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Ten Years And One Day

von

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Neuer Tag - Neuer Anfang

Shinichi öffnete die Wohnungstür und ließ seinen Sohn hinein. Dieser rannte mit der Tüte in die Küche. „Komm Dad, ich will den Zitronenkuchen probieren!“

Lächelnd schloss der attraktive Mann die Tür und zog sich seine Jacke aus. Sein Sohn war ganz verrückt nach Zitronenkuchen. Das hatte er von ihm, denn seine Mutter hasste ihn. Sie hatte auch nie welchen gekauft. Shinichi ist immer mit Conan in eine Bäckerei gefahren und hat dort mit ihm Kuchen gegessen. Heimlich. Das war immer ihr kleines Geheimnis gewesen.
 

Conan hatte den Kuchen und die Kekse bereits ausgepackt und holte zwei Gabeln aus der Küchenschublade. Die Wohnung der beiden war nicht besonders groß. Auf die schnelle hatte sich Shinichi nichts anderes suchen können. Der Umzug kam ziemlich spontan. Die 60 Quadratmeter Wohnung war in einem vier Familien Haus. Sie besaßen einen kleinen Balkon, wo sie zwei Stühle hingestellt hatten. Die Küche war ziemlich klein - hier passte gerade so ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen hin. Die Küchenausstattung war von den Vormietern und nicht mehr ganz so gut im Schuss. Aber für die nächsten Wochen würde es reichen. Das Wohnzimmer war etwas größer und recht gemütlich eingerichtet. Das große Sofa stand an der Wand und der Fernseher schräg in der rechten Ecke. Außerdem hatten sie Platz für seinen PC Tisch.
 

Die beiden Schlafzimmer waren ungefähr gleichgroß. Wobei Conan in seinem Zimmer mehr Platz hatte, da sein Vater die Kleiderschränke bei sich platziert hatte. So hatte Conan genug Platz für sein Spielzeug und Bücher. Es machte dem älteren Kudo nichts aus etwas eingeengt zu schlafen. Sein Sohn war für ihn das wichtigste, und wenn sie erst mal in ihre neue Wohnung einziehen konnten, würde sich das Problem auch lösen.
 

Shinichi holte zwei Teller aus dem oberen Schrank und stellte sie auf den Tisch. Sein Sohn zappelte aufgeregt am Tisch herum. „Eigentlich sollten wir erst Mittag essen, aber ich kann es auch kaum erwarten den Kuchen zu probieren“, meinte er und legte das größere Stück auf den Teller seines Sohnes. Dieser strahlte und fing sofort an zu essen. Schon nach dem ersten bisschen schloss er begeistert die Augen. „Wow, wie lecker! Der ist noch besser als der aus der Bäckerei“, schwärmte der Kleine aufgeregt.

Sein Vater pikste mit der Gabel auch ein Stück auf und schob es in den Mund. Fast hätte er aufgestöhnt. Das war wirklich derselbe Kuchen wie damals. Nach all diesen Jahren, diese Geschmacksbombe zu essen war einfach unbeschreiblich!
 

Es fühlte sich wie damals an! Vor seinem inneren Auge sah er sich selbst, wie er bei Ran am Küchentisch saß und ihr beim Backen zusah. Und wie er das erste Stück von dem Kuchen bekam. Er erinnerte sich wie glücklich sie immer war, wenn er von den Kuchen gegessen hatte. Früher war es so einfach gewesen. Und heute? Heute konnte er froh sein, wenn sie jemals wieder normal mit ihm sprach. Es wurde dauern bis sie wieder einen normalen Umgang miteinander haben würden. Aber Shinichi würde warten. Er wollte seine beste Freundin zurück. Er hatte schon so viel verloren.
 


 

Gegen Abend betraten Ran und Ayumi das kleine Haus der Moris. Vor fünf Jahren war Ran wieder hierher zurück gekommen um für ihre Nichte zu sorgen. Sie hatte das College geschmissen und hier ihren Laden eröffnet. Eigentlich hatte sie sich ihre Zukunft anders vorgestellt. Aber man konnte es nicht ändern und ihr Leben war so auch wundervoll.
 

Ayumi zog ihre Jacke und Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Dort schaltete sie das Licht an um ihr Kaninchen zu begrüßen. Es hatte dunkel braunes Fell und Augen. Allerdings hatte es nur ein Ohr, da es als Baby von Tierquälern misshandelt wurde. Ayumi hatte das Tier bei einem Besuch im Tierheim gesehen und sich sofort verliebt. Zuerst wollte Ran das Tier nicht holen, denn sie war nicht viel zuhause und Kaninchen waren gesellige Tiere. Aber die Angestellte hatte ihr gesagt, dass das kein Problem sei, denn er war lieber unter sich. Man hatte ihm mehrere Damen vorgestellt aber er hatte sie alle gebissen.
 

„Hallo, Prinz! Hattest du einen schönen Tag? Ich ja, ich habe einen neuen Freund...“ Aufgeregt erzählte die Kleine von ihrem neuen Freund Conan. Prinz knabberte an seinem Heu herum und sah nicht sehr interessiert aus. Lächelnd ging Ran in die Küche um das Abendessen vorzubereiten. Mittags gingen die beiden oft mit Kazuha im Oishii essen. Es war nicht weit von der Patisserie entfernt und dort schmeckte es noch immer wunderbar.

Während sie das Gemüse wusch, klingelte ihr Telefon. „Ich gehe ran“, rief Ayumi und rannte auf den Flur. Nach zwei Minuten kam sie mit dem Hörer angelaufen. „Für dich.“ Sie hielt ihrer Tante den Hörer hin und verschwand wieder.
 

„Hallo?“

„Hey Ran, ich bins“, erklang die Stimme von Satoru Maeda. Er war sechs Jahre älter als Ran und vor drei Jahren nach Saku gezogen. Er trainierte hier die Schüler in Karate. Ran hatte damals ebenfalls Karate gelernt und hatte sogar einmal die Schulmeisterschaften gewonnen. Allerdings hatte sie wegen Zeitmangels aufgehört und trainierte kaum noch.

„Hi, was gibt’s?“, fragte sie und klemmte den Hörer zwischen Ohr und Schulter, damit sie das Gemüse schneiden konnte.

„Nichts besonderes. Ich wollte nur mal Fragen wie es dir und Ayumi geht.“

„Wir können nicht klagen.“

„Freut mich zu hören. Also ich hätte da eine kleine Bitte an dich.“

Er schwieg und die attraktive Mori wartete ungeduldig darauf, dass er weiter sprach. „Ja, was denn? Ich bin gerade am Essen machen und habe nicht so viel Zeit“, brummte sie leicht genervt.

„Kannst du die Woche mal beim Karate Training vorbeischauen? Ich habe eine Schülerin und ich brauche deine Hilfe. Sie ist wirklich talentiert, aber ich habe einfach keinen Draht zu ihr. Sie will sich nichts von mir sagen lassen und ist ziemlich frech und aufmüpfig. Kannst du vielleicht mal mit ihr reden?“, bat er schließlich verzweifelt.

Sie überlegte kurz. Das Karate Training fand gegen sechzehn Uhr statt. Wenn Kazuha für sie die Schicht im Laden übernehmen würde, könnte sie vorbeikommen.

„Ich frage Kazuha, ob sie mich im Laden vertreten kann und sage dir morgen Bescheid ,okay?“

„Echt? Super! Danke, du hast was gut bei mir. Wir sehen uns!“

„Ja okay, bye.“ Sie legte auf und kümmerte sich wieder um ihr Essen.
 

Nun saßen Ran und Ayumi am Tisch und aßen gemeinsam. Prinz hoppelte im Wohnzimmer herum, da Ayumi ihn aus seinem Käfig geholt hatte. Glücklicherweise war er ein sehr sauberes Tier und machte nicht auf den Teppich seine Geschäfte. Und er knabberte auch nichts an.

„Du Ran, darf ich Conan-kun mal nach Hause zum spielen einladen? Ich will ihm meine Spielkarten von Kamen Yaiba zeigen“, erklärte sie ihrer Tante fröhlich. Ran schluckte leicht. Conan war der Sohn von Shinichi und mit diesem wollte sie nichts zu tun haben. Aber die Kinder konnten nichts dafür, also musste sie wohl in der Sache gute Miene zum bösen Spiel machen. Ihrer Nichte zuliebe, denn Ayumi brachte selten Freunde mit nach hause. Und Conan scheint ein netter Junge zu sein. Obwohl ihr seine Ähnlichkeit zu seinem Vater angst machte.
 

„Okay, du kannst ihn am Freitag zum spielen einladen, wenn er und sein Vater damit einverstanden sind. Naeko passt dann auf euch auf bis ich zuhause bin“, erwiderte ihre Tante lächelnd. Naeko Miike war eine Oberschülerin, die sich mit gelegentlichen Babysitten etwas dazu verdiente. Meistens passte sie mittwochs und freitags auf Ayumi auf, weil der Laden an diesen Tagen immer länger offen war. Ayumi verstand sich super mit Naeko und freute sich immer, wenn diese lustige Spiele mit ihr spielte. „Toll, ich frage morgen Conan-kun ob er zu uns kommen will!“ Begeistert klatschte die Kleine in die Hände. Ran sah ihre Nichte liebevoll an.
 

Später, als Ayumi gebadet und fertig mit Zähneputzen war, brachte die attraktive Mori die Kleine ins Bett. Sie schaltete das Nachtlicht an und gab ihr ihre Lieblings Stoffpuppe. Sie war schon sehr alt und ramponiert. Einige Risse waren sorgfältig gestopft und sie trug ein hübsches rosa Kleid, welches Ran aus Stoffresten genäht hatte. Die Puppe hatte früher ihrer Mutter gehört und wurde von Ayumi immer zum einschlafen gebraucht. „Singst du unser Lied?“, fragte sie müde und kuschelte sich in die Decke ein. „Natürlich singe ich unser Lied“, meinte die attraktive Mori lächelnd und strich über Ayumis Haare.
 

Es wird Nacht,

wir kuscheln eng zusammen.

Hab dich lieb,

es ist so still und warm.

Schlaf jetzt ein,

und träum ein kleines Märchen.

Hier in meinem Arm.
 

Welch Zauber,

wenn du hier bei mir liegst, nun

schließ die Augen,

du wirst gut bewacht.

Alles, was ich je zum Froh sein brauch,

liegt hier in meinem Arm.

Heut’ Nacht.
 

La la la, La la la

Im Traum dir jeden Wunsch.

La la la, La la la

La la la la-la

La la la la-la
 


 

Als ihre Nichte schlief küsste Ran sie auf die Stirn und verließ leise das Zimmer. Sie ließ die Tür einen Spalt offen und ging ins Wohnzimmer. Prinz saß mittlerweile wieder im Käfig und putze sich. Ayumi hatte ihm vorhin eine Möhre gegeben, die er sofort gefressen hatte. Morgen mussten sie den Käfig sauber machen. Sie warf sich auf das kleine, gemütliche Sofa und schaltete den Fernseher an. Sie wollte noch ein bisschen Fernschauen und dann ins Bett gehen. Morgen war wieder ein anstrengender Tag.
 


 

Am nächsten Tag

07:00

Der Wecker klingelte und die attraktive Mori drückte grummelnd auf den Ausschalter. Gähnend setzte sie sich auf und streckte sich. Neuer Tag - neuer Anfang. Müde und erschöpft stand sie auf und ging erst mal zu ihrem Fenster. Sie drückte auf einen Knopf, um die elektrischen Rollos hoch zulassen. Sie hatte diese im letzten Jahr einbauen lassen. Dann öffnete sie das Fenster groß. Nachdem sie wieder nach Saku zurück gekommen war, hatte sie im Haus ihrer Eltern das Schlafzimmer ihrer Schwester bezogen. Und Ayumi hatte Rans Zimmer bekommen. Die attraktive Bäckerin hatte nicht in ihr altes Kinderzimmer ziehen wollen. Sie war erwachsen und wollte Veränderungen, auch wenn diese klein und für andere unscheinbar waren.
 

Das Schlafzimmer ihrer Eltern war zum Gästezimmer geworden, wo manchmal Freunde schliefen, wenn sie hier Partys feierten. Kazuha und Heiji wohnten in einer zwei Zimmer Wohnung, die sehr klein war. Wenn Weihnachten oder Silvester war, kamen sie immer hierher.

Sie ging zu ihrem Kleiderschrank und nahm sich eine saubere Jeans und ein Shirt raus. Dann ging sie ins Badezimmer, welches sich nebenan befand.
 

Währenddessen war es bei den Kudos nicht so ruhig. Shinichi machte gerade das Frühstück für seinen Sohn und telefonierte nebenbei mit einem Mandanten. Conan war im Badezimmer und putzte sich die Zähne. Da Shinichi noch nicht groß zum Einkaufen gekommen war, konnte er dem Kleinen nur zwei Brote einpacken. Eines mit Salami und das andere mit Erdnussbutter. Letzteres war nicht so ideal, aber für heute würde es wohl reichen. Außerdem hatte er einen Apfel geviertelt und eine Möhre in Stücke geschnitten.

Sein Sohn kam fertig angezogen in die Küche und setzte sich an seinen Platz. Sein Vater telefonierte noch immer und stellte ihm eine Schale mit Müsli hin. Der kleine Brillenträger verzog das Gesicht. Früher hatte es immer was besseres zum Frühstück gegeben. Seine Mum hatte immer Pfannkuchen gemacht. Aber seit ihrem tot hatte sich alles verändert. Naja nicht alles, aber das meiste.
 

Endlich legte der ältere Kudo das Handy weg und setzte sich zu seinem Spross. Dieser löffelte sein Müsli und las sich die Verpackung durch. „Conan? Wäre es okay, wenn du nach dem Kindergarten mit zu Ayumi gehen würdest und dort auf mich wartest? Ich muss heute eine Stunde länger arbeiten. Ich bin mir sicher, dass Ran nichts dagegen hat.“

Überrascht sah er seinen Dad an. „Ich hab da nichts gegen. Ich mag den Laden und ich mag Ayumis Tante. Sie ist eine schöne Frau“, entgegnete er leicht verlegen.

Sein Vater lächelte. „Das ist schön. Ich hole dich dann gegen fünfzehn Uhr ab.“

Conan nickte und beendete sein Frühstück.
 


 

08:00

Später fuhr Shinichi seinen Wagen durch die Straßen und hielt vor dem Kindergarten an. Einige Mütter standen vor der Tür und unterhielten sich. Als der attraktive Kudo ausstieg, sah er auch Ran die bei einer anderen Mutter stand. Ayumi unterhielt sich mit deren Tochter und kicherte.

Conan hielt sofort nach seiner neue Freundin aus schau und fand sie neben ihrer Tante. Heute hatte sie eine Jeanshose und ein Pfirsich-farbenes Oberteil an. Wie gestern auch, hatte sie einen passenden Haarreif im Haar. Ihre Jacke hatte sie offen gelassen, da es für Oktober noch recht warm war. Als sie ihn bemerkte, fing sie an zu strahlen und rannte stürmisch auf ihn zu. Als die Mütter sahen, wie eifrig Ayumi an ihnen vorbei rannte, sahen sie ebenfalls in die Richtung und musterten den Vater sehr ausgiebig. Das war ja eine Sahne-schnitte! Wirklich zum anbeißen!
 

Guten Morgen, Conan-kun!“, rief sie und umarmte ihn sofort. Dieser wurde rot, umarmte sie aber ebenfalls. „Guten morgen, Ayumi.chan.“

Glücklich, weil er sie so nannte, strahlte sie noch mehr. Dann wandte sie sich an Shinichi. „Guten morgen, Mr. Kudo.“

Lächelnd beugte er sich runter. „Guten morgen, miss Ayumi. Aber du kannst ruhig Shinichi zu mir sagen, okay?“

Erfreut nickte sie.

Als er sich wieder aufrichtete, sah er Ran, die auf ihn zukam. Er folgte jeder ihrer Bewegungen und musterte sie von Kopf bis Fuß. Gestern hatte er nur die Hälfte von ihr sehen können. Sie trug eine hellblaue, hautenge Jeans, die sich an ihre Beine und Hüfte schmiegte und ein hübsches orangefarbenes Shirt. Wieder mit dem Logo drauf. Ihre Jacke hatte sie ebenfalls offen gelassen. Wahrscheinlich würde sie gleich in den Laden gehen. Das Shirt spannte leicht an ihrer Brust und er konnte deutlich sehen, das ihre Oberweite größer war als vor zehn Jahren. Ihr ganzer Körper war irgendwie reifer geworden. Ihre Haare waren offen und sie hatte sich dezent geschminkt.
 

Die attraktive Mori blieb vor ihm stehen und ihre Augen sahen ihn kalt an. „Liebling, ich muss jetzt los. Umarme mich zum Abschied, ja“, sagte sie und hockte sich hin. Ihre Nichte umarmte sie fest und lächelte. „Bis nachher.“

Conan sah sie lächelnd an und Ran nickte ihm lächelnd zu. Als sie sich wieder aufrichtete, drehte sie sich um und wollte ohne ein weiteres Wort gehen, als der attraktive Kudo sie aufhielt. „Warte mal kurz.“

Angespannt blieb sie stehen und drehte den Kopf zur Seite.

„Kann Conan nach dem Kindergarten bei dir im Laden warten? Ich muss heute länger arbeiten und habe noch keinen Aufpasser gefunden“, bat er und wartete gespannt auf ihre Reaktion.

Sie biss sich auf die Lippe. Er starrte auf ihren Mund und fand diese Geste irgendwie verführerisch.

Gott, was dachte er da bloß? Aber eigentlich war es kein Wunder, dass er auf so was reagierte, denn es war schon sehr lange her seit er das letzte mal Sex gehabt hatte. Nach Conans Geburt hatte Asami keinen Sex mehr haben wollen. Und da Shinichi treu war, hatte er es hingenommen. Allerdings war es ihm schwer gefallen. Vor allem, wenn seine Frau in ihren kurzen Nachthemden geschlafen hatte.
 

Nach einigen Minuten drehte sie sich ganz zum ihm und nickte schließlich. „Okay, Conan kann Ayumi begleiten. Wann holst du ihn ab?“

„Gegen fünfzehn Uhr. Danke vielmals.“

Ayumi hüpfte aufgeregt. „Darf Conan-kun am Freitag zu uns nach hause kommen und mit mir spielen? Meine Babysitterin passt auf uns auf und ich möchte Conan-kun gerne meine Spielkarten zeigen“, fragte sie Shinichi. Dieser überlegte. Freitag musste er wegfahren und würde erst später nach hause kommen. Das würde also ganz gut passen.

„Wenn deine Tante nichts dagegen hat, bin ich einverstanden“, meinte er und sah seine ehemalige beste Freundin an. Diese hob eine Augenbraue. „Ich bin damit einverstanden. Aber ich muss jetzt los. Wir reden nachher weiter.“

Sie winkte den beiden Kindern und ging.
 

Shinichi sah ihr nach. Ihn behandelte sie kalt wie Eis, aber seinen Sohn nicht. Damit konnte er Leben. Aber er wusste, dass sie das nur Ayumi zur Liebe tat, denn diese mochte seinen Sohn und verbrachte gerne Zeit mit ihm. Er riss sich aus seinen Gedanken und strich Conan über den Kopf. „So ich muss jetzt auch. Wir sehen uns nachher, ja?“

Der Kleine nickte und rannte mit Ayumi ins Gebäude. Als der ältere Kudo wieder in sein Auto stieg, sah er wie die anderen Mütter noch immer zu ihm schauten. Genervt schloss er die Tür. Von solchen Weibern hatte er die Schnauze gestrichen voll. Schon in Amerika hatten ihn solche Frauen genervt und ihm eindeutige Angebote unterbreitet, obwohl er noch verheiratet gewesen war. Solche Weiber widerten ihn an. Er startete den Motor und fuhr los.
 


 

10:30

Ayumi und Conan saßen an einem großen runden Tisch und bastelten fleißig. Heute stellten sie schon mal Weihnachtsdekor für zuhause fertig. Die Eltern fanden das etwas früh - schließlich war es noch Oktober, aber da sie ja nicht jeden Tag daran bastelten, sondern immer Stück für Stück würden sie erst Anfang Dezember damit fertig werden. Letztes Jahr hatten sie Baumschmuck gemacht und dieses Jahr Dekor für Fenster. Conan interessierte sich nicht sonderlich dafür. Er konnte nicht besonders gut basteln und war schnell davon gelangweilt. Ayumi hingegen bastelte gerne und war mit feuer-eifer dabei. Die Sterne, die sie letztes Jahr gemacht hatte, hatte ihre Tante an den Baum gehängt und ein Foto davon gemacht. Dieses Foto hatte sie dann in das große Erinnerungsalbum geklebt. Sie war vor Freude ganz rot geworden und als Heiligabend dann der Weihnachtsmann zu ihnen nach hause kam, war alles perfekt gewesen. Er hatte einen großen Sack dabei gehabt und ihre Geschenke auf dem Wohnzimmerteppich verteilt. Ran, Kazuha und Heiji hatten lächelnd beobachtet, wie sie ihre Geschenke auspackte. Auch davon gab es Fotos.
 

„Conan-kun? Magst du basteln nicht?“, fragte sie und stieß ihn leicht an. Er richtete seine Brille. „Nein, es ist langweilig.“

„Mmm.“ Sie sah auf ihren Engel, den sie gerade ausschnitt.

Er sah sie an und seufzte. Dann griff er nach buntem Papier. „Ich kann es nicht sehr gut, aber wenn du mir hilfst, wird es vielleicht nicht so langweilig“, meinte er und sah sie an. Sie strahlte und nickte. Gemeinsam suchten sie sich ihre Sachen zusammen und fingen an.
 


 

Ran war hinten in der Küche der Pâtisserie und nahm zwei ofenwarme Kuchen vom Blech. Kazuha und eine andere Angestellte kümmerten sich vorne um den Verkauf. Ihre Angestellte kam nur stundenweise und an bestimmten Tagen zur Arbeit, um sich neben der Rente etwas dazu zu verdienen. Da das Geschäft brummte, hatte die junge Mori Hilfe gebraucht und eine Stellenanzeige aufgesetzte. Und die ältere Frau hatte sich sofort gemeldet. Sie war fünfundsechzig und hatte viel Erfahrung im Verkauf. Und die junge Mori war froh, sie um Rat fragen zu können.
 

Während Ran die Kuchen um abkühlen wegstellte, kam plötzlich eine Person nach hinten. Sie drehte sich um und sah Satoru. Dieser lächelte und sah sich die neusten Leckereien an. „Das riecht fantastisch hier. Und bei dem Anblick kriegt man sofort hunger“, meinte er und sah sie an.

Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Er kam öfters unangemeldet in den Laden und rief sie auch oft an. Vor drei Jahren als das jährliche Volksfest war, hatte sie ihre Kuchen verkauft und er war an ihrem Stand gekommen. Er hatte von jedem Kuchen probiert und seinen persönlichen Gewinner festgelegt. Sie haben sich auf Anhieb verstanden und viel gelacht. Als sie fertig war und mit Ayumi zusammen Karussell gefahren war, hatte er sich ihnen angeschlossen und für Ayumi beim Dosen werfen ein kleines Einhorn gewonnen. Diese war total begeistert gewesen und seitdem war er ihr Held.
 

In den nächsten Jahren hatten sie sich hin und wieder getroffen und telefoniert. Er war zu einem guten Freund geworden. Obwohl er gut aussah, hatte er keine Freundin was sie wunderte. Ein Date hatten sie nie gehabt, weil Ran einfach keine Zeit für so was hatte. Und er hatte auch noch nie versucht ihr körperlich näher zu kommen. Aber seit kurzen machte er kleine Andeutungen und die junge Mori wusste nicht genau, wie sie darauf reagieren sollte. Er war sehr nett, sah gut aus und verstand sich super mit Ayumi. Eigentlich der perfekte Mann. Aber so richtig wollte es nicht funken. Die letzte Beziehung die Ran gehabt hatte, lag ihr noch schwer im Magen. Er war drei Jahre älter als sie gewesen und die Beziehung lief nicht besonders gut. Ihr Ex hatte sich überhaupt nicht mit der Kleinen verstanden und ständig an Ran und ihrem Lebens style herum gemeckert. Und ihren Laden hatte er auch kritisiert. Nach nicht mal vier Wochen hatte sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen.
 

