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So schnell wie Licht

von

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Es ist wie immer. Niemand kümmert sich um ihn, wenn er innerlich zusammenbricht. So schnell kommt und geht es.

Er sagt, er will nicht mehr so zusammen sein und nennt es ein Date. Keith sieht in die Sterne über sich, die Arme um seine Beine geschlungen. In dieser Position ist es am wärmsten. Die anderen nannten ihn den “Einsamen Jungen” was ihn doch am Ende ins Herz getroffen hat.

Und die Kommentare von Lance. Immer auf ihn gerichtet und scharf wie Pfeile. Doch mit der Zeit hat sich etwas verändert, nicht nur im Geiste oder im Herz.

Normalerweise datet er keine Typen, er hatte mal eine oder zwei Frauen gehabt. Freundinnen, die so schnell eifersüchtig wurden. Und Lance ist genauso. Er wird schnell eifersüchtig auch wenn er es nicht zugeben will. Seine Augen werden immer schmal und sein Mund schief, wenn er wütend und eifersüchtig auf den roten Paladin ist. Es scheint auch, als ob Allura manchmal mit bekommt was Sache ist. Sie sieht unauffällig aus ihren Augenwinkeln auf die beiden, sobald ein Wortwechsel stattfindet. Vielleicht wirken sie auch nur wie elende Feinde, die sich umkreisen wie ihre Löwen.

Wie als Keith fort war, er nannte es einen “Urlaub”. Eine Auszeit für sich, denn er war einfach müde. Zu müde immer das Gesicht zu bewahren und auf ihn zu warten bis er versteht, dass Keith nur auf ihn wartet. Dass Lance es endlich versteht. Ewige Streitereien oder ein gerades Gesicht, während er nahe bei ihm steht. Die Arme wie so oft verschränkt, den Blick auf die anderen gerichtet aber niemals direkt auf ihn.

Immer wenn sie gemeinsam rausgehen, hängt die Spannung spürbar in der Luft. Und wenn er versucht mit ihm ein ordentliches Gespräch zu führen, ist es eher als ob sie sich die Worte entgegen werfen und versuchen, immer rechtzeitig zu countern. Wie eine Bombe die hin und her geht, bis sie explodiert.

Oder sein Herz explodiert und er die Wahrheit nicht mehr ertragen kann.

Keith steht auf und sieht in den weiten Sternenhimmel. Es wird Zeit. Irgendwie liegt es in der Luft, es geht ihm nun besser und er versteht seine Position.

Neben ihm regt sich sein Löwe und sieht ihn mit seinem großen gelben Augen an. Er muss wohl gemerkt haben, dass sich etwas in Keith tut und es an ihm nagt wie die Maus am Käse.

“Ist gut, ich muss nur mal ein wenig meine Beine austreten.” sagt er zu seinem Löwen und dieser legt sich darauf wieder auf seine großen metallischen Pfoten.

Auf diesem Planeten sind sie sehr weit weg vom Schloss. Vielleicht nur ein paar Sprünge entfernt mit dem Löwen, wenn er wieder zurück muss bevor Coran oder Allura ihm fragen können, warum er nachts einfach mal so mit seinem Löwen das Quartier verlässt.

Er muss es ihm einfach sagen, oder es wird immer so bleiben wie sie sich gerade gegenüberstehen, endlos und immer am Anfang. Nur kann es nicht nur von Keith kommen, sondern muss auch Lance seinen Teil erfüllen.

Wenn er ihn doch nur ansehen würde, doch immer wenn er es versucht stößt er auf Granit. Keine Freundschaft oder positive Signale kommen von Lance.

“Verdammt.” flucht Keith und tritt mit seinem roten Stiefel auf die steinige Oberfläche des Planeten.

“Sorry.” hängt er schnell dran und will die Stille des verlassenen Planeten lieber nicht durchbrechen. Wer weiß was sich zwischen den Schlitzen versteckt? Das sollte er sich lieber nicht fragen.

Langsam steigt er wieder in seinen Löwen und aktiviert ihn. Zeit zurückzukehren, wer weiß wie spät es schon ist. In dieser Nacht konnte er sowieso nicht sonderlich gut schlafen und sucht sich lieber in der Einsamkeit seine Antwort.

Dort taucht es schon auf, das fliegende Schloss mit seinen breiten weißen Flügeln und den blauen zischenden Antrieben. Gekonnt landet er in der Anflugschneise und lässt seinen Löwen abbremsen.

“Gute Nacht dir, wir sehen uns später.” er tätschelt die Schnauze und sieht zu, wie er den Kopf senkt und die Augen ihr gelbes Schimmern verlieren. Es beruhigt ihn irgendwie ein wenig.

Den ganzen Weg zurück in den Schlaftrakt versucht er, die Gedanken um das eine Thema auszusperren. Keith seufzt und öffnet die Tür zu seinem Schlafraum. Wenigstens für die letzten Stunden sollte er ein wenig Schlaf finden können.
 

“Warst du heute Nacht mit deinem Löwen draußen? Die Luke wurde geöffnet…” Keith rubbelt sich mit einem der zu weichen Handtücher die Haare trocken. Er und Allura sind gerade alleine in der Spitze des Schiffes, wo die Aussicht auf das All vor ihnen am Besten ist.

“Ja, ich habe nur versucht, meinen Kopf freizubekommen. Mach den anderen bitte keine Sorgen damit.” Allura zuckt mit den Schultern und geht zum Schaltpult.

“Es ist nie geschehen. Wovon reden wir nochmal?” fragt sie und lächelt ihn unschuldig an.

Mit einem “Wusch” geht die Tür auf. Der vertraute Gang und das Quietschen der Schuhe.

Sein Herz schlägt so schnell, so schnell dass es niemals Ruhe finden wird. Wenn er nichts tut, wird es schlechter und schlechter für ihn und ihm.

“Yo, guten Morgen Allura! Und du auch, Keith.” Lance winkt ihm zu und wirft sich breitbeinig auf den Sessel. Keith versteckt sich hinter dem flauschigen Handtuch und setzt eine gleichgültige Mine auf, auch wenn ihm sein Herz beinahe aus der Brust springt.

“Ich gehe zurück, ich habe was vergessen.” sagt er kurz und geht langsam aus der Tür. Kaum schließt sie sich hinter ihm, rennt er los so schnell er kann. Wäre er doch nur so schnell wie Licht, dann könnte er immer fortrennen wie ein Looser und müsste sich nicht diesen blöden Gefühlen stellen.

Der dunkelhaarige wirft sein Handtuch auf sein Bett und lehnt sich schwer atmend an die Wand. Keine Änderung in Sicht, wenn er nicht die Probleme in die Hand nimmt.

Das Problem namens Lance, oder eher die Gefühle für ihn. Er ballt seine Fäuste und atmet noch einmal tief ein und aus. Später, wenn sie alleine sind wird er ihn sich schnappen. Aber das hatte er nun jeden Tag zu sich gesagt, und versagt. Jedes Mal und das wird er auch dieses mal wieder tun. So schnell er kann rennt er zurück in den Saal, mit neuer Zuversicht die er sich erzwingt. Nur schlägt höchstens sein Herz so schnell wie das Licht fliegt.



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