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Pretty Boy

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Teil 12- And the Oscar goes to…

Pretty Boy
 

Teil 12- And the Oscar goes to…
 

Und was verdammt?

„Was hast du denn auf einmal?“, wundert sich Haruno über die Reaktion seines Freundes, der ihn ziemlich abrupt unterbrochen hat, ausgerechnet dann als es interessant wurde.

„Ähm…“, schindet er Zeit. „Mir fällt gerade ein, dass du uns zwei doch im Erste-Hilfe-Zimmer eintragen lassen könntest, dann hätten wir ein Alibi fürs schwänzen.“, verhaspelt er sich fast.

„Ja… klar…“, bricht es Stück für Stück aus seinem Mund, die Irritation wächst unterdessen mehr und mehr.

Ich höre Geraschel, Schritte, die Tür, Stille. Unangenehm… Ich weiß nicht was ich machen soll. Warten bis er versucht mich zu wecken oder einfach die Augen aufmachen? Vielleicht groß mit Show gähnen und strecken? Habe ich dafür jetzt mein Einsatz schon verpasst oder kann ich noch loslegen, ohne das es peinlich wird?

„Nun mach schon die Augen auf.“, grummelt er ungeduldig und nimmt mir die Entscheidung damit ab.

Erschrocken fahre ich zusammen. Hätte ich mir auch denken können, dass er bemerkt hat das ich wach geworden bin. Vorsichtig öffne ich ein Auge nach dem anderen und mache mich mental auf eine Standpauke bereit. Unsicher blicke ich zu ihm auf und kann von unten unter seinem Pony die dicht zusammengezogenen Augenbrauen sehen. „Tut mir leid… Ich wollte euch nicht belauschen, es hat nur eine Weile gebraucht bis ich merkte das ich wirklich wach bin.“, gestehe ich kleinlaut, die Finger in meinem Rock vergraben, der sich mittlerweile nicht mehr verräterisch erhebt.

Ein leises Knurren bekomme ich von ihm für meine mickrige Entschuldigung. Seine Augen Tasten währenddessen nachdenklich mein Gesicht ab. Was erwartet er zu sehen oder versucht er meine Gedanken zu erraten? Meine Gedanken geben aber nicht viel her. Sie spielen wie eine Schallplatte mit Sprung immer wieder Harunos letzten Satz ab und das in Dauerschleife. „Du weißt was er sagen wollte oder?“, wage ich mich vor.

„Weißt du es auch?“, kontert er geradewegs ohne mir zu Antworten, aber das reichte schon um meine Frage zu klaren. Er sagte 'auch'. Also weiß er genau was Haruno sagen wollte und unterbrach ihn deshalb so abrupt bevor er vielleicht etwas peinliches aussprechen würde, dass er mir vielleicht nie ins Gesicht gesagt hätte, aber aussprechen konnte solange ich es nicht hörte.

Befangen senke ich meinen Blick. Weiß ich es denn oder ist es nur Wunschdenken? Aber was außer dem könnte es sonst sein? 'Ihn mir zu packen und den Irrsinn aus ihm raus zu schütteln'? 'Ihn mir zu packen und wegsperren, damit er nicht mehr abhauen kann'? Oder ist es wirklich das was ich mir am ehesten wünschen würde? 'Ihn mir zu packen und besinnungslos zu vögeln'? Ja gut, dass ist genauso übertrieben wie unwahrscheinlich nach seinem Spruch “währst du doch nur wirklich eine Frau“. Also Antworte ich nach bestem Gewissen. „Ich bin mir nicht sicher. Verrätst du ihm, dass ich es gehört habe?“

„Das ist nicht meine Aufgabe.“

Ich schlucke schwer. Nein, es ist meine, aber das mache ich nur unter vier Augen. Allerdings, wann habe ich ihn schon mal für mich alleine? Wenn er nicht gerade von den Horden der Mädchen belagert wird, ist Shiba da und vor ihm kann ich das nicht offen ansprechen. Das ist viel zu peinlich. Ich sollte nicht zu lange warten, sonst traue ich mich gar nicht mehr und ich weiß nicht wie lange ich es noch ertrage immer wieder dieses “Und“ in meinem Hirn durch zu spielen.
 

Die Standpauke blieb aus, aber die paar Worte die er zu mir sagte haben auch schon gesessen. Wie kann er nur mit so wenigen Worten so viel erreichen? Bei mir wäre es ein Roman und trotzdem wüsste keiner was Sache ist, weil ich nicht auf den Punkt komme. Dazu müsste ich erst mal wissen was ich wirklich will. Nun gut, der Sinn des Lebens im Großen und Ganzen scheint mir noch verborgen zu bleiben, aber ich weiß andere Dinge die ich will. Unter anderem Antworten.

Ich komme nicht drum herum mir zu überlegen, wie ich es schaffe Haruno von der Menschheit zu trennen, damit ich ihn wenigstens für einen Moment für mich allein habe um meine Neugier zu stillen. Wenn ich ein S.O.S ruf ins Weltall schicke, kommen vielleicht ein paar Außerirdische und entführen uns. Die verstehen nicht was wir sage. Die Konsequenz eines tatsächlichen E.T. besuchs würde jedoch alles andere in den Schatten stellen, aber dann denke ich wenigstens nicht mehr an dieses verfluchte “Und“.
 

Die Klassensprecherin kommt aus dem Lehrerzimmer zurück, nachdem er zu lange auf sich warten ließ. „Der Lehrer kommt nicht mehr. Er hat sich heute krank gemeldet. Wir sollen diese Unterlagen bearbeiten.“, verkündet sie während sie die Blätter verteilt. Das ist perfektes Timing. Es tut mir leid für den Lehrer, dass es ihm nicht gut geht, aber besser hätte es für mich nicht laufen können. Jetzt kann ich mir Haruno schnappen und-

„Haruno, wollen wir das zusammen machen?“

„Haruno, lass uns lieber eine Lerngruppe bilden.“

„Haruno, das hatte ich gerade in der Paukschule, ich kann dir erklären wie das geht.“

Verdammt! Wo kommen die nur immer wieder so schnell her? Und was jetzt? Das nervige Geschnatter beginnt von vorn. Still betrachte ich das Szenario. Es sind nicht alle Mädchen der Klasse die sich um ihn tummeln, dennoch zu viele. Auch für Haruno. Deutlicher könnte er gar nicht gezwungen lächeln, aber das fällt den Mädels natürlich nicht auf in ihrem Konkurrenzkampf um das heiße Stück Fleisch. Kann mir keiner sagen, dass sie mehr in ihm sehen. Sie kennen ihn doch gar nicht. Nicht so wie Shiba. Nicht so wie ich.

„Das ist wirklich überaus reizend von euch, aber ich würde es gerne erst einmal selbst versuchen. Ich komme aber gerne auf das Angebot zurück, wenn ich nicht weiter komme.“ Er klingt wie ein Versicherungsvertreter, dass jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ich habe ihn zwar in seinem Prinzen Modus kennen gelernt, aber jetzt da ich weiß wie er wirklich ist, ist dieses Getue mir total fremd. Er wirkt wie eine andere Person wenn er auf Mädchen trifft, oder besser gesagt, sie auf ihn. Sie lassen sich leider nicht abwimmeln, versuchen ihn weiter weich zu quatschen. Ich sehe ihm an, dass er darauf gar keinen Bock hat. Dann muss die Prinzessin eben den Prinzen retten.

Meine Damen und Herren, sie werden jetzt Zeugen meiner überaus miserablen Schauspielerischen Künste. Vorsicht auf den billigen Plätzen. Ich springe auf und lasse mich zur Seite fallen wie ein nasser Sack. Bitte nicht nachmachen, dass tut scheiße weh. Hart lande ich auf dem Boden und viele überraschte und erschrockene laute sind zu hören. Ich halte meine Augen geschlossen. Gebe vor mein Bewusstsein verloren zu haben. Was schwerer ist als es aussieht, denn es ist ein verdammtes Ding der unmöglichkeit ein grinsen zu unterdrücken. Entweder klappt das jetzt oder ich mache mich mal wieder zum größten Idioten der Welt, etwas an das ich mich nie gewöhnen werde.

Ich höre ihn meinen Namen rufen und spüre wie er mein Handgelenk greift, nach meinem Puls sucht und anschließend meinen Atem kontrolliert. Erste Hilfe muss man wohl als Kindergärtner drauf haben. „Takeo, hilf mir!“

And the Oscar goes to Misaki, für seine amateurhafte aber überzeugende Darstellung als bewusstlose Frau. Klatschen sie Beifall meine Damen und Herren, dies war sein erster und letzter Auftritt.

Ich werde Lady like auf den Arm genommen. Ich hoffe nur mein Rock sitzt. Egal wie sehr ich Mädchen spielen muss, von meinen Boxershorts bringt mich keiner ab.

„Schnell zum Erste-Hilfe-Raum.“ Harunos Stimme klingt ganz flatterhaft, der Arme macht sich wirklich Sorgen. Wahrscheinlich denkt er, dass es mir immer noch nicht gut geht von letzter Nacht, aber das kleine Nickerchen in Shibas Armen hat mir sehr gut getan. Ich bin wieder ausgeruhter, wenn vielleicht auch nicht ganz Geistig zurechnungsfähig bei meiner bekloppten Idee. Es gefiel mir einfach nicht wie Haruno ständig von den Mädchen belagert wird. Es gefällt ihm ja selbst auch nicht, wenn ich ihn richtig gelesen habe. Klar, ich habe nicht Shibas Gabe der alles Durchschaubarkeit, aber ich bilde mir schon ein, dass ich sie mittlerweile einschätzen kann. Nicht so gut wie bei den Mädchen, die mich jetzt alle hassen, aber als Freund eben schon.
 

Haruno heißt Shiba ein schneller zu gehen. Soll er mich doch mal tragen, auch wenn ich schlank bin, so leicht bin ich nicht. Ich staune das Shiba mich überhaupt so lange tragen kann, ohne zu schnaufen. Er ist nicht mal annähernd einem Schweißausbruch nahe, während ich mich nach dem Einkauf ins Haus tragen schon hinsetzten muss. Ich wage einen vorsichtigen Blick hinauf und sehe das breiteste Grinsen das ich je an meinem Pantherchen gesehen habe. Mir wird ganz komisch bei diesem Anblick. Mein Bauch kribbelt wahnsinnig unruhig. Es ist nicht unangenehm, aber dieses unbekannte Gefühl lässt mich nervös werden. Ich kann mich nicht erinnern so etwas schon mal gespürt zu haben. Waren die Außerirdischen vielleicht doch schon da und haben mir ein Alienparasiten in den Bauch gepflanzt? Mit roten Wangen vergrabe ich meine Nase in seinem Hemd und nehme den Duft von frisch gewaschenem war, mit einer dezenten Note Schweiß, der tatsächlich besser riecht als sein Shampoo. Erwachsen. Männlich. Zum anbeißen. Wie oft habe ich meine Nase nun schon an ihm gerieben? Viel zu oft und viel zu selten. Es fühlt sich nur so unglaublich gut an. So richtig. So Echt. Echter als alles zuvor. Und er ist selbst schuld, ich hab ihn gewarnt das ich anhänglich werde.
 

Mit mir auf dem Arm stolpern sie in den Erste-Hilfe-Raum. Ich höre die helle Stimme einer Frau, die sogleich auf uns zu kommt. Laut klackern ihre Absätze dabei auf dem Boden. „Was ist passiert?“

„Sie ist einfach umgefallen. Es ging ihr heute Morgen schon nicht gut.“, erwidert das nervöse Igelchen, während Shiba mich auf eines der Betten ablegt, die aussehen als wären sie aus dem Krankenhaus. Er stutzt als er sich aufrichten will, aber nicht weit kommt.

Erst jetzt fällt mir auf, dass sich meine Finger in sein Hemd gegraben haben und ihn fest halten. „Tut... Tut mir leid.“, stottere ich verlegen und ziehe hastig meine Hand von seiner breiten Brust.

„Dir muss gar nichts leid tun Misaki. Es war mir eine Ehre deinem Schauspielerischem Genie zusehen zu dürfen.“, flüstert er ruhig und zwinkert mir doch tatsächlich zu. Ich glaube meine Augen könnten nicht größer sein, während ich ihn ungläubig anstarre. So eine kindliche Geste hätte ich von Haruno erwartet, aber nicht von ihm. Er äfft ihn zwar gelegentlich nach, aber diesmal ging es von ihm allein aus. Wieder schießt mir die röte ins Gesicht, ich spüre dessen Hitze deutlich in mir aufsteigen.

Die Frau im weißen Kittel kommt zu uns mit einem Blutdruckmessgerät und Shiba tritt unauffällig zurück. Aufmerksam schauen ihr beide zu und Haruno lächelt mich erleichtert an, als er sieht das ich die Augen offen habe. Die Schwester geht ihr scheinbar festgelegtes Fragen-Protokoll durch, während sie mein Puls misst. „Wie heißt du?“

„Misaki Watanabe.“

„Watanabe, wie fühlst du dich?“

„Gut...“, gestehe ich kleinlaut.

„Besteht der verdacht einer Schwangerschaft?“

„Gott, nein!“

„Kannst du dich daran erinnern das du umgekippt bist?“

„...Ja...“

„War dir schwindelig?“

„.....nein.....“, ich werde mit jeder unangenehmen Frage leiser. Ob es ihr schon aufgefallen ist das mir nichts fehlt? Wenn sie dieses Spielchen durchschaut wäre das jedoch nicht so schlimm, als würde sie meine Scharade aufdecken.

Sie leuchtet mit einer Taschenlampe in meine Augen, sieht in Ohren und Mund, tastet meinen Hals ab, horcht mit einem Stethoskop meine Brust und Rücken ab, bei dem mir angst und Bange wird, misst Temperatur und fasst zusammen. „Dein Puls ist erhöht, sonst ist nichts auffälliges. Es besteht also kein Grund zur Sorge.“ Ich atme erleichtert auf und wage einen verstohlenen Blick zu Shiba, der die Arme vor der Brust verschränkt hat. Er erwidert meinen Blick, aber ich kann nichts in ihm lesen. Sein Gesicht ist völlig neutral. Also ahnt er ausnahmsweise mal nicht, dass mein erhöhter Puls an ihm liegt? „In einer halben Stunde werde ich dich noch mal testen, solange ruhst du dich hier aus. Befandest du dich in einer Situation die dich stresste?“

„Ähm... ja...vielleicht...“

„Okay, dann leg dich jetzt ein wenig hin. Wenn irgendetwas ist ruf mich, ich sitze gleich da vorne am Tisch und kümmere mich um meinen Papierkram. Und ihr geht zurück in eure Klasse.“

„Nein.“, erwidern wir drei zeitgleich mit hörbar unterschiedlich viel Kraft in der Stimme. Überrascht sieht sie zwischen uns hin und her. Sie öffnet ihre leuchtend rot bemalten Lippen, die farblich zu ihren glänzenden hohen Schuhen passt, aber das blitzschnelle Pantherchen fällt ihr ins Wort. „Ich gehe zurück, aber einer sollte sie lieber beobachten falls doch was passiert.“ Sie seufzt hörbar, nickt dann aber nachgebend.
 

Die Schwester sitzt an ihrem Schreibtisch. Haruno hat den Vorhang um meine Liege zugezogen und sitzt auf der Bettkante. Mein Plan hat entgegen all meiner Erwartungen und Möglichkeiten zu misslingen tatsächlich Funktioniert. Ich habe ihn tatsächlich für mich allein, aber was nun?

„Mit dir wird es echt nie langweilig.“

„Ist das gut oder schlecht?“, frage ich vorsichtig. Er hat mir seinen eleganten Rücken zugedreht. Ich sehe sein Gesicht nicht, aber wie er immer wieder seine Handflächen über seine Hose reibt und schweigt. Stück für Stück krabbeln meine Finger über das Bett zu ihm. Nur zögerlich greife ich nach dem Saum seines weißen Hemdes und zupfe zaghaft daran. „Haruno... bist du mir böse?“

Er schnauft und seine Ohren heben sich bei einem breiten lächeln. Endlich wendet er sich mir zu. „Ren.“, erwidert er nur.

Ich spüre wie meine Wangen beginnen zu glühen und meine Lippen zu zittern. Es ist nur sein Name. Stell dich nicht so an. „R... Ren...“ Ein Schauer durchfährt mich von Kopf bis Fuß und lässt den Haarflaum an meinem Körper aufrecht stehen. „...Tut mir leid... wegen der Show, aber... ich wollte unbedingt mit dir allein sein.“ Leider fällt mir jetzt erst auf, wie ungünstig meine Wortwahl war. Er schaut mich überrascht an und öffnet seinen Mund um etwas zu erwidern, was er aber sichtbar schwer herunterschluckt. Er schweigt stattdessen und betrachtet meinen Arm der immer noch ein Stückchen Stoff seines Hemdes hält. Langsam fährt er seine Fingerspitzen über meine Gänsehaut. Diese Geste lässt sie sich nur weiter ausbreiten. „Haru-... Ren... ich... ich muss dir etwa gestehen.“ Erwartungsvoll hebt er seinen Blick von meinem Arm und sieht mir in die Augen. Erneut durchfährt mich ein Schauer beim Anblick seiner verschleierten Pupillen die vielversprechend aufblitzen. Ein angenehmes ziehen meldet sich währenddessen zwischen meinen Beinen. Verdammt. Wie soll ich mich da Konzentrieren?

„Was ist denn so wichtig, dass du mich unbedingt unter vier Augen sprechen musst und dafür extra so eine Showeinlage bringst?“ Seine Finger streichen meinen Arm langsam weiter hinauf und auch er kommt mir näher, dass das Bett ein kurzes ächzen von sich gibt.

Was wollte ich noch mal von ihm?... „Ach ja... Ich habe gehört was du auf dem Dach gesagt hast. Ich bin wach geworden von eurer Unterhaltung, aber blieb liegen.“ Prompt fällt sein Gesicht neben mir ins Kissen und nuschelt unverständliche Wörter hinein. „Tut mir leid!“, sage ich hektisch. „Ich wollte nicht lauschen. Ich hab nur nicht so schnell begriffen, dass ich tatsächlich wach bin.“

Er stößt ein leises lachen aus und dreht seinen Kopf zu mir. Ein unglaublich schönes lächeln schenkt er mir, dass es ganz wonnig warm in mir wird. Ich weiß das dieses lächeln nicht jeder bekommt, dass macht es besonders wertvoll für mich. Ich bin für ihn nicht eins dieser Mädchen die um seine Aufmerksamkeit buhlen. Ich bin sein Freund. Sein Vertrauter. Nicht mehr jemand X-beliebiges, dank Shiba. Wäre er nicht gewesen, wäre ich sicher auch nur eine von viele für ihn gewesen. Ein Mädchen in der Masse. Aber Shiba brachte uns drei zusammen. Er duldete mich sofort in seiner nähe, weil er mein Geheimnis sofort durchschaute. Haruno vertraut ihm und umgekehrt genauso. Und an mir wird es Zeit ihnen auch voll und ganz zu vertrauen. Dazu gehört Ehrlichkeit, da hat Shiba ganz recht.

„Ich will nicht sagen das ich enttäuscht bin, aber ich hatte jetzt etwas anderes erwartet.“ Er legt sich neben mich und stützt seinen Kopf auf die Hand. „Das hättest du auch so sagen können.“

Ich drehe mich auf den Bauch und hebe meinen Kopf weit an, dass sich mein Kreuz durch wölbt. „Du verstehst nicht. Dein letzter Satz... bevor Shiba dich unterbrochen hat, was wolltest du sagen? Und? Und was?“

Seine Augen scheinen mich zuerst ab zu scannen, bevor er endlich etwas sagt. „Sei ehrlich zu mir, dann bin ich es auch zu dir.“

Ich stutze. „Okay...“ Kann er doch Gedanken lesen?

