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Too Strong To Die

Levi x Sakura | Kakashi x Mikasa
von

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on the outside.

Hanji klopfte nicht an. Ein mulmiges Gefühl kroch in Sakura hinauf, denn sie glaubte daran, dass Höflichkeit eine Tugend war, gerade wenn man es mit einem ranghöheren Offizier zu tun hatte. Dennoch klebte Sakura Hanji auf den Fersen, als diese in das Büro von Erwin Smith stürmte.

Ihr Kommandant sah von den Akten und Büchern auf, über denen er brütete. „Hanji. Kann ich dir behilflich sein?“

„Nein, aber ich kann dir behilflich sein“, verkündete Hanji, sobald sie seinen Schreibtisch erreicht hatte. Sie knallte die Hände auf den Tisch und lehnte sich verschwörerisch vor. „Oder besser gesagt, Erwin, können Sakura und ich dir ein paar Antworten unsere Schätze betreffend geben!“

Sakura presste ihren Bericht, über den sie die gesamte Nacht gebrütet hatte, um nichts außer Acht zu lassen, dicht an ihre Brust. Hanjis aufgeregter Stimme nach zu urteilen, hätte man fast davon ausgehen können, dass sie mit guten Nachrichten kamen. Nur Erwins ernste Züge bestätigten, dass er nichts erwartete und sogleich vom Schlimmsten ausging. Womöglich kannte er Hanji auch einfach zu gut.

„Ich höre“, sagte er und sein Blick wechselte zwischen Hanji und Sakura hin und her. Doch wie erwartet, bekam Sakura nicht die Gelegenheit das Wort zu ergreifen und war ausnahmsweise froh darüber. Sie wollte nur ungern die Überbringerin dieser Nachrichten sein, besonders, da sie es selbst noch nicht richtig fassen konnte. Aber Hanji kannte keinerlei Zurückhaltung. Erwins Aufforderung brach den Damm und die Worte rauschten aus ihrem Mund.

„Was willst du zuerst hören? Die gute Nachricht? Das Wasser ist definitiv kontaminiert. Allerdings können wir nicht sagen mit was. Diese Viren sind uns völlig unbekannt, was eigentlich auch kein Wunder ist. Immerhin bewahren die Mauern uns vor den meisten Krankheitserregern. Außer denen natürlich, die bereits hier drin sind.“ Ein theatralisches Zittern erschütterte Hanjis Körper. „Darüber, was in Städten wie Trost sein Unwesen treibt, kann Sakura sicher ein Liedchen singen.“

„Hanji…“, mahnte Erwin und schloss die Augen kurzzeitig. „Die gute Nachricht zuerst.“

„Sakura?“, gab Hanji weiter und die Angesprochene zuckte zusammen.

„Das Aufkochen des Wassers sollte die Viren töten und es trinkbar machen“, erklärte sie, doch Erwin hob eine buschige Augenbraue.

„Sollte?“, fragte Erwin.

„Wird“, versicherte Sakura, die selbst die Experimente mit Hanji zusammen durchgeführt hatte, nach dem diese ihren Fund mit ihr geteilt hatte.

„Und die schlechte Nachricht?“, fragte Erwin ohne mit der Wimper zu zucken.

„Die Knochen, die wir gefunden haben…“, begann Sakura. „Sie weisen eine Erkrankung auf.“

„Von dem kontaminierten Wasser?“, fragte Erwin, doch Hanji zuckte nonchalant mit den Schultern.

„Ohne eingehendere Untersuchen können wir das nicht sagen. Im Moment wissen wir nur, dass die Viren verschiedene Formen besitzen. Die Spuren des Virus, den wir in den Knochen gefunden haben, tarnen sich als Chromosome und greifen direkt die DNA an, die sie zu zerstören scheinen.“ Hanji machte eine dramatische Pause, aber das schiefe Grinsen verließ ihre Lippen nicht. „Übrigens stammen die Knochen alle von derselben Person. Einem Mann. Wir haben ihn Harry genannt.“

Sakura lächelte verlegen bei Hanjis Abschweifungen.

„Mehr habt ihr nicht herausgefunden?“, erkundigte sich Erwin aber doch nur.

