Zum Inhalt der Seite

Weil wir dafür leben

SasuSaku | NaruHina
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da ist endlich das bereits im Mai angekündigte Mammut. Und ich nenne es nicht nur deshalb so, weil es das bisher längste Kapitel ist. Sondern auch, weil es mich die meisten Nerven gekostet hat. Ich habe so vieles so oft umgeschrieben, ganze Teilszenen gelöscht und anders eingebaut. Tausend Ideen wie das ablaufen soll und dann kam es doch wieder ganz anders. Ich habe fertig und das aus mehr als einer Sicht.
Darum bleibt mir jetzt nur noch zu sagen: viel Spaß beim Lesen!! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Weil es nur einen Moment braucht

Aus den, an den Wänden hängenden, Lautsprecherboxen, dringen die ersten schiefen Töne von BTS' ‚Butter‘ in mein Ohr. Ich schlängle mich durch die Menschenmenge und halte im blau grünen Schummerlicht Ausschau nach Ino.

In meinen Händen halte ich für uns beide jeweils eine geöffnete Flasche Cola und frage mich, wie es möglich sein soll, diese unbeschadet durch die wilde Meute um mich herum zu bringen.

Nach einer ersten halben Stunde, die eher von peinlichem Schweigen und unsicherem Herumstehen geprägt war, könnte die Stimmung mittlerweile nicht besser sein. Zu verdanken haben wir das Lees einzigartiger Performance von ‚Eye of the Tiger‘.

Er und Neji kamen, gemeinsam mit Hinata, ein wenig später und ohne zu zögern griff er sich das Mikro und legte los. Es war richtig ansteckend.

Nachdem so also die erste Hemmschwelle überwunden war, entstand beinahe eine Prügelei um das Mikrofon.

Mittlerweile bin ich bereits vier Mal in den Genuss von AKB48s ‚Koisuru Fortune Cookie‘ gekommen und ein unangenehmes Pochen ist auf Höhe meiner Schläfe entstanden.

Vielleicht sollte ich, nachdem ich Ino ihr Getränk gebracht habe, einen Moment an die frische Luft gehen.

Leider kann ich sie nur noch immer nicht finden. Dafür erkenne ich aber Naruto, der ein paar Meter von Hinata entfernt steht. Er schielt immer wieder versucht unauffällig – also das genaue Gegenteil davon – zu ihr hinüber. Da Neji allerdings an ihr klebt wie eine Klette, passiert nichts weiter.

Darum muss ich mich definitiv auch noch kümmern, wenn ich meinen Botengang endlich erledigt habe. Also vielleicht doch keine frische Luft für mich.

Ich wende mich wieder von ihnen ab und scanne ein weiteres Mal den Raum.

Ich kann Ino aber weder auf einem der ockerfarbenen Sofas an der gegenüberliegenden Wand erkennen, noch befindet sie bei den Stehtischen, die sich direkt vor der kleinen Empore befinden, auf der aktuell ein mir namentlich unbekanntes Mädchen steht und versucht den Rappart von ‚Butter‘ hinzubekommen.

Einer der beweglichen Scheinwerfer bestrahlt sie in diesem Augenblick direkt mit seinem blauen Licht und ich kann selbst aus dieser Entfernung sehen, wie anstrengend dieser Versuch für sie ist. Für einen Moment habe ich Mitleid mit ihr, bis mir wieder einfällt, dass sie sich den Song selbst ausgesucht hat. Da wäre das fünfte Mal ‚Koisuru Fortune Cookie‘ vielleicht besser gewesen.

„Hey! Sakura!“, ruft mir plötzlich jemand ins Ohr und ich mache vor Schreck einen kleinen Satz. Dadurch verschütte ich beinahe etwas von den Getränken.

Ino steht breitgrinsend neben mir.

Ich möchte sie fragen, wo zum Teufel sie herkommt, und wundere mich, wieso ich sie nicht gesehen habe, als mir der junge Mann neben ihr auffällt.

Er lächelt mich freundlich an. Seine dunklen Haare umrahmen sein Gesicht und weil ich es weiß, sehe ich trotz des Lichts, dass seine Haut ungesund weiß aussieht.

Vor mir steht Sai.

„Ich präsentiere den Grund, warum du mich abgeschossen hast“, stellt sie ihren Freund gutgelaunt vor, der passiv-aggressive Unterton entgeht mir allerdings nicht.

Natürlich übergehe ich diesen als ich mich nun ihm vorstelle. Im Anschluss reiche ich Ino die Flasche Cola, um sie endlich loszuwerden und deute mit meinem Kopf in Richtung Hinata und Neji.

Ino seufzt.

„Ich habe Sai gerade schon darüber aufgeklärt. Er findet das alles ziemlich lächerlich.“

Diesen Gedanken kann ich ihm ehrlich gesagt nicht verübeln. Es ist ziemlich lächerlich. Und nervig und konservativ und sicher noch so viele andere Worte, die mir gerade nicht einfallen möchten.

„Auf eine Idee seid ihr aber nicht gekommen, oder?“, frage ich deshalb.

„Ino meinte Kullerauge sei sein Freund?“

„Du meinst Lee? Ja. Wahrscheinlich sein einziger.“

„Kennt ihr ihn besser?“

Bevor ich darauf antworten kann, erhebt Ino ihre Stimme: „Sakura schon.“

Ich werfe ihr einen verwirrten Blick zu. Ach, tue ich das?

Ino scheint meinen Gedanken erkannt zu haben und lacht kurz. „Ihr nickt euch doch freundlich zu, wenn ihr euch auf den Schulfluren begegnet, seit er dich davon abgehalten hat, gegen die Wand zu rennen.“

Ach, tuen wir das?

„Das ist ein Witz, oder? Dir ist das nicht mal bewusst?“ Ino schüttelt fassungslos ihren Kopf.

Nein, das war mir wirklich nicht bewusst.

Lee wirkt ganz nett, aber weiter habe ich mir noch keine Gedanken über ihn gemacht. Außer wieso jemand wie er mit einem Menschen wie Neji befreundet ist.

„Und sowas ist Jahrgangsbeste.“

Da es mich selbst schockiert, verdränge ich das Bedürfnis, Ino darüber zu belehren, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun haben muss. Oder vielleicht auch, weil ich mir nicht eingestehen möchte, dass ich gegebenenfalls hin und wieder Schwierigkeiten damit habe, zwischenmenschliche Interaktionen zu verstehen.

„Also kennst du Kullerauge besser. Gut. Dann motiviere ihn doch einfach, seinen mürrischen Kumpel abzulenken.“

Ich bin Sai dankbar, dass er uns zurück auf das Wesentliche lenkt.

„Oh. Das ist gut!“ Ino strahlt ihn breitgrinsend an und ich warte darauf, dass sie ihm um den Hals fällt und küsst – und damit die Cola verschüttet – doch sie belässt es bei ihrem anhimmelnden Blick.

Oh nein. Hoffentlich schaue ich so nicht Sasuke an. Noch offensichtlicher kann man gar nicht zeigen, dass man verliebt ist.

Bei diesem Gedanken verkrampft sich in mir wieder etwas und erinnert mich daran, dass ich seit gestern Abend versuche, dieses Gefühl zu verdrängen.

Ich weiß nicht, woher diese seltsame Reaktion kommt, und ich will sie auch gar nicht haben. Sie lässt sich nur leider nicht mehr abschütteln.

Heute in der Schule hat sie mich wie ein Schatten verfolgt, weil Sasuke nicht aus meinem Blickfeld verschwinden wollte. Es war schrecklich gewesen. Solche Krämpfe bekomme ich nicht mal, wenn ich meine Tage habe.

Erst als er zum Training ging und Ino und ich uns hierher auf den Weg machten, war es schwächer geworden und ich hatte mich von Ino ablenken lassen können.

Leider gab es nicht mehr viel zu tun, weil dieser alte Perversling tatsächlich bereits alles vorbereitet hatte und nachdem wir die paar Luftschlangen an der Decke aufgehängt und etwas Konfetti auf den Tischen verteilt hatten, waren Naruto und Sasuke bereits aufgeschlagen.

Mein Herz hat einen verräterischen Hüpfer gemacht, aber keine Sekunde später, zog sich mein Magen bereits wieder schmerzlich zusammen.

Es wurde sogar noch schlimmer, als ich die gestern angekündigte Izumi plötzlich hinter ihnen auftauchen sah. Dunkelbraunes Haar und die gleichen schwarzen Augen wie Sasuke.

Dank Naruto weiß ich nun, dass sie eine entfernte Cousine von ihm ist und ebenfalls Uchiha mit Nachnamen heißt. Und jetzt versuche ich bereits den ganzen Abend, die Frage zu verdrängen, was ich noch alles nicht über Sasuke und seine Familie weiß.

Darum sollte ich den schiefen Tönen der Singenden eigentlich dankbar sein. Durch sie und den Kopfschmerzen, die ich deshalb bekomme, kann sich mein Gehirn nicht zu sehr darauf konzentrieren. Und auch Nejis Anwesenheit und sein Klettenverhalten lenken hervorragend davon ab.

Also muss ich mich einfach weiter darauf konzentrieren und dann wird es schon werden. Hoffentlich.

„… dabei?“, höre ich noch wie Ino eine Frage beendet, deren Inhalt ich nicht mitbekommen habe. Auf gut Glück nicke ich heftig, während ich mich darauf konzentriere, meinen Blick wieder auf sie zu fokussieren.

„Okay. Ich hatte erwartet, du würdest dich mehr sträuben. Aber super. Du kannst Lee ja als Gegenleistung anbieten, später ein Duett mit ihm zu singen.“

Oh.

Oh nein.

Ich weiß, was ich da gerade zugestimmt habe, und ich fasse es nicht, dass ich mich so ohne weiteres hineinmanövriert habe. Ich sollte doch eigentlich wissen, dass man bei Ino nicht einfach zustimmt.

Allerdings muss ich zugeben, dass Sais Idee gar nicht mal so dumm ist. Wahrscheinlich ist sie sogar die einzig brauchbare, die uns am heutigen Abend einfallen wird. Bis vor wenigen Minuten war ich immerhin vollkommen blank.

Also seufze ich ergeben.

„Was würde das bringen? Ich habe sonst keinen anderen Plan und du wahrscheinlich auch nicht, oder?“

„Leider nicht. Das machst du schon.“ Ino hält mir ihren nach oben ausgestreckten Daumen hin und grinst breit.

Ich nehme einen großen Schluck aus meiner Flasche und arbeite mich dann durch die Menge in Lees Richtung vor, der noch immer neben Neji steht.

Unterwegs werde ich ein paar Mal angerempelt und in kurze Gespräche mit ein paar Klassenkameraden verwickelt. Ich hatte gehofft, ähnlich viel Glück zu haben, wie vorhin bei meiner Suche nach Ino. Aber man kann bekanntlich nicht alles haben.

Wenigstens schwappt von meiner Cola nichts aus der Flasche und als ich endlich bei Lee ankomme, tippe ich ihm auf die Schulter, bevor mir ein Grund einfallen kann, es doch noch hinauszuzögern.

Ino ist bei solchen Dingen besser als ich und eigentlich laufe ich auch nur zur Höchstform auf, wenn sie dabei ist, um das Steuer in die Hand zu nehmen. Aber in diesem Fall würde es wahrscheinlich eher hinderlich sein, sie dabei zu haben.

Immerhin haben sie und Lee gar keine Berührungspunkte und für ein ausführliches Gespräch ist es zu laut und zu voll hier.

„Hallo Lee“, schreie ich, um dem Lärm etwas entgegenzusetzten, als er sich zu mir umdreht.

Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht und die pure Energie – ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll – strahlt mir entgegen.

„Sakura!“, ruft er enthusiastisch.

„Hast du kurz einen Moment?“

Er nickt und ich deute mit einer Kopfbewegung an, dass er mir folgen soll. Wir gehen ein Stück von den anderen weg. Ich wüsste gerne, ob es Neji auffällt oder ob Hinata uns verwirrt hinterherschaut, aber ich traue mich nicht, mich zu ihnen umzudrehen. Es soll nicht wirken als hätte ich irgendwelche Hintergedanken.

Allerdings ist genau das ein guter Punkt. Was sage ich denn nun zu Lee?

Noch während wir laufen, schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf, aber keiner klingt auch nur halbwegs vernünftig. Abgesehen von der Idee, einfach ehrlich zu sein. Da es selbst bei Hinatas Vater funktioniert hat, sollte es doch bei Lee erst recht klappen, oder?

„Danke fürs mitkommen.“

Ich versuche mein charmantestes Lächeln aufzusetzen, aber so wie Lee mich anschaut, wäre das wohl anscheinend gar nicht notwendig. Und wenn sogar mir das auffällt, dass soll das schon was heißen.

Schnell übergehe ich das, indem ich mich räuspere und fahre fort: „Ich hoffe, das ist jetzt nicht unfreundlich oder so, aber kannst du mir einen riesigen Gefallen tun?“ Das klingt doch gut. Oder?

Ich warte auf seine Reaktion, die zum Glück prompt kommt.

„Klar!“

Erleichtert atme ich aus. Zumindest ist er Stand jetzt erpicht darauf, mir zu helfen, obwohl er gar nicht weiß, um was es geht. Fast bekomme ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn so ausnutzen werde. Aber auch nur fast.

Wenn Neji, mit dem er immerhin befreundet ist, sich nicht wie ein Arsch verhalten würde, wäre das hier gar nicht nötig.

„Würdest du, ohne Fragen zu stellen, Neiji ein paar Minuten aus dem Raum bringen?“

In dem Moment, in dem ich die Frage ausgesprochen habe, verfluchte ich mich.

Was war das denn? Ich klinge ja so, als würde ich gleich etwas Illegales tun wollen.

Super Sakura, das hast du toll hinbekommen.

„Gar kein Thema! Ihr wollt Hinata wahrscheinlich ein bisschen Freiraum verschaffen, oder? Das sage ich ihm schon seit Tagen. Gai-sensei sagt immer ‚Die Jugend braucht Freiheit, um sich entfalten zu können‘.“

Ich blinzle verwirrt.

„Ähm … ja genau.“ Einfach zustimmen, solange er darauf eingeht, wie ich mir das vorstelle. „Das ist super lieb von dir. Vielen Dank!“

„Klar doch.“ Er grinst mich breit an und ich kann nicht anders als das mit einem erleichternden Lächeln zu erwidern.

Mein Eindruck, dass er ein netter Mensch ist, bestätigt sich gerade. Ich sollte ihn zukünftig auf dem Gang nicht nur zunicken, sondern auch mal stehen bleiben und mich ein bisschen unterhalten. Auch, wenn ich immer noch nicht darüber hinweg bin, dass er und Neji Freunde sind.

„Da es aber eine knifflige Aufgabe ist, kann es allerdings ein paar Minuten dauern.“

„Gar kein Problem.“ Ich würde auch eine Stunde in Kauf nehmen, um Hinata und Naruto endlich ein wenig Privatsphäre – inmitten der halben Schule – zu verschaffen.

„Vielen Dank, du hilfst uns wirklich sehr. Und dann will ich dich auch gar nicht länger aufhalten.“

„Hast du nicht.“

Ich lächle ihn noch einmal zum Abschied an und wende mich zum Gehen ab.

In diesem Moment nehme ich aus den Augenwinkeln wahr, dass Sasuke einige Meter entfernt von mir steht. Instinktiv drehe ich mich zu ihm und fange seinen Blick auf.

Normalerweise würde ich ihm zuwinken, um meine Unsicherheit zu überspielen, aber da augenblicklich dieses unangenehme Gefühl wieder in mir hochkommt, drehe ich mich prompt wieder von ihm weg. Ich laufe schnellstmöglich zurück zu Ino und Sai und hoffe, dass sie sich nicht von ihrem Platz entfernt haben.

Ich komme allerdings nicht weit, weil ich beinahe in Temari und Shikamaru hineinlaufe. Die beiden scheinen in einen handfesten Streit vertieft zu sein. Mehr als einzelne Wortfetzen dringen allerdings nicht zu mir durch, weil die Musik und das Stimmengewirr um mich herum viel zu laut sind.

Ich bleibe dennoch einen Moment länger stehen als nötig wäre, um Temari beim wild gestikulieren zuzuschauen. Ich rechne jeden Moment damit, dass Shikamaru einfach geht, doch stattdessen reagiert er sichtlich genervt und macht sogar eine ausfallende Handbewegung.

Okay … das ist ungewöhnlich und bevor sie mich noch dabei erwischen, wie ich sie beobachte, mache ich einen Bogen um sie und gehe zurück zu Ino und Sai.

„Was schaust du denn so verwirrt?“, fragt Ino mich, als ich wieder bei ihnen ankomme. Ich drehe mich nochmal zu Shikamaru und Temari um, bevor ich mich Ino zuwende und antworte: „Shikamaru streitet sich. Das passt gar nicht zu ihm. Normalerweise hat er doch so eine ‚Mich nervt alles und jeden‘-Einstellung und geht einfach. Oder nicht?“

Ino lacht laut auf.

„Er streitet sich mit Temari, richtig?“ Ich nicke.

„Ignorier das einfach. Ich warte seit Wochen darauf, dass die beiden was miteinander anfangen. Die Gute geht ihm nämlich ganz schön unter die Haut.“

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Das wäre jetzt nicht die erste Konstellation gewesen, an die ich gedacht hätte. Allerdings kenne ich Shikamaru bei weitem nicht so gut wie Ino und mit Temari habe ich auch nur durch die Volleyball-AG Kontakt.

„Aber das ist doch jetzt auch völlig egal. Was hat Lee denn gesagt?“

Oh, ja. Stimmt, da war ja noch etwas.

„Er hilft uns.“

Ino strahlt mich übers ganze Gesicht an.

Was allerdings auch bedeutet, dass wir nun warten müssen, bis Neji endlich verschwindet.
 

Seit die Party offiziell losging, sind nun gute drei Stunden vergangen. Dennoch habe ich das Gefühl, das sich immer mehr Leute hier reinquetschen wollen. Wahrscheinlich bin ich die einzige, aber ich frage mich, ab wie viel Personen wir wohl gegen die Brandschutzbestimmungen verstoßen werden.

Immerhin erkenne ich beinahe jedes Gesicht, das vor mir auftaucht, was bedeutet, dass noch niemand einen Aufruf an irgendwelche Menschen außerhalb unserer Schule gestartet hat. Das zumindest deute ich als Gewinn.

Ino – damit auch Sai – und ich bleiben immer irgendwie in der Nähe von Naruto und Hinata, die noch immer keinen ruhigen Moment miteinander hatten.

Wobei, das stimmt nicht. Lee hat sein Versprechen wahr gemacht und war mit Neji einige Minuten aus dem Raum verschwunden. Doch es war ein Drama, den beiden dabei zuzuschauen, wie sie sich unterhalten wollten.

Von hier aus sah es so aus, als hätten sie genau ein ‚Hallo‘ hinbekommen, bevor sie sich schweigend nebeneinandergestellt hatten. Hinata mit dem Blick auf den Boden und Naruto nach oben schauend, um nicht so offensichtlich bei seinen Seitenblicken zu sein.

Immerhin bemerkte er so die Rückkehr von Neji rechtzeitig.

Aber damit sind wir keinen Schritt weitergekommen.

Ino neben mir erleidet aktuell einen halben Nervenzusammenbruch und wenn ich nicht aufpasse, wirft sie noch irgendwas gegen Nejis Kopf, damit er zu Boden geht.

Ich glaube ja, Naruto und Hinata so lange in eine Besenkammer zu sperren, bis sie endlich miteinander gesprochen haben, hätte bessere Erfolgschancen – aber auch dafür müssen wir Hinata erst aus Nejis Dunstkreis bekommen.

Der halbe Abend ist rum, ich habe noch kein einziges Lied gesungen und sich zu amüsieren würde ich auch anders definieren.

Immerhin sind die anderen Gäste der Party mittlerweile davon abgekommen, ‚Koisuru Fortune Cookie‘ zu singen. Nach fünfzehn Wiederholungen geht es wahrscheinlich auch ihnen mittlerweile furchtbar auf den Keks.

Aktuell befinden wir uns in der amerikanischen Phase des Abends mit Lady Gaga, den Jonas Brothers und Billie Eilish und die letzten Töne von ‚Sucker‘ verklingen gerade.

„Und kam dir eine Idee?“, fragt Ino mich, während wir beobachten, wie das Mikro auf der Bühne weitergereicht wird. Als nächstes ist Tayuya dran, auf die ich mich tatsächlich freue. In unserer Schule dürfte es niemanden geben, der musikalischer ist als sie. Etwas, das meinen Ohren gut tun wird.

„Leider nein.“

Sais Vorschlag war schon verdammt gut, aber Naruto und Hinata sich selbst zu überlassen, war ein Fehler gewesen. Wenn wir doch nur eingeschritten wären und das Gespräch in die richtige Richtung gelenkt hätten.

Wir brauchen unbedingt noch einmal eine Gelegenheit, sonst verläuft dieser Abend, ohne, dass sie sich aussprechen können. Und wenn Naruto das schon so wichtig ist, dann ist es mir das natürlich auch. Außerdem wissen Ino und ich, wie sehr Hinata sich darüber freuen wird und vielleicht bekommt ihre Beziehung dadurch endlich den benötigten Aufschwung.

„Ich weiß, ihr freut euch darauf, mich singen zu hören.“

Zustimmende Rufe gehen durch die Menge, aber mir verkrampft sich der Magen. So wie Ino aussieht, erahnt auch sie etwas Böses. Bitte nicht.

„Aber darauf müsst ihr noch kurz warten. Zuerst würde ich die beiden Menschen hier hoch bitten, die dafür verantwortlich sind, dass wir heute überhaupt alle gemeinsam feiern können. Naruto und Shion.“

Lautes Klatschen ertönt und ein paar der anderen schubsen Naruto in Richtung Bühne. Er scheint ein wenig verwirrt zu sein und ich bin mir nicht sicher, aber so wie er gerade aussieht, wünscht er sich wohl weniger Aufmerksamkeit.

Shion ist mir den ganzen Abend noch nicht unter die Augen gekommen und da sich mein Fokus zu sehr auf Naruto und Hinata verschärft hatte, war sie mir bis gerade eben vollkommen entfallen. Doch auch sie geht durch die Menge hindurch in Richtung Bühne. Zusammengezogene Augenbrauen lassen zumindest darauf schließen, dass sie bis eben auch nicht wusste, was Tayuya vorhat.

Verlegen betreten beide die Empore und Naruto winkt mechanisch in die Menge. Erneut klatschen und jubeln die Anwesenden und irgendwo pfeifen auch ein paar Leute.

Ino und ich wechseln einen verunsicherten Blick. Ich weiß nicht, was passieren wird, aber das hier ist sicher noch nicht zu ende.

Als die Menge sich langsam wieder beruhigt, ergreift Tayuya erneut das Wort: „Na, was meint ihr? Wäre angebracht, wenn die beiden uns ein kleines Duett liefern, oder nicht?“

Mir klappt die Kinnlade nach unten, allerdings bin ich mir sicher, dass das nichts im Vergleich zu dem ist, wie Shion gerade aussieht. Naruto wirkt gefasster, grinst allerdings sehr gequält.

„Fuck, ist die gut.“

Ich schließe meinen Mund und wende mich zu Ino, die nur mit den Schultern zuckt.

Ja, fuck. Das war wirklich gut.

Ich weiß nicht, wie es Ino geht, aber bei einer solchen direkten Aufforderung könnte ich definitiv nicht nein sagen. Dafür habe ich gar nicht den Arsch in der Hose. Über hundert Menschen feuern gerade Naruto und Shion an, dass sie ein Duett singen. Wie soll man sich da bitte rausreden, wenn man niemanden vor den Kopf stoßen will?

Gut, Sasuke würde wahrscheinlich einfach die Bühne verlassen und Neji das Mikro zerstören. Aber wir anderen?

Ein Duett ist natürlich nichts Verwerfliches und sagt auch nichts Tieferes aus, aber es ist eine clevere Kleinigkeit, Shion in Narutos Umlaufbahn zu schubsen – und das macht es so gefährlich. Es sind nicht die großen Gesten, die etwas verändern, sondern das Alltägliche.

Und während ich noch verarbeite, was gerade vor unseren Augen passiert, erklingen die ersten Töne von ‚I Got You Babe‘. Ich hatte nicht gedacht, dass ich noch fassungsloser werden könnte, aber hier stehe ich, mit der Hand auf den Mund gepresst und weitaufgerissenen Augen.

Zumindest kann Naruto nicht singen und seine englische Aussprache lässt auch zu wünschen übrig.

Trotzdem traue ich mich nicht, in Hinatas Richtung zu blicken, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es sie kalt lässt.

Es passiert nichts. Sie singen nur. Natürlich. Aber dieses Lied, die Aufmerksamkeit, die auf den beiden liegt und die ganze Umgebung. Mir ist bei diesem Anblick schon schlecht, wie wird es dann erst dem Mädchen gehen, dass seit gefühlt immer in Naruto verliebt ist?

„Shit“, flucht Ino neben mir und ich möchte ihr schon zustimmen, als ich sehe, dass ihr Ausruf nichts mit dem Duett auf der Bühne zu tun hat. Ihr ist vor Schreck ihr Getränk aus der Hand gerutscht und läuft nun am Boden aus.

Sai hebt die Flasche für sie auf, in der sich nur noch ein letzter Rest befindet und bedeutet uns, dass er ihr ein neues Getränk holt. Ino nickt dankbar, wendet sich im nächsten Augenblick aber mit leuchtenden Augen zu mir – im Hintergrund krächzt Naruto noch immer ins Mikro.

„Ich weiß, wie wir Neji loswerden.“

Und damit schlängelt auch sie sich durch die Menschenmasse.

Cool, dann erzähl mir eben nicht von deinem Plan.

Ich schaue ihr ein wenig bedröppelt hinterher und beobachte, wie sie vor Choji stehen bleibt, der einen vollbeladenen Pappteller mit Essen in den Händen hält.

Natürlich kann ich über diese Entfernung und dank der Musik, die langsam ihren Abschluss findet, nichts verstehen, aber es scheint eine kleine Diskussion zwischen den beiden zu geben, bevor Choji seufzend zustimmt.

Wie schön, dass auch er Ino nicht widersprechen kann.

Ino kommt wieder auf mich zu und grinst mich zufrieden an.

Ich möchte sie fragen, was sie denn nun besprochen haben, als ich aus den Augenwinkeln sehe, wie ein Arm sich bewegt. Sai steht neben mir und reicht Ino eine neue Flasche. Vor Schreck mache ich einen kleinen Hüpfer und habe das Gefühl, dass mein Herz gleich stehen bleiben wird.

Ich habe ihn gar nicht bemerkt.

„Was bist du denn so nervös?“, fragt Ino mich gutgelaunt.

„Ich bin nicht nervös. Ich bin nur erschrocken.“

„Entschuldige.“ Sai lächelt mich freundlich an, aber irgendwie sieht das völlig falsch aus . Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken.

Ich muss den Abend dringend hinter mich bringen. Langsam fange ich schon an, Dinge zu sehen, die gar nicht da sind.

Darum wende ich mich wieder an Ino und frage endlich: „Und? Was hast du mit Choji besprochen?“

„Willst du dir echt die Überraschung kaputt machen lassen?“

„Ja.“

Ino zuckt mit den Schultern.

„Na gut. Ich habe ihn dazu überredet, dass er Neji was über sein T-Shirt kippt, damit er aufs Klo zum Saubermachen gehen muss. Natürlich soll Choji ihn solange es geht aufhalten und wir zwei hübschen stoßen dann Naruto und Hinata an. Sai steht Schmiere.“

Das ist … echt perfekt.

„Ino, du bist genial!“, rufe ich deshalb und übertöne damit den Gesang, der aus den Lautsprechern kommt. Ein paar Leute drehen sich zu uns um, aber da sie den Kontext nicht kennen und es wohl nicht spannend aussieht, was wir hier gerade treiben, hält ihre Aufmerksamkeit nicht lange.

„Tja, so bin ich halt.“ Selbstgefällig wirft sie ihren Pferdeschwanz nach hinten und reckt ihr Kinn nach vorne.

Der Plan ist perfekt und dank des Fehlversuchs von vorhin wissen wir auch, was wir nun anders machen müssen.

Choji wartet glücklicherweise, bis Naruto und Shion mit ihrem Duett fertig sind. Sie geben ihre Mikros gerade an die nächsten weiter, als er sich in Bewegung setzt.

Ino neben mir wippt nervös auf und ab, während wir die Szenerie gespannt beobachten.

Ich blinzle einmal und plötzlich ist es vorbei. Choji entschuldigt sich wild gestikulierend und deutet mehrfach hektisch in Richtung Ausgang. Nejis Reaktion kann ich von meiner Position aus nicht richtig erkennen, aber ich bin mir sicher, dass er nicht sonderlich glücklich aussehen dürfte.

Ino und ich machen uns in Richtung Hinata auf, kaum dass Neji ihr den Rücken zugedreht hat. Naruto steht allerdings noch immer bei Shion und unterhält sich. Wir wissen nicht, was Hinata von dieser Szene hält und ich will sie ungern fragen, um sie im schlimmsten Fall nicht noch weiter zu verunsichern, also sage ich schlicht: „Oh je. Das war aber ungeschickt von Choji.“

Hinata nimmt uns kaum wahr. Sie spielt nervös mit ihren Fingern herum, verknotet sie regelrecht miteinander und starrt verbissen auf diese.

„Das wird ihn sicher zehn Minuten kosten“, fährt Ino fort, aber auch das veranlasst Hinata nicht, uns anzuschauen.

„Ach du meine Güte“, flucht Ino. „Sakura, hol Naruto her, sonst mach ich wirklich noch was kaputt.“

„Was? Warum ich?“

Damit bringen wir Hinata aber endlich dazu, dass sie aufschaut. Mit roten Wangen starrt sie uns fassungslos an und öffnet ihren Mund, doch es kommen keine Laute heraus. Wahrscheinlich möchte sie uns davon abhalten, etwas Dummes zu tun. Allerdings weiß sie nicht, was für dumme Sachen wir seit Tagen für sie machen, also würde ihr Protest sowieso keine Früchte tragen.

„Weil du enger mit ihm befreundet bist. Jetzt mach schon.“

Mir gefällt dieser Befehlston so gar nicht, aber wir haben nicht unendlich viel Zeit und die möchte ich nicht damit vergeuden, dass ich ihr das sage und einen Streit vom Zaun breche. Also beiße ich meine Zähne zusammen, drehe mich um und laufe … gegen Sasuke.

Erschrocken weiten sich meine Augen, mein Herz beginnt zu raßen und ich vergesse für einen Moment zu atmen.

„Hier. Den wolltet ihr doch, oder?“ Es scheint ihn überhaupt nicht zu stören, dass ich gegen ihn gestoßen bin. Er deutet mit dem Daumen hinter sich, Naruto im Schlepptau, der mich verwirrt über Sasukes Schulter hinweg mustert.

„D-danke“, flüstere ich und weiß, dass er das bei diesem Lärm gar nicht hören kann. Gott, Mädchen, reiß dich gefälligst zusammen. Das ist ja peinlich.

„Ach schön. Da bist du ja, Naruto. Hinata und ich haben uns gerade darüber unterhalten, wie grauenhaft schlecht du singst“, rettet Ino mir – einmal mehr – den Hintern, indem sie das Ruder übernimmt.

„Hey!“, ruft er wütend und fügt hinzu: „Mein Englisch ist halt nicht so gut. Was von B’z und ihr würdet Augen machen.“

„Das würde ich zu gerne hören, glaub mir. Allerdings hattest du uns vorhin doch gesagt, dass du unbedingt mit Hinata sprechen willst, oder? Dann los.“

Ino geht einen Schritt zur Seite und ich, die endlich aus ihrer Starre erwacht ist – dadurch kommt allerdings auch das seltsame Ziehen wieder zurück – gebe Naruto einen kleinen Schubs, sodass er die letzten drei Schritte zu Hinata vorstolpert.

„Ich …“, stottert Naruto los und fühlt sich sichtlich unwohl in seiner Haut.

„Vorhin wirktest du noch so enthusiastisch“, stichelt Ino und auch ich bin mittlerweile am Ende meiner Nerven. Es geht nicht darum, dass er Anlaufschwierigkeiten hat, das ist okay. Aber wir opfern hier bereits den gesamten Abend, haben uns die letzten Tage die Köpfe darüber zerbrochen wie wir ihnen helfen können und jetzt bekommt er nicht einmal einen Satz zustande. Naruto, der so gerne redet, dass man ihm manchmal den Mund zuhalten muss.

„Stress mich nicht, echt jetzt“, zischt er Ino entgegen. Diese hebt provokant eine Augenbraue und verschränkt die Arme vor der Brust.

Vielleicht sollten wir ihnen ein wenig Privatsphäre lassen. Allerdings läuft uns die Zeit immer noch davon und bei unserem ersten Versuch ging genau das gewaltig in die Hose.

„Also Hinata“, sagt Naruto, Ino endlich ignorierend, und kratz sich am Hinterkopf, „ich wollte mich … also es … es tut mir furchtbar leid, was da wegen mir mit Neji passiert ist. Das wollte ich nicht, echt jetzt.“

Hinatas Augen weiten sich und ihr Mund öffnet sich vor Überraschung. Es dauert einen Augenblick und ich rechne bereits damit, dass sie rot anläuft und zu einer Salzsäule erstarrt. Tatsächlich räuspert sie sich allerdings nur und antwortet: „D-das ist doch … nicht deine Schuld. W-wenn, dann muss ich mich ent-entschuldigen … Wegen mir bist du in so … in so eine peinliche S-situation geraten.“

Sie senkt ihren Kopf, weil sie ihm wohl nicht in die Augen schauen kann.

„Nein, nicht doch! Die, die deswegen in eine peinliche Situation geraten ist, bist du. Und außerdem bin ich sowas ja gewohnt.“ Da hat er irgendwie Recht. „Mich stört sowas doch überhaupt nicht, echt jetzt.“

Ich fühle mich gerade wie in einem Liebesfilm und kann nicht aufhören zu grinsen. Die beiden sind einfach purer Zucker und ich könnte ihnen ewig zuhören, wie sie sich gegenseitig widersprechen, um die Schuld auf sich selbst zu nehmen.

Leider stellt Sasuke sich in diesem Moment zwischen die beiden und Ino zieht mich in Richtung Hinata. Wir teilen die beiden, sodass ungefähr fünf Meter zwischen ihnen entstehen. Automatisch geht mein Blick in Richtung Eingang und ich entdecke, dass Neji dort steht. Choji läuft hinter ihm her und redet auf ihn ein. Wahrscheinlich entschuldigt er sich immer noch.

„Und Sai fand die Idee auch wirklich gut. Was denkst du, Hinata?“, fragt Ino laut, um allen anderen vorzugaukeln, dass wir die ganze Zeit in ein Gespräch vertieft waren. Sie nimmt bei diesen Worten Sais Hand in ihre, der das Ganze freundlich lächelnd über sich ergehen lässt. Und erneut erscheint mir irgendetwas daran seltsam.

„Alles gut hier?“ Neji steht neben uns und hebt eine Augenbraue. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken als sein Blick den meinen trifft und er mich einen Moment zu lange mustert. Am liebsten würde ich mich umdrehen und ganz schnell weglaufen, aber das kommt aus so vielen guten Gründen nicht in Frage. Also bleibe ich stehen und erwidere den Blick trotzig, bis er sich Sai zuwendet.

„Du bist?“, fragt er mit seinem typisch herablassenden Tonfall.

„Sai. Inos Freund. Freut mich“, antwortet dieser höflich, aber seine Stimme klingt distanziert. Ich werde aus diesem Typen einfach nicht schlau. Alles an ihm erscheint mir so … so falsch. Aber kann ich das Ino sagen, so kurz nach diesem Chaos, das ich in unserer Freundschaft verursacht habe?

„Freut mich.“ Als ob. „Hinata, wir gehen.“ In diesem Moment überrascht es mich, dass ich über diesen Befehl nicht überrascht bin.

„W-was?“, fragt sie verwirrt und schaut ihn mit aufgerissenen Augen an. „A-aber … aber …“

„Bedank dich bei diesem Trampel, Choji.“ Neji deutet auf sein T-Shirt, auf dem noch immer ein großer, brauner Fleck zu sehen ist. Das Auswaschen dürfte wohl nicht sonderlich erfolgreich gewesen sein.

„Es tut mir wirklich leid!“, ruft dieser und kratzt sich verlegen am Kinn.

„Hm.“

„Oh ja, ich würde mich auch umziehen wollen“, mischt Ino sich schnell ein. „Wir erzählen dir auf jeden Fall von allem, was vielleicht noch passieren sollte.“

Hinatas Augenbrauen ziehen sich zusammen, doch dann nickt sie kurz. „Okay. Bis Montag dann.“

Warum genau Ino Nejis Vorhaben unterstützt jetzt schon nachhause zu gehen, erschließt sich mir nicht. Natürlich haben wir keine Chance, ihn umzustimmen, aber Hinata so direkt aufzufordern nachzugeben, erscheint mir dennoch seltsam.

„Tschüss, Hinata“, sage ich also hilflos und drehe mich zu Ino, kaum dass die beiden zwischen den Anwesenden verschwunden sind.

„Was sollte das denn?“

„Was denn? Wir haben erreicht, was wir wollten. Naruto und Hinata konnten ungestört reden. Und bevor Neji irgendeine Szene macht und Hinata wieder blamiert wird, dachte ich, ist es besser so. Übrigens hätte es auch kaum besser laufen können. So viele Menschen wie hier sind, wird es wohl kaum jemandem aufgefallen sein. Ach ja, danke für die Hilfe, Sasuke.“ Ino strahlt Sasuke regelrecht an. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er sich wieder zu uns gestellt hat. Bloß nicht umdrehen. „Das war großartige Schützenhilfe. Nicht wahr Sakura?“

Nachdem Ino mich aber nun direkt anspricht, habe ich das Gefühl, nicht anders zu können. Mein Magen krampft sich jetzt schon zusammen. Mit zusammengebissenen Zähnen drehe ich mich also zu Sasuke um, der hinter mir steht – Naruto im Schlepptau – und setzte ein gezwungenes Lächeln auf.

„Jap. Großartig.“

Oh Gott, hoffentlich klingt das nur in meinen Ohren falsch. Ich freue mich wirklich, dass er so schnell reagiert und die Situation im Auge behalten hat. Aber so wie ich mich anhöre, würde es mich nicht wundern, wenn das anders verstanden werden würde.

Und tatsächlich könnte ich schwören, dass Sasukes Augen ein klein wenig enger werden.

„Hn.“

Oder auch nicht. Wahrscheinlich wünsche ich mir so sehr, dass ihm irgendetwas an mir liegt, dass ich selbst in solchen für mich unangenehmen Situationen nach der kleinsten Regung suche.

„Yo. Vielen Dank, Sasuke. Ich glaube nicht, dass wir nochmal so eine peinliche Situation wie aufm Schulgelände hätten gebrauchen können.“

Naruto grinst gutgelaunt und schlägt seinem besten Freund begeistert auf den Rücken. Dieser wirft ihm als Antwort einen finsteren Blick zu, sagt aber ansonsten nichts.

„Verkack es jetzt nur nicht, Naruto“, mischt Ino sich ein und lenkt so Narutos Aufmerksamkeit auf sich.

Er schaut sie vollkommen verdattert an.

„I-ich weiß nicht, was du meinst“, erwidert er nach einem langen Moment der Stille – sofern man den Lärm um uns herum nicht mit hineinzählt.

„Ich glaube, das tust du doch.“

Und dann wird Naruto schlagartig rot im Gesicht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat euch gefallen. :)

PS: eigentlich sollte Lee bereits die Lösung sein und dann dachte sich mein Hirn so: nö. Und zu der Shikamaru und Temariszene, die kaum der Rede wert ist, gibt es drei verschiedene Versionen XD Ach so und ja, Izumis großer Auftritt muss noch bis zum nächsten Kapitel warten. Stand jetziger Planung wird dieses um einiges kürzer, aber dafür mit einer großen Erkenntnis für Sakura. Und ich will endlich Nejis Redemption Arc schreiben, aber das dauert noch. Meh. DX Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Runaan
2023-08-28T15:04:12+00:00 28.08.2023 17:04
Nach Ewigkeiten hat es mich auch mal wieder nach Mexx verschlagen und umso mehr war ich glücklich, als ich sehen konnte, dass es weiter ging. Ich hab so einen wahnsinnigen Respekt vor dieser Geschichte und wie liebevoll du dich hierum kümmerst und immer dran weiterschreibst. Innerhalb von wenigen Sätzen hat es sich einfach wie ein Zuhause angefühlt.

Daher... auf zum Detail!
Ich finde du hast es super umgesetzt, wie voll und wuselig dieser Karaoke-Abend nun einmal sein kann, ohne, dass ich mic hals Leserin verloren gefühlt habe, ich konnte der Handlung super folgen und habe richtig mitgefiebert bei der ganzen Verkupplungsgeschichte und gleichzeitig hat mir Sakura so leid getan, weil das sicherlich auch nicht ganz einfach mit Ino ist. Ich liebe die Stimme, die du Sakura gibst und bin super gerne in ihren Gedanken!

Und ja - ich bin definitiv gehypt auf Nejis Redemption Arc!
Antwort von:  Goetterspeise
22.09.2023 20:21
Huhu,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar!
Es freut mich, dass dir die Geschichte so gut gefällt <3
Ich bin tatsächlich mittlerweile auch nur noch sporadisch online - das Leben wird ja nicht stressfreier. Aber immer wenn ich mal Luft habe, versuche ich mich wieder mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen, weil sie mir selbst sehr viel bedeutet. Darum freut es mich, dass das auch so bei Leser*innen ankommt ^^

Der Karaokeabend war ein riesiger Albtraum zu schreiben. Immer wenn ich dachte, dass es halbwegs nachvollziehbar ist, bin ich wieder über eine Stelle gestolpert. Schön, dass ich anscheinend alles erwischt habe :D Und was Neji angeht ... ich bin vor allem gespannt darauf. ^^" Mal schauen, ob er mitspielt so wie ich mir das vorstelle.

Liebe Grüße!
Von:  franny
2022-12-12T21:16:07+00:00 12.12.2022 22:16
Tolles Kapitel!
Ich freue mich, daß es weitergeht.
Bin schon sehr auf das nächste Kapitel gespannt! 😊
LG franny
Antwort von:  Goetterspeise
13.12.2022 20:18
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Von:  MissBlackBloodSakura
2022-12-07T04:17:59+00:00 07.12.2022 05:17
Wahnsinnig tolles Kapitel😊😊🥰🥰
Und vorallem sehr lang🥰😊😊😘😘😘
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung 😍 😍 😍 😍
Antwort von:  Goetterspeise
07.12.2022 13:41
Vielen Dank für deinen Kommentar :D
Von:  Kaninchensklave
2022-12-07T03:45:05+00:00 07.12.2022 04:45
ein Tolles Kap

oh man Nejinist echt eine Nervensäge und ein Arsch, nur weil er Naruto nicht abkann soll sich quasi Hinata von Ihm fern halten
Er benimmt sich wie ei Eifersüchtiger Ehemann
, der keinen anderen i Ihrer Nähe duldet

Aber es ist zu süß wie sich Naruto und Hinata immer wieder entschuldige und die Schuld auf sich nehmen
Es wird Zeit das Hiasi da mal ein Machtwort spricht um ihn von Hinata mal ein wenig los zu stemmen um ihr
Auch mal Luft zum Atmen zu lassen

Die treibende Feder wird Hanabi dahinter sein der dieses Verhalten auf die Nerven geht auch, wenn Nejinsowa wie ei großer Bruder für sie sit
wil sie nur das ihr Schwester glücklich wird mitnehmen Ramensüchtigem Chaoten xD

GVLG
Antwort von:  Goetterspeise
07.12.2022 13:41
Vielen Dank für deinen Kommentar :)


Zurück