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A oder B?

von

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Merkur

Schon als ich ihre Lippen auf meinen spürte, wich ich nach hinten aus. Weder empfand ich etwas für Lisa noch habe ich etwas in dieser Richtung je angedeutet. Oder?

Wie lange Lisa wohl schon in mich verliebt war? Da sie erst ihre Großmutter beerdigt hatte, hoffte ich, dass sie deswegen mit den Gefühlen möglicherweise etwas durcheinander war. Ich wollte nichts von Lisa und würde es ihr mit Sicherheit auch nicht vormachen.

Sie schien, direkt zu verstehen, als sie mir nach meinem Ausweichmanöver ins Gesicht sah, wirkte aber nicht sonderlich traurig.

„Ich verstehe“, begann sie. „Das kam plötzlich.“

Da ich einerseits noch unter Schock stand und andererseits nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, blieb ich still.

„Willst du denn gar nichts dazu sagen?“, fiel sie mir ins nicht existierende Wort und stand von meinem Bett auf. „Das war eine große Überwindung für mich.“

Ich wünschte mir in dem Moment, dass sie einfach geht und wir uns erst in der Schule wieder sehen. Möglicherweise würde sie in der Zeit wieder zu Vernunft kommen und sehen, dass das mit uns keine Zukunft hat. Schließlich war wir beste Freunde, welche über alles Mögliches lästern, und von mir ging nicht aus, dass ich mehr haben wollen würde.

Wir waren nicht füreinander bestimmt.

„Willst du weiterhin nur da sitzen und mich anschweigen?“, sprach Lisa inzwischen etwas gereizt. Sie hatte Recht. Ich musste mit ihr Reden. Ihr sagen, dass das ihre Gefühle nicht erwidert werden. Einfach gehen und darüber schlafen kam für sie anscheinend nicht infrage.

„Seit wann fühlst du schon so?“, fragte ich. Direkt mit der Tür ins Haus fallen wollte ich nun doch nicht.

„Noch nicht so lange. Wir waren ja immer nur Freunde, aber seit einigen Monaten wurde es mehr“, gab sie zu und setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl. „Deine ganze Art hat mich angezogen und ich setzte es mir als Ziel, es dir noch vor den Sommerferien zu sagen.“

Darüber zu reden, half ihr sich merklich zu entspannen. Wenn sie es auch dabei beließ, war mir ganz recht.

„Hast du solche Gefühle schon einmal zu jemand anderem gehabt?“, fuhr ich mit meinen Fragen fort.

Sie grinste. „Okay, wenn dir Reden hilft, soll es so sein. Geschwärmt haben wir alle ja mal, aber solche Gefühle wie bei dir, hatte ich sonst noch bei keinem. Und bei dir?

Ich befürchtete, dass es bei dieser Frage kein Richtig gibt.

„Habe ich dir mal von Maria erzählt?“, versuchte ich vom Thema abzulenken.  Lisa dachte dachte nach. „Glaube nicht. Was war mit ihr?“

Ich stöhnte innerlich auf, weil sie angebissen hat. „Maria war eine Klassenkameradin von mir in der Grundschule. Du weiß ja. Die Zeit in der ich richtig dumm war“, fing ich an und Lisa lachte einmal auf.

Die Geschichte war sogar nicht gelogen und ich war dankbar, dass ich sie jetzt erzählen konnte.

Für solche Dinge mochte ich Lisa. Ich liebte es, mit ihr zu lästern oder über alte Sachen zu reden. Freundschaftliches halt und nicht mehr.

„Jedenfalls habe ich irgendwann einfach so vor der Klasse geküsst und dachte, wir wären jetzt zusammen oder so“, hob ich an.

„Was passierte danach?“, fragte sie neugierig.

„Ich sah sie in der Pause mit einem anderen rumlaufen und dann war es für mich vorbei“, beendete ich die Geschichte.

Lisa tat überrascht. „Bisschen sehr eifersüchtig. Findest du nicht?“

„Ich war 7 Jahre alt oder so und dumm wie ich schon sagte“, rechtfertigte ich mich und Lisa grinste.

Danach kehrte eine unangenehme Stille ein und ich befürchtete, dass Lisa diese nutzen wird, um zum eigentlichen Thema zurückkehren. Ich hatte nicht unrecht.

„Jetzt sag schon. Wie fandest du es?“, drängte sie mich weiter zu einer Antwort, die ich so lange wie möglich hinauszögern wollte.

Ich kratzte mich verlegen am Nacken und suchte nach einer guten Antwort. „Wollen nicht erst drüber schlafen?“

Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein, ich will es jetzt wissen.“

„Okay. Ich weiß es noch nicht. Ich muss mich erst daran gewöhnen“, erklärte ich ihr und der Hoffnung, dass sie zufrieden sein wird.

Lisa verzog das Gesicht.

„Warum fällt es dir so schwer, mir einfach zu sagen, ob du mich auch liebst oder nicht?“, fragte sie leicht gereizt. Ich war mir sicher, dass das der Anfang vom Ende war.

„Es ist nicht einfach“, sagte ich.

„Wieso nicht? Sag mir doch endlich, was los ist!“

 

Wenn du Lisa sagen willst, dass du sie nicht liebst, lies bei Ganymed weiter.

Wenn du Lisa sagen willst, dass du auf Luke stehst, lies bei Callisto weiter.



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