Ihr war klar, dass Satoru nicht so war, aber sie wollte lieber für sich sein und keine feste Beziehung eingehen. Kazuha hatte ihr schon mehrmals geraten, eine sexuelle Beziehung mit einem Mann einzugehen. Ohne Verpflichtung. Einfach nur reiner, unkomplizierter Sex. Und die junge Mori spielte tatsächlich mit diesen Gedanken. Der Sex fehlte ihr sehr. Sie hatte schon über ein Jahr keinen mehr und langsam wurde die Anspannung größer. Aber konnte sie mit Satoru so eine Beziehung eingehen? Wahrscheinlich nicht. Er würde bestimmt mehr wollen.
 

„Hi, was machst du hier?“, fragte sie schließlich unsicher und hantierte weiter herum. „Ich habe Heiji vorhin getroffen. Er hat mir gesagt das...dein ehemaliger bester Freund wieder da ist und das dich das sehr aufgewühlt hat“, begann er und kam auf sie zu. Sie erstarrte. Blöder Hattori. Schlimmer als eine alte Klatschtante! Kazuha würde ihm nachher die Ihren langziehen! „Ist schon okay. Es hat mich nur überrascht das ist alles“, sagte sie und zuckte mit den Schultern.

Sie wollte da jetzt nicht drüber reden. Es war schon schlimm genug, dass sie ihn nachher wieder sehen würde und am Freitag auch, wenn er seinen Sohn abholte. „Wenn du jemanden zum reden brauchst, kennst du ja meine Nummer.“ Er drehte sie zu sich herum und sah sie an. Ihre Augen blickten traurig zu ihm rauf. Das gefiel ihm gar nicht. Sie war eine gute Freundin und wenn es nach Satoru ginge, würde sie sogar mehr sein. Aber er wollte sie nicht drängen, also hielt er sich zurück. Er zog sie in eine sanfte Umarmung. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und ließ es zu. Sie blieben einige Minuten in dieser Position, bevor sie sich löste. „Danke. Aber dieses Kapitel ist verschlossen und ich will es nie wieder öffnen. Übrigens kann ich morgen zum Training kommen.“

Er nickte und nach einigem zögern ließ er sie alleine.
 

Ran sah ihm nach. Er war ein guter Mensch. Er verdiente eine Frau die ihn so liebte, wie er sie. Und das konnte Ran nicht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Den Song habe ich aus dem Film Barbie als Prinzessin der Tierinsel. Den Film musste ich mir letztens mit meiner Cousine anschauen und fand ihn echt süß, also hab ich ihn mit eingebaut. Und da in den Läden schon Weihnachtsdeko, Gebäck und so weiter verkauft wird hab ich das ebenfalls mit eingebaut also seid nachsichtig 😉



Glg Mayachan 😘🌷🏵🌼 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xRiLey
2017-10-18T20:13:45+00:00 18.10.2017 22:13
Oh maaan ich bin wieder einmal sooo begeistert! Was ein klasse Kapitel! 😶

Du hast einfach alles perfekt beschrieben und ich kam mir schon so vor als würde ich eine stille Beobachterin der Szenarien sein! 😶

Maaan ich kann kaum.auf die Fortsetzung warten. Ich bin so neugierig was noch so raus kommt. Wann Ran wohl erfährt, dass Asami verstorben ist und er nur deshalb zurück nach Saku mit seinem Sohn zog. Und ich bin ebenso gespannt darauf, wie das Treffen von Shinichi und seinem besten Freund wird. An sich kann er ja nicht wirklich sauer auf ihn sein, denn er war schließlich der einzigste, dem er seinen Plan erläutert hatte. Allerdings hatte er sich danach nie bei ihm gemeldet ..

Ich bin aufjedenfall auf die Fortsetzung gespannt 😗

Liebe Grüße xRiLey ❣😘💓🌹


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