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Weil wir dafür leben

SasuSaku | NaruHina
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Weil es eine Falle ist

Die nächsten Tage verbringe ich damit, mir zu überlegen, wie ich Tentens Forderung am besten umsetzte. Jede Idee und Möglichkeit, die mir durch den Kopf geht, klingt falsch und am liebsten würde ich ihr erklären, wie wenig ich auf sie gebe. Es sollte mir egal sein, was sie von mir verlangt. Schließlich ist es meine Entscheidung wie ich damit umgehe. Aber natürlich kann es mir nicht egal sein. Es geht hierbei leider nicht nur um einen Schulklub, sondern auch um meine Zukunft.

Ich möchte in ein paar Jahren an einer guten Universität angenommen werden und brauche neben guten Noten im Einstellungstest definitiv noch ein paar Zusatzqualifikationen. Außerdem mag ich den Sport und die anderen Mädchen und ich sehe es eigentlich nicht ein, dass ich mir den Spaß daran nur wegen Ino ruinieren lasse.

Hinata merkt mir meine Nachdenklichkeit an und möchte mir unbedingt helfen, eine Lösung zu finden. Am Ende landet sie allerdings jedes Mal bei einer Aussprache, die ich versuche zu umgehen. Warum? Weil ich ein Feigling bin.

Deshalb warte ich auch nicht mehr vor dem Schultor auf sie. Und so sollte es mich auch nicht wundern, dass Hinata, Naruto und Sasuke, als sie am Montagmorgen den Raum betreten, mit Ino in ein Gespräch vertieft sind.

Kaum bin ich nicht da, schnappt sie sich gleich die Leute, mit denen ich mich gut verstehe. Verbrüderung mit dem Feind nennt sich das.

Nein, okay. Das muss definitiv aufhören. Nüchtern betrachtet, kann ich Hinata keinen Vorwurf machen, dass sie nicht einfach eine Freundschaft beendet, nur weil ich ein Problem mit dieser Person habe. Naruto weiß nichts davon und ich habe auch nicht vor, ihn aufzuklären. Sasuke klammere ich hier bewusst aus.

Emotional betrachtet, stehen da aber die zwei Menschen, die mich in meinem bisherigen Leben am meisten verletzt haben, direkt nebeneinander und wenn Ino noch einen halben Schritt nach links geht, kann Sasuke sogar an ihren Haaren riechen.

Schnell wende ich meinen Blick ab und konzentriere mich auf den alten Kastanienbaum, der vor dem Fenster steht. Die Blätter werden bereits gelb, was seltsam ist, wenn man bedenkt, dass die Sommerferien gerade einmal seit etwas mehr als einer Woche beendet sind.

„Guten Morgen, Sakura“, begrüßt Hinata mich und ich kann ihr das schlechte Gewissen ansehen.

„Morgen. Na, alles gut?“, will ich wissen und versuche meinen schnippischen Ton zu unterdrücken.

„J-ja?“, erwidert sie unsicher. „S-sakura, Ino kam einfach. Und wir haben … haben nicht von dir gesprochen. Ver-versprochen“, flüstert sie mir zu, um mich zu beruhigen.

Es beruhigt mich nur leider überhaupt nicht. Es stört mich wie normal die beiden miteinander umgegangen sind und noch viel mehr, dass sie, kaum dass ich nicht mit dabeistehe, sich sofort an Sasuke ranmacht – und ich hatte wirklich einmal gedacht, sie sei meine beste Freundin.

„Schon okay.“

Ich möchte sie ungern anmeckern, nur weil sie nicht unhöflich sein konnte. Um ehrlich zu sein, müsste ich es schlimmer finden, wenn sie Ino die kalte Schulter gezeigt hätte, weil es nicht zu Hinata passen würde. Und genau deshalb mag ich sie doch so gern.

Deshalb bemühe ich mich um ein Grinsen und schaue Hinata zum ersten Mal an diesem Morgen in die Augen.

„Ich hoffe dein Wochenende war schön und das Abendessen nicht zu anstrengend.“ Tief durchatmen, Sakura. Das bekommst du hin.

„E-es hat schon gepasst. Ich musste ja nicht viel tun, außer ne-nett zu lächeln.“ Bei diesen Worten schaut sie gequält zur Seite. Hinata hat es noch nie laut ausgesprochen, aber Ino und ich waren schon immer der Meinung, dass sie gerne mehr machen würde, als nur zu lächeln, wenn sie mit ihrem Vater und ihrer Schwester unterwegs ist.

Meistens führt Hanabi irgendwelche Gespräche mit Geschäftspartnern der Firma, wenn ihr Vater sie beide vorgestellt hat. Von Hanabi wird das erwartet, von Hinata leider nicht. Dabei geht es nicht einmal um firmenbezogene Diskussionen, sondern schlicht um leichte Konversation, um Interesse am Leben und der Familie des anderen zu heucheln.

Hinatas Unsicherheit steht ihr bei solchen Veranstaltungen nur so sehr im Wege, dass sie kaum ein Wort herausbringt und deshalb meistens schweigt und lächelt.

„Und es gibt kaum was Hübscheres als dein Lächeln“, antworte ich aufmunternd und stelle fest, dass das sogar stimmt. So betrachtet müssten ihr viel mehr Jungs hinterherlaufen. Aber sie geht wohl einfach in der Menge unter, weil ihr eine gewisse Grundausstrahlung fehlt.

„Sag mal, läuft da was zwischen euch?“

Ich springe fast von meinem Stuhl und drehe mich mit zusammengekniffenen Augen zu Naruto um.

„Was?“, frage ich und er soll ruhig merken, wie wütend ich bin. Schließlich hat er beinahe einen Herzinfarkt bei mir ausgelöst.

„Ob da was läuft? Oder ist das so ein Mädchending, dass man sich random Komplimente über das Lächeln macht?“

„Das ist ein Mädchending“, erwidere ich kurz angebunden.

„Und überhaupt, willst du damit sagen, dass Hinata kein hübsches Lächeln hat?“, mischt sich plötzlich eine weitere Stimme ein und meine Wut schlägt sofort in Entsetzen um.

Ino steht mit ihren Händen in den Hüften hinter uns und ich versuche ihrem Blick so gut es geht auszuweichen. Mein Herz schlägt schneller und es ist verdammt schwer, die Bilder von dieser Nacht nicht vor meinem inneren Auge abspielen zu lassen.

„W-was? Nein. Nein! Gar nicht. Hinata hat ein bezauberndes Lächeln. Echt jetzt!“, ruft Naruto und für eine Sekunde habe ich die Befürchtung, dass die Arme gleich umkippen wird – so wie ihr das in der Mittelschule einige Male passiert ist. Mittlerweile schaut sicher auch die restliche Klasse zu uns.

Aber mit einem Seitenblick stelle ich fest, dass sie sich wacker hält.

„Dein Glück.“ Ino scheint zufrieden mit dieser Aussage zu sein und zwinkert Hinata mit einem breiten Grinsen zu.

Dieses gerissene Miststück. Für einen Moment vergesse ich doch tatsächlich, was aktuell zwischen uns steht und wie sehr sie mich verletzt hat und gratuliere ihr innerlich zur erfolgreichen Umsetzung unseres Plans, den wir zu Beginn des Schuljahrs entworfen hatten.

Der da übrigens lautet, Naruto so oft wie möglich in eine Situation bringen, in der er nicht anders kann, als Hinatas positive Seiten zu erkennen.

Leider hält dieser Zustand nicht lange und ich werde viel zu schnell wieder in die Wirklichkeit gerissen, in der sie für mein zerstörtes Herz verantwortlich ist.
 

Hinata wippt den ganzen Tag ungeduldig mit ihrem Stuhl und bekommt dadurch doch tatsächlich zum ersten Mal in ihrem Leben eine Verwarnung von einem Lehrer. Mit hochrotem Kopf versucht sie anschließend wie eine Salzsäule ruhig sitzen zu bleiben – man sieht ihr allerdings an, wie schwer es ihr fällt.

Ich kann gut erahnen, um was es geht, immerhin sagt der Junge, in den sie verliebt ist, nicht jeden Tag, wie schön ihr Lächeln sei. Hier ist nur nicht der passende Zeitpunkt, um in einen Freudentanz zu verfallen und auch in der Pause wird ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht, da Naruto sie und mich dazu überredet, mit in die Mensa zu kommen. Die Szene von heute Morgen erwähnt er nicht mehr, aber er ist doch recht verkrampft.

Das ist auch der Moment, indem es mich wie ein Blitz trifft. Ich hatte mir gar keine Gedanken darüber gemacht, weil ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt war, allerdings ist es nicht seltsam, dass er es plötzlich so früh aus den Federn schafft?

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er das nur macht, um entspannter und früher in der Schule anzukommen. Hat ihn die letzten elf Jahren auch nicht gestört. Die Erklärung, dass es mit Hinata zusammenhängt, erscheint mir da schon viel naheliegender.

Das muss ich ihr später unbedingt erzählen, obwohl sie mir das sowieso nicht glauben wird. Egal. Zumindest ein Lichtstreif an meinem trostlosen Firmament und statt mich zu ärgern, dass sich zwischen den beiden vielleicht wirklich endlich etwas anbahnt, versuche ich mich aufrichtig darüber zu freuen.

Der Nachmittagsunterricht ist nach dieser Erkenntnis für mich dann auch eine Herausforderung und ich kann nicht schnell genug von meinem Stuhl aufspringen, als es endlich zum letzten Mal an diesem Tag klingelt.

„Hinata? Wollen wir noch ins Café gehen?“, frage ich sie eindringlich, sodass ihr schon gar nichts anderes übrig bleibt, als ja zu sagen.

Schnell verabschieden wir uns von Naruto – und Sasuke, da er neben ihm steht – und ich ziehe sie förmlich zu dem Raum mit den Schuhspinden.

„S-sakura, nicht … nicht so schnell“, sagt Hinata atemlos.

Ich bleibe stehen und drehe mich um. „Entschuldige“, antworte ich, falte meine Hände zusammen und verbeuge mich sogar, was ihr ein leises Lachen entlockt.

„Aber du brauchst mir gar nicht zu sagen, dass es dich kalt gelassen hat“, fahre ich fort und meine Augenbrauen heben sich auffordernd.

„N-nein … natürlich nicht“, gesteht sie mit roten Wangen, „aber … deshalb mü-müssen wir nicht so rennen.“

„Allerdings brauchen wir unbedingt einen neutralen Ort, um darüber zu sprechen.“

Also wechseln wir die Schuhe und laufen zielstrebig zum Straßencafé zwei Blocks weiter. Der Laden ist vor allem bei Studierenden beliebt, weil es freies WLAN gibt. Was ich auch gut finde, nur noch besser ist der Latte, den sie hier haben.

Laut dem Slogan sind die Kaffeebohnen direkt aus Kuba und fair gehandelt. Schmeckt man meiner Meinung auch.

Wir entscheiden uns für einen Platz draußen in der Sonne und ich rieche auch hier noch den Duft des frisch gemahlenen Kaffees.

„So“, beginne ich ernst, „er mag also dein Lächeln.“

Hinata strahlt mich bei diesen Worten an, erwidert aber unsicher: „Musste er doch auch … auch sagen.“

„Kann schon sein. Aber er hat sich schließlich eingemischt, als ich dir ein Kompliment gemacht habe. Was ich übrigens nicht zum ersten Mal getan habe. Und I… andere ebenfalls nicht.“

„Ja, schon.“ Hinata schaut nachdenklich auf die graue Tischplatte und man sieht ihr den Zwiespalt, es einfach zu glauben und Argumente dagegen zu finden, richtig an.

„Okay. Aber was ist mit seiner neuen Leidenschaft, dass Haus dann zu verlassen, wenn du auch gehst?“

„… Zufall? Also zumindest am … am ersten M-morgen.“

Ein junger Angestellter unterbricht unser Gespräch und fragt uns, was wir trinken wollen. Ich entscheide mich, selbstverständlich, für eben hochgelobten Latte. Hinata hingegen nimmt einen grünen Tee, da ihr Kaffee nicht schmeckt.

Er nickt und schenkt mir ein etwas längeres Lächeln als Hinata, deren Augenbrauen sofort nach oben gehen.

Unwillkürlich schaue ich ihm nach und betrachte seine roten Haare, die im Vergleich zu Sasukes irgendwie langweilig wirken (wie das auch immer möglich sein kann – sie sind schließlich rot!). Sein Gang ist eher schlurfend, also bei weitem nicht so selbstsicher wie der von Sasuke. Und von seinen klischeehaften rehbraunen Augen, die mich noch wenige Sekunden zuvor gemustert haben, möchte ich gar nicht anfangen.

Super.

Sasuke, Sasuke, Sasuke. Ich kann einfach nicht aufhören, über ihn nachzudenken – und mittlerweile vergleiche ich sogar andere Männer mit ihm.

„A-also wirst du ihm nicht deine Nummer geben, wenn er dich fragt?“, reißt Hinata mich aus meinen Gedanken und ich überlege kurz, bevor ich antworte.

Es hält mich nichts davon ab und in Anbetracht der Tatsache, dass ich Sasuke nicht einmal mehr in die Augen schauen kann, weil ich ihn immer zusammen mit Ino auf dem Bett liegen sehe, wäre es vielleicht ein guter Schritt in eine neue Richtung. Aber dafür bin ich noch nicht bereit.

Ebenso wenig wie Ino gegenüberzutreten, um endlich das zu klären, was Tenten möchte, das ich kläre.

Obwohl morgen wieder Training ist und ich nicht schon wieder fehlen kann. Die Standpauke möchte ich mir nämlich wirklich nicht anhören müssen. Zumal ich dann nicht garantieren kann, ruhig zu bleiben und mit meiner Kapitänin einen Streit vom Zaun zu brechen, werde ich ebenfalls tunlichst versuchen zu vermeiden.

„Ich denke nicht“, erwidere ich und spiele mit dem Zuckerstreuer, den ich in meinen Händen hin- und herdrehe, um Hinata nicht anschauen zu müssen.

„Der Arme“, kichert sie plötzlich und nun blicke ich doch wieder auf. Hinata deutet mit dem Kinn zur geöffneten Fensterfront des Cafés, aus der er gerade wieder herauskommt.

Ich versuche möglichst desinteressiert zu wirken, als er mir meinen Latte vor die Nase stellt und nach einem kurzen Zögern, während dem ich ihm mit einem verdammt schlechten Gewissen ignoriere, wendet er sich ab und geht zu den anderen Gästen.

„Puh“, entweicht es mir.

Erneut kichert Hinata und ich habe kurzzeitig das Bedürfnis, ihr mein Getränk ins Gesicht zu schütten. Stattdessen stimme ich nach einem Augenblick einfach mit ein. Ich weiß nicht einmal so genau warum, aber es ist, als würde das Kichern eine Anspannung in mir lösen, die sich in den letzten Minuten unbewusst aufgebaut hat.

„Halt“, bringe ich irgendwann schwer atmend heraus.

„Wir wollten uns eigentlich über Naruto unterhalten.“

Hinata wirkt bei diesen Worten ertappt und wird rot. Erneut versucht sie mir zu erklären, warum wir da nicht zu viel hineininterpretieren sollten. Allerdings kann sie nicht leugnen, wie sehr sie sein Kompliment heute Morgen gefreut hat, wenn man bedenkt, dass sie dadurch sogar Ärger mit einem Lehrer bekommen hat.
 

Ich habe den Großteil der Nacht wach in meinem Bett verbracht und als ich am nächsten Morgen mehr schlecht als recht aufstehe und ins Bad gehe, fühle ich mich wie gerädert.

