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1998 - nach der Schlacht - Dramione

von

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Nach dem Frühstück.

Ginny hätte sich fast an ihrer Milch verschluckt, als Hermine ihr von den Geschehnissen in der Bibliothek erzählte.

"ER HAT WAS?"

"Pssst. Muss ja nicht jeder mithören." Hermine sah sich um, doch anscheinend hatte Ginny keine Aufmerksamkeit auf sie gezogen. "Er hat sich bei mir entschuldigt. Ich kann es ja selbst noch nicht glauben." Ein dezentes Lächeln schlich sich Hermine's Gesicht.

"Hermine?" Diese fühlte sich ertappt und errötete.

"Äh, ja?" Ginny grinste vielsagend.

"Dir hat es gefallen, oder?" Hermine spielte mit einer Haarsträhne und zuckte mit den Schultern.

"Weiß auch nicht. Es war komisch, aber irgendwie ganz nett." »Hätte ich Ginny doch nur nichts gesagt.«, strafte sie sich selbst in Gedanken. Ginny sah plötzlich ernst drein und beugte sich zu Hermine rüber.

"Nun, ich will dir ja wirklich nicht den Glauben an das Gute im Menschen nehmen, aber…" Ginny stoppte, um Hermine ernst in die Augen zu sehen. "Ich glaube nicht, dass Malfoy's Entschuldigung ernst gemeint war." Hermine hatte schon damit gerechnet. Sie bemühte sich, nicht enttäuscht zu klingen.

"Schon gut Ginny. Ich hab mir nichts darauf eingebildet. War nur ganz schön es zu hören."

Ginny rückte noch ein Stück näher an sie heran. "Das meine ich damit nicht." Hermine horchte auf.

"Parvati hat ein paar Hufflepuffs belauscht, wie sich über eine Wette unterhalten. Eine Wette zwischen Blaise Zabini und Malfoy."

"Was für eine Wette?"

"Zabini soll Malfoy wohl herausgefordert haben, es mit Pansy Parkinson zu treiben." Hermine wusste nicht so recht, was sie davon halten soll. Pansy Parkinson war in Malfoy verliebt; das glaubte sie zumindest.

"Ich… ich dachte die beiden sind ein Paar.", stotterte Hermine. Ginny schüttelte den Kopf.

"Sind sie nicht. Parkinson findet irgendwas an Malfoy, also sollte es für ihn ja kein Problem sein, sie rum zu kriegen." Hermine war das Gesprächsthema unangenehm. Sie begann wieder an der Haarsträhne zu spielen. Ginny fuhr unbeirrt fort. "Aber irgendwie hat er es nicht geschafft." Hermine blickte auf und betete, dass sie gerade nicht unbewusst lächelte oder sonst irgendwie freudig aussah. Denn um ehrlich zu sein… »Hermine, reiß dich zusammen. Draco kann machen was er will. Und das macht er auch… hör auf darüber nachzudenken. Draco? Malfoy!«

"Hörst du mir noch zu?", unterbrach Ginny ihre Gedanken.

"Natürlich". Hermine fühlte sich wieder ertappt und sah nach unten, lauschte ihrer Freundin aber ganz genau.

"Auf jeden Fall scheint das Malfoy's Ego ganz schön angekratzt zu haben. Angeblich soll seit dem zwischen den beiden ein Wettstreit bestehen, wer die meisten Mädchen bis zu den Weihnachtsferien flachlegen kann." Hermine trank einen Schluck Kakao und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. So eine Wette – wenn es sie denn wirklich geben sollte – war widerlich und verabscheuungswürdig. Passte zu den Slytherins. Aber es passte gar nicht mit dem zusammen, was Draco gestern gesagt hatte. »Er heißt Malfoy und nicht Draco!« Sie nahm noch einen Schluck, dachte weiter nach und… verschluckte sich. Es war ihr auf einmal in den Kopf geschosssen! Sie verstand soeben, warum Ginny ihr das ganze erzählte. Sie hustete und ihre Freundin klopfte ihr auf den Rücken.

"Alles in Ordnung, Hermine?" Diese wurde leicht bläulich im Gesicht, versuchte ruhig zu atmen, aber musste immer noch husten. Ernst nach ein paar Minuten, hatte sie sich wieder beruhigt und glaubte Gelächter vom Tisch der Slytherins zu hören.

"Alles wieder in Ordnung", japste Hermine noch leicht atemlos. "Oder auch nicht", fügte sie hinzu. "Du glaubst, dass ich ein Teil der Wette bin, oder?" Ginny sah unglücklich aus, aber sie nickte.

"Ich meine,", begann sie "Es könnte doch gut sein, dass du als nächste auf der Liste stehst."

"Das kann ich mir nicht vorstellen…"

"Hermine, du bist so gutgläubig und naiv, dass du unter den richtigen Umständen bestimmt sogar auf Draco Malfoy reinfallen würdest." Ginny schlug ihre Hand vor den Mund; es klang etwas härter, als sie es sich vorgestellt hatte. Hermine schob ihren Teller beiseite.

"Aha.", flüsterte sie nur und stand auf.

"Hermine…"

"Alles gut, Ginny. Ich weiß, dass du Recht hast." Hermine lächelte gequält. Ginny tat es sichtlich leid, doch Hermine wollte nicht weiter darüber reden.

"Wir sehen uns zum Mittagessen. Bis dahin ist alles wieder gut. Ich muss vor dem Unterricht noch mal schnell in die Bibliothek." Noch ehe Ginny etwas sagen konnte, hatte Hermine sich umgedreht und verließ die große Halle.
 

Das mit der Bibliothek hatte sie zwar nur als Ausrede benutzt, es erschien ihr dann aber doch als gute Idee. Somit war sie wiedermal die erste Schülerin, die die Bibliothek betrat. Diesmal setzte sie sich in einen bequemen Sessel nahe dem Kamin. Sie machte es sich bequem, schloss für einen Moment die Augen und zog dann ein gefaltetes Stück Pergament unter ihrem Umhang hervor. Es war der Brief an Ron; allerdings hatte sich seit gestern nichts daran verändert. Sie atmete schwer ein und aus und warf das Papier ins Feuer des Kamins.

"Ich hätte den Brief für dich Korrektur lesen können." Hermine fuhr herum und erblickte Draco Malfoy, wie er in derselben Pose wie am Vortag an einem Bücherregal lehnte. Sofort schossen ihr Ginny's Worte in den Kopf und ganz plötzlich, kam ihr die ganze Sache doch nicht mehr so unmöglich vor. Warum sollte Malfoy zwei Tage hintereinander in der Bibliothek sein und ein Gespräch mit ihr beginnen?!

Hermine stand auf und warf Malfoy einen kühlen Blick zu.

"Als hätte ich das nötig."

"Natürlich hast du das nicht. Es sollte nur ein Scherz sein." Er wirkte verlegen.

"Dazu bin ich nicht in Stimmung." Sie schritt an ihm vorbei und wurde plötzlich von seiner Hand aufgehalten, die sich wieder um ihren Unterarm gelegt hatte. Sie blieb wie angewurzelt stehen; traute sich nicht, ihn anzusehen.

"Was bringt dich denn in Stimmung?", hauchte er ihr mit rauer Stimme ins Ohr. Wieder nahm Hermine den Duft seines AfterShaves wahr und bekam eine Gänsehaut. Zaghaft drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und blickte in ein paar traurige, graue Augen. Ihre Nasenspitzen hätten sich fast berührt und sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren.

"Hermine!" Beide Gesichter drehten sich ruckartig in Richtung Eingang, wo Ginny stand und die Szene fassungslos beobachtete. Sie eilte zu ihrer Freundin und riss Malfoy's Hand von ihrem Arm. Malfoy warf Ginny einen eisigen Blick zu und presste die Lippen aufeinander. Ohne ein Wort zu sagen, stürmte er aus der Bibliothek.

"Habe ich es dir nicht gesagt!", rief Ginny. Hermine sah Malfoy noch immer nach, obwohl er schon längst verschwunden war.

"Die Damen sollten jetzt wohl in den Unterricht gehen.", meldete sich Madam Prince zu Wort. "So einen Lärm wünsche ich in meiner Bibliothek nicht. Das ist schon das zweite Mal, dass Sie mir negativ auffallen, Miss Granger." Hermine entschuldigte sich und verließ zusammen mit Ginny die Bibliothek.

"Was wollte er denn von dir?"

"Was?" Hermine war in Gedanken versunken. Immer wieder sah sie seine Augen vor sich – wie traurig sie aussahen…

"Ist alles in Ordnung, Hermine? Hat er irgendetwas zu dir gesagt?! Ich mache ihn fertig, diesen…"

"Nein, er hat nichts gesagt. Aber wahrscheinlich hattest du wirklich Recht. Warum sollte er zwei Tage hintereinander in die Bibliothek gehen und mich ansprechen. Irgendetwas stimmt da nicht."

"Ich kann dir sagen, was da nicht stimmt. Die Slytherins sind allesamt Arschlöcher. Mir tun die Mädchen leid, die auf diese Idioten reinfallen. Obwohl, irgendwie sind sie ja auch selber schuld." Ginny stupste Hermine in die Seite, doch diese war in Gedanken schon wieder bei Malfoy's Augen.

"Mich würde nur interessieren, was er davon hat.", murmelte Hermine. Ginny blieb stehen und hielt ihre Freundin an der Schulter fest. Diese drehte sich erstaunt um. "Ist etwas?"

"Hermine, versprichst du mir etwas?"

"Was denn?"

"Versprich mir, dass du dich nicht auf Malfoy einlässt." Hermines Gesicht färbte sich mit einem Schlag feuerrot und ihr wurde etwas schwarz vor Augen. Sie fühlte sich etwas schwindelig und musste sich an der Wand festhalten.

"Ich mit Malfoy?" Sie erschrak über diese Worte und schaute sich hektisch um, ob sie jemand gehört hatte. Sie zog Ginny nahe zu sich und setzte ihren Weg zu den Klassenzimmern fort. "Als würde ich freiwillig mit ihm… Ginny, wie kommst du auf so was?! Ich würde niemals… Bei dem Gedanken… Als würde ich Malfoy jemals anfassen. Er ist mir zu wider. Niemals könnte ich mir so einen Mann an meiner Seite vorstellen. Oder ihn auch nur ein einziges Mal ranlassen. Ich würde mich währenddessen bestimmt übergeben und wäre danach die Witzfigur der Schule." Hermine redet sich immer weiter in Rage, bis sie an dem Klassenzimmer ankamen, in dem Ginny ihre erste Stunde hatte.

"Reg dich nicht weiter auf, Hermine. Ich habe das gesagt, weil ich dabei an Ron gedacht habe. Aber du scheinbar nicht." Mit einem kalten Gesichtsausdruck drehte Ginny ihrer Freundin den Rücken zu und betrat den Unterricht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _ShioRi_
2018-02-23T14:57:52+00:00 23.02.2018 15:57
Spannend, man will gar nicht aufhören zu lesen xD
*wart...wart...wart*
Antwort von: abgemeldet
24.02.2018 20:55
Freut mich, dass es dir so gut gefällt :)


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