Hanji richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. „Geduld, Erwin. Schon allein, dass wir dort draußen etwas zum Untersuchen gefunden haben, ist ein Durchbruch. Wir brauchen mehr. Viel mehr!“

Sakura nickte instinktiv, denn im Moment konnten sie sich keinen Überblick über die Umstände machen, welche die Menschen dort draußen ausgesetzt waren. Vorausgesetzt, dass noch welche am Leben waren, auch wenn sich Sakura beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie das möglich sein sollte. Wie konnten sie den Titanen überleben? Und warum war die Menschheit aufgesplittert? War der Platz hinter den Mauern zu klein? Oder gab es dort draußen noch andere Zivilisationen wie ihre? Die Resultate warfen nur noch mehr Fragen auf, anstatt ihnen tatsächlich Antworten zu geben. Doch Hanji hatte Recht. Sie brauchten mehr Funde, die sie untersuchen konnten, und ausführlichere Forschungen.

Sakura trat vor, um ihren Bericht auf Erwins Schreibtisch abzulegen.

Dieser nahm ihn entgegen, blätterte ihn einmal durch, bevor er ihn schloss. „In Ordnung. Ich möchte über jede kleine Entdeckung informiert werden. Im Moment sehe ich aber keinen Grund, um den Zeitplan der nächsten Expedition zu verschieben. Ganz im Gegenteil, es erscheint mir wichtiger als jemals zuvor, dass wir unseren Plan in die Tat umsetzen.“

„Ich stimme dir da voll und ganz zu, Erwin“, erwiderte Hanji und sie nickte so heftig, dass ihr die Brille fast vom Kopf rutschte.
 


 


 


 

Sein Finger fuhr über den Tisch. Skeptisch beäugte Levi die Staubschicht, die nun seine Fingerkuppe bedeckte und deren Existenz ihn anekelte. Wenn es etwas gab, was er nicht in seiner Nähe wissen wollte, dann waren es nicht Titanen, sondern Schmutz. Er hatte einen sechsten Sinn für diese Dinge, was ihm bestätigte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

„Was machen wir hier?“, fragte Oluo, als er die Leseräume betrat, die zur schlosseigenen Bibliothek führten. Er trug seine Ausrüstung an der Hüfte, tätschelte diese nun aber verwirrt. „Hast du uns nicht wegen einer Trainingsstunde einberufen?“

„Sieht das etwa so aus?“, blaffte Levi, der sich ein Tuch um den Mund band, um den Staub nicht einzuatmen. „Schnapp dir einen Staubwedel und fang an zu putzen. Wir werden in den nächsten Wochen eine Menge Zeit in diesen Räumen verbringen und das werden wir bestimmt nicht mit dem ganzen beschissenen Staub hier drinnen tun.“ Immerhin war Elds Idee, in den Büchern zu recherchieren, nicht dumm. Das Training mit dem 3DM-Gear war wichtig, aber sie alle waren inzwischen Experten darin. Über die Welt hinter den Mauern wussten sie jedoch vergleichsweise wenig – und wenn sie dort draußen Erwins Plan von einer Basis umsetzen sollten, dann wollte er wenigstens sichergehen, dass sie auf alles vorbereitet waren.

Oluo gab es Stöhnen von sich, während er seine Ausrüstung löste und diese dumpf auf dem Boden landete. Scharfe Worte lagen Levi auf der Zunge, doch bevor er den Umgang mit der Ausrüstung kommentieren konnte, kam bereits das restliche Team hineingeschlendert. Selbst Sakura hatte es zeitlich geschafft, obwohl sie seit gestern früh nicht mehr gesehen worden war, weil Vierauge sie mit ihren Forschungen in Beschlag nahm.

„Wir putzen“, fasste Levi zusammen und nickte zu den Reinigungsmitteln hinüber, die er mitgebracht hatte. Anschließend nahm er einen Besen zur Hand und begann den Steinboden zu fegen und die Spinnenweben in den Ecken zu entfernen.

„Es ist schon ziemlich lange her, dass jemand die Leseräume und die Bibliothek aktiv genutzt hat“, sagte Petra lächelnd und nahm einen der Staubwedel zur Hand. „Du warst der Erste, Eld.“

„Ich weiß“, sagte dieser, als auch er sich an die Arbeit machte. „Weißt du, wie oft ich niesen musste, als ich nach den Büchern gesucht habe?“

„Aber haben wir dafür nicht Personal?“, brummte Oluo. Nur unfreiwillig nahm er den zweiten Staubwedel zur Hand und spazierte hinter Petra zu einigen Regalen hinüber. „Die neuen Rekruten, zum Beispiel?“

Sakura lächelte, als sie ein Tuch und den Wassereimer zur Hand nahm, um sich an das Putzen der verdreckten Fensterscheiben zu machen. „Ich glaube nicht, dass die neuen Rekruten schon mal einen Fuß in den Westflügel gesetzt haben. Er ist doch recht abgeschottet.“

Sie öffnete die Fenster, um den frischen Herbstwind hineinzulassen. Die Temperaturen sackten immer mehr in die Tiefe und schon bald würde der erste Schnee fallen, dessen war sich Levi sicher. Der Winter würde die Vorbereitungsphase für diese waghalsige Mission einläuten, von der Levi noch immer nicht gänzlich überzeugt war.

Allerdings war die Expedition nicht seine Entscheidung, auch wenn Erwins Motivation ihm schleierhaft war. Andererseits war Erwin ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln, da machte sich Levi nichts vor. Bisher hatte es ihm nichts ausgemacht, aber… ein Funke Zweifel befand sich in seiner Brust. Vielleicht stammte dieser jedoch auch von den Neuigkeiten, die ihm Erwin vor ein paar Stunden mitgeteilt hatte. Wenn dort draußen unbekannte Vieren und Krankheiten grassierten, hatten sie mehr als einen Feind... Plötzlich gab es mehr zu beachten, anstatt nur die Titanen. Wollte Levi wissen, was sich dort draußen noch alles befand? Das war eine Frage, auf die er spontan keine Antwort wusste. Keine einfache Antwort jedenfalls.

Während sie die Leseräume mit ihren Tischen, Regalen und verschlissenen Sesseln und Stühlen von Staub befreiten, fegte Levi den Dreck auf einen kleinen Haufen zusammen. Etwas blitzte in seinen Augenwinkeln und sein Blick richtete sich auf Sakura. Das Licht der niedrig hängenden Sonne schien direkt durch die frischgeputzte Fensterscheibe und blendete ihn, bis er einen Schritt zur Seite machte. Aus dem einen Schritt wurde ein zweiter und ein dritter, bis er hinter Sakura stand, welche die Fensterbretter putzte.

Er zog das Tuch von seinem Mund und sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Alles in ihm sträubte sich gegen diese Unterhaltung, nur die reine Logik und dieses erdrückende Gefühl in seiner Brust hielt ihn an Ort und Stelle.

Levi schielte über seine Schulter, doch die anderen waren in der Zwischenzeit weiter in die Bibliothek gewandert, um diese ebenfalls zu entstauben. Eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf ahnte, dass Petra damit etwas zu tun haben könnte. Sie war die aufmerksamste Person, die er kannte. Jemand, der sich in andere hineinversetzen konnte und dessen Gefühle verstand, bevor die Person es selbst tat. Dabei dachte Levi natürlich an die anderen Soldaten, nicht an sich selbst – und Sakura hatte ihm gegenüber ohnehin klargemacht, was sie von ihm erwartete: den ersten Schritt.

Doch wollte er diesen tatsächlich tun? Er mochte keine Umständlichkeit, sondern klare Richtlinien und Ziele. Sein Leben drehte sich um das Töten von Titanen, darin war er gut und nichts anderes war wichtig.

Bevor er seinen Gedanken zu Ende führen und eine endgültige Entscheidung treffen konnte, hielt Sakura beim Putzen inne und wandte sich zu ihm um. Verwunderung huschte über ihr Gesicht. Vielleicht mischte sich auch ein Funke Hoffnung in ihre Augen, wobei sich Levi das auch gut einbilden konnte. Für gewöhnlich konnte er andere Menschen recht gut einschätzen, doch… Sakura hatte ihn schon sehr früh den Wind aus den Segeln genommen.

„Captain Levi?“, fragte sie, als er nicht das Wort ergriff.

„Hab ich dir nicht gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?“, blaffte er.

Ihre Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen. Fast so, als müsste sie sich auf die Zunge beißen, um nicht auf seine Provokation einzugehen. Das sah ihr ähnlich.

Levi starrte sie weiterhin an, während sich ein lautloses Seufzen über seine Lippen bahnte. „Erwin zwingt mich eine seiner politischen Veranstaltungen in der Hauptstadt zu besuchen. Sie findet in zwei Wochen statt. Du wirst mich begleiten. Ich werde dir noch das Datum mitteilen, wenn ich etwas Genaueres weiß.“

Er konnte förmlich sehen, wie Sakura ihren Gesichtsausdruck schulte und sich Härte in ihre Züge schlich. „Ist das ein Befehl oder eine Einladung, Captain?“

Wenn es etwas gab, was Levi mit Sicherheit wusste, dann dass sie sich gar nicht so unähnlich waren. Keiner von ihnen beiden gab klein bei – und es imponierte ihm. „Ein bisschen von beidem, Soldat.“
 


 


 


 

Die Müdigkeit ließ sich nicht abschütteln. Sie war seit einer Ewigkeit ihr einziger konstanter Begleiter und Mikasa war sich nicht sicher, ob sie physischer oder seelischer Natur war. Die Nächte für sie waren lang und mit zu vielen Erinnerungen gefüllt, während sie die Tage auf dem Trainingsplatz verbrachte. Dort konnte sie den Gedanken an Eren abschütteln, denn dort hatte sie etwas zu tun.

