Zum Inhalt der Seite

Beside your bed

Mystrade [BBC]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erinnerungen

Obwohl Mycroft wusste, dass Greg im Koma lag, klopfte er aus Höflichkeit erst an die Tür, ehe er sie öffnete und eintrat.

Der Anblick war weniger schlimm, als er angenommen hatte, aber die Ärzte hatten immerhin gesagt, dass er so weit stabil war – das bedeutete auch, dass Dinge wie die Atmung nicht maschinell übernommen werden mussten.

Ein leises Seufzen entwich ihm und er zog den Stuhl vom Tisch zu dem Bett des Älteren, um sich neben ihn zu setzen.

Seinen Schirm lehnte er gegen die Wand, ehe er Gregs Hand ergriff und diese sanft drückte.

„Was machst du nur für Sachen. Du lernst wirklich nicht dazu..“, murmelte er und schüttelte schnaufend den Kopf, während sich die Erinnerung an ihr erstes Treffen wieder vor seinem inneren Auge abspielte – denn tatsächlich kannten sie sich schon etwas länger als Sherlock und Greg.

 

Der Regen schlug mir ins Gesicht und ich verfluchte nicht zum ersten Mal den Umstand, dass ich meinen Regenschirm hatte daheim lassen müssen.

Aber ich durfte nichts bei mir tragen, was mich ausmachte.

Selbst auf meinen Anzug hatte ich verzichten müssen.

Wäre es nicht von solcher Wichtigkeit, dann hätte ich mich nie selbst um einen Undercovereinsatz gekümmert.

Himmel, wie sehr ich diese anstrengende Laufarbeit doch hasste.

Genauso wie die heruntergekommene, drittklassige Kleidung, die ich an meinem Körper trug.

Und dann auch noch meine ungekämmten Haare...

Ich schob meine Hand in die Bauchtasche des Pullovers und umfasste das kühle Metall der Pistole, als ich plötzlich einen Blick auf mir spürte.

Augenblicklich versteifte ich mich ein wenig und erwiderte den Blick möglichst unauffällig, um den Mann zu mustern, der nun auch noch auf mich zukam.

Ende dreißig, zwei Tage altes Hemd. Heute Morgen keine Zeit zum Rasieren gehabt, verschlafen. Lange Nacht, offenbar in einem Pub. Früher Freierabend gemacht, trotzdem noch unter dem beruflichen Stress stehend.

Ich schüttelte kaum merklich den Kopf.

Polizist.

Offenbar hatte er mich zu genau betrachtet.

Er wirkte alarmiert, während sein Blick von meinem Gesicht kurz zu meiner Bauchtasche wanderte und wieder zurück.

Verdammt, hatte er erkannt, dass ich eine Pistole bei mir führte?

Entschuldigen Sie!“, sprach er mich an, doch ich räusperte mich leise und setzte mich in Bewegung, an ihm vorbeigehend.

Sagen Sie nichts, sehen Sie mir nicht nach und, Himmel, folgen Sie mir nicht. Es wäre besser für Sie, Detective Inspector.“, hauchte ich ihm zu, ohne groß die Lippen zu bewegen.

Doch natürlich folgte er meiner Anweisung nicht.

Ich konnte sein Stirnrunzeln förmlich spüren, ohne ihn ansehen zu müssen.

Dann griff er auch schon nach meinem Arm und riss mich zurück.

Hey, stehen bleiben!“, forderte er dabei.

Zwar lehnte ich mich mit meinem ganzen Gewicht gegen ihn, jedoch kam ich gegen diese Stärke nicht an.

Ein leiser Fluch verließ meinen Mund.

Runter!“, warnte ich vor und ging in Deckung, als auch schon der erste Schuss ertönte.

 

Leise seufzte der Braunhaarige und strich mit dem Daumen über seinen Handrücken, dem gleichmäßigen Piepen der Geräte lauschend.

Mit der anderen Hand rieb er sich über die Augen, ehe leise auflachte.

„Weißt du noch, wie schief du mich angesehen hast, als ich das erste Mal in deinem Büro stand? Was würde ich jetzt für deinen verwirrten Blick geben..“, murmelte er nachdenklich.

 

Ich klopfte der Höflichkeit halber an der Tür an, wartete aber keine Antwort ab und trat ein.

