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Secrets

von

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A trainer's life

Pokémon-Trainer. Was für eine idyllische Karrierevorstellung für ein elfjähriges Kind, das noch nichts von der Welt gesehen hat und bloß davon träumt, eines Tages jemand Großes zu sein. Man hätte die besten Freunde der Welt an seiner Seite, würde neue Orte besuchen, tolle Menschen kennenlernen, um mit ihnen seine und ihre Erfahrungen zu teilen und würde dabei vielleicht auf den ein oder anderen Schatz stoßen. Welch eine tolle Vorstellung. Es musste doch ein großartiges Gefühl sein, anderen Trainern zu begegnen und sie zum Kampf herauszufordern. Was gab es schöneres als einen richtig guten Kampf. Neue Pokémon, neue Attacken, vielleicht etwas, das man sich abgucken konnte. Und wenn man sie besiegte, kassierte man das Geld und zog weiter, bis man schließlich stark genug war, um in den Arenen anzutreten. Man würde einfach nach und nach alle Orden der Region einsammeln, schließlich zur Liga gehen und die Top Vier besiegen. Und schon war man Champ. Einfach, nicht wahr?

Von wegen.

Ich hoffe, ich muss euch nicht wirklich sagen, dass das wahre Leben eines Pokémon-Trainers völlig anders aussieht. Es war und ist nichts idyllisch daran, Tag für Tag durch diese verlassene Welt zu laufen, ohne zu wissen, was einen erwartet, in tiefsten Wäldern herumzuirren, in denen man sich nicht mal auskennt und die ganze Nacht dort zu campieren, bis der Morgen anbricht, irgendwann hoffentlich fremde Städte zu betreten, in denen eine Gestalt zwielichtiger ist als die andere, einen Unterschlupf für die Nacht zu finden, der meist auch bezahlt werden will. Und wie kommt man an Geld? Indem man andere Trainer herausfordert und sie mit einem Sieg ihres verdienten Geldes beraubt. Genauso kann es einem passieren, dass man selbst den Kampf verliert und sein eigenes Geld dem anderen übergeben muss, ohne zu wissen, wie man den nächsten Tag überstehen soll. So laufen die Dinge nun mal. Wenn man Glück hat, findet man vielleicht ab und zu etwas Wertvolles, das man in den kleinen Läden der Städte für etwas Geld verkaufen kann. Damit dürfte man dann wieder ein paar Tage über die Runden kommen. Ein bisschen Essen, Futter für die Pokémon, vielleicht ein Bett für die Nacht. Da überlegt man sich dreimal, ob sich die eine oder andere TM wirklich zulegt oder doch lieber etwas anspart, um noch ein bisschen länger über die Runden kommen zu können. Dabei sollte man nicht vergessen, dass auch die erschöpften Pokémon Hilfe brauchen, schließlich sind sie es gewesen, die einen die ganze Nacht vor ihren wilden Artgenossen schützten. Treue Freunde, die einem eigentlich nur das Überleben sichern. Doch wer tut das für sie? Etwa ihr Trainer?

Wohl kaum. Ein Mensch wäre wohl kaum in der Lage, ein Pokémon vor einem anderen zu schützen. Der Mensch sollte endlich aufhören, sich einzubilden, er sei besser als jedes andere Geschöpf auf der Welt. Der Mensch ist das einzige Geschöpf auf der Welt, das ohne jede Rücksicht auf Opfer bloß am Profit interessiert ist und beinahe nichts auslässt, um sich weiter hochzuarbeiten. Das gilt auch für die Pokémon-Trainer, die tagtäglich weiterziehen, um einen nach den anderen zu schlagen, sich sein Geld einzustecken und mit der Erfahrung den nächsten herauszufordern, nur um am Ende so viele besiegt und davon profitiert zu haben, dass man irgendwann an der Liga teilnehmen kann. Wer sieht denn noch bitte die wirkliche Erfahrung, die das mit sich bringt? Für die meisten ist das doch bloß mehr Geld, ein paar Erfahrungpunkte und der beste Weg zum Levelaufstieg. Sie sollten eher mal drauf achten, ihre Pokémon richtig zu trainieren, anstatt sie bloß aufzuleveln, oder einfach ihren Mund halten und aufhören, sich darüber zu beschweren, warum sie auf gleichem Level dennoch haushoch verloren haben.

Ja, manchmal hasse ich sie. Und manchmal hasse ich es, dass ich selbst ein Trainer bin und mich eigentlich zu dieser niederen Gesellschaft dazuzählen muss. Doch ich hatte nun mal meine Gründe. Persönliche Ziele. Ich hatte nie ein Interesse daran, der Champ der Pokémon-Liga zu werden, diesen verdammten Pokédex zu füllen, den Ōkido zu der Zeit entwickelte, und ich hatte auch nie vor, die Heldin zu sein. Das will ich heute noch nicht. Ich will einfach nur, dass endlich alle Geheimnisse aufgedeckt sind, dass sie entsprechend geschützt werden und die kriminellen Machenschaften gewisser Teams niemandem mehr Schaden zufügen. Und wenn ich das nicht erreichen und verhindern kann, dann soll es wer anders tun. Jemand, der dieser Aufgabe würdig ist. Und ich würde es wissen, wenn ich dieser Person begegne. Bis dahin bleibt mir nur die Möglichkeit, weiter im Geheimen zu forschen und die Polizei zu unterstützen, um nach und nach alle Verbrecher dieser Welt ihrer Strafe zuzuführen. Das ist das Mindeste, was ich noch tun kann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JustLikeHi
2017-05-27T07:52:55+00:00 27.05.2017 09:52
Sehr schönes Kapitel. Ich finde du hast dich auch sehr schön ausgedrückt. Die Schattenseite des Trainer seins. Ich bin echt gespannt und lese jetzt auch gleich weiter
LG. JustLikeHi


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