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Wolf im Schnee

von

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Multiply life by the power of two

Als Stiles und Derek sich an diesem Neujahrsmorgen zu Emma an den Frühstückstisch setzten, war ihr sofort klar, dass irgendetwas geschehen sein musste.

Hatten die Jungs etwa miteinander geschlafen?

Oder sie hatten sich gestritten?
 

Nein, das war es beides nicht, urteilte sie innerlich! Aber dennoch war irgendetwas anders!
 

Sie musterte die beiden eingehend und hätte am Liebsten gefragt, was los sei, doch in diesem Moment kam Danny in die Küche getrottet, der sich stöhnend den Kopf hielt und übellaunig knurrte:
 

„Gibt´s Kaffee?“
 

„Wer bin ich? Deine Mutter etwa? Nimm´ dir selbst einen! Du weißt doch, wo er steht!“ gab Emma ungerührt zurück.
 

Danny hatte einen ausgewachsenen Kater, denn er und Emma hatten vergangene Nacht noch recht lange weiter getrunken, nachdem Stiles und Derek längst im Bett gewesen waren, doch ganz offensichtlich war seine Freundin die weitaus Trinkfestere von ihnen beiden.
 

Danny hockte ich zu den anderen an den Tisch, spülte zwei Aspirin mit viel zu heißem Kaffee hinunter und fluchte wie ein Rohrspatz, als er sich dabei den Gaumen verbrannte.
 

Emma schüttelte den Kopf und stellte fest:

„Also das nächste Mal kiffen wir wieder! Mit einem Kater bist du ein unerträgliches nervtötendes Baby, Danny-Boy!“
 

Der Angesprochene knurrte in seine Tasse und Emma schob ihm mit einem gutmütigen Lächeln den Korb mit den aufgebackenen Bagels hinüber. Dann wandte sie sich mit ihrer Aufmerksamkeit wieder Derek und Stiles zu. Die beiden wirkten irgendwie schüchtern vor einander, doch ihrem Blick entging nicht, dass sie unter dem Tisch Händchen hielten.

Das was es also! Sie mussten sich wohl endlich ausgesprochen haben?

Gut!

Und auch wenn die zwei Männer noch ein wenig verunsichert wirkten, so schienen sie sich dennoch irgendwie einig geworden zu sein.

Emma atmete erleichtert auf.
 

Nach dem Frühstück verdrückte sich Danny, um zuhause seinen Restrausch auszuschlafen.

Derek wurde dazu verhaftet, Emma nach der kleinen improvisierten gestrigen Silvesterfeier beim Aufräumen zu helfen und Stiles wurde wieder ins Bett gesteckt, auch wenn er behauptete, dass es ihm gut ginge:

„Es geht dir NICHT gut!“ stellte Emma klar: „Du wärst beinahe an einer schweren Rauchvergiftung gestorben und wurdest in meine Obhut entlassen, also tust du auch, was ich dir sage.“
 

„Kerkermeisterin!“ murmelte Stiles grimmig, als er hinüber ins Schlafzimmer trottete und Emma rief ihm gespielt ernst hinterher:
 

„Sei gefälligst nicht so frech, junger Mann, sonst gibt’s was hinten drauf! Ich bin immerhin dreißig Jahre älter als du und ältere Leute soll man mit Respekt behandeln! Wenn du also nicht brav bist, zwinge ich dich später Haferschleim zu essen!“
 

Stiles drehte sich noch einmal um, strahlte sie süß an und zwinkerte ihr zu, ehe er die Tür des Gästeschlafraums hinter sich zuzog.
 

Er schlief bis zum frühen Abend durch. Dann wurde er davon geweckt, dass irgendwo im Haus ein Telefon klingelte. Wenig später klopfte es an seiner Tür, Emma trat ein und erklärte:

„Es ist für dich, Stiles! Es ist dein Vater!“
 

Verwundert nahm der Biologe den Hörer entgegen und sagte freudig:

„Hey Dad!“
 

„Selber Hey!“ knurrte John Stilinski mürrisch: „Weißt du eigentlich, was ich gerade mache, du verlogener, kleiner Mistkerl? Ich suche im Internet günstige Flüge nach Alaska heraus, um mich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass es meinem einzigen Kind gut geht!“
 

„Was ist denn jetzt los?“ erwiderte Stiles verwirrt: „Wieso sollte es mir denn nicht gut gehen?“
 

„Woher soll ich das mit Sicherheit wissen?“ schnappte der Sheriff: „Immerhin belügst mich doch von vorn bis hinten, rufst gestern hier an, als sei alles in bester Ordnung, wünschst mir scheinheilig ein frohes neues Jahr, dabei bist du nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen? Weißt du, was inzwischen geschehen ist? Erst ruft mich dein Institut an, um mir zu sagen, dass deine Forschungsstation abgebrannt ist und sie keine Ahnung hätten, wie es dir momentan geht und wo du steckst und dann rufe ich den Sheriff in diesem verdammten Kaff in Alaska an, der mir auch nicht viel mehr als das sagen kann, außer dass du dich auf eigene Verantwortung aus dem Krankenhaus hast entlassen lassen und dass du nun bei irgendeiner Emma wohnst! Er hat mir dann diese Nummer gegeben. Was denkst du dir nur dabei? Was ist bloß los mit dir? Sieh´ zu, dass du wieder in ein Krankenhaus kommst, wo man sich um dich kümmern kann!“
 

Stiles schluckte ein wenig. So hatte er sich das natürlich nicht gedacht. Er hatte gewollt, dass sich zuhause niemand Sorgen machen müsste, ehe er wieder da wäre, um alles zu erklären:

„Bitte beruhige dich Dad! Ich bin hier in besten Händen und es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ehrenwort!“ versicherte er: „Ich habe nichts gesagt, weil ich nicht wollte, dass du dich aufregst! Die ganze Sache ist wirklich sehr kompliziert. Hier ist wahnsinnig viel passiert. Das kann ich dir nicht alles am Telefon erzählen, aber ich schwöre, du bekommst einen genauen Bericht, sobald ich wieder zuhause bin. In ein paar Tagen lasse ich mich noch einmal im Krankenhaus gründlich durchchecken und dann setze ich mich in einen Flieger Richtung Heimat.“
 

„Denk´ nicht, dass du mich einfach so abspeisen kannst. Erzähl mir, was da oben in Alaska los ist! Wer ist diese Emma? Eine neue Freundin vielleicht?“ kläffte der Sheriff ungehalten.
 

„Ja, richtig, sie ist EINE Freundin, aber nicht MEINE Freundin und sie pflegt mich. Sie hat geholfen, mich zu retten.“ Stiles hielt inne und fügte dann, einem Impuls folgend hinzu: „Aber.... uhm... ich habe hier tatsächlich jemanden kennengelernt; jemand Besonderen! Ich denke, ich habe mich verliebt, Dad. Wir werden zusammen nachhause kommen, dann wirst du ihn kennenlernen.“
 

Kurz war Stille in der Leitung:

„Moment mal! Ihn?“ stutzte John: „Willst du etwa sagen, du bist jetzt...? Also... uhm... ich meine...?“
 

Stiles Hände wurden feucht, sein Magen zog sich zusammen und sein Herz raste:

„Ich... ich weiß nicht, was ich bin, Dad. Aber... ich habe ihn gern!“ stammelte er:
 

„Ach... ach so ist das.“ antwortete der Sheriff verunsichert.
 

