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Gefangen!

von

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Eifersucht

Hey Leut's!
 

Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat!

Ich werd euch jetzt auch nicht länger aufhalten ^^

Hier ist das 24. Kapitel!
 

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Eifersucht
 

Sesshoumaru ging einen Flur in seinem Schloss entlang, als er die besorgte Stimme Rins hörte. Er blieb nicht stehen um besser zuhören zu können, das war auch nicht nötig, schließlich konnte er gehen und trotzdem anderen zuhören, aber das Ohr, das in Rins Richtung war, zuckte leicht. Sie und ihr Gesprächspartenr waren zwar am anderen Ende des Gartens, aber nur eine Papierwand war zwischen ihnen und Sesshoumaru. So konnte er jedes Wort, das gesagt wurde, verstehen.

„... Sarah-sama weggelaufen?“

Was? Das Weib war weggelaufen?

Sesshoumaru atmete tief durch die Nase ein und suchte diese Informationen nach ihrem Geruch durch. Sie war noch in seinem Schloss, das war ihm sofort klar, aber die Gefühle, die in ihrem Geruch waren, verwirrten ihn. Da war Erstaunen, Verzweiflung, Trauer, Sehnsucht, Wut und ein kleines bisschen Freude und Erleichterung. Warum waren ihre Gefühle so durcheinander?

Sesshoumarus Neugier war geweckt und seine Ohren zuckten immer wieder um auch jedes Wort des Gespräches aufzufangen.

„Ich fürchte, das ist meine Schuld, Kleines“, Chikara klang bedauernd. Sesshoumaru blinzelte. Chikara hatte diese Gefühle bei dem Mädchen ausgelöst?

Sesshoumaru musste gegen den Drang ankämpfen sofort zu Chikara zu gehen und auf der Stelle eine Erklärung zu fordern.

„Warum sollte Sarah-sama vor Euch weglaufen, Chikara-sama?“

Das wollte Sesshoumaru auch wissen.

„Ich habe etwas zu ihr gesagt, dass sie anscheinend sehr aufgewühlt hat.“

Nun, das war definitiv wahr. Das Mädchen war sehr aufgewühlt.

„Hmm“, machte Rin. „Hat es etwas damit zu tun, dass sie heute so schlecht drauf war?“

Schien so, als wäre ihre kleine morgendliche Auseinandersetzung auch an ihr nicht spurlos vorbeigegangen.

„Ich denke schon.“

„Was habt Ihr denn zu ihr gesagt?“, fragte Rin neugierig. Und Sesshoumaru freute sich wohl zum allerersten Mal über Rins unendliche Neugier. Obwohl ‚freuen’ natürlich übertrieben war, es war mehr ein zur Kenntnis nehmen, dass sie auch nützlich sein konnte.

„Ich habe dafür gesorgt, dass sie sich über ihre Gefühle zu einer bestimmten Person klar wird“, erklärte Chikara. „Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass sie so reagiert.“

Gefühle zu einer bestimmten Person?

Sesshoumaru blieb stehen. Diese Formulierung ließ nur einen Schluss zu. Das Mädchen war verliebt. Wahrscheinlich hatte sie heute morgen auch von diesem Jemand geträumt und hatte sich deswegen nicht getarut es ihm zu erzählen.

Warum war er auf einmal so wütend?

Er schüttelte den Kopf und schob das Gefühl und die Gedanken über das Mädchen unnachgiebieg zur Seite. Dann betrat er den Raum, in dem einer seiner Vertreter, der sich um den Handel kümmerte, auf ihn wartete. Da er sofort von diesem begrüßt wurde, hörte er nicht, wie Rin erfreut quietschte und Chikara aufgeregt fragte:

„Bedeutet das, dass Sarah-sama für immer bei uns bleiben wird? Und dass ich einen kleinen Bruder bekomme?“

Chikara lachte vergnügt.

„Das kann ich leider nicht vorhersagen. Aber ich würde es doch sehr hoffen.“
 

*~*
 

Verdammt!

Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Ich und in Sesshoumaru verliebt? So ein Quatsch!

Aber warum klopfte mein Herz dann so stark? Warum fühlte ich mich auf einmal freier? Warum war ich so durcheinander, wenn es nicht die Wahrheit war? Warum war das eine so verdammt gute Erklärung für alles, was mir in letzter Zeit seltsam an mir vorgekommen war?

Gut, nicht für alles, aber das andere ließ sich durch die Verwandlung in eine Dämonin, die hoffentlich bald rückgängig gemacht wurde, und die Tatsache, dass ich zum Teil, auch wenn es nur ein kleiner war, ein Engel war.

Aber das lief alles darauf hinaus, dass Chikara recht hatte.

Konnte das sein?

War ich wirklich in Sesshoumaru verliebt?

Es war natürlich eine super Erklärung für alles. Sowohl für meine seltsamen Gefühle als auch für Lunai. Lunai! Die war natürlich wieder ne super Erklärung für meine Gefühle. Der Engel der Liebe. Kein Wunder, dass ich verliebt war!

Jetzt war ich sauer.

„Kaori.“

Ich wollte mit ihr reden. Und das sofort.

„Ich will mit dir reden.“

Hoffentlich belauschte mich kein anderer Dämon, die würden mich ja für total bescheuert halten.

„Würdest du dich vielleicht zu mir gesellen?“, fragte ich betont freundlich.

Erst passierte gar nichts. Dann plötzlich nach einem Blinzler stand Kaori vor mir. Ich schrak zurück.

„Woah, du hast mich erschreckt.“

„Wieso?“, fragte Kaori unschuldig. „Du wolltest doch, dass ich komme.“

Ich schnaubte nur. Kaori grinste.

„Wirklich witzig“, stellte ich fest.

„Tut mir Leid, anders geht es nicht“, entschuldigte sich Kaori schließlich doch. „Was gibt’s denn?“

Ich runzelte die Stirn.

