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Die Geschichte der Chloé Depardieu
von

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Der Nachtwächter

INT. IM MUSEUM, HAUPTHALLE – PARIS, FRANKREICH – TAG
 

DIE LEHRERIN hat rotes Haar, grüne Augen. Sie ist mit ihrer Klasse auf einer Exkursion im Naturkundemuseum.
 


 

DIE LEHRERIN

(zeigt nach links)

Das hier ist das Skelett eines Triceratops, einer der wehrhaftesten Pflanzenfresser der Urzeit. Dieser war einer der letzten Dinosaurier der Welt und lebte vor siebenundsechzig bis fünfundsechzig Millionen Jahren im nordamerikanischen Westen.

CHLOÉ

Das ist sehr erstaunlich.

LAURENCE

Hm?

DIE LEHRERIN

Möchten Sie uns etwas mitteilen, Madame Depardieu?

CHLOÉ

Bei uns in Kanada und auch in den US-Staaten sind die Knochengerüste sehr selten vollständig erhalten, doch hier steht er vor mir.

(mustert das Gerüst)

Auch, wenn es sich um den häufigsten Dinosaurier zu seiner Zeit handelt, ist es noch immer ein Wunder ihn komplett zu sehen.

DIE LEHRERIN

Da stimme ich Ihnen zu, Madame, aber das war noch nicht alles. Neunzehnhundertundneun fing es mit dem gefundenen Schatz bei Paris an.

LAURENCE

Schatz? Es gibt Schätze in Frankreich?
 

JULIEN RICHARD hat blondes Haar und blaue Augen. Er ist 17 Jahre alt.
 


 

JULIEN

Überall gibt es Schätze, Laurence.

(seufzend)

Aber nun zurück zum Thema: In diesem Jahr fand der berühmte Fossiliensammler George Stemberg den fünfundsechzig Millionen alten Schädel dieses Geschöpfes.

CHLOÉ

Kurz darauf später - aber noch im selben Jahr - entdeckte ein weiterer Forscher Barnum Brown bei Hell Creek in Montana Teile eines anderen Dinosauriers.

LAURENCE

Ah, verstehe und hier finden wir ihn vollständig wieder. Nur wozu dient das Geweih eigentlich? Oder was auch immer das sein soll.

JULIEN

Liegt es denn nicht auf der Hand, Laurence? Es handelt sich um einen Dickschädel mit drei Hörnern, wenn man genauer hinsieht.

CHLOÉ

Das beantwortet nicht die Frage.

(verschränkt die Arme)

Sie dienten entweder zum Angriff oder zur Verteidigung. Nicht einmal für den weltberühmten Tyrannosaurus Rex war der Triceratops eine leichte Beute.

JULIEN

Mag sein, aber das war noch nicht alles, denn Forscher glauben, dass er mit über fünfundzwanzig Kilometer pro Stunde seine Angreifer rammen konnte.

(zu Chloé)

Ach, Chloé, gibt es im American Museum Of Natural History nicht ein komplettes Skelett? Weißt du zufällig etwas darüber? Das interessiert mich jetzt schon, denn -

CHLOÉ

Ich sagte nicht, dass es in den US-Staaten keine geben würde, Julien. Gewiss gibt es ein vollständiges Gerüst. Da liegst du mit deiner Annahme richtig.

JULIEN

Selbstverständlich, denn ich habe immer Recht.

DIE LEHRERIN

Genau und jetzt nehmen Sie Ihr Heft und einen Stift heraus. Dabei möchte ich, dass Sie sich das Knochengerüst eines Dinosauriers aussuchen und einige Notizen dazu machen, damit Sie eine kleine Hilfe zum Vortrag und zur Abfrage am Donnerstag haben. Sie dürfen in Gruppen arbeiten. Um neunzehn Uhr treffen wir uns wieder hier. Los geht’s!

(geht zügig ab)
 

INT. IM MUSEUM, ERSTE ETAGE – PARIS, FRANKREICH – TAG
 

CHLOÉ und LAURENCE schauen sich im ersten Obergeschoss um. Dabei entdecken sie den Kommissar vom Juwelierladen, dem sie folgen. Kurz vor dem Büro bleiben sie stehen und beobachten das Geschehen. Auch JULIEN befindet sich in dem Raum.
 


 

LAURENCE

Man, wie aufregend! Wie war dein letzter Fall eigentlich? Konntest du ihn schnell aufklären, Chloé?

CHLOÉ

Natürlich. Dazu aber später, denn wir haben es hier mit einem neuen, ungeklärten Fall zu tun. Folg mir!

(will abgehen)

LAURENCE

Wirklich?

(verwundert)

Wohin willst du gehen? Willst du nicht erstmal fragen, was hier überhaupt los ist?

CHLOÉ

Das weiß ich doch schon, Laurence.

(dreht sich um)

Wir haben es hier mit einem Drohbrief zu tun.

(deutet auf das Wachpersonal)

Siehst du den Museumsbeaufsichtigten? In seiner Hand hält er einen Brief. Den hat er von dem Kommissar bekommen, welcher wütend zum Büro lief, wie wir beobachten konnten. Das ist kein Zufall.

LAURENCE

Bist du sicher? Vielleicht irrst du dich und Julien hat einfach nur wieder etwas angestellt oder sogar angefasst, weil er seine Finger von den Gerüsten nicht lassen konnte. Das kommt öfter mal vor.

CHLOÉ

Vertrau mir. Ich weiß –
 

DER NACHTWÄCHTER hat schwarzes Haar und grüne Augen. Er trägt legere Alltagskleidung.
 


 

DER NACHTWÄCHTER

Was macht ihr hier? Der Zutritt ist für Kinder und Jugendliche strengstens untersagt. Ihr habt hier nichts zu suchen!

LAURENCE

(errötet leicht)

J-ja, es tut uns wirklich sehr leid.

CHLOÉ

(zum Nachtwächter)

Sie wollen uns also anmaßen diesen Bereich unbefugt betreten zu haben, obwohl Sie als Besucher ebenfalls keine Berechtigung haben, sehe ich das richtig, Monsieur?

DER NACHTWÄCHTER

Nicht ganz. Ich bin hier der Nachtwächter und wollte nur meine Tasche ablegen.

CHLOÉ

Aber natürlich doch. Wie konnte ich es übersehen haben, Monsieur.

DER NACHTWÄCHTER

Wie redest du denn mit mir? Und warum nennst du mich dauernd Monsieur?

CHLOÉ

Sie halten sich für den Nachtwächter, geben sich als einen jungen Erwachsenen aus, obwohl das Wappen auf Ihrem Hemd eindeutig verrät, dass sie auf eine Université de Paris gehen, und denken ernsthaft, dass wir Ihnen Ihre Geschichte abkaufen?

(dreht sich von ihm weg)

Sie sind kaum älter als wir, Monsieur.

DER NACHTWÄCHTER

Ihr seid aber ganz schön frech! Und nenn mich nicht dauernd Monsieur, wenn du mir eh nicht glaubst, dass ich nebenberuflich hier tätig sein kann.

CHLOÉ

Das macht man bei Fremden so, wissen Sie?

DER NACHTWÄCHTER

Mein Name ist Marc Martiquée. Wenn du mir nicht glaubst, dann kann ich mich auch gern ausweisen. Ein Student darf neben seinem Studium arbeiten, kleine Klugscheißerin.

LAURENCE

Was, ehrlich? Das will ich später auch machen. Meine Mutter ist Modedesignerin und wenn ich dann an einer École Des Hautes Études studiere, möchte ich bei ihr arbeiten.

(errötet schwerer)

Wie alt bist du denn? -Ich darf doch du sagen?

DER NACHTWÄCHTER

Klar könnt ihr mich duzen. Das tue ich doch auch.

(lacht)

Ich bin neunzehn. Wie heißt ihr denn, wenn ich fragen darf?

LAURENCE

L-Laurence bin ich und das ist Chloé, ein sturer Dickkopf.

DER NACHTWÄCHTER

Und neunmalklug auch, wie mir scheint.

(reicht Chloé die Hand)

Enchanté, die Mademoiselles.

CHLOÉ

Dafür habe ich jetzt keine Zeit. Ich warte unten auf dich, Laurence.

(ab)

DER NACHTWÄCHTER

Hein? Habe ich ihr irgendetwas getan?

(zu Laurence)

Was wolltet ihr hier eigentlich?

LAURENCE

Also, ich … -Wir haben uns verlaufen.

(winkt hastig ab)

Chloé ist immer so, mach dir nichts draus, ja? Aber danke, dass du uns nicht verpetzt.

(rennt schon los)

Viel Spaß noch, Marc! Den Weg finden wir schon selbst raus.

(ab)

DER NACHTWÄCHTER

Hast du nicht eben gesagt, ihr hättet euch verlaufen? Merkwürdig …
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  konohayuki
2017-08-04T10:20:28+00:00 04.08.2017 12:20
Ah, ein neues Kapitel. Wie schön, da wollen wir doch gleich mal reinlesen.

>Dieser war einer der letzten Dinosaurier der Welt[...]
Die Anmerkung ist jetzt sehr pingelig: Im Satz davor hast du "einer der wehrhaftesten Pflanzenfresser" und hier dann "einer der letzten Dinosaurier". Die Wiederholung dieser Struktur macht das Ganze ein wenig monoton. Vielleicht wäre es im zweiten Teil besser mit "Dieser gehörten zu den letzten Dinosauriern der Welt[...]" zu arbeiten, dann hast du die Wiederholung da nicht mehr drin.

>Bei uns in Kanada und auch in den US-Staaten sind die Gerüste[...]
Ich bin über die US-Staaten gestolpert, auch wenn das schon seine Richtigkeit hat. Hätte hier aber vielleicht eher die "Staaten" allein gesehen. Und schaut Chloé tatsächlich das Gerüst an (das wäre ja nur der stützende Teil) oder eher das Skelett? Mit Gerüst könnte zwar auch das Knochengerüst gemeint sein, aber das würde ich dann tatsächlich auch so ausschreiben, damit es nicht zu Verwirrung kommt.

>Auch, wenn es sich um den häufigsten Dinosaurier zu seiner Zeit handelt[...]
Irgendwie bin ich pingelig heute. Das "zu" ist hier meiner Meinung nach überflüssig.

>Selbstverständlich, denn ich habe immer Recht.
Also dieser Julien ... ich weiß noch nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Bin aber gespannt, was da noch kommt.

>Vielleicht irrst du dich und Julien hat einfach nur wieder etwas angestellt oder sogar angefasst, weil er seine Finger von den Gerüsten nicht lassen konnte.
Ui, da klingt das Ende etwas ungelenk. Da würde ich das "nicht" hinter "Finger" ziehen, dann klingt das Ganze ein bisschen runder.

>Sie halten sich für den Nachtwächter, geben sich als einen jungen Erwachsenen aus, obwohl das Wappen auf Ihrem Hemd eindeutig verrät, dass sie auf eine Université de Paris gehen, und denken ernsthaft, dass wir Ihnen Ihre Geschichte abkaufen?
Also den Satz fand ich dann doch sehr verschachtelt. Das "halten" im ersten Satzteil impliziert für mich irgendwie, dass es ein Hirngespinst ist, da hätte ich tatsächlich eher ein "ausgeben" wie im Teilsatz danach erwartet. "Einen jungen Erwachsenen" finde ich hier auch etwas ungelenk, da würde ich den Artikel irgendwie loswerden. Und ich würde noch bei "dass sie auf eine Université de Paris gehen" (da müsste das "Sie" noch groß sein), noch einbauen, dass er ein Institut/eine Fakultät der Université de Paris besucht. Das macht das Prinzip glaube ich etwas klarer, weil man sich sonst als Leser die Frage stellt, warum es denn "eine" heißt (wenn man nicht ein wenig mit dem Universitätssystem in Paris ein wenig vertraut ist). Ich kann aber auch verstehen, wenn du das so lässt, weil das Wissen ja bei den Protagonisten schon vorausgesetzt ist ;)

Auch, wenn meine Anmerkungen vielleicht nicht so klangen, das Kapitel an sich hat mir gefallen. Wir haben jetzt zwei neue Figuren dabei, die sich zwar noch nicht komplett in ihrer Relevanz für die Geschichte einordnen lassen, aber das wird sich noch ergeben (wäre ja doof, wenn alles direkt aufgelöst würde). Bin schon gespannt, wie sie ihren weiteren Weg in die Geschichte finden.
Ich habe das Gefühl, das Kapitel hier ist eher so eines zum Luft holen und zur Vorbereitung auf das, was als nächstes kommt.
Bin also schon gespannt, was im nächsten Kapitel so passiert.

Liebe Grüße,
konohayuki
Antwort von:  Ghostvillage
06.08.2017 00:32
Puh. Pingelig, pingelig heute ^^ einige Schreibweisen lasse ich selbstverständlich so stehen |D ferner brauchst du dir auch nicht so viel Mühe beim Betalesen machen, da es sich beim FF-Schreiben nur um ein Hobby handelt
Trotzdem vielen lieben Dank für deine Kommentare; ich schätze deine Ehrlichkeit und freu mich, wenn du weiterhin mitfieberst

Gruß,





Ghost
Von:  xUriel
2017-08-01T18:20:23+00:00 01.08.2017 20:20
waaaaaaaaaas D:
sie hat ein Fall auf geklärt ohne Laurence t.t.......

aber wie Laurence sofort auf Marc steht haha.....ich liebe sie immer mehr ❤

*bin schon gespannt auf die nächste Szene o.O*
Antwort von:  Ghostvillage
01.08.2017 20:29
... |D

Danke, ich gebe mir Mühe! Voll in Love hier, kleiner Mann |D


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