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Die Wölfe 2

- Die Prinzessin des Lichts
von

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7.Kapitel: Der Angriff

7.Kapitel: Der Angriff
 

Tac war spät dran, doch er hatte den ganzen Flur alleine schrubben müssen, da Ann mit Henry knutschend verschwunden war. ( Sie hatte ihn wohl tatsächlich rumgekriegt.)Das Ganze wäre auch nicht so schlimm gewesen, hätte es am frühen Abend nicht geschüttet und die Leute den Schlamm draußen gelassen hätten.

So hatte er schon fünf mal das Wasser wechseln müssen. Nun war er endlich fertig, als die Dämmerung ein setzte.

Tac verstaute den Wischer in der Abstellkammer und ging nach draußen um den Eimer zu entleeren, Dazu nutze er den kleinen Hinterhof, wo auf einer Rasenfläche in der Mitte ein Brunnen stand, außerdem gab es hier die Möglichkeit die Wäsche aufzuhängen. Der Hof war von vier Mauern umrahmt. Die eine Seite war mit Ranken geschmückt und die restlichen überdacht. Gegenüber von ihm befand sich der Waschraum für die Bediensteten und für die Wäsche.

Er kippte das Schmutzwasser auf die Wiese, da entdeckte er auf dem hinteren Dach, eine dunkle Gestalt, nein sogar zwei. Sie waren kaum zu erkennen und die Eine lief geduckt auf die zweite Gestalt zu. Es waren Ninja. Der Blonde überlegte kurz, dann raffte er seine Röcke und zog sie aus, da es ihm darunter immer zu luftig war, trug er eine kurze Hose drunter.

An einer Ranke kletterte er hoch auf das eine Dach, des Hinterhofes.Hinter einem Schornstein suchte Tac Schutz. Sein Herz machte einen Satz. Die Kleidung, die Bewegungen kamen ihn bekannt vor. Auch wenn er den Ninja damals nur kurz gesehen hatte, es war derselbe wie in seiner Heimat Firhi, der der ihn verfolgt hatte. Es war aber der andere Ninja, welcher sprach.

„Es läuft alles nach Plan. Unsere Königin plant bald den Angriff, immer mehr Dämonen schließen sich ihr an. Morgen werden wir in Hemera einfallen und sie überrollen. Dann ist das Land der Engel in Dämonen Besitz. Halt du weiter die Stellung. Hier ist doch alles in Ordnung?“

„Ja, Meister“, die Stimme flüsterte die weibliche Stimme. „Königin Rika mit ihrem Gefolge war hier, doch sie sind sehr wieder Heim gekehrt... Von Prinz Kane ist hier keine Spur... Nur es heißt, der Engel Bailey sei einem Dämon auf der Spur und verfolgt ihn.“ Der Meister nickte. „Gut, ich werde das überprüfen. Bereite du dich auf den Angriff vor.“

„Jawohl.“
 

Unruhig lief Rika in ihrem Katakomben- Raum auf und ab. „Wo bleibt Tac bloß?“

„Nun ich denke er hat viel zu tun, es schüttet draußen und die Flure werden verschlammt sein, da alle mit ihren schmutzigen Schuhen dadurch rennen.“

Rika öffnete kurz den Mund und schloss ihn wieder. „Wir sollten anfangen“, murmelte Gon. „Dragan hat Diego verfolgt.“

„Genau, am besten erzähl ich es“, Dragan materialisierte sich und setzte sich auf Gon Schulter. Der dunkel violette Drache sah in die gespannten Gesichter seiner Freunde. „Nun der Junge schaute eine ganze Weile den Schaustellen neugierig zu. Dann irgendwann stellte er entsetzt fest, dass er wohl einkaufen sollte. Nun ja, er hetzte in Windeseile über den Markt und kaufte Obst und Gemüse. Nun mit den Künstlern hat er keinen Kontakt aufgenommen und auch gegenüber den Händlern war nichts auffälliges zu bemerken.“

„Das heißt diese Spur verläuft ins Leere“, Leo seufzte, er setzte sich auf einen alten Hocker, „Aber ich habe eine Spur.“ Dann schilderte er seinen Fund in der Satteltasche. „Wir haben einen neuen Verdächtigen, Hector Minazuki.“ Rika schaute grimmig. „Na, als Leibwächter ist er natürlich ständig in der Nähe der Königin und bekommt wichtige Dinge mit.“

„Leute!“ Tac kam herein gestürmt und hielt sich keuchend an einer Säule fest. Seine Perücke war verrutscht und auch sonst erschien sein Outfit sehr... verwirrt.

„Da bist du ja endlich!“, sagte seine Königin ungehalten, „wir haben schon ohne dich angefangen!“

„Ja... Okay... musste nur den Flur schrubben... Jedenfalls... Ninja.... feindlicher Ninja... belauscht.... Dämonen Angriff... Morgen...“

Tac war zu seinen Freunden gerannt, nachdem die Feinde verschwunden waren, so schnell wie noch nie.

Die Wölfe starrten ihn an. Die Worte waren verständliche gewesen, doch so unwirklich. Gon war der Erste, der die Fassung wieder erlangte. „Tac, setzt dich erst mal und erzähle es in aller Ruhe.“ Erreichte Tac einen Becher mit Wasser und der Blonde beruhigte sich und begann mit seinem Bericht.
 


 

Die Landschaft unter ihnen veränderte sich nicht. Der Sand und die Felsen wirkten karg und die Sonne briet die Reisenden. Es war also gar nicht so übel, das sein Umhang weg war... Doch auch das Zelt und ihre Vorräte waren verschwunden...

Doch Lina war froh für den Moment in der Luft zu sein, denn da wimmelte es von wilden Drache und nicht wenige davon kämpften gegeneinander. Gerade krachte ein sandfarbener Drache gegen einen dunkelbraunen und stach ihn mit seinen Hörnern. Der Verwundete heulte vor Schmerz auf und schlug mit seinem Schwanz, doch er traf nicht, stattdessen gelang seinem Gegner noch ein Stich ins Herz. Der braune Drache ging zu Boden und war tot. Lina krallte sich fester an Kane und dachte an ihre Pferde, hoffentlich hatten sie nicht dasselbe Schicksal ereilt.

Der Dämon setzte zum Sinkflug an. Vor ihnen erstreckte sich eine große Oase, doch das war nicht der Hauptgrund. Kane landete und Lina rutschte von seinem Rücken, es hat gut den Boden unter ihren Füßen zu haben, sie beobachte ihren Freund wie er ein Stück Stoff auf hob: Sein Umhang. Das bedeutete sie sind auf der richtigen Spur. Den restlichen Weg zur Oase bestritten sie zu Fuß und zwischen den Palmen fand Kane sein Hemd.

Der Drache War begleitete sie und spähte durch das Grünzeug. „Da bewegt sich was!“

Und sie hatten Glück, die Pferde standen am Ufer der Quelle und löschten ihren Durst.

Langsam nährten sich die Reiter und kümmerten sich um die Tiere: Befreiten sie von der Last und rieben sie trocken. Als das erledigt war, bauten sie ihr Lager auf. Denn die Dämmerung brach ein und es wurde merklich kälter, außerdem waren alle müde.

Kane entspannte sich beim Angeln und versuchte das Abendessen zu fangen. Dies war nicht so leicht, denn ihr Begleiter tat es ihm gleich und wollte Fische fangen, doch er stürzte sich komplett ins Wasser, sodass Kane von einer Welle erfasst wurde. Missmutig sah er auf seine nassen Sachen herab und dann sauer auf War. Der Drache war hinab getaucht.

Lina grinste ihn an, als sie das gesammelte Feuerholz abwarf: „Wehe du kommst in die Nähe des Holzes.“ Seine Augen blinzelten gefährlich dann sprang er auf und rannte auf seine Freundin zu und umarmte sie. Lina kreischte vor Schreck los, als sie das nasse Etwas umarmte und die Feuchtigkeit auf sie übertrug. „So, jetzt werden wir sehen, wer was zu lachen hat.“ Seine starken Arme nahmen sie hoch und trugen sie zum See. Lina liebte zwar das Wasser, doch mittlerweile war es doch recht kalt geworden, daher klammerte sie sich an Kane fest, als er sie ins Wasser werfen wollte. Ihr Plan klappte nur solange bis der Dämon ins Wasser watete. Schließlich lies sie ihn los und glitt gänzlich ins Wasser.

Die Kältewelle erfasste Lina und sie sah ihren Freund wütend an, dieser grinste nur. „Das gibt Krieg!“ Gerade als Lina ihn untertauchen wollte, tauchte War wieder auf und Lina wurde von einer Welle erfasste und gegen Kane geworfen. Mit Mühe hielt der sich auf den Beinen und hielt seine Freundin fest. Der Drache hatte nichts gemerkt und watete mit einem großen Fisch ans Ufer. Er sah auf das Paar. „Oh, Entschuldigung. Ich wusste nicht das ihr beschäftigt seid... Aber ich habe unser Abendessen gefangen.“ Der Drache legte den Fisch ab schüttelte sich trocken.
 

Lina sah zu Kane. „Macht nichts. So schlimm war es nicht“. Denn gerade genoss sie die Wärme die von ihrem Freund ausging. Sie drückte ihre Stirn gegen seine Brust und dachte nach. Immer größer worden ihre Zweifel bezüglich der Mission. Die Prinzessin finden, bedeutete Kanes Mörderin zu finden. Konnte sie das? Die Worte der Prophezeiung erklangen in ihren Gedanken.„ Doch auch der Sohn des Teufels wird fallen, die Prinzessin des Lichts wird die Dunkelheit besiegen und den Thron besteigen, so wird der Frieden Einzug finden.“ Aber es gab Frieden. Urion wurde von seinem Sohn besiegt und Kane hatte auf den Thron verzichtet.

Lina schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf Kane Herzschlag, welcher sie beruhigte. Er war an ihrer Seite und zusammen würden sie es schaffen. „Danke, das du da bist“, murmelte Lina und sie spürte wie seine Umarmung fester wurde. „Immer, werde ich bei dir sein.“
 

Meister Van schaute nachdenklich auf den Spiegel, die Königin stand neben ihm und sah ihn an. „Was denkt Ihr?“ „Das was Alberta gesehen hat, der dritte Teil bringt die Antwort... Das sehen die Engel genauso.“

„Kannst du den Teil nicht sehen?“ Besorgt sah die Königin das junge Paar auf den Spiegel an. „Nein... ich kann es nicht sehen. Die Drachenmagie ist stärker... aber die Zukunft kann sich ändern, daher wahrscheinlich die neue Vorhersage...“ Sie schreckten auf, als ein junger Mann hinter ihn trat und das Bild im Spiegel verschwand. „Meister Van.“

Gon trat in den Raum und verneigte sich vor der Königin. „Ich habe schlechte Neuigkeiten.“ Mit besorgter Miene lauschte Thiela die Worte des jungen Magiers über den Dämonen Angriff.
 

Als Tac seine Unterkunft betrat, war Ann wieder da und saß im Nachthemd auf ihrem Bett und kämmte sich ihr Haar, eine Kerze auf dem Nachtisch spendete ihr Licht. Die andere Zimmergenossin schlief bereits. Sie grinste Tac alias Kathrin an. „Du bist spät dran... Wie war dein Date?“ „Date?“ Verwirrt sah er sie an, dann verstand er. „Oh, nicht so wie bei dir.“ Er suchte seinen Wäschebeutel und begann seine Sachen zu packen... „Wie?“ Erschrocken sah sie ihn an. „Na du bist doch mit Henry verschwunden und hast mich allein den Flur schrubben lassen“, sagte er bitter. „Oh ja... tut mir leid... Der Idiot hat mich dann fallen gelassen!“ Dann sah sie ihn irritiert an. „Was machst du.“ Er sah Ann traurig an. „Ich muss los, es gab einen Notfall in der Familie. Ich muss schnell nach Hause.“ Das Dienstmädchen sah ihn mitleidig an. „Das tut mir leid. Gute Reise, Kathrin.“

Er nickte ihr kurz zu.

Der Weg führte ihn durch die dunklen Straßen der Hauptstadt. Nur hier und da erleuchtete eine Laterne, die Pflastersteine. Er überhörte das Pfeifen der Nachtwächter an denen er vorbei schritt ebenso das Gerufe der Betrunkenen: „Hey Süße, heute Nacht schon was vor?“

Wenn die Mission vorbei war, würde er sich den Bart wachsen lassen, um männlicher rüber zukommen, schwor er sich. Andererseits schien er seine Rolle gut zu spielen... und das würde er noch eine Weile müssen bis er wieder in Nyx war.

Etwas verwundert öffneten ihm die Stadtwachen das Tor nach draußen, er schenkte ihnen ein dankbares Lächeln. „Keine Ursache, meine Schöne... Aber hier drinnen wäre es nachts sicherer.“ „Ich komme schon klar“, säuselte er.

Eine Weile folgte der Ninja eine Waldweg, bevor tiefer in den Wald eintauchte. Konzentriert dachte er nach, damit er sich nicht verlief. Dann fand er was er suchte, hinter einen Felsen versteckt lag ein weiterer Eingang zu dem weitläufigen Katakomben. In einem der ersten Kammern hatten, die Wölfe ihre Pferde versteckt und seine Stute brauchte er jetzt.

Leo und Rika warteten bereits bei den Tieren und hatten June bereits gesattelt, Leo überreichte ihm die Zügel und Rika hielt eine versiegeltes Pergament in ihren Händen. Das Siegel zeigte das Wappen seiner Königin: Ein Falkenflügel und im Hintergrund eine Krone.

„Dies gibst du Kahn... Nur Kahn. Ich weiß nicht wie die Lage in Nyx aussieht. Ich bin sicher, das Luzifer meinen Thron verteidigen wird... Aber sollte mir hier was passieren... Dann fällt nicht nur das Engelsreich in die Hand der Dämonen, sondern auch des Dämonreich wieder in ihre Hände. Ich werde hier bleiben und Königin Thiela helfen. Es gab schon genug Kriege zwischen unseren Reichen, ich werde ihr zu Seite stehen und mit ihr kämpfen.“ Leo legte seine Hand auf die Schulter seiner Verlobten.

Tac nickte nur und steckte das Schriftstück in sein Kleid. „Und jetzt reite. Reite und hole Verstärkung. Erebos muss sehr viele Anhänger haben, wenn sie meint Hemera jetzt angreifen zu können und das macht mir Sorgen.“
 


 

Wortlos folgten sie War durch die Wüste. Lina machte die brennende Sonne fertig, sie sah zu Kane, welcher kein Tropfen Schweiß zeigte. Nun sie hatte ihn mal in Lava tauchen gesehen. Ihm machte die Hitze nichts aus, im Gegenteil er genoss sie. Wenn sie jetzt im Wasser baden könnte. Sie fühlte sich wie ausgetrocknet, ihr griff zu ihrer Wasserflasche. Nicht mal mehr die Hälfte war gefühlt, dabei waren sie erst zwei Stunden unterwegs.

Ein Windstoß wirbelte auf und wehte ihr den Sand ins Gesicht, missmutig Kniff sie ihre Augen zu. Es war gut War als Führer zu haben,der Drache hatte angeboten sie zu Gelehrtenstadt zu bringen,ohne ihn hätten sich Kane und Lina sicherlich in der Wüste verirrt . Es gab hier am meisten Sand zu sehen. In der Ferne zeigten sich die Silhouette eines Gebirges. Manchmal standen am Rand Kakteen. Außerdem sah sie verschiedene Tiere: Echsen sonnten sich auf Felsen,Schlangen schlängelten sich über den heißen Sand und versuchten Mäuse zu verschlingen. Zu Linas entsetzen entdeckte sie einen Skorpion. In Büchern hatte sie gelesen, das ihr Gift tödlich sein konnte. Schnell holte sie zu Kane auf. Das die Wüste so Tierreich war, war bemerkenswert. Diese Kreaturen hatten sich den extremen Bedingungen angepasst. In der Ferne sammelte sich eine Herde von... Irgendetwas. Sie war zu weit weg. Doch wilde Drachen hatten sie nicht mehr gesehen, seit sie die Oase verlassen hatten. Führte War sie absichtlich durch die Gegend?

„War... wir haben lange keine Drachen gesehen“, sprach sie ihre Gedanken aus. Der Drache ging unbeirrt weiter, als er ihr antwortete. „Das ist wahr. Es gibt nicht mehr viele wilde Drachen... Ihre Eier brauchen hundert Jahre um zu schlüpfen, manche Eier werden vorher zerstört. Durch die Kämpfe miteinander sind sie weniger geworden.“ „Und was ist mit euch Drachen auf zwei Beinen?“, fragte Kane neugierig. „Nun... wir haben uns angepasst und unsere Weibchen gebären ihre Kinder lebendig... Sie haben eine Tragezeit von zehn Jahren...“ Lina riss ihre Augen auf. Das war zwar deutlich weniger als hundert Jahre, aber immer noch viel. Der Gedanke ein Kind solange in sich zu tragen. Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch und strich darüber. Ihr Freund beobachtete sie. „Und Drachenmenschen?“, fragte Lina. „Da sind es nur noch zehn Monate“, antwortete War. Das war nur ein Monat mehr als bei Menschen. Das ging ja... Aber zehn Jahre... „Nun es dauert zehn Jahre, da wir Drachen ordentlich wachsen müssen, allerdings kann es schon mal fünf Jahre dauern bevor ein Weibchen merkt, das es Schwanger ist...“ Da kam ihr ein Gedanke... Dämonen stammten von Drachen ab, wie lange brauchten sie? „Kane, wie lange dauert eine Dämonenschwangerschaft?“ „Nun... ähm... In dieser Zeit sind die Dämonin sehr angreifbar, obwohl es ein ungeschriebenes Gesetz gibt Schwangere in Ruhe zu lassen... Es ist unterschiedlich, hängt von der Art ab. Es kann nur drei Monate dauern oder auch zwei Jahre. Meine Mutter hat mich wohl achtzehn Monate getragen.“

Okay warum hatte sie nur gefragt...Aber er hatte von Dämoninnen gesprochen. Trotzdem wollte sie nicht weiter nach fragen. Sie war nicht schwanger und wollte es auch erst mal nicht... Aber wenn mit Kane. Nun es war nicht selten, dass ein Dämon und ein Mensch Kinder zeugten. Aber wie lange es bis zur Geburt dauerte, darüber gab es nicht viele Berichte. Schweigend ritt Lina weiter. Diesmal nährte Kane sich und griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft. „Keine Angst. Menschenfrauen, die ein Kind von einem Dämonen erwarten sind in der Regel neun Monate schwanger.“ Sie sah in seine grünen Augen und versank darin. Dann grinste er: „Ich hätte gerne vier Kinder.“ Lina lief rot an und senkte ihren Kopf. Zwar hatten sie das Thema schon mal angeschnitten.. Aber sie waren doch erst am Anfang ihrer Beziehung. „Und wer soll die alle bekommen?“, nuschelte sie zurück. „Du... nun wenn Zwillinge oder Drillinge dazwischen sind bist du nicht so oft Schwanger“, grinste er und bekam die Faust seiner Freundin in die Seite gerammt.

Die Wüste wandelte sich nach und nach in deine Steinlandschaft und immer mehr Felsen kreuzten ihren Weg. Ein kleiner Bach schlängelte sich durch das braune Gestein, sodass die Reisenden sich und ihre Pferde tränken konnten. Doch War sah mit einem mal ernster aus und der Grund erschreckte sich nach dem sie an einem Felsen rechts abgebogen waren. Skelette, gigantische, kleine und manchmal einfach nur ein paar Knochen.

Manche Schädel hatten Hörner, andere wiederum spitze Zähne. In der Mitte ragte eins mit einem langen Hals auf. Es gab welche die deutlich auf vier Beiden gelaufen waren oder nur auf zwei. Einige der Zweibeiner hatten nur Stummelarme, dafür aber sehr scharfe Zähne. So einem sollte man lieber nicht lebend begegnen. Manch hatten wohl Flügel gehabt...

Die Gefährten durch querten den Friedhof und die hinteren Skelette sahen eher nach den bekannten wilden Drachen aus.

„Die ersten Skelette, die wir gesehen haben, nennen wir Dinosaurier... Eine Unterdrachenart, welche einst auf der ganzen Welt ausgebreitete war... Aber ihr Leben hat nicht lange gehalten... Waren nicht stark genug und irgendwann ereilte ihnen aber ihr Schicksal. Warum ist nicht ganz klar, außer das sie sich nicht an die neuen Gegebenheiten anpassen konnten, als die Welt im Wandel war“, erklärte War.

Lina war klar wie wenig die Drachen von ihrem Leben preisgaben und das dies wahrscheinlich ein großer Moment war. Aber es macht ihr auch etwas Angst, was solche Giganten umhauen konnte, kann sicherlich auch leicht ein kleines Menschlein um pusten.
 

Den letzten Ruheort der Drachen hatten sie zum Glück schnell verlassen. Als sie ein paar Meter weiter gereist waren, setzte ein roter Drache zum Sinkflug auf den Friedhof an. „Er kommt zum sterben“, murmelte War und ging weiter voran.

Tatsächlich ließ der Feuerdrache sich dort nieder und schloss die Augen.

Zum weiter darüber Nachdenken kamen die Reisegefährten nicht, denn etwas anderes erreichte ihre Aufmerksamkeit. Aus der ferne hörten sie das Rauschen eines Flusses.

Die Vegetation veränderte, aus den ausgedorrten Pflanzen und Gräsern wurden saftig Grüne und auch die Anzahl stieg. Und schon Bald befanden sich die kleine Gruppe im üppigen Grün wieder. Auch wenn sie immer noch in der Felslandschaft waren.

Lina trank gerade ihren letzten Schluck Wasser, als der Fluss in Sichtweite kam. Er kam von links und machte eine Biegung, in die Richtung in der sie wollten. „Der Fluss Jahwa fließt direkt in die Gelehrtenstadt, wir brauchen ihn ab jetzt nur noch zu folgen“, erklärte War. „Es wird trotzdem noch eine Weile dauern...Wenn wir Glück haben treffen wir auf eine Haltestelle. Eigentlich müsste hier in der Nähe eine sein.“

Eine Weile folgten sie dem Fluss schon, als sie die Haltestelle erreichten... Es war ein Anleger für ein Boot oder Schiff- für ein sehr großes. Nun eben eins was Drachen transportieren konnte.

Auf Augenhöhe eines Drachen... War war deutlich kleiner.. war ein Schild angebracht auf dem stand in Drachenschrift die Abfahrtzeiten. „Heute Abend kommt die nächste Fähre“, sagte ihr Begleiter.

„Ihr könnt doch fliegen, warum habt ihr denn eine Fähre?“, fragte Kane, der das Ganze nicht verstand.

„Du kannst doch auch fliegen, und fliegst trotzdem nicht immer“, sagte War und sah Kane schätzend an, „dieses Land ist sehr weitläufig. Außerdem können junge, alte und kranke Drachen nicht weit fliegen. Oder Verletzte. Manchmal wollen auch Drachenmenschen in die Gelehrtenstadt und andere Orte aufsuchen. Da ergab es sich mit den Fähren...“

Kane nickte verstehend.
 


 

Tac ritt so schnell er konnte durch das Land. Hier und da nahm er schon Veränderungen war. Viele Straßen waren leer und die Bewachung der Städte hatte zugenommen. Die Königin musste also schnellere Mittel haben, ihre Nachrichten zu übermitteln. Doch dann sah Tac auf den Boden eine Blutspur und nach und nach einzelne Leichen von Zivilisten aber auch von Soldaten. So nah waren die Dämonen schon? Entsetzt blickte er auf das Blutbad, in der Ferne sah er Rauch aufsteigen. Häuser brannten. Hinter ihm erklang das Gestampfe von Stiefeln und Pferde Getrappel. Die Soldaten und Ritter trafen ein. Vor ihm landete auf einem leer gefegten Marktplatz ein schwarzes Einhorn. Sein Ritter trug eine ebenso schwarze Rüstung, welche mit goldenen Symbolen geschmückt war. Er sah Tac an und hob die Hand zum Zeichen, dass er anhalten sollte.

„Junge Dame, dies ist ein gefährlicher Weg. Sie sollten wenden und zu der anderen Seite des Landes fliehen. Aus der Richtung, aus Nyx, kommen die Dämonen.“ Zwei weitere Männer auf Pferden kamen auf den Einhornritter zu.“ „Kommandant Kirayama !“ Beide trugen Schwertlanzen und sahen eher wie Soldaten aus... Aber an ihnen war was anders. „Bailey und Sid“, sagte Kommandant Kirayama . „Erstattet mir Bericht.“

„Nun die Dämonen dringen von der Dämonenschlucht ein!“, antwortete der blondhaarige Sid. „Ja... Garantiert hätten wir diesen Dämon doch fangen sollen! Er hat sie sicherlich hier her geführt!“, knurrte der Andere. „Bailey!“, brüllte eine weibliche Stimme von oben. Eine Einhornritterin mit einem silbernen Einhorn landete neben dem schwarzen Ritter. „Lass ihn in Ruhe! Er hat nichts damit zu tun.“ „Wovon redet er, Haruka?“, wollte der erste Ritter wissen. „Von einem Dämonen in Begleitung einer jungen Frau, die ihre Schwester suchen. Zur Zeit sind sie in Taiyo, Yun“, antwortete sie dem Ritter, welcher gerade seinen Helm abgenommen hatte, so das man sein braunes Haar erkennen konnte.

Das konnten nur Kane und Lina sein, doch was machten sie im Drachenland? Sicherlich nicht ihre Schwerster suchen. Lina hat keine bekannten Verwandten mehr, dachte Tac. Es war gut von ihnen gehört zu haben und ein paar Informationen über die Angreifer zu erfahren. Aber irgendwie hatten die Ritter ihn vergessen.

Die Hemeraner fingen an über, für Tac, belanglose zu Reden. Sie gingen Taktiken und Strategien durch.

Tac drehte sich weg und ritt weiter er nahm einen Umweg, da er nicht in die Schneise der Dämonen geraten wollte.
 

Die Landschaft wurde wieder lebhafter und mehr Zivilisten kreuzten seinen Weg. Recht viele von denen waren mit Gepäck beladen-Flüchtlinge. Sie wollten in die Richtung aus der er kam, wahrscheinlich in die Hauptstadt um dort Zuflucht zu finden. Dabei glaubte Tac, das es dort am gefährlichsten werde.

Nur wenige reisten in die Richtung in der sich Tac aufmachte, daher bemerkte er seinen Verfolger recht schnell. Es war einer der Soldaten. Der Blauhaarige. Bailey, hatte Tac in Erinnerung. Der Soldat schloss sehr schnell auf und holte Tac ein.

„Miss! Wartet“ Tac zügelte seine Stute und June hielt an, als Bailey zu ihm aufgeschlossen hatte. „Ja?“

„Ihr wart so plötzlich verschwunden.“ „Ich hab es eilig... Ein Notfall in der Familie.“ „Oh das tut mir leid das zu hören.“ Betroffen sah der Soldat Tac an. „Nun erlaubt das ich euch ein Stück geleite. Hier lauern überall gefahren doch diese widerwärtigen Dämonen.“

Sie ritten wieder los und der Soldat klebte förmlich an dem Ninja. „Ihr habt keine guten Erfahrungen mit denen gemacht?“ „Nein“, stieß Bailey hasserfüllt aus. Tac beließ es dabei und schwieg. Abgesehen von Baileys dunkler Aura, war er ein recht ruhiger Begleiter. Zur Grenze kann er mich meinetwegen begleiten aber da nach, wird es schwierig, dachte Tac. Doch wie weit, konnte er Bailey vertrauen?
 

Die Grenze kam immer näher und sein Begleiter klebte immer noch an Tac... Aber das war nicht mehr das was ihn beunruhigte... Da war noch was... noch Jemand, auch mit einem Pferd.

„Was habt ihr Fräulein?“, fragte Bailey. „Ich hab ein komisches Gefühl“, teilte Tac ihm mit. „Das kann daran liegen, das wir das Grenzland durchstreiften... Einige Dämonen treiben sich hier rum. Sagt wohnt Eure Familie hier in der Gegend?“

Was sollte Tac darauf antworten? „In den Bergen“, antwortete er. Doch Bailey hatte die Worte nicht mehr erfasst. Sein Pferd war stehen geblieben und sein Blick haftete zwischen den Bäumen. Hatte er was entdeckt? Tac glitt leise von Junes Rücken und ging zurück.

Zwischen den Bäumen stand bloß ein Liebespaar... Nur der Mann war definitiv ein Dämon, was er an den Bärenohren erkennen konnte. Da fiel ihm ein das sein Begleiter nicht gut auf Dämonen zusprechen war.

„KANA!“, donnerte Bailey los und schritt energisch auf das Paar zu. „WAS hat das zu bedeuten!?“

Erschrocken wich die junge Frau zurück. „Bailey... dddas i-ist Cohen... Er hat mich gerettet...“

Der Engel bebte immer noch. „Gut und schön....aber warum liegst du in seinem Armen?“ „Es tut mir leid, Bailey... es hat sich so ergeben..wir waren auf den Weg zu dir, um es dir zu erklären“, stammelte die Frau.

„Es tut mir echt Leid“, sagte der Dämon. Bailey schnaubte. „Ich habe für dich das Himmelsreich verlassen, Kana!“ Die Wut in Bailey verstärkte sich und er rammte Cohen seine Faust ins Gesicht.

Okay, es war Zeit für Tac zu verschwinden und seinen Weg fort zu setzen. Weit kam er nicht, da er tönte im Gebüsch ein Rascheln und eine ihm bekannte Person kam zum Vorscheinen und sprach: „Ich kann dich nicht weiter lassen.“

Es war die Stimme vom Dach... Der feindliche Ninja!



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