„Mikasa“, sagte eine raue Stimme neben ihr. „Hey, Mikasa. Willst du aus den Schuhen kippen? Du musst wenigstens irgendetwas essen.“ Besorgnis schwamm in den Worten mit, die Mikasa bitter aufstieß.

Gegen ihren Willen spannten sich ihre Muskeln an, machte sie sich kampfbereit, obwohl keine Gefahr bestand. Mikasa blinzelte und begegnete den dunklen Augen, die sie immer verfolgten und nach etwas zu suchen schienen.

Jean verstand einfach keine Ablehnung oder es war ihm egal, denn immerhin machte sie kein Geheimnis aus ihrem Desinteresse. Die anderen Rekruten, die sie noch von der Akademie kannten, hatten sich schon längst von ihr abgewandt. Sie schätzten ihre Fähigkeiten auf einer Mission, aber versuchten keine Unterhaltung mit ihr anzufangen und… sorgten sich auch nicht um sie.

Der Gedanke war von einer frischen Welle an Schmerz gefolgt. Erens Eltern hatten sich um sie gesorgt, bevor sie gestorben sind. Eren hatte es getan, doch auch ihn hatte sie verloren. Nun hatte sie keinen mehr von ihnen. Nur Armin, aber...

Sie griff nach dem Brot auf ihrem Teller und biss ab, bevor sie langsam darauf kaute. Das Brot schmeckte trocken und geschmacklos. Mikasa spülte es mit Wasser herunter, bevor sie sich erhob und den Speisesaal verließ.

„Mikasa…“ Jeans Ausruf folgte ihr, doch sie ging weiter. Ihr Weg führte sie in den Fitnessraum des Schlosses, in dem allerlei Sportgeräte aufgebaut worden waren. Einige Rekruten trainierten bereits und warfen ihr Blicke zu, als sie sich zu ihnen gesellte.

Mikasa streifte sie sich nonchalant die Jacke und das weiß Hemd ihrer Uniform ab, bevor sie ein paar kleine Hanteln zur Hand nahm. Sie musste ständig in Bewegung bleiben, denn dann konnten sie die Erinnerungen und die Leere nicht einholen. Das Loch in ihrer Brust war zu groß und würde sich nicht schließen, bevor auch der letzte Titan durch ihre Klinge eliminiert worden war. Der Hass brodelte wie ein Vulkan in ihr und wartete nur darauf, dass er explodieren konnte, um den ganzen Rauch und die Lava loszuwerden, die sie zu ersticken drohten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2018-01-17T01:16:35+00:00 17.01.2018 02:16
Na danke, dass ich jetzt erst merke, dass es weiter geht mit deiner Story ;__;

Bis jetzt lässt sich ja noch nicht viel sagen, außer dass ich gespannt bin, wie es mit dem Virus weiter geht und was dabei noch herumkommt und - natürlich - auch auf den Ball! Levi zusammen mit Sakura, das kann ja was werden, aber irgendwie erwarte ich nichts Gutes :D

Das Eren offensichtich icht mehr lebt hat mich etwas überrascht, aber natürlich bin ihc umso gespannter, wie Kakashi da dann ins Spiel kommen wird, hehe!

Bis jetzt wie immer toll, vor allem schreibstiltechnisch, bin gespannt auf Weiteres~

Yuki :3
Von:  blaqqucocaine
2017-12-04T12:03:18+00:00 04.12.2017 13:03
Haha echt super geschrieben diese „Einladung“ von Levi. Musste echt schmunzeln :). Vor allem die Putzszene war super !!!! Freu mich schon auf nächste
Von: Swanlady
2017-11-26T16:31:23+00:00 26.11.2017 17:31
Hanji ist und bleibt amüsant. :D Allerdings wundert es mich nicht, dass Erwin - und alle anderen auch - sie sofort durchschauen, haha. Die Entdeckungen, die sie und Sakura gemacht haben, sind aber interessant. (Auch wenn Harry das sicher anders sieht bzw. gesehen hat.)
Die obligatorische Putzszene hat mir sehr gefallen, insbesondere die Art und Weise, wie Levi und Sakura mal wieder miteinander umgegangen sind. <3 Halb Befehl, halb Einladung - es passt einfach perfekt. :D
Nun warte ich noch auf den ersten (richtigen) Auftritt von Kakashi. ;3


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