Zum Inhalt der Seite

Seelenschreiber

[BBC Sherlock]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ekel

Und da bin ich wieder. Beim letzten Mal tat es gut, meine Gedanken irgendwie festzuhalten und ich bin überrascht, dass es doch tatsächlich Leute gibt, die sich das durchlesen. Und ich dachte, man würde nur auf meinen Blog mit unseren Fällen klicken. Ich bin wirklich überrascht und wusste auch erst nicht, was ich auf die Kommentare erwidern soll...

Danke, für die Aufmerksamkeit?

Danke für die Empathie?

Ich weiß ja nicht..

Dennoch erstaunt es mich, dass mein Blog weitergelesen wird, obwohl er, im Gegensatz zu meinem anderen Blog, „holprig“ klingt. Und irgendwie erleichtert es mich, dass ich nicht der Einzige bin, der es als schwer empfindet, seine Gefühle auszudrücken und so etwas zu schreiben. Glauben Sie mir, ich glaube selbst jetzt noch nicht sonderlich daran, ob ich das hier wirklich „kann“. Und dennoch scheint meine Therapeutin recht gehabt zu haben, dass es mir hilft, Dinge einfach niederzuschreiben.

Darauf kommt es an, nehme ich an?

Aber nun zum Grund, warum ich mich überhaupt dazu entschlossen habe, diesen Blog zu aktualisieren:

Sherlock und mein letzter Fall haben mir doch mehr zugesetzt, als mir lieb gewesen wäre. Ich nehme an, jeder, der das hier liest, kennt auch meinen anderen Blog und weiß daher, dass es um Moriarty geht. James Moriarty. Ich dachte bis vor diesem Fall, dass mich nach dem Krieg nichts mehr erschüttern würde. Weder, dass ich zusehen muss, wenn Menschen vor meinen Augen bedroht werden, noch, wenn ich es selbst werde. Das Leben mit Sherlock ist turbulent genug, um den Tod ständig ins Auge zu blicken. Und ich empfinde keinerlei Sympathie zu den Menschen, die hinter solchen Verbrechen stecken. Doch noch nie habe ich einen solchen Ekel auf eine Person empfunden. Wenn ich nur daran zurückdenke, wie dieser Kerl nicht davor zurückgeschreckt hat, eine alte Dame in die Luft zu jagen oder ein kleines Kind bedroht hat... Bei Kindern hört der „Spaß“ eindeutig auf. Nicht, dass das jetzt komisch klingt und ich unsere Fälle als amüsant empfinde, aber Moriarty hat es wohl tatsächlich Spaß gemacht. Oder zumindest etwas in diese Richtung, weil ich mir nicht sicher bin, ob so ein Mensch überhaupt zu normalen Empfindungen in der Lage ist. Aber für ihn ist das alles ein Spiel. Menschen sind wie Schachfiguren, die man für eine gute Strategie, für ein erheiterndes Spiel, opfert, um sich die Zeit zu vertreiben. Ich wünsche gewöhnlicherweise niemandem den Tod und habe selbst auch keine suizidalen Gedanken, aber um diesen Mann aufzuhalten, hätte ich nicht gezögert, mich zu opfern. Klingt das falsch? Sollte ich so etwas überhaupt schreiben? Zu spät. Ich habe mir vorgenommen, nichts zu löschen, da ich ansonsten wohl nie irgendwas hochladen würde.

Aber obwohl bereits einige Zeit vergangen ist, sehe ich noch immer diese dunklen, gefühlskalten Augen vor mir, die mich schaudern lassen.

Nicht vor Angst, sondern vor Abscheu.

Dieses selbstsichere Grinsen, unbesiegbar zu sein.

Unantastbar und jedem, selbst Sherlock, überlegen.

Ich freue mich auf kein Wiedersehen mit einem Menschen wie ihm, aber ich freue mich auf den Tag, an dem ihm das Grinsen vergehen wird, weil wir ihn geschnappt haben.

Und dieser Tag wird kommen.

Dr. John H. Watson



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück