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Missgünstig wurde er von Flo beäugt. Jay hasste die Tatsache, dass er noch bis zum Semesterende dieses Seminar mit ihm gemeinsam absolvieren musste. Seit seinem Cut mit Flo, ließ dieser ihn ständig spüren, dass er nun mehr nicht mehr erwünscht war. Er versuchte es locker hinzunehmen. Obwohl ihm jene Nachricht an Jules ständig im Kopf herum schwirrte und ihn verfolgte. Jay hatte das Gefühl, dass Flo hinter all dem steckte. Aber er ließ es bleiben. Sein ehemaliger Freund wurde es ohnehin leugnen. „So damit sind sie für heute entlassen. Bitte arbeiten sie zum nächsten Mal die Unterlagen durch. Ich wünsche ihnen noch eine schöne Woche“, beendete der Dozent das Seminar. Seufzend richtete sich Jay auf und packte seine Sachen zusammen. Flo funