Zum Inhalt der Seite

From Nobody to Somebody

Für den Wettbewerb "Here we go again - Songfics?! :)" von nufan2029
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ball

Es ist 18 Uhr, als Claire bei dem Anwesen, in dem der Ball stattfindet, ankommt. Die Blondine steigt elegant aus dem Auto und streicht ihr Kleid noch einmal glatt. Heute begleitet sie niemand. Es ist für sie auch das erste Mal, dass sie an so einer Abendveranstaltung in Japan teilnimmt. In England dagegen hat sie sogar mehrmals im Monat mit ihrem Vater die verschiedensten Abendgesellschaften besucht.
 

Claire streicht eine herumirrende Haarsträhne hinter ihr Ohr und geht auf die Eingangstür zu. Ihr Weg führt sie über einen Kiesweg und schließlich einige Treppenstufen nach oben. An der Tür wird sie direkt von zwei Männer in Anzügen in Empfang genommen.

“Guten Abend, Miss”, begrüßt sie der rechts stehende Mann.

Er hat glatte, schwarze Haare, dessen Pony sein rechtes Auge verdeckt.

“Guten Abend”, erwidert Claire lächelnd.

“Ihre Einladung?”, fragt sie nun der links stehende Mann.

Er hat ebenfalls schwarze Haare, die allerdings wild vom Kopf abstehen. Dazu trägt er einen Kinnbart und ein dünnes Tuch über der Nase.
 

Die Blondine zieht ihre Tasche zu sich und öffnet sie. Es dauert nur kurz bis sie das Schreiben gefunden hat und es dem linken Mann entgegenhält, der es auch gleich an sich nimmt und es sich durchliest.

“Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt, Miss Walker”, sagt er zu ihr und gibt ihr die Einladung zurück.

“Vielen Dank”, erwidert die Blondine und macht einen kleinen Knicks.

Die beiden Männer öffnen die große Flügeltür und gewähren ihr damit den Einlass. Claire knickst erneut, ehe sie das Gebäude betritt. Kaum ist sie drinnen empfängt sie die Musik eines Orchesters. Hinter ihr geht die Tür wieder zu.
 

Die Blondine sieht sich in dem Raum um. Sie steht am Anfang eines großen Raumes. Am gegenüberliegenden Ende befindet sich eine Empore, die von zwei geschwungenen Treppen links und rechts bestiegen werden kann. Auf der rechten Seite spielt das Orchester auf einer kleinen Erhöhung, auf der linken Seite ist ein Buffet aufgebaut und in der Mitte ist Platz zum Tanzen. Es sind schon einige Gäste da, die sich vorwiegend in der Nähe des Buffets in kleinen Grüppchen zusammengefunden haben.
 

Claire atmet noch einmal tief durch und geht dann auf die linke Seite Richtung Buffet. Dort wird sie auch sogleich von einem schwarzhaarigen Mann angesprochen. Er hat sehr blasse Haut, fast schon weiß, und trägt seine längeren Haare offen. Sie glänzen im Licht.

“Na meine Liebe. Was macht so eine junge Frau denn ganz alleine auf dieser Veranstaltung?”, will er wissen.

“Ich bin hier, weil ich eine Einladung erhalten habe. Ob ich da eine Begleitung habe, ist doch eher nebensächlich”, antwortet Claire mit einem leichten Lächeln.

“So ist das also. Eine junge Frau muss sich auch erst einmal selbst finden. Dürfte ich wohl den Namen dieser jungen Frau erfahren?”, fragt er mit einem süffisanten Grinsen.

“Dürfen Sie. Mein Name lautet Claire Walker und wie ist der Ihre?”, stellt die Blondine nun nach Beantwortung seiner Frage eine Gegenfrage.

“Orochimaru. Sie haben sicherlich schon einmal von mir gehört”, gibt der Schwarzhaarige von sich.

Aus seiner Stimme ist der Hochmut deutlich herauszuhören.
 

Claire lächelt und macht gute Miene zum bösen Spiel. Natürlich hat sie schon mal von Orochimaru gehört, aber sicher anders, als er es sich vorstellt. Orochimaru ist nämlich der Boss einer Untergrundorganisation, die vor allem mit Drogen und Waffen handelt. In der Öffentlichkeit ist er jedoch…

“Sie sind der Leiter einer Softwarefirma, die mit ihren fortschrittlichen Technologien Schlagzeilen gemacht hat”, gibt Claire wieder, was sie weiß und zu verraten gewillt ist.

“Stimmt. Sie sind wohl äußerst gebildet”, erwidert der Schwarzhaarige.

“An dieser Schlagzeile kam man auch einfach nicht vorbei”, gibt Claire kontra.

Auf den Lippen des Schwarzhaarigen bildet sich ein Grinsen.

“Auch wieder wahr”, meint Orochimaru und beginnt zu kichern.
 

“Was ist denn nun wieder mit Ihnen los?”, mischt sich auf einmal eine dritte Stimme ein.

Claire linst über die Schulter des Untergrundbosses und erhascht so einen Blick auf einen jungen Mann, der seine grauen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hat und eine runde Brille trägt.

Kabuto Yakushi, wie Claire weiß. Er ist in der Unterwelt als Giftmischer und skrupelloser Informant bekannt. Mit ihm sollte sich keiner anlegen, der noch lange leben will. In der Öffentlichkeit jedoch ist er der Assistent und Stellvertreter Orochimarus.
 

“Ach, ich habe nur Bekanntschaft mit einer reizenden, jungen Dame gemacht”, antwortet Orochimaru ihm immer noch kichernd.

Der Blick des Grauhaarigen fällt nun auf Claire.

“Yakushi Kabuto”, stellt er sich vor und reicht ihr seine Hand.

“Claire Walker”, erwidert die Blondine, während sie zaghaft seine Hand umfasst und ihm ein schüchternes Lächeln schenkt.

“Wirklich, was für eine reizende Dame”, stellt Kabuto fest und haucht ihr einen Handkuss auf den Handrücken.

“Vielen Dank”, meint Claire höflich und mit einem Lächeln auf den Lippen, während sie sich eine verirrte Haarsträhne hinter ihr Ohr streicht.

Der Yakushi lässt ihre Hand los und will gerade etwas erwidern, als plötzlich Unruhe in den Saal kommt. Interessiert dreht sich Claire um und sieht zu der großen Empore am Ende des Saals.

“Sieht so aus, als würde uns unser Gastgeber nun endlich mit seiner Anwesenheit beglücken”, kommt es nüchtern von Orochimaru.

“Wohl war”, stimmt Kabuto ihm zu.
 

Es dauert noch einige Sekunden bis tatsächlich jemand an das Geländer der Empore tritt. Claire stockt merklich der Atem, als sie Ihn erkennt.

Akasuna no Sasori - Deidaras bester Freund aus Schultagen.
 

Der Blonde versteift sich und bekommt kaum mehr mit, was der Rothaarige alles erzählt. Er weiß gar nicht, wie lange er dort schon steht und den Rothaarigen anstarrt. Erst als ihn jemand sachte an der Schulter berührt, wird ihm wieder klar, wo er sich befindet und was er zu tun hat.
 

“Alles in Ordnung, Miss?”, wird Claire von dem Yakushi gefragt, der es auch war, der ihre Schulter berührt hat.

“Ja, alles bestens”, antwortet sie mit einem schüchternen Lächeln.

“Das freut mich zu hören”, erwidert Kabuto mit einem freundlichen Lächeln, in dem Claire jedoch auch etwas hinterlistiges erkennen kann.

Sie streicht erneut eine Strähne hinter Ohr.

“Haben Sie denn dann Lust auf einen Tanz mit mir?”, fragt Kabuto höflich.

“Aber gerne doch. Ich würde mich freuen”, antwortet Claire mit einem sanften Lächeln.
 


 

Es müssen bereits einige Stunden verstrichen sein, als Claire zum ersten Mal von der Tanzfläche tritt. Sie stellt sich an das aufgestellte Buffet, nimmt sich einen der sauberen Teller und bedient sich. Bedächtig beginnt sie zu essen und schaut sich derweil um.
 

Die meisten der Anwesenden tanzen. Nur wenige stehen wie Claire am Buffet und essen oder trinken etwas. Ihre Zielperson - Akasuna no Sasori - kann sie jedoch nicht ausfindig machen. Seufzend isst sie eine weitere der kleinen Pasteten und lässt ihre Gedanken schweifen.
 

“Ist Ihnen bereits langweilig? Dabei hätte ich gedacht, dass Sie als englische Edeldame solche Festlichkeiten gewöhnt sind”, holt sie auf einmal eine männliche Stimme aus ihren Gedanken.

Claire wendet den Kopf zu der Stimme und erschrickt. Neben ihr steht doch tatsächlich Akasuna no Sasori mit zwei Sektgläsern in der Hand. Eines der beiden hält er Claire entgegen.
 

Die Blondine braucht einen Moment bis sie sich soweit gefasst hat, dass sie sich in der Lage fühlt das Glas anzunehmen und sich höflich zu bedanken. Vorsichtig nimmt sie einen Schluck und lächelt dann.
 

“Womit habe ich denn ihre Aufmerksamkeit verdient, Akasuna-san?, fragt Claire nach.

“Sie sind mir bereits während Ihrer zahlreichen Tänze aufgefallen. Man konnte deutlich Ihre verborgene Anmut erkennen, Miss Walker”, antwortet der Akasuna ohne nochmal auf seine zu anfangs gestellte Frage einzugehen.

“Tatsächlich? Dabei habe ich mich nie für eine besonders gute Tänzerin gehalten”, meint Claire nur dazu.

“Da haben sie wohl eine schlechte Einschätzung ihrer selbst”, erwidert der Rothaarige mit einem Lächeln.

“Meinen Sie wirklich?”, fragt die Blondine verlegen nach.

“Aber natürlich. Ich werde es Ihnen auch beweisen”, lässt Sasori verlauten.

Er nimmt Claire ihr Glas ab und stellt es mit seinem zur Seite, ehe er ihr seine Hand hinhält.
 

Claire verkrampft sich kurz. Etwas in ihr sträubt sich dagegen mit dem Rothaarigen zu tanzen, doch schlussendlich setzt sie sich über dieses Gefühl hinweg und ergreift die Hand Sasoris. Dieser scheint ihren inneren Kampf nicht mitbekommen zu haben, worüber Claire äußerst froh ist.
 

Gemeinsam betreten sie nun die Tanzfläche und beginnen mit einem langsamen Walzer. Es dauert eine Weile bis sich die Blondine in den Tanz eingefunden hat und nicht mehr krampfhaft auf ihre Füße starrt. Mit einem Lächeln blickt sie hoch zu Sasori, der sie trotz ihrer Absatzschuhe noch um fast zehn Zentimeter überragt.
 

“Sehen Sie, es geht doch”, meint der Rothaarige mit einem Zwinkern.

“Ja, sieht so aus”, antwortet Claire höflich und einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Es fühlt sich so gut an gegen den Körper des Akasunas zu lehnen und dem Rhythmus der Musik zu folgen. Fast schon automatisch setzt sie jeden Schritt perfekt und lässt sich von dem Rothaarigen führen.
 

Kurz ist es still zwischen ihnen beiden bis der Akasuna das Gespräch wiedereröffnet.

“Sie erinnern mich an jemanden, mit dem ich mal vor langer Zeit befreundet war”, sagt er und dreht die Blondine im gleichen Moment von sich weg.

Erst als sie wieder vor ihm steht, schafft sie es zu antworten.

“Tue ich das?”, fragt sie nach.

“Ja, allerdings. Er hatte auch langes, blondes Haar und diese azurblauen Augen, in denen man zu versinken droht”, erklärt er träumerisch.
 

Claire runzelt die Stirn, als sie die Worte des Rothaarigen hört. Sie sind so voller Liebe und Sehnsucht.

“Was ist dann passiert?”, will sie mit sanfter Stimme wissen.

Ihr ist durchaus aufgefallen, dass er vorher in der Vergangenheit gesprochen hat.
 

Der Akasuna seufzt.

“Es war kurz nach unserem Abschluss an der Oberschule. Eigentlich wollten wir zusammen an eine Kunsthochschule, um herauszufinden welche unserer Kunstansichten denn nun die wirklich wahre ist, aber dann ist er plötzlich verschwunden und das ohne irgendetwas zu sagen. Er war einfach weg. Niemand wusste wohin. Er hat es keinem gesagt. Ich habe über die Jahre immer wieder versucht Kontakt mit ihm aufzunehmen, doch vergebens. Er war nicht aufzufinden, aber noch habe ich nicht aufgegeben”, antwortet er mit verbitterter Stimme.
 

Claire weitet ihre Augen, ist sie über diese Aussage doch sehr erstaunt. Letztendlich legt sich dann aber doch ein warmes Lächeln auf ihre Lippen. Sie lehnt ihren Kopf etwas nach vorne, sodass sie ihm ins Ohr flüstern kann.

“Ich bin mir sicher, dass Sie ihn eines Tages wiedersehen werden”, sagt sie leise.

“Das hoffe ich”, haucht er mit wehmütiger Stimme nun in das Ohr der Blondine.
 

“Das hoffe ich”, hallt es in Claires, besser in Deidaras, Kopf nach.

Gequält schließt er die Augen und spürt wie ihm ihm eine einzige Träne über die Wange rollt.

“Das hoffe ich auch”, flüstert er kaum hörbar und ist froh darüber, dass Sasori ihm gerade nicht ins Gesicht sehen kann und die gehauchten Wörter scheinbar auch nicht gehört hat.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück