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Die Karte des Rumtreibers

von
Koautor:  Mo_Inkheart

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Jahr 4 – Uagadou – Teil 1

Die Freude war groß, als James, Sirius und Peter sich am 01. September am Bahnhof King‘s Cross wiedersahen. Remus würde nachkommen, da Vollmond war.

Die ganze Fahrt über unterhielten sie sich über die Ferien, den bevorstehenden Schüleraustausch und alberten herum. Peter hatte sich dazu entschieden in Hogwarts zu bleiben, damit Remus nicht allein war. Er wusste wie sehr dieser darunter leiden würde, wenn Sirius und James für mehrere Monate weg sein würden, daher wollte zumindest er für Remus da sein. Peter war sich sicher, dass die beiden ausgewählt werden würden.
 

Noch bei ihrer Ankunft wurden die unterschriebenen Antragsformulare für den Schüleraustausch eingesammelt. Dumbledore verkündete bei seiner Willkommensrede, dass die Auswahl der Schüler in den nächsten Tagen stattfinden und die Hauslehrer die Entscheidung dann bekannt geben würden. Die erste Schulwoche zog sich dahin wie zäher Kaugummi.

Am Sonntagmorgen beim Frühstück brachte ein aufgeweckter Erstklässler, Sirius und James eine Nachricht von Professor McGonagall.

„Wir sollen um zehn in ihr Büro kommen.“ las James vor und tauschte einen Blick mit seinen Freunden.

„Höchstwahrscheinlich wegen dem Schüleraustausch.“ sagte Remus grinsend. „Großartig was angestellt habt ihr ja noch nicht. Mal abgesehen von der kleinen Auseinandersetzung mit Peves am Donnerstag.“ Remus war froh, dass sich seine beiden besten Freunde diese Chance seinetwegen nicht entgehen ließen.
 

Die beiden Gryffindors machten sich kurz vor zehn auf den Weg zum Büro ihrer Hauslehrerin und waren etwas verwundert, als sie vor der Tür auf Lily und Rachel trafen.

„Sagt jetzt bitte, dass ihr wegen einer Strafarbeit hier seid und nicht wegen des Schüleraustauschs!“ flehte Lily die beiden schon fast an. Es war vorgesehen, dass aus jedem Haus zwei Jungs und zwei Mädchen am Schüleraustausch teilnehmen würden.

„Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, Evans!“ James grinste Lily an.

„Ich glaube ich melde mich wieder ab!“ sagte Lily trocken. Die Aussicht fünf Monate mit Potter und Black in Afrika zu verbringen war der blanke Horror. Sie hoffte inständig, dass auch Severus ausgewählt wurde.
 

Gemeinsam betraten die Vier das Büro ihrer Hauslehrerin.

„Oh schön! Da sind Sie ja schon!“ sagte ihre Lehrerin freundlich zu ihnen. McGonagall saß an ihrem Schreibtisch und deutete an, dass die vier sich auf die bereitgestellten Stühle davor setzen sollten, was die Gryffindors auch taten. „Ich nehme an Sie wissen warum sie hier sind.“ sagte sie ohne Umschweife. „Sie Vier wurden ausgewählt am Schüleraustauschprogramm mit Uagadou teilzunehmen.“

„Das ist große Klasse, Professor! Danke!“ James freute sich wie ein Schneekönig.

„Sie repräsentieren unsere Schule und daher hoffe ich, dass Ihnen bewusst ist, dass wir von Ihnen erwarten sich zu benehmen und gute Leistungen zu zeigen.“ Professor McGonagall hatte jetzt plötzlich eine strenge Miene aufgesetzt und musterte ihre Schützlinge. „Anfang November werden Sie gemeinsam mit den Teilnehmern der anderen Häuser nach Uagadou reisen.“ Sie reichte jedem von ihnen einen Briefumschlag. „Alle notwendigen Informationen für die Reise finden Sie in den Umschlägen. Lesen Sie diese sorgfältig durch. Die Abreise ist für den 10. November geplant. Sollten Sie noch Fragen dazu haben, zögern Sie bitte nicht zu mir zu kommen.“

„Stehen die Teilnehmer der anderen Häuser auch schon fest, Professor?“ fragte Lily ihre Lehrerin, welche nickte. „Professor Dumbledore wird Sie alle zusammen vor der Reise noch zu einem abschließenden Gespräch zu sich rufen. Mr Potter und Mr Black, Sie beide bleiben bitte noch kurz. Miss Evans und Miss Ridge, Sie dürfen gehen.“

Lily und Rachel verließen daraufhin das Büro ihrer Lehrerin. Sie fragten sich was Professor McGonagall noch mit James und Sirius besprechen wollte. Die beiden waren auf ihren Plätzen sitzen geblieben und sahen ihre Lehrerin fragend an.

„Sie beide sollen wissen, dass Professor Dumbledore sich sehr für Sie eingesetzt hat und er Sie ausgewählt hat, obwohl ich dagegen war.“ sagte sie. „Daher erwarte ich von Ihnen beiden absolute Disziplin und gutes Benehmen. Sollte mir etwas Gegenteiliges zu Ohren kommen, wird das ein Nachspiel haben!“

Damit hatten Sirius und James jetzt nicht gerechnet. Beide schluckten einmal. „Wir haben verstanden, Professor!“ entgegneten sie gleichzeitig.

