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Miraculous Promnight

Wenn es anders kommt als gedacht
von

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Die Mage des Eifelturms

Lächelnd beobachtete Marinette ihre Freundin Alya, wie sie mit ihrem schönen, langen, weinroten Kleid durch den Saal schwebte. Gemeinsam mit Nino, der sie durch den Takt der Musik führte, tanzte sie einen wunderschönen Walzer. Marinette konnte ihre Augen kaum von den beiden abwenden, so fasziniert war sie von ihnen.

Sie befand sich auf dem alljährlichen Sommerball ihrer Schule, welcher jedes Jahr von den abgehenden Schülern organisiert wurde. Dafür wurde die Sporthalle der Schule wundervoll mit gold-, silberfarbenen Girlanden und Ballons hergerichtet. Die einzelnen Tischgruppen und auch das Buffet waren mit diesen Farben ein dekoriert und wurden mit kleinen, weißen Blumengestecken verziert. Die gesamte Fläche der Halle wurde komplett genutzt, im ersten Viertel der Halle befand sich das Buffet, im zweiten die Tischgruppen und in den letzten zwei Vierteln die Tanzfläche und die Bühne. Angetan von der Atmosphäre schaute sich Marinette, fasziniert von dem funkeln und glitzern in der Halle, um. Sie hatte das Gefühl, sie sei in einem amerikanischen Film, wo der High-School Abschluss gefeiert wurde. In nur einem Jahr wird auch sie hier ihren Abschluss feiern.

„Die beiden sind einfach zauberhaft,“ träumte Rose vor sich hin. „Ja das sind sie,“ stimmte ihr Juleka zu. Marinette richtete ihren Blick zu den Anwesenden an ihrem Tisch. Sie war gemeinsam mit Rose, Juleka und Alix gekommen, um ihre beste Freundin anzufeuern und zu unterstützen. Das Marinette selbst nicht auf der Tanzfläche stand, machte sie nicht allzu traurig, den als sie mit Alya geübt hatte, lief mehr als alles schief. Außerdem gäbe es außer Adrien keinen anderen Jungen für sie, mit dem sie hätte tanzen wollen. Da ihr jedoch klar war, dass Adrien mit Chloé kommen wird, entschied sie sich direkt für einen schönen Abend mit ihren Freundinnen. Seit dem Vorfall im Zoo wollte sie sich auch nicht mehr allzu große Hoffnungen um Adrien machen, denn dass er nicht mehr in ihr als eine normale Freundin sah, bewies es als er versucht hatte sie mit Nino zu verkuppeln. Die Vorstellung wie Adrien die beiden beobachtet und über Funk seinem Kumpel Mut zu gesprochen hatte, machte sie nach wie vor traurig. Sie hatte immer die Hoffnung gehabt, dass Adrien sich eines Tages für sie interessieren würde. Marinette schüttelte leicht den Kopf, in der Hoffnung die hochkommenden, negativen Gedanken vertreiben zu können. Sie versuchte sich abzulenken und ließ ihren Blick erneut über die Tanzfläche schweifen, dabei blieb ihr Blick ausgerechnet auf Adrien und Chloé haften. Es fiel ihr schwer zuzugeben, doch sie beneidete in diesem Moment Chloé.

Sie wandte ihren Blick der Tischgruppe zu, wo sich die anderen angeregt unterhielten. Sie diskutierten über die einzelnen Tanzpaare und wer von diesen eine Chance auf den Titel „Tanzpaar des Jahres“ hatte. Natürlich nahmen sie Alya und Nino in die engste Auswahl. „Alya muss auf jeden Fall unsere Stimme bekommen,“ sagte Alix und schlug mit ihrer Faust in die flache Hand. „Definitiv, sie und Nino sind einfach so süß,“ rief Rose freudig, während Juleka lächelnd nickte. Auch Marinette lächelte zustimmend. Als erste bemerkte sie, wie die Besagte auf die Tischgruppe zu kam und sich auf einen freien Stuhl saß, während Nino mit Adrien nach draußen gingen. „Alya ich wusste gar nicht, dass du so gut tanzen kannst,“ begann Rose zu schwärmen. „Ja du hast uns heute wirklich überrascht,“ stimmte Marinette ihr zu. Die braunhaarige zuckte verlegen mit den Schultern und sagte: „Danke Leute, das ist wirklich süß von euch, aber ich glaube das liegt an Nino, wenn ein Mann nicht gut führen kann, dann kann man als Frau noch so gut sein.“ Marinette beobachte wie sich Alyas Gesichtsausruck veränderte, wenn sie von Nino erzählte. Lächelnd erinnerte sie sich zurück, wie sie Alya und Nino in den Käfig im Zoo eingesperrt hatte und sie somit verkuppelte. Nach wie vor konnte man den beiden ihre Verliebtheit ansehen. „Aber jetzt will ich was trinken, bevor es wieder losgeht, trinkt ihr mit mir?“, fragte Alya und riss Marinette aus ihren Gedanken, während der Rest der Gruppe bereits eifrig nickte. „Willst du mir tragen helfen?“ fragte Alya Marinette und schaute ihr direkt ins Gesicht. „Natürlich,“ antwortete Marinette schnell und stand von ihrem Stuhl auf. Als sie aufstand bemerkte Alya zum ersten Mal das schöne, verspielte Kleid von Marinette. Es war ein rosafarbenes, kurzes Kleid, welches sich ab der Hüfte auffächerte. An der Korsage des Kleides befanden sich feine Ärmel aus rosa Tüll mit verspielten und feinen Stickereien. Dieses Kleid hatte Marinette selbst entworfen und genäht, es war bis zu diesem Tag ihr absolutes Meisterwerk. Passend zu dem Kleid trug sie kräftig rosafarbene Pumps, dazu trug sie ihre Harre in einem Dutt welcher mit einem rosa Band verziert war. Alya die ihre Freundin bisher nur im Sitzen gesehen hatte, war sprachlos und schaute sich das Kleid genauer an. „Mensch Marinette, dass ist das Kleid von dem du erzählt hast?“ rief sie bewundert aus, während sie den feinen Stoff, welcher von Tüll verdeckt war, betrachtete „das ist ja der absolute Wahnsinn.“ Während Marinette schon ganz rot von ihrer Lobeshymne wurde, stieg auch Rose fröhlich mit ein. „Das haben wir ihr auch schon gesagt Alya! Dieses Kleid ist einfach nur zauberhaft,“ quiekte sie auf ihre Art fröhlich. „Wir fanden auch, dass es zu schade wäre das Kleid sitzen zu lassen,“ ergänzte Alix und zwinkerte Marinette zu. „Marinette dieses Kleid muss gesehen werden, du musst auf die Tanzfläche!“ Ihre Freundin schüttelte Marinette an den Schultern vor Begeisterung, doch Marinette lenkte ab: „Äh ja ... Äh wollten wir nicht etwas zutrinken holen? Ich meine du musst doch Durst haben oder?“ Hoffnungslos schüttelten die anderen den Kopf und schlugen sich teilweise die Hände vor die Stirn. Alya verschränkte sogar etwas genervt die arme vor der Brust und wunderte sich über ihre Freundin, jedoch konnten sie nicht wiedersprechen und nahm nach kurzem zögern Marinettes Handgelenk „Bis gleich Mädels!“ rief sie den anderen zu, welche erwartungsvoll zu kicherten begannen, in dem Wissen, dass Alya bestimmt schon eine Idee hatte um Marinette auf die Tanzfläche zubekommen. „Glaub ja nicht das unsere Diskussion damit beendet ist,“ drohte Alya belustigt, „du musst unbedingt auf die Tanzfläche, dein Kleid ist der absolute Wahnsinn und wenn alle erfahren, dass du es selbst designt und genäht hast, dann werden sie ausflippen!“ während Alya das sagte, riss die Arme in die Luft und gestikulierte will um her. „Nun über treib mal nicht, es ist nur ein Kleid,“ lächelte Marinette und kratzte sich verlegen am Kopf, „ich wüsste nicht einmal mit wem ich tanzen sollte, zumal ich sowieso nicht gerne tanze. “ Alya schüttelte verzweifelt den Kopf und bohrte weiter: „Und was ist mit Adrien? Das wäre die Chance ihm näher zu kommen!“ Marinette blieb eisern: „Das ist schon in Ordnung so, ich möchte mich nicht ständig vor ihm blamieren. Es ist nun mal so wie es ist, ich bin ein Hasenfuß und er interessiert sich nicht für mich. Ende. Ich will heute einfach den Abend mit meinen Freunden genießen, mehr nicht. “ Alya versuchte zu verstehen was mit Marinette los war, sie war der Auffassung das Marinette nicht so einfach aufgeben und endlich über ihren Schatten springen sollte. „Glaub ja nicht das du damit ganz befreit bist, auf die Tanzfläche musst du so oder so, ob mit Kerl oder ohne,“ drohte ihre Freundin frech grinsend und legte ihr dabei einen Arm um die Schultern.

Am Buffet angekommen, schenkten sich die Mädchen Punsch in einzelne Becher. Marinette musste etwas kichern, selbst die Plastikbecher waren der farblichen Gestaltung der Halle angepasst. Es musste ein Perfektionist am Werk gewesen sein, dachte sie sich, während sie Alya nach und nach die Becher reichte. Während diese am Abfüllen des süßen Getränkes war, merkten beide nicht wie Nino und Adrien auf sie zu kamen. „Hey Alya, bist du bereit für den nächsten Tanz?“ rief Nino ihr zu und schwang scherzend die Hüfte, während sie noch dabei war den Punsch abzufüllen. Genau wie Alya schaute Marinette in seine Richtung und spürte wie ihr Herz einen Hüpfer machte, als sie den lächelnden Adrien sah. Umwerfend sah er in seinem schwarzen Anzug aus. Sein weißes Hemd und die goldene Krawatte standen ihm hervorragend. Um sich zu beruhigen, biss sich Marinette auf die Zunge und lächelte den Jungs freundlich entgegen. „Ja gleich, ich möchte aber noch etwas mit meinen Mädels trinken, bevor es weitergeht,“ sie zwinkerte Nino zu und nahm drei Becher zwischen ihre Hände und machte sich auf den Weg zum Tisch, wo die anderen Mädchen bereits auf sie warteten. Auch Marinette wandte sich schnell ab und lief Alya mit zwei weiteren Bechern hinterher, dabei bemerkte sie nicht, wie Adriens Blicke sie verfolgten und ausgiebig musterten.

Als die beiden Mädchen am Tisch ankamen, nahmen die anderen ihnen die Becher ab. Gemeinsam stießen sie auf den Abend an und sprachen Alya Mut zu bevor diese mit Nino, welcher mit Adrien neben dem Tisch stand, auf die Tanzfläche verschwand. Adrien verweilte noch einen Moment bei den Mädchen, welche verträumt Nino und Alya beobachteten. Verwundert über die Tatsache, dass alle 4 bisher nur am Tisch saßen begann er neugierig zu fragen: „Was ist eigentlich mich euch? Wollt ihr denn nicht tanzen?“ Er schaute dabei in die Runde, wo jede einzelne in eine andere Richtung schaute und hoffte, dass sie nicht die jenige sein müsste die ihm antworten sollte. Sein Blick machte die Runde und blieb bei Marinette stehen. Marinette spürte wie ihr wieder die Wärme in das Gesicht aufstieg. Fieberhaft suchte sie nach den richtigen Worten in der Hoffnung, dass man sie auch verbal verstand. Stotternd begann sie zu erklären: „N-n-u-un ja-a, a-also ich bin lieber Zuschauerin, genau wie die anderen hi-i-ier, deshalb kamen wir auch zu-u-usammen oder Mädels?“ antwortete Marinette für alle und vergewisserte sich unauffällig in der Runde, dass sie auch ja nichts Blödes sagen würde, doch die anderen nickten ihr Zustimmend zu. Verlegen schaute sie Adrien an, in der Hoffnung, dass auch ihm diese Antwort reichte. „Dafür muss man doch nicht begnadet sein, man muss einfach nur der Musik folgen, der Rest kommt von selbst. Soll ... “, plötzlich wurde Adrien, der voller Eifer beginnen wollte zu erklären, unterbrochen. „Mensch Adrien wo treibst du dich nur rum, wir müssten schon längst wieder auf der Tanzfläche sein! Ich will auf keinen Fall verlieren, nun komm!“ rief Chloé von der Tanzfläche aus zu Adrien und winkte ihn mit ungeduldiger Miene zu. Entschuldigend, lächelnd schaute er zu den Mädchen und verabschiedete sich höfflich. Marinette hatte das Gefühl, dass er besonders sie dabei anschaute, doch diesen Gedanken verwarf sie wieder schnell. Sie beobachtete noch einen Moment wie er auf Chloé zu lief und sie sich bei ihm einharkte. Sie trug ein goldfarbenes Ballkleid, dessen trägerlose Korsage nur so vor Swarovskisteinen funkelte. Dieses Kleid war ein absolutes Meisterwerk, Marinette hätte es unter tausenden von golden Kleidern wiedererkannt, es ist nämlich eins von Gabriel Agreste aktueller Kollektion. Natürlich hatte Chloé es sich nehmen lassen dieses Kleid zutragen, immer hin tanzt sie ja mit seinem Sohn. Passend zu dem Kleid trug sie ihre Haare kunstvollhochgesteckt und hatte hier ebenfalls Schmuck von Swarovski. Wie eine Märchenprinzessin wirkte sie und Adrien war der schöne Prinz an ihrer Seite. Auch wenn es Marinette immer wieder schwerfiel, sie musste einfach zugeben, dass Chloé ziemlich gut neben Adrien aussah, da hätte sie mit ihrem Kleid eher die Rolle des kleinen Aschenputtels bekommen. Traurig blickte sie unter sich und versuchte die Niederlage irgendwie zu verarbeiten. Die anderen Mädchen bemerkten das natürlich und schauten sich untereinander ratlos an. „Dieses Mädchen ist nicht zum Ausstehen, einfach widerlich diese Hexe,“ ekelte sich Alix als erste und verzog dabei das Gesicht. „Furchtbar wie sie alle unter ihre Kontrolle bringt,“ kommentierte Juleka mit ruhiger Stimme und schüttelte dabei leicht den Kopf, während Rose mitleidig hinzufügte: „Armer Adrien.“ Marinette hingegen ließ es unkommentiert und nickte nur zustimmend. Die Ablenkung funktionierte nicht.

Die kommenden Stunden verfolgen wie im Flug. Nach dem der Wettkampf um das beste Tanzpaar vorbei war, konnten alle Gäste durchgängig auf der Tanzfläche tanzen. Natürlich ließ sich Alya die Gelegenheit nicht entgehen und holte ihre Freundinnen und auch Marinette auf die Tanzfläche. Gemeinsam tanzten sie zur Musik, auch wenn Marinette sich im ersten Moment unwohl fühlte, machte es dennoch Spaß mit ihren Freunden zu tanzen. Neben dem Tanz, hat sie auch viel Lob für ihr Kleid bekommen, was Marinette besonders glücklich und stolz machte. Alya, welche Marinette beobachtete, lächelte vor sich hin. Sie wusste, dass Marinettes Kleid eines der schönsten des Abends war.
 

Der Regen prasselte auf den Boden von Paris und schien nicht in nächster Zeit aufzuhören. Genervt schaute Marinette, unter dem Vordach des Schuleingangs, in die dunkle Nacht Paris’. Natürlich hatte sie ihren Schirm nicht dabei, weil sie diesen in der Hektik am Abend liegen gelassen hatte. Genervt verschränkte sie die Arme vor der Brust und schüttelte mit dem Kopf, Tikki hätte ihr in diesem Moment bestimmt etwas gesagt wie, dass sie in Zukunft früher anfangen oder besser planen solle. Unrecht hätte sie dabei nicht, musste Marinette innerlich zugeben. Verzweifelt schaute Marinette erneut zum Himmel, wie sollte sie nach Hause kommen ohne dabei klatsch Nass zu werden. Der Regen war zwar nicht kalt, immer hin war es eine laue Sommernacht, aber sie wollte mit dem hellen Kleid nicht durch den Regen laufen. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie ihren Vater anrufen sollte, doch der musste bald aufstehen und brauchte den restlichen Schlaf. Erneut schüttelte sie den Kopf, es blieb ihr also nichts anderes, als durch den Regen zu gehen. Sie rieb sich mit den Händen über die Oberarme und machte sich bereit dem Regen gegenüberzutreten. Sie trat unter dem Vordach des Einganges hervor und wunderte sich weshalb sie noch nichts auf ihrer Haut spürte. Verwundert schaute sie um und über sich, dabei entdeckte sie einen schützenden Regenschirm über sich. Stirnrunzelnd überlegte sie, der Schirm kam ihr bekannt vor. Ohne groß weiter zu überlegen drehte sie sich um und schaute in die grünen Augen von Adrien, die sie sanft anschauten. „Willst du etwa schon gehen?“ fragte er lächelnd, immer noch schützenden den Schirm über sie haltend. Marinettes Herz machte einen kleinen Hüpfer als sie sein Lächeln sah, sie spürte wie ihr die Wärme von ihrem Bauch ins Gesicht stieg. „Ä-äh ja ... ich bin müde u-u-und wollte deshalb gehen,“ stammelte sie vor sich hin. „Soll ich dich begleiten? Du kannst doch nicht alleine, im Regen nach Hause laufen,“ bot sich Adrien an, doch Marinette lehnte nervös ab: „A-ach was nein, ich kann schon alleine nach Hause laufen, ich meine Danke für deine Hilfe, aber du musst dir wirklich keine Umstände machen.“ Doch Adrien ließ sich nicht abwimmeln und trat etwas näher, damit beide unter den Schirm passten, an sie ran und bot ihr zeitgleich seinen Arm an. „Keine Wiederrede My Lady, ich begleite dich! Ich lasse doch kein Mädchen Nachts, alleine im Regen, nach Hause laufen,“ lächelte er charmant und siegessicher. Mit großen Augen und einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, harkte sie sich verlegen bei ihm ein und schaute ihm in sein lächelndes Gesicht. Gemeinsam verließen sie die Treppe des Schuleinganges und liefen in die dunkle, verregnete Nacht. Nach einigen Metern an Adriens Seite wurde Marinette etwas lockerer und begann mit Adrien über den Ball zu reden. „Und wie fandst du den Ball? Ich meine das war doch dein erster Ball oder?“ fragte sie ihn und schaute ihn dabei zu ihm rüber „Du meinst wohl meinen ersten Schulball,“ er lächelte ihr zu, woraufhin sie leicht errötete. „Ja das war er. Ich finde den Grundgedanken für den Ball an sich sehr schön, allerdings würde ich daraus nicht zwingend einen Wettbewerb machen. Das zerstört die Atmosphäre und nur wenige trauen sich letztendlich auf die Tanzfläche, was sehr Schade ist.“ Sie hörte ihm aufmerksam zu und nickte bestätigend. Bevor er jedoch weiter sprach blieb er plötzlich verwundert stehen und schaute zum Eiffelturm. Die beiden sind schon eine Zeitlang unterwegs gewesen und sind mittlerweile auf der Pont de Bir-Hakeim, einer Fußgänger- und Autobrücke über der Seine, angekommen. Marinette machte ihm gleich und folgte seinem Blick. Sie schaute zum Eiffelturm, dessen Lichter mit den anderen Lichtern der Stadt um die Wette funkelten. Ergriffen von der Atmosphäre, welche den Eiffelturm umgibt, schaute sie verliebt, verträumt zu ihrem Lieblingsort von Paris und vergaß alles um sich herum. Adrien bemerkte die Abwesenheit seiner Begleitung und spürte plötzlich eine angenehme Wärme in seinem Bauch, als er sie betrachtete. Er fand es süß wie sie verträumt zum Eiffelturm schaute und alles um sich herum ausblendete. Während er sie beobachtete, musste er lächeln, es war einfach typisch für Marinette ihn immer wieder aufs Neue zum Lächeln zu bringen.

Plötzlich wurde er von einer Melodie aus seinen Gedanken gerissen. Er schaute sich um und entdeckte eine kleine Gruppe Musiker auf der anderen Seite der Brücke. Die kleine Gruppe muss schon eine ganze Weile hier sein, dachte er sich und hörte der klassischen, französischen Musik, welche zur gesamten Atmosphäre passte, zu. Für einen Moment schien es, als würden er und Marinette auf einer anderen Welt sein, nur sie zwei und niemand sonst.

„Sag mal Marinette, wieso hast du eigentlich nicht getanzt?“ Mit seiner Frage holte er die Wirklichkeit zurück. Obwohl er sie bereits gefragt hatte, wollte Adrien noch einmal ihre Antwort hören, jedoch schaute er sie nicht an, sein Blick haftete weiterhin auf dem Eiffelturm. Etwas verwundert über die Frage, kam auch Marinette wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie spürte eine gewisse Nervosität in sich aufkeimen, ihr war bewusst, dass ihm die Antwort vom Abend nicht ausreichte und suchte nach den richtigen Worten. „Nun ja, ... also ich meine ... wie soll ich sagen? ... Ich habe bisher noch nicht wirklich getanzt und da wollte ich es mir ersparen mich vor allen anderen bloßzustellen oder gar ausgelacht zu werden. Da schaue ich lieber zu und genieße es meinen Freunden zu zusehen,“ sie lächelte bei dem letzten Satz. Adrien hatte in ihrer Stimme eine verlegene, aber auch eine enttäuschte Stimme gehört. Er wusste, dass Marinette bestimmt sehr gerne getanzt hätte, aber die Meinung der anderen über sie, war ihr wichtiger als ihr eigenes Wohlbefinden. Er seufzte etwas und ließ von dem Eiffelturm ab und schaute Marinette an. In ihren hellblauen Augen funkelten die Lichter der Nacht, ihr Pony wehte leicht um ihr Gesicht und streichelte die getröteten Wangen. Gespannt wartete sie auf seine Reaktion und beobachtete ihn genau. Gefangen in ihren Augen versuchte Adrien sich zu sortieren und fand eine weitere Frage. „Und du hast es noch nie probiert?“ „Doch Alya wollte es mir zeigen, aber ich bin ihr nur auf die Füßen getreten und da habe ich gleich aufgehört,“ nun hob sie entschuldigen die Arme hoch und lächelte schief, „hoffnungsloser Fall eben.“ Adrien schaute sie an, im Hintergrund spielte immer noch die Musik. Für einen kurzen Moment funkelten seine grünen Augen auf, das konnte Marinette erkennen, doch sie konnte es nicht erahnen, was er vorhatte. Sanft löste er seinen Arm von Marinette und nahm den Schirm, klappte ihn zusammen und stellte ihn an die Brückenbrüstung. Dadurch, dass sie sich im unteren Teil der Brücke befanden, konnten sie nicht nass werden, da über ihnen die Brücke für die Autos war. Marinettes Herz schlug immer schneller, was hat Adrien bloß vor? Bevor Marinette realisierte was los war, stand Adrien ihr wieder lächelnd gegenüber. Zärtlich nahm er ihre linke Hand und platzierte diese auf seinem rechten Oberarm, dessen Hand an ihren Rücken seinen Platz fand. Mit einem etwas festeren Druck, drückte er Marinette etwas näher an sich heran und nahm nun ihre rechte Hand in seine. Mit großen Augen schaute sie in seine grünen, die ihr sagten, dass alles in Ordnung sei, wie es ist. So nah war sie ihm noch nie gewesen, sie spürte seine Körperwärme und roch nun viel stärker sein Parfüm. Sein Blick wurde intensiver und sein Gesicht kam immer näher, jedoch machte er neben ihrem Ohr halt. Sanft flüsterte er zu ihr: „Dann wollen wir das mal ändern.“ Bei seinen zarten Worten stellten sich bei Marinette alle Härchen an ihrem Körper. Ein warmer Schauer ging ihr über den Rücken und ihr Herz schlug immer schneller. Jeglicher Versuchung sich dieser Situation zu entziehen war aussichtslos, den die starken Arme von Adrien ließen sie nicht gehen. Sie drehte sich so, dass sie ihm wieder ins Gesicht schauen konnte. Sein Blick war auf die Musiker gerichtet denen er durch Nicken und Kopfschütteln Anweisungen gab. „Aber ich kann das nicht“ wisperte sie ihm, mit einer gewissen Verzweiflung, entgegen, doch Adrien lächelte ihr zu und machte den ersten Schritt. „Glaub mir, du wirst es hinbekommen und es wird dir gefallen,“ sprach er ihr Mut zu, als er sie schwungvoll in die erste Drehung mitnahm. Die Straßenmusiker, die sichtlich angetan von den beiden waren, begannen nun ein neues Lied zu spielen. Marinette kannte die liebliche Melodie dieses Liedes, auch wenn ihr der Name nicht mehr einfiel, sie würde es zu jeder Zeit wiedererkennen. Mit jedem Schritt den sie machte, spürte sie eine gewisse Leichtigkeit. Getragen von der Musik folgte sie Adriens Anweisungen, bis er schließlich nichts mehr sagen musste. Sie schloss für einen Moment die Augen und ließ sich sanft von Adrien durch die Musik führen. Mit jeder Minute die verstrich wurde der Tanz flüssiger und schneller. Beide genossen den Tanz, der nur ihnen gehörte.

Als andere Menschen die Brücke passierten, waren sie zuerst von den beiden verwundert, doch ließen sie sich von ihnen mitreißen und tanzten mit. Der Pont de Bir-Hakeim glich einer Tanzgala. Angetan von dieser Atmosphäre öffnete Marinette die Augen und sah Adrien in die Augen, ihr Gesicht strahle und ihr Lächeln war glücklich und ausgelassen. Aus ihrem persönlichen Tanz wurde ein Ball aus vielen Menschen, die das Leben genossen. Nach einer letzten Umdrehung blieb Marinette in der Menge stehen. Verwundert schaute Adrien sie an, er spürte wie Marinette ihre Hände auf seine Schultern ablegte und ihn etwas näher zu sich heranzog. Mit roten Wangen, flüsterte sie ihm zu: „Dank dir bin ich doch kein hoffnungsloser Fall mehr.“ Etwas verwundert über ihren Dank schaute er in ihre Augen, als er die herrlich glitzernden Augen sah, begann sein Herz immer schneller zu schlagen. Er spürte wie ihm die Röte über die Wangen strich. Ohne groß über das, was kam nachzudenken, begann Adrien zu lächeln und legte beide Arme um den zierlichen Körper des Mädchens. Er setzte ihr einen leichten Kuss auf den Haarschopf, woraufhin sie vor Schreck zu ihm aufschaute. In diesem Moment legte Adrien seine Lippen auf ihre und küsste sie zärtlich. Total von seiner Reaktion überrascht, wusste Marinette erst nicht wie ihr geschah. Ohne groß weiter nachzudenken, ließ sie sich gehen und gab sich ihrem Kuss hin.

Während beide sich einander hingaben, begann das Lichterspektakel des Eiffelturms. In seiner stündlichen Tradition begannen seine Lichter mit einander zu spielen und funkelten mit den Sternen um die Wette. Um diesem Spektakle seine Aufmerksamkeit zu schenken hörten die meisten Paare auf zu tanzen und schauten sich eng umschlungen das Schauspiel an. Die Musiker ergriffen die Gelegenheit und unterstrichen die romantische Atmosphäre mit einem weiteren Lied. Sanft lösten sich Marinette und Adrien voneinander. Immer noch engumschlungen schenkten sie für einen kurzen Moment dem Eiffelturm ihre Aufmerksamkeit, ehe sie sich einander zuwandten. Mit roten Wangen und verlegenem Blick schaute Marinette verstohlen an Adrien vorbei, was dieser bemerkte. Zärtlich platzierte er seine Hand unter ihrem Kinn und drehte ihr Gesicht zu seinem. Vorsichtig hatte er seine Stirn auf ihre abgelegt, so dass sich ihre Nasenspitzen berühren konnten. „Mit dir hätte ich bestimmt gewonnen, My Lady,“ lächelte er und schaute nun in ihre Augen, welche sich daraufhin weiteten. Ohne groß zu überlegen war sie es, die ihn mit beiden Händen am Gesicht nahm und in einen Kuss zog. „Ich habe bereits etwas viel Besseres gewonnen,“ flüsterte sie ihm zu, als sie sich kurz aus dem Kuss löste.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  MiraFangzahn
2018-11-10T11:04:16+00:00 10.11.2018 12:04
Ich sterbe, dass ist purer Zucker.
Es ist so wunderschön, mein Herz hat angefangen zu fliegen, als ich mir diesen Tanz vorgestellt habe.
Marinetts Kleid ist so schön, aich wenn ich pink nicht mag, steht es ihr so sehr.
Von:  Hihime-Matzuki
2018-04-13T16:49:16+00:00 13.04.2018 18:49
Da muss ich xXprincess_of_loveXx zustimmen.
Das ist echt wundervoll geschrieben.
Du hast echt einen verdammt guten Schreibstil.
Hut ab! 😊👌
Antwort von:  CiniMiniCinnamon
15.04.2018 17:20
Hallo Hihime-Matzuki, herzlichen Dank für die Zeit die du dir genommen hast um mir eine Review zuschreiben. Es freut mich wirklich sehr, wenn ein OS so gut ankommt. Noch mal vielen Dank! 😊
Von: abgemeldet
2018-01-14T20:01:39+00:00 14.01.2018 21:01
Oh.mein.Gott 😍😍😍😍😍😍
Was ist das denn?
Das ist der mit Abstand beste One shot den ich von Miraculous Ladybug gelesen habe.
Deine Art zu schreiben und wie genau du die Charakter rüber gebracht hast, Wahnsinn 😍

Mach bitte mehr davon ich liebe sie jetzt schon.


Glg ♡
Antwort von:  CiniMiniCinnamon
15.01.2018 11:57
Das schmeichelt mich jetzt aber sehr! Vielen Dank für dein Feedback 😊🙏🏻

Wenn die neue Staffel endlich mal kommt, hoffe ich das ich endlich wieder mehr Inspirationen bekomme.

LG 🎈


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