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Legend of Pirates

von

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Das Herz ist der Ort, an dem Krieger geboren werden

Die Uhr des Lebens stand niemals still. Die feinen Sandkörner einzelner Erinnerungen fielen im stetigen Takt, Sekunde um Sekunde, in das Sammelbecken des Geistes und zählten zeitgleich die verbleibenden Augenblicke herunter, die einem Dasein bis zu seinem Ende blieben.

 

Jedes Leben war kostbar, einzigartig und unersetzlich. Doch barg es ebenso seine Schattenseiten.

Ein jeder Charakter besaß Wesenszüge, welche neben seinen positiven Eigenschaften hervorstachen und in dunklen Stunden ans Tageslicht gelangten.

 

Attribute wie Neid, Hass und Missgunst zogen eine einzelne Existenz in die Dunkelheit und verschlangen dessen aufrichtiges Wesen.

Nach und nach befleckten die dunklen Teertropfen das weiße Tuch der Seele, ehe diese getränkt in Kummer, Leid und Elend darin ertrank.

Pechschwarz war die Farbe eines verlorenen Charakters.

 

Auch unsere drei Helden besaßen vereinzelte Makel, welche ein einzelnes Augenpaar auf den ersten Blick nicht zu erkennen vermochte.

Ein jeder trug sie in sich, vollkommen unbewusst eignete man sie sich an.

 

Selbst die unbedeutendste Lüge oder ein unbedacht ausgesprochenes Wort konnte spätere Folgen haben, die einem bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst gewesen waren.

Durch eine einzige Unwahrheit schuf man mit jeder weiteren ein Spinnennetz, in dessen Fäden man sich selbst immer weiter fesselte, bis sie einem die Luft nahmen.

 

Wieso log man? Welcher Grund bewegte einen dazu?

War eine Lüge mit persönlicher Begründung wirklich entschuldbar?

 

Diese Fragen sollte sich der sonst so ehrliche Heart-Pirat auf ihrer Reise stellen, sowie er sich seinem größten Schwachpunkt stellen wird.

 

 

Doch zuvor mussten unsere Helden durch die nächste Pforte schreiten.

In den Farben Gold und Silber war das ovalförmige Portal gespalten, welches sich vor ihnen aufbaute, nachdem Wire den grünen Edelstein in der Verankerung der Brosche eingesetzt hatte.

 

Der Umhangträger stand allein vor dem Tor, auf seine beiden Begleiter wartend, und ließ derweil einige Geheimrezepte der Hexe mitgehen.

Die Wartezeit nutzte er damit, einige Tränke für ihre weitere Reise herzustellen.

 

Heat zeigte indessen dem genesenen Shachi sein neues Haustier, welches der tierliebende Junge augenblicklich in sein Herz schloss.

 

Ohne zu zögern kletterte der Heart-Pirat auf die schneeweiß-violette Hydra, die in ihrer verschnürten Form in etwa die Größe eines Sportfeldes misste, und trug dabei ein strahlendes Grinsen auf seinen Lippen.

Letztlich hatte Heat damit sein Ziel erreicht und seinen Freund zum Lächeln gebracht.

 

Tiere reagierten von Natur aus ruhig und entgegenkommend auf das sanfte Gemüt des lebhaften Piraten, welcher sich schnell mit der gigantischen Sumpfschlange anfreundete.

Als der Rastaträger sein Haustier von seinen Schnüren befreite und ihm die Freiheit schenkte, kam Shachi auf die Idee, einen großen Stock zu werfen, welchen das dreiköpfige Wesen ihm mehrere Male wiederbrachte.

 

Irgendwann musste das Duo sich jedoch von ihrem tierischen Freund verabschieden und ihre Reise fortführen.

Während Shachi zum Abschied von den drei Schlangenzungen freudig abgeleckt wurde, biss das nachtragende Tier seinem blauhaarigen Besitzer in eine äußerst schmerzliche Stelle.

Die Viper war keinesfalls giftig, auch steckte sie nicht all ihre Kieferkraft in den Racheakt.

Es gab ihr lediglich eine Genugtuung, den Rastaträger aufjaulend flüchten zu sehen.

 

Gehässig grinsend sah die Hydra ihm nach, alle drei Mäuler zu einem zufriedenen Ausdruck verziehend, und schlängelte dann schließlich von dannen, um sich zurück in ihre Höhle zu begeben.

 

 

So versammelte sich das Trio abermals in der Hütte der Hexe, atmete ein letztes Mal ein und aus, und trat dann durch die Pforte, die sie zu ihrer nächsten Prüfung brachte.

 

Gold und Silber erwartete sie auf der anderen Seite.

Doch waren es keine Reichtümer, sondern Seelenspiegel, an deren zwiespältigen Abbildern sie sich bitter verbrennen sollten.

 

 

Was bleibt, wenn weder Licht noch Hoffnung existieren?

 

Ohne Farbe verliert ein Charakter seine Tiefe...

Ohne den Funken des Glaubens erfüllt ihn das Nichts...

 

Wenn Silber und Gold sich jedoch mit Regenbogenfarben vermischen,

folgt das unkenntliche Farbspiel eines unaufhaltsamen Unheils....

 

 

 

~*~

 

 

 

Ein flammend roter Himmel, gezeichnet von silbergrauen Wolken, erwartete unsere drei Helden an ihrem neuen Reiseziel.

Die dunkle Landschaft felsig und staubig, die Luft drückend heiß und knochentrocken.

 

Alle drei Augenpaare besahen sich die von hohen Felsen und wenig Leben gekennzeichnete Umgebung mit einem neugierigen Blick.

Die Piraten selbst standen an einer schmalen Klippe, neben einem einzelnen, über den Rand ragenden Baum, dessen braune Blätter längst von seinem Kleid gefallen waren, sodass lediglich hin und wieder eines der wenigen Verbliebenen langsam in Richtung Abgrund hinab pendelte.

 

Heat war es, der als Erster von ihnen einen Blick hinter sich in die Tiefe warf.

Zeitgleich sprang er einen schnellen Satz von dem Rand der Klippe weg, dabei über einen kleinen Kieselstein stolpernd, ehe er sitzend einige Meter rückwärts von der schwindelerregenden Höhe wegrutschte.

 

Beinahe hätte der Rastaträger sich vor Schrecken an eines der langen Beine seines neben ihm stehenden, besten Freundes geklammert, doch entschied er sich stattdessen, stumm und fassungslos mit seinem Finger auf den Klippenrand zu zeigen.

Kein Wort wollte ihm über seine Nähten übersäten Lippen kommen, was den ungeduldigen Wire zunehmend reizte.

Er hatte die Verzögerungen seines dramatisierenden Genossen satt.

 

"Was ist denn nun schon wieder?!", zischte der Umhangträger seinem erstarrten Freund fragend zu, seufzte und rollte seine Augen, als er nur ein halb unverständliches: "Chilli!", als Antwort erhielt.

Wire drehte sich dann mit einem grazilen Schwung seiner hohen Absätze um, damit er selbst den Grund für das seltsame Verhalten seines Begleiters herausfinden konnte.

 

"Es wird `Lava´ genannt, Puderkopf.", korrigierte der Umhangträger ruhigen Tones die an Essen angelehnte Bezeichnung, seine Arme vor seiner Brust verschränkend, während er sich für einen Moment schweigend die fließende Masse des zähflüssigen Lavastroms betrachtete, der weit unter ihrer erhöhten Position entlang sickerte.

 

Seufzend warf Wire dann einen Blick auf den neben ihm stehenden Shachi, der seine Begeisterung über die Entdeckung kaum zügeln konnte und mit glitzernden Augen das glühende Gebilde bewunderte.

Am liebsten hätte der Heart-Pirat eine von Wires Flaschen mit der einäschernden Substanz befüllt, damit er einen neuen Schatz für seine persönliche Sammlung an Abenteuer Erinnerungen mitnehmen konnte.

 

 

"Ich mein's aber nich' das Chilli!", meldete sich Heat nun mit lauter Stimme zu Wort, stand murrend auf und zog sich seine leicht verrutschte Ballonhose wieder über seine Hüfte.

 

Mit sicherem Abstand - etwa fünf Meter hinter seinen beiden Kameraden und dem Klippenrand - drehte der Rastaträger ihnen beleidigt den Rücken zu und zeigte mit seinem Daumen hinter sich über seine Schulter.

"Da drin schwimmt 'n Schnitzel. ...Und ich's hab Hunger bekommen, deshalb bin ich vor Schreck umgek-"

 

Der Dreizack, welcher kraftvoll in die staubige Erde gerammt wurde, unterbrach Heats grummelndes Murren.

 

"Red' keinen Unsinn! Hast du nichts, als Spinnenweben in deinem unbewohnten Vogelhäuschen?", drehte sich der genervte Wire zu seinem trotzigen Gefährten um, der Klippe den Rücken kehrend, und hob dabei mahnend seinen lackierten Zeigefinger.

"Vor Dümmlichkeit würdest du selbst das Atmen vergessen, also spare dir die Luft lieber um am Leben zu bleiben."

 

Shachi interessierte sich nicht für die lautstarke Diskussion unter den beiden besten Freunden, die sich gegenseitig immer weiter hoch stachelten.

Stattdessen betrachtete er sich seine neueste Entdeckung, die in diesem Augenblick ihren Kopf aus der glühenden Lava-Masse anhob und ihren langen Hals langsam zu dem jungen Heart-Piraten streckte.

 

"Wenn ich's sag da drin is'n Schnitzel, dann is' auch 'n Braten in der Soße!", feuerte Heat sein aussagekräftiges Argument in Richtung seines Gegenübers, ballte dabei seine Fäuste und baute sich vor dem größeren Umhangträger auf.

Dass er von seinem besten Freund abermals nicht ernst genommen wurde, nervte ihn bis zum Äußersten.

 

"Tch. Sind deine Ohren mit Moos zugewuchert und deine fauligen Gehirnzellen bereits am Schimmeln? Heiliger Ivankov, womit haben meine Augen dieses Häufchen Putzreste verdient..?", seufzte Wire, dessen vor Wut blitzenden, haselnussbraunen Augen nicht von den huskyblauen seines Diskussionspartners abließen.

Beide waren sie nun fürwahr sauer.

 

"Wie hast'e mich genannt?! `Pommesreste´!?", hörte der blauhaarige Kid-Pirat das, was er hören wollte, und ging knurrend einen Schritt auf seinen Gegenüber zu, die Distanz zwischen ihnen auf einen knappen Zentimeter reduzierend.

"Nix gegen Pommes! Das nimmst'e zurück, Wire!"

 

Ihr Wortgefecht lief ins Leere, beide wurden sie immer lauter, bis sie, von einer auf die andere Sekunde, verstummten.

Der Ausgang ihrer Diskussion war ein vehementes Anschweigen beider Parteien, die synchron ihre Arme vor ihrer Brust verschränkten und sich gegenseitig voneinander wegdrehten.

 

Genau zur richtigen Zeit, um den Heart-Piraten vor einem großen Fehler zu bewahren.

 

Wires Augen fielen durch puren Zufall auf Shachi, der seine Hand langsam in Richtung des mit Lava bedeckten Wesens streckte, dessen großer Kopf hinter der Klippe herauf ragte.

Der Drang, es anfassen zu wollen, war stärker, als der Gedanke an die fatalen Folgen, die entstanden, wenn seine Haut in Kontakt mit der einäschernden Masse kam.

Gefährlich weit lehnte sich der junge Pirat dabei über den Abgrund.

 

Blitzschnell, in Begleitung eines von Schreck und Empörung untermalten Aufschreis, griff der Umhangträger nach seinem unvorsichtigen Kameraden, den er sich im selben Atemzug mit einem Ruck über seine breite Schulter warf.

Das langhalsige Lava-Geschöpf wurde von Wire geflissentlich ignoriert, da dieser sich darauf konzentrierte, sein zappelndes Zusatzgewicht so weit wie nur möglich von der Klippe wegzubringen.

 

Heat folgte seinen beiden Begleitern und warf beim Rennen einen letzten Blick auf das ihn hungrig machende Wesen, welches einem Urzeit-Dinosaurier ähnelte.

Wie der futtervernarrte Kid-Pirat diesen gedanklich in Verbindung mit einem panierten Fleischgericht bringen konnte, wusste wohl nur er selbst.

 

 

"Ich hab's dir gesagt...", nuschelte der Rastaträger murrend gen Erde, hielt einen Meter Abstand zu seinen Kameraden und blieb noch immer ungehört, was ihn überaus kränkte.

Zudem gab sein Magen ein lautes Knurren beim Rennen von sich, das seine Laune abermals weiter hinab zog.

 

Warum nimmt's mich nie jemand ernst?, dachte Heat sich schwer seufzend, hielt seinen geknickten Blick stur auf den Boden zu seinen Füßen und lief schweigend hinter seinem besten Freund her.

Ich's bin kein depperter Volltrottel...

Oder..?

 

Wire ahnte nichts von dem drastischen Stimmungswandel, der urplötzlich seinen rastatragenden Freund ergriff. Für ihn waren seine unbedacht ausgesprochenen Worte längst vergessen.

Nicht für Heat, welcher sie sich tief zu Herzen nahm.

 

Unter den Dreien wurde es still, sodass lediglich Shachis schmollende Brummlaute zu hören waren, der seinem neuen, tierischen Freund nicht einmal einen Namen hatte geben können.

 

Die Stille war keine der angenehmen Sorte, sondern eine sehr trübende, die davon zeugte, dass ihr aller Nerven langsam, aber sicher an ihre Grenzen gerieten.

Durch ihr fehlendes Zeitgefühl, wussten die drei Piraten nicht einmal, wie lange sie schon von ihren Crews getrennt waren. Ebenso wenig wussten sie, wie es ihren Familienmitgliedern ging...

 

Das Letzte, was einer von ihnen wollte war, auch seinen letzten Halt zu verlieren, den sie sich gegenseitig gaben.

 

Und doch konnte Heat nicht verhindern, dass sich die Verbitterung in seinem Herzen ausbreitete.

Mit jedem Schritt, durch den er weiter hinter seine beiden Begleiter fiel, wurde er immerzu trauriger, sodass der trübe Funke seiner blassblauen Augen sich entfärbte, bis kaum noch Leben in ihnen zu erkennen war.

 

Viele verglichen den unscheinbaren Kid-Piraten mit einem Zombie, einem leblosen und seelenverlassenen Wesen, welches als existenzlose Erscheinung keine Daseinsberechtigung unter den Lebenden hatte.

Die Rollenverteilung der an der Spitze stehenden Mächte der Natur war eindeutig und äußerst ungerecht.

Dabei war Heat so viel mehr, als unbedeutende Augen in ihm sehen wollten.

 

Glaube war der Schlüssel, der den vom Schicksal gestraften Kid-Piraten am Leben hielt.

Er glaubte fest daran, dass er kein Untoter war, und redete sich selbst ein, dass er genauso war, wie alle anderen auch.

Nur so brachte er das verlangsamte Herz seiner linken Brustseite zum Schlagen.

 

Heat merkte nicht, dass sein lebenswichtiges Organ immer und immer schwächer schlug, je weiter er sich in seine zweifelnden Gedanken hineinsteigerte.

Seine Schritte nahmen ebenso an Geschwindigkeit ab, bis er irgendwann stehen geblieben war.

 

Verbittert ballte Heat seine Hände zu Fäusten und kniff seine Augen fest zusammen, während sich auf seinen Gesichtszügen ein zutiefst verletzter Ausdruck abzeichnete.

 

Jedoch verblasste mit seiner Hoffnung und seinem Glauben ebenso auch die Lebenskraft seiner Mimik, sodass diese alsbald ausdrucksleer und farblos wirkte.

Die Farbe seiner fahlen Züge wurde kalt gräulich, sowie der Farbton seiner blauen Seelenspiegel immer weiter bleichte, in einen pigmentlosen Weißton übergehend.

 

Leidenschaftslos schlurfte er dann langsam hinter Wire und Shachi her, die einige Meter vor ihm liefen und nichts von seinem inneren Kampf wussten.

 

Der Ausgang seines emotionalen Konfliktes verbarg schwerwiegende Konsequenzen, der zu bezahlende Preis war überaus hoch:

Sollte auch der letzte Funke Zuversicht in Heats schwachem Herzen verschwinden, blieb ebendieses für immer stehen.

Es bedeutete seinen endgültigen Tod.

 

Diesen Kampf konnte Heat nur mit sich selbst ausmachen, seinen inneren Dämonen musste er sich allein stellen, keiner seiner beiden Freunde konnte ihm dabei helfen.

Ob unser Held tapfer genug war, um als Sieger hervorzugehen, war zu diesem Zeitpunkt ungewiss.

 

Gewiss war nur, dass der Teufel letztlich seinen Tribut von ihm gefordert hatte:

Er nahm sich das Licht der Hoffnung aus Heats Herzen.

 

So wurde der Kid-Pirat am Ende tatsächlich zu einem emotionslosen Zombie.

 

 

 

~*~

 

 

 

Ein riesiger Vulkan ragte hoch in die silbern-rötliche Wolkenkulisse, die von einzelnen, goldschimmernden Blitzen verfärbt wurde. Hinter dem getönten Nebelschleier blieb die Spitze des Berges vollends unkenntlich.

Das grollende Donnern des Unwetters zog in regelmäßigen Abständen durch die unheilverhangene, kahle Landschaft und ließ mit seiner Stärke den staubigen Untergrund leicht beben.

Einige kleine Kieselsteine erzitterten wegen der spannungsgeladenen Elektrizität, die permanent in der trockenen Luft einkehrte.

 

Unsere drei Gefährten standen an dem Fuße des steinernen Gebildes, vor einem schmalen Pfad, welcher sich an der Seite des schwarz-bläulichen Vulkangesteins spiralförmig in Richtung Gipfel empor streckte.

Lediglich vier Meter war der Weg breit, sodass ein gedankenloser Schritt für jeden von ihnen fatale Folgen haben konnte.

Um zu ihrer nächsten Prüfung zu gelangen, musste das Trio jedoch den Berg bis ganz nach Oben steigen, eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht.

 

Heats nähten übersäten Lippen blieben verschlossen, stumm blickten seine leeren Augen in eine unbedeutende Richtung, während er einmal tief seufzte.

Doch wurde er zeitgleich ruckartig zur Seite gerissen, von dem los sprintenden Shachi, der das Handgelenk des Rastaträgers fest umklammert hatte.

 

Der energiegeladene Heart-Pirat zog seinen betrübten Freund energisch mit sich, immer weiter den Spiralpfad des Berges hinauf.

Denn wenn es einen gab, der etwas vom Klettern und Bergsteigen verstand, dann war es Shachi.

 

Wire setzte sich kurz darauf ebenfalls in Bewegung, blieb dicht hinter den beiden und beschwerte sich einige Male über ihren schier endlos erscheinenden Weg, den sie nun zu dritt beschritten.

 

"Es ist mir gleich, wer sich dieses scheußliche Desaster, das sich `Wandern´ schimpft, ausgedacht hat...", schnaufte der Umhangträger atemlos und kämpfte sich zischend weiter hinauf, mit seiner rechten Hand beim Gehen an seinem Dreizack abstützend.

Innerlich verfluchte er seine hohen Stiefel, die es ihm erschwerten, mit dem flinken Heart-Piraten mitzuhalten.

"Ich werde dem Verantwortlichen meine Meinung darüber aufdrücken, sowie ich ihm einen meiner Absätze-"

 

"Whoaa! Ich hab was gefunden~!", rief Shachi aufgeregt und sprach im selben Atemzug seine Entdeckung aus, weil er sie ja doch nicht für sich behalten konnte.

"Eine Höhle! Und sie sieht so super geheimnisvoll aus... wie cool!"

 

Haargenau bis zur Zahl Drei konnte Wire gedanklich zählen, ehe der Heart-Pirat mit einem: "Komm schon, Heat, das müssen wir uns ansehen!", mitsamt dem Angesprochenen in der Felsgrotte verschwunden war.

 

Keiner konnte die Entdeckerfreude des lebensfrohen Jungen bremsen, das war eines der Dinge, die Wire bereits früh über Shachi gelernt hatte, weswegen er sich auch nicht mehr die Mühe machte, ihn davon abzuhalten.

Stattdessen besah er sich in aller Seelenruhe den großen Eingang der Höhle.

 

Über ihr war ein großes, geschwungenes Leuchtschild angebracht, welches in einer seicht roten Neonfarbe aufblinkte:

`Irish Pub´, zierten dunkelgrüne Schriftzeichen den flimmernden Hintergrund.

 

Genervt von dem unnötigen Umweg rollte Wire seine Augen, bevor er langsamen Schrittes die Grotte betrat, die von regenbogenfarbenen Lichtern geflutet wurde.

Seine Absätze hallten mit einem nachdrücklichen Klacken durch die schallende Umgebung, während er zu dem grellen Licht lief und sich immer weiter dem Stimmgewirr näherte, welches er von Draußen bereits deutlich hören konnte.

 

 

Ihr kurzer Zwischenstopp führte unsere Helden zu einem Ort, den sie dort niemals vermutet hätten:

Ein irisches Lokal, in welchem dutzende Zwergen-Krieger tagein, tagaus feierten.

 

Begrüßt wurden die drei Piraten von lautstark dröhnender Musik, deren Bass-Lautstärke die bröckelnden Wände der Höhle zum Beben brachte, sowie einer A-Kapella Zwergen-Gruppe, die ein irisches Trinklied sang.

Das grölende Stimmengemenge, welches durch das vollbesetzte Lokal hallte, war ebenso unüberhörbar.

 

Während Shachi sich eingehend die irische Dekoration besah, die vorwiegend aus Grau- und Goldbrauntönen bestand, regte sich nun der geistesabwesende Heat und fand zu neuem Leben.

 

Langsam hob der Rastaträger seinen Kopf und schaute mit einem flüchtigen Blick müde durch das Lokal, dabei verdeckten ihm einige fallende Rastalocken seine Sicht.

...Bevor seine blassblauen Augen in ein intensiv hellblaues Farbspiel übergingen und er plötzlich, wie von der Tarantel gestochen, in Richtung der breiten Bartheke stürzte, die sich von einer Wandseite zur anderen erstreckte.

 

Für Heat gab es in diesem Moment nur eine Lösung, um sein Stimmungstief zu vertreiben.

Diese hieß: Alkohol. Und davon brauchte er eine ganze Menge.

 

Shachi erblickte derweil die beiden Schwungtüren, die neben dem Tresenbereich zu der angrenzenden Küche des Lokals führten.

Als der Koch, ein Zwerg mit einer weißen Kochmütze, durch ebendiese Türen trat, ein befülltes Essenstablett in seinen Händen balancierend, keimte in dem Heart-Piraten erneut die Leidenschaft für sein heißgeliebtes Hobby auf.

 

Mit einem strahlenden Lächeln, welches manch einer als unheilvoll bezeichnen konnte, sprintete der hochmotivierte Hobbykoch in Richtung der Küche, in der er sich vollends austoben wollte.

 

Der Dritte in ihrem Bunde setzte sich in Begleitung eines langen Seufzens an einen der hinteren Tische, um von dort aus ein Auge auf das unberechenbare Duo zu werfen.

Ihr gedankenloses Verhalten kommentierte er mit einem Kopfschütteln, dabei fielen seine Augen durch Zufall auf den runden Casinotisch vor sich, auf dem ein angeregtes Roulettespiel stattfand.

 

Letztlich griff Wire mit seinen lackierten Fingern in seinen rechten Stiefel und holte einige Berry hervor, die er dann in die Runde warf, um sich mit dem Glücksspiel ein wenig die Wartezeit zu vertreiben.

 

 

Auch der Tresen des Pubs war von rotbärtigen Zwergen in unterschiedlichsten Größen und Hautfarben besetzt, was den Rastaträger jedoch nicht im Geringsten störte.

Durch die Masse an tanzenden Figuren hindurch, kämpfe sich Heat bis zum anderen Ende der Räumlichkeit, wo der Ausschank-Bereich aufgebaut war.

Er hätte schwören können, dass der Alkohol bereits singend seinen Namen rief.

 

An seinem Ziel angekommen, riss der Kid-Pirat einem der am Tresen sitzenden Betrunkenen den halb vollen Bierkrug aus den unkoordinierten Fingern.

 

"Soufe, JoHoHo!", rief Heat erheitert, als er seinen Lebensgeister-weckenden Trank ergatterte und hielt den Krug hoch in die Luft.

"Prost ihr Säcke, auf dass es schmecke!"

 

Mit vier kräftigen Zügen zog er das alkoholische Getränk ab, seinen leeren Magen mit der betäubenden Flüssigkeit füllend. Und sprang dann kurzerhand über den hölzernen Schänktisch, wobei er einige der darauf stehenden Krüge umschmiss.

Die irritierten Blicke der Gäste, inklusive des fassungslosen Wirtes, den er hinter dem Tresen anrempelte, ignorierte der Rastaträger mit voller Absicht.

Keine Sekunde später hielt er seinen Kopf unter den Zapfhahn, den er im gleichen Atemzug aufdrehte.

 

Ein durstiger Kid-Pirat ließ sich von nichts und niemandem davon abbringen, sich sternhagelvoll zu betrinken.

Dafür ließ Heat sogar das üppige Buffet links liegen.

 

Weil ihm der Nacken jedoch bald wegen der ungesunden Haltung schmerzte, schnappte er sich ein volles Bierfass, in das er einen breiten Trinkschlauch steckte.

Den großen Strohhalm schob er sich zwischen seine Lippen und trug das Fass dann auf seinen Schultern durch die Bar.

 

Schwankend steuerte der angetrunkene Kid-Pirat auf einen der Gruppentische zu, an dem zu diesem Zeitpunkt ein reges Trinkspiel stattfand.

"Ich mach' auch mit. Schieb 'rüber!", grüßte er lallend seine neuen Bekanntschaften und setzte sich dann, wie selbstverständlich, auf den freien Hocker der Neunergruppe an bunt gemischten Zwergen.

 

Heat wurde unter den feiernden Reihen freundlich aufgenommen, sogar ihren selbst gebrannten Schnaps boten sie ihrem Besucher an, der diesen ohne zu zögern annahm.

Unglücklicherweise vergaß der Feuerspucker in diesem Augenblick auch die Auswirkungen, die der erhöhte Konsum von hochprozentigen Spirituosen in Verbindung mit seinen Fähigkeiten hatte.

 

Durch den leicht entzündlichen Stoff wurden seine inneren Flammen hoch gefährlich und unkontrollierbar.

Weil in Heats Magen noch immer die gähnende Leere herrschte und nur mit den unterschiedlichsten Alkoholsorten gefüllt wurde, konnte das Ganze kein gutes Ende nehmen.

 

 

In der Küche war derweil das Chaos ausgebrochen, in dem sich der umherwirbelnde Heart-Pirat pudelwohl fühlte.

Mit einem Kochlöffel in der einen Hand, sowie einer Pfanne in der Anderen, sprintete er in Windeseile um den in der Mitte des Raumes stehenden, großen Küchentisch herum.

Auf diesem standen etliche Zutaten, die der Zwergen-Koch zuvor dort liegen gelassen hatte, und Shachi bediente sich reichlich an ihnen.

 

Noch wusste er nicht, was er zubereiten wollte, für ihn selbst blieben seine neuesten Rezepte stets eine echte Überraschung.

 

"Noch etwas hier von... und noch etwas davon~", summte Shachi fröhlich und nahm sich eine Hand voll gerösteter Zwiebeln, sowie eine Flasche mit Vanillesoße.

 

Die gusseiserne Pfanne stellte er auf der vorgeheizten Kochfläche ab, tat beide Zutaten hinein und rührte die gelblich-braune Masse dann mit dem Holzlöffel mehrere Male eifrig um.

Seine Soßenkreation verfeinerte er letztlich mit einem halben Kilo Zucker und zwei Gläsern Gurkenwasser.

 

Während das geschmacklich undefinierbare Gemisch vor sich hin köchelte, griff er sich eine der ovalen Auflaufformen, in der er sein Hauptgericht zubereiten wollte.

Dass dieses viel länger zum Garen benötigen würde, als die Soße, und somit als Erstes hergerichtet werden sollte, war dem experimentierfreudigen Hobbykoch egal.

Für Shachi gab es schlichtweg keine Regeln, die ihn im Ausüben seiner Leidenschaft eingrenzen konnten.

 

Zwischenzeitlich wollte sich der eigentliche Besitzer der Küche in sein Reich zurückziehen, nachdem er seine Gäste mit neuen Speisen versorgt hatte.

Jedoch wurde die Tür von einem großen Küchenschrank blockiert, den Shachi mit purer Willenskraft zuvor dorthin schieben konnte.

Der künstlerische Schöpfer wollte bei seiner Arbeit schließlich ungestört bleiben.

 

Durch und durch von Enthusiasmus und Motivation ergriffen, entzündete der Heart-Pirat das Feuer des Steinofens.

Das nachdrückliche Klopfen gegen die hölzerne Türblockade überhörte er bewusst, während er sich dem Mischen seines Teiges widmete.

 

Einen kleinen Sack voller Mehl, der halb in der Backform, halb auf der Küchenzeile landete, sowie zwanzig Eier, von denen ihm zehn abhanden kamen und auf dem sauberen Boden aufschlugen, waren nur die ersten Zutaten, die den vorschnellen Fingern des Heart-Piraten zum Opfer fielen.

 

Es folgten Popcorn-Maiskörner, Trauben, Minzblätter und die Überbleibsel aus dem verstopften Spülbecken-Abfluss.

Shachis Lieblings-Bestandteil: Unmengen an bunten Zuckerstreuseln, durfte natürlich auch nicht fehlen.

Schlussendlich dekorierte er seinen Teig mit verschiedenfarbigen Oliven und Kaugummikugeln, ehe er die randvoll befüllte Auflaufform in den Steinofen schob.

 

Für den Nachtisch schnitt er fein säuberlich einige Äpfel in Stückchen, sodass diese wie kleine Hasen aussahen und schnitzte ihnen als Feinschliff ein Lächeln auf ihre Gesichter.

 

Nach getaner Arbeit klatschte sich der Hobbykoch in seine mehlbedeckten Hände und wischte sie sich dann an seinem weißen Anzug ab, bevor er sich breit grinsend vor den Ofen stellte, um seine Schöpfung mit stierenden Augen beim Wachsen zu beobachten.

Shachi hatte ein obskures Monster erschaffen, welches nach und nach immer größer und größer wurde.

 

"Grütz-Igel mit DuppDupp-Pudding", verkündete Shachi stolz den neuen Namen seines Meisterwerks und drehte sich dann tanzend von dem rapide aufgehenden Teig weg, um sich der überkochenden Soße zuzuwenden.

Mittlerweile zog sich ein geruchlich undeutbarer Dampf durch die gesamte Räumlichkeit, deren Möblierung durch den dichten Schleier vollends vernebelt wurde.

 

Die angebrannte Soßenmasse - die Shachis Meinung nach genau die richtige Würze durch die schwarz gewordenen Zwiebelstücke bekam - wurde noch einige Male von ihm umgerührt, ehe er sich von seinem Arbeitsplatz entfernte.

Zur gleichen Zeit schaffte es der Zwergen-Koch, mithilfe seiner großen Streitaxt, den Küchenschrank in Einzelteile zu zerlegen, wodurch Shachi ohne Probleme den Raum verlassen konnte.

 

Strahlend ging der Heart-Pirat an dem zu Stein erstarrten Küchenchef vorbei, bedankte sich aufrichtig bei ihm und teilte ihm mit, dass er wiederkäme, sobald seine Kreation fertig war.

So begab er sich auf den Weg zu Heat, um den er sich schon seit geraumer Zeit einige Sorgen machte, das ungewöhnliche Verhalten seines Freundes war ihm sehr wohl aufgefallen.

 

Mit der Nachricht, dass es bald Essen gab, wollte er seinem nimmersatten Freund eine Freude bereiten.

 

 

Wires sechster Sinn warnte ihn vor dem großen Unheil, welches kurz darauf geschehen sollte.

Grazilen, langsamen Schrittes begab er sich in Richtung Höhlenausgang, warf einen letzten Blick über seine Schulter, zu seinen unermüdlich feiernden Kameraden, und lief dann lange seufzend weiter.

Die Taschen seines Umhangs und seine Stiefel voller Berry, konnte er zufrieden das lärmende Schlachtfeld räumen und draußen, in Sicherheit, auf seine beiden Begleiter warten.

 

Denn das Chaosduo machte seinem Namen wieder alle Ehre.

 

Heat, der betrunkener nicht hätte sein können, wollte unbedingt den Zwergen seine Feuerkünste zeigen... Mit seinen starken Flammen brannte er keine Sekunde später die hölzerne Einrichtung zu Schutt und Asche.

Zeitgleich ertönte eine Explosion aus der Küche, die den bunten Teig in der ganzen Räumlichkeit verteilte, inklusive den geschockten Gesichtern der Zwerge, die sich zu dem selbigen Zeitpunkt in der Nähe der Küche aufhielten.

 

Niemand kam dabei zu Schaden, doch wurde die Inneneinrichtung stark in Mitleidenschaft gezogen.

 

Schmollend trauerte Shachi seinem Kunstwerk hinterher und hakte dieses gedanklich als Fehlschlag ab.

Für solch einen Fall war er allerdings gewappnet und hatte zuvor einiges an roher Teigmasse in eine Schüssel gefüllt, die er nun seinem betrunkenen Freund lächeln hinhielt.

 

"Für dich", erklärte der Heart-Pirat dem benebelten Rastaträger, welcher die freundliche Geste zu schätzen wusste.

Ohne Zögern nahm Heat die befüllte Schüssel an sich und klemmte sie sich unter seinen Arm, während seine Gesichtszüge sich entspannten und seine Nähten verzierten Lippen sich zu einem sanften Schmunzeln verzogen.

 

Anschließend verbeugten sich beide Piraten entschuldigend vor den Gästen, die sich durch das Chaos nicht vom Feiern abbringen ließen.

Die Zwerge waren zu betrunken, um das Ausmaß der Zerstörung zu erfassen.

Dafür sollte der Schock am nächsten Morgen, gepaart mit dem Kater ihres Lebens, seine Wirkung keinesfalls verfehlen.

 

Shachi und Heat begaben sich dann ebenfalls auf den Weg nach Draußen, der redselige Heart-Pirat am laufenden Band über seine zukünftigen Rezepte schwärmend, während Heat seine willkommene Mahlzeit genoss.

 

 

Ihr Umweg hatte unsere Helden einiges an Zeit gekostet, nun konnten sie endlich zu ihrer dritten Prüfung aufbrechen.

Sie hatten noch einen langen Fußmarsch bis zur Spitze des Vulkans vor sich, bevor sie sich den bekannten Gesichtern entgegenstellen sollten.

 

...Und so zogen sich die silbernen Gewitterwolken über das flammend rote Himmelsdach, mit ihnen die Zeit verstreichend, während das Trio sich Schritt für Schritt nach oben kämpfte.

 

"Was uns dort wohl erwarten wird?", rätselte Shachi und warf einen fragenden Blick zwischen seinen beiden Gefährten hin und her.

 

Das Kid-Piraten-Duo zuckte synchron mit seinen Schultern.

Wire schwieg, weil er es mitnichten erfahren wollte. Der wankende Heat hingegen, konnte keinen gescheiten Satz mit seinen lallenden Lippen formen.

 

Die ausgesprochene Frage wurde von dem stärker werdenden Wind in eine unbestimmte Himmelsrichtung getragen, die Antwort sollten sie allesamt schon bald in Erfahrung bringen.

 

Mit jedem weiteren Schritt gen Gipfel verschlechterte sich das Unwetter, welches nicht ohne Grund den Weg unserer Helden erschwerte.

Auch der schlummernde Vulkan erwachte langsam aus seinem Schlaf und verursachte in regelmäßigen Abständen eine leichte Erschütterung, die sie unter ihren Füßen deutlich spürten.

 

Ab und an raste ein greller Lichtblitz von einer der dunkel silbernen Wolken zur Erde hinab, schlug lautstark auf dem trockenen Boden auf und löste ein starkes Beben aus, das die illusionierte Welt erzittern ließ.

 

Doch hörte man ganz genau hin, so konnte man das leise Flüstern wahrnehmen, welches den starken, elektrischen Impuls stets begleitete:

 

"Counter Shock..."

 

 

 

~*~

 

 

 

In der Grotte der Zwerge unterhielten sich derzeit einige Volltrunkene über das ungewöhnliche Trio, welches mit ihrem Auftritt Aufsehen unter ihnen erregte.

Die irischen Anhänger sprachen über die Leichtsinnigkeit der drei Fremden, deren Weg sie gewiss bereuen würden, da waren sie sich sicher.

 

Wie so oft, begann einer von ihnen die Geschichte zu erzählen, an welche sich die Zwerge in alkoholgetränkten Stunden oftmals erinnerten.

Sie handelte von dem Mythos des bisher unbestiegenen Vulkans und trug den selbigen Namen, wie die dritte Prüfung unserer Helden:

 

`Die zweischneidige Klinge von Valhalla´

 

Laut einer alten Zwergen-Legende führte der lange Spiralpfad des Berges zum sagenumwobenen Götterreich Valhalla. Dort existierten zwei übermächtige Krieger, die stets um die Vorherrschaft dieses Reiches kämpften.

Einer von ihnen hatte die Kontrolle über alles Leben und beherrschte die Fähigkeiten von Blitz und Donner.

Der Andere hingegen, besaß die Macht über die Zerstörung und jegliche Art von Metall. Selbst der geringe Eisenanteil, welcher sich in dem schlafenden Lavasee des Vulkans befand, konnte er unter seinem Willen befehligen.

 

Zudem besaßen die zwei Übermächte ebenso ehrwürdige Untergebene, die ihnen treu zur Seite standen und für das Gleichgewicht, sowie die Ordnung der beiden Welten zuständig waren.

 

Es schien, als ob die beiden Halbgötter nur für diesen Moment lebten, in dem sie ihren leidenschaftlichen Streit um die herrschende Dominanz immer und immer wieder entfachten.

Wie auch zu dieser Stunde, als sie Himmel und Erde unter ihren Kräften erbeben ließen.

 

 

Unsere drei Helden wussten nichts von der anhaltenden Fehde und liefen unmittelbar auf das Schlachtfeld zu, welches nie jemand zu betreten wagte.

Niemand, außer Shachi, der seine beiden Begleiter durch seinen flinken Sprint abhing und gedankenlos im Alleingang die Gipfelspitze bestieg.

 

Die dunkelgraue Wolkenkulisse, die als Übergang zwischen den beiden Welten diente, öffnete einen Weg für den jungen Piraten.

Von dem wirbelnden Wind angetrieben, verzog sich das blitzende Nebelgebilde vor ihm und ließ ihn den Pfad der Götter beschreiten.

 

Als der Heart-Pirat zwischen dem Schleier verschwand, schlossen sich die silbernen Mauern hinter ihm und verwehrten jeglichen, weiteren Eintritt.

Wire und Heat wurden somit ausgeschlossen, sodass sie wenige Meter vor den Wolken auf dem Gipfelpfad stehen bleiben mussten.

 

Warum es ausgerechnet der im Kampf Unerfahrenste von ihnen in das Reich der Krieger schaffte, wussten wohl nur die obersten Mächte, die ihm den Zutritt gewährten.

 

Vielleicht lag es an seinem reinen Herzen...

Oder aber an dem Gesetz des Stärkeren, das besagte, stets zuerst den Schwächsten im Bunde zu eliminieren.

 

Shachis Augen konnten als Erstes einen Blick auf die trügerische Wahrheit der Legende werfen und ihr Trugbild enthüllen.

Doch bekamen Heat und Wire zeitgleich ihre eigenen Schwierigkeiten, als der nachhallende Schuss eines abgefeuerten Revolvers hinter ihren Rücken ertönte...

 

 

 

~*Shachis Sicht*~

 

 

 

Über den Wolken war es so cool!

Ich fühlte das leichte Kribbeln der blitzenden Lichter auf meiner Haut und konnte viel höher springen, weil es hier weniger Schwerkraft gab.

Links und Rechts waren ganz viele Wolken, die total schön blinkten, als ob Glühwürmchen in ihnen fliegen würden.

 

Mit einer Hand schob ich meine verdunkelte Brille nach oben und steckte mir mit der anderen eine Kaugummikugel zwischen meine grinsenden Lippen. Meine Augen, die vor Freude glitzerten, prägten sich jeden kleinsten Winkel des Anblicks vor mir ein.

Weich, wie Zuckerwatte, sahen die Wolken aus, die sich um den vergoldeten Weg schmiegten, an dessen Anfang ich auf und ab wippend stand.

 

Das aller Tollste war aber die riesige Arena, die ich von hier aus sehen konnte.

Auf einem Plateau zwischen dem himmlischen Lichterspiel befand sie sich, umringt von aufsteigenden Blitzen und durch die Luft fliegenden Schwertern, die wild um das runde Gebilde aus schimmerndem Metall herumwirbelten.

 

Je näher ich hüpfend darauf zulief, desto stärker spürte ich das kribbelnde Gefühl der bitzelnden Luft und mit jedem schwerelosen Hopser wurde mein Lächeln breiter.

 

Ich fühle mich, als könnte ich fliegen, frei wie ein Vogel!

 

Es ist toll ein Pirat zu sein! Das ganze Leben ist ein einziges Abenteuer!

Jeden Tag passiert irgendwas Neues und nie wird’s langweilig!

 

Jetzt waren es nur noch fünfzehn Hüpfer, die mich von dem metallischen Arena-Ring trennten.

Wegen der hohen Luft-Spannung, bauschten sich meine orangenen Haare auf und einzelne Spitzen kitzelten mich im Nacken, weswegen mein leises Kichern in ein herzliches Lachen überging.

 

Gleich bin ich da, juhu~!

Ich kann's kaum abwarten, bis-

 

Woaa! Sind das echte Edelsteine und Juwelen?!, blieb ich abrupt vor der großen Eingangstür stehen, die über und über mit teuren Schmucksteinen beschmückt war.

Mit staunenden Augen bewunderte ich die kleinen Schätze der Doppeltür, durch die ein Riese zweimal durchgepasst hätte.

Ob ich mir einen von den Steinchen ausleihen darf..?

 

Vielleicht merkt's ja niemand, wenn einer davon fehlt..., dachte ich mir und verzog meine Lippen nachdenklich, während ich meinen Kopf mehrmals hin und her schwenkte.

Nur ein einziger, klitze kleiner Stein, den niemals jemand vermissen wird...

 

Mit einem letzten Blick über meine Schulter versichter ich mich, dass mich niemand dabei erwischte und streckte dann meine Hand langsam zu dem daumengroßen Diamanten aus.

Er war einige Zentimeter über meiner Kopfhöhe in die Tür eingesetzt, deshalb musste ich mich auf meine Zehenspitzen stellen, um an ihn heranzukommen.

 

Wie schön er funkelt~

Ich muss ihn einfach haben!

 

Mein Zeigefinger und Daumen umgriffen jetzt das kleine Steinchen, dabei biss ich mir angestrengt auf meine Zunge, die ich leicht zwischen meinen Lippen ausstreckte und zog dann mit meiner ganzen Kraft an dem Diamanten...

Bis er sich löste und ich, meiner Ziehkraft wegen, purzelnd nach hinten fiel.

 

„Autsch...“, murmelte ich, meinen Hinterkopf reibend, und rückte mir meine verrutschte Ballonmütze zurecht.

Auf meinem Hintern sitzend, richtete ich mich schwungvoll im Schneidersitz auf und hielt dann meinen glänzenden Schatz, der sich zwischen den Fingern meiner rechten Hand befand, vor mein strahlendes Gesicht.

Wie Bepo seine Schokolade angeierte, genauso blickte ich funkelnd auf den Diamanten.

 

Hihi, mein Schatz~, flüsterte ich meiner neuen Kostbarkeit entgegen und hielt sie dann nah an meine Brust, dabei einen spitzbübischen Blick nach Links und Rechts werfend.

Er gehört mir ganz allein!

 

Niemand kann ihn mir wegn-, drehte ich meinen Kopf wieder in Richtung meiner gehobenen Hand, wo zuvor noch der Diamant war, und blinzelte mehrmals stumm meiner leeren Handfläche entgegen.

 

Er ist weg!“, rief ich total aufgeregt und sprang dann auf, mich einmal im Kreis drehend nach meinem Schmuckstück suchend.

„Oh nein! Wo ist er denn hin..?“

 

Dabei habe ich ihn doch gerade erst gefunden...

Menno, wie gemein...

 

Meine Schultern nach unten sacken lassend, verzog ich meinen Mund zu einer schmollenden Schnute und drehte mich wieder zur Tür um.

Meinen gesenkten Blick wieder hebend, fielen meine Augen auf den großen Türgriff aus purem Silber, kein Augenzwinkern später formte ich meine Lippen zu einem fassungslosen O.

Ehrlich, ich hätte niemals erwartet, wer meinen Schatz geklaut hatte.

 

Zwei kleine, strohene Hände hielten meinen Diamanten. Die Strohpuppe saß mit überschlagenen Beinen auf dem Türgriff und blickte mit schiefgelegtem Kopf zu mir herauf.

 

Damals hatte ich die Puppe vom Schiff der Hawkins-Piraten mitgenommen.

Haws Geschenk trug ich seit unserer Reise in der Tasche meines weißen Anzugs, wo sie jetzt eigentlich auch sein sollte, nicht auf der Klinke mit meinem gemopsten Steinchen.

 

Wie ist die Puppe denn dahin gekommen..?, fragte ich mich und beäugte die stillsitzende Strohfigur skeptisch, mein Gesicht langsam immer näher an sie heran bewegend.

Hmm... Komisch, ich hab gedacht, dass ich sie-

 

 

Verdammt! Schonmal was von Intimsphäre gehört, Idiot?!“, stupste mir die knurrende Puppe mit ihrer fingerloser Hand kräftig gegen meine Nase, die sich einen knappen Millimeter vor ihrem mimiklosen Gesicht befand.

Ihr leichter Schlag fühlte sich an, wie ein zwickender Mückenstich.

 

Mit einem Mal spitzten sich meine aufmerksamen Ohren, während sich ein breites Grinsen auf meine Lippen legte und ich mir lachend meine kitzelnde Nase rieb.

Jetzt war ich mir absolut sicher: `Mikado´, wie ich die Voodoo-Puppe einst mit Zuckerwasser taufte, besaß Pengs Stimme!

 

Warum das so war, war mir erstmal egal, da ich mich einfach nur freute, die Stimme meines Bruders nach so langer Zeit endlich wieder zu hören.

Doch ein entscheidendes Detail fehlte Mikado, der zwischenzeitlich weiter vor sich hin schimpfte, bis ich ihm auffordernd einen meiner Finger vor seine nicht vorhandene Nase hielt.

 

„Warte mal kurz...“, sagte ich zu ihm, brachte ihn damit zum Innehalten und zückte dann einen wasserfesten Filzstift, den ich immerzu für Notfälle in meiner Hosentasche bei mir hatte.

Blitzschnell zog ich die Kappe des dunkelblauen Stifts ab und bewegte die Spitze der Miene flink auf den kahlen Kopf der Strohpuppe zu.

 

Fleißig kritzelte ich einen Umriss einer kleinen Kappe auf den hellbraunen Hinterkopf bis zur Stirn, malte die Kopfbedeckung im Anschluss genauso eifrig aus und widmete mich dann fröhlich pfeifend dem Gesicht.

Zuerst bekam sie von mir ein großes Lächeln gezeichnet, dann Pengs Augenbrauen, in Form von zwei gezackten Strichen und seine Augen, im Comic-Stil.

Abschließend setzte ich einen einzelnen Punkt als Nase auf mein Kunstwerk.

 

Tada~!“, rief ich freudestrahlend summend, setzte den Deckel wieder auf den Stift und ließ ihn dann spielerisch zwischen meinen Fingern rotieren, während ich mein Kritzelmännchen begutachtete.

Zufrieden war ich aber erst, als ich dem kahlen Körper der Puppe ein kleines Herz auf die linke Brustseite gemalt hatte.

 

Sag mal, spinnst du!?“, meckerte Mikado los, sah entgeistert an sich herunter, seine Mundwinkel blieben jedoch glücklich lächend, obwohl er völlig überrascht wirkte.

 

Bestimmt, weil es ihm so gut gefällt!

 

Im nächsten Augenblick sprang er, von der silbernen Türklinke aus, auf meine Schulter, warf mir einen knurrenden Blick seiner fröhlichen Comic-Augen zu und... warf dann meinen kleinen Schatz weg!?

Mit einem weiten Wurf beförderte die Puppe den Diamanten in die dunkle Wolkenkulisse, sodass ich schockiert dem funkelnden Steinchen hinterhersah, bis er von den Wolken verschluckt wurde.

 

Trotzig ließ sich Mikado dann auf meine Schulter fallen und verschränkte schweigend seine strohenen Arme vor seiner Brust.

Kurz blieben meine Augen an der Stelle, wo ich meinen Schatz verloren hatte, dann zuckte ich locker mit den Schultern und nahm mir von der geschmückten Tür einen Neuen - ein schwarzer Onyx.

 

„Das ist nicht nett gewesen, Mikado.“, tadelte ich den Angesprochenen, der beleidigt sein glückliches Gesicht von mir wegdrehten.

Dann klopfte ich ihm mit zwei meiner Finger aufmunternd auf den Kappen-bemalten Kopf und lächelte ihn freundlich an.

„Aber ich verzeih dir, du hast es bestimmt nicht mit Absicht gemacht, stimmt's?“

 

Das Schweigen gab mir die Bestätigung, dass er sich in diesem Moment richtig schlecht fühlen musste und er seine Lektion bestimmt gelernt hatte.

Außerdem konnte ich ihm sowieso nicht lange böse sein, schließlich war er mein Freund.

 

Als ich dann vorfreudig grinsend nach der großen Klinke der Edelstein-verzierten Tür der Arena greifen wollte, erklang nochmals Pengs seufzende Stimme an meinem rechten Ohr.

 

„Du weißt, dass das eine ganz und gar verblödete Idee ist, oder?“, fragte er mich, während ich meine Finger entschlossen um den silbernen Griff klammerte.

Meine vor Vorfreude blitzenden Augen klebten bedingungslos an dem eindrucksvollen Tor, das nur darauf wartete, von mir geöffnet zu werden.

 

Lachend gab ich Mikado dann meine Antwort.

 

„Es gibt keine blöden Ideen! Nur blöde Hindernisse, die aus dem Weg geräumt werden müssen!“, erklärte ich ihm wissend, mein Lächeln mit jedem Wort breiter werdend.

 

...Bis ich letztlich die Klinke nach Unten drückte und die schwere Tür mit beiden Händen aufschob.

 

Ein mutiger Pirat schreckt vor Nichts zurück!

Ich bin ein Heart-Pirat aus vollstem Herzen und stelle mich jeder Mutprobe!

 

Ob Heat und Wire auch so einen großen Spaß haben, wie ich..?

 

 

 

~*~

 

 

 

Die Kugel der Magnum streifte Heats Rastalocken, verfehlte um Haaresbreite seine Halsschlagader und flog glatt durch seine blaue Haarpracht hindurch, ehe das Geschoss weiter in Richtung Himmel raste.

Es war ein beabsichtigter Warnschuss, welcher der Träger der Schusswaffe abfeuerte.

 

Beide Kid-Piraten drehten sich gleichzeitig um, von den dunklen Wolken über ihren Köpfen weg, hin zu der Gefahr.

Genau im richtigen Augenblick griff Wire in Sekundenschnelle nach seinem Dreizack, hielt ihn blitzschnell in die Luft und wehrte den Angriff der Klinge ab, die auf ihn zu schnellte.

 

Der gezackte Seesteinstab kollidierte mit der rotierenden Sichel, wodurch die selbige in ihrer Bewegung ausgebremst wurde.

 

Wenige Sekunden, die sich wie in Zeitlupe abspielten, rieben die beiden Waffen funkend aneinander, bevor der Besitzer der Klingen einen geübten Ausweichsprung nach Hinten vollführte und kniend neben dem Revolver-Träger auf dem steinigen Boden aufkam.

Langsam drehten sich die beiden Sicheln aus, das leiser werdende Geräusch der Rotations-Vorrichtungen die Stille füllend, während die Spannung der elektrisierenden Atmosphäre mit jedem verstrichenen Moment stieg.

 

Zu viert standen sich die Charaktere gegenüber, zwei von ihnen auf jeder der Seiten, alle Augenpaare sich mit ihren Blicken kreuzend.

 

Heat versuchte derweil seinen schwankenden Stand zu festigen, wie auch seine verschwommene Sicht zu klären.

Knappe zehn Zentimeter neben ihm befand sich der Klippen-Rand des Pfades, der in die Tiefe führte, seine Höhenangst spielte in diesem Augenblick die geringste Rolle.

 

Neben ihm, nahe der schwarz-blauen Felswand, hielt Wire noch immer unbewusst seinen Dreizack in die Höhe. Er erkannte das vertraute Aussehen ihrer beiden Feinde sofort und blickte sie wie versteinert an.

 

Ein aufkommender Windstoß wehte die langen, blonden Haare über die breiten Schultern ihres ersten Gegenspielers, direkt in Richtung des Zweiten, der nun mit dem rauchenden Lauf seines Revolvers den Schirm seiner Kappe nach oben schob.

Eiskalt und dunkel war seine Stimme, welche nun die Anspannung zerriss.

 

„Verschwindet von hier.“, sprach der Kappenträger seine unmissverständliche Warnung aus und entriegelte beim Sprechen abermals seine Waffe, deren Lauf er auf Heats Kopf richtete.

„Der nächste Schuss wird treffen. Kehrt um und lasst euch hier nicht wieder blicken.“

 

Blinzelnd schaute der Rastaträger auf die Mündung des Revolvers, der Alkoholschleier seiner trüben Augen sich langsam verziehend.

Doch war es Wire, der zuerst von ihnen beiden die Fassung erlangte.

 

„Penguin-?“, wollte er seine Erkenntnis in Begleitung eines ungläubigen Untertons aussprechen, wurde aber durch einen Ellenbogenstoß Heats unterbrochen.

Streng musterte der blauhaarige Kid-Pirat den Kappenträger aus halb zusammengekniffenen Augen, ehe er seinen Kopf wild schüttelte.

 

„Wasch red'stn für'n Käse, Wire?“, lallte er seinem besten Freund zu und zeigte dann mit seinem unkoordinierten Zeigefinger auf den Revolver-Besitzer.

„Guck'ste: Da is' keine Uffschrift auf der Haube.“

 

Tatsächlich hatte das achtsame Auge des Volltrunkenen den Unterschied gemerkt, der die beiden, beinahe identischen Figuren von ihren Freunden differenzierte:

Die täuschend ähnliche Kappe zierte keinen Namen, sowie es schwarze Haarsträhnen, statt braune waren, die hinter der marineblauen Kopfbedeckung hervorblitzten.

Würde man hinter den Kappenschirm sehen können, so hätte man die dunkelblaue Augenfarbe gesehen, welche das Kid-Piraten-Duo anvisierte.

 

Auch der neben ihm stehende Blonde besaß entscheidende Merkmale, die ihn von ihrem Vizen unterschieden.

Anstatt einer blau-weiß gestreiften Maske, vermummte er sein Gesicht mit einem giftgrünen Schal, den er locker um seinen Hals bis zu seiner Nase trug.

Hinter dem blonden Pony waren pechschwarze Augen versteckt, ebenso schwarz wie es seine Sicheln waren.

 

Die Stimme des Klingen-Besitzers klang beherrscht und überaus ruhig, zu ruhig.

 

„Trefft eure Wahl: Lebt... oder sterbt.“, wurden die finsteren Worte durch den Schal gedämmt, während sich die vermummten Lippen zu einem diabolischen Schmunzeln verzogen.

 

Zeitgleich krachte ein einzelner Blitz in unmittelbarer Nähe auf die Erde, der grelle Lichtblitz die Vier vollends umhüllend.

Wenige Augenblicke später gaben Wire und Heat ihnen ihre Antwort.

 

„Wir warten hier auf jemanden.“, erklärte der Umhangträger arroganten Tones und rammte seinen Dreizack neben sich in den Boden.

„Wir geh'n hier nich' weg, könnt' ihr knicken!“, beendete der Rastaträger die Worte seines Kameraden und grinste.

 

Wie abgesprochen sprachen die beiden besten Freunde letztlich ihre Kriegserklärung aus:

 

Wir fordern ein Duell./Wir fordern ein Duell!

 

 

Ihre beiden Gegner schmunzelten synchron, ihre Mimik düster und herausfordernd, bevor der blonde Krieger einen Schritt auf sie zutrat.

 

Wenn dem so ist...“, begann er mit finsterem Flüstern, seine rabenschwarzen Augen einen Blut gierenden Ausdruck widerspiegelnd, während er langsam seine rechte Hand hob.

Werden wir euren Wunsch mit Vergnügen erfüllen.

 

Mit einem einzigen Fingerschnipsen brachte er sie allesamt weg von hier.

In die Arena von Valhalla, wo die vier Kämpfer ihr doppeltes Duell austragen sollten.

 

 

 

--

 

 

 

Der ehrfürchtige Kampfring aus edelstem Metall war über und über gefüllt von besetzten Zuschauerrängen.

Grölend und jubelnd, eiferten die Figuren der unterschiedlichsten Krieger-Rassen dem bevorstehenden Spektakel entgegen, dabei hielten sie ihre eigenen Waffen anfeuernd in die Luft.

 

Zwischen den Rängen, direkt in der Mitte mit der besten Sicht auf das Schlachtfeld, befand sich eine Aussichtsplattform, die hinter feuerroten Vorhängen vollends unkenntlich gemacht wurde.

Dahinter waren zwei Throne aufgebaut, auf denen die beiden Halbgötter selbst saßen, um dem Schauspiel als Zuschauer, wie auch Richter beizuwohnen.

Ihre kriegsgerichtlichen Pflichten standen über ihrer eigenen Fehde.

 

Kämpft! Kämpft! Kämpft!“, erklangen die Rufe der Menge im Chor, mit jedem verstrichenen Augenblick immer ungeduldiger und lauter werdend.

Das letzte Wort sollte jedoch von ihren beiden Anführern verkündet werden, sie hatten die alleinige Macht über die Eröffnung des Kampfes.

 

Mit einem synchronen Handschwenken gaben die Kriegsgötter ihren Vizen schließlich den Befehl zum Angriff.

 

Der Träger der Plüschmütze lehnte sich daraufhin lässig in seinem Thron zurück und faltete seine Hände locker auf seinen überschlagenen Beinen.

Während der Hüne mit dem flammend roten Haar seine geballte Faust auf die Armlehne schlug und seine roten Lippen zu einem vorfreudig-dämonischen Grinsen verzog.

 

Alle Augenpaare waren gebannt auf das Schlachtfeld gerichtet, auf dem sich nun die vier Gegner in Bewegung setzten.

 

„Wählt eure Waffen.“, wurden Heat und Wire aufgefordert, während der blonde Vize auf das große Fass neben ihnen deutete, in welchem unzählige Kriegswerkzeuge steckten.

Seine stillstehenden Sicheln hielt er in einer Angriffshaltung vor seine breite Brust, er war jederzeit zum Angriff bereit.

 

Wire brauchte keine neue Waffe, seine Wahl fiel auf seinen Dreizack, der ihn über die Jahre nie im Stich gelassen hatte.

Heat hingegen, wanke zu der Kiste, in der er einen Moment lang wühlte, ehe er fand, wonach er suchte:

Eine abgesägte Schrotflinte ohne Schrotkugel-Munition, die er kurz in seiner Hand abwog und dann grinsend an sich nahm.

 

Der Kappenträger überprüfte die Patronen-Trommel seines einzigen Revolvers mit einem flüchtigen Blick, bevor er seine entschlossenen Augen auf das Kid-Piraten-Duo richtete und ihnen knapp die Regeln des Kampfes erklärte.

 

„Ein Eins gegen Eins Kampf; Feuerwaffen gegen Hiebwaffen. Es gilt: Nur ein Schuss wird abgefeuert. Wer trifft hat gewonnen. Gleiches gilt für den ersten Hiebtreffer.“, offenbarte er ihnen ruhig und zog den Schirm seiner Kappe mit einer geübten Handbewegung locker über seine Stirn.

„Die Duelle werden zeitgleich stattfinden. Für einen Rückzieher ist es zu spät. Habt ihr die Regeln verstanden?“

 

Heat und Wire nickten kampfbereit und nahmen die Herausforderung an, nun gab es kein Zurück mehr.

 

Alle vier Parteien bezogen dann ihre Stellung auf dem Schlachtfeld.

Der betrunkene Rastaträger, mit der abgesägten Schrotflinte in seiner Hand, lehnte Rücken an Rücken gegen den Revolver-Besitzer.

Neben ihnen standen sich der Dreizack-Halter und der Klingen-Besitzer in etwa 20 Meter Distanz gegenüber.

 

Nun fehlte nur noch das alles entscheidende Startsignal...

...welches der rothaarige Hüne in Form eines Schusses gen Himmel verlauten ließ.

 

Während Wire erhobenen Dreizacks auf seinen Gegner zu rannte, ließ ebendieser seine schwarzen Klingen rotierten, bevor er in einem immensen Tempo auf den Kid-Piraten los sprintete.

Der Staub unter ihren Füßen wurde stark aufgewirbelt, die Kriegsrufe des Publikums die leidenschaftliche Atmosphäre untermalend, bevor das lautstarke Klirren der aufeinander treffenden Waffen alles andere übertönte.

 

Auf der anderen Seite flüsterte der Kappenträger dem hinter ihm lehnenden Heat ruhigen Tones zu;

„10 Schritte“, erklärte er die Distanz-Spanne, bis sie sich beide umdrehen durften.

Nach dem leichten Nicken des Rastaträgers, liefen sie beide wie in Zeitlupe los, Schritt für Schritt einen Fuß vor den anderen setzend.

 

Gedanklich zählte Heat die einzelnen Schritte herunter:

 

...1... 2... 3... 5... 4... Was kommt's nochmal nach 4?

..Ah; 7... 8... 6...

10!

 

Beide Kontrahenten drehten sich beinahe gleichzeitig um, ihre geladenen Waffen blitzschnell auf ihren Gegenüber richtend.

Es war ein Bruchteil einer Sekunde, Magnum gegen Schrotflinte, ehe die beiden Schüsse in zwei unterschiedlichen Klangfarben abgefeuert wurden.

 

Die Kugeln beider Feuerwaffen rasten in Richtung ihres Zieles, die Zuschauer ihren Atem anhaltend...

Ehe beide Seiten einen Treffer erzielten.

 

Ein Treffer, mit dem niemand gerechnet hatte, da der schier unmöglichste Fall eintrat:

In exakt der Mitte des Schlachtfeldes trafen beide Geschosse aufeinander, prallten aneinander ab und änderten so ihre Flugbahn, sodass beide ein Loch in dem roten Vorhang des Götterplateaus hinterließen.

 

Hinter dem Vorhang hörte man lediglich ein lautstark gebrülltes: „Was zum Teufel?!

Der Sprecher der tief-rauen Stimme die Metall-Kugeln in der Luft stoppend, bevor diese zwischen seinen Beinen ein unschönes Problem verursacht hätten.

 

Heat hatte mehr Glück, als Verstand gehabt, im alkoholisierten Zustand vertraute er allein auf sein Bauchgefühl, seine Sicht war zum Zielen viel zu unkenntlich.

Heute war das Schicksal wohl auf der Seite des vom Unglück geprägten Kid-Piraten.

 

Das erste Duell ging somit unentschieden aus, was keinen der beiden Gegner zufriedenstellte. Doch durften die obersten Regeln der Krieger nicht gebrochen werden, sodass sie das Ergebnis hinnehmen mussten.

 

 

Wire hatte sichtliche Schwierigkeiten die Angriffe der Klingen mit seinem Dreizack abzuwehren und mit der Schnelligkeit des Blonden mitzuhalten, ihm blieb kein Spielraum für einen Gegenangriff.

Er war deutlich im Nachteil gegen den erfahrenen Krieger.

 

Fieberhaft suchten die aufmerksamen Augen des Umhangträgers nach einer Schwachstelle in der Verteidigung seines Gegners. Jedoch konnte er keine entdecken und konzentrierte sich deswegen darauf, die Hiebe mit aller Kraft zu parieren.

 

Das Problem: Für gewöhnlich kämpfte Wire nicht nur mit seiner Hiebwaffe, sondern auch mit seinen Tränken, die er in diesem Kampf nicht benutzen durfte.

Sein Arm ließ allmählich an Kraft nach, doch war sein Siegeswille stärker, als das schmerzende Ziehen seines rechten Unterarmes, mit dessen Hand er seinen Dreizack nun durch die Luft wirbelte.

Lange hielt der Kid-Pirat nicht mehr durch.

 

Die nächste Kollision folgte, eine nach der anderen, beide Parteien kämpften erbittert um einen Treffer...

Jedoch sollte ihr Kampf anders enden, als erwartet.

 

 

„Genug!“, erhob der Kriegsgott mit der Plüschmütze seine autoritäre Stimme und trat hinter dem feuerroten Vorhang hervor, auf den kleinen Balkon der Aussichtsplattform.

„Die Zeit ist um. Ich erkläre die Duelle für beendet.“

 

Neben ihm stampfte der rothaarige Halbgott in Richtung des Balkongeländers, an dem er sich mit beiden Ellenbogen abstützte, spöttisch lachend auf seinen Vizen hinab schauend.

 

„Du bist eingerostet.“, grinste er ihm zu und richtete dann seine unüberhörbare Stimme an alle Anwesenden.

„Wir haben einen Freiwilligen für den Gladiatoren-Kampf gefunden, der lebensmüde genug ist, um es mit unseren Besten aufnehmen zu wollen.“, wurde das Grinsen seiner roten Lippen dunkel, während er dreckig lachte.

„Macht euch bereit für eine verdammt große Show!“

 

Hellauf begeistert waren die kampf-vernarrten Krieger, deren Jubelrufe nicht zu bremsen waren. Die Zuschauer waren außer sich, die Stimmung der Arena erreichte ihren absoluten Höhepunkt.

 

Heat und Wire hingegen, blickten sich stumm an, während ihnen alle Gesichtszüge entgleisten.

Beide konnten sie eins und eins zusammenzählen und lagen mit ihrer Vermutung, wer dieser Freiwillige sein konnte, genau richtig.

 

Die endgültige Bestätigung bekamen die Kid-Piraten, als Shachi hinter dem roten Vorhang hervortrat, zwischen den beiden Halbgöttern stehend, und fröhlich lächelnd der Menge zuwinkte...

 

 

 

~*Shachis Sicht*~

Etwa 15 Minuten zuvor

 

 

 

Als ich durch das riesige Tor der Arena trat, gelangte ich in eine prunkvolle Eingangshalle, in der ganz viele coole Statuen standen.

Eine davon sah aus, wie Peng, eine andere wie Killer, beide in einer total epischen Kampfpose, weswegen ich die Figuren für mehrere Momente neugierig anblickte.

Es gab sogar eine von Wire und Heat. Nur keine von mir, was mich etwas traurig machte.

 

Warum kann ich nicht auch ein stolzer Kämpfer sein?, fragte ich mich selbst und seufzte leise, während mein Blick weiter durch den Eingangsbereich schweifte.

Immer stehe ich im Schatten von allen anderen...

 

Die größten Denkmale waren die von meinem Käpt'n und dem Kapitän der Kid-Piraten, die über und über aus purem Silber und Gold bestanden.

Beide Skulpturen waren richtig imponierend und ließen meinen Wunsch, stärker zu sein, nur noch größer werden.

 

Traurig lief ich nun auf Laws Statue zu, blieb vor ihr stehen und schaute dann gedankenvoll an dem 5 Meter hohen, glänzenden Silber hinauf.

Mein Käpt'n war ja so schon total cool und einschüchternd, aber in der Angriffspose, mit seinem Katana erhoben, sah er gleich noch tausend Mal ehrfürchtiger aus.

Mit meinen Fingern berührte ich das kühle Kunstwerk, strich langsam darüber und dachte dann seufzend nach.

 

Was würde mein Käpt'n mir raten..?

 

Wenn ich es mir so sehr wünsche...

 

Wieso erfülle ich mir den Wunsch dann nicht einfach?, zierte nun ein Lächeln meine Lippen. Ein Lächeln, das meinen Entschluss besiegelte.

Schließlich sind Wünsche doch dazu da, um in Erfüllung zu gehen!

 

Zeitgleich fielen meine Augen auf den großen Eingang zum Ring, neben dem Links und Rechts die Denkmäler von unseren beiden Kapitänen standen.

Hinter dem Tor konnte ich Heat und Wire, sowie Peng und Killer sehen, wie sie irgendeine spielerische Rangelei austrugen.

Als ich sie einen Augenblick bei ihrem Tun beobachtete, konnte ich nicht anders, als aufgeregt auf der Stelle zu wippen, weil die Spannung in der Luft einfach super aufregend war.

 

Ich will auch in die Arena!, beschloss ich breit grinsend und warf einen Blick auf Mikado, der noch immer auf meiner Schulter saß.

 

Kopfschüttelnd seufzte er und schwieg, sodass ich mich kurz darauf mit ihm zusammen auf den Weg zu der Treppe an der linken Wandseite machte, die bestimmt irgendwohin führte.

Den direkten Weg zu dem Kampfplatz wollte ich nicht nehmen, weil ich die anderen nicht stören wollte, also musste ich einen anderen finden.

 

Treppenstufe für Treppenstufe stieg ich die breite Steintreppe nach Oben, immer weiter in Richtung der jubelnden Menge, die mein Herz höher schlagen ließ, weil ihre Leidenschaft auf mich überging.

So aufgeregt, wie jetzt, war ich schon lange nicht mehr, ehrlich!

 

Kurz darauf stand ich zwischen der besetzten Tribüne, schaute mich flüchtig um und steuerte dann das auffällige, rote Zelt an, das meine volle Aufmerksamkeit lockte.

 

Wer wohl mitten zwischen den Wolken, in einer Arena zeltet?, fragte ich mich und erinnerte mich an die Zeit, als Peng, Law, Bepo und ich das letzte Mal ein Lager auf irgendeiner Insel im Wald aufgeschlagen hatten.

Die Erinnerung, wie Bepo sich an den Marshmallows schlecht futterte, Peng zu tief ins Glas schaute und Law uns in der Nacht beinahe zu Tode erschreckte, weil er uns zuvor eine total gruselige Geschichte erzählte, die er dann wahr werden ließ, brachte ein resignierendes Schmunzeln auf meine Lippen.

 

Ich liebe meine Familie..., dachte ich mir überglücklich, Nichts in der Welt kann sie ersetzen...

 

Und um sie zu beschützen, muss ich noch viel stärker werden!

 

Mit einem kräftigen Ruck zog ich nun den roten Vorhang zur Seite und sprang dann in das große Zelt hinein.

 

„Huhu, jemand Zuh-? Whoaaa!“, wollte ich laut fragen, doch verschlug es mir die Sprache, als ich die gepunktete Plüschmütze sah.

„Genauso eine hat Law auch!“

 

Weit offen stand mein Mund, als ich die beiden Männer angaffte, deren Augenpaare beinahe zeitgleich in einer langsamen Bewegung auf mich fielen.

Ich stand genau zwischen den beiden Thronen, meinen Kopf schnell zwischen den Königen hin und her drehend.

 

Ein Thron bedeutet, dass sie Könige sind, so steht's doch in den Büchern, oder?

Also müssen die beiden die Könige der Wolken sein!

 

Irgendwas an ihnen kam mir merkwürdig vor, nur wollte mir nicht einfallen, was genau das war.

Der, der die schwarz-weiß gepunktete Mütze trug, erinnerte mich an meinen Kapitän, doch konnte dieser es nicht sein, da er einen 1cm kürzeren Haarschnitt trug, als Law.

Bei dem rothaarigen Koloss war der Ton seines Lippenstiftes, wie auch seines Nackellacks um eine Farbnuance heller, als das Rot der Lippen und Fingernägel von Captain Kid.

 

Demnach sind es... ihre Brüder..?, rätselte ich und ging mehrere Male um die beiden Duplikate herum, sie eingehend musternd.

Ich hab gar nicht gewusst, dass Law einen Zwillingsbruder hat, noch dass dieser ein Kö-

 

Ein König!, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen, während ich in meiner Ausgangsposition vor den Thronen abrupt stehen blieb und ich mich an etwas Grundlegendes erinnerte, nämlich an den Umgang mit Adeligen.

 

„Mein Name ist Shachi, eure Hohlheiten.“, stellte ich mich höflich vor, erweiste ihnen meinen Respekt und knickste verbeugend vor den beiden stummen Lordschaften, die mich noch immer eindringlich beobachteten.

Die unheimlichen Blicke unserer Kapitäne hatten sie definitiv drauf, das lag wohl in der Familie.

 

Mehrere Augenblicke war es ruhig, bis Captain Kid 2.0 mir seine laut brüllende Stimme entgegenfeuerte, bei der ich mir meine beiden Zeigefinger in die Ohren stecken musste, damit sie mir kein Ohrensausen verpasste.

 

Was verfickt nochmal willst du hier, Zwerg?!“, knurrte er und schlug donnernd auf die Armlehne seines Throns.

„Verpiss dich, wenn's nich' wichtig is', sonst mach' ich dir Beine!“

 

Laws Zwilling spielte den stillen Beobachter, doch zierte ein amüsiertes Schmunzeln seine Züge, während er mich interessiert musterte.

Den Adler-Blick war ich ja schon von meinem Käpt'n gewöhnt, deswegen erwiederte ich ihn freundlich winkend.

Dann fielen meine Augen wieder auf den wütenden König, dem ich eine Antwort schuldete.

 

Mutig stellte ich mich vor ihn und verbeugte mich nochmals, ehe ich ihm antwortete.

 

„Ich bin hier, weil...“, begann ich nachdenklich redend, während ich meine Stimme dazu zwang, männlich und stark zu klingen.

„Weil ich kämpfen will. Ich will ein echter Krieger werden!“, verkündete ich selbstsicher und ballte meine Faust, die ich ihm entschlossen entgegenhielt.

 

Stille. Nach meinem mutigen Geständnis war nichts zu hören, außer die entfernten Zuschauerrufe, die das Ganze nicht gerade angenehmer machten.

 

Habe ich etwas falsches ge-?

 

Hahaha!“, lachte der Hüne urplötzlich los, sein raues Lachen die Stimmung lockernd, sodass ich selbst anfing leise zu lachen, nur etwas verunsicherter.

Gespannt wartete ich dann auf seine nächsten Worte, wie gebannt starrte ich auf die sich bewegenden, roten Lippen.

 

„Hast'e das gehört?“, drehte der König seinen Kopf in Richtung des stummen Zweiten und zeigte mit seinem Daumen auf mich.

„Der kleine Scheißer will kämpfen, wie lachhaft.“, zerstörte er meine Hoffnung mit einem einzigen Satz und machte sich über mich lustig, was mich dazu brachte, meinen traurigen Blick zu senken und meine beiden Hände zu Fäusten zu ballen.

 

Ich werd's ihnen allen zeigen!

 

Warum traut mir niemand zu, dass ich kämpfen kann?

Sehe ich so schwach aus, dass niemand an mich glaubt?

 

Menno, das ist nicht fair...

 

In dem Moment, als sich einzelne Tränen in meinen Augen sammeln wollten, erhob Laws Dublikat seine emotionslos-ruhige Stimme, was mich zu ihm aufblicken ließ.

 

Aber", sprach er in einem festen Ton und zog dabei seine schmunzelnden Lippen weiter nach oben.

Voller Erwartung blickte ich ihn nun an, während mein Herz mehrere Purzelbäume schlug und meine Hoffnung zeitgleich ins Unermessliche wuchs.

„Du sollst deine Chance bekommen.“

 

Juhu!“, musste ich meiner Freude Ausdruck verleihen und sprang aufgeregt auf der Stelle, meine Arme freudig in die Luft reißend, dann streckte ich dem rothaarigen Griesgram meine Zunge entgegen.

Bevor ich auf Laws Zwilling zurannte und ihn ganz fest umarmte, so fest ich konnte.

 

„Danke, König Plüsch-Fuddel!“

 

 

 

~*~

 

 

 

So stieg unser tapferer, junger Held schließlich in die Arena.

Seine beiden Begleiter nahmen auf den Zuschauerrängen Platz, bangend sorgten sie sich um ihren Freund, der bislang nur wenig Erfahrung im Kampf sammeln konnte.

Bedingungslos standen Wire und Heat Shachi gedanklich bei, was auch immer auf ihn zukommen vermochte.

 

Beide Kid-Piraten dachten in diesem Augenblick das gleiche: `Unser Freund wird es schaffen!´

 

 

Zuallererst widmete sich Shachi der Waffenkiste, die noch immer in der Mitte des Schlachtfeldes stand, sprintete freudig auf sie zu und begann dann, sich mit dem Inhalt vertraut zu machen.

Da er selbst noch nie eine richtige Waffe in den Händen gehalten hatte, fiel ihm die Wahl recht schwer. Er konnte sich nicht entscheiden, welches der Kriegsinstrumente er zuerst ausprobieren sollte.

 

Flink griffen seine Finger nach den einzelnen Werkzeugen, seine neugierigen Augen ein jedes von ihnen kritisch musternd, ehe er es achtlos hinter sich warf.

Dolche, Schwerter und auch Feuerwaffen waren nichts für ihn, diese landeten weggeworfen im Staub.

Auch Kampfstäbe sagten ihm nicht zu, ebenso wenig wie Beile, Äxte und Bögen.

 

Der junge Heart-Pirat entschied sich für eine vollkommen andere Waffe, die er ganz unten, auf dem Boden des Fasses fand.

Es war eine gänzlich andere Art von Bewaffnung, die Shachi eher stand.

 

Grinsend steckte er seine neue Waffe weg, in die Tasche seines weißen Anzugs, bevor er sich in Richtung des markierten Platzes für die Herausforderer auf machte.

Letztlich zog er sich noch seine Ballonmütze vom Kopf, enthüllte seine strubbeligen, orangenen Haare und legte die Mütze, mitsamt seiner getönten Brille und der Voodoo-Puppe an einen sicheren Ort.

 

Shachis Goldtopas-farbenen Augen leuchteten vor Selbstsicherheit und Willensstärke, er war bereit für seinen allerersten Kampf.

 

„Ich bin fertig, kann losgehen!“, rief er in Richtung des Götterplateaus und atmete zweimal tief ein und aus, während er sich schnell mit einigen Aufwärmübungen vorbereitete.

 

Auf offenem Platz vollführte er mehrere Kniebeugen, streckte seine Arme und Beine ausgiebig und faltete abschließend seine Hände ineinander, die er knackend von seinem Körper weg drückte.

Nun fehlte nur noch sein Gegner.

 

Ein Gladiatoren-Kampf unterschied sich grundlegend von einem Duell.

Die Regeln waren jedoch einfach: Wer zuerst am Boden lag, hatte verloren.

Alles war erlaubt, die Benutzung jeglicher Waffenart, wie auch das Töten.

Aufgeben würde ein wahrer Krieger nicht, weswegen die Kapitulation ein strenges Verbot darstellte, welches mit einem unehrenhaften Tod bestraft wurde.

 

...Und weil es ebenso auch keine Regelung für die Anzahl der Kämpfer gab, stand Shachi im nächsten Augenblick gleich zwei Gladiatoren gegenüber, die nun den Ring betraten.

 

Die Menge jubelte grölend, als ihre beiden Berühmtheiten die Arena beschritten.

Einer von ihnen sah Heat überaus ähnlich, doch trug er silber-graue Rastalocken und keine Nähten an seinen Lippen, dafür aber einen Schottenrock um seine Hüfte.

Der Andere trug keinen Umhang und auch keinen Dreizack, die Gesichtszüge ohne Schminke wirkten männlicher und markanter, zudem zierten dunkle Tribal-Tattoos seinen Oberkörper und seine Arme.

 

Winkend genossen die beiden Gladiatoren die Aufmerksamkeit der Zuschauer, gingen langsamen Schrittes zu der Kämpfer-Markierung und bezogen ihre Stellung.

Als ihre Augen von der Menge abließen und ihre Blicke auf ihren Herausforderer fielen, konnten sie nicht an sich halten und begannen, lautstark zu lachen.

 

Zugegeben war es ein überaus merkwürdiges Bild, welches man nun auf dem Schlachtfeld sah:

Zwei über und über durchtrainierte und erfahrene Kämpfer an einem Ende der Arena standen dem zierlichen Heart-Pirat gegenüber, der beleidigt seine Backen aufblies und ihnen einen `wütenden´ Blick zuwarf.

Wer konnte es ihnen verübeln, dass sie den Jungen nicht für Voll nahmen?

 

„Soll das ein Scherz sein?“, begann der silberhaarige Rastaträger und zeigte auf den jungen Piraten, der die weißen Ärmel seines Overalls hochkrempelte und seine zierlichen Unterarme enthüllte.

„Wenn, dann ist es ein ziemlich schlechter Witz.“, antwortete ihm sein Gefährte, der seufzend seine Wurfmesser zückte, um sich für den Kampf bereit zu machen.

„Ein Herausforderer ist ein Herausforderer, nicht? Also lass uns den Kleinen schnell platt machen, dann können wir uns wieder dem Ambrosia-Trinken widmen.“

 

Zustimmend nickte ihm der Rastaträger zu, zog seine beiden Nunchako-Waffen und ließ sie mehrere Male bedrohlich schwingen, während er fies grinste.

„Ich geb' ihm 1 Minute.“

 

Nachdem die nächsten Wetten unter den Zuschauerrängen gemacht wurden, die Shachi allesamt höhnisch auslachten, eröffnete der temperamentvolle Kriegsgott den Kampf mit einem gebrüllten: „Fangt endlich an!

 

Das ließen sich die beiden Gladiatoren gewiss nicht zweimal sagen, doch zuvor losten sie mit einer Schwere-Stein-Papier-Partie aus, wer ihren zierlichen Gegner zuerst angreifen durfte.

Beide waren sie in der festen Annahme, dass sie den Heart-Piraten wie ein Blatt im Wind mit nur einem Schlag um pusten konnten.

 

Der Gewinner war Wires Duplikat, der nun schmunzelnd auf Shachi zuging und seine Wurfmesser mehrmals locker in die Luft warf und wieder auffing.

Unser Held wollte seinem tätowierten Gegner kameradschaftlich die Hand geben, streckte diese lächeln in Richtung des auf ihn zulaufenden Gladiatoren und bekam als Antwort ein scharf-geschliffenes Messer entgegengeworfen.

 

Hätte Shachi sich nicht rechtzeitig geduckt, hätte es ihm augenblicklich die Kehle durchschnitten.

 

Shachis verdutzter Blick wechselte nun in einen verärgerten und unbeirrbaren Ausdruck, während er sich der Gefahr bewusst wurde, die seine beiden rücksichtslosen Feinde ausstrahlten.

Er konnte wahrlich viel Spaß verstehen, doch auch für ihn gab es eine Grenze, welche jetzt deutlich überschritten war.

 

Im nächsten Augenblick rasten gleich mehrere Wurfmesser auf ihn zu, deren Flugbahn er für einen Bruchteil einer Sekunde kalkulierte, ehe er ihnen flink auswich.

Seine Stärke lag definitiv in seiner Schnelligkeit, die er zu nutzen wusste.

 

Durch seine Körpergröße stellte Shachi keine leichte Zielscheibe dar, wie auch sein Gegner feststellte, der nach seinen verfehlten Würfen sichtlich wütend wurde.

 

„Bleib gefälligst still stehen, du Ratte, damit ich dich aufschlitzen kann!“, rief er Shachi knurrend zu und erntete nur ein gerufenes: „Nö.“, welches ihn nur noch mehr reizte.

 

Der Rasta-tragende Gladiator lachte seinen Kameraden lauthals aus und entschied sich nun ihm unter die Arme zu greifen.

„Na, brauchst'e Hilfe mit der Schmeißfliege?“, spottete er ihm zu und wirbelte provokant seine Nunchakos durch die Luft, während seine Augen den weiterhin hüpfend ausweichenden Heart-Piraten fixierten.

 

Bevor er jedoch zum Angriff ansetzen konnte, zog Shachi entschlossen seine Waffe aus seiner Anzugtasche und ließ seine Gegner für einen Moment zu Stein erstarren, als beide Augenpaare auf seine merkwürdige Bewaffnung fielen.

 

Keinen Augenblick später brachen die Gladiatoren, sowie die Zuschauer in schallendem Gelächter aus.

 

Pff... Hahaha!“, hielt sich der silberhaarige Krieger vor Lachen den Bauch und wischte sich dann die Lachtränen aus seinen ungläubigen Augen.

„E-Ein Jo-Jo? Mach dich doch nicht noch lächerlicher, als du sowieso schon bist.“, fand er seine verächtliche Stimme wieder und beobachtete belustigt, wie Shachi seine `Waffe´ öfters locker gen Boden rollen ließ.

 

Lächeln schaute auch der Heart-Pirat auf das gewöhnlich aussehende Spielzeug, welches er breit grinsen wieder mit einer Hand auffing, ehe er seine selbstsicher leuchtenden Augen auf seine Gegner richtete.

 

„Also ich mag es und das ist es, was zählt, nicht?“, sagte er und erntete erneut fragende Blicke, die an seinem Verstand zweifelten.

Dann wechselte sein freundliches Lächeln in ein herausforderndes Schmunzeln.

„Und jetzt spielen wir.“

 

Shachi war die Ruhe selbst, von Worten oder Gelächter ließ er sich nicht ablenken, sondern konzentrierte sich einzig und allein auf seine beiden Ziele, welche zusammen zum Angriff übergingen.

Nun wurde ihr Kampf ernst und ging in die heiße Phase über, die alles entschied.

 

Den Wurfmessern wich unser Held erneut aus, doch streiften ihn einige davon an seinen Armen und Beinen, sodass sie dort den weißen Stoff seines Overalls zerrissen und vereinzelte Schnittwunden hinterließen, die glücklicherweise nicht tief waren.

Dennoch zierten kurz darauf einzelne blutrote Stellen den hellen Stoff. Es waren nur wenige Bluttropfen, die dafür verantwortlich waren und Shachi nicht im Geringsten in seinen schnellen Bewegungen beeinträchtigten.

 

Als dem Messerwerfer seine Waffen ausgingen, stürmte der Rastaträger mit seinen rasselnden Nunchakos, sowie in Begleitung eines Kriegsschreis auf ihn zu, während Shachi mit seinem Jo-Jo ausholte.

 

Der erste schwungvolle Hieb der Nunchakos folgte, den der Heart-Pirat mit seinem ausgeworfenen Jo-Jo parierte. Daraufhin entstand ein blitzschnelles Gefecht zwischen Heats Duplikat und dem willensstarken Jungen, dessen Timing-Gefühl wahrlich zu bewundern war.

 

Doch knackste alsbald die Außenhülle des Jo-Jos an, bekam einen deutlichen Riss durch die schwere Waffe seines Gegners, sodass dieser einen Treffer an Shachis linker Schulter landen konnte.

Nur knapp konnte der flinke Junge ausweichen, doch hinterließ der Schlag einen großen, blauen Fleck, der sich bald auf seiner Haut abzeichnen sollte.

 

Fies grinsend stellte sich der silberhaarige Gladiator neben seinen tätowierten Gefährten, er wollte zu seinem allerletzten Angriff übergehen.

Auch Shachi bereitete sich innerlich auf die entscheidende Konfrontation vor, atmete tief durch und warf dann sein Jo-Jo mit einem letzten Wurf weit aus.

 

In haargenau dem Moment, als sein Gegner springend auf ihn zu stürzte, Shachis Kopf anvisierend, um seine Ketten-Waffen um seinen Hals zu schlingen und ihn damit durchzutrennen, warf der Heart-Pirat das Jo-Jo aus.

 

Dann geschah das, womit niemand der Anwesenden gerechnet hätte.

 

Die Schnur des Spielzeugs schlang sich blitzschnell um die Beine der beiden Gladiatoren, wickelte sich mehrere Male um ebendiese... und riss ihnen wortwörtlich den Boden unter ihren Füßen weg.

Zeitgleich brachte Shachi seine beiden Gegner zum Fall, sodass diese keine Sekunde später im Staub der Arena landeten.

 

Somit war die Siegesbedingung erfüllt, der Sieger stand fest, welcher den Kampf auch ohne jemanden zu verletzen gewinnen konnte.

Einzig sein Herz verhalf ihm zu seinem Sieg, sein Wille war stärker, als jede körperliche Kampfkraft es je hätte sein können.

 

So nahm sich letztlich der Teufel Shachis kämpferische Unschuld.

 

 

Doch blieb dem Gewinner keine Zeit, um seinen Triumph auszukosten.

Wie in einer rasanten Zeitschleife ereignete sich das nächste Unglück.

Die Welt um unsere Helden wurde plötzlich vollends in den bleichen Farben Schwarz und Weiß getaucht, alles um sie herum schien zu verschwimmen.

 

Die Illusion brach aus einem noch unbekannten Grund in sich zusammen, verlor ihre Farbenpracht und ließ die Zuschauer allesamt in Rauch verblassen, vom Wind wurden die nebelhaften Schemen der Krieger letztlich weggewischt.

Selbst die Duplikate verschwanden urplötzlich, sodass sich nur noch unsere drei Helden in der lautstark einstürzenden Arena befanden.

 

„Wir müssen sofort weg von hier!“, rief Wire dem irritierten Shachi zu und sprang zusammen mit Heat von der Tribüne aus in den Ring.

„Irgendwas stimmt nicht und ich will nicht hier bleiben, um herauszufinden was es ist.“

 

Das Jo-Jo behielt Shachi, ehe er seine Habseligkeiten einsammelte und mit seinen beiden Gefährten die Flucht durch das Edelstein besetzte Arena-Tor ergriff.

Unsere Helden gelangten jedoch nur bis zu dem goldenen Pfad, der direkt unter ihren Füßen zusammenkrachte.

 

Haltlos stürzte das Trio dann durch die dunklen Wolken, im rasenden Tempo Richtung Erde hinab.

 

Während dem freien Fall kam Wire auf eine Idee, die ihr aller Leben retten sollte.

 

Durch Zufall hatte er vorhin den Diamanten auf dem Gipfelpfad gefunden, den Shachi aus der verzierten Tür entwendet hatte, und probierte diesen in einer Kurzschluss-Reaktion in eine Einkerbung der Herz-Brosche einzusetzen...

 

Er passte. Und öffnete zeitgleich ein Portal, welches sich unter ihnen auftat.

 

Shachi, Heat und Wire griffen in Eile und Panik gegenseitig nach ihren Händen, rasten von der Wolkenkulisse abwärts zum rapide nähernden Boden und wurden dann allesamt von der pechschwarzen Pforte verschluckt.

 

Was war geschehen? Wieso brach alles um sie herum zusammen?

 

Nun, zum Einen hatten unsere Helden ihre Prüfung bestanden, weswegen sich die Figuren in Schall und Rauch auflösten.

Zum Anderen hatten sie sich auf ihrem Abenteuer zu sicher gefühlt.

 

Sie waren nicht die einzigen Eindringlinge, die sich in dem illusionierten Gebilde ihrer Reise zwischen den Welten aufhielten.

 

Seit geraumer Zeit wurde jeder ihrer Schritte verfolgt. Jemand hatte es auf sie abgesehen.

Dieser jemand war das entscheidende Puzzleteil, welches das Gleichgewicht der Illusion aufrecht hielt und nun das Trugbild zum Zusammenbrechen brachte.

 

 

Damit nicht genug, sollte das Trio nicht an ihrem neuen Reiseziel ankommen, da sie in dem Welten-Strudel gefangen waren.

 

Eine verborgene Zwischendimension wurde erschaffen, genannt:

`Tortuga´

 

Oder auch: `Das Grab der Piraten´



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Brisby
2017-10-25T16:44:14+00:00 25.10.2017 18:44
Die Kneipenfeier bei den Zwergen konnte ich mir so gut vorstellen xD ich wäre gerne dabei gewesen ^^

Ich habe gestern abend Zuhause begonnen dieses Kapitel zu lesen und nebenbei lief unter anderem das zwergenlied vom Hobbit :3 hat sehr schön gepasst. Zwerge sind sowieso genial wenn es ums saufen geht. Das sich heat bei ihnen wohl fühlte konnte ich mir gut vorstellen!
Das chaos-Duo machte wirklich seinen Namen alle ehre! O.o und das total unbewusst indem sie einfach nur DA sind xD

Ich hatte schon fast bammel das Heat in seinem innerlichen zombies umfasst versickt D:!!! Aber er konnte zum Glück gerettet werden ^---^ unser lieber Chaoszombi ♡

Der Aufstieg, vorallem der Part vor der Arena hast du, meiner Meinung nach, richtig episch hinbekommen ^^ mit den Donnergrollen und counter Shocks die vom Himmel regneten xD hatte ich fast schon gänsehaut bekommen.

Die Unterschiede zwischen den Dublikaten zum Original fand ich schön gesetzt. Wobei der Schottenrock bei Heat echt seltsam wirken muss xD ich habe ihn mir mit knöchigen, picksig behaarten Beinen vorgestellt und dachte: Niveau, bitte lass jetzt keinen zu großen Sturm aufkommen! XD'

Das Shachi sich auch mal im Kampf beweisen konnte, ist echt ne schöne Idee. Er fällt ja eben bei vielen unterm Tisch quasi weil er nicht für Voll genommen wird ob seiner Kampf-Unerfahrenheit. Dabei hat er es ja auch Faust dick hinter den Ohren! :D *fanfächer schwing*

Die Aktionszenen fand ich sehr gut geschrieben. Klar hätte man sie noch etwas ausdehnen können und detaillierter Beschreiben können. Aber bei zwei Kämpfen gleichzeitig auch noch ist das sicher nochmal zehnmal so schwer, wenn man sowas nicht jeden Tag schreibt :D klasse das du dich nicht vor sträubt und es dennoch immer mal wieder einbaust ^^

Ich wünsche dir noch n schönen Abend! Bis dann :D
*lässt Kekse da*
Antwort von:  blackNunSadako
27.10.2017 15:51
Huhu, liebe Brisby!🌷
Ich hoffe, dass du eine schöne Woche hattest und bei dir die Sonnenstrahlen des Herbstes ebenso herrlich geschienen haben. ^‿^

Dir sagt nicht zufällig der Name `Gimli´ etwas? ^-^
Ich finde ihn toll und da es der Lieblingschar meines Freundes aus der Herr der Ringe-Trilogie ist, habe ich ihn einfach mit ins Boot holen müssen. Obendrein haben Zwerge perfekt für die Feier gepasst, ich mag ihre locker-leichte Art wirklich sehr.
Wie schön, dass du ebenso viel Freude an der Szene hattest, wie ich. ^_^

Was ein Zufall, dass du beim Lesen haargenau das Zwergenlied vom Hobbit gehört hast, darüber habe ich herzlich schmunzeln müssen. ^-^

>>Das chaos-Duo machte wirklich seinen Namen alle ehre! O.o und das total unbewusst indem sie einfach nur DA sind xD<<
Haha, das stimmt, du hast es perfekt auf den Punkt gebracht! ^_^
Dabei ist es nicht einmal ihre Absicht gewesen, irgendwie ziehen die beiden das Chaos magisch an. xD

Das Schreiben von Heats Stimmungstief ist mir selbst sehr schwer gefallen, weil es mir wirklich nah gegangen ist.
Ich finde es immer schön, dass ihn noch jemand in sein Herz geschlossen hat. Bei Nebencharakteren freut es mich umso mehr, weil sie es in meinen Augen einfach verdient haben, gemocht zu werden. ^.^

Vielen lieben Dank für deine liebe Rückmeldung bezüglich dem Stimmungsaufbau und der Arena-Kulisse mit den Dublikaten.🌹
Deine Worte helfen mir sehr und machen mich zudem überglücklich. ^‿^

Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei Heats Schottenrock kein einziges Mal an seine Beine gedacht. Erst, als du mich darauf hingewiesen hast, ist es mir bewusst geworden, und dann habe ich über das seltsame Bild schallend gelacht. x'D
Danke, für diesen wundervollen Lachmoment! ^‿^

Shachis Entwicklung ist mir in der Geschichte besonders wichtig gewesen, weil es für die Fortsetzungen der Haupt- und Nebengeschichte nötig gewesen ist.
>>Dabei hat er es ja auch Faust dick hinter den Ohren! :D<<
Auf jeden Fall! Zumal er ebenso ein stolzes Mitglied einer ehrenvollen Piraten-Crew ist und viel mehr in ihm steckt. ^-^

Auch danke ich dir für deine ehrliche Meinung über die Kampfszenen. Bis jetzt lässt mich das Gefühl nicht los, das irgendetwas fehlt, aber bei über 11.000 Wörtern habe ich mich an manchen Stellen kürzer fassen müssen, um meinen persönlichen Wort-Rahmen nicht noch weiter zu sprengen. ^^'
Dass du die Aktionszenen dennoch als ok empfunden hast, beruhigt mich sehr und ich werde mich definitiv weiter darin üben! ^.^

Ganz ganz lieben Dank für all deine lieben und mutmachenden Worte!🌹
Mit ihnen hast du meinen Tag gleich noch viel schöner gemacht. ^‿^

Ich wünsche dir einen ebenso wunderschönen Tag und hoffe, dass du gut ins Wochenende kommen wirst, liebe Brisby.🌻

*mümmelt freudig deine lieben Kekse*

(^‿^)/ *wink*

🌸Alles Liebe und Gute für dich!🌸
Von:  Kikono-chan
2017-10-24T18:25:36+00:00 24.10.2017 20:25
*gut gelaunt rüber wink*
Was hab ich mich gefreut dass es weiter geht! :D und gelacht hab ich und gebangt und gequiekt und... Keine Ahnung was noch alles XD
Himmel noch eins ist das ein geladenes Kapitel!

Zuerst einmal: ich bin mir fast sicher, dass Shachis Kreationen fast essbar sind! Eine süß - saure Sauce (vielleicht nicht unbedingt mit den Mengenangaben XD) und der Teig wäre eventuell auch genießbar, wenn er den Dreck aus dem Ausguss weggelassen hätte 😋 aber absolut herrlich! Was hab ich gelacht!

Schon am Anfang dachte ich so: grauer Himmel, rote Lava... Kid und Law beim streiten ... Und irgendwie trifft es das ja fast hehe

Die kleinen Details, die die Duplikate von den Original unterschieden waren super! Auch wenn ich glaube, dass es bei den Kapitänen nicht der Haarschnitt und die Farbnuancen waren, die den deutlichen Unterschied ausmachten XD aber das passt zu Shachi, dass ihm so was auffällt hihi
Überhaupt ist er einfach nur göttlich in diesem Kapitel! Angefangen bei Willi (ich hab echt gehofft dass du ihn mit einbringst und wie er sich bei Heat 'revanciert' hat geil), über den Lavadino, seine energiegeladene Art, das Kochen, bis hin zu den Szenen vor und in der Arena (Mein Schatz - Gollum... Äh Shachi röchel), wie er die Voodoo Puppe angemalt hat *vom Stuhl kipp vor Lachen* und dann sein Auftritt vor den ' Königen '

Bin ja mal gespannt, wer sich da noch eingeschlichen hat und was sich der Teufel von Wire holen wird.

Ich freu mich riesig auf die Fortsetzung!
Daumen hoch für dieses Kapitel! Erste Sahne! 👍🙌
Antwort von:  blackNunSadako
25.10.2017 16:47
*fröhlich lächelnd zurück wink* (^‿^)/

Einen wunderschönen Mittwoch wünsche ich dir, liebe Kikono-chan!🌼
Du ahnst nicht, wie glücklich du mich mit deinen lieben Worten gemacht hast. ^-^

Es freut mich wahnsinnig, dass dir das Kapitel gefallen hat. An manchen Stellen bin ich mir wieder unsicher gewesen, weil das Niveau sich ja doch ab und an verabschiedet hat. xD

Shachis Rezepte sind deiner Meinung nach fast essbar? Hmm, wenn ich so darüber nachdenke, ist da wirklich etwas Wahres dran. Zumindest hat er einen mit seiner Kreation glücklich machen können, seinen Stammgast den lieben Heat. ^.^

Wie schön, dass ich dich sogar zum Lachen bringen konnte! Hach, dieses liebe Kompliment macht mich ganz verlegen, Danke dafür. ^‿^

An der Überlegung mit den Duplikaten habe ich mir ja die Zähne ausgebissen. Ich habe mir gedacht, dass es etwas ganz Besonderes sein muss, wenn ihre Freunde schon in anderen Versionen auftauchen und bin froh, dass ich es in deinen Augen einigermaßen gut umsetzen konnte. ^-^

Willis Auftritt habe ich insgeheim dir gewidmet, weil du mich so lieb darum gefragt hast. Zeitgleich wundert und rührt es mich, dass du dir sogar seinen Namen gemerkt hast, obwohl er nicht einmal im Kapitel vorgekommen ist.
Du bist solch eine liebe und treue Seele, meine liebe Kikono-chan, das bedeutet mir wirklich viel, ehrlich. ^‿^

Ich danke dir von Herzen für dein liebes Kommentar. Vielen lieben Dank!🌹

Hoffentlich wirst du einen wundervollen Tag haben! ^-^

🌷Mit den liebsten Grüßen und in tiefer Dankbarkeit🌷
Antwort von:  Kikono-chan
25.10.2017 18:32
Ui das ist sooooo lieb *_* *ganz verlegen rübergrins* extra für mich hast du die "Kuschelhydra" nochmal eingebaut *freu*

Du machst dir irgendwie immer Sorgen um das arme Niveau XD Aber ganz ehrlich: Du hast schon fiesere Sachen verfasst und es hat mich persönlich nie gestört^^ im Gegenteil: Das macht den ganz eigenen Charme deiner Geschichten aus und sorgt bei mir immer für ein breites Grinsen ;)

Mach einfach weiter so und bleib deinem Schreibstil treu, er ist super, wie er ist ;)
Antwort von:  blackNunSadako
27.10.2017 15:58
`Kuschelhydra´, was ein wundervoller Name für unseren Willi. ^-^

Ja, das stimmt. Beim Tippseln von Humor-Szenen flimmert mindestens 1x der Gedanke: `Kann ich das überhaupt jemandem zumuten?´ auf, der mich natürlich immerzu etwas verunsichert. (Verflixte Unsicherheit!)
Aber du hast voll und ganz Recht; Ich habe bereits `Schlimmeres´ geschrieben und mit diesem Gedanken im Hinterkopf kann ich nun, dank dir, meine Zweifel über Bord werfen. ^‿^
Danke!🌷


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