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Genieße den Augenblick

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Kapitel 57

Schnell stürmte ich nach Hause und knallte die Tür hinter mir zu. Völlig außer Atem schnappte ich nach Luft.

Ich hatte ihn geküsst! Ich hatte ihn wirklich geküsst! Warum hab ich nur sowas Dummes getan???

Als ich bemerkt hatte, was ich da tat, war ich einfach nur gerannt. Gerannt und gerannt ohne Pause. Ich wusste nicht mal wie er darauf reagiert hatte, was für einen Blick er hatte, ich wollte nur noch weg.

"Oh ich Idiot!", nuschelte ich gegen meine Hände, die ich auf meinen Mund presste.

Ich wollte nicht mehr mit ihm diskutieren, ich wollte nicht das er geht! Und er sollte verdammt noch mal den Mund halten! Aber das war doch kein Grund ihn mit einen Kuss zum schweigen zu bringen!

Es war so grausam und bösartig von mir! Ich wusste doch was er für mich empfand! Ich hatte ihm doch gerade eine Abfuhr gegeben, da konnte ich ihn doch nicht küssen nur damit er mich nicht weiter vollmeckert!
 

Nahe der Verzweiflung und der Verwirrung hockte ich angelehnt an der Haustür. Es war ruhig im Haus, ob mein Bruder und meine Mutter schon schliefen? Ich hoffte es, denn ich hatte keine Lust zu erklären wo ich so lange war.

Schwerfällig schleppte ich mich die Treppe hoch, ich fühlte mich zum wegschmeißen-erschöpft. Seufzend kam ich in mein Zimmer und ließ mich ins Bett fallen.

Wie sollte ich Castiel diesen Kuss nur erklären? Ich konnte doch nicht einfach sagen, das ich... Ach keine Ahnung warum ich es getan hatte! War es wirklich nur damit er die Klappe hält? Warum hatte ich ihm dann nicht einfach den Mund zu gehalten? Klar es hätte nicht so gut geklappt wie der Kuss, aber es wäre viel leichter zu erklären gewesen...
 

Ich wurde von dem andauernden Bellen Dia's aus dem Schlaf gerissen. Müde stellte ich fest, das ich in meinen Klamotten, die ich beim Konzert getragen hatte, geschlafen hatte.

Brummend ließ ich mich aus dem Bett rollen und sah zur Tür, Dia stand davor, kratzte, bellte und jaulte nach Einlass.

Meine Mutter riss die Tür auf und sah zuerst irritiert zum Bett und dann stirnrunzelnd zu mir auf den Boden. Dia kam Schwanz wedelnd auf mich zugestürmt und schleckte freudig über meine Wange.

"Wann bist du denn gestern nach Hause gekommen?" "Weiß nicht...", nuschelte ich und schob meinen Hund von meinem Gesicht weg. "Warst du besoffen oder warum hast du in deinen Sachen geschlafen?" "Ich war nüchtern..." Aber hätte ich getrunken, hätte ich eine wunderbare Ausrede für den Kuss! "Aber ich war so müde... Da bin ich sofort eingeschlafen." "Verstehe... Nun, mach dich menschlich, unser Besuch kommt gleich.", verkündete meine Mutter und ging fröhlich summend.

"Besuch?", überlegte ich und fluchte. "Scheiße... Castiel... Oh lieber Gott, bitte lass ihn Zuhause bleiben.", flehte ich und schickte ein Gebet, das man mich heute verschonen würde.
 

Nach langer, harter Arbeit um wieder einigermaßen gepflegt aus zu sehen, kam ich runter und stellte fest, Gott hört mir nicht zu!

Da saß er, auf meinen Stuhl und sah unseren Müttern gelangweilt beim Reden zu, sein Vater widmete sich dem Kaffee und beteiligte sich nur mangelhaft an dem Gespräch und mein Bruder saß mit verschränkten Armen da und sah ungeduldig zur Uhr.

