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Mr. Svensson

von

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Dreiundzwanzigster Teil

[RIGHT]Was sprecht Ihr von Erwägen? Kurz und gut,[/RIGHT][RIGHT]Erklärt Ihr Euch nicht hier für unsern König,[/RIGHT][RIGHT]So überlass' ich Eurem Schicksal Euch[/RIGHT][RIGHT]Und breche auf, um die zurückzuhalten,[/RIGHT][RIGHT]Die Euch zu helfen kommen; denn warum,[/RIGHT][RIGHT]Wenn Ihr kein Recht behauptet, föchten wir?[/RIGHT][RIGHT]-  Shakespeare, König Heinrich VI., Teil III[/RIGHT]
 

[JUSTIFY]„Spiegel, hmn?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Es sind die ersten verständlichen Worte, die Alexej seit geraumer Zeit auf Englisch formuliert. Seine Haut ist noch immer feucht, allerdings nicht mehr der Dusche wegen. Meine Finger malen Kreise auf seiner nackten Brust. Noch immer sind an seiner Seite die Schatten der Hämatome zu sehen, die bei oder nach jenem ominösen ‚Gespräch‘ mit Starrick zu Stande gekommen sind. Ich hebe den Kopf leicht und stütze ihn auf meinen angewinkelten Arm. Alexej liegt ausgestreckt auf dem Rücken und sieht jetzt zu mir auf. Auch auf seinem Kinn und seiner Wange sind die Schatten noch zu sehen. Vorsichtig tippe ich mit dem Finger gegen die Stelle, an der ihn meine Faust getroffen hat. Er zuckt nicht zurück, verzieht das Gesicht aber etwas. Nicht wegen des Schmerzes, wohl aber wegen der Erinnerung daran. Es ist schließlich kaum mehr als eine Woche vergangen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Du sagtest, es seien deine Leute gewesen, nicht Starrick.“ Alexej erlaubt sich ein schiefes Grinsen und streicht mit dem Arm, den er unter meinem Arm hindurch geschoben hat, über meinen Rücken. „Ja…“ antwortet er knapp und mustert mich erneut. Stille breitet sich aus, während Alexej mich einfach anschaut, vollkommen ruhig und beinahe teilnahmslos. Mir wird bewusst, dass er gerade die gleiche Show mit mir abzieht, wie mit Starrick im Gerichtssaal. Als er sieht, wie bei mir dieser Groschen fällt, fängt er an zu Grinsen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ein Grinsen, das ganz schnell aus seinem Gesicht weicht, als ich ihm mit der flachen Hand auf den gerade nicht angespannten Bauch schlage. Er packt mit seiner freien Hand zu und fängt meine Finger ein, um mich an weiteren Missetaten zu hindern. „Hey, ich habe schon genug Blessuren deinetwegen, meinst du nicht?“ Ich knurre nur leise und versuche, ihm meine Hand wieder zu entwinden. „Offenbar nicht, sonst würdest du endlich mal den Mund aufmachen, statt mich aufzuziehen.“ Wieder wandert seine Augenbraue nach oben. „Ach? Und ich dachte, ich hätte den Mund schon weit genug aufgemacht…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]In Ermangelung meiner freien Hand, senke ich einfach den Kopf und beiße ihm als Reaktion in den Brustmuskel. In diesen herrlichen, wohlproportionierten Brustmuskel. Wenn es weh tut, lässt sich Alexej es nicht anmerken. Stattdessen schenkt er mir ein angeregtes Stöhnen. Mein Kopf zuckt nach oben, doch sein breites Grinsen verrät, dass er mich erneut nur an der Nase herumführt. „Du bist unmöglich, weißt du das?“ Er hebt die Hand hinter meinem Rücken, greift in meinen Nacken und zieht mich näher zu sich. „Ich weiß...“ Er versucht mich zu küssen, doch ich ziehe den Kopf zurück, was nur zur Folge hat, dass er sich an meinem Nacken hochzieht und mir doch in die Lippe beißt. Ich grunze resignierend und erwidere den folgenden Kuss schließlich doch, weil es sich einfach viel zu gut anfühlt. Als er von mir ablässt und zurück in das Kissen sinkt, sieht er zufrieden aus und fängt jetzt tatsächlich an zu reden.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Du weißt ja, dass mein Aufenthalt im Gefängnis nicht der erste war. Mein... Arbeitgeber und ich, wir haben da eine sehr strikte Linie. Sobald ich wegen irgendetwas einsitze, mache ich keine Angaben. Ich nehme keinen Deal an, ich falle niemandem in den Rücken – ich halte einfach den Mund und warte darauf, dass andere diese Sache für mich übernehmen. Dieses System basiert auf Vertrauen und du kannst mir glauben, dass es die ersten Male nicht einfach gewesen ist.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Die ersten Male… wie oft hast du bereits eingesessen Alexej?[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„So oder so: Es gibt nur zwei Sorten von Delikten, für die Männer wie ich einsitzen: Die, von denen keiner Notiz nimmt, weil sie zu nichtig sind, um sich ernsthaft damit zu beschäftigen und die, die in Einzelhaft im Hochsicherheitstrakt enden – dazwischen gibt es in der Regel nichts. Die wirklich guten Deals bekommt man, wie du dir sicher denken kannst, nur im letzteren Fall. Dabei ist das eigentlich absurd. Vorher wäre man für die Strafverfolgung wesentlich wertvoller. Wenn Männer wie ich im Hochsicherheitstrakt landen, dann haben sich die Arbeitgeber in der Regel längst von ihnen abgewandt.“ Er hat mein Handgelenk losgelassen und schiebt den Arm unter seinen Kopf, um ihn etwas höher zu betten.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Das Problem ist, dass sich die Chance für die Strafverfolgung bei kleineren Delikten viel zu selten bietet. Bis diejenigen davon erfahren, die genügend Einfluss und Wissen haben, um eine Verbindung von einem einzelnen Häftling zu größeren Organisationen zu ziehen, sind die betreffenden Personen längst über alle Berge. In meinem Fall hatte Starrick also einfach nur verdammtes Glück.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Glück? Glück, weil ich gerade mit dir in einer Zelle gelandet bin?“ Das Puzzle in meinem Kopf setzt sich langsam zusammen und macht Starricks Größenwahn nur noch unglaublicher.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Oder Alexander und ich waren nur die Kirsche auf der Torte. Was, wenn es Starrick von Anfang an nur um den noch größeren Fisch ging? War es wirklich Zufall, dass ich in Alexejs Zelle gelandet bin? [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Glück, weil er zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Riecher hatte und sich in die richtigen Dinge eingemischt hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich nage an meiner Unterlippe. Ich weiß, dass ich mir selbst zuzuschreiben habe, dass Alexej mir das jetzt alles erzählt, doch je mehr er redet, desto unsicherer bin ich mir, ob ich das wirklich alles wissen will – oder eher: Ob ich das wirklich alles wissen sollte. Alexej mustert mich und scheint meine Verunsicherung zu bemerken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tja Златовласка... du hast gefragt.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Ich wollte eigentlich nur wissen, woher die Blessuren kommen. Nicht unbedingt, dass Starrick sich so ganz nebenbei und ganz bewusst mit der russischen Mafia anlegen wollte.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Hmn, da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht.“ Bei Alexejs spitzem Tonfall zucke ich zusammen. Sein Blick hält mich fest und wieder einmal beschleicht mich das dumpfe Gefühl, dass all die Vertrautheit zwischen uns in der nächsten Sekunde kippen kann. Dass er mich mit der gleichen Leidenschaft aus dem Leben befördert, mit der er mich eben noch um den Verstand gevögelt hat.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Dafür, dass du einen hilflosen Kerl mit voller Absicht ins Wasser gestoßen und ihm beim Ertrinken zugesehen hast, bist du jetzt ganz schön zart besaitet.“ Seine Hand in meinem Nacken krault durch mein Haar, eine Berührung, die so gar nicht zu unserem Wortwechsel passt.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Das war etwas Anderes“, versuche ich mich aus der Affäre zu ziehen, aber ich weiß, dass es eigentlich nicht stimmt. So wie ich mich dazu entscheiden habe, die Sache mit Rawlinson in die eigene Hand zu nehmen, habe ich auch entschieden, Alexej nach seinen Blessuren zu fragen. Dass ein Gespräch über seine Zeit im Knast Dinge zu Tage fördern könnte, die mir nicht gefallen, war mir klar gewesen. Das zu wissen und andererseits damit umzugehen sind aber zwei Paar Schuhe. Andererseits…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist also schief gegangen in seinem grandiosen Plan?“ Ringe ich mich schließlich doch durch zu fragen. Wenn, dann kann ich diesen Weg auch zu Ende gehen. Ich weiß jetzt schon zu viel über ihn und seine Beweggründe, da kann er mir gut und gerne auch noch den Rest erzählen, bevor wir uns über die Konsequenzen für mich unterhalten. Alexejs Blick wandert von meinem Gesicht zur Zimmerdecke, zu der er beinahe teilnahmslos hinaufstarrt. „Du bist schiefgegangen.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ich?[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte meine Aussage euer Schicksal besiegelt. Der vorletzte Verhandlungstag war vielversprechend für ihn, er hatte wirklich Oberwasser. Aber dann kamst du… du und dein Pokerface. Du warst der Gegner, den er in die Knie zwingen wollte. Bei Alexander war er sich ziemlich sicher, den Kampf schon gewonnen zu haben, aber dich musste er brechen. Als du damals nachts in die Zelle zurückgekommen bist, hatte ich schon geglaubt, er hätte es geschafft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ich starre auf ihn hinunter und runzele die Stirn. „Also.. war das nicht euer erstes Gespräch?“ Meine Finger streichen wieder über die Prellung an Alexejs Seite und fahren die Kontur seiner Muskulatur nach, auch wenn die körperliche Nähe sich nach wie vor unwirklich und beinahe ein wenig bedrohlich anfühlt. Alexej sieht von der Decke wieder zu mir und deutet ein Kopfschütteln an. „Nein, war es nicht.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mehr sagt er nicht dazu und ich weiß, dass ich an dieser Stelle besser nicht nachfrage. Natürlich hatte ich angenommen, dass Starrick die Fühler nach Alexej ausstreckt, aber ich dachte auch, dass es dabei ausschließlich um meinen Fall geht und nicht um etwas Größeres – also halte ich den Mund. Nicht nur, weil ich nicht wirklich wissen will, ob Starrick forciert hat, dass ich mit Alexej in einer Zelle lande, sondern auch, weil mir der Gedanke, dass es Starrick gar nicht vordergründig um mich und Alexander ging, nicht gefällt. Der Russe zerstreut meine Zweifel, in dem er einfach fortfährt.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Unser lieber Staatsanwalt hatte die ganze Zeit die Oberhand in deinem Prozess. Die Indizien und Beweise sprachen eindeutig gegen dich und deinen Komplizen, eure Aussagen – so gut sie auch aufeinander abgestimmt waren – waren für die Jury nicht überzeugend genug. Immerhin saß da jeden Tag eine trauernde Witwe im Publikum, die die Sympathien auf ihrer Seite hatte. Insofern war die Sache für Starrick eigentlich ziemlich einfach. Er brauchte eine Verhandlungsbasis mit mir und die hatte er, weil wir beide in einer Zelle saßen. Einen Grund, mich zu einem Gespräch zu bitten, ohne dass die Leute in meinem Rücken misstrauisch werden.  Für eine Aussage konnte er mir gewisse Hafterleichterungen und Vorteile anbieten. Er konnte eine Basis schaffen, die ihm den Weg zu weiterer Zusammenarbeit geebnet hätte. Mir einen Deal anzubieten war nur der erste Schritt auf einem langen Weg, den Starrick vorhatte zu gehen. Er wollte mir seinen guten Willen beweisen und alles was ich dafür hätte leisten müssen, war diese Aussage.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Wieso hast du sie dann nicht gemacht? Zumindest nicht so, wie Starrick sie sich wohl von dir erhofft hat?“ Mein Mund fühlt sich trocken an und ich bereue die Frage schon in dem Moment, in dem ich sie gestellt habe. Eigentlich will ich die Antwort nicht wissen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nichts mit sentimentalen Gefühlen zu tun hat. Aber ich bin schon zu weit in den Sumpf gewatet, in dem Alexej sich so leicht bewegt. Ich spüre, dass es nur vorwärts weiter geht, zurück kann ich nicht mehr. „Ich meine… du hättest doch gegen mich aussagen können, um die Hafterleichterungen und Vorteile zu bekommen. Er hätte dich doch nicht zwingen können, danach auch weiterhin mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn ich das richtig verstehe.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Auf den hübschen Lippen des Russen, auf denen man noch immer das frische Narbengewebe der Platzwunde erkennen kann, zeichnet sich jetzt ein breites Grinsen ab, das bei mir für eine Gänsehaut im Genick sorgt. „Du kannst ihn wirklich nicht leiden“, sinniert er kurz, ehe langsam nickt. „Ja, das hätte ich machen können. Es wäre sogar eigentlich ganz nach meinem Geschmack gewesen, ihn alles in die Waagschale werfen zu lassen, nur um ihn danach eiskalt abzuservieren. Aber ganz so einfach war es dann doch nicht. Du hattest mit deiner Vermutung ganz Recht, dass er etwas ausgegraben hat. Oder sagen wir besser: Er hat an der Oberfläche von etwas gekratzt. Etwas, dessen Tragweite er vermutlich bis heute nicht vollkommen versteht. Wenn ich ihm nachgegeben hätte – und Starrick war durchaus in einer Position entsprechende Angebote zu machen – dann hätte das nicht nur Konsequenzen für mich gehabt, sondern auch für Menschen, die mir nahestehen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ich habe nicht gegen dich ausgesagt, weil ich wollte, dass Starrick diesen Prozess verliert. Der Zeitpunkt der Unterredung mit mir, der Besuch deines Anwalts.. das alles wirkte so, als stünde ihm selbst das Wasser bis zum Hals. Wir, also meine Leute und ich, haben sehr schnell herausgefunden, dass Starrick in diesem Prozess zu viel riskiert hat. Auch und vermutlich gerade weil er seine Hintergrundaktivitäten verschleiern wollte. So oder so: Es war klar, dass er fallen würde, wenn er den Prozess verliert. Und mit der Niederlage würden ihm auch sämtliche Befugnisse und Zugriffsrechte entzogen werden.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ich nicke langsam. Der Teil in meinem Kopf, der absurderweise auf eine Liebeserklärung gehofft hatte, verzieht sich ganz schnell wieder hinter der Realität. Natürlich hat Alexej nicht meinetwegen auf die Aussage verzichtet, das war mir schon klar, als er in jener Nacht vor mir gestanden hat. Dass sich jeder selbst der Nächste ist, habe ich sehr schnell beim Militär gelernt und nicht zuletzt Logan hatte seinen Anteil daran, mich das nie vergessen zu lassen. Ich bin dem Russen auch nicht böse, selbst wenn seine ehrlichen Worte der Leidenschaft der letzten Stunden einen herben Dämpfer verpassen. Er hat getan, was er tun musste. Für sich und für die Menschen, die von ihm und seinen Aktivitäten abhängig waren und sind.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Während ich auf ihn hinabsehe, wird mir abermals bewusst, wie wenig ich über ihn weiß. Er kennt einen Großteil meiner Familiengeschichte und weiß Bescheid über Logan und Cal. Ich habe mir in der Zelle viel von der Seele geredet und Alexej hat zugehört, ohne dabei viel über sich selbst zu verraten. Damals hat es mich nicht gestört, jetzt und hier stößt es mir irgendwie auf. Doch bevor ich mich dieser Problematik zuwende, komme ich erneut auf die Blessuren zurück. Diese Frage hat er mir nämlich nach wie vor nicht beantwortet.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Was also dann? Du hast Starricks Angebot ausgeschlagen, aber wenn er seine Wut nicht an dir ausgelassen hat und du deine Hintermänner nicht verraten hast, wieso bist du dann so zugerichtet worden?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nun.. das…“ Er zuckt beinahe verlegen mit den Schultern. Er spielt es mir nicht vor, das spüre ich. „Natürlich stand mein Anwalt parat, als er mitbekommen hat, dass Starrick mit mir ‚reden‘ möchte. Selbstverständlich stand der Verdacht im Raum, dass ich geredet habe, doch den konnte ich ziemlich schnell ausräumen. Trotzdem erschien es uns sinnvoller, ein glaubhaftes Bild abzuliefern. Eines, bei dem es so wirkt, als hätten meine Leute mich fallen gelassen oder mir zumindest deutlich gezeigt, wo meine Loyalitäten zu liegen haben. Starrick sollte den Eindruck gewinnen, dass er – trotz meiner Absage – auf dem richtigen Weg ist. Es war sozusagen der BackUp Plan für den Fall, dass Starrick den Prozess widererwarten doch gewinnt und dadurch beflügelt einen weiteren Versuch unternimmt, mich auf seine Seite zu ziehen.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ich schnaube leise und schüttele den Kopf. Nichts davon habe ich geahnt oder auch nur im Kleinen mitbekommen. Einmal mehr fühle ich mich wie eine Figur in einem so viel größeren Spiel und genau das BIN ich auch. Dabei kann ich Alexej nicht mal einen Vorwurf machen, denn der Russe hat mich nicht von sich aus in dieses Spiel hinein gezogen. Nein, dafür verantwortlich ist nur ein Mann, über dem gerade seine heile Welt zusammenbricht. Ich ertappe mich dabei, ihm noch schlimmeres zu wünschen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Einen Badeausflug zum Beispiel, in den Lake Ontario. In seinem schicken anthrazitfarbenen Anzug. [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Er hat das alles ganz perfide eingefädelt“, fasse ich das Gespräch schließlich knurrend zusammen und Alexej nickt langsam. Mir gefällt die Anerkennung in seinem Blick nicht, aber irgendwie kann ich es auch verstehen. Für den Russen sind Spiele wie dieses vielleicht nicht so besonders und nervenaufreibend wie für mich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, er hat sich nicht dumm angestellt, das muss man ihm lassen. Aber seine Arroganz und sein so erfolgsverwöhntes Ego haben ihn zu hoch greifen lassen. Jetzt muss er die Konsequenzen dafür tragen, du bist frei und ich habe auch meine Ruhe. Insofern sollten wir beide uns nicht darüber beschweren, oder?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Natürlich hat er Recht. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich es darauf beruhen lassen könnte und Alexej geht es in dieser Hinsicht ganz bestimmt nicht anders. Außerdem: „Du willst mir also wirklich sagen, dass du diese Prellungen, das blaue Auge, die beinahe gebrochene Nase und die aufgeplatzte Lippe freiwillig in Kauf genommen hast?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder antwortet mir dieses typische Alexej-Grinsen. „Hey, du hast mir ganz hervorragend dabei geholfen, es glaubhaft aussehen zu lassen. Die ein, zwei gezielten Schläge, die ich einstecken musste, waren nichts gegen deinen Kinnhaken.“ Er hat den Arm wieder unter seinem Kopf herausgezogen und fängt meine Hand erneut ein, die sich auf seiner Brust zur Faust geballt hat. Ich kann ein Schnauben nicht unterdrücken.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Für das, was du mir verheimlicht hast, hättest du mehr verdient als nur eine aufgeplatzte Lippe. Und was sollte das danach? Die Aufforderung zum Sex? Auch nur eine Hinleitung darauf, dass ich es meinem Anwalt erzähle und er es bei der Verhandlung auf den Tisch bringt?“ Meine Stimme klingt verletzter als sie sollte und zu meiner Überraschung ziehen sich Alexejs Augenbrauen zusammen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wusste, dass der nächste Tag eine Entscheidung bringt, in die eine oder andere Richtung. Es war unsere letzte gemeinsame Nacht in der Zelle. Ist es ernsthaft so unwahrscheinlich, dass ich dich, dass ich das hier“, er schließt mich und das Zimmer in einer Geste ein, „wirklich wollte?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Nach allem, was du mir in den letzten Minuten erzählt hast Alexej: Ja, es ist unwahrscheinlich. Ich will verdammt dafür sein, dir in diesem Fall zu glauben.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Bevor ich antworten kann, zieht er mich am Nacken wieder nach unten und küsst mich erneut. Kein harscher leidenschaftlicher Kuss, sondern ein weicher, warmer und zärtlicher Kuss, wie jener in der Dusche. Als er ihn löst, treffen sich unsere Blicke und seine Stimme ist rau, als er wieder spricht. „Hier gibt es nur dich und mich Arn. Zwischen uns spielen all die Umstände, all das, was passiert ist, keine Rolle.“[/JUSTIFY]

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