Ich habe tiefe Ringe unter den Augen und noch immer keine Lösung für mein Problem. Vielleicht sollte ich sagen, dass ich krank bin und heute daheimbleiben. Wäre nicht einmal auffällig, auch wenn Tenten es mir trotzdem nicht glauben würde. Und außerdem bin ich sonst nie krank und nur wegen einem Miststück wie Ino möchte ich diese Quote nicht verschlechtern.

Seufzend kämme ich mir durch meine langen rosa Haare und binde sie mir zu einem Zopf zusammen, da sie mir heute offen einfach nicht gefallen wollen.

Nachdem ich mir die Zähne geputzt und mich angezogen habe, begebe ich mich nach unten in die Küche und ignoriere meine Mutter, die nach wie vor versucht, durch unauffällig auffällige Fragen, herauszufinden, was vorgefallen ist.

Geistesabwesend stochere ich in meinem Rührei, als plötzlich mein Handy vibriert, das ich in meine Rocktasche gestopft habe.
 

Hinata um 7:13 Uhr

Ich muss dir unbedingt was erzählen. Können wir uns vor der ersten Stunde auf der vorderen Toilette treffen?
 

Unwillkürlich schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich antworte ihr schnell, bevor ich das Handy wieder wegstecke und aufspringe.

„Hey! Willst du nicht aufessen?“, fragt meine Mutter mich.

„Ich hab keinen Hunger. Bis heute Abend“, erkläre ich im Rausgehen, schnappe mir meine Schultasche, die ich auf der Kommode neben der Küchentür geparkt hatte und renne fast aus dem Haus.

Meine Müdigkeit und die quälenden Gedanken sind wie weggefegt und mir fällt noch nicht einmal mehr auf, dass meine Tasche wegen der Sportsachen schwerer ist als sonst.

Vielleicht hat Naruto ihr gestern Abend ja noch geschrieben – oder aber heute Morgen. Vielleicht lädt er sie auf ein Date ein oder aber er hat sie gefragt, ob sie ihm beim Lernen helfen kann.

So viele Möglichkeiten gehen mir durch den Kopf und ich freue mich richtig für sie, wenn auch nur eine davon wahr sein sollte.

Ich verspüre zwar ebenfalls den Stachel der Eifersucht, weil es bei ihr besser läuft als bei mir, aber sie ist meine Freundin, also versuche ich ihn ganz weit wegzuschieben.

Was mir ganz gut gelingt, wenn auch leider nicht komplett.

Als ich am Tor ankomme und sehe, dass Sasuke, Naruto und Hinata davorstehen, kommt es aber mit einem Mal komplett wieder zurück und meine Freude für sie verschwindet.

Mit einem entschuldigenden Lächeln begrüßt sie mich, während Naruto mir mit seiner Hand freundschaftlich auf den Rücken schlägt, es aber so übertreibt, dass ich zwei Schritte nach vorne machen muss.

„Idiot“, kommentiert Sasuke das Ganze und nickt mir zu, was ich atemlos erwidere.

Wieso muss er auch so gut aussehen? Und wieso muss ich schon wieder an die Nacht denken, in der er mit Ino geschlafen hat?

Am liebsten würde ich mich umdrehen und einfach wieder gehen, doch Hinatas Nachricht macht mich so neugierig, dass ich meinen Fluchtinstinkt unterdrücke und mit ihnen gemeinsam ins Innere der Schule laufe.

Bei den Spinden stellt sich Sasuke plötzlich neben mich, die Arme vor der Brust verschränkt und schaut mich an.

Es hat mir schon immer eine Gänsehaut bereitet, wenn er das in der Vergangenheit gemacht hat, aber jetzt ist es mir regelrecht unangenehm.

„Sag mal, Sakura“, beginnt er nach ein paar Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, „du schreibst doch auch immer mit, richtig?“

Ich nicke. Und wieder bleibt mir die Luft weg.

„Gut. Dieser Trottel da drüben“, mit dem Kinn deutet er nach vorne, wo Naruto bereits steht und auf uns wartet, „hat gestern seine Ramen über meinen Englischnotizen verschüttet. Könnte ich mir deine kopieren?“

Okay, das fühlt sich gerade seltsamerweise wie ein Schlag in die Fresse an.

Ich öffne meinen Spind und nehme meine Schuhe heraus, um mir ein wenig Zeit zum Denken zu verschaffen.

Doch das Einzige, was mir einfällt ist ein giftiges: „Frag doch Ino.“

Ich weiß nicht mal, warum ich das gesagt habe, und am liebsten würde ich mir dafür eine Ohrfeige verpassen, doch weil ich den Schein wahren muss, wechsle ich gespielt entspannt meine Schuhe und schlage die Tür des Spinds zu, bevor ich mich kommentarlos wegdrehe und mich bei Hinata unterhake, die neben uns wartet.

„Oh Gott“, flüstert sie nur und möchte einen Blick über ihre Schulter riskieren, um Sasukes Gesicht zu sehen, aber ich drücke ihren Arm fest gegen meinen Körper, sodass sie es sein lässt.

„Lächeln und winken“, erwidere ich.

„J-ja.“

Naruto blinzelt nur, als wir an ihm vorbei gehen und ich schenke ihm ein unechtes Lächeln.

Ich höre noch wie er fragt: „Was hast du denn angestellt?“ als Sasuke anscheinend neben ihm auftaucht.

„Na super“, flüstere ich, als wir außer Hörweite sind und lasse Hinatas Arm los.

„Wollten wir uns nicht auf der Toilette treffen?“

Wir stehen direkt vor der Tür und ich versuche möglichst unauffällig das Thema zu wechseln.

„Ähm … ja, aber S-sasuke meinte, er müsse dich was fragen und … und darum haben wir gewartet“, erklärt sie mir.

Oh wie toll …

„Warn mich das nächste Mal bitte vor.“

„H-hab ich. Schau auf dein Handy.“

Ich möchte es gerade herauskramen, als Hinata plötzlich ein ersticktes Stöhnen von sich gibt.

„Was?“, frage ich und schaue ihr in die Augen.

Hinata erwidert den Blick entschuldigend und perplex öffne ich den Mund, um genauer nachzufragen.

Doch als ich Schritte hinter mir höre, wird mir klar, dass jemand auf uns zu kommen muss, von dessen Anwesenheit ich nicht begeistert sein werde.

Die Person bleibt stehen und räuspert sich. Ein Räuspern, das ich leider nur zu gut kenne. Ich drehe mich um und vor mir steht Ino, die Hände in ihre Hüften gestemmt – so wie gestern. Ihre typische, einschüchternde Pose.

Als wir jünger waren und ich wegen meiner breiten Stirn von den anderen aufgezogen wurde, hat sie sich auch immer so hingestellt. Allerdings vor mich und ich war jedes Mal froh, nicht die Person sein zu müssen, der diese Haltung galt. Das kann ich gerade allerdings nicht behaupten.

„Sakura Haruno. Wir werden reden. Jetzt!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Cosplay-Girl91
2018-08-27T21:22:02+00:00 27.08.2018 23:22
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  Goetterspeise
28.08.2018 19:30
Vielen Dank für deinen Kommentar :)
Von:  Clarys
2018-08-24T17:15:23+00:00 24.08.2018 19:15
Hey :)

Sorry, dass ich das kommentieren im zweiten Kappi ausgelassen haben, aber ich habe beide zusammen gelesen und dachte mir, dass sich das dann sowieso ergibt. ;)

