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Gedichtesammlung

von

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Begräbnis

Der Motor bleibt ganz plötzlich stehen

die Getriebe hören mit der Arbeit auf

der Rest wird auch langsam vergehen

ja, dieser Mensch ging heute drauf
 

Wir wissen nicht wie und warum

aber eins das ist doch immer gleich

der Tote schert sich nicht mehr drum

wen er zurück lässt weinend bleich
 

Ganz in schwarz gehüllt umkreisen sie

das Loch um endlich zu vergraben

was zu ihnen zurückkehren wird nie

bleiben nur die vielen offenen Fragen
 

Die Tochter um den ach so lieben Vater

Die Mutter um ihr armes Kind

Wo sie einst waren ragt ein Krater

über die Wange die hundertste Träne rinnt
 

Doch bald schon kehren sie zurück

lächelnd in den Alltag wieder hinein

doch ein ganz kleines beflecktes Stück

das wird nie und nimmermehr rein
 

So hoffen wir Tag aus Tag ein

dass es es uns niemals treffen wird

doch leider ist das nur der Schein

mit dem sich unser Leben ziert



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Desty_Nova
2018-02-01T20:55:11+00:00 01.02.2018 21:55
Ein Gedicht über den Tod beziehungsweise dessen teils irrationalen Begleitumstände.

Der Beginn (die ersten beiden Strophen) ist relativ schroff gestaltet. Die verwendete Umgangssprache lässt den Leser direkt aufhorchen. Die Umschreibung des Menschen mit Maschinenteilen entmystifiziert förmlich das Ableben. Also die Einleitung ist gewöhnungsbedürftig aber interessant.

Die nächsten Strophen klingen da schon versöhnlicher und mit sehr guten Beobachtungen aus dem Leben der Verbliebenen mit treffenden Beschreibungen. Einzig das Wort "hundertste" passt irgendwie nicht ganz aber die Autorin wird schon wissen was sie damit beabsichtigt.

Kommen wir zum Schluss: Die letzte Strophe bringt alles auf den Punkt. Inhaltlich sehr und technisch relativ gut gelungen.

Alles in allem ein Gedicht mit zwei Gesichtern, das kein einfaches Thema ziemlich unkompliziert präsentiert.

Ich sage nur weiter so und wünsche noch viel Inspiration.

PS: Ich weiß nicht ob es Absicht war, aber Begräbnis schreibt man nur mit einem s.


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