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Genieße den Augenblick

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Kapitel 59

Der Wecker hämmerte ungeduldig nach mir und riss mich aus dem Schlaf. Schockiert öffnete ich die Augen und starrte die Decke an. Benommen legte ich meine Hand an meine Stirn. Hatte ich wieder geträumt?

Meine Zimmertür ging auf und verschwommen hörte ich eine Stimme. "Liz? Bist du wach? Komm das Frühstück ist fertig.", sagte Lysander und ich richtete mich wiederwillig auf. "Ich fühl mich Scheiße...", nuschelte ich und bekam eine Tasse Kaffee in die Hand gedrückt. "Sieht man.", sagte er lächelnd und setzte sich auf mein Bett.

"Schlecht geträumt?" Ich nickte zur Antwort und nippte an meiner Tasse. "Von Castiel... Und Debrah...", gestand ich und hörte Lysander seufzen. "Wie lange willst du der Sache noch nach trauern?", fragte er mich besorgt und stand auf. "Komm lieber frühstücken."
 

Ich sah ihm nach als er mein Zimmer verließ. Drei Jahre... Castiel war schon drei Jahre weg und noch immer ging ich diese letzten zwei Tage durch als ich ihn sah. Immer wieder ging ich die Ereignisse durch und bereute, das ich ihn gehen ließ.

Mit zerzaustem Haar und in meinen verwaschenen Pyjama ging ich in die Küche. Lysander hatte schon alles vorbereitet, der Kaffee schmeckte süchtig machend gut und der Toast war so verbrannt, das man kaum noch schmeckte was er ursprünglich war. Es war wie immer, seit wir zusammen wohnten.

"In einer Stunde müssen wir los, denk dran.", ermahnte er mich wie jeden Morgen, dabei wartete ich letzten Endes immer auf ihn und nicht er auf mich. "Ich weiß... Ich brauch doch eh nicht lange.", nuschelte ich und biss vom verkohlten Toast ab.

"Rosalia hat gestern übrigendes angerufen, sie und Leigh sind gut in London angekommen, auch wenn sie viel über den Flug gemeckert hat." Ich nickte nur und nagte weiter auf meinen Frühstück rum.

"Ach ja da fällt mir ein... Ich muss zwar heute nur den halben Tag arbeiten, aber ich werde trotzdem erst spät Zuhause sein. Ich treff mich mit Ken, machst du heute die Küche? Das Bad mach ich morgen.", sagte ich monoton und schob mir das letzte Stück des Toastes in den Mund.

"Klar kein Problem, geht ihr zu deiner Mutter?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein zu einer Ausstellung. Es ist eine Ähnliche wie die bei unseren Doppeldate mit Rosa und Leigh, ich hoffe dieses Bild wieder zu sehen." "Klingt interessant, wenn es gut ist geh ich da vielleicht auch hin.", meinte er und stand auf. Nachdenklich ließ er den Blick über unsere Wohnküche schweifen. "Wo ist mein Notizbuch?"

Ich schmunzelte, trank den letzten Schluck Kaffee und stellte mein Geschirr weg. "Typisch!", sagte ich und ging ins Bad.
 

Wieder mal rannten Lysander und ich zur Arbeit, wie so oft hatte er ewig sein Notizbuch gesucht. Ari war, wie fast immer, doch schon vor gegangen.

Ari und ich gingen Beide zur selben Uni, da wir Beide finanziell unabhängig sein wollten, arbeiteten wir mit Lysander zusammen in einem Restaurant. Lysander tat es seinem Bruder gleich und studierte nicht, tagsüber arbeitete er zwar mit uns zusammen, aber Abends trat er mit seiner Bands in Bars auf, in der Hoffnung irgendwann von seiner Musik leben zu können.

Wir wohnten noch nicht lange zusammen, aber die Vorzüge einer WG waren schnell ersichtlich: Wir sparrten dadurch einiges!

Kentin war in der Bundeswehr, einmal angefangen konnte er nicht mehr aufhören, es war also erwiesen: Die Einstellung meines Vaters war ansteckend!

Ich war froh, ihn endlich mal wieder sehen zu können, irgendwie glänzte er immer durch Abwesenheit.

Rosalia und Leigh haben sich zusammengetan und wurden, dank meiner Mutter und ihren Beziehungen in der Modewelt, zu bekannten Nachwuchsdesigner. Sie sahen meine Mutter öfter als ich, die jetzt wo alle Kinder außer Haus waren, sich ganz ihrem Modemagazin widmete.

Von Castiel hatte ich seit drei Jahren nichts mehr gehört... Jedenfalls nicht persönlich. Ich las über ihn und Debrah in Zeitschriften, hörte ihre Musik im Radio. Es war zum Verrückt werden! Ob er sich bei meiner Mutter meldete traute ich mich immer kaum zu fragen, denn Beide möglichen Antworten würden einfach zu sehr weh tun...

Zu spät hatte ich verstanden, das Leigh eigentlich nur ein Ersatz war, eine unerreichbare Schwärmerei damit ich mir selbst vortäuschen konnte, das ich nichts mehr für Castiel empfand.

Warum war ich nur so dumm gewesen?

Wie oft hatte ich ihm damals auf seine Mailbox gesprochen, bis er seine Nummer änderte...



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