Kapitel 2: Das Drachenauge des Lichts erwacht
Da mußte Yanyanma Kurai zustimmen. Kommandant Spike konnte ein auf den Nerven gehen. "Kennt ihr den Drachen?", fragte Sinbad.
"Das ist Krypton, der Drachen von Kommandant Spike.", sagte Helius. "Die Union?", fragte Sinbad.
Kurai nickte.
Der Ballista feuerte erneuert. Der Pfeil flog genau auf Chiagi zu. Doch der Pfeil traf auf eine schwarze Mauer. Diese Mauer war Drago. "Alles in Ordnung bei euch?", fragte Kurai. Chiagi und Sinbad nickten. "Die schießen schon wieder!", rief Yanyanma. Sie hatte eine sorgenvolle Miene und als Kurai sich umdrehte wußte sie warum. Das Geschoß sah nicht aus wie ein Pfeil. Da schoß der Ballista auch schon und Kurai und Drago bemerkten zu spät, daß das ein riesiges Fangnetz war. Drago fiel wie ein Stein. Das Netz behinderte ihn beim Fliegen. Er knallte auf den Boden und war durch den Aufbrall sofort ohnmächtig; ebenso wie Kurai, die wie tod neben ihren Drachen lag.
Nun bewegte sich Krypton. Er steuerte den mächtigen Giganten auf den Boden an. Drakano reagierte als erster. Er schoss einen mächtigen Ball ab, der, wie es schien, aus Wind bestand. Doch Spikes Drachen bemerkte die Attacke rechtzeitig und wich aus. Nun fingen sich auch wieder die anderen und machten sich berreit, Kurai und ihren Drachen zu helfen. Doch schon wurden wieder die gefährlichen Pfeile der Ballistas abgeschoßen. Die Drachen konnten nur noch ausweichen, denn nun wurde aus allen Richtungen gefeuert und auch vier Krähendrachen waren aufgetaucht.
Wärend dessen landete Krypton und Spike sprang von seinen Rücken.
Er sah sich kurz um, auch zu den restlichen sechs Drachen und den Drachenhund, die oben immer noch beschäftigt waren, den Angriffen der Feinde auszuweichen.
Dann wante er sich Kurai zu, die immer noch wie betäubt auf den Boden lag. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen, zog sein Schwert und machte sich bereit, zu zu stoßen.
Helius's Ausweichmanöver waren verdammt knapp. Wenn sie hier raus kammen, lebend, müßten die beiden daran arbeiten. Ninchen hielt sich krampfhaft an den Hals ihres Drachen fest. Lings, rechts, wieder lings, nach oben, nach rechts, die Attacken streiften sie jedesmal. Gerade flog Levithian vorbei. Sein langer, länglicher Körper war hier im Vorteil. Schon weil er so schmal, war es schwierig ihn zu treffen, außerdem war er viel wendiger als die anderen Drachen. Ninchen beneidete Louche.
Zu fällig schaute sie nach unten und konnte sehen, das Kommandant Spike zu Kurai ging und sein Schwert zog. Seine Absicht war es, so viel war klar, Kurai hier und jetzt zu töten. Die anderen konnten ihn nichts ausrichten, denn keiner von ihnen war so stark wie Kurai, geschweige denn wie Kommandant Spike.
Er hielt sein Schwert mit beiden Händen und holte Schwung. Er lies sein Schwert auf Kurai hinab sausen... doch dann traf es auf eine Klinge. Für einen Moment dachte Spike, Kurai wäre wach, doch dann sah er, das es eine der anderen Mädchen war. Wenn er sich recht erinnerte hies sie Sandra. "Was willst du? Du denkst doch nicht, daß du eine Change gegen mich hast, oder etwa doch?", fragte Spike hönisch. "Ich werde nicht zulassen, das du Kurai umbringst! Niemals!"
Spike wich ein paar Schritte zurück und stellte sich in Kampfpossition. "Wer nicht höhren will, muß fühlen!"
Ninchen schluckte hart und ging ebenfalls in Kampfstellung
Keiner von beiden achtete auf die versteinerten Drachenaugen um Kurais Hals. Gerade fing einer von ihnen an, schwach zu strahlen.
Die beiden rannten aufeinander zu, die Klingen traffen und Ninchen taumelte zurück. <Der ist stärker als ich dachte!>
Bei Kurai hatte das immer so leicht ausgesehen. "Gib lieber gleich auf!"
"Nein!", rief Ninchen entschlossen. "Ich gebe nicht auf! Kurai ist nicht nur die stärkste von uns und die Anführerin, sie ist auch meine Freundin! Ich hab zwar noch nicht so viel Erfahrung wie Kurai und auch lange nicht so stark, aber ich werde nicht feige flüchten, niemals!" Spike lachte hönisch, doch dann erstickte dieser Laut, als etwas bei Kurai aufstrahlte. Ninchen drehte sich ruckartig um.
"Das... das Drachenauge!", stotterte Ninchen. Über ihr erdöhnte ein Schrei und kurz darauf explodierten die Ballistas und die vier Krähendrachen fielen tod zu Boden. Drago schlug die Augen auf und auch Kurai wachte wieder auf.
"Was... was ist das?", fragte Louche.
Das Licht verblasste langsam und Ninchen erkannte, daß das Drachenauge nicht mehr in seiner ursprünglichen Gestallt war. <Hatte Tan Shinhan nicht gesagt, das die Drachenaugen ein Eigenleben entwickeln können?>, fragte sich Ninchen.
Und tatsächlich schlug der kleine Drachen mit seinen Flügeln, schwebte oder flog in der Luft und zwingerte auch ab und zu. >Du hast mich wieder zum Leben erweckt, dafür danke ich dir!< Ninchen erschrack, der Drachen sprach mit ihr in ihren Gedanken. > Ich bin das Drachenauge des Lichts. Ich gehöre den, der an der Seite eines Lichtsdrachen für das Licht kämpft! Sag mir, oh du, der mich erweckt hast, bist du ein Reiter eines Lichtsdrachens, an der Seite des Guten?< Ninchen nickte. >So bin ich dein!<
Das Drachenauge biss sich in den Schwanz und drehte sich danach um die eigene Achse. Langsam wurde er langsamer. Der Drachenkörper war nun silbern und der Kristall ,wie sich jetzt erkennen konnte ein Opal, war golden. Das Drachenauge des Lichts war erwacht.
Das Amulett ,hängte' sich bei Ninchen ein und die bekam eine neue Rüstung. Sie bekam an beiden Händen Handschmuck und der Brustpanzer verhärtete sich. Auch war die Farbe nicht mehr grau sondern gelb. Das Amulett wirkte auf den Panzer wie eingeschweist. Am Rücken hatte sie vier Cabs, die schienen, als wären sie einmal eins und nur zerrissen.
Das Licht verschwand nun ganz und ihre Freundinnen, die Drachen, Sinbad, Shanoh und Spike konnten nun wieder richtig sehen.
"Wow!", mehr konnte Louche zu Ninchens Rüstung nicht sagen. Spike war immer noch in Kampfstellung, doch Kurai vermutete, daß er eben so erstaunt war wie die anderen.
Ninchen drehte sich zu Spike.
"Ich glaube kaum, daß du mich jetzt bessiegen kannst!", sagte sie siegessicher.
Spike stand jedoch einfach nur da. Dann schien er in sich hinhein zu lachen und schliesslich laut. "Du? Mich besiegen? Das ich nicht lache!", rief er. "Und wie stehts mit mir?", fragte nun auch Kurai. Augenblicklich hörte Spike auf zu lachen. "Bei dir ist es ja was anderes Mew! Du kannst kämpfen, aber die Kleine da nicht!", sagte er hönisch.
"Na warte!" Mit Ninchen war nun nicht zu spaßen. Sie ging in Kampfstellung, ebenso wie Kurai. "Lass mich allein kämpfen! Ich brauche deine Hilfe nicht Kurai! Ich werde ihn alleine besiegen!", gnurrte Ninchen Kurai an. Die blieb aber in Kampfstellung; in übrigen ohne Schwert. "Wenn du Hilfe brauchst, greife ich ein; ansonsten halte ich mich raus!", versprach sie. Wieder lachte Spike hönisch. "Du findest das wohl alles witzig, du Arschloch?", rief Ninchen.