Guten Tag, Detective Inspector. Wie ich sehe, haben Sie gerade nichts Wichtiges zu tun. Wie erfreulich. Ich wollte Sie nämlich freundlichst dazu bitten, Ihr Vorhaben, nach mir fahnden zu lassen, zu stoppen. Das käme mir sehr gelegen.“

Mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen beobachtete, ich, wie die Braue des Älteren in die Höhe schoss und er mich eingehend musterte.

Offenbar brauchte er wegen meinem veränderten Aussehen einen Moment – so wie jeder langsame Goldfisch diesen brauchte.

.. Sie..!“

Offenkundig.“

Mein Lächeln wurde etwas breiter und einen kurzen Moment lang kam mir der Gedanke in den Sinn, dass ich heute Abend sicher Muskelkater in den Wangen haben würde.

Sie.. was..“

Er sprang von seinem Stuhl auf.

Was erlauben Sie sich eigentlich, einfach hier aufzutauchen und so etwas zu verlangen?! Ihnen ist schon klar, dass ich Sie hier und jetzt in Gewahrsam nehmen werde?!“

Mein Gegenüber, Greg Lestrade, griff nach seinen Handschellen und schien tatsächlich vorzuhaben, mir diese anlegen zu wollen.

Das würde ich an Ihrer Stelle lassen.“, gab ich ungerührt von mir und schob meine Hand in meine innere Manteltasche, um meinen Ausweis hervorzuholen.

Nur missverstand der gute Inspector dies wohl und zückte seine Waffe, mich ins Visier nehmend.

Mir fiel nichts anderes ein, als schwer auszuatmen und mit den Augen zu leiern.

Oh, ich bitte Sie. Es wäre doch ziemlich geschmacklos, wenn ich jetzt auf Sie schießen wollen würde – und das auch noch in Ihrem Büro. Nein. Diese Arbeit würde ich jemand anderem überlassen, anstatt mir die Hände schmutzig zu machen.“

Ich fuhr damit fort, meine Hand in meine Tasche zu schieben und fischte meinen Ausweis heraus, um ihm diesen gefließend zu überreichen, während ich dabei zusehen konnte, wie der Inspector zuerst blass wurde, ehe sich eine feine Schamesröte über seine Wangen zog und er mir den Ausweis zurück gab.

„Ich.. entschuldigen Sie, Mr. Holmes.. Ich wusste nicht, dass..“, nuschelte er und kratzte sich verlegen über den Nacken, die Handschellen und die Pistole hatte er auf seinen Akten abgelegt.

Meine Mundwinkel zuckten nach oben.

Wissen Sie, Inspector, Sie haben mich wirklich in eine gefährliche Lage gebracht. Fast wäre meine Tarnung aufgeflogen und das wäre äußerst ungünstig gewesen, nicht nur für mich. Sie schulden mir einen Gefallen.“

Die Braue des Polizisten wanderte wieder etwas höher.

Worum geht es?“

„Um meinen kleinen Bruder. Wissen Sie, ich mache mir Sorgen um ihn und er könnte eine Beschäftigung gut gebrauchen. Binden Sie ihn in ihren nächsten Fall ein, den Sie in zehn Minuten erhalten werden – Sie werden es auch nicht bereuen.“

Bitte? Ich.. was?“

„Und halten Sie mich auf dem Laufenden.“

Ich musste ein leises Lachen unterdrücken und prägte mir den verdutzten Gesichtsausdruck des Älteren genau ein.

Warum genau ich das tat, wusste ich allerdings nicht.

Ohne noch auf eine weitere Frage zu antworten, verließ ich das Büro mit erhobenen Hauptes.

 

Noch immer strich er mit dem Daumen gedankenverloren über seinen Handrücken und seufzte.

„Ich habe ja nichts dagegen, dass du dich nach der Sache ausruhst.. aber strapazier meine Geduld nicht..“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Meni
2018-02-18T17:56:30+00:00 18.02.2018 18:56
Shame on me, dass ich es erst jetzt geschafft habe zu lesen.. D:
Aber damn, das ist so gut! *-* :D
Antwort von:  NightcoreZorro
18.02.2018 19:37
Danke. xD :3


Zurück