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Kizuna II

Verdammung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Neues Kapitel, neues Glück.
Ich hoffe auch nach etwas warten, dass euch das Lesen hierbei Freude bereitet :)
Viel Spaß Komplett anzeigen

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Neugier

 

 

 

Still schweigend gehen wir durch die Flure der riesigen Anlage, wohl wissend, dass jedes weitere Wort an ihn Verwendung wäre. Antworten tut er auf gefühlte fünf von hundert Fragen, die man ihm stellt.

Mein Körper entspannt sich allmählich unter seiner Anwesenheit. Es ist wohl aus dem einfachen Grund der Fall, dass es auch Zeiten gab, die ich sehr positiv mit ihm in Verbindung brachte. Der Daiyoukai kann durchaus auch anders sein, als der sonst so ignorante und kaltherzige Dämon.

Ich habe dabei jetzt auch einen ungefähren Eindruck bekommen, dass sein Schweigen nicht automatisch einer Ablehnung gleich kommt. So scheint es, dass der Hundedämon mich immer wieder zu überraschen scheint und ich gezwungen bin meinen bisherigen eindruck über ihn grundlegend zu überdenken...

Ich lächle leicht, als sich vor meinem inneren Auge, wie durch Zauberhand ein Film auftut:

 

Sesshoumaru, ich möchte gerne meine Freunde und das Dorf besuchen.“

Allein sein eiskalter Blick und sein Widerwillen der mir durch jede Pore schießt, lässt mich die Antwort bereits erahnen. Diese Art der Kommunikation ist anstrengend und auf andere Weise so hilfreich, denn ich weiß nicht, ob der Lord mir antworten würde, könnte ich seinen Emotionen nicht deuten. Doch es ändert nichts an der Tatsache, dass der Herr uneinsichtig bleibt.

Seufzend mach ich mich auf den Weg zu meinen Gemächern, um hoffentlich bald darin zu verrotten. Doch schon zwei Tage später schickt er Jaken, der mir sagt, ich solle Inu Yasha und den Anderen einen Brief zukommen lassen, den er selbst überbringen würde. Auch wenn der kleine Gnom hauptsächlich Rin ein paar Kleinigkeiten überreichen sollte, so stellte sich für mich dieser Gedanke ganz klar als Kompromiss des Lords an mich dar. Mit Freude habe ich den Vorschlag angenommen und schier die ganze Nacht an den richtigen Worten gepfeilt. Am nächsten Tag bin ich über meinen mit Tränen bestückten Brief aufgewacht und habe ihn Jaken überreicht.

Ich glaube es war das erste mal, dass ich den Lord danach ein aufrichtiges Lächeln geschenkt habe. Er hat es mit einem Schnaufen akzeptiert, doch sein Wesen war in ein bläulich-weißes Licht gehüllt, welches mehr als nur etwas an Zufriedenheit und Ausgeglichenheit darstellte.

 

 

Als mir zwei Diener entgegen kommen und sich vor uns großzügig verbeugen zucke ich kurz zusammen, ehe ich ihnen zunicke. Als wir um die Ecke abbiegen bleibt des Daiyoukai unerwarteter weise stehen

 

„Du wirst dich daran gewöhnen muss.“

 

„Ich weiß, es ist nur....“, meine Bedenken sind kaum in Worte zu fassen. Ein einfacher Mensch soll plötzlich von anderen Dämonen, wie eine Königen behandelt werden. Das entspricht eigentlich jedweder Logik. Zumal ich eh nicht die Persönlichkeit besitze, Rangordnungen gewisse Achtung zu schenken. Der Hundedämon hat dies ebenfalls des Häufigeren zu spüren bekommen. Allein schon unsere erste Begegnung spricht für sich.

 

„Du bist nun die Herrscherin des Westens.“

 

Als seine Kralle meinen Hals streift schaue ich auf. Seine Augen liegen vermutlich auf seiner Markierung. Seine Mimik ist dabei ausdruckslos.

Wieder einer dieser Momente, in denen ich gerne seine Gedanken kennen würde...

Er wendet sich ab und geht weiter, währen dich den Schauer auf meinem Rücken zu ignorieren versuche. Wann wird es je erträglich in seiner Nähe zu sein?

In meinen Gedanken versunken, bemerke ich zu spät, dass mir mein bisheriger Weg durch die Gänge entfallen ist. Ich habe überhaupt keine Ahnung wo ich mich befinde. Innerlich ärgere ich mich über meine Unachtsamkeit, könnte doch dieser Weg mich zu einem wunderbaren Ort führen. So wie den, denn mir Sesshoumaru vor drei Wochen zeigte:

 

 

Abermals habe ich das Essen mit ihm verweigert. Mir fehlt die Kraft mich mit ihm auseinander zu setzten und Kizuna zu unterbinden. Somit habe ich beschlossen seine Nähe gänzlich zu meiden. Diese neu gewonnene Strategie gefällt dem Lord anscheinend so gar nicht. Kurze Zeit später, nachdem ich ihm zum dritten Mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine Ablehnung erteilt habe, stürmt er mein Zimmer ohne Vorwarnung. Er hat seine Aura bis kurz vorher akribisch unterdrückt, doch mein Gefühl sagte mir bereits, dass es Ärger geben wird. Allein der Anblick seiner blutroten Augen und seinen gebleckten Zähnen lässt mir die Nackenhaare in die Höhe schießen. Selten habe ich von einem auf den anderen Moment so viel Angst empfunden.

Sein Youkai steigt an und die Atmosphäre fängt an bedrohlich zu knistern. Als sein dämonisch Energie zuschlägt hebe ich gerade noch rechtzeitig die Hand und pariere seinen Angriff mit einem Schutzwall. Trotz allem werde ich von den Füßen gerissen und schlage mit dem Kopf voran gegen eine Vase neben mir. Das Geschepper klingt unsagbar laut in meinen Ohren, ehe ich nur noch ein Piepen höre. Ich stöhne, als ich mich aufrichte. Seine blutroten Augen blicken mir durch ein verschwommenes Bild entgegen. Ich fasse mir irritiert an den Kopf, als sich beim Aufstehen alles anfängt zu drehen. Abermals erblicke ich rot. Mein Kopf ist aufgeplatzt und die rubinfarbende Flüssigkeit fängt an den Boden unter mir mit kleinen Sprenkel zu benetzten. Ich blicke ihn an und schlucke. „Bleib standhaft!“, sagt ich immer wieder zu mir selber und ignoriere das starke Pochen meines Kopfes. Er blickt mich an, seine Augenfarbe verliert an Tiefe mit jeder Sekunde die verstreicht. Dann steht er vor mir in seiner üblichen Erscheinung. Seine Aura schwingt immer noch aufgebracht umher, schlägt mit leichten Hieben gegen meine Barriere. Ich knirsche mir den Zehnen, als mich allmählich die Schwärze zu umfassen scheint.

Nein, noch nicht!

Ich spanne meinen Körper an und stelle mich ihm noch eine Spur aufrechter entgegen. Er betrachtet mich prüfend, ehe seine goldenen Irden kurzzeitig zu meiner Platzwunder wandern.

Dann verliere ich stumm das Bewusstsein...

In der Nacht wache ich auf. Ich liege in meinen Futon, mein Kopf wurde verbunden.

Es pocht immer noch...

 

Einen Tag später teilt er mir eine Aufgabe zu. Ich soll mich um den Garten kümmern, den eins seine Mutter mit Liebe genoß. Er liegt in einem besonderen Teil des Schlosses. Hier ist die Luft warm und die Sonne scheint, als gäbe es keine Jahreszeiten. „Er ist verzauber.“, hatte er nur geflüstert und ist dann gegangen. Der himmlisch wirkende Garten ließ er somit in meiner Verantwortung. Auch dies sehe ich, naiv wie ich bin als Geschenk an, da ich mich schon immer an der bunten und artenreichen Vielfalt der Planzen erfreuen konnte. Während der ganzen Zeit entging mir jedoch keinesfalls sein ab und an musternder Blick auf meinen Verband...

 

 

Das Stoppen der Person vor mir reist mich unweigerlich aus meiner Erinnerung. Ich kann nicht erkennen wo wir uns befinden, noch was mich erwarten könnte. Allein eine goldene Schiebewand gib Anschein darauf, dass es sich um einen nicht unwichtigen Raum handelt. Er schiebt diese auf und lässt mich zu meiner Verwunderung als Erste eintreten.

Es ist ein Schlafgemach. Kunstvoll und dennoch irgendwie auf schlichte Art eingerichtet. Der Futon ist so riesig, dass man an ein Ungeheuer denken möge, welches darin haust. Dennoch stellt sich mir die Frage, was ich hier soll.

 

"Zieh ich um?"