Vielleicht sollte ich mich einfach wieder in mein Zimmer schleichen und- "Ada!Da bist du ja!", meinte Castiels Mutter freudig, stand auf und umarmte mich zur Begrüßung. "Hallo Tamina, das ist ja schon ewig her.", erwiderte ich mit einem gespielten lächeln und wurde schon von dem nächsten umarmt. "Lizzy, schön dich zu sehen.", meinte David, Castiels Vater lächelnd. Ich schmunzelte, denn er war der Einzige der mich Lizzy nannte.

Plötzlich fühlte ich mich wieder wie das kleine Mädchen, das ständig zu ihnen rüber kam und voller Faszination die Geschichten ihrer Reisen lauschte. "Wie war New York?", fragte ich als ich mich erinnerte, das Tamina meiner Mutter eine Karte von da geschickt hatte.

"Schön! Und riesig, das ist ein verrücktes Völkchen die Amis! Ich hatte einen richtigen Kulturschock!", plapperte Castiels Mutter munter und ignorierte das genervte Seufzen ihres Sohnes.

Ich setzte mich schweigend neben meinen Bruder und hörte Tamina aufmerksam zu, die jeden Tag in New York bis ins kleinste Detail erzählte.
 

Nach einer Stunde intensiven Zuhören flüchtete ich unauffällig in mein Zimmer, leider nicht unauffällig genug...

"Ada! Warte mal...", sagte Castiel hinter mir, als ich gerade die Tür meines Zimmers öffnete. Ich schluckte schwer und drehte mich zu ihn um. "Was gibts?" "Er hob eine Augenbraue und ging noch die letzten Stufen nach oben. "Na was wohl?", meinte er und ich ergab mich seufzend meinem Schicksal.

"Komm rein...", nuschelte ich, öffnete die Tür und folgte ihm rein in mein Zimmer. Wäre es Freiheitsberaubung wenn ich jetzt raus rennen und ihn hier einschließen würde? Es wäre ja nicht lange... Nur bis seine Eltern wieder rüber gingen und ihn wieder mitnehmen wollten...

"Wegen der Sache gestern...", fing er an und ich starrte nervös auf meine Hausschuhe. "Ada guck mich an!" Schlagartig riss ich den Kopf hoch und sah ihn in die Augen.

"Ich werde gehen, nicht weil es Debrah ist die mich drum bittet. Ich werde gehen, weil ich einfach schon immer mehr machen wollte, als nur im Keller zu spielen." Ich starrte ihn noch immer schweigend an, blinzelte ein paar mal und schluckte den Kloß im Hals runter.

Plötzlich war es mir doch lieber über den Kuss, statt über DAS zu reden. "Aber... Du willst gehen? Ernsthaft?" "Ja und nichts kann mich umstimmen. Ich werde heut Abend mit meinen Eltern reden, sie werden nicht begeistert sein, aber mein Entschluss steht fest."

Er ging an mir vorbei und öffnete die Tür. Ich war außer Stande noch irgendwas zu sagen. Meine Kehle schnürte sich zu und jeder Herzschlag schmerzte.
 

"Ach ja, bevor ich's vergesse...", nuschelte er. Ich drehte mich irritiert um, denn ich dachte er wäre schon raus gegangen.

Er legte eine Hand auf meinen Rücken, drückte mich näher zu, hob mit der anderen Hand mein Kinn an und küsste mich. Vor Schreck riss ich die Augen auf und vergass völlig zu atmen. Mein Herz raste und mein Kopf wurde ganz heiß, es war anders als gestern, das gestern war nur wie kurzer Lippenkontakt, DAS HIER war viel intensiver und ich wusste nicht, ob ich mich wehren oder drauf eingehen sollte.

Castiel drückte meinen Körper noch etwas mehr gegen seinen, bis er sich dann vollständig von mir löste. In meinen Gedanken drehte sich alles, etwas verloren sah ich in sein breites Grinsen, scheinbar zufrieden mit meiner Reaktion. "Das war ein Kuss, das gestern, konnte man ja wohl kaum zählen.", meinte er und verließ mein Zimmer.



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