Erstmal hat es mich wirklich unheimlich gefreut, dass du tatsächlich schon zwei neue Kapitel hochgeladen hast und ich muss dir gestehen, dass ich schon jetzt süchtig nach deiner Geschichte bin!
Ich liebe einfach deinen Schreibstil und wie du dich ausdrückst. Du kannst die Gefühle und Gedanken der Charaktere wirklich super rüberbringen und dabei schaffst du es noch, dass es weiterhin spannend bleibt!
Auch die Story ist ausgefallen und dennoch beschäftigt sie sich genau mit meinem Lieblingsthema.
♥SasuSaku forever ♥
Ich finde es super, dass Sakura so dramatisch ist und vielleicht manchmal auch etwas überreagiert. Das verleiht dem Ganze einen gewissen Pepp!
Auf jeden Fall kann ich das kommende Gespräch zwischen Ino und Saku kaum noch erwarten und freue mich schon unheimlich auf das nächste Kapitel! ;D

Lg Clarys
Antwort von:  Goetterspeise
25.08.2018 12:20
Hey :)

vielen Dank für deinen Kommentar!
Und ich freue mich immer, wenn jemand mir seine/ihre Meinung zur Geschichte da lässt. :3

Aktuell kann ich mich auch wunderbar auf die Geschichte konzentrieren. Sobald Schule wieder losgeht, wird das evtl. etwas anders und ich muss für Oktober auch noch zwei Wichtelgeschichten schreiben. Aber mal schauen, wie viel Zeit ich hierfür freischaufeln kann. :D Den Streit von Ino und Sakura hab ich immerhin schon mal fertig ^^
Es freut mich ungemein, dass dir meine Geschichte gefällt und vor allem auch mein Schreibstil. Das hört man immer gerne. :3
Und natürlich: ♥SasuSaku forever ♥

Ganz liebe Grüße!
Von:  Sakura2100
2018-08-21T15:52:31+00:00 21.08.2018 17:52
Hehe echt erfrischender Abschluss gg
Echt tolles kapitel :)
Antwort von:  Goetterspeise
21.08.2018 20:46
Hey,
danke für deinen Kommentar! Freut mich, dass dir der Abschluss und das Kapitel gefällt.
Nächstes Kapitel erfährst du dann auch, ob du richtig liegst. :3
Von:  Haruno
2018-08-21T15:27:15+00:00 21.08.2018 17:27
Huhu :))
Tolles Kapitel!
Ich fühle mich in diesem Kapitel in meine damalige Schulzeit zurück versetzt.. Xd lange lange ist es her.. <<
UND JETZT ISZ ES SO SPANNEND & GNAAAH! Xd

Gruuuß Cherry
Antwort von:  Goetterspeise
21.08.2018 20:45
Huhu,
ja, mich auch. XD Ist irgendwie echt komisch, mich da wieder reinzuversetzten.
Ich beeil mich auf jeden Fall mit dem nächsten Kapitel, fest versprochen!

Liebe Grüße. :)
Von:  Kaninchensklave
2018-08-21T12:46:36+00:00 21.08.2018 14:46
ein Tollers Kap

na da bin ich echt gespannt was Hinata Sakura sagen möchte aber so aufgekrazt
wie sie war hat es zu 100% was mit Naruto zu tun es könnte ja sein dass Hinata erfahren hat
mit wem Ihr Vater das nächste Geschhäftessen hat und das dies zufällig mit Naruto zu tun hat
ich würde es Hiashi sogar echt zutrauen das er über eine Verlobung mit Naruto verhandelt
nur um Hinata quasie los zu werden ;)

oh Ino möchte mit Sakura reden das geht schief aber sowas von
erstwns beginnt gleich der unterricht und zweitens hat Ino quasie die
Freundschaft ausgenutzt und zerstört in dem sie sich nicht nur an sasuke rangemacht hat
sondern auch bereitwillig die Beine breit gemacht hat

GVLG
Antwort von:  Goetterspeise
21.08.2018 20:44
Hey,

vielen Dank für deinen Kommentar :)
Von:  million
2018-08-21T11:49:54+00:00 21.08.2018 13:49
Tolle Fanfition!!!

Ja endlich!!!!
Ich bin ja so gespannt was zwischen Sakura und Ino jetzt passieren wird:)

lg. million
Antwort von:  Goetterspeise
21.08.2018 20:44
Hey,
vielen Dank für deinen Kommentar. :) Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt.

Liebe Grüße!


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