„Läuft da was zwischen dir und Subaru?“

Genervt verdrehe ich die Augen. Fängt er schon wieder damit an. „Er ist nur ein Freund. Mein bester Freund und bis vor kurzem seit Ewigkeiten mein einziger Freund überhaupt gewesen. Gut, er hat eine aufdringliche Art, aber das ist okay, er ist harmlos. Ich mag es wenn er so zu mir ist. Er würde nie etwas tun was man nicht will. Niemals. Und?“

„Der Kerl in Ni-chóme, der dich abschleppen wollte, wolltest du das? Machst du so etwas öfter?“

Wild raufe ich mir mein Haar, dass sich einige Strähnen aus meinem Zopfkranz lösen und stöhne auf. „Nein verdammt! Bevor ich nach Kalifornien flog ist so etwas noch nie passiert, dass war das erste mal. Ich war oft in Ni-chóme. Sehr oft, aber es hat sich nie jemand für mich interessiert. Ich hab gar nicht bemerkt was er von mir wollte, bis seine Hand zwischen meinen Beinen landen wollte. Ich hab doch noch nie-“, ich unterbreche meinen Satz. Mit leuchtend roten Wangen sehe ich verlegen zu ihm auf. „Und was?“

Eine Hand erhebt sich und löst meinen zerwühlten Zopf auf. Langsam zupft er mir mit größter Sorgfalt mein Haar zurecht. „Du hast noch nie was?“, fragt er ruhig, aber ich sehe das auch seine Wangen deutlich ins rot verfallen.

Beschämt versenke ich mein Gesicht in meinen Händen. Das ist so verdammt peinlich! „Ich hab noch nie...“ Ich werde mit jedem Wort leiser und schlucke hart. „S... Sex...gehabt...“

Er stutzt. „Noch nie? Aber einen Blowjob oder Handarbeit schon oder?“

Oh Gott. Ich kann ihn dabei nicht ansehen. Hektisch ziehe ich mir die Decke über den Kopf. Ich sterbe gleich vor Scham. Ist das möglich? Gab es das schon mal? Wenn nicht bin ich der Erste. Ein verfluchtes Wunder der Natur. „...nein... gar nichts... noch nie...“, stottere ich unter meiner weichen Mauer.

„Moment, Moment! Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du ein komplett unbeschriebenes Blatt bist?! Hat sich nie etwas ergeben? Nie? Nicht mal in Amerika? Du machst es dir aber schon noch selbst oder?“, überschlägt er sich fast ein wenig zu laut, dass die Schwester sich laut räuspert. Erschrocken zucken wir beide zusammen.

„Natürlich mache ich das. Ich bin auch nur ein Mensch. Das reicht jetzt! Und was verdammt?! Antworte endlich.“, flüstere ich deutlich energischer. Ich spüre das vertraute aufkommende brennen in meinen Augen. Warum muss er mich nur so verdammt peinliche Dinge fragen? Hat er da Spaß dran? Ich finde das gar nicht witzig. Und warum Antworte ich Idiot auch noch darauf? Scheiß auf Ehrlichkeit! Bitte stell mir keine Fragen mehr. Ich befürchte mein Herz zerspringt gleich in tausend teile so hart wie es gegen meine Rippen stößt. Kaum zu glauben, da ich der Meinung war, es würde nie heilen nachdem es mir gebrochen wurde.

„Oh man... da wächst mein schlechtes Gewissen nur noch mehr.“, seufzt er lang. Ich spüre wie er an der Decke zieht und ich packe fest zu. So schnell gebe ich meinen Schutz nicht auf. Alles was du sagen willst, kannst du auch außerhalb der Decke zu mir sagen. „Misaki... lass mich dich sehen... bitte.“, ersucht er mich leise.

Hektisch schüttle ich den Kopf. „Nein, nein, nein! Das ist verdammt peinlich!“

„Weißt du eigentlich, dass du oft “verdammt“ sagst? Und du sprichst es anders aus. Du rollst das 'R' immer so süß, wie ein frecher kleiner Pirat hörst du dich dann immer an.“

„Was?“, quietsche ich.

Mit einem harten Ruck ist meine Mauer weg und erstarrt blicke ich in Harunos Gesicht, dass sich zu einem breiten lachen verzieht. Er versucht es zu unterdrücken, indem er sich den Arm vor dem Mund hält. Doch als er meine feuchten Augen bemerkt verstummt er sofort. Die Stirn in Falten gelegt, streckt er seine Hand nach mir aus und wischt behutsam den Daumen über das Nass. „Was genau hatte ich auf dem Dach gesagt?“, gibt er endlich nach.

