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Red Devils

Am Rande des Wahnsinn!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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The Red Devils

"... und so begann meine Reise. Ich setzte zum ersten Mal die Segel der Red Amity. Der Beginn, meiner Geschichte. Nein – es war der Beginn, unserer Geschichte.", sprach die rothaarige Piratin. Mit einem Schimmer von Nostalgie in den grünen Augen sah sie in die Ferne. Voller Stolz stemmte sie ihre Fäuste in ihre Taille und stand dort andächtig bei der Reling. Taiya nahm einen tiefen Atemzug von der salzigen Luft, die ihr um die roten Haare wehte.

"Oi, jetzt sei mal ehrlich. Du hast einen alten Mann um den Finger gewickelt und so garstig, wie du bist, seinen Lebenstraum geklaut. Du bist grauenvoll Taiya! Du stiehlst Träume!", buhte sie der Braunhaarige mit der Augenklappe aus. "Buuuh! Du bist ein Alptraum!", schrie er ihr noch zu. Abrupt fiel die gute Laune von Taiya in den tiefsten Keller, nachdem sie ihre Geschichte voller Leidenschaft ihrer Crew erzählte. Oder besser gesagt, dem neuesten Mitglied, der mit verschränkten Armen neben der Kapitänin an der Reling lehnte und als Einziger die Geschichte zum ersten Mal hörte.

"Verdammt, Luke! Du ruinierst meine rührselige Geschichte!", maulte sie wütend und holte zu einer kräftigen Kopfnuss aus. Nur wollte sich Luke nicht von ihrer Faust treffen lassen, woraufhin er immer wieder auswich, bis sich die beiden über das Deck der Red Amity jagten.

Der Neuankömmling, welcher noch an der Reling lehnte und die Zwei beobachtete, wie sich prügelten und jagten, seufzte tief. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sich dieser chaotischen Piratencrew anzuschließen, um mit ihnen die neue Welt zu besegeln? Aber bevor er seine Entscheidung bereuen konnte, war es die Stimme einer jungen Frau, die mit bester Laune an das Deck sprang. "Wir sind gleich da! Marshmallow Island! Ich kann es schon sehen!", rief die pummelige und kleine Navigatorin, die bis über beide Ohren strahlte, als sie auf den kleinen Fleck dort am Horizont deutete.

Sofort vergas Taiya die Prügel für Luke und sprang voller Euphorie neben die um zwei Köpfe kleinere Frau, um einen Blick auf den Horizont zu werfen. "Thehe, na endlich!", grinste Taiya und man konnte die Vorfreude förmlichst spüren, die wie eine Nebelwolke in der Luft hing. "Du hast es tatsächlich geschafft, Molly. Der Kurs war richtig.", lobte Taiya ihre Navigatorin in Ausbildung. "Danke", kicherte diese ganz gerührt.

"Ich frage mich, warum die Insel so heißt, wie sie heißt. Ob sie aus Marshmallows besteht oder es hier nur Marshmallows gibt? Menschen und Tiere aus Marshmallow?", murmelte die pummelige Dame nachdenklich, wobei sie von Taiya einen schiefen Blick kassierte. "Erfahrungsgemäß haben die Namen immer etwas mit der Insel zu tun. Mal mehr, mal weniger." War es ihre beiläufige Antwort. "Hauptsache dort gibt es eine Kneipe. Ob aus Marshmallows oder nicht, ist unwichtig!" Dieser Aussage konnte der verbeulte Luke mit einem breiten Grinsen zustimmen, als er sich zu den anderen an die Reling stellte und dem neuen Abenteuer mit einem blauen Auge entgegenblickte.

 

Nachdem die Red Amity mitsamt Okanga, dem neuesten Crewmitglied der Piratenbande, von der Insel der Fischmenschen in die neue Welt auftauchte, begann ihr Abenteuer in der neuen Welt und somit auch die Reise nach Marshmallow Island. Der Fischmensch, namens Okanga, händigte Molly den passenden Logport aus, nach welchem sich die kleine Dame richtete. So konnte die Red Amity schon bald am Hafen der unbekannten Insel anlegen.

 

"Wer ist das eigentlich? Mir wäre nicht aufgefallen, dass er ein Wort gesprochen hätte.", deutete Okanga mit einem Kopfnicken auf den Mann mit dem hohen Zylinder, der stets im Hintergrund verweilte und nie ein Wort sprach. "Das? Das ist Van. Er gehört zu uns,... glaube ich.", deutete Taiya mit dem Daumen auf den Mann, der als Erstes von Bord ging, um die Insel zu betreten. Kaum setzte er einen Fuß an Land, war er auch schon dahin und aus ihrem Blickfeld verschwunden. "Wobei ich nicht einmal weiß, ob das sein richtiger Name ist...", murmelte sie nachdenklich.

"Rührende Geschichte", begann Luke, der zusammen mit Okanga und Taiya das Schiff verließ, um die nächstbeste Bar in dieser unscheinbaren Hafenstadt ausfindig zu machen, da der kostbare Vorrat an Rum seit einigen Tagen aufgebraucht war. "Eigentlich wollte er uns umbringen, aber nun sind wir beste Freunde." Erzählte Luke kurz und bündig, dass Taiya ein schiefes Grinsen entkam. "Ja, die Kurzfassung", bestätigte sie. "Zumindest ist er jetzt auf unserer Seite und versucht uns nicht mehr umzubringen. Hin und wieder rettet er uns sogar den Allerwertesten."

 

"Eh, hey – wartet auf mich!", war es Molly, die sich hektisch umsah, als würde sie nach etwas suchen. "Wo ist Don?", fragte sie ganz aufgebracht. "Hey, Molly. Mach mal langsam. Bleib lieber auf dem Schiff bei Jason und Boby, ja? Bevor ich dich kleine Perle in die böse Welt hinaus lasse, will ich vorher mal checken, ob es hier sicher für dich ist!", rief sie hinauf, wo Molly hektisch nickte. "Oh-okay!", salutierte sie ihrem Kapitän, der sich zusammen mit Luke und Okanga auf den Weg machte.

"Du willst dich doch nur besaufen, ohne auf die kleine Perle aufpassen zu müssen.", maulte Luke, dass nur noch der passende Buhruf fehlte, um die Aussage zu untermalen. "Zur Hölle mit dir! Mir liegt meine Crew verdammt nochmal am Herzen, kapiert?", knurrte sie Luke an, der einen Tritt kassierte, dass ihr geliebtes Crewmitglied einen hohen Bogen über die Häuser schlug.

 

Enttäuscht war Molly trotzdem, dass sie nicht mit ihren Freunden auf die Insel gehen konnte, um diese zu erkunden. Aber sie sah ein, dass sie oft das Opferlamm war und die anderen meist in Schwierigkeiten brachte, weil sie nicht auf sich selbst aufpassen konnte.

"Du kannst mir ein bisschen helfen, das Schiff zu reparieren.", meinte Boby, der hinter Molly an die Reling trat und seinen großen Hammer schulterte. "Der Abstieg zu der Fischmenscheninsel und der Aufstieg von vor ein paar Tagen, hat die Red Amity ziemlich erschöpft. Ich bin froh, dass wir hier eine Pause machen und sie sich ein bisschen ausruhen kann, bevor wir wieder aufbrechen.", meinte der rundliche Mann, der sich rührend und bestens um das Schiff kümmerte. Niemanden sonst würde Taiya ihr geliebtes Schiff so blind in die Hände legen. Boby behandelte das Schiff immer so, als würde es leben. Dementsprechend ging er auch liebevoll und vernünftig damit um.

"Wieso muss ich schon wieder hier bleiben?", murrte der Junge, der vom Krähennest herabstieg und zu den Zurückgebliebenen trat, die er mürrisch betrachtete. "Ich komm ganz gut alleine zurecht. Ich brauch auch keinen Aufpasser!", verschränkte er trotzig die Arme und wollte gerade hinab auf den Steg treten, da wurde er von Boby am Kragen gepackt, dass er in der Luft hing. Kaum hatte er seine Lage realisiert, da zappelte er schon mit den Füßen. "Lass mich los, Dickerchen!", schimpfte und fauchte Jason, dass ihm sogleich zwei runde Ohren wuchsen und seine blonde Mähne immer wuscheliger wurde.

 

"Sind wir schon da?", lugte ein junger Mann mit blauen Haaren aus der Türe heraus. Nur vorsichtig und nicht zu schnell, als würde er gerade aus dem Winterschlaf erwacht sein und erst auftauen müssen. Ein herzhaftes Gähnen unterstrich seine müde Gestalt.

Ein weiterer Mann trat hervor, der den Blauhaarigen etwas grob nach draußen, direkt in die Sonne zerrte. Von zu viel Sonnenenergie überschüttet, kniff dieser die Augen zusammen und ächzte leicht. Was den stämmigen Mann mit der Schürze nur wenig interessierte. Er sah sauer aus, wie er mit den Zähnen knirschte und das Deck betrachtete, wo niemand anwesend war, der ihm zur Verfügung stand. "Sieht ganz so aus, als wären wir da!", bestätigte er die Frage von zuvor. "Mir hat natürlich keiner etwas gesagt. War ja klar, dass sich der Kapitän aus dem Staub macht, bevor ich meine Einkaufsliste fertig habe."

Sein Blick wanderte langsam und drohend zu dem Blauhaarigen, der sich schon duckte, als würde er eine Kopfnuss erwarten. "Tja, Vince. Dann musst du eben einkaufen gehen.", verdonnerte der stämmige Mann den Jüngeren dazu, die Einkäufe für ihn zu erledigen.

"Was? Warum machst du das nicht Selbst? Das Meiste auf der Liste kenne ich gar nicht. Wo soll ich dafür suchen?", überrumpelt und etwas verzweifelt sah Vince zu dem Smutje auf, der seine Schürze wie ein Handwerker trug.

"Ich gehe mit dir einkaufen, Vince.", trällerte eine sanfte Stimme und ans Deck trat eine junge Frau mit blonden Haaren. "Clay, die Liste!", streckte die Frau ihre Hand aus, um diese entgegenzunehmen. "Schau nicht so, das wird lustig!", munterte sie den blauhaarigen Mann auf, der nicht sehr glücklich über die Aufgabenverteilung war.

"Vince, Alexa.", hielt Clay die beiden noch einmal auf, bevor sie von Bord gingen und sich um die Einkäufe kümmerten. "Wenn ihr Taiya seht, dann sagt ihr,.... dass unsere Galionsfigur fehlt!", deutete er an die Front der Red Amity, wo plötzlich die riesige Figur in Form eines Skeletts fehlte, die eindeutig noch anwesend war, als sie am Hafen anlegten.

Die Gesichter entgleisten. "Wie zum - ja, wir werden es ihr ausrichten.", seufzte Alexa, die es eigentlich schon gewohnt war, dass irgendwas Schräges passierte. Wäre ja auch seltsam, wenn alles ganz normal abläuft, wenn sie an irgendeinen Hafen anlegen. "Um ehrlich zu sein, will ich es ihr nicht ausrichten. Sie wird komplett durchdrehen, wenn sie erfährt, dass Red weg ist.", murmelte Vince gedrückt, da er auf die Reaktion von Taiya nicht gespannt war, wenn sie die Hiobsbotschaft erfährt. "Nein, ich auch nicht.", bestätigte ihm Alexa, die sich vorerst lieber auf die Suche nach einem Markt machte. Die Suche nach der Figur konnte warten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hypsilon
2017-12-23T06:21:30+00:00 23.12.2017 07:21
Schöne Überleitung vom Prolog ins erste Kapitel. Und ne tolle Vorstellrunde.
Ich finds super die Charaktere endlich in Action zu "sehen" also zu lesen. Luke und Taiya sind ein Team zum schief lachen xD
Hach, ich freu mich einfach schon wahnsinnig auf mehr und muss dir nochmal sagen, wie toll ich es finde, dass du ne Ff draus machst.
Bin schon gespannt, was mit der Galleonsfigur wurde :O


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