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My Love Is Your Love

- Blind Date -
von

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Du bist mein Augenlicht

Ohne Augenlicht liegt die Welt in Dunkelheit. Man fängt unwillkürlich an, sich auf seine anderen Sinne zu konzentrieren und zu verlassen. Wenn man so geboren wird, kennt man nichts anderes als die Dunkelheit. Aber wenn das Augenlicht nach und nach schwindet, fühlt es sich an, als hätte man etwas Wertvolles verloren. Einen wichtigen Teil seiner selbst. Körperlich mag es nicht weh tun, aber innerlich zerrt es an deiner Seele. Wie kann man nur ohne diesen essentiellen Bestandteil überleben?

Und doch ist es möglich.

 

Hitomi hatte 7 Jahre ohne Augenlicht gelebt. Nachdem sie es mit 10 Jahren verloren hatte, verwandelte sich die farbenfrohe Welt in einen düsteren Ort. Das Leben, das sich vor ihren Augen abgespielt hatte, nahm ein abruptes Ende. Die kleine Hitomi hatte damals noch nicht begriffen, was das für ihr eigenes Leben und für ihre Zukunft bedeuten sollte. Sie verspürte in dem Moment nur Angst. Ihre Umgebung verschwamm vor ihren Augen und wurde von einem dunklen Schleier durchzogen, der nicht mehr verschwand.

Sie wuchs bei einer Pflegefamilie auf, die sie früh genug darüber aufgeklärt hatte, dass sie adoptiert war. Nichtsdestotrotz erkannte sie ihre Pflegeeltern als ihre richtigen Eltern an. Denn woran wurde eine richtige Familie gemessen? Vor allem daran, dass man sich stets umeinander sorgte und füreinander da war. Somit gab es für sie nichts wichtigeres auf der Welt als ihre Familie.

Es war schwer für Hitomi Freundschaften zu schließen. Auch wenn sie extra eine Schule für Blinde besuchte und unter ihresgleichen war, fand sie keinen Anschluss. Trotz des tragischen Umstands war sie immer noch ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch. Doch vielleicht fand sie genau deswegen keine Freunde. Ihren Mitschülern lastete eine Schwere an, die sie förmlich spüren konnte. Als sie einen erneuten Versuch unternehmen wollte, ihre Sitznachbarin kennenzulernen, wurde ihr Annäherungsversuch in den Wind geschlagen.

„Hör auf so glücklich zu tun! Bist du so dämlich und kapierst einfach nicht, dass es für uns keinen Platz in der Welt gibt?“

Hitomi fiel aus allen Wolken. „Warum sollte es für uns keinen Platz geben?“, fragte sie verständnislos zurück.

„Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, wir sind blind. Diese Welt ist nicht für uns geschaffen!“ Ihr Ton verdeutlichte, dass Widerspruch sinnlos war.

„Wir können uns ja trotzdem kennenlernen“, versuchte sie es erneut. Vielleicht könnten sie dennoch Freunde werden. Was sprach dagegen?

„Freunde sind für solche wie uns überflüssig. Was können wir denn schon unternehmen, hm? Ins Kino gehen? In den Zoo? Verreisen? - Nichts dergleichen! Wir sind eine Belastung für die Gesellschaft.“

Danach sprachen sie kein Wort mehr miteinander.

Zu Hause hatte Hitomi ihrer Mutter davon erzählt. Während ihre Mutter darüber nachdachte, fuhr sie Hitomi über die braunen Löckchen. Laut den Erzählungen ihrer Eltern wusste sie, dass sie angeblich ein Mischling sein sollte. Kein Japaner hatte solches Haar und das machte sie zu etwas besonderem, das zumindest sagte immer ihr Papa. „Du bist ein Wunder“, sagte er stets und sie spürte sein Lächeln, auch wenn sie es nicht sehen konnte. „Gott hat dich zu uns geschickt. Und dafür bin ich ihm unendlich dankbar.“

Das zu hören erfüllte Hitomi mit Glück. Ihre Eltern konnten keine eigenen Kinder bekommen und da sie nun eins hatten, war dieses so beeinträchtigt, dass es auf ihre Hilfe angewiesen war. Allerdings hatten sie sich niemals beklagt.

„Ich glaube nicht, dass die Gedanken des Mädchens von ihr selbst stammen können. Bestimmt hat das jemand irgendwann mal zu ihr gesagt. Das war kein guter Mensch.“

Hitomi dachte einen Augenblick darüber nach. Es stimmte sie traurig, dass dieses Mädchen offensichtlich niemanden hatte, der sie vom Gegenteil überzeugte. Dennoch wollten die Worte sie nicht loslassen. Ein wenig hatte sie ja doch recht: Solche wie sie, konnten nicht die einfachsten Dinge tun. Wie gerne würde sie in den Zoo gehen! Die ganzen Tiere sehen, von denen sie bis jetzt nur gehört hatte. Irgendwann... würde sie sie sehen.

„Denkst du, ich werde jemals sehen können?“

Sie spürte das Zögern ihrer Mutter und wünschte, sie hätte so etwas nicht gefragt. Die Antwort lag auf der Hand, aber... durfte sie nicht ein kleines bisschen hoffen? Es gab doch noch Wunder auf der Welt. Ihr Vater bezeichnete sie als ein solches. Also warum sollte ihr nicht auch einmal eins widerfahren?

„Ich bin mir sicher, dass du irgendwann sehen wirst, Liebes“, sagte ihre Mama schließlich und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

 

Lange wurde sie von den schwermütigen Worten ihrer blinden Sitznachbarin verfolgt, was ihre Stimmung sichtlich beeinträchtigte. Es war schwer aus tiefstem Herzen zu lachen, wenn die Gedanken einen runter drückten.

Umso glücklicher war sie, als sie Ryoske kennenlernte.

Es geschah an einem dieser Tage, an dem sie mal wieder alleine auf dem Spielplatz gegenüber von ihrem Haus war und schaukelte. Hitomi freute sich, dass ihre Eltern ihr diese kleine Freiheit erlaubten. Auch wenn sie wusste, dass sie ab und zu aus dem Fenster schauten, um sich zu vergewissern, ob sie immer noch da war. Dass sie sich Sorgen machten, konnte sie ihnen nicht verübeln. Es gab so viel Grausamkeit auf dieser Welt. Man brauchte sich bloß die Nachrichten anzuhören. Jeden Tag wurde von irgendwelchen Morden, Überfällen und sonstigen Verbrechen berichtet. Dabei waren die Opfer stets gesunde Menschen, die alle ihre Sinne hatten und von ihnen Gebrauch machen konnten. Nicht so wie sie. Was würde sie tun, wenn jemand versuchen würde, sie auszurauben oder ihr etwas Schlimmes anzutun? Aber wenn sie schon anfing auf diese Art und Weise zu denken, konnte sie sich gleich in ihrem Zimmer verschanzen und gar nicht mehr rausgehen.

Als ihre Schaukel anhielt, spürte sie etwas Flauschiges an ihren Beinen. Sie horchte auf und vernahm neben den Autogeräuschen und dem Lachen von ein paar Kindern ein leises Hecheln.

„Shibu! Nun bleib endlich stehen! Böser Hund!“

Hitomi streckte ihre Hand aus, um den Hund zu streicheln, bevor er anfing ihre Hand abzulecken. Sie kicherte und zog diese zurück.

„Entschuldige. Er hat sich einfach losgerissen.“

Die Jungenstimme zitterte leicht, aber wahrscheinlich kam das davon, dass er hinter dem Hund herlaufen musste.

„Kein Problem.“

Shibu rieb sich an Hitomis Bein, stellte sich auf die Hinterpfoten und legte die beiden vorderen auf ihre Knie.

„Er scheint dich zu mögen“, meinte der Junge.

„Ach wirklich?“, fragte Hitomi und startete einen erneuten Versuch, den Hund zu streicheln. Sein Fell fühlte sich so weich an. Sie kraulte ihn am Ohr.

„Ich hab das letzte Mal vor einer Ewigkeit einen Hund gesehen“, sagte Hitomi, ohne zu dem Hund hinabzublicken und starrte weiterhin vor sich hin.

Es dauerte eine ganze Weile bis der Junge seine Stimme wiederfand.

„Oh...“, brachte er unbeholfen hervor, aber das war immer noch besser, als sich sein Mitleid anzuhören.

„Schon gut. Ich hab mich daran gewöhnt.“

Hitomi lächelte und spürte, wie sich jemand auf die Schaukel neben sie setzte.

„Mein Name ist Ryoske Kagawa“, stellte er sich vor, „wie heißt du?“

Hitomis Herz machte einen kleinen Sprung. Er wollte sie kennenlernen?

„Hitomi Higashino!“, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln, „freut mich dich kennenzulernen, Ryoske Kagawa.“

Sie kamen zwanglos ins Plaudern und so erfuhr Hitomi zum Beispiel, dass Shibu gar nicht Ryoskes Hund war. Ryoske war Hundesitter. Seine Eltern konnten sich keinen Hund leisten und da er Hunde liebte, führte er welche von anderen Leuten aus und verdiente Nebenbei ein wenig Geld. Während sie miteinander sprachen, verging die Zeit wie im Flug, denn Hitomis Handy klingelte unerwartet. Es war ihr Wecker, der sie daran erinnern sollte, dass es Zeit war, nach Hause zu gehen.

„Können wir uns wieder treffen?“, fragte sie hoffnungsvoll.

„E-eh... klar! - Bist du morgen wieder hier?“

Hitomi nickte. Das ließe sich sicher einrichten.

„Soll ich dich vielleicht nach Hause begleiten?“

„Nein. Ich kenne den Weg“, erwiderte sie und nahm ihren Blindenstock. „Morgen um dieselbe Zeit?“

„Ja.“

So lange hatte sie darauf gehofft einen Freund zu finden, mit dem sie sich unterhalten konnte, und nun wie aus heiterem Himmel, tauchte dieser Junge mit dem Hund auf. Wenn das kein Wunder war!

 

Ryoske hielt sein Versprechen und kam am nächsten Tag um die vereinbarte Zeit zum Spielplatz, wo Hitomi bereits auf ihn wartete. Diesmal war er ohne Shibu.

„Wollen wir vielleicht ein bisschen spazieren gehen?“

Hitomi würde liebend gern, aber ob ihre Eltern es erlaubten? Sie kannten Ryoske nicht und sie selbst kannte ihn ja auch erst seit gestern, um tatsächlich zu wissen, ob er ein vertrauenswürdiger Mensch war. Ihr fielen plötzlich ein paar dieser grausamen Nachrichtenberichte ein. Sie wollte nicht leichtsinnig sein, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass Ryoske nicht zu dieser Art Mensch gehörte, die ein hilfloses Mädchen ausnutzen oder ausrauben würde. Dennoch sagte sie: „Ich möchte lieber hier bleiben.“

Ryoske war einverstanden. Er setzte sich auf die Schaukel neben sie. Hitomi stieß sich mit den Füßen etwas ab und schaukelte ein wenig. Der Wind streichelte ihr Gesicht und fuhr ihr durchs Haar. Schweigend saßen sie nebeneinander und auch Ryoske fing an zu schaukeln. Hitomi spürte den Schwung seiner Schaukel.

„Weißt du...“, sagten beide wie aus einen Mund und hielten kurz inne, bevor sie anfingen zu lachen. „Was wolltest du sagen?“, fragte Hitomi als erste nach.

„I-ich wollte nur sagen, dass ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschaukelt hab.“

„Ach so. Ich bin hier ziemlich oft. Das ist der einzige Ort, an den ich alleine hingehen darf.“

Ryoske bremste mit seinem Fuß und sah zu ihr rüber. Sie spürte deutlich seinen Blick auf sich ruhen.

„Verstehe.“ Mehr sagte er nicht und sie war ihm für diese Kleinigkeit dankbar. Ein anderer hätte gewiss gesagt, wie schwer sie es habe, weil sie nirgendwohin ohne Begleitung hingehen konnte. „Was wolltest du eigentlich vorhin sagen?“

„Vorhin? Ach ja! - Na ja, ich wollte nur sagen, dass ich froh bin, dass du gekommen bist“, meinte Hitomi aufrichtig. Es fiel ihr nicht schwer, diese Worte auszusprechen. Sie wusste, dass es sich nicht gehörte, offen und vor allem so schnell über seine Gefühle zu sprechen und sie dem anderen zu offenbaren. Aber es gehörte zu ihrer offenherzigen Art. Sie konnte leider nicht sagen, wie er ihre Worte aufnahm. War er verblüfft oder verlegen? Fand er das unangebracht? Der Nachteil an dieser ewigen Dunkelheit war, dass sie die Stimmung ihres Gegenübers nicht ablesen konnte, währenddessen sie für ihn ein offenes Buch war.

„Kagawa? Bist du noch da?“, neckte sie ihn. Natürlich spürte sie, dass er noch da war. Sie wollte ihn nur zum Reden bewegen.

„Ja. Ja, ich bin noch da!“

Er hatte ihren Spaß leider nicht verstanden, aber zumindest sprach er wieder mit ihr. Hitomi lächelte. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.“

„Was? - Ach. Schon gut. Ich war nur überrascht. Hab nicht erwartet, dass sich jemand so über meine Anwesenheit freut.“

Ryoske schien ein netter, schüchterner Junge zu sein. Hitomi wüsste gerne mehr über ihn. Sie fragte ihn alles mögliche, was ihr gerade in den Sinn schoss. Als hätten sich all diese Fragen über Jahre angestaut. Ryoske war 18 Jahre alt und somit ein Jahr älter als sie. Er besuchte das dritte Jahr der Oberstufe. In seiner Freizeit las er gerne Bücher und verdiente sich ein bisschen nebenbei, indem er auf fremde Hunde aufpasste und mit ihnen Gassi ging.

„...nach der Schule möchte ich erst mal verreisen. Ich möchte die ganze Welt sehen“, erzählte er ihr und hielt dann inne. „Entschuldige bitte. Ich hab nicht nachgedacht...“

Hitomi schüttelte den Kopf. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Das ist dein Traum und für Träume entschuldigt man sich nicht. Außerdem... möchte ich auch die ganze Welt sehen.“

Ihre Stimme verlor nicht an Optimismus. Ob er sie für naiv und dumm hielt?

Plötzlich hatte Ryoske ihre Hand ergriffen.

„Ich werde dir alles zeigen, Higashino!“ Er sprach diese Worte so ernst aus, dass sie ihm einfach glauben musste.

„Danke, Kagawa“, murmelte Hitomi und drückte leicht seine Hand.

 

Wenn Hitomi dachte, er hätte sich einen Scherz mit ihr erlaubt, als er zu ihr meinte, er würde ihr alles zeigen, dann bewies er ihr das Gegenteil.

Nachdem sie sich einige Male auf dem Spielplatz getroffen hatten, überredete er sie, mit ihm einen kleinen Ausflug zu machen. Hitomi musste all ihre Überredungskünste einsetzen, um ihre Eltern davon zu überzeugen, aber ihre Mutter wollte unbedingt diesen Jungen vorher kennenlernen, mit dem sich ihre Tochter seit geraumer Zeit traf.

„Würdest du auch darauf bestehen, ihn kennenzulernen, wenn ich nicht blind wäre?“

Darauf hatte ihre Mutter keine direkte Antwort. Hitomi verstand ihre Sorge, aber verstanden ihre Eltern denn auch, dass sie normal behandelt werden wollte und nicht immer wie ein Sonderling?

Ihr Vater gab ihr letztendlich die Erlaubnis. „Wenn Hitomi diesem Jungen vertraut, dann tue ich es auch.“

„Wie kannst du so etwas sagen, Takeru?“, meinte ihre Mutter empört, „wer weiß, was das für einer ist!“

„Jetzt beruhige dich, Sato. Ich habe ihn ein paar mal bereits aus dem Fenster gesehen. Er sieht wie ein normaler Junge aus. Kein zwielichtiger Typ.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein?!“

So ging es eine Weile hin und her, bis Hitomi mit dem Segen ihres Vater und den Zweifeln ihrer Mutter gehen konnte.

 

Später erzählte sie Ryoske davon, nachdem er sie vom Spielplatz abgeholt hatte.

„Ich kann es ihnen nicht verdenken. Aber ich freue mich, dass sie zugestimmt haben.“

„Ja, ich freue mich auch. - Wohin gehen wir denn eigentlich?“

Hitomi war so aufgeregt, dass sie platzen könnte. Sie war noch nie mit jemandem ausgegangen, schon gar nicht mit einem Jungen.

„Warts ab. Es ist eine Überraschung.“

Mit Ryoske unterwegs zu sein, ersparte ihr ihren Blindenstock. Sie durfte sich bei ihm einhaken und er führte sie sicher durch die Stadt. Sie fuhren mit der U-Bahn und mussten dann noch ein Stück laufen.

„Wir sind da“, meinte Ryoske und schwieg einen Augenblick. „Weißt du, wo wir sind?“

Hitomi lauschte konzentriert. Ihr Gehör war mit den Jahren ausgeprägt, mal schauen, ob es sie jetzt nicht im Stich ließ. Sie hörte Stimmengewirr. Frauen, Männer, Kinder. Sie schnappte einige Gesprächsfetzen auf, aber nichts wies auf ihren Standort hin. Bis... sie das Geräusch eines Elefanten hörte, der mit seinem Rüssel einen Laut ausstieß.

„Kann das wirklich sein... Sind wir in einem Zoo?“

Ihre Freude konnte nicht größer sein.

„Ja. - Du hast mir doch erzählt, wie gern du mal in den Zoo wolltest.“

Hitomi war für einen Herzschlag der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt, bis ihr schlagartig bewusst wurde, dass sie keins der Tiere sehen würde. Selbst wenn sie hier war. Das änderte nichts daran.Wie konnte sie diese Tatsache nur außer Acht lassen? Wie konnte sie das Unvermeidbare verdrängen?

Plötzlich spürte sie, wie Ryoske ihre Hand ergriff und anfing etwas über Pandas zu erzählen. Er führte sie zu dem Gehege und erzählte haargenau, wie sie aussahen und was sie taten. Nach und nach begriff Hitomi, was er vorhatte. Ich werde dir alles zeigen, Higashino!, hatte er gesagt. Er hatte nicht gelogen. Auf diese Weise wollte ihr Ryoske alles zeigen. Hitomi spürte, dass sich etwas in ihr anbahnte, etwas, das sie nicht aufhalten konnte. Hitomi löste ihre Hand aus der seinen und fuhr sich über die Augen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal geweint hatte.

„Warum weinst du denn?“, Ryoskes Stimme klang unsicher, „was... was hast du?“

Hitomi unterdrückte ein Schluchzen.

„I-ich... bin nur so glücklich.“

Ohne Augenlicht lag die Welt in Dunkelheit. Doch manchmal gab es Momente, in denen die Finsternis in grelles Licht getaucht wurde. Und mit einem mal gewann man etwas Wertvolles zurück, ja, wertvoller als das Augenlicht. Einen wesentlichen Bestandteil, der das Leben lebenswert machte und für Wunder einen Platz ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2018-01-04T20:51:50+00:00 04.01.2018 21:51
Auch hier Hallo vielleicht,.

Das hört sich wieder spannend an :)
Und da du mich nicht los wirst, das Thema hatten wir ja schon, Bin ich auch hier wieder dabei

Bis dann :)
Antwort von:  May_Be
04.01.2018 22:17
Freut mich, dass du auch hier dabei bist :D


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