Da muss ich nicht lange überlegen. „Du meintest, dass du mir nicht mehr glauben kannst. Das du mich falsch eingeschätzt hast, weil ich mir Subaru und Mr. X was hatte. Das du dich Schuldig fühlst, weil du an nichts anderes denken kannst als mich zu packen und...und was?“

„Hmm... Aus der Nummer komm ich nicht mehr raus, was?“, grinst er frech. „Zunächst erst mal, tut es mir leid, dass ich gesagt habe ich könne dir nicht mehr glauben. Das war Idiotisch von mir. Und zu dem anderen. Und-“ Mit großen Augen muss ich mit ansehen, wie er das Nass von seinem Daumen leckt. „Dich zu küssen... dich zu berühren... dich zu nehmen... Ich begehre dich Misaki. Ich wollte es erst nicht wahr haben, aber als du dann halb nackt in unserer Wohnung warst, habe ich dem Universum dafür gedankt das Takeo da war. Ich weiß nicht was ich sonst noch mit dir getan hätte.“

„Ist das die Wahrheit?“, stoße ich atemlos hervor und blinzle ungläubig. Ich habe verlernt zu atmen, seit er seinen Mund öffnete und erst als er bedächtig nickt, schaffe ich es meinen angehaltenen Atem entweichen zu lassen. Das kann unmöglich die Wahrheit sein. Er mag mich? Mich? Warum? Warum ausgerechnet mich? Und nicht nur mögen, nein, er will mich. Das ist noch mal eine ganze Spur mehr als mögen. Das ist das mit anfassen an heiklen Stellen und küssen wo die Sonne nicht hin scheint.

„Du warst ehrlich zu mir, also bin ich es auch zu dir.“

Ich schlucke schwer. „Aber du stehst doch auf Frauen. Du bist Hetero.“ Ich hoffe, dass ich das leise genug geflüstert habe, ich bin doch tatsächlich aufgeregt. Wenn nicht sogar kurz vorm durchdrehen vor Glück, aber ich muss Ruhe bewahren. Es gibt zu viel ungeklärtes. „Du hast selbst gesagt: “wärst du doch nur wirklich eine Frau“.“

„Ja und nein.“, lächelt er mich an. „Ich steh auf Frauen, aber ich hab auch schon mit Männern rumgemacht. Ich bin Bi nicht Hetero. Und diese Äußerung hegte einen tieferen Wunsch.“

„Und der wäre?“, schießt es aus mir raus ohne drüber nachgedacht zu haben was er mir da gerade gesteht. Ich kann nicht mehr um den heißen Brei reden. Ich habe lange genug Rätselraten gespielt. Es verlangt jetzt Antworten. Auch das kleine Mädchen in mir tippt ungeduldig mit dem kleinen Füßchen auf den Boden und hat die Arme vor der Brust verschränkt. Auch sie verlangt nach Antworten, bevor sie es wagen kann sich zu freuen.

Er sieht weg. „Das ist mir jetzt peinlich.“, nuschelt er und versteckt erfolglos seinen Mund hinter seiner Hand.

„Sicher nicht so peinlich wie mein Geständnis.“

Er seufzt ergeben und baut den Blickkontakt wieder auf. Schüchtern erscheint er, wie er von unten zu mir aufsieht. Er wirkt fast kindlich. „Du wärst perfekt...“, gesteht er leise. „Du bist ein Familienmensch. Mein Helfersyndrom springt voll auf dich an. Du bist unglaublich hübsch und dazu unfassbar sexy, dabei hast du die Naivität eines Kindes. Du bist fürsorglich und sanft. Scheiße noch mal, du hast dich gerade auf die Fresse gelegt, um mich aus dieser erdrückenden Situation raus zu holen. Du opferst dich auf für die Menschen die dir nahe stehen. Du handelst ohne zu denken und beeindruckst mich immer wieder. Du kannst erhobenen Hauptes die Gänge entlang gehen und lachen, obwohl du einen Rock an hast. Ich würde mich ins nächste Loch verkriechen. Du bist so stark. Mental meine ich. Man kann so viel Spaß mit dir haben, aber auch ernste Gespräche mit dir führen. Du bist dickköpfig und forderst einen gerade dann heraus, wenn man am wenigsten damit rechnet.

Ich träume schon lange von einer Zukunft mit der Frau die so perfekt zu mir passt und mich ergänzt. Ein Haus im tiefsten Wald, in einem unberührten Teil Kanadas. Umgeben von Bäumen und Tieren und mindestens ein halbes dutzend Kinder. Ich liebe Kinder und will unbedingt welche. Sie würden dann aufwachsen in der Natur, umgeben von den Menschen die sie und sich lieben. Was meinst du wie unglaublich hübsch unsere imaginären Kinder wären. Im Wald gibt es auch nichts mehr vor dem du weglaufen müsstest.“

Oh je, mir wird schon wieder so komisch. In meinem Bauch flattert es unruhig. Mir ist kochend heiß doch gleichzeitig eiskalt. Ich könnte gerade echt heulen, aber nicht weil ich traurig bin, na ja vielleicht ein bisschen. Ich bin ergriffen von dem was er mir gesteht. So viele nette Dinge. Und er meint sie auch alle so. Seine Augen leuchten. Und ich würde ihm am liebsten in die Arme springen, aber er wünscht sich ein Familienleben. Kinder, die ich ihm natürlich nicht schenken kann. Wünscht sich ein Leben weit weg von all dem was ich kenne. Weit weg von Japan, meiner Familie, meinem neuen Leben. Weit weg von dem Leben, dass ich immer in meiner Fantasie für ihn erdacht habe. Das Top Model vor der Kamera und auf dem Laufsteg. Das versetzt meiner aufkeimenden Freude einen gehörigen Dämpfer.

„Und bei all deinen Verehrerinnen ist keine dabei die deinen Vorstellungen entspricht?“, frage ich schwach, doch ahne schon die Antwort. Er hält sie schließlich alle auf Abstand und macht sich gar nicht erst die Mühe sie kennenlernen zu wollen.

Er stöhnt klangvoll auf. „Du hast doch gesehen wie die sind. Nerviges Pack.“

„Wenn sie dich so nerven weise sie energischer ab. Damit sie verstehen, dass du nichts von ihnen willst.“

Haruno lässt sein Kopf ins Kissen fallen und liegt ausgestreckt neben mir. Er redet weiter während er an die Decke starrt. „Das geht nicht. Sie sind alles Kunden in dem Host Club in dem wir arbeiten. Für jede die nach mir fragt bekomme ich ein paar Yen extra und wir brauchen jeden einzelnen. Die Miete ist verdammt teuer und Lebensmittel auch. Zudem müssen wir noch für die Flugtickets sparen und und und. Leben ist ganz schön teuer. Am Ende des Monats bleibt nie was übrig trotz zwei Jobs. Wenn wir die Zeit hätten müssten wir sogar noch einen dritten machen um alles zu wuppen.“

Ich sehe zu ihm runter. Liege nach wie vor auf meinem Bauch, dass mein Rücken mittlerweile etwas schmerzt. Er lächelt, aber es ist nicht echt. Seine Augen verraten ihn. Sie sind trüb, kein Vergleich zu dem euphorischen Glanz als er von seinen Zukunftsplänen sprach. Lächle nicht wenn dir nicht danach ist. Es tut weh, wenn du mir ein aufgesetztes lächeln zeigst. „Ihr habt zwei Jobs?“, frage ich also. Ich muss das Gespräch am laufen halten, wenn er schon mal so redselig ist. Vielleicht kann ich seine Stimmung wieder heben.

„Ja.“, schnauft er. „Im Host Club in der Amüsiermeile Freitag und Samstag Nacht. Ich als Host und Takeo als Barkeeper. Das reicht nicht mal ganz für die Miete, deshalb arbeite ich noch Montag bis Donnerstag Abend in einem Spätdienst Kindergarten. Helfe beim Abendbrot machen und verteilen. Halte die Kinder wach bis ihre Eltern kommen. Takeo arbeitet in der Zeit in einem Fitnesscenter, als Coach und gibt Kurse. Dort geht er schon länger hin. So kommen wir über die Runden.“

„Unterstützen eure Eltern euch denn nicht? Ihr habt doch noch Eltern oder? Ihr redet nie von ihnen.“ Er wird ganz ruhig. „Har-... Ren... sag schon.“ Ich ergreife seine Wangen und schiebe mich in sein Blickfeld, damit er mich statt der Decke anstarren muss. Liege halb auf ihm, zwinge ihn an mich, damit er nicht flieht wie ich es tun würde.

Er kaut auf seiner Unterlippe, während er mein Gesicht studiert. „Ja, wir haben Familie, aber...“ Seine Augen weichen kurz von mir ab. „Das ist ein Thema über das ich nur reden darf wenn er dabei ist.“

Ich gebe nach, denn ich merke, dass ich bei diesem Thema nicht weiter komme. Er hat es schon mal vermieden darüber mit mir zu sprechen, aus den gleichen Gründen. „Versprich mir aber, dass du mir ein Zeichen gibst, sollte ich je in ein Fettnäpfchen treten was das Thema angeht.“

Sofort verziehen sich seine schmalen Lippen zu einem schmunzeln und es ist echt. Mir wird gleich leichter ums Herz. „Gut, ich knuff dich dann in die Rippen oder so etwas.“

„Waaas? Kannst du nichts netteres machen?“, spiele ich empört.

Er überlegt kurz und beginnt zu grinsen, dass seine perfekten Zähne zum Vorschein kommen. „Und wenn ich dir meine Zunge ins Ohr stecke?“

„Iiiiihe.“, kicher ich wie ein unreifes Kind.

„Geh mit mir aus.“

Ich stutze. „Was?“

„Geh mit mir aus. Lass uns was machen. Nur wir beide.“

„E... Etwa ein Date?“ Zum zweiten mal heute sehe ich sein schüchternes lächeln, daran werde ich mich nie satt sehen können. Er sieht verdammt süß und unschuldig aus wenn er mich so ansieht.

Er schiebt mich von sich und setzt sich auf. „Lass uns diesen Sonntag was machen. Ich weiß auch schon wo wir hin können. Das wird dir gefallen.“

„Moment. Mein Vater ist das Wochenende da. Ich unternehme schon was mit der Familie. Außerdem würde meine kleine Schwester mich Lynchen wenn sie das erfährt.“

„Miyu?“

„Ja. Sie liebt dich und will dich später heiraten, aber das weißt du nicht von mir. Ich musste ihr mit dem kleinen Finger schwören das ich die Finger von dir lasse.“

„Awwww, wie süß. Aber lass das meine Sorge sein. Ich kümmere mich um sie und alles andere. Wir machen das dann nächstes Wochenende und du musst dich nur überraschen lassen.“, strahlt er gut gelaunt und ergreift meine Hand, auf der er einen seiner perfekt einstudierten Prinzenküsse platziert.

