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1998 - nach der Schlacht - Dramione

von

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Nachts...

"Oh Draco…" Draco Malfoy wurde bei dem Gestöhne schlecht. Sie hauchte ihm in sein Ohr und eine unangenehme Gänsehaut breitete sich über seinen gesamten Rücken aus. Er hatte seine Hände leicht auf ihre Hüfte gelegt und bewegte sich keinen Zentimeter.

Während sie sich an ihm rieb und ihm vermeintlich verführerische Dinge ins Ohr flüsterte, konzentrierte er sich auf Blaise's Worte. Der Gedanke an Blaise und das fehlende sexuelle Interesse an dem Mädchen vor ihm, standen seiner Erregung im Weg.

Jetzt begann sie ungeschickt an seinen Hemdknöpfen zu hantieren und setzte ein schiefes Grinsen auf. Draco sah ihr in die milchig verklärten Augen und war bemüht darum, sein Gesicht vor Abscheu nicht zu verziehen. Während sie weiter an seinen Knöpfen zugange war, schweiften seine Gedanken wieder ab. Warum war er hier? Was machte er hier? Das wusste er zwar ganz genau, aber es erschien ihm im Moment so sinnlos. Er wollte das Mädchen gar nicht, aber sie ihn umso mehr.

Bisher hatte sie nur einen Knopf öffnen können und kicherte dümmlich.

"Machst du das denn zum ersten Mal?!", keifte Draco sie ungehalten an und schob ihre Hände beiseite. Ihre Augen wurden noch ein wenig glasiger und weiteten sich. »Fängt die jetzt auch noch an zu Heulen?«, dachte Draco genervt. Die Situation war gekippt und er hatte keine Lust, sie wieder in rechte Bahnen zu rücken. Aber er wollte sie nicht ganz vergraulen. Er würde sie irgendwann noch brauchen. Irgendwann würde er sie noch flachlegen müssen.

Versöhnend legte er wieder seine Hände an ihre Taille und zog sie etwas an sich heran. Erst jetzt bemerkte er ihren Alkoholatem, doch er wendete sich nicht ab, sondern setzte sein bestes, gespieltes Lächeln auf. Er legte seine Wange an ihre und flüsterte ihr ins Ohr: "Wir haben beide etwas zu viel getrunken. Ich möchte dich haben, aber erst, wenn wir wieder bei klarem Verstand sind. Sonst verpasse ich wohlmöglich noch etwas." Er hatte nichts getrunken, doch sie schien ihm die Ausrede zu glauben. Sie lächelte ihn verlegen an und schloss die Augen. Ungeschickt schlang sie ihre Arme um seinen Hals.

"Du hascht soooooorescht.", lallte sie. "Du bischt so ein guuuuuter…" Ihr Kopf fiel mit einem Ruck nach vorn und ihre Lippen prallten hart auf seine. Erschrocken und angewidert drehte er seinen Kopf zur Seite und ihr Gesicht vergrub sich in seiner Halsbeuge. Sie kicherte.

"Uppsiiii…" Draco rollte mit den Augen. Er musste sie hier raus bekommen. Er packte sie etwas fester und hob sie ein Stück hoch. Sie deutete es falsch und begann damit, seinen Nacken zu kraulen.

"Lass das!", fauchte er.

" 'schuldigung…"

"Halt dich lieber an mir fest." Sie schlang ihre Arme diesmal etwas fester um seinen Hals und wurde bestimmt von ihm aus dem Raum geschoben; oder eher getragen. Vor dem Raum ließ sie plötzlich los und rutschte ruckartig nach unten. Draco konnte sie gerade noch halten und fluchte leise.

"Brauchst du Hilfe?" Draco fuhr zusammen. Das Mädchen schien eingeschlafen zu sein und rutschte ein Stück mehr auf den Boden.

"Mensch Blaise! Willst du vielleicht noch die Lehrer wecken? Was machst du hier?"

"Draco, Junge… Was hast du mit ihr gemacht? Sie bewusstlos gevögelt?"

"Hilf mir lieber sie hier weg zu bringen, bevor uns noch jemand sieht." Blaise lachte in sich hinein und half Draco dabei das Mädchen nach oben zu ziehen.

"Sie wiegt höchstens 50 Kilo und ist schwer wie ein nasser Sack.", schnaufte Blaise. "Ist sie im Bett auch so schwerfällig?", fügte er lachend hinzu. Draco war nicht zum Lachen zumute.

"Als hätte ich sie in dem Zustand noch ficken können."

"War auch verdächtig leise bei euch da drin."

"Hast du uns etwa belauscht?" Draco war fassungslos und gleichzeitig wütend. Beinahe hätte er sie losgelassen.

"Reg dich ab. Gab ja nichts zu hören. Wollte nur sicher gehen, dass du die Wette auch wirklich erfüllt hast." Wut stieg immer weiter in Draco nach oben.

"Dann hättest du sie nicht so abfüllen dürfen!" Draco war etwas lauter geworden, als gedacht und er blickte sich vorsichtig um. Zwei Schüler, die nachts ein halb bewusstloses und betrunkenes Mädchen aus einem leeren Klassenzimmer schleppen… Selbst ihr Hauslehrer würde sie dafür wohl von der Schule verweisen.

"Jetzt such nicht nach Ausreden! Du hast noch zwei Wochen, um sie zu vögeln, sonst bekomme ich 50 Galeonen von dir."

"Kannst du haben, wenn wir vorher nicht von der Schule geworfen werden.", maulte Draco.

"Seit wann bist du denn so ein Angsthase, Draco?"

"Ich habe keine Angst, ich bin genervt."

"Warum denn? Den anderen kannst du doch erzählen, dass du sie gefickt hast. Ich halte den Mund. Und in ein paar Tages versenkst du das Ding!" Er lachte laut und Draco zuckte zusammen.

"Halt die Klappe!" Er verdrehte die Augen. "Als würde ich damit angeben, dass ich sie flachgelegt habe. Sie tut zwar immer so unnahbar, aber sie ist leicht zu haben."

"Und warum hattest du sie dann noch nicht?", stichelte Blaise.

"Pah… sie ist unter meinem Niveau." Blaise schnaufte belustigt und wurde dafür mit einem scharfen Blick bestraft.

"Du kannst sagen was du willst, Draco, aber sie ist nicht übel. Sie ist ganz hübsch und hat einen süßen kleinen Arsch, den sie im Bett bestimmt auch gut bewegen kann. Ihre Titten könnten bisschen größer sein, aber da hat ja jeder andere Vorlieben. Ich würde ja gerne mal unter ihren Rock…" Blaise verlangsamte sein Schritttempo und fuhr mit seiner freien Hand ihren Oberschenkel hoch. Er war mit seinen Fingern gerade unter ihren Rock gefahren, als Draco ihm einen heftigen Rock gab, sodass das Dreiergespann fast umkippte.

"Bist du von allen guten Geistern verlassen?!", zischte Draco durch zusammengebissene Zähne.

"Das bekommt sie doch gar nicht mit.", versuchte Blaise sich zu rechtfertigen.

"Umso schlimmer! Wir bringen sie jetzt in den Gemeinschaftsraum und ich gehe in mein Zimmer. Danach kannst du sie gerne auf einem der Sofas schänden, aber nicht solange ich dabei bin!" Draco hätte sie am liebsten los gelassen und wäre alleine weiter gegangen. Soll Blaise sich doch um sie kümmern. Seinetwegen war er doch überhaupt in dieser Situation.

