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Chrysalis

Schule für Hexerei und Zauberei
von

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Kapitel 1

Kapitel 1
 

1994
 

Liv strich sich ihre blonden, leicht gewollten Haare zurück und richtete ihre Umhängetasche, die ein wenig an ihrem hüftlangen Haar zog, ehe sie noch einmal kontrollierte, ob sie auch alles dabei hatte.

Einige Dinge waren bereits auf die Schule geschickt wurden und so hatte sie nur noch die Umhängetasche und einen kleinen Rollkoffer bei sich.

Eigentlich wäre sie lieber nach Hogwarts gegangen, doch auch die Chrysalis hatte einen recht guten Ruf. Außerdem war sie wesentlich näher, als Hogwarts. Dennoch hätte sie gern einmal dem berühmten Zaubrer Dumbledor getroffen.

Doch jetzt stand sie mit vielen anderen Kindern in ihrem Alter und auch älteren, hier am Ufer und wartete darauf, dass es endlich losging.

Sie hatte Geschichten gehört, dass es nach Hogwarts einen Zug gab. Hier aber würden sie ein Schiff betreten.

Nebel zog auf und Liv fröstelte ein wenig. Er kam vom Wasser, dass sich Meterweit vor ihr erstreckte und zog ganz langsam auf sie zu.

Stimmen wurden laut und Glühwürmchen mischten sich in den Nebel.

Liv riss ihre großen blaugrünen Augen auf, als sie einen Schatten im Nebel erkannte. Etwas Riesiges kam auf sie zu.

Sie schluckte. Niemals hätte sie erwartet, dass dem wirklich so war. Wie sollte ein Schiff auch bitte auf diesem See auftauchen? Immerhin gab es keine Verbindung zum Meer. Es war nur ein riesiger See!

Aber vielleicht war es deshalb nur an diesen speziellen, magischen Tagen möglich hier einzusteigen?

Es wirkte gar nicht so groß, als wäre es in der Lage alle anwesenden Schüler zu transportieren. Doch ihre Mutter, welche im Gegensatz zu ihrem Vater eine Hexe war, hatte ihr schon oft erzählt, dass die Dinge in der magischen Welt anders waren, als sie schienen. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter, während sie noch immer nicht in der Lage war ihren Blick von dem wunderschönen Anblick abzuwenden.

„Mach dir nicht so viele Gedanken“, hörte Liv die tiefe Stimme ihres Vaters, der wohl ihren Gesichtsausdruck bemerkt hatte. Er war schon immer eher der ausgelassenere Typ, der im Gegensatz zu ihrer Mutter eher ein Freigeist war.

„Du schickst uns sofort eine Eule, wenn du angekommen bist, verstanden? Und vergiss nicht, keine klebrigen Sachen wie Karamell zu essen!“, erklärte ihre Mutter, Malin besorgt und zog ihre Tochter in eine feste Umarmung. Liv verdrehte innerlich die Augen. Nur ungern erinnerte sie sich daran, wie sie einmal eine Tafel Schokolade verspeist hatte, die mit Karamell gefüllt war. Sie hatte Stunden damit zugebracht den klebstoffartigen Schleim aus ihrer Zahnspangen zu fummeln. Als würde sie ihre Zahnspangen sonst mögen. Das Ding aus Metall, was in ihren Zähnen verankert war, konnte sie nicht ausstehen. Doch bei Schokolade wurde sie immer schwach. Trotzdem wusste sie, dass ihre Mutter es nur gut meinte.

Vielleicht gab es auch Schokolade, ohne Karamell. Oder heiße Schokolade, die sie trinken konnte. Das machte ihr am wenigsten Ärger.

Generell fragte sie sich, wie die Reise an Bord dieses Schiffes wohl verlaufen würde.

Dieses kam immer näher und Liv konnte einen riesigen Mast mit Segel erkennen. Ihr klappte der Mund auf, als das Schiff vor ihnen anlegte und eine Holzplanke einfach so hinab gelassen wurden.

Sofort setzten sich die älteren Schüler mit ihren Sachen in Bewegung und stürmten förmlich auf das Schiff.

„Ich habe die Chrysalis so vermisst“, hörte sie eine junge Frauenstimme und beobachtete, wie eine weißhaarige, junge Frau mit ihren Koffern auf das Schiff zu trat.

Ihre Haare waren auffällig genug, damit Liv sie in Erinnerung behielt, doch ansonsten wirkte sie so normal, wie alle anderen hier.

Mit einem Satz wurde Liv wieder aus ihren Gedanken gerissen.

„Hast du mir überhaupt zu?“, fragte ihre Mutter besorgt und löste die Umarmung, um Liv einige dunkelblonde Wellen aus dem Gesicht zu streichen.

„Ja. Kein Karamell“, grummelte Liv und senkte schüchtern den Blick.

„Sie schafft das schon Schatz“, beschwichtigte ihr Vater ihre Mutter liebevoll und warf Liv einen aufmunternden Blick zu.

Da war sie sich nicht ganz so sicher. Sie hoffte nur gleichaltrige Freunde finden zu können.

„Komm, es geht los, mein Schatz“, drängte ihre Mutter sanft, denn nun waren die jüngsten Schüler auf den Weg das Schiff zu betreten.

Sie alle wirkten vorsichtig und schüchtern. Nur wenige von ihnen stürmten vor, als kannten sie nichts anderes.

Liv atmete tief ein und setzte sich mit ihrem Koffer in Bewegung.



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