 

Doch bereits im nächsten Moment packt er meinen Arm und schmeißt mich auf die weichen Kissen.

Erst dann signalisiert mir meine aufkommende Panik, dass mich hier nichts Schönes erwartet.

Ich stemme mich sofort wieder hoch, doch er ist bereist über mir. Mein Körper verfällt in Schockstarre, als ich seinen Atem in meinem Dekolletee wahrnehmen kann. Eine Gänsehaut zieht sich über meine Haut, als ich seine Augen mit einer Intensität betrachte, wie es mir die Ferne nie erlaubt hat. Seine golden Seelenspiegel sind durchzogen von silberglänzenden Fäden. Seine Wimpern sind lang und dünn. Ich muss zugeben ich bin schlichtweg fasziniert.

Und dann vergräbt er den Kopf in meinen Haaren und zieht mich an sich. Und während er meinen Duft anscheinend tief in sich aufsaugt und ich deutlich seine zunehmende Erregung spüren kann, gelingt es mit kaum mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Es ist wie eine maßlose Reizüberflutung. Meine Sinne sind bis aufs äußerste gespannt. Ich spür seine heißen Haut auf meiner, sehe ein Bild vor mir, was ich mir nie auch nur in meinen aberwitzigsten Träumen hätte vorstellen können und ich rieche seinen Duft, der angenehm süffig erscheint und mich auf ironischer Weise an die Freiheit denken lässt. So unglaublich verlockend...

Instinktiv drücke ich meine Nase näher an ihn und streife dabei sein spitzes Ohr. Er knurrt und das vibrieren seiner Brust ist wie eine Antriebskraft meiner Gliedmaßen. Träge und vorsichtig umfasse ich seinen Nacken und frage mich gleichzeitig, was ich hier tue. Allein seine Präsens löst in mir so viele Emotionen aus, die ich nie geglaubt habe zu empfinden. Doch bereits bei der nächsten eindeutigen Handlung werde ich mir bewusst, worauf das hier hinaus laufen soll. Seine Zähne fahren sanft über meinen Hals, während er mir bedächtig langsam den Kimono von der Schulter streift.

Alle Alarmsignale schalten sich auf Rot.

 

„Sesshoumaru, warte! Hör auf!“

 

Ein Lachen tief aus seine Brust, leise und dennoch intensiv, lässt seinen Körper erschaudern und somit auch meinen. Allein dieser dunkle, seltene Laut raubt mir die Luft zum Atmen, während sich all meine Sinne darauf auslegen, diese Töne nie wieder zu vergessen. Erst als er stoppt hole ich unweigerlich Luft und blicke ihn erstaunt und gleichzeitig verwirrt an. Seine forschen Augen erfassen mich im gleichen Moment.

 

„Ich werde dich nicht zwingen müssen.“

 

Er beugt sich hinab und liebkost wieder meinen Hals, was jedoch total im Gegensatz zu seinen gerade gesprochenen Worten steht.

 

„Was? Wie..“

 

Harsch unterbricht er mich, als er an meinem Ohrläppchen zupft und ein Schauer durch meinen Körper jagt. Erst dann verstehe ich.

 

Kizuna

 

 

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Lustlos trete ich einen Stein nach dem anderen in den Fluss.

Im Rücken spüre ich die skeptischen und sorgenvollen Blicke meiner Freunde.

Es nervt mich.

 

„Was willst du jetzt tun, Inu Yasha?“

 

Ich knurre nur zurück.

Was für eine blöde Frage. Wenn ich es wüsste, hätte ich doch schon längst gehandelt...

 

„Ich hätte nie geglaubt, dass du sie so einfach gehen lassen würdest...“

 

Ich brauche mich nicht umzudrehen, um Shippos provozierenden Blick zu sehen. Ich spüre ihn auch so.

 

„Du weist nichts über dieses Band.“, schnauze ich zurück.

 

Ein weiterer Stein landet im Wasser.

Meine Wut staut sich durch diese Untätigkeit langsam aber sicher an und ich weis nicht, wie lange ich diesen Zustand noch aushalte, bis ich explodiere. Die nervigen Fragen hinter mir lindern dies nicht gerade.

Der Himmel verdunkelt sich schlagartig und ich drehe verwirrt den Kopf, als ich den Geruch erkenne. Nur einem Moment später erscheint Totosai mit seiner dreiäugigen Kuh.

Der hat mir gerade noch gefehlt...

 

„Alter Schwertschmied, was machst du denn hier?“

 

Shippo, dieses neugierige Balg, springt als erster auf und kommt auf den buckeligen Mann zugelaufen.

 

„Ich hab Tessaigas Unruhe bemerkt. Also dachte ich mir, ich schau mal vorbei.“

 

Sein Blick trifft meinen, ehe ich abrupt den Kopf nach vorne auf den Fluss wende.

 

„Was ist los?“

 

„Nichts!“

 

Ich knurre lauter als zuvor und Tessaiga vibriert protestierend an meiner Seite.

 

„Sieht dein Schwert aber anders.“

 

„Jetzt komm schon, Inu Yasha. Erzähl's ihm!“

 

Ich lasse die Schultern hängen und gebe meinen Widerstand meinen Freunden gegenüber auf. Sie nerven eh solange, bis sie ihre Neugier gestillt haben. Einfach unverbesserlich. Doch eigentlich weiß ich genau, dass sie sich alle im Grunde genau die selben Sorgen um Kagome machen, wie ich. Wie könnte es auch anders sein. Diese Frau hat jeden in ihren Bann gezogen. Nur durch sie habe ich besagte Freunde überhaupt erst so nennen können.

Ich seufze, als ich mich zu ihnen wende und auf sie zutrete. Die bohrenden und interessierten Blick lassen meine Ohren nervös zucken.

Im typischen Schneidersitz geselle ich mich zu Ihnen und lege Tessaiga zur Seite, bevor ich mir überlege, wo meine Erzählung am besten starten soll. Wäre doch nur Mutter hier. Jemand der von Kizuna selbst betroffen war könnte diese Saga wahrscheinlich am verständlichsten rüber bringen.

 

Welch Ironie, dass ich es einmal sein werde, der dies Art von „Liebe“ erklären muss...

 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  SUCy
2018-02-03T14:53:04+00:00 03.02.2018 15:53
Oh je die arme Kagome, so hin und her gerissen. Aber ich denke auch für Sesshoumaru ist das nicht leicht. Seine Prinzipien abzugeben. Wie will er das mit einem Erben machen? wirkt komisch wenn der Erbe der Zweitfrau entspringt <.< na warten wirs mal ab XD am schlimmsten hat es wohl InuYasha getroffen. Er muss ja nun auch denken, das seine Eltern eher unter zwang zusammen kamen.
Von:  KagomeKizu
2018-02-02T11:22:40+00:00 02.02.2018 12:22
War mal wieder ein spitzen Kapitel!
Hat mir echt gut gefallen und Kagome wird das kommende sicher auch gut gefallen. 🙈
Bin schon gespannt wie es im nächsten Kapitel weitergeht und was InuYasha so alles über Kizuna weiß oder glaubt zu wissen. 😊
Glg Kago
Von:  Nicole141286
2018-01-08T06:41:26+00:00 08.01.2018 07:41
Super es geht weiter!!!
Yippie!!!
Von:  Naumi
2018-01-08T06:03:17+00:00 08.01.2018 07:03
Huhu!

Du weisst garnicht wie sehr mich die Benachrichtigung für das neue Kapitel gefreut hat.
Es bleibt auf jeden Fall sehr spannend und es wird sehr klar das auch sesshomaru Probleme mit Kinzuna hat....
Auch das du InuYasha so mürrisch darstellst passt einfach perfekt :)
Es scheint alles recht ausweglos zu sein!
Bin gespannt auf weiteres und wie du die Problematik von letzten Band mit den anderen Daiyokai Herrschern lösst.

Lg Naumi



Von:  XxGirlyxX
2018-01-07T21:20:51+00:00 07.01.2018 22:20
Heisst soviel, dass seine Eltern auch davon betroffen waren 🤔
Und sesshoumaru wird vermutlich auch nicht unrecht behalten was das folgende angeht 😅
Bin schon auf das nächste Kapitel gespannt
LG XxGirlyxX
Von:  Francys
2018-01-07T19:39:22+00:00 07.01.2018 20:39
Ein wirklich schönes Kapitel ....
Ich liebe diese Idee und deine erste Geschichte war schon grandios.
Auch hier bekommst du mich nicht los, ich werde dir hinterher rennen, hihi.

Mich würde mal interessieren, ob sie sich wirklich noch "verlieben", dass fände ich total schön.
Ohne das kizuna etwas tun muss...
Und vlt taucht noch jemand für inuyasha auf?!

Mach auf jeden Fall weiter so.
Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung ♡

Liebe grüße
Francys


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