"Mensch Draco, du kannst einem auch alles schlecht reden." Die beiden packten wieder kräftiger zu und beeilten sich in Richtung Kerker. Es war etwas mühsam, zu dritt durch das Portal zu gelangen, doch schließlich schafften sie es, ohne allzu viel Lärm zu machen. Der Gemeinschaftsraum zeigte noch die Spuren der Feier, die wohl gerade erst beendet worden war. Die halbleeren Flaschen und Becher standen noch auf Tischen, Stühlen, Fensterbrettern und dem Kaminsims; das Feuer war nur noch Glut; Konfetti und verschüttete Getränke verdreckten den Boden; Girlanden hingen schief von den Wänden; das große Banner zu Ehren der Slytherins, die das Quidditsch-Tunier gegen Hufflepuff heute gewonnen hatten, prangte noch an der Wand; aber zum Glück war niemand mehr hier. Draco und Blaise legten Pansy auf ein nahegelegenes Sofa. Ihr rechter Arm hing schräg nach unten, ihr linker Arm lag über ihrem Gesicht. Ihre Beine waren eigenartig gespreizt, wodurch ihr Slip leicht zu sehen war.

Noch etwas außer Atem stieß Blaise mit seinem Ellenbogen in Draco's Rippen und nickte in ihre Richtung.

"Und, lässt das deinen Schwanz hart werden?" Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Draco rümpfte die Nase.

"Du widerst mich an." Er drehte sich um und lief in sein Schlafzimmer. Am liebsten hätte er die Tür zugeknallt, doch er wollte keine Aufmerksamkeit auf die bizarre Situation ziehen. Er versuchte seine Wut herunter zu schlucken und ließ sich auf sein Bett fallen. Er schlief allein hier. Nach der Schlacht von Hogwarts waren nur wenige Siebtklässler zurückgekehrt, um ihren Schulabschluss nachzuholen. Draco hätte durch seinen Vater ohne Probleme einen guten Job bekommen, mit oder ohne Abschluss. Doch er brauchte nach den Geschehnissen Abstand und Ruhe. Komischerweise erschien ihm Hogwarts als der perfekte Platz dafür. Potter und sein Freund Weasley waren nicht wieder an der Schule; sie hatten es doch tatsächlich geschafft, eine Ausbildung zum Auror zu beginnen. Draco schüttelte innerlich den Kopf.

Er lag auf dem Rücken, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und sah zur Decke. Nur die Musterschülerin war zurückgekommen. Das Schlamm… Granger… Hermine… er schluckte und schloss die Augen.

Nach allem, was er und seine Eltern getan hatten, waren sie doch ohne Strafe davon gekommen. Er durfte wieder an die Schule, seine Familie hatte kaum an Ansehen verloren, seine Freunde hielten zu ihm, niemand verachtete ihn. »Halt, das stimmt nicht.«, ermahnte er sich in Gedanken. »Ich verachte mich…«

Auch wenn es nur in Gedanken war, aber er wollte Granger als Schlammblut bezeichnen. Zu tief war dieser Teil seiner Erziehung und Weltanschauung noch in ihm verankert. Er wollte sich davon lösen, doch es gelang ihm nicht. Und genau daran schien er zu zerbrechen.

Eine einzelne Träne rollte über seine Wange und er wischte sie hektisch weg. Er sprang auf und lief zum Fenster. Er setzte sich auf den breiten Sims und blickte nach draußen. Da die Räumlichkeiten der Slytherins sich im Kerker befanden, war die Aussicht nicht wirklich atemberaubend. Das Mondlicht tauchte alles in ein kühles, silbriges Licht. Draco schloss seine Augen und lehnte die Stirn gegen das kalte Fensterglas.

Er hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Dafür, dass er diese dumme Wette mit Blaise eingegangen war. Blaise konnte er keine Schuld geben. Er meinte es eher als Spaß und wollte Draco auch nur helfen. Mit Pansy sollte er sich von seinen trübsinnigen Gedanken ablenken und Blaise wusste, dass Draco selten eine Wette ablehnte. Auch diesen Teil seiner Persönlichkeit verachtete Draco gerade. Er legte sich wieder ins Bett, ohne sich auszuziehen und zog die Bettdecke über sich.

"Eines Tages…", murmelte er. "Eines Tages…" Er atmete schwer aus. »… werde ich es schaffen, mir selbst zu verzeihen.«, beendete er seinen Satz in Gedanken.

Wie auch in den vorherigen Nächten wälzte er sich lange hin und her, ehe er in einen unruhigen, traumlosen Schlaf glitt. Draco träumte seit der Schlacht nicht mehr.



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