Wieder herrschte Schweigen zwischen Vater und Sohn. Dann fuhr Stiles ängstlich fort:

„Es ist wirklich eine lange Geschichte. Und es ist kompliziert, Daddy. Bitte sei nicht böse!“
 

„Es ist in Ordnung!“ versicherte John Stilinski schnell: „Ich will nur, dass du glücklich bist. Und ich weiß, wie sehr die Sache mit Lydia dir zugesetzt hat. Ist es wegen ihr?“
 

„Ich denke nicht, Dad.“ gab Stiles unsicher zurück: „So funktionieren diese Dinge wohl nicht. Nein, es ist wegen IHM!“
 

Daheim in Beacon Hills nickte der Sheriff für Stiles unsichtbar:

„ Und dieser Mann... uhm, ich meine... ist er gut zu dir?“
 

„Er hat mein Leben gerettet und das mehr als nur einmal. Er ist mehr als nur gut zu mir! Er liebt mich wirklich.“ bestätigte Stiles.

Und nachdem er nun schon den schwierigsten Teil zugegeben hatte, fand er, er könnte jetzt auch noch eine weitere Bombe platzen lassen, denn nun war es ohnehin schon egal: „Es ist Derek Hale, Dad! Die Leute, die die Forschungsstation in Brand gesteckt haben sind dieselben, die auch sein Elternhaus abgefackelt und seine Familie umgebracht haben. Eine der Täterinnen ist bei dem Brandanschlag auf mich ums Leben gekommen. Ein weiterer ist noch auf der Flucht, aber bitte sprich´ noch mit niemandem darüber, denn wie gesagt... es ist kompliziert!“
 

„Wie bitte? Was ist los?“ fragte John vollkommen verblüfft: „Sag´ mal bist du bei der ganzen Sache vielleicht auch auf den Kopf geknallt? Was erzählst du mir denn da bloß?“
 

„Stimmt Dad, ich bin sogar heftig auf den Kopf geknallt und ich habe ein paar Tage lang im künstlichen Koma gelegen, aber ich weiß trotzdem immer noch ganz genau, was ich rede. Ich sage doch, es ist nicht ganz einfach und ich erkläre dir alles beizeiten! Aber jetzt lege ich erst einmal auf, weil ich meine Stimme noch nicht so belasten soll. Ich rufe dich wieder an, wenn ich weiß, wann ich nachhause kommen kann. Mach´s gut!“
 

„Aber, Stiles... !“ kam es vom anderen Ende der Leitung zurück, doch Stiles sagte bloß:
 

„Mach´ dir keine Sorgen! Ich komme wieder in Ordnung und wir sehen uns bald. Pass´ auf dich auf, Dad!“ Damit beendete er das Gespräch dann tatsächlich.
 

Zuhause in Beacon Hills starrte Sheriff Stilinski den Hörer seines Telefons an und brummte:

„So ein kleiner Mistkerl!“
 

Derek kam ins Schlafzimmer und stellte fest:

„Du hast deinem Vater von uns erzählt!“
 

Stiles schluckte kurz.

Ja, das hatte er getan!

Das bedeutete dann ja wohl, dass es ihm mit dieser Sache zwischen ihnen wirklich ernst war, richtig?

„Haben deine frechen Wolfsohren etwa gelauscht?“ fragte er gleichsam tadelnd und zärtlich.
 

Derek grinste frech:

„Ich kann nichts dafür, dass ich diese Fähigkeiten habe!“ behauptete er, ließ sich bei Stiles nieder und schmiegte sich in dessen Armbeuge.
 

Und er wirkte ausgesprochen glücklich.
 

Die nächsten Tage vergingen zäh wie Kaugummi. Stiles war einfach kein guter Patient und er langweilte sich zu Tode, mit dem ganzen Hausarrest und der Bettruhe, welche ihm auferlegt und auf deren Einhaltung von seinen Mitmenschen auch streng geachtet wurde.

Tagsüber waren Derek und Stiles allein, weil Emma im Diner arbeitete, doch die beiden Männer nutzten die `sturmfreie Bude´ keineswegs aus, um ihrer Beziehung nun auch eine sexuelle Komponente hinzuzufügen. Irgendwie gab es zwischen ihnen das stille Einverständnis, dass es dafür wohl noch zu früh wäre, denn immerhin war ja alles noch ganz neu für sie. Außerdem war Stiles auch immer noch nicht vollständig genesen. Diese selbst auferlegte Abstinenz bedeutete jedoch keineswegs, dass die Verbindung zwischen ihnen nicht körperlich wäre. Nein im Gegenteil, die beiden waren beinahe wie siamesische Zwillinge und konnten sich kaum von einander trennen. Beide schienen den Körperkontakt zu brauchen, wie die Luft zum Atmen, aber so war es ja schließlich von Anfang an zwischen ihnen gewesen.
 

Am Abend, wenn Emma wiederkam, kochten sie gemeinsam und meistens kam dann auch Danny zum Dinner.

Stiles ahnte jetzt schon, dass es ihm schwerfallen würde, diesen beiden neuen Freunden Lebewohl zu sagen.
 

Er hatte mittlerweile mit seinem Institut der Universität telefoniert, in dessen Auftrag er hier in Alaska stationiert worden war, hatte dort erklärt, was geschehen war, nämlich dass er offensichtlich ein paar Wilderern im Weg gewesen sein musste, welche daraufhin, höchstwahrscheinlich aus Rache, die Forschungsstation mit ihm darin in Brand gesteckt hatten. Genaueres wüsste man noch nicht, aber der Sheriff würde ermitteln.

Stiles hatte seinen Arbeitgeber noch um Überweisung seines Gehalts auf das Konto von Danny gebeten, da er ja sämtlichen persönlichen Besitz im Feuer verloren hätte und Geld für das Leben hier und den Rückflug bräuchte.

Für alle weiteren Angaben, welche für die beteiligten Versicherungen relevant wären, stünde er nach seiner Heimkehr zur Verfügung, versprach er.

Von dem Geld hatte er Danny zwei Tickets nach Los Angeles für den sechsten Januar buchen lassen, von wo aus es dann mit dem Bus weiter nach Beacon Hills gehen würde.

Ihm war es egal, was die Ärzte sagen würden, er würde so oder so fliegen! Voller Sehnsucht dachte er an den milden kalifornischen Winter. Irgendwie konnte er langsam keinen Schnee mehr sehen und vermisste sein Zuhause und seine Freunden.
 

Bürgermeister Barney Barnes, der erste Mensch, den Stiles nach seiner Ankunft hier in Alaska kennengelernt hatte, machte Stiles an einem Morgen seine Aufwartung und war dabei in Begleitung von Sheriff Kenny Jamison.

Barnes war schmuddelig, unhöflich und unangenehm, genau wie bei ihrer ersten Begegnung und bellte zur Begrüßung:

„Wusste gleich, dassde Ärger brinst, Stilinski! Was zur Hölle haste mit der Forschungsstation angestellt, hm?“

Stiles rollte mit den Augen und ging auf diese blöde Frage überhaupt nicht ein.
 

Den Sheriff hingegen mochte Stiles. Vielleicht lag es bloß an der Uniform, doch er erinnert ihn irgendwie an seinen Vater. Ihm gegenüber machte der Wissenschaftler noch einmal eine Aussage, genau so, wie er es vorher mit Danny, Emma und Derek besprochen hatte. Er berichtete, dass er bei seinen Forschungstouren immer wieder über Wildtierfallen gestolpert und einmal sogar selbst in eine getreten war. Er habe diese allesamt eingesammelt und die Wildhüter der Gegend dann auch per Mail darüber informiert. Dass könne der Sheriff selbstverständlich überprüfen.

Dann habe er die beiden Wilderer sogar einmal mit einer seiner Kameras eingefangen. Das Bildmaterial gebe es noch, denn er habe es, zusammen mit allen anderen Aufnahmen an sein Institut nach Kalifornien geschickt.

Die Wilderer wollten ihn daraufhin offensichtlich aus dem Weg haben und so habe man gewartet, bis der Biologe sich schlafen lege und habe ihm feige das Dach über dem Kopf in Brand gesteckt. Es habe nämlich deutlich nach Brandbeschleuniger gerochen!

Gott sei Dank sei der Lieferant Danny Mahealani zur Stelle gewesen, um den Biologen im letzten Moment zu retten, doch da war Stiles bereits bewusstlos gewesen.
 

Derek, oder die Argents ließ Stiles bei seinen Ausführungen vollkommen außen vor, denn ihre Anwesenheit zu erklären, hätte viel zu viele Fragen aufgeworfen, auf die er keine vernünftige Antwort geben konnte.
 

Der Sheriff gab sich mit den Erklärungen scheinbar zufrieden und machte sich zu allem genaue Notizen. Dann bedankte er sich für die Kooperation und er und Bürgermeister Barney verschwanden wieder.

Stiles atmete auf, als er dieses Gespräch hinter sich hatte.
 

Am fünften Januar stellte Stiles sich dann wie versprochen noch einmal brav und freiwillig im Krankenhaus vor, wo er nach allen Regeln der Kunst gründlich auf den Kopf gestellt wurde. Glücklicherweise attestierten die Ärzte ihm tatsächlich Reisefähigkeit, auch wenn sie Stiles rieten, zu Hause in Kalifornien weiterhin einen Arzt zu konsultieren, denn bei einer Rauchvergiftung seien chronische Folgeschäden nicht auszuschließen. Stiles versprach artig, nicht leichtfertig zu sein und dann durfte er gehen.
 

Am Abend dieses Tages wurde dann in Emmas Haus Abschied gefeiert. Stiles und die Gastgeberin bereiteten das Abendessen zu. Es sollte Schweinebraten geben und Emma drehte gerade die Kartoffelklöße zwischen den Handtellern, doch Stiles fand, es wäre nicht vollkommen ohne die eingeweichten Trockenpflaumen und die kalte Sauerrahm-Meerrettichsoße dazu, so wie es seine Großmutter gemacht hatte und so wurde es eben eine polnisch-deutsche Co-Produktion.

Das Ergebnis überzeugte alle Anwesenden absolut und sie schlugen sich tüchtig die Bäuche voll.
 

Danach lachten und redeten sie bis spät in die Nacht und als es für Danny schließlich Zeit wurde heimzukehren, umarmte er die beiden Reisenden noch einmal zum Abschied.

Derek knurrte, als der Lieferant seinen Gefährten für seinen Geschmack ein wenig zu lange festhielt und er knurrte ein weiteres Mal, als er dann selbst an der Reihe war.
 

Danny kicherte amüsiert und riskierte seine rechte Hand, als er dem grummeligen Werwolf nun auch noch das Haar zerzauste und erklärte:

„Du bist echt ein komischer Vogel, weißt du das eigentlich, Derek? Aber ich wünsche dir dennoch ein wirklich schönes Leben, Großer!“
 

„Das wird er haben, denn ich werde gut auf ihn aufpassen!“ versprach Stiles und griff nach Dereks Hand:
 

„Und ich erwarte, dass ihr uns besuchen kommt. Im Sommer ist es hier echt schön. Manchmal klettern die Temperaturen sogar bis auf über zwanzig Grad.“ fügte Danny hinzu und versuchte die Tränchen zu verbergen, die in diesem Moment in ihm aufstiegen.
 

„Versprochen!“ erwiderte Stiles lächelnd: „Ich kann dann schauen, was die Wölfe hier so treiben, wenn man sich nicht den Arsch abfriert und Derek kann vielleicht ein paar haarige Freundschaften schließen.“

Sie lachten, na ja jedenfalls alle, bis auf Derek und dann verabschiedete Danny sich endgültig und verschwand.
 

Später im Bett spürte Stiles Dereks Unruhe, zog seinen Kopf an seine Brust und versicherte:

„Alles wird gut werden.“
 

Am nächsten Morgen stellten sie fest, dass sie Glück hatten, denn das Wetter schien ihnen keinen Strich durch die Rechnung zu wollen, so dass Emma die beiden Männer nach dem Frühstück mit ihrem Schlitten zu der kleinen Landebahn am Stadtrand hinüberfuhr, wo bereits die kleine Sportmaschine darauf wartete, sie zum Flughafen von Fairbanks zu bringen, von wo aus sie in eine Linienmaschine mit Direktflug nach L.A. umsteigen würden.
 

Emma zog Stiles in ihre Arme, drückte ihn eine Weile an sich und als sie ihn wieder freigab, holte sie tief Luft, als wolle sie noch sehr Vieles loswerden, doch am Ende sagte sie lediglich knapp:

„Meldet euch, wenn ihr angekommen seid! Wir sehen uns!“
 

„Sehr wohl, Ma´am!“ erwiderte Stiles grinsend.
 

Dann schlang Emma ihre Arme fest um Derek, welcher sich vertrauensvoll in die Umarmung sinken ließ. Die Ältere bedeckte das Gesicht des Werwolfs mit kleinen Küssen und sagte dann mit belegter Stimme:

„Du wirst mir wahnsinnig fehlen, Kleiner! Danke, dass du mich an eine Vergangenheit erinnert hast, an die ich so lange nicht einmal denken konnte! Das ist wie ein Geschenk! Und nun geh´ nachhause und werde so glücklich, wie ich es eine Zeit lang gewesen bin!“
 

Derek nickte lediglich und wollte sich schon ohne ein Wort zum Gehen wenden, doch dann drehte er sich noch einmal um und sagte:

„Danke, dass du auf mich aufgepasst hast. Du erinnerst mich an meine Mum. Ich glaube, sie hätte dich gemocht.“
 

Emma lachte und weinte zur selben Zeit:

„Ich wünschte, ich hätte sie kennenlernen können!“ erwiderte sie.
 

In diesem Moment mahnte der Pilot, dass sie langsam starten müssten, wenn sie noch rechtzeitig ihren Anschlussflug erreichen wollten:

„Na los, geht schon, Jungs!“ sagte Emma also und schob die beiden Reisenden nun energisch in Richtung Maschine.
 

Vor der Einstiegstreppe hielt Derek noch einmal inne, warf einen misstrauischen Blick auf das Flugzeug und einen sehnsuchtsvollen zurück auf die wunderschöne, verschneite, verkarstete Wildnis.
 

„Letzte Chance, es sich noch einmal anders zu überlegen!“ sagte Stiles munter.

Es sollte ein Scherz sein, dennoch pochte sein Herz einen Moment lang ängstlich gegen seine Rippen.
 

Derek schüttelte den Kopf, gab Stiles einen Kuss, nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her, ins Innere der Maschine.

Er wusste nun, wo sein Platz war!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CharlieBlade1901
2018-05-06T21:30:54+00:00 06.05.2018 23:30
🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧🤧Emotinen. Das ist so schön.
Antwort von:  GingerSnaps
07.05.2018 06:11
Ja, schon wieder Emotionen. Abschied ist ein schweres Schaf, oder wie war das?? ;-)
Von:  YumeKahoko
2018-05-06T21:27:48+00:00 06.05.2018 23:27
Awwww da hatte ich jetzt aber auch ein bisschen Pipi in den Augen!
Ich liebe den Sheriff einfach und finde es toll, dass es zwischen den beiden jetzt so gut läuft, dass ers seinem Vater shcon gesagt hat.
Hach ich werde Danny und Emma sooo vermissen :'(
Aber gut dafür warten andere liebe Charaktere Zuhause. Ob Derek wohl auch bei Scott knurren wird, wenn der Stiles umarmt XD Auf das erste Treffen bin ich definitiv gespannt XP!

LG Yume-chan
Antwort von:  GingerSnaps
07.05.2018 06:14
Ja jetzt geht´s nachhause und Alaska und seine Leute bleibt dadurch zurück. So ist das im Leben. :-(
Und Derek wird mit Sicherheit in Beacon Hills noch ein paar mal Grund haben, dumm herumzuknurren. Wir kennen ihn doch! :-DD


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