Spike machte sich bereit und bevor Ninchen auch nur einen Schritt tun konnte, schlug er auch schon mit seinem Schwert zu. Kurai wich rechtzeitig aus. Sie wollte Ninchen ja den Spaß nicht verderben. Beim Sprung konnte sie einen Blick auf Braxis. Er hatte ebenfalls eine gelbe Rüstung, die den Rücken, den Bauch und den Hals schützten.
Spike schlug immer weiter auf Ninchen ein, doch die pariere jedes mal mit ihren Schwert. Doch Kurai kannte Spike's Taktik und Kampfstill. Sie erkannte, daß er nur mit Ninchen spielte; jeden Moment konnte er ernst machen. Doch noch immer schien Ninchen Spike überlegen zu sein. Das machte sie unvorsichtig und sie griff an. Ihre Deckung litt darunter und Spike nutzte diesen Moment. Er schlug zu. Wieder traf er auf eine Klinge, die von der Wucht des Schlages leicht gegen Ninchens Schläfe gedrückt wurde. Ninchen baumelte zurück. Kurai hatte ihr das Leben gerettet. Doch sie mußte sie hart wegstoßen, um den Schlag abfangen zu können. "Sie hat recht Spike! Du bist ein Arschloch!", sagte sie und stieß Spike weg. "Ha! So leicht gebe ich nicht auf!"
Er rannte erneuert auf Kurai zu, doch Drago hatte sich inzwischen aus den Netz gepuhlt und stellte sich direkt über Kurai und brüllte. Er brüllte so laut er konnte. Was bei seiner Größe richtig Ohrenzerschmetternt war. Und er brüllte Spike direkt an. Spike gab auf, sprang auf den Rücken seines Drachen und flüchtete.
"Alles O.K.?",fragte Kurai Ninchen.
"Nichts ist in Ordnung Kurai! Du hast dich eingemischt! Das war nicht fair!", brüllte sie Kurai an, die davon unbeeindruckt blieb. "Wäre ich nicht dazwischen gegangan würdest du jetzt nicht hier stehen und mich anbrüllen!", sagte Kurai ruhig. Das wirkte. Leider war Ninchen jetzt eingeschnappt und lief weg. Braxis wollte hinter her, doch das verhinderte Kurai.
"Was meinst du Kurai? Beruhigt sie sich wieder?", fragte Yanyanma.
"Klar! Jeder braucht mal Zeit für sich."
"Ja aber sie ist schon seit Stunden nicht mehr hier gewesen!", meinte Louche.
"Sie kommt wieder, Louche! Verdrau mir!"
Kurai hatte noch immer gute Laune. Obwohl es schon dunkel war. "Sicher?", fragte Chiagi. "Jaha!", sagte Kurai entnervt.
Auf einmal raschelte es im Gebüsch. "He Leute!"
"Ninchen!", rief Kari. "Na, hatte ich nun recht oder nicht?", rief Kurai fröhlich.
"Kurai?", fragte Ninchen leise. "Ja?"
"Kann ich mit dir reden?" Ninchen schaute auf die anderen, die sie interissiert ansahen. "Allein?"
Kurai nickte. "Klar!"
Kurai und Ninchen gingen. Nach ungefähr 100 Metern stoppte sie. "Kurai. Ich will mich bei dir entschuldigen." Kurai sah Ninchen auf ihre naive Art und Weise an, wie nur sie es konnte. "Für was?" Ninchen sah sie erstaund an. "Das ich mich vorhin so bescheuert benommen habe. Deswegen!"
"Ach schon wieder vergeben und vergessen!", sagte Kurai. Ninchen sah sie dankbar an.
"Ha!"
"Was?", fragte Ninchen überrascht. Kurai ging zu einem Baum, zog ihr Schwert und hackte ein riesiges Stück Holz vom Baum. "Danach habe ich schon gesucht! Einen Baum ,dessen Holz für einen Bumerang gut gemacht ist.", erklärte sie. "Ein Bumerang?", fragte Ninchen. "Klar! Die Waffe der Ureinwohner Australiens. Schlicht, aber wirksam... wenn man einen Bumerang werfen kann!", rief Kurai. "Und kannst dus?", fragte Ninchen. "Natürlich! Ich komme aus Australien, also muß ichs ja können!"