Ein stilles lachen kommt über meine Lippen. „Das hast du schon lange nicht mehr bei mir gemacht.“

„Stimmt, aber für dich sollte ich mir was neues einfallen lassen, schließlich bist du was besonderes.“
 

Nach dem die Schwester erneut meinen Puls misst und er wieder zu hoch war, riet sie mir vorsichtig zu sein und schnellst möglich einen Arzt aufzusuchen. Das mein Puls wegen zwei höllisch gut aussehenden Kerlen erhöht ist gestehe ich dennoch nicht. Einer von ihnen war schließlich anwesend.

Shiba wartete brav im Klassenzimmer auf uns. Der Rest des Schultages ging schnell vorbei, ich hatte schließlich viel über das ich nachdenken musste. Ein Date. Ich? Mit Haruno dem Prinzen? Und er mag mich. Er mag mich wirklich. Ich kneife mich und es tut weh. Es ist kein Traum. Dieses mal nicht. Er mag mich und will ein Date mit mir. Aber warum überhaupt noch? Es liegt doch klar auf der Hand, das sich seine Zukunftswünsche mit der Realität beißen. Was mache ich jetzt? Ich muss dringend mit Susu reden. Ich bin so durcheinander.
 

Als wir das Klassenzimmer verlassen und auch während wir den Schulhof überschreiten komm ich nicht drum herum immer wieder Haruno anzustarren, daher bemerke ich nicht was vor mir ist.

Abrupt bleiben sie stehen. „Möchtest du etwas von uns?“, wundert sich das Igelchen.

Verdammt! Sie habe ich ja total vergessen bei all dem Gefühlschaos. Die stolze Kriegerin des Kaisers Mishiro steht uns im Weg. Diesmal in ihrer Schuluniform. Dicht zusammen gezogen sind ihre perfekt gezupften Augenbrauen und fixiert mit starrem Blich nur mich. „Du hast mich lang genug wartn lassn Misaki Watanabe. Ich werd kein 'Nein' akzeptiern und du kommst mit mir zum Training.“, bestimmt sie mit ihrem leichten Dialekt.

Nervös vergrabe ich meine Finger im Rock. „Ähm... ich kann nicht. Mein Vater ist zu Hause, wir wollten-“

„Ich duld keine Ausredn.“, unterbricht sie mich mit starker Stimme. „Wir trainiern heut. Komm und sieh's dir an.“ Sie greift nach meiner Hand, doch Shiba fängt sie ab. Deutlich sichtbar verliert sie kurz ihre Haltung als sie sich erschreckt. Sie sieht zu ihm auf und ich erkenne wieder diesen rätselhaften Blick, der mir bereits letztes mal auffiel, ich aber nicht lesen konnte. Leider gelingt mir das jetzt auch nicht. Hut ab vor ihrer Willenskraft, dass sie mir als selbsternannten Frauenversteher widerstehen kann.

„Misaki kommt Montag. Ihr Vater ist nur das Wochenende hier und fliegt dann wieder zurück nach Amerika. Ich werde sie persönlich bei dir abliefern.“, entgegnet ihr mein Beschützer und Verräter. Ich will da gar nicht hin.

„Du redst also wieder mit mir? Gut, dann möcht ich dich bittn auch wieder Teil meines Teams zu werdn.“, erwidert sie mit sturem Blick.

„Nein.“, antwortet er nur und geht an ihr vorbei, ohne jede weitere Geste oder verlorenem Wortes.

Was war das denn? Sie kennen sich also?
 

Ende von Teil 12



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yunaxxx
2018-01-28T20:43:36+00:00 28.01.2018 21:43
Hoffentlich kommt bald das nächste Kapitel! Das ist sooooo spannend!
Antwort von:  Serato
29.01.2018 11:07
Bin dabei meine Liebe ;)
Dauert so lang, weil ich noch mal alles umwerfen musste, aber es geht voran und ich befürchte es wird ein viel zu langes Kapitel.
Von:  Florentina
2017-12-28T08:02:50+00:00 28.12.2017 09:02
Ach seufz, hab ich schon mal geschrieben das ich großer Fan dieser FF bin? 😘
Deine Chara sind alle so süß und die Story so toll...❤
Ich hoffe du lässt deine Leser nicht mehr allzu lange warten!

Bg. FLORA,
Auf baldiges wieder lesen ^.~
Antwort von:  Serato
06.01.2018 20:47
Ein Lob geht natürlich runter wie Öl ^^
aber ich nehme auch gerne kritik an, also wenn dir was unklar ist oder ungenau darfst du mir auch gerne das um die ohren hauen ;)

Die Zwangs Winterpause ist jedenfalls um. Die stressige Zeit fast vorbei. Und ich hab meine Story wieder ausgekramt.
Ich wünsche dir einen schönen Start in 2018 und viel lesestoff ♡


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