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Ecstasy

von

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There's more than you know

„Deidara! Du musst das hier probieren!“
 

Misstrauisch beäugte der blonde, junge Mann die Ampulle, welche ihm sein Danna mit zitternder Hand unter die Nase hielt.
 

Mit der anderen Hand knetete er unentwegt den Saum seines Mantels, was dem blonden Attentäter mehr als nervös machte.
 

„Was ist das denn?“, wollte er schließlich wissen und schaute in die Augen des Rothaarigen, die ihm heute seltsam schwarz vorkamen.
 

„Ich weiß es nicht.“
 

Über seine Lippen zuckte ein Grinsen.
 

„Ich glaube ich hab da etwas bei meinen Mixturen durch einander gebracht.“
 

Verwirrt zog der Jüngere eine Augenbraue hoch.
 

„Und wieso soll ich das jetzt trinken? Willst du mich umbringen?“
 

Beleidigt zog der Sunaninja das Giftfläschchen weg und blickte ihn entgeistert an.
 

„Das würde ich niemals wollen!“, verteidigte er sich dann.
 

„Doch, würdest du. Sagst du doch dauernd.“, erinnerte Deidara seinen Meister.
 

„Ja, das sage ich.“, gestand der Puppenspieler und begann nervös mit dem Fuß auf und ab zu wippen.
 

“Aber weißt du Deidara, eigentlich mein ich das doch gar nicht so.“
 

„Ähm… okay.“, Deidaras Blick huschte zwischen seinem Danna und der schmalen Ampulle hin und her.
 

„Und was ist das jetzt genau?“
 

„Hab ich doch schon gesagt, ich hab keine Ahnung! Aber probier' es, es ist toll!“
 

„Was denn?“
 

„Na, alles!“
 

Sasori strahlte ihn an, als gäbe es kein Morgen.
 

Was war denn bitte in den gefahren?
 

Jahrelang lief er rum' mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, ohne die geringste emotionale Regung und dann auf einmal das?
 

Das Ganze musste was mit dem Gift zu tun haben, welches er zusammen gebraut hatte, definitiv.
 

Der Marionettenspieler reichte seinem jüngeren Gefährten das Reagenzglas, welcher dieses skeptisch gegens' Licht hielt und drehte.
 

Sasori ließ sich der Weilen voller Begeisterung ins Gras sinken und fuhr mit den Händen durch die Halme.
 

„Ich hab so lange nicht mehr richtig gefühlt.“, murmelte er, mehr zu sich selbst, als zu seinem Partner und vergrub die Finger in der lockeren Erde.
 

„Und schon gar nicht so intensiv.“
 

Feurig blickte er auf zu Deidara.
 

„Worauf wartest du noch? Trink es!“, befahl er dann und warf ihm einen beinah warnenden Blick zu.
 

Der Bomber schenkte ihm einen letzten fragenden Blick, zuckte dann mit den Schultern und leerte die Ampulle in einem Zug.
 

Seufzend ließ er das Fläschchen sinken.
 

„Und jetzt?“, fragte er, hatte sich doch rein gar nichts verändert.
 

„Du musst schon was warten.“ , entgegnete Sasori und verdrehte die Augen, so als müsste Deidara das doch wissen.
 

„Ahja, und was passiert dann?“, wollte der Blonde wissen.
 

Begeisterung sah anders aus.
 

„Das wirst du ja dann sehen.“
 

Sasori grinste ihn schelmisch an, sprang dann wieder auf die Beine und funkelte ihn mit glänzenden Augen an.
 

Kam es dem Künstler nur so vor, oder waren die Pupillen seines Dannas ungewöhnlich groß?
 

Und was in aller Welt sollte dieses ätzende Zähneknirschen?
 

Das war ja kaum aus zu halten!
 

„Komm, wir gehen ein Stück!“, entschied er dann und zog im seltsam, federnden Gang an ihm vorbei.
 

Verdattert blieb Deidara auf der Lichtung stehen.
 

„Und wohin?“, wollte er wissen.
 

„Keine Ahnung, irgendwo hin.“, entgegnete der Ältere ohne sich um zu drehen, „Ich habe jetzt richtig Lust auf einen schönen Waldspaziergang.“
 

Kopfschüttelnd lief der Blonde im hinterher.
 

„Aber wir müssen doch nach Kumogakure! Die Mission...“
 

Doch weiter kam er nicht.
 

Mit einer schnippischen Bewegung fuhr Sasori herum und schaute ihn entnervt an.
 

„Deidara!“, zischte er dann und es lag ein scharfer Unterton in seiner Stimme.
 

Deidara schluckte.
 

„Es ist so ein schöner Tag und die Mission hat Zeit, genieß' es doch einfach mal.“
 

Mit diesen Worten machte er kehrt und lief weiter den Waldweg entlang.
 

Hopste mehr und kam scheinbar nicht umhin an jedem zweiten Busch Halt zu machen, ein paar Blätter abzureißen und sie mit faszinierter Miene zwischen den Fingern zu zerreiben.
 

Deidara hielt den Kopf schief.
 

Was in aller Welt sollte er denn bitte genießen?
 

Immerhin waren sie von Pein auf eine Mission zur Informationsbeschaffung geschickt worden.
 

Und dem würde es bestimmt nicht gefallen, das sie mitten drin einfach einen kleinen Spaziergang unternommen hatten
 

Etwas zögerlich folgte er seinem Partner schließlich, welcher ohne ihn zu beachten einfach seiner plötzlich auftretenden Wanderlust nach ging.
 

Was war plötzlich in ihn gefahren?
 

Ob es am Gift lag?
 

Wahrscheinlich, denn in den letzten fünf Minuten hatte Sasori mehr Gefühle gezeigt, als in den vergangenen vier Jahren zusammen.
 

Seufzend schaute legte Deidara den Kopf in den Nacken und blickte gen Himmel.
 

Tatsächlich war es ein äußerst herrlicher Frühlingstag, es war nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt, die Bäume und Blumen blühten auf und scheinbar hatten sich die Vögel abgesprochen heute alle gemeinsam besonders kräftig und fröhlich zu singen.
 

Er schloss die Augen und eine leichte Brise strich durch seine Haare.
 

Sie roch gut.
 

Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen schaute er zu seinem Danna, der mit einem feurigem Ausdruck in den Augen, welche doppelt so groß wie sonst schienen, fröhlich mit der flachen Hand über die Rinde der umstehenden Bäume strich.
 

„So weich.“ , meinte Deidara ihn kurz wispern zu hören und zog eine geschwungene Braue nach oben.
 

Seit wann waren Bäume denn weich?
 

Er blieb stehen und fasste selber an den nächst besten Stamm, doch weich war definitiv anders.
 

Oho, vielleicht war dieses neue Gift doch lieber mit Vorsicht zu genießen.
 

Inzwischen hatten sie eine weiter, kleinere Lichtung erreicht und urplötzlich stieg in dem Bomber Panik auf.
 

Ruckartig blieb er stehen.
 

Auf einmal war ihm die ganze Sache gar nicht mehr geheuer.
 

Er hatte keine Ahnung WAS um alles in der Welt sein Meister da zusammen gebraut hatte und dieser augenscheinlich genau so wenig.
 

Deidaras Herz schlug schneller.
 

„Sasori no Danna!“, rief er, doch dieser schien davon keine Notiz zu nehmen, zu fasziniert schien er von so ziemlich allem, was sie umgab.
 

„Sasori no Danna!“, rief er diesmal noch lauter und drückte sich schwach gegen einen Baum.
 

Seine Beine fühlten sich plötzlich ganz flau an.
 

So wie alles in seinem Körper.
 

Es war ein unschönes Gefühl.
 

Und dann war da auch noch diese Angst. Die so plötzlich in ihm hoch gestiegen war.
 

Was hatte er da getrunken?
 

Immer noch panisch ließ er sich auf den Boden sinken und schaute auf seine Hände, die leicht zitterten.
 

Beruhige dich, mahnte er sich selber, doch es brachte nichts.
 

Mit einem Mal schien das bis dahin noch so freundliche Lied der Vögel bis ins unermessliche an zu schwellen und in seinen Ohren dröhnte es.
 

Auch der Wind kam ihm plötzlich um einiges kälter vor.
 

Er fröstelte.
 

Wo war Sasori eigentlich?
 

Er schaute sich um, doch es war seltsam zu schauen, so als würde sein Kopf sich schneller drehen, als seine Augen mitkämen.
 

Und dann war da auch noch sein Herz.
 

Sein Herz das auf einmal so schnell angefangen hatte zu schlagen, das er das Pochen in den Ohren hören konnte.
 

Ja sogar in seinen Fingerspitzen.
 

Und Füßen!
 

So etwas hatte er noch nie gefühlt.
 

Ihn schüttelte es bei dem Gedanken, das ganze gefiel ihm ganz und gar nicht.
 

„Sasori, wo bist du?“, murmelte er und konnte das Wimmern in seiner Stimme kaum unter drücken.
 

Der Lärm um ihn herum schien noch lauter zu werden, beinah Ohren betäubend.
 

Seit wann waren Vögel denn dermaßen laut?
 

Und der Wind, selbst der Wind schien Lärm zu machen.
 

Plötzlich spürte er etwas auf seiner Schulter, es war Sasori, der neben ihm in die Hocke gegangen war und ihn mit besorgtem Blicke musterte.
 

„Deidara?“, fragte er, doch dieser hörte es gar nicht richtig.
 

Panisch krallte er sich im Gras feste, er wollte das es aufhörte, jetzt sofort!
 

Es machte ihm…
 

„Deidara, was hast du? Schau mich an!“
 

Es machte ihm… Angst.
 

Deidara wand den Kopf zu seinem Meister und wieder war es ihm, als würden seine Augen ganz seltsam langsam, hinter her ziehen.
 

Sasori schaute ihn erschrocken an.
 

Und auf einmal wurde es dem Bomber speilübel.
 

Der Brechreiz kam dermaßen aus dem Nichts, das er gar nichts dagegen tun konnte.
 

Panisch sackte er nach vorne, fiel auf die Knie und übergab sich ins Gras.
 

Sasori klopfte ihm auf den Rücken.
 

„Deidara.“, hörte der Blonde ihn plötzlich deutlicher sagen, „Deidara, sag doch was.“
 

Der Bomber schüttelte sich kurz und schaute sich dann um.
 

Der Lärm um ihn herum war abgeschwollen und die Vögel sangen wieder ihr lustiges Frühlingslied.
 

Auch der kalte Wind war verschwunden, er fröstelte nicht mehr, statt dessen war ihm wohlig warm.
 

Er blinzelte.
 

Er schaute nach oben und merkte wie seine Kinnlade ein Stück nach unten klappte.
 

Ohne es kontrollieren zu können zogen sich seine Mundwinkel nach oben.
 

Es waren zu viele Eindrücke, als das man sie hätte alle auf einmal beschreiben können.
 

Noch nie war ihm der Himmel so strahlend vor gekommen.
 

Noch nie das Grün der Bäume so intensiv.
 

Noch nie hatte er Farben als so extrem wahr genommen.
 

Er blickte fassungslos zu Sasori, welcher ihm mit einem warmen Lächeln auf den Lippen anschaute.
 

Er hob eine Braue.
 

„Und?“, wollte er wissen und augenblicklich verliebte sich der Bomber in den Klang seiner Stimme, „Weißt du jetzt, was ich meine?“
 

Deidara nickte keuchend und sein Grinsen wurde noch breiter.
 

„Das ist ja unglaublich.“, hauchte er.
 

Sasori nickte nur stumm, erhob sich dann und hielt dem Jüngeren die Hand hin.
 

Deidara packte diese und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen.
 

Für einen kurzen Moment schauten die beiden sich einfach nur an und strahlten mit der Sonne um die Wette.
 

Deidara mochte das Gefühl von seiner Hand in der von Sasoris.
 

Es fühlte sich so warm und wohlig an, es fühlte sich, … einfach gut an und jagte ihm warme, schöne Schauer über den Rücken.
 

Er ließ seine Zunge über die Handinnefläche seines Dannas fahren, obgleich er nicht wusste, wie dieser reagieren würde, doch in diesem Augenblick war es ihm schlicht weg egal und irgendwas sagte ihm, das es schon okay sein würde.
 

Sasori drehte seine Hand ein wenig und beide schauten der Zunge schweigsam ein Welchen bei ihren Spieleleien zu, bis der Rothaarige schließlich die Hand wegzog, sie an seinem Mantelsaum abwischte und dann an Deidara vorbei hinaus auf die Lichtung trat.
 

Dort angekommen, drehte er sich um und warf seinen Partner ein sanftes Lächeln zu.
 

Das warme Licht der Sonne und das Blätterdach über ihnen ließen Lichtpunkte auf seiner blassen Haut und auf dem feuerroten Haar tanzen, welches im Sommerlicht zu brennen schien, wie züngelnde Flammen.
 

Nie, war ihm rot, so, naja, so rot vorgekommen.
 

Und nie war ihm aufgefallen, wie hübsch Sasori war.
 

Er konnte den Blick kaum abwenden und plötzlich fiel ihm ein, das sein Mund immer noch offen stand.
 

Schnell schloss er ihn, doch egal wie sehr er sich bemühte, das amüsierte Zucken um seine Mundwinkel konnte er einfach nicht unter Kontrolle bringen.
 

Genau so wie das Klappern seiner Zähne.
 

Es war ihm, als wäre sein ganzer Körper, wie elektrisiert und tausend warme Stromstöße würden sekündlich durch ihn hindurch zucken.
 

Die warme Brise erfasste ihn von hinten und sie roch süßer und besser, als alles, was er sich entsinnen konnte jemals gerochen zu haben.
 

Mit federnden Schritten folgte er seinem Danna hinaus auf die Lichtung, seine Beine fühlten sich mit einem mal ganz leicht an, so schwerelos und doch kribbelten sie irgendwie, fast so als wie wenn das Blut für etwas längere Zeit abgeklemmt war und die Gliedmaßen ein wenig taub wurden, aber doch ganz anders, viel belebter.
 

Er ließ den Blick über die Lichtung schweifen und noch nie hatte er etwas der Art schönes und Idyllisches gesehen.
 

Das Zwitschern der Vögel, die sommerliche Brise, die warme Frühlingssonne, alle schien so perfekt.
 

Und dann war da auch noch sein Danna, dessen Präsenz er neben sich spürte, wie ein loderndes Feuer.
 

Er atmete tief ein und spürte wie die süßlich schmeckende Luft tief hinab, bis in seine Lungenflügel drang.
 

Noch nie zuvor hatte er die Welt so klar gesehen.
 

Er hatte beinah ganz vergessen, wie schön sie doch war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kartoffelecke
2017-10-25T20:08:06+00:00 25.10.2017 22:08
na hier bleib ich dran :o
scheint als wüsstest du über was du schreibst :'D
Antwort von:  -AkatsukiHime
26.10.2017 22:26
*smirk*
Oder vielleicht ab ich auch nur viel Fantasie *g* ... man weiß es nicht.

Von:  lula-chan
2017-10-21T07:50:42+00:00 21.10.2017 09:50
Das wird bestimmt noch lustig. Na mal sehen, was da noch so passiert.
Die Geschichte werde ich mir auf jeden Fall merken und freue mich schon auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  -AkatsukiHime
21.10.2017 10:42
Ja, die beiden werden mit Sicherheit noch auf ihre Kosten kommen ;)
Danke für den Kommentar, man liest sich!:)


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