochenende ein Konzert. Und ich möchte, dass du mitkommst.“

Okay, anscheinend hatte ich doch vor in nächster Zeit auszugehen. Nach all dem, was Sora für mich getan hatte, konnte ich ihr diesen Wunsch unmöglich abschlagen. Auch, wenn mir eher danach war, mich in mein Bett zu legen und mir die Decke über den Kopf zu ziehen.

„Okay“, erwiderte ich deswegen nur und zuckte mit den Schultern.

Wieder strahlte sie mich an und ich bekam prompt ein schlechtes Gewissen, weil ich ihre Euphorie nur schlecht teilen konnte.

Jetzt reiß dich mal zusammen, Mimi. Und streng dich etwas mehr an! – ermahnte ich mich im Kopf und zwang mich zu einem Lächeln.

Meine beste Freundin steuerte mit mir direkt das nächste Geschäft an, was mich ein wenig stutzen ließ.

„Sora, meinst du nicht, das ist etwas zu teuer?“, hakte ich skeptisch nach, woraufhin Sora nur schief grinste.

„Seit wann ist für dich etwas zu teuer? Früher hast du doch auch die Kreditkarte deines Vaters glühen lassen.“

Richtig! Früher.

Früher lebte ich verschwenderisch und rücksichtslos, was das Geld meines Vaters anbelangte. Allerdings wurde mir dieser Geldhahn schon vor Monaten zugedreht. Als Druckmittel, als Strafe, keine Ahnung, was er sich davon versprach. Er hatte mir die Kreditkarte zwar nicht weggenommen, aber er hatte mir ausdrücklich verboten, sie zu benutzen. Mein Taschengeld war jedenfalls aufgebraucht, ein teures Kleid konnte ich mir definitiv nicht leisten. Wahrscheinlich musste ich mich bald um einen Nebenjob bemühen… doch für heute beschloss ich einfach auf das Verbot meines Vaters zu pfeifen und einfach mal etwas für mich zu tun. Nachdem, was er mir die letzten Monate zugemutet hatte, war das ja wohl das Mindeste.

„Na gut“, willigte ich schließlich ein und schob mein schlechtes Gewissen sofort beiseite. Ich wusste, das würde Ärger geben, doch das war mir in dem Moment egal.

Wir gingen in den Laden und mein Blick fiel sofort auf ein enges, smaragdgrünes Kleid, welches mich anfunkelte.

Sora folgte meinen Augen und grinste mich an.

„Willst du es anprobieren?“
 

Ich zupfte nervös an dem Saum des knappen Kleides und… verdammt, wie knapp es war. Schulterfrei und nicht mal bis zu den Knien. Früher hätte mich das nicht abgeschreckt, im Gegenteil. Doch ich konnte nicht verhindern, dass ich mich plötzlich ungewohnt nackt fühlte.

„Es steht dir“, meinte Sora, als sie mich von oben bis unten betrachtete. „Nicht jeder kann diese Farbe tragen. Nur die Schuhe solltest du noch austauschen.“

Verlegen betrachtete ich meine alten Sneakers, die so gar nicht Lady-like waren.

„Ich weiß nicht…“, meinte ich nur unsicher. „Findest du das nicht etwas zu schick, für ein Konzert?“

„Nein, gar nicht, im Gegenteil“, erwiderte Sora kopfschüttelnd. „Die Band tritt diesmal in einer Bar auf.“

Sie lächelte, ging auf mich zu und fasste mich an den Schultern, so dass wir uns in die Augen sahen.

„Du siehst toll aus, Mimi und das darfst du auch ruhig zeigen.“

Ich musste lächeln. Früher hätte sie mir das nicht zwei Mal sagen müssen – kein Mal!

Aber es hatte sich nun mal in der Zwischenzeit einiges verändert. Dinge, wie Haarschnitte und schicke Kleider waren plötzlich nicht mehr wichtig. Ich betrachtete mich im Spiegel, musste mir allerdings eingestehen, dass mir dieses Kleid mehr als gut gefiel. Es war mit Abstand das Schönste, was ich in den letzten Monaten getragen hatte.

„Okay“, sagte ich und grinste mich selbst an. „Ich nehme es.“

„Gute Wahl“, bestätigte Sora eifrig nickend.

Wir gingen zur Kasse und ich reichte der Kassiererin die goldene Kreditkarte meines Vaters.

Das roch nach Ärger – dieses Kleid war unverschämt teuer!

Doch verdammt! Er konnte mich mal! Ich hatte mir dieses verdammte Kleid verdient! Punkt.

Zufrieden mit mir selbst und über meine innere Rebellion steckte ich die Kreditkarte wieder weg.

„Wow, das hat gut getan“, seufzte ich und strahlte meine Freundin an. Diese jedoch hatte keine Augen für mich, sondern stierte stirnrunzelnd an mir vorbei.

Wo sah sie denn hin?

Neugierig folgte ich ihrem Blick und als ich sah, was sie sah, blieb mir beinahe die Spucke weg. Mein Mund klappte auf.

Vor den Umkleidekabinen stand ein Mädchen. Sie probierte exakt das gleiche smaragdgrüne Kleid an, welches ich mir gerade gekauft hatte. Lächelnd drehte sie sich vor dem Spiegel hin und her, als ihr Freund sie in seine Arme zog und sie sanft am Hals küsste, während sie verlegen kicherte.

Ich wandte mich wieder Sora zu und wollte sie gerade fragen, ob sie gesehen hatte, was ich sah, doch das war nicht nötig. Ihre Blicke sprachen Bände.

Denn das Problem war nicht, dass sie das gleiche Kleid trug, wie ich, sondern der Junge an ihrer Seite.

„Wer ist dieses Mädchen?“, fragte sie mich schockiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Linchen-86
2017-04-21T17:04:37+00:00 21.04.2017 19:04
Auch hier komme ich leider jetzt erst zum kommentieren... wirklich schlimm... Sorry...

Tai versucht ja wirklich Mimi aufzumuntern, aber dennoch mochte ich diese kleinen Unterhaltungen zwischen ihnen. Jedoch glaube ich das Mimi den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Ich denke auch, dass Tai einsam ist, weil Matt und Sora nun viel Zeit zusammen verbringen und er da so ein bisschen alleine steht... Kann mir vorstellen das es für ihn nicht leicht ist und in Mimi vielleicht einen Ersatz sucht...

Dass Mimi zur Zeit nicht der Kopf nach shopping und Frisuer steht, kann ich verstehen, aber ich denke dass es ganz gut war mit Sora "normale" Dinge zu tun, die Mädchen in diesem Alter ja auch machen.

Aber das Mimi so Druck von ihrem Vater bekommt ist wirklich übel, sicher wird das mit der Kreditkarte noch ein ordentliches Nachspiel haben... Oh weia...

und dann das Mädchen und ja welcher Junge? Etwa Yamato? Das ist fast das einzige was ich mir vorstellen kann, dass Sora so geschockt reagiert hat...bin wie immer gespannt wie es weiter geht.


Liebe Grüße ;)
Antwort von:  Khaleesi26
22.04.2017 13:13
Hi liebes Linchen :)
kein Problem, ich bin ebenfalls erkältet -.-* Es ist wirklich nervig...

Ja, da könnten du und Mimi recht haben :D Vielleicht hat sie ja, was ihn betrifft tatsächlich recht und Tai fühlt sich von seinen besten Freunden ein wenig vernachlässigt. Aber das würde er natürlich nicht zugeben... ;)

Ich denke auch, so etwas muss definitiv auch mal sein. Sie hat ja in den letzten Monaten nichts von dem gemacht, was andere Mädchen in ihrem Alter sonst machen. Und es ist auch wichtig für sie, damit sie wieder ins "normale" Leben findet. Denn das spielt sich ja nicht nur zu Hause oder im Krankenhaus statt. Auch, wenn es schwer ist für sie...

Das Nachspiel mit der Kreditkarte kommt dann im folgenden Kapitel. O.o

Wer der Junge war, den die beiden dort beim einkaufen gesehen haben, erfahrt ihr dann im übernächsten Kapitel, aber ich denke, es wird eine Überraschung werden...

Liebe Grüße :*
Von:  hayden
2017-04-17T18:10:45+00:00 17.04.2017 20:10
Huhu :D
Hoffe du hattest ein schönes Osterfest :)

Oha! Die Nummer mit Tai wird definitiv noch sehr nervenaufreibend für Mimi werden, wenn schon so ein kleiner Kommentar über die "alte Mimi" sie dermaßen verwirrt. Ich freue mich schon auf die Nachhilfestunden mit den beiden :D Jaja das wird gut :D

Mh tja der Junge in dem Laden wird wohl der Vater ihres Kindes sein und offensichtlich war es nicht nur ein ONS sondern ihr Freund bzw. Ex-Freund, immerhin scheint Sora ihn auch zu kennen. Ich frage mich ob es nicht vlt Michael ist...irgendwie fände ich würde das passen :D Aber ich lasse mich mal überraschen. Als ich jetzt nochmal das Ende des letzten Kapitels gelesen hatte stellte sich mir noch eine weitere Frage: Weiß er das er Vater ist?
Irgendwie tippe ich da ja auf nein :D
Naja abwarten xD Ich denke mal das du dieses Geheimnis demnächst aufdecken wirst :D

Bis zum nächsten Mal ;)
Antwort von:  Khaleesi26
18.04.2017 18:51
Hallo liebe Hayden :)
Danke für dein Kommi und ja, das hatte ich ^^ hoffe, du auch ;)

Haha, ob das so "gut" wird, wird sich noch zeigen... :D Vielleicht war es ja gar keine so gute Idee so viel Zeit mit ihm zu verbringen... aber vielleicht ja doch.. Ich will nicht zu viel verraten ;D

Also, zu deiner Vermutung... auch hier möchte ich nicht zu viel verraten, deswegen verpacke ich es mal ganz geschickt und sage einfach mal: mit einer Behauptung hast du schon mal recht :D fies, ich weiß, aber ich will dich und andere echt nicht spoilern xD
Daher kann ich auch noch nicht beantworten, ob ER weiß, dass er Vater ist, aber das wird auch noch aufgedeckt ;)

So, jetzt habe ich sicher mehr Fragen aufgeworfen, als ich beantwortet habe... tut mir leid :D
Aber hoffentlich trotzdem bis bald xD
<3<3<3


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