„Ich weiß, dass Sie sehr begabte, junge Zauberer sind, aber Sie haben auch viel Blödsinn im Kopf. Blamieren Sie unsere Schule nicht!“ ihr Ton war jetzt wieder etwas sanfter und nicht ganz so streng. „Sie dürfen gehen!“
 

James und Sirius verließen ohne ein weiteres Wort zu sagen das Büro der Verwandlungslehrerin und machten sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.

„Dass sie uns nicht leiden kann, war mir klar, aber gleich so?“ Sirius war wirklich etwas geschockt, dass McGonagall anscheinend verhindern wollte, dass er und James nach Afrika gingen.

„Vielleicht sollten wir uns dieses Jahr tatsächlich etwas zusammen reißen…“ meinte James nachdenklich und erntete dafür einen empörten Blick seines besten Freundes. „…nur bis wir aus Afrika wieder zurück sind.“ fügte er hinzu und Sirius atmete aus.
 

„Und ich dachte schon, du wirst vernünftig!“ grinste dieser.

„Hör zu, du weißt genau, dass ich ohne unsere Streiche nicht leben kann. Aber mir ist es genauso wichtig diesen Austausch zu machen. Das verstehst du doch?“ James sah ihn ernst an.

„Niemand versteht das besser als ich, sonst hätte ich diesen bescheuerten Unterricht meines Vaters in den Ferien nicht so ernst genommen!“ knurrte Sirius zurück. „Danke, dass du mich daran erinnerst.“

„Tut mir leid!“ ruderte James zurück und eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander weiter zum Gemeinschaftsraum. "Ich wollte wirklich nicht…“ versuchte er sich noch einmal zu entschuldigen.

„Schon gut…“ winkte Sirius ab und grinste jetzt wieder. „Wir haben unser Ziel erreicht, nur das zählt!“ meinte er, während sie durch das Portraitloch kletterten.

„Na, jetzt darf man ja wohl offiziell gratulieren!“ Remus und Peter kamen ihnen bereits lächelnd entgegen. „Lily und Rachel haben es uns erzählt. Die zwei scheinen nicht gerade begeistert zu sein, dass ihr dabei seid.“

„Ich verstehe immer noch nicht, warum du so gut mit ihnen auskommst, Remus!“ murrte James, doch die Freude überwog eindeutig und er fing an zu strahlen wie ein Honigkuchenpferd.

„Und was wollte Professor McGonagall dann noch von euch?“ wollte Remus wissen.

Sirius verschränkte die Arme. „Sie hat uns nur wissen lassen, dass Professor Dumbledore sich für uns eingesetzt hat. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie uns nicht ausgewählt…“

„… weil sie Angst hat, dass ihr Unsinn anstellt…“ murmelte Remus. „Verstehe…“

„Naja, sie hat ja nicht ganz unrecht oder?“ quiekte Peter dazwischen.

„Danke, Peter. Davon haben wir heute schon genug gehört!“ Sirius rollte genervt mit den Augen, sodass der Kleinere ängstlich den Kopf einzog. „Evans und Ridge haben auch nicht gerade Luftsprünge gemacht!“

„Ich bin jedenfalls gespannt, wer aus den anderen Häusern noch mitkommt!“ meinte James unvermittelt, während sie sich an den Kamin setzten.

„Von mir aus können alle Slytherins hier bleiben!“ seufzte Sirius, während er sich fragte, ob sein Bruder zur Auswahl nach Brasilien gehörte.
 

„Wir werden ja noch sehen, wer noch dabei ist. Jetzt zeigt doch mal die Informationen!“ forderte Remus sie neugierig auf.

James und Sirius taten wie geheißen und öffneten die Umschläge, die sie von Professor McGonagall bekommen hatten. Gemeinsam lasen sie sich die Informationen durch.

Kurz darauf kam Marcus Grossstone auf James zu. Er war der neue Kapitän der Gryffindor-Quidditchmannschaft.

„Glückwunsch, James. Das wird sicher toll in Afrika!“ gratulierte er seinem Jäger. „Wann geht’s los?“

„Am 10. November!“ antwortete James sichtlich stolz, dass er ausgewählt wurde.

„Das bedeutet du kannst das erste Spiel noch spielen!“ schlussfolgerte Marcus erfreut. „Wenn du in Afrika fleißig trainierst, kannst du vielleicht sogar das zweite spielen, wenn ihr wieder da seid!“

Daran hatte James noch gar nicht gedacht. Vor lauter Freude am Schüleraustauschprogramm teilzunehmen hatte er seinen Platz in der Quidditchmannschaft regelrecht vergessen.

„Oh, das hätte ich beinahe vergessen!“ gab er zu. „Klar! Ich spiele auf jeden Fall und trainieren werde ich auch!“ James wollte seinen Platz in der Mannschaft auf jeden Fall behalten.

„Gut, dann bin ich ja beruhigt!“ Marcus klopfte ihm auf die Schulter. „Wir sehen uns beim Auswahltraining des neuen Suchers!“

Erleichtert setzte sich James wieder auf den Boden zu seinen Freunden.
 

Am Spätnachmittag hielt Lily es nicht mehr aus.

„Warte mal, wo willst du denn so schnell hin?“ keuchte Rachel unterdessen atemlos, während sie hinter ihrer besten Freundin her hastete. Lily schien ein ganz bestimmtes Ziel zu haben.

Sie blieb abrupt stehen. „Kannst du dir das nicht denken? Ich will wissen, ob Sev auch nach Afrika mitkommt. Sonst halte ich das nicht aus mit Potter und Black!“

„Oh…“ machte Rachel nur, da jetzt der Groschen fiel. „Willst du jetzt das ganze Schloss nach ihm absuchen? Er könnte ja auch im Slytherin Gemeinschaftsraums ein!“

„Ich hab da so ne Ahnung wo er ist… los, weiter!“ drängte Lily und lief weiter in Richtung Kerker. Schließlich fanden sie Severus im Nebenraum vom Zaubertrank-Klassenzimmer, den er ab und zu nutzte.

„Hey Sev…“

Angesprochener zuckte leicht zusammen, da er mit dem Rücken zu ihnen stand. Er war ziemlich konzentriert gewesen, daher hatte er sie nicht gehört.

„Hey Lily…“ erwiderte er schließlich, als er sich zu den beiden Mädchen umgedreht hatte. „Hallo Rachel… was führt euch zu mir?“

„Was braust du denn da?“ fragte die Rothaarige neugierig und warf einen Blick in den Kessel.

„Ach, nur ein kleines Experiment.“, winkte er ab. „Du weißt doch, wie oft ich hier bin…“ Lily kam es so vor, als ob er sich ertappt fühlte, aber sie bohrte nicht weiter nach.

„Also, was gibt es?“, hakte er noch einmal nach.

„Bitte sag mir, dass du auch nach Afrika gehen darfst!“, begann seine beste Freundin ohne Umschweife, dabei wurde ihr Blick fast schon flehend.

Severus hob fragend eine Augenbraue.

„Professor McGonagall hat uns eben mitgeteilt, dass wir gehen dürfen, aber dreimal darfst du raten, wer aus unserem Haus noch gehen darf!“ fügte Rachel mit einem Seufzer hinzu.

„Potter und Black? Das ist eine ziemliche…. Überraschung!“ Selbst Severus hatte nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet die beiden größten Unruhestifter der Schule an dem Austauschprogramm teilnehmen durften.

„Ich dachte, ich sehe nicht richtig, als wir die beiden vor der Tür von Professor McGonagalls Büro getroffen haben.“ Jammerte Lily. „Ich überlege ernsthaft, mich da wieder abzumelden! Ich habe schließlich keine Lust darauf von den beiden in Afrika blamiert zu werden…“

„Und mich im Stich lassen? Seit wann bist du so egoistisch, Lily?“ Severus konnte nicht umhin zu grinsen.

„Das heißt, du kommst mit? Oh, das ist wundervoll, Sev!“ jauchzte sie nun regelrecht vor Freude. „Das wird so aufregend…“

„Bleibt die Frage, wie Potter und Black sich aufführen werden. Dann könnte es tatsächlich ziemlich aufregend werden.“, murmelte er.
 

„Ich glaube schon, dass den beiden klar ist, dass der Ruf der Schule auf dem Spiel steht. Und ich vermute, dass Professor McGonagall sie auch deswegen noch dabehalten hat.“, erwiderte Rachel nachdenklich.

„Ich gebe dir vollkommen Recht. McGonagall sah wirklich nicht so glücklich aus über die Wahl. Andererseits sind sie ja auch talentiert…“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, wäre sie am liebsten im Boden versunken. Sie konnte nicht fassen, was sie gerade gesagt hatte. Sev und Rachel starrten sie entgeistert an.

„Ich hätte nie gedacht, dass du Potter und Black ein Lob aussprichst. Lass sie das bloß nicht hören, sonst wird ihr Ego noch größer, als sowieso schon!“ knurrte Sev und wandte sich wieder dem brodelnden Kessel zu.

Lily seufzte leise. Auch wenn er seine undurchsichtige Maske aufgesetzt hatte, so konnte sie doch ein wenig Enttäuschung in seinem Gesichtsausdruck erkennen. „Sev, du solltest mich inzwischen gut genug kennen, um zu wissen, dass ich lieber mit einem Flubberwurm Freundschaft schließen würde, als mit den beiden!“ erwiderte sie energisch.

Er schwieg eine Weile, dann sah er sie an. „Na, die Freundschaft wird sicherlich wunderbar werden!“ kommentierte er trocken, allerdings konnte er ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken.

„Haha, sehr witzig!“ Sie streckte ihm die Zunge raus.

„Wer kommt denn eigentlich noch mit von den Slytherins?“ fragte Rachel dazwischen.

„Charles Avery, Laura Huntington und Carol Matthews…” antwortete er, während er die beiden Mädchen musterte.

Lily verzog leicht das Gesicht. Mit den Mädchen hatte sie nicht viel zu tun gehabt bisher, aber dass Avery mitkommen würde, gefiel ihr ganz und gar nicht. „Avery hat auch nicht gerade den besten Ruf!“

„So schlimm ist er nicht! Jedenfalls nicht so wie Potter und Black…“ fügte er hinzu.

„In anderer Hinsicht schon!“ widersprach sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Diesmal seufzte Severus, sagte jedoch nichts mehr dazu. Er begann den Trank in Phiolen zu füllen und aufzuräumen. Zusammen mit Lily und Rachel verließ er die Kerker.
 

In den folgenden Wochen ging der Unterricht seinen gewohnten Gang und es wurde auffällig still um die Rumtreiber. James und Sirius ließen sogar Severus weitgehend in Ruhe, was Lily und Rachel umso mehr überraschte. Offenbar war den beiden der Austausch doch wichtiger, als sie dachten. Und doch waren die Jungs ihnen immer noch nicht sympathisch, da sie nun bei jeder Gelegenheit damit angaben nach Afrika reisen zu dürfen. Mit der Zeit erfuhren die vier auch, wer noch mitging. Für Ravenclaw waren es Rebecca Adams, Olivia Turner, Ethan Lloyd und Daniel Price. Aus Hufflepuff würden Sara Stone, Charlotte Lewis, Tony Cox und Dylan Chapman die Gruppe vervollständigen. James war mehr als wütend, als er erfuhr, dass Severus ebenfalls ausgewählt wurde. Und auch über Avery waren er und Sirius überhaupt nicht begeistert.

„Nur weil ihr sie nicht leiden könnt, heißt das nicht, dass sie nicht mitdürfen, oder?“ seufzte Remus, der langsam genug von dem Gejammer der beiden hatte. Sie saßen gerade im Gemeinschaftsraum über ihren Zauberkunstaufsätzen, während er selbst vor Alte Runen saß.

„Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie keinen einzigen Slytherin mitschicken würden.“ Brummte James mies gelaunt. „Aber, dass es ausgerechnet Snape sein muss…!!“

„Jaaaaah, und Avery…“ fügte Sirius augenrollend hinzu. „Der ist auch nicht besser!“

„Ihr müsst ja nicht ständig mit ihnen zusammen hängen.“ erwiderte Remus ungerührt. „Es gibt genügend andere, mit denen ihr euch anfreunden könnt. Schließlich geht es nicht darum, mit wem ihr dort seid, sondern um die internationale magische Zusammenarbeit, die dadurch gestärkt wird. Rose jedenfalls ist richtig neidisch auf das, was ihr dort lernen werdet und die Menschen, denen ihr begegnen werdet! Sie hatte sich auch beworben, wurde aber nicht ausgewählt.“

James und Sirius sahen sich kurz an. Vergessen war der Ärger über Snape und Avery. „Rose? Sag mal, haben wir da was nicht mitbekommen?“ grinste Ersterer dann.

„Was? Nein, wir unterhalten uns ab und zu, wenn ich ihr bei Alte Runen helfe!“ entgegnete Remus, konnte jedoch nicht verhindern verlegen dabei zu klingen.
 

Wieder tauschten seine Freunde einen vielsagenden Blick. „Wirklich Remus? Alte Runen? Du bist wirklich gerissen, weißt du das?“ meinte Sirius ebenfalls grinsend und klopfte ihm auf den Rücken. „Gratuliere! Du bist der erste in dieser Runde, der eine Freundin hat!“

„Sie ist nicht meine Freundin!“ wehrte Remus sich, klang dabei jedoch wenig überzeugend.

„Und das sollen wir dir glauben? Du klingst eher, als fühltest du dich ertappt.“ zog James ihn weiterhin auf.

„Ja genau, gib es doch zu…“ fügte sein bester Freund hinzu.

„Was soll ich zugeben?“ fragte der Braunhaarige verwirrt und verlegen zugleich. In solchen Momenten wäre es ihm lieber gewesen nicht mit den beiden befreundet zu sein.

„Du wirst ja ganz rot!“ zog Sirius ihn weiter auf.

Jetzt lief Remus vollends rot an, sagte jedoch nichts dazu. Vielmehr versuchte er sich wieder auf seinen Aufsatz zu konzentrieren.

„Aha!“ James sprang triumphierend auf. „Also ist sie deine Freundin!“

„Ach, lasst doch den Unsinn endlich!“ zischte Remus nun leicht wütend zurück, dem das Ganze nun zu viel wurde. „Das wird nie ein Thema für mich sein! Das wisst ihr ganz genau!“

„Reg dich ab, wir wollten dich nur ein bisschen aufziehen!“ seufzte James. In dieser Hinsicht war mit Remus wohl wirklich nicht zu spaßen.

„Ja, das war nur Spaß!“ fügte Sirius hinzu, der ebenfalls merkte, dass sie eine Grenze überschritten hatten.

Remus warf den beiden noch einen wütenden Blick zu und widmete sich dann wieder seinem Aufsatz.
 

Eine Weile arbeiteten sie still vor sich hin, bis James und Sirius ihre Schulsachen zusammen räumten und sich dem Thema Afrika widmeten.

„Irgendwie ist es doch seltsam, dass nichts davon in den Unterlagen steht, wo sich Uagadou befindet...“ murmelte James.

„So seltsam ist das gar nicht. Schließlich ist auch nicht bekannt, wo sich Hogwarts befindet, oder?“ ertönte plötzlich eine allzu bekannte Stimme hinter ihnen. Die Jungs drehten sich zu ihr um und erblickten Lily und Rachel.

„Ja, aber das muss ja auch nicht zwangsläufig für andere Schulen gelten, Evans.“ erwiderte Sirius.

„Natürlich, das gilt für jede magische Schule auf der gesamten Welt. Keine von ihnen möchte ihren genauen Standort verraten, weil jede so einzigartig ist, dass sie ihre Geheimnisse bewahren möchte.“ erklärte Rachel besserwisserisch.

„Dann frage ich mich, warum sie einen Schüleraustausch organisieren, wenn sie ihre Geheimnisse bewahren möchten? Ergibt ja dann überhaupt keinen Sinn.“ James rollte leicht mit den Augen.

Lily hatte sofort die Antwort parat. „Weil es einfach darum geht, Freunde auf der ganzen Welt zu finden, was die internationale magische Zusammenarbeit fördert. Und so etwas lässt sich am Besten in der Schulzeit durchführen.“

„Aber ich glaube nicht, dass das der Grund ist, warum ihr mit wolltet, hab ich Recht?“ grinste Rachel sie an. Die beiden setzten sich zur Überraschung der Jungs in die noch freien Sessel.

„Was macht dich da so sicher, Ridge?“ wollte Sirius von ihr wissen. „Das mit den Streichen habt ihr uns ja gründlich vermasselt!“

„Wie ich bereits sagte, hat jede Schule ihr Geheimnis…“ Wieder einmal durchbohrte sie ihn mit ihren blauen Augen. „Und es ist ein offenes Geheimnis, dass ihr im Schloss herumschleicht…“

„Wir sind nun mal neugierig!“ verteidigte er sich.

„Passt bloß auf, dass eure Neugierde euch und vor allem das Haus Gryffindor nicht in Schwierigkeiten bringt.“ Ergänzte Lily.
 

„Das sind ja ganz neue Töne. Bist du etwa besorgt um uns, Evans?“ grinste James sie an, woraufhin sie die Augen verdrehte.

„Und wovon träumst du nachts, Potter?“

„Hoffentlich nicht von dir!“ Sein Grinsen wurde immer breiter bis ein Kissen in seinem Gesicht landete.

„Apropos Traum, habt ihr das auch gelesen, dass die Kinder die Einladung nach Uagadou nicht per Brief sondern per Traumbotschaft im Schlaf bekommen?“ fragte Rachel aufgeregt dazwischen.

„Ja, ich frage mich, ob die das mit uns auch machen…“ überlegte Sirius.

„Wohl eher nicht, wir sind ja schon in der Schule… die machen das ja nur mit denen, die in die Schule kommen…“ entgegnete Lily ebenfalls nachdenklich.

„Ich bin ja eher gespannt auf die Zauber… angeblich benutzen sie gar keine Zauberstäbe…“ meinte James schwärmerisch.

„Das ist aber ziemlich schwer, oder? Ich meine, zauberstablose Magie lernen wir doch erst ab dem 6. Jahr…“ erwiderte Rachel stirnrunzelnd. „Genauso wie nonverbale Magie!“

„Nonverbale Magie?“ Lily sah sie mit großen Augen an. „Gibt es das etwa auch?“

„Klar! Es gibt Zauber, die nur mit den Gedanken ausgeführt werden können. Aber das erfordert viel Konzentration, was auch für die zauberstablose Magie gilt. Deswegen lernen wir das erst in zwei Jahren.“

„Na, so schwer wird das schon nicht sein!“ grinste Sirius selbstsicher.

„Genau, sonst würden die das in Afrika ja gar nicht von Anfang an lernen.“ Stimmte James zu.

Rachel rollte leicht mit den Augen und tauschte einen Blick mit Lily. „Wir werden ja sehen, ob das so einfach ist.“ Die beiden Mädchen standen auf. „Wir sehen uns dann…“ Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich. James und Sirius waren sich nicht sicher was diese freundschaftliche Annäherung der beiden zu bedeuten hatte. War das nicht gerade das erste Mal gewesen, dass sie ein normales Gespräch geführt hatten?
 

An einem Wochenende Mitte Oktober fand schließlich ein Treffen aller Sechzehn Viertklässler, die nach Uagadou reisen würden, im Raum hinter der Großen Halle statt. Professor Dumbledore hatte zu diesem Treffen eingeladen, um die Schüler auf die Reise vorzubereiten.

„Herzlich willkommen zu dieser kleinen Runde.“ eröffnete Dumbledore die Runde vergnügt, nachdem alle Platz genommen hatten. Es war deutlich zu erkennen, dass es Rivalitäten unter den Häusern gab. Zwar kannten sich alle aus dem Unterricht, aber so richtig wollte keiner etwas mit den anderen Häusern zu tun haben. Einzig Lily, Rachel und Severus schien das alles egal zu sein. Die Drei saßen nebeneinander, was den übrigen Slytherins und auch James und Sirius gar nicht passte.

„Bevor es für euch nach Uagadou geht, möchte ich euch noch ein paar Worte mit auf den Weg geben! Denkt daran, dass in Afrika andere Sitten und Gebräuche herrschen. Dementsprechend sind auch die Strafaufgaben strenger und auch nicht ungefährlich!“ fuhr der Schulleiter fort.

James und Sirius tauschten einen Blick. Irgendwie klang das so gar nicht nach Spaß.

„Wie ihr auch sicherlich schon gelesen habt, zaubern die Schüler von Uagadou ohne jegliche Hilfsmittel. Ihr werdet Zusatzunterricht bekommen, in dem ihr lernen werdet, ohne Zauberstab zu zaubern.“

„Müssen wir unsere Zauberstäbe dann auch abgeben?“ wollte Ethan Lloyd wissen. Ihm schien diese Aussicht nicht zu gefallen und er erntete zustimmendes Gemurmel von den anderen.

Professor Dumbledore schüttelte den Kopf. „Nein, das müsst ihr nicht. Diese Magie dort ist höhere Magie, die ihr normalerweise erst in zwei Jahren erlernt. Ihr dürft eure Zauberstäbe behalten!“

„Wie werden wir denn eigentlich nach Uagadou kommen?“ fragte nun Sara Stone aus Hufflepuff.
 

„Ah ja… eine berechtigte Frage. Die Schulleiter haben beschlossen, dass es der einfachste und schnellste Weg ist, euch per Portschlüssel an einen nahen Punkt an der Schule zu bringen. Dort werdet ihr dann von der Schulleiterin empfangen und zur Schule selbst gebracht. Auf welchem Wege dies geschehen wird, kann ich euch allerdings nicht sagen. Professor Zola Mahalia macht ein sehr großes Geheimnis daraus, also wird es wohl eine Überraschung werden.“ Der Schulleiter lächelte vergnügt. „Ihr müsst wissen, dass es die Genehmigung vom Zaubereiministerium erfordert einen Portschlüssel herzustellen, daher wird es pro Jahrgang nur einen geben!“ Sowohl James und Sirius als auch die Slytherins verzogen die Gesichter bei diesem Satz. Keinem von ihnen gefiel es sich an ein und demselben Portschlüssel zu klammern. „Was mich gleich zum nächsten und letzten Punkt bringt.“ fuhr er fort, da ihm die Blicke nicht entgangen waren. „Ich möchte euch nahelegen, die Zeit in Afrika zu genießen und nicht mit Rivalitäten zu verbringen. Streitigkeiten werden euch nicht helfen, euch dort einzuleben. Zusammenhalt macht euch stark. Vergesst das nicht! Ganz abgesehen davon, dass gerade die Feindschaft zwischen den Häusern Gryffindor und Slytherin dem guten Ruf von Hogwarts schaden würde…“ Er musterte sie alle eindringlich, jedoch blieb sein Blick bei Sirius, James, Severus und Charles etwas länger haften.

„Nur, wenn die sich auch benehmen!“ knurrte Sirius mit verschränkten Armen leise zu James, der zustimmend nickte und besonders finstere Blicke in Richtung Severus warf. Dieser starrte feindselig zurück.

„Ich vertraue darauf, dass ihr Hogwarts keine Schande bereiten werdet.“ schloss der Schulleiter das Treffen und die Schüler verließen nach und nach das Klassenzimmer.

„Na super, so langsam kommt mir das Ganze vor wie eine Strafe…“ seufzte Sirius auf dem Weg zum Gryffindor-Turm.

„Hey, lass dich nicht so runterziehen! Wir gehen den Slytherins einfach aus dem Weg, dann hat sich die Sache erledigt. Wir sollten das Beste daraus machen. Schließlich wollen wir doch viele neue Sachen lernen.“ Versuchte James seinen besten Freund aufzumuntern.

„Ja, genau! Dich möchte ich mal sehen, wie du Snape aus dem Weg gehst!“ grinste Sirius zurück und wurde prompt dafür geboxt. „Aber vielleicht hast du Recht! Wir sollten uns auf Uagadou konzentrieren, nicht auf die Slytherins!“
 

Am Wochenende des 09. und 10. Novembers war es dann soweit. Da auf die Zeitverschiebung in den jeweiligen Ländern geachtet werden musste, reisten die Fünft- und Sechstklässler mit Hilfe von Portschlüsseln bereits am Samstagmorgen nach Japan und Australien. Gegen Mittag desselben Tages kamen die Gäste aus Japan und Australien an, welche natürlich die Attraktion des Tages waren. Sie wurden traditionell vom Sprechenden Hut auf die Hogwartshäuser verteilt und bekamen sogar Hogwarts-Umhänge. Am Spätnachmittag reisten die Schweizer Schüler an und die Zweitklässler aus Hogwarts machten sich auf den Weg. Alles lief nach Plan. Am Sonntag sollten zunächst die Viertklässler um elf Uhr nach Afrika aufbrechen, während die Drittklässler um 17 Uhr ihre Reise nach Brasilien antreten würden.

Der Abschied fiel James und Sirius doch schwerer als gedacht. Sie hatten nach wie vor ein schlechtes Gewissen, Remus und Peter allein zurückzulassen.

Um halb elf versammelten sich die ausgewählten Hogwartsschüler wieder im Raum hinter der Großen Halle. Nachdem Professor Dumbledore nochmals ein paar Worte an alle richtete ging es danach schon los. Der Portschlüssel aktivierte sich und brachte sie in eine völlig fremde Welt.
 

Das erste was die Hogwartsschüler von Afrika wahrnahmen war die schwüle Hitze. Sie waren am Fuß eines großen Gebirges angekommen, umgeben von tropischer Vegetation auf einer kleinen Ebene – Mitten im Nirgendwo. Sie konnten alle gar nicht anders als ihre Umgebung für einen Moment sprachlos zu bestaunen. Das Geschrei von Affen und Vögeln war zu hören.

„Wahnsinn….“ flüsterte Laura Huntington von den Slytherins fast schon ehrfürchtig.

Eine Frau, schätzungsweise um die fünfzig kam auf die Gruppe zu. Sie war groß, hatte dunkelbraune Haut und trug ein knöchellanges, hellgelbes Gewand mit einem braunen, reichlich verzierten Gürtel und einen orangen Umhang. Dazu noch ein farblich passendes Kopftuch, welches wie eine Art Turban gebunden war. „Herzlich Willkommen in Uagadou oder wie wir hier sagen würden – Karibu!“ Sie musterte die Neuankömmlinge. „Ich bin Professor Zola Mahalia, die Schulleiterin von Uagadou!“ stellte sie sich vor. „Folgt mir bitte!“ Die Hogwartsschüler folgten der Schulleiterin, welche irgendwie eine leicht einschüchternde Wirkung hatte. Sie führte sie einen kleinen Pfad in Richtung Gebirge hinauf, mitten durch eine dichte Baumgruppe zu einem Plateau. „Wir könnten den Rest des Weges auch noch zu Fuß gehen, allerdings würde das mehrere Stunden dauern und es wäre sehr gefährlich.“ erklärte Professor Mahalia. „Daher werden wir die Schiffe benutzen. Sie fand die staunenden Gesichter der Viertklässler höchst amüsant.

„Schiffe?“ fragte Rachel verwundert. Sie waren meilenweit von größerem Gewässer entfernt.

Mehrere, einfache, hölzerne Schiffchen tauchten plötzlich aus dem Nebel über ihren Köpfen auf. Sie landeten sanft auf dem Plataeu. Die Schulleiterin deutete an, dass sie einsteigen konnten.

„Die halten uns auch wirklich aus?“ fragte Rebecca Adams misstrauisch.

„Bis heute ist noch keiner damit abgestürzt, meine Liebe.“

Kaum hatten alle in den Schiffchen Platz genommen, erhoben sich diese wieder und schwebten durch den Nebel der Wolkendecke weiter nach oben. Als sie diese hinter sich gelassen hatten lag die größte der Zaubererschulen direkt vor ihnen. In die Felsen der Mondberge hineingebaut, thronte ein großes, komplett aus Holz gebautes Gebäude über ihnen. Ein Teil des Dschungels hatte den Weg über die Felsen nach oben geschafft und war mit den Gebäuden verwachsen. Viele kleinere Häuser und Gebäude waren direkt in die Bäume oder auf die Felsvorsprünge gebaut und mit Hängebrücken oder Höhlen miteinander verbunden. Affen hangelten sich durch die Äste der Bäume und beobachteten neugierig, wen die Boote da brachten. Die Boote wussten genau wo sie hin mussten und schwebten in einer kleinen Schleife auf das große Gebäude zu. Dort gab es eine Anlegeplattform wo sie alle aussteigen konnten.

Von nahem sah das alles noch viel gigantischer aus. Das Hauptgebäude hatte bestimmt mindestens acht Stockwerke und die vielen anderen Gebäude und Häuser rings herum waren auch nicht gerade wenige.

„Kneif mich mal bitte, damit ich weiß, dass ich nicht träume….“ Sagte James zu Sirius, der allerdings nicht weniger staunte.

„Dagegen ist Hogwarts ja richtig langweilig….“ sagte der Schwarzhaarige.

„Das ist das Hauptgebäude der Schule – Ikulu. Die anderen Gebäude und Hütten haben ebenfalls Namen. Hier in Ikulu befinden sich die meisten Klassenzimmer, die Büros der Lehrkräfte, der Speisesaal und die Bibliothek.“ erklärte die Schulleiterin, während sie sie alle hineinführte. Es gab kein großes Eingangsportal. Der Eingang war offen und führte direkt in eine Art kleine Halle wo die anderen Lehrkräfte bereits warteten. Auch einige Schüler waren dabei - und ein Gorilla.
 

Die anderen Lehrer begrüßten die Gäste aus Hogwarts ebenfalls. Die anwesenden Schüler waren die Jahrgangssprecher, also so eine Art Vertrauensschüler und die Schulsprecher. Die Schuluniform der Schüler bestand aus einfachen beigen Leinentuniken und Leinenhosen, dazu trugen sie olivfarbene Umhänge. Die Jahrgangssprecher trugen jeweils noch ein Abzeichen, ebenso wie die Schulsprecher.

„Wir werden euch später bei einer Aufnahmezeremonie den unterschiedlichen Hütten zuteilen. Das könnt ihr euch so ähnlich vorstellen wie die Aufteilung auf die vier Häuser bei euch in Hogwarts. Danach erhaltet ihr entsprechend eurer Einteilung einen Anhänger mit einem Symbol.“ Erklärte die Schulleiterin weiter, als der Gorilla ein leises Grrrrr vernehmen ließ.

Der Silberrücken gehörte anscheinend zur Schule. Professor Mahalia warf dem Gorilla einen Blick zu. „Das ist Baba. Er ist so etwas wie unser Hausmeister und kümmert sich um die Instandhaltung der Gebäude und passt auf, dass sich alle an die Regeln halten.“ stellte sie den Gorilla vor, der ziemlich stolz auf seine Aufgabe zu sein schien. „Ihr könnt Baba jederzeit um Hilfe bitten und ihn alles fragen.“ Baba musterte die Hogwartsschüler eindringlich.

„Ein Anstandsgorilla, ja?“ sagte Tony leise. „Ich glaube, den sollten wir nicht verärgern, Freunde!“

Auch James und Sirius mussten zugeben, dass der Gorilla Eindruck machte.
 

Die Schüler aus Brasilien und der Schweiz waren schon am Vortag in Uagadou angekommen. Am Spätnachmittag würden die Japaner und die Australier ankommen. Bis dahin hatten sie Zeit Uagadou zu erkunden und wurden herumgeführt. Das übernahmen die beiden Schulsprecher. Ihre Namen waren Thabo und Shari. Baba begleitete sie und bildete das Schlusslicht.

„Bei der Aufnahmezeremonie werdet ihr nachher den Hütten zugeteilt. Es gibt sieben verschiedene.“ Erklärte Thabo, während er voranging. Er war ein großgewachsener, stämmiger siebzehnjähriger. „Feuer, Wasser, Luft, Erde, Wüste, Baum und Himmel. Je Element gibt es drei Hütten in welchen die einzelnen Jahrgänge untergebracht sind. Eins bis Drei, Vier und Fünf, sowie Sechs und Sieben.“

„Wie genau läuft die Einteilung auf die Hütten ab?“ wollte Daniel wissen.

„Ihr habt ja sicherlich gelesen, dass wir per Traumbotschaft darüber informiert werden, dass wir in Uagadou aufgenommen wurden.“ Sagte Shari. „Zusätzlich zur Traumbotschaft liegt am nächsten Morgen ein Stein in deiner Hand. Auf diesem Stein erscheint später das Symbol deiner zugeteilten Hütte.“ Sie zeigte ihnen einen schwarzen Stein an ihrem Armband. Darauf war mit feinen Linien etwas eingraviert. „Mti – Das Symbol für Baum.“ Sie überquerten gerade eine der Hängebrücken.

Mehr verrieten die beiden Schulsprecher nicht über die Einteilungszeremonie. Anscheinend wollten sie die Spannung aufrechterhalten. Der Rundgang dauerte über eine Stunde. Die Hogwartsschüler waren danach aufgrund der schwülen Hitze ziemlich fertig, aber auch ungemein beeindruckt von Uagadou. Ihre Einsortierung sollte gemeinsam mit den Brasilianern und Schweizern vor dem Mittagessen stattfinden. Der Speisesaal war ein großer, runder Raum in dessen Mitte sich ein großer Baumstumpf befand. Dieser bildete das Fundament und seine Wurzeln hatten sich tief in den Boden gegraben. Die Tische waren im Kreis um den Baumstumpf aufgestellt. Die Einteilungszeremonie begann mit den Brasilianern und die übrigen waren gespannt darauf zu erfahren wie genau diese von statten ging. Die Schulleiterin bat den ersten Schüler nach vorn. Er bekam einen der schon erwähnten schwarzen Steine in die Hand gelegt und musste sich auf den Baumstumpf stellen. Jetzt erkannten sie auch, dass das Schulwappen von Uagadou dort eingeritzt war. Es dauerte einen kurzen Augenblick, dann fing das Wappen an zu leuchten und Rodrigo Sanchez war von einem Wirbel aus Sand umhüllt. So schnell dieser kleine Sandsturm gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Professor Mahalia trat vor. „Nykia – die Hütte der Wüste!“ sie tippte den kleinen schwarzen Stein in Rodrigo’s Hand kurz an und das Symbol für Wüste erschien darauf. Rodrigo wurde von anderen Schülern der Nykia-Hütte an deren Tisch begrüßt. So ging es weiter, bis die Hogwartsschüler dran waren.
 

Olivia, Laura, Dylan und Tony wurden Hewa zugeteilt. Hewa bedeutete Luft, somit wurden sie von einem kleinen Luftwirbel eingehüllt. Ethan, Daniel, Charlotte und Carol wurden der Hütte der Erde - Nchi, zugewiesen. Rebecca und Charles wurden nach Moto geschickt, was Feuer bedeutete. Sara kam nach Maji, der Hütte des Wassers. Als nächste kam Rachel an die Reihe. Sie warf Lily einen nervösen Blick zu. Die Chance, dass sie von ihren Hogwarts-Mitschülern getrennt wurde, war groß. Die Schulleiterin reichte ihr einen schwarzen Stein und Rachel stieg auf den Baumstumpf. Es dauerte nur ein paar Sekunden und sie sah sich von kleinen Flämmchen eingehüllt. Ihre Hütte war also auch die Feuer-Hütte. Nachdem ihr Stein mit dem Symbol für Feuer versehen war, setzte sie sich zu Rebecca und Charles. Severus wurde recht schnell nach Maji geschickt, ebenso wie Lily. Diese war hin und hergerissen. Einerseits war sie in derselben Hütte wie Sev, aber von ihrer besten Freundin getrennt. Blieben nur noch James und Sirius übrig. Sirius trat nach vorn und der Baumstumpf brauchte fast eine Minute um sich zu entscheiden. Sirius wurde ebenfalls nach Moto geschickt. James hatte anschließend den Baumstumpf kaum betreten, da sah er sich schon von einer kleinen Wasserfontäne umgeben. James und Sirius tauschten einen Blick der alles sagte. Sie waren verschiedenen Hütten zugewiesen worden und James hatte das absolute Pech die nächsten Monate viel Zeit mit Snape und Lily verbringen zu müssen. Schlimmer hätte diese Auswahlzeremonie nicht ausgehen können.



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