„Erzähl mir doch nicht, dass du nicht weißt, was mit mir los ist. Weißt du doch sonst zufällig auch immer.“

„Ich gebe zu, ich weiß, dass Chikara dir eben gesagt hat, dass er glaubt, dass du in Sesshoumaru verliebt ist, aber ich verstehe nicht, wieso dich das wütend auf mich macht.“

„Was glaubst du denn?“, fragte ich. „Ich bin anscheinend verliebt und da ist der Engel der Liebe, der sich definitiv schon mal in mein Leben eingemischt hat.“

„Das bedeutet also, dass du meinst, dass Lunai deine Gefühle manipuliert hat und somit dafür gesorgt hat, dass du dich in Sesshoumaru verliebst?“

„Jepp.“

„Nun, dann muss ich dich enttäuschen“, Kaori klang nicht im geringsten bedauernd. „Es ist Engeln der Liebe nicht möglich die Gefühle anderer direkt zu manipulieren. Wir – oder zumindest die voll ausgebildeten Engel – können eine Art Schubs geben, aber daraus entsteht nicht auf jeden Fall Liebe. Das liegt immer an der Person selbst.“

„Was soll das denn heißen?“, wollte ich wissen.

„Nun, das bedeutet, dass diese Gefühle dir nicht aufgezwungen wurden, sondern aus dir selbst stammen“, Kaori lächelte sanft.

Ich sank zurück auf den Vorbau und starrte eine ganze Weile in die Ferne. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, dass ich mir gerade eingestanden hatte, dass ich in Sesshoumaru verliebt war und was das für Folgen haben würde.

„Ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird“, versuchte Kaori mich zu trösten.

Ich schnaubte nur.

„Lass uns nicht hier drüber reden.“

„Wenn du Angst hast, dass uns jemand belauscht, ist es unbegründet“, Kaori lächelte. „Ich habe eine Barriere um uns errichtet, die dafür sorgt, dass uns niemand belauschen kann.“

„Oh“, machte ich. „Na dann...“

„Spuck’s aus.“

„Okay“, ich holte tief Luft. „’Es wird alles gut’? Glaubst du das wirklich? Sesshoumaru hasst mich und will mich umbringen, sobald er die Möglichkeit hat.“

„Und deswegen bist du noch am Leben“, meinte Kaori trocken. „Er hasst dich so sehr, dass er dich in eine Dämonin verwandelt hat und vor einem Dämon seines Ranges behauptet, dass er dich zur Gefährtin nimmt. Und erzähl mir nicht, dass du die einzige warst, die gerade zur Verfügung stand, das ist nämlich Unsinn.“

„Und warum hat er das dann gemacht? Um sich an mich ranzumachen? So ein Unsinn“, grummelte ich.

„Ich kann keine Gedanken lesen, Sarah. Ich habe keine Ahnung, warum er dich genommen hat. Aber ich bin mir sicher, dass er dich nicht mehr töten will.“

„Und das bedeutet, dass er mich liebt?“, ich schnaubte erneut.

„Das habe ich nie behauptet, Sarah. Ich sage nur, dass er dich nicht mehr töten will. Schlussfolgerungen habe ich nicht gezogen.“

„Na super. Das bleibt also mir überlassen, was?“, ich war absolut deprimiert.

„Ach Sarah“, war das ein mitleidiger Ausdruck in Kaoris Gesicht? „Ich wünschte, ich könnte irgendetwas sagen, dass das alles für dich einfacher machen könnte.“

Ich lachte bitter. „Aber dir fällt nichts ein, nicht wahr? Ist schon okay, Kaori, ich brauch nur Zeit um das alles zu überdenken, dann geht’s mir sicher wieder besser.“

„Dann lasse ich dich besser ein bisschen alleine, was?“, Kaori wurde langsam immer durchsichtiger. „Ruf mich, wenn du mich brauchst.“

Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln, dann verschwand Kaori vollkommen und ich war alleine mit meinen Gedanken.
 

Irgendwie konnte ich fühlen, dass er hinter mir stand. Ich wollte ihm aber noch nicht gegenüberstehen, wollte ihn nicht sehen, nicht mit ihm reden und schon gar nicht schon wieder über meine Träume reden. Oder besser gesagt über die Tatsache, dass ich ihm weder meine Sexfantasie, die mit dem Wissen, dass ich in Sesshoumaru verliebt war ganz andere Dimensionen annahm, noch meinen Alptraum anvertrauen wollte.

Also tat ich so, als hätte ich ihn nicht bemerkt und starrte weiter in den Himmel. Ich hatte absolut noch nicht genug Zeit gehabt um mir zu überlegen, was ich jetzt machen sollte. Wie sollte ich mich Sesshoumaru gegenüber von jetzt an verhalten?

Ich wartete darauf, dass er mich ansprach, aber er stand einfach nur hinter mir und sagte nichts.

Schleßlich hielt ich es nicht mehr aus.

„Was gibt’s?“, fragte ich in möglichst neutralem Ton.

„Warum bist du hier?“, fragte Sesshoumaru zurück.

„Warum sollte ich dir das sagen wollen?“, wenn er mir meine Fragen nicht beantwortete, beantwortete ich ihm seine auch nicht.

„Es interessiert mich nicht, ob du es sagen willst oder nicht.“

Es war sehr einfach wütend auf Sesshouamru zu werden. Warum hatte ich mich auch in so einen Idiot verliebt?

„Beantworte meine Frage“, verlangte Sesshoumaru.

„Ich bin hier...“, verdammt, ich konnte ihm ja kaum erzählen, dass Chikara mir gesagt hatte, dass ich in ihn verliebt war, ich dann vor Chikara weggelaufen war, mich hier mit dem Engel abgesprochen hatte, der mich in diese Zeit gebracht hatte, damit ich genau diese Gefühle entwickelte, und dann versucht hatte das alles zu verarbeiten. Dann hatte ich eine Idee.

„Ich bin hier, weil du mir gesagt hast, ich soll dir aus dem Weg gehen und ich dachte, dass wir uns eher nicht in einem so abgelegenen Teil dieses Schlosses treffen.“

Ha! Das war doch mal eine gute Ausrede.

„Du lügst“, stellte Sesshoumaru fest.

„Huh?“, machte ich verblüfft. Woher wusste er das?

Ich wusste nicht, ob er wütend war, da es nicht an seiner Stimme zu erkennen gewesen war und ich ihn immernoch nicht angeschaut hatte. Ich hatte aber auch keine Lust mir darüber Gedanken zu machen, deswegen schaute ich weiter stur nach vorne.

„Was hat Chikara zu dir gesagt?“

Ich versteifte. Nein, das konnte nicht wahr sein. Hatte er etwa gehört...?

Aber dann würde er nicht fragen, was Chikara gesagt hatte. Dann würde er mich wahrscheinlich gar nichts mehr fragen, sondern irgendwelche Drohungen ausstoßen und mich umbringen, sobald wir von diesem Schloss wegwaren.

Aber die Erleichterung, die ich einen Moment lang verspürt hatte, verschwand schnell. Woher wusste er, dass ich überhaupt mit Chikara gesprochen hatte? Und wie sollte ich auf diese Frage antworten? Die Wahrheit kam nicht in Frage und lügen schien nicht zu funktionieren. Also, was sollte ich machen?

„Antworte“, es war eine gewisse Schärfe in Sesshoumarus Stimme. Warum wollte er das eigentlich überhaupt wissen?

„Er hat sich dafür entschuldigt, dass Kushisa mich angegriffen hat“, zum Glück war mir das noch eingefallen. Das war keine Lüge und vielleicht wusste Sesshoumaru ja nur, dass ich mit ihm gesprochen hatte. Dann sollte diese Antwort eigentlich genügen.

„Das war nicht, was ich wissen wollte“, stellte Sesshoumaru fest und meine Hoffnung verschwand. Verdammt, er wusste doch mehr. Woher wollte ich gar nicht wissen. Ich konnte mir unter anderem nämlich sehr gut vorstellen, dass Chikara die Tatsache, dass ich Sesshoumarus Partnerin spielte falsch verstanden hatte und jetzt versuchte uns zu verkuppeln.

„Warum fragst du nicht einfach Chikara, was du wissen willst?“, schlug ich vor. „Ich hab nämlich eigentlich keine Lust es dir zu sagen.“

Sesshoumaru knurrte und jetzt brauchte ich nicht mehr zu überlegen, ob er wütend war oder nicht, denn es war ziemlich eindeutig. Schien so als hätte ich es schon wieder geschafft ihn wütend zu machen.

„Was willst du machen, wenn ich es dir nicht sage? Mich zu Tode bedrohen?“

Kaum waren die Worte draußen, wünschte ich, ich hätte sie nie gesagt. Warum konnte ich denn nie meinen Mund halten? Nein, ich musste immer auf den wunden Punkt drücken, musste Sesshoumaru immer herausfordern. Das war definitiv keine gute Angewohnheit.

Eine Hand packte meinen Arm, zog mich hoch und drehte mich gleichzeitig, sodass ich, als ich wieder auf meinen Füßen stand, in Sesshoumarus Richtung guckte. Ich hatte nur mit Mühe einen überraschten Aufschrei unterdrücken können und starrte jetzt auf Sesshoumarus Brust, die wie immer von einem weißen Kimono verdeckt war. Eigentlich eine Schande...

Oh mein Gott, das gerade hatte ich nicht wirklich gedacht, oder?

Ich fühlte, wie mein Gesicht heiß wurde, was bedeutete, dass ich gerade knallrot geworden war. Super. Ich wollte gar nicht wissen, was Sesshoumaru jetzt gerade von mir dachte... Aber da ich das auch sonst nicht wissen wollte, war das eigentlich nichts besonderes.

Sesshoumarus Hand umfasst meine Wange und zwang mich aufzusehen. Bevor ich darüber nachdenken konnte, traf mein Blick auf Sesshoumarus. Entgegen meiner Erwartungen war sein Blick nicht kalt und voller Hass, sondern irgendwie... anders. Natürlich war da Wut, aber auch etwas anderes, etwas ernstes, das ich nicht interpretieren konnte.

„Wer ist es?“, fragte Sesshoumaru. Ich blinzelte verwirrt.

„Wer ist wer?“

Sesshoumarus Blick verfinsterte sich. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, von wem er sprach und sagte ihm das auch.

„Der Mann in den du verliebt bist.“

Ich starrte ihn an.

„Was...?“

Diese Worte aus seinem Mund zu hören war irgendwie unwirklich und rief mir in Erinnerung, warum wir hier so standen. Das war ein weiterer Versuch von ihm etwas aus mir herauszubekommen, dass ich ihm nicht erzählen wollte. Die Erkenntnis dieser Tatsache riss mich aus der Paralellwelt in der ich steckte, seit ich in seine Augen geschaut hatte. Und irgendwie tat es weh.

Ich machte einen Schritt nach hinten, weg von Sesshoumaru. Doch bevor ich auch nur einen Schritt weiter gehen konnte, war Sesshoumarus Arm um meine Hüfte und zog mich zurück.

„Sag es mir“, forderte er. Ich konnte ihn nur anstarren. Die Wut in Sesshoumarus Augen nahm zu.

„Lass mich“, brachte ich hervor. Sesshoumarus Augen verschmälerten sich und er zog mich noch näher, sodass unsere Körper sich berührten.

„Nicht bevor ich es weiß.“

„Ich bin nicht in einen Mann verliebt“, und das war sogar die Wahrheit. Das Ziel meiner Gefühle war ein Dämon. „Chikara hat sich geirrt, ich bin nicht verliebt!“

„Du lügst schon wieder.“

„Tu ich nicht!“, widersprach ich. „Und jetzt lass mich gehen!“

Was dann geschah, sollte ich nie wirklich verstehen.

Mit einem Knurren versank Sesshoumaru seine Hand in meinen Haaren, drehte meinen Kopf zurück zu ihm und presste seine Lippen auf meine. Ich erstarrte.

Es war bei weitem kein sanfter Kuss. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals mit solcher Intensität geküsst zu haben. Irgendwann während des Kusses hatte ich meine Finger in Sesshoumarus Haori gekrallt und begonnen den Kuss zu erwidern.

Schließlich löste sich Sesshoumaru von mir, seine Augen dunkel und gleichzeitig leuchtend, viel zu intensiv um lange in sie zu schauen.

Als ich meinen Blick von seinem löste, wurde mir bewusst, was gerade passiert war. Sesshoumaru hatte mich geküsst! Ich hatte ihm nicht gesagt, was er wissen wollte und er hatte mich geküsst.

Dieses Wissen war wie ein Schlag ins Gesicht. Der Kuss bedeutete ihm nichts. Es war nur ein weiterer Weg um mich dazu zu bringen das zu machen, was er wollte.

Mir entwich ein erstickter Laut und ich schaffte es irgendwie mich von ihm loszureißen. Während ich rannte, stiegen mir Tränen in die Augen und ich versuchte gar nicht erst sie zu unterdrücken.

Sesshoumaru hatte mich geküsst um sein Ziel zu erreichen. Dieser Kuss bedeutet nichts für ihn.

Ich ging in die Knie, schlang meine Arme um mich und ließ meinem Kummer freien Lauf.

*

„Sieh an, sieh an“, sagte eine Stimme. „Was haben wir denn da?“

Ich blinzelte und hob den Kopf von meinen Knien um zu sehen, wer gesprochen hatte. Bei meinem Glück waren das jetzt ne Gruppe Menschen, die auf Dämonenjagd waren.

Ich hob den Kopf und war erst einmal erleichtert. Keine Fackeln und Sensen schwingende Gruppe Menschen. Dafür ein Dämon, der zwar vom Körperbau her als Mensch durchgehen würde, aber definitiv keiner war. Kein Mensch hatte lilanes Haar und weiße oder keine – das konnte man schlecht sagen – Iriden*. Die Augen hatten schon was gruseliges, das wurde aber durch ein freundliches Lächeln ausgeglichen.

Misstrauisch starrte ich ihn an.

Jemand, der freundlich lächelte, machte mich merkwürdiger Weise nervöser als es jemand gemacht hätte, der mich angefeindet hätte. So langsam bezweifelte ich, dass ich jemals wieder ein normales Leben führen könnte, selbst wenn ich irgendwann von Lunai zurück in meine eigene Zeit und Welt gebracht würde.

Schön, der Gedanke deprimierte mich noch mehr – wenn das überhaupt noch möglich war...

„Hey, ignorierst du mich?“, fragte der Dämon.

„Wenn ich es tue, wirst du dann verschwinden?“, wollte ich wissen.

Er lachte bloß. „Frech – so mag ich sie.“

„So magst du wen?“

„Meine Spielzeuge“, er lächelte immer noch freundlich, was die Situation noch unheimlicher machte. Hatte er gerade echt ‚Spielzeug’ gesagt? Damit meinte er doch nicht etwa mich?

„Und ich soll eins von deinen Spielzeugen werden?“, fragte ich vorsichtig.

„Du hast nichts dagegen? Na, das nenne ich mal einen Glücksgriff“, der Typ strahlte übers ganze Gesicht. „Normalerweise machen die Dämoninnen immer Probleme...“

Er machte ein verwirrtes gesicht, als würde er überhaupt nicht verstehen, warum jemand etwas dagegen haben würde, sein Spielzeug zu sein.

„Also... ich hab eigentlich nciht gesagt, dass ich nichts dagegen hab“, begann ich vorsichtig. „Es war erstmal nur eine Frage.“

Der Dämon runzelte die Stirn. „Bedeutet das, dass du nicht mein Spielzeug sein willst?“

„Tut mir Leid“, ich zuckte die Schultern. „Vielleicht findest du ja jemanden, der bereit ist mit dir zu spielen. Ich bin zur Zeit überhaupt nicht in der Stimmung.“

Ich stand auf, klopfte meinen Kimono ab und wollte schon gehen, als ich sein Gesicht sah. Oder, um genauer zu sein, seine Augen. Seine Iriden waren immer noch weiß, aber das darumliegende, vorher auch weiß gewesene Gewebe, war blutrot geworden. Sein Gesicht hatte sich vor Wut verzerrt und er presste seine Hände so stark in Fäuste, dass seine Krallen sich in seine Handflächen bohrten und man Blut sehen konnte. Alle Instiknte in mir schrieen nach Flucht.

„Du weigerst dich, mein Spielzeug zu sein? Du undankbares Biest! Weißt du denn nicht, was für eine Ehre es ist von mir ausgewählt worden zu sein?“

„Nicht wirklich, sollte ich?“, ich konnte es einfach nicht lassen, wütende Dämonen schienen in mir irgendwas wachzurufen, dass dafür sorgte, dass ich auch wirklich nie die Klappe halten konnte.

„Ja, das solltest du!“

„Hm, ich will dich ja nicht enttäuschen, aber um zu wissen, was für eine Ehre es ist, von dir ausgesucht zu werden, müsste ich erst einmal wissen, wer du bist.“

„Du weißt nicht, wer ich bin?“, empört starrte der Typ mich an. „Ich bin einer der mächtigsten Dämonen, denen du begegnen kannst! Und du weißt nicht, wer ich bin?“

„Bist du mächtiger als... zum Beispiel die vier Lords der Himmelsrichtungen?“, fragte ich vorsichtig. Schien mir, als würde der Typ unter einem heftigen Fall von Größenwahn leiden.

„Ha! Die Schwächlinge sollten nicht in meine Nähe kommen. Denen würde ich es zeigen!“

Ich starrte ihn an. Japp, definitiv Größenwahn. Die dämonische Ausstrahlung von diesem Typen war nämlich nicht besonders toll, wenn man sie mit Sesshoumarus oder Chikaras verglich. Eine Bedrohung für mich war er leider trotzdem noch.

„Weißt du, zwei von ihnen sind gerade in einem Schloss in der Nähe. Wenn du willst, stelle ich dich vor“, bot ich liebevoll an.

„Du meinst, du kennst sie?“, ein Glitzern erschien in seinen Augen. Das war mir gar nicht geheuer. „Das bedeutet, wenn ich mit dir spiele werden noch mehr Leute meinen Namen kennen.“

„Na ja, wenn du willst, dass sie deinen Namen erwähnen, wenn sie die unwürdigsten Gegner zweier ihrer Lords erwähnen...“

Ich kam nicht dazu den Satz zuende zu sprechen, denn das Blut in den Augen des Dämons verdunkelte sich so sehr, dass es fast schwarz wurde und ich wusste, dass ich einen schweren Fehler begangen hatte. Jetzt war er wirklich wütend und das war gar nicht gut für meine Gesundheit.

Er kam auf mich zu und ich tat das, was mir in dem Moment am sinnvollsten erschien. Ich drehte mich um umd rannte so schnell ich konnte.

Hinter mir konnte ich den Verrückten lachen hören.

„Du willst also doch spielen? Nur zu gerne!“

Und ich rannte mal wieder um mein Leben. Obwohl... so oft hatte ich das noch gar nicht gemacht. Und diesmal rannte ich deutlich schneller, als ich es je zuvor getan hatte. Zumindestens war das Dämonensein zu irgendetwas gut.

Aber anscheinend nicht gut genug, denn der Dämon holte immer weiter auf. Verdammt, noch nicht einmal beim Weglaufen half es mir, dass ich eine Dämonin war. Ich hatte einfach keine Lust mehr.

Was für einen Sinn hatte es wegzulaufen, wenn ich doch von dem Dämon eingeholt werden würde?

Gar keinen. Also blieb ich stehen und drehte mich um. Dann verschrenkte ich die Arme vor der Brust und sah ihm entgegen. Ich hatte genug davon ständig wegzulaufen.

Der Dämon blieb vor mir stehen und starrte mich aus seinen gruseligen rot-weißen Augen an.

„Du willst doch nicht spielen?“, fragte er enttäuscht.

„Bringst du mich jetzt um?“, fragte ich zurück.

„Willst du nicht lieber doch ein bisschen weglaufen? Beute fangen macht so viel Spaß...“

„Vergiss es“, riet ich ihm.

„Na gut“, es sah fast so aus, als würde er schmollen. „Dann muss ich dich eben umbringen, weil du mich beleidigt hast.“

„Tu was du nicht lassen kannst.“

„Hach, ich hatte gehofft, du würdest dich wenigstens wehren. Mit jemandem kämpfen macht fast genauso viel Spaß wie Fangen zu spielen.“

„Du bist total gaga“, stellte ich fest. „Ein Irrer.“

Gut, das hatte ich nicht jetzt erst festgestellt, aber was anderes fiel mir nicht ein.

„Was?“

Seine Augenbrauen stießen in der Mitte fast zusammen und er schien zu überlegen, was ich wohl damit sagen wollte.

„Du hast mich gerade wieder beleidigt, oder?“, fragte er schließlich.

Was sollte ich darauf antworten?

„Jepp“, ich entschien mich für die Wahrheit. „Besonders helle bist du auch nicht, oder?“

„Jetzt hab ich aber genug!“

Ich zuckte zusammen. Wer hätte gedacht, dass er anfangen würde rumzuschreien?

„Ist mir egal, ob ich zum Spielen komme oder nicht, du stirbst jetzt!“

Ich sah ihn nur an.

„Aber wie bringe ich dich um?“, fragte er und die Frage schien ihn tatsächlich zu beschäftigen. „Würgen? Nein, das ist zu langweilig. Verhungern lassen? Nein, das dauert zu lange. Verdursten? Zu langweilig. Folter! Ach nee, danach tun mir immer die Ohren weh...“

Ich starrte ihn weiter an, diesmal aber in ehrlicher Verwunderung. Er konnte sich nicht entscheiden, auf welche Art er mich umbringen wollte?

Das war die absolute Krönung des Tages. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich begann aus vollem Halse zu lachen.

Jetzt war es an dem Dämon mich anzustarren. Dann schlug er sich mit der Faust in die Flache Hand.

„Ich hab’s! Ich werde dir deinen frechen Kopf abschlagen!“

Ich verstummte.

„Wird das nicht eine riesen Sauerei?“, gab ich zu bedenken.

„Das ist egal“, meinte der Dämon nach kurzem überlegen. „Solange ich dich los bin.“

Und plötzlich fragte ich mich, was ich hier eigentlich machte. Ich überlegte mit einem Dämon, was wohl die beste Methode war um mich umzubringen. War ich vollkommen verrrückt geworden?

„Ich kann auch einfach gehen“, schlug ich vorsichtig vor. „Ich denke nicht, dass wir uns nochmal begegnen werden, also wärst du mich auch so für immer los.“

„Ja, aber wo bleibt denn dann mein Spaß?“, fragte der Dämon. „Wenn ich dich einfach so gehen lasse, ist mir wieder lagweilig...“

Es war hoffnungslos. Der Typ war verrückt, da würde ich nichts ausrichten können. Aber ich wollte nicht sterben! Ich war schlecht drauf und Sesshoumaru hatte einen Kuss benutzt um Antorten aus mir heraus zu bekommen, aber das war noch lange kein Grund zum Sterben. Außerdem wollte ich es Lunai und Kaori heimzahlen, dass sie mich in so eine bescheuerte Situation gebracht hatten.

„Und was ist mit meinem Spaß?“, vielleicht konnte ich ihn ja auf der Ebene überzeugen. „Ich glaube nicht, dass sterben Spaß macht, deswegen wäre das gar nicht gut für mich.“

„Hmm, das ist natürlich wahr...“, simmte er mir zu und in mir stieg Hoffnung auf. „Aber mein Spaß ist wichtiger als deiner, schließlich hast du mich beleidigt.“

Verdammt.

Der Dämon umkreiste mich langsam.

„Hmm, wie geh ich das ganze jetzt an...?“

Er kam vor mir zum Stehen und musterte mich von oben bis unten.

„Würdest du mal deine Haare aus dem Weg machen?“

„Damit du schauen kannst, wie du mich am besten köpfen kannst?“, fragte ich entgeistert. „Ganz sicher nicht.“

„Ach komm, sei doch kein Spielverderber“, schmollte er.

„Wenn mein Leben auf dem Spiel steht, bin ich gerne ein Spielverderber“, gab ich irritiert zurück.

Er murmelte irgendwas, das ich nicht verstand, aber ich war mir sicher, dass es nicht schmeichelhaft war. Dann, plötzlich, drehte er den Kopf nach rechts und starrte in den Wald. Gleichzeitig begann etwas in mir leicht zu prickeln. Das Gefühl kam mir bekannt vor...

Was war es doch gleich?

Ach verdammt, wozu waren meine Instinkte gut, wenn sie die Hälfte der zeit gar nicht erst auftauchten und ich die andere Hälfte der Zeit nicht wusste, was sie mir sagen wollten?

Schließlich ging mir ein Licht auf. Dieses Prickeln war immer da, wenn Sesshoumaru in der Nähe war.

Und sobald ich es erkannt hatte, sah ich etwas weißes zwischen den Bäumen. Sesshoumaru hatte es nicht eilig, er kam langsam immer näher.

Der Dämon starrte ihn an und ich hatte das leichte Gefühl, dass er nicht glauben konnte – oder wollte -, was er sah.

Sesshoumaru blieb einige Meter von uns entfernt stehen. Unsere Blicke trafen sich und ich konnte die Wut tief in seinen Augen sehen.

„Komm“, sagte er, drehte sich um und ging wieder. Ich blinzelte ein paar mal, dann verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und sagte ärgerlich:

„Wenn du glaubst, du kannst mich, nach dem, was du getan hast, einfach rumkommandieren hast du dich gewaltig geirrt.“

Sesshoumaru blieb stehen und drehte sich um.

„Ich sollte dich einfach hier lassen“, sagte er schienbar gelassen, aber ich konnte den eisernen Unterton heraushören.

„Warum tust du’s dann nicht?“, schlug ich vor. Gott, ich war wirklich wahnsinnig! Ich forderte gerade meine einzige Chance auf Leben auf mich dem Tod zu überlassen.

„Ja, warum überlässt du sie nicht mir?“, wollte der Dämon wissen. „Ich hab schon einen Plan, was ich mit ihr machen werde...“

Sesshoumaru hob eine Augenbraue und sah den Dämon an. Der verstummte sofort.

„Ach, da fällt mir ein, hattest du nicht gesagt, du wolltest den zwei schwächlichen Lords, die hier sind mal zeigen, was wahre Stärke ist?“, wenn ich Sesshoumaru und den anderen Dämon gegeneinander aufhetzte, kam ich vielleicht davon. „Oder hast du nur angegeben?“

„Habe ich nicht“, empörte sich der Dämon. „Wenn mir einer von denen über den Weg läft, mache ich sie fertig.“

„Tatsächlich?“, ich grinste. „Dann darf ich vorstellen; Sesshoumaru, Lord des Westens.“

Er wurde blass und starrte Sesshoumaru an. Dessen Aufmerksamkeit war allerdings auf mich gerichtet.

„Es wird nicht klappen“, sagte er ruhig.

„Was?“, ich blinzelte und machte einen auf unschuldig.

Sesshoumaru hielt es anscheinend für unter seiner Würde zu antworten.

Ich wandte mich wieder zu dem – für mich – namenlosen Dämonen um und sah, dass sich auf seinem Gesicht ein entschlossener Ausdruck ausbreitete. Na immerhin der machte annähernd, was ich mir vorgestellt hatte.

Auch Sesshoumaru bemerkte die Veränderung an dem Dämon und ich meinte, dass er für einen Augenblick irgendwie genervt ausssah, aber ich musste mich täuschen. Selbst wenn er das gefühlt hätte, hätte er es niemals gezeigt.

„Nun, dann werde ich dir jetzt wahre Stärke zeigen“, beschloss der Dämon und bevor ich mich darüber freuen konnte, dass mein Plan geklappt hatte, raste er schon auf Sesshoumaru zu.

Der wandte zum ersten Mal seine gesamte Aufmerksamkeit dem Dämon zu und ich nutzte die Chance und verschwand in den Wald. Jetzt war ich froh, dass ich vorhin nicht bis zur Erschöpfung gelaufen war, denn sonst wäre ich sicher nicht weit gekommen.

Gut, besonders weit kam ich auch so nicht. Nach nicht einmal zwei Minuten landete Sesshoumaru vor mir. Ich konnte gerade noch so abbremsen, sonst wäre ich volle Kanne in ihn reingerannt. Dummerweise stand ich so sehr nahe vor ihm und da Sesshoumaru meinen Arm gegriffen hatte und mich festhielt, kam ich auch nicht mehr weg. So nahe bei ihm zu stehen, machte mich nervös, vor allem weil ich jetzt wusste, wie es sich anfühlte eng an ihn gepresst zu sein und seine Körper und sein Wärme zu spüren.

Sesshoumaru sagte gar nichts und wir sahen uns eine Weile nur in die Augen. In seinen konnte ich seinen Ärger auf mich sehen und ich hoffte bloß, dass in meinen nicht zu sehen war, wie zittrig ich innen drin war, wie sehr ich mir wünschte genau hier zu sein, gleichzeitig aber nur noch weg wollte.

Schließlich wandte ich meinen Blick ab, da ich befürchtete, dass Sesshoumaru ganz genau sehen konnte, was mit mir los war. So kam es für mich sehr überraschend, als sich Sesshoumarus Arm um meine Hüfte legte, er mich hochhob und wie einen Sandsack über seine Schulter warf.

„Hey!“, empörte ich mich. „Was soll denn das werden?“

Anstatt mir eine Antwort zu geben, setzte Sesshoumaru in Bewegung und ging völlig ruhig, als ob es überhaupt keinen Unterschied machte, ob ich auf seinem Rücken war oder nicht, in Richtung Schloss. Ich nahm zumindest an, dass es Richtung Schloss war, denn auch mein Orientierungssinn war von meiner Umwandlung in eine Dämonin unangetastet geblieben – so gut wie gar nicht vorhanden.

Ich war stinksauer.

„Was soll das eigentlich?“, beschwerte ich mich. „Ich bin doch kein Gepäck, dass du durch die Gegend tragen kannst!“

„Da du offensichtlich nicht in der Lage bist in die richtige Richtung zu laufen, muss ich eben auf andere Weise dafür sorgen, dass du mitkommst“, ließ Sesshoumaru sich schließlich zu einer Antwort herab.

„Aber doch nicht so!“, protestierte ich. „Du hättest doch einfach was sagen können.“

„Da du ja der Meinung bist, ich könne dich nicht herumkommandieren, erschien mir das sinnlos“, gab er zurück.

„Aber es gib auch andere Möglichkeiten der Verständigung außer Kommandos“, grummelte ich. Er schaffte es, alles was ich getan hatte gegen mich zu wenden. Wie frustrierend war das bitte?

Darauf bekam ich keine Antwort. Sesshoumarus Schweigen wiederum machte mich so sauer, dass ich wie blöde zu strampeln begann.

Einer von Sesshoumarus Armen legte sich daraufhin über meine Unterschenkel. Es war so erfolgreich wie ein Stahlband, ich konnte meine Beine überhaupt nicht mehr bewegen. Das machte mich aber nur noch wütender, und ich zappelte mit dem Teil meines Körpers, den ich bewegen konnte nur noch stärker.

„Hör auf“, sagte Sesshoumaru und ich konnte soviel unterdrückte Wut in seiner Stimme hören, dass ich trotz meiner Wut auf ihn aufhörte. Ich hatte heute bei weitem genug durchgemacht und musste nicht auch noch am falschen Ende von Sesshoumarus Krallen sein.

Also ertrug ich es, dass mir das Blut in den Kopf lief, was ziemlich unangenehm war und Sesshoumarus Schulter in meinem Magen war auch nicht gerade bequem. Was machte man nicht alles für ein bisschen Ruhe und Frieden...

Schließlich blieb Sesshoumaru stehen und setzte mich wieder auf dem Boden ab. Ich rieb meinen Bauch und starrte ihn böse an, was er natürlich ignorierte.

„Bist du jetzt bereit dich zu benehmen?“, fragte er.

„Wann habe ich mich denn nicht benommen?“, wollte ich ehrlich erstaunt wissen.

Sesshoumaru sah mich eine Weile an und ich hatte das Gefühl, dass er überlegte, ob ich es ernst meinte oder ob ich ihn reinlegte.

Ich hatte keine Ahnung zu was für einem Schluss er gekommen war, denn er setzte sich in Bewegung und ging weiter in Richtung Schloss, dass ich kurz darauf zwischen den Bäumen sehen konnte.

Widerwillig folgte ich ihm. War ja nicht so, als hätte ich wirklich Lust mehr Zeit in diesem Wald zu verbringen oder noch mal auf irgendwelche Dämonen zu stoßen. Apropos Dämon...

„Was hast du mit dem Dämon gemacht?“, fragte ich neugierig. Irgendwie hatte ich den in meiner Wut total vergessen.

Sesshoumaru blieb nicht stehen und sah mich nicht an. Aber er antwortete mir.

„Er hat mich angegriffen, also habe ich ihn getötet.“

Sofort fühlte ich mich schuldig. Schließlich hatte ich ihn aufgehetzt. Er hätte Sesshoumaru sicher nicht angegriffen, wenn ich ihn nicht daran erinnert hätte, dass er den Lords eine Lektion erteilen wollte. Ich hatte ihn zwar nicht getötet, aber ihn in den sicheren Tod geschickt, was fast genauso schlimm war.

„Ich hätte ihn auch getötet, wenn er mich nicht angegriffen hätte“, Sesshoumarus Stimme riss mich aus den Gedanken und ich starrte ihn aus großen Augen an. „Er wollte dich töten, als dein zukünftiger Gefährte ist es meine Aufgabe sämtliche Gefahrenquellen aus dem Weg zu räumen.“

„Ja, aber...“, mir hatte es die Sprache verschlagen. Hatte Sesshoumaru mir gerade meine Schuldgefühle ausgeredet? Und dann diese Partner Sache...

Ich versuchte erneut meine Gedanken zu formulieren.

„Aber du bist doch nicht...“, Sesshoumarus Blick brachte mich zum Schweigen. Wurden wir etwa schon wieder belauscht? „Es war doch keiner da, warum musstest du ihn töten?“

„Er war da“, war die simple Antwort. Als er sah, dass ich damit nicht viel anfangen konnte, fuhr er fort. „Ich hätte nicht riskieren können ihn am Leben zu lassen. Wennn er wusste, wer ich bin, erfahren hätte, wer du bist, und es weiter erzählt hätte, hätte das einen Aufruhr ausgelöst.“

Ich war ganz baff, dass er soviel gesagt hatte, ohne dass ich ihn dazu hatte auffordern müssen, schaffte es aber schließlich doch meine Gedanken soweit zu sortieren, dass ich antworten konnte.

„Aber bis er es herausgefunden hätte, wären wir doch sicher von hier weg und da wir diese Sache ja nicht durchziehen, ist es bis dahin dann doch egal oder nicht?“

„Nein“, und mehr schien er nicht sagen zu wollen, denn er drehte sich wieder um und ging los.

Ich starrte eine Weile seinen Rücken an, dann ging ich ihm langsam hinterher. Sah so aus, als ob ich mich mit diesen Informationen zufrieden sein musste.
 

TBC!
 

Das war's dann auch schon wieder ^^

Würde mich freuen, wenn ihr einen Kommi hinterlasst und mir sagt, was ihr von dem Kapitel haltet.
 

Kestrel



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-07-18T22:14:11+00:00 19.07.2006 00:14
Dat it wahnsinn! oO (gerade ne Kommedyserie geguckt hab)
Ich hasse es wenn ihr fiesen Autoren an so einer Stelle aufhört! *snif*
Das ist: unfair, gemein, mach mich total fertig, nervenzereißend, sorgt für eine überdosis Schockolade...

Das ist doch nicht nett!

Als Enttschädigung schreibst du ganz schnell weiter, ja? *smile* Oder bist du schon in Bayern? *heul*

Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiinnnnn!

*schultern zuck* Kann mann halt nichts machen!

Aber jetzt im ernst, du hast einen spizen Schreibstil der sich super lesen lässt, außerdem scheinst du in jedem deiner Kappi Spannung einzubauen die den Leser dazu verleitet sich auf das nächste Kappi zu freuen!^^

Mach weiter so,...

Nymphe_
Von: abgemeldet
2006-06-27T20:39:02+00:00 27.06.2006 22:39
Wow! oO
Die FF ist der Hammer, und irgendwie *einatme* ... ich hab keine Ahnung wie ich das sagen soll! Einfach wahnsinn!

Mach bitte ganz schnell weiter...

Bitte, sonst sterbe ich und das willst du doch nicht!

Oder?
Von: abgemeldet
2006-06-09T19:07:32+00:00 09.06.2006 21:07
heeey!! ^^ ich bin auch gerade fertig geworden *puh* und jetzt hörts schon auuuuf *nain nain nain* >_<
deine fanfic ist echt eine der besten, die ich bisher gelesen habe ^^ *toll toll toll* ...also mach schnell weiter, oki? ^^...
Von: abgemeldet
2006-06-04T19:11:56+00:00 04.06.2006 21:11
Hey Kim, hier ist Lisa (winkt)!
Waah, erst hab ich 24 Kapitel am Stück lesen können und jetzt muss ich warten!!!
Nicht nur, dass es total spannend ist, ich bin auch noch so ein großer Sesshoumaru-Fan, es geht gar nix mehr XD
Will auch Sarah sein!
Von: abgemeldet
2006-05-21T08:12:14+00:00 21.05.2006 10:12
o.k. kommt ein bisschen spät... Sorry!! -.-°

Tolles kapi, genau wie die anderen auch!!!
Die beiden reden aber auch aneinander vorbei...... *seufz*
Hoffe du lässt Sarah nicht mehr so lange leiden! *g*
bye
Sw
Von:  black_wolf
2006-05-06T22:21:35+00:00 07.05.2006 00:21
sorry, dass ich erst jetz schreib -.- un du hattest mich sogar informiert -.- ich hoff, du kannst mir nochma verzeihn xD aber das chap war wirklich sehr schön *gg* nach so langer zeit ein schöner gelungener einstieg wieder xD nachdem sich ja sowieso jeder gefragt hatte, was nach dem letzten satz des vorigen chaps passieren würde, war das echt klasse un ich muss zugeben, mehr als nur gelungen xD haste richtig gut hinbekommen ;)))
gruß
black_wolf
Von:  luchia1
2006-05-04T11:11:58+00:00 04.05.2006 13:11
Geile FF mach schnell weiter bin total gespannt wie es weiter gehen soll Sesshoumarus reaktionen sind richtig geil ;P
HDGDL deine Luchia1 ;D
Von: abgemeldet
2006-05-01T13:49:52+00:00 01.05.2006 15:49
hurra endlich ging es weiter, das kp war echt supa toll, eines der schönsten überhaupt^^
besonders sess in seinem kleinen eifersuchutswarn *g*
hoffe das nächste kp kommt schneller on
gruß
engelchendiemaus
Von: abgemeldet
2006-05-01T08:09:30+00:00 01.05.2006 10:09
Oh fantastisch, einfach grandioso. ^-^

Bin total gespannt wie es mit den beiden weiter gehen wird, immerhin war es ziemlich gemein.

Hinterlass mit wieder ne Ens.

Bye


24
Von:  toto-Ro
2006-04-30T12:44:10+00:00 30.04.2006 14:44
Cool!
Wir kommen langsam voraaaan!
*freuz*
Zwar brauchen deine kapitel immer etwas, aber wenigstens kommen sie uuuuund sind total schööön und sind meistens auch ziemlich lang!
*rumhüpfz*

Sarah tut mir leid... ihr passiert sowas auch immer wieder XDD die hat echt ein talent dafür in schwierigkeiten zu kommen und Fluffy und Sarah haben beide auch probleme mit der kommunikation untereinander *lol*
Die verstehen sich ja am laufenden bande falsch XDDD

^^° Na ja, das macht das ganze spannender, nee?
Ich hoffe dann, dass es bald weitergeht und ich finde das mit der Ens trotzdem total lieb ^.^ selbst wenn es dir auch was bringt... Denn ohne würde ich nie ein kapitel mitbekommen *knuddel*
Arigatou!

Bis zum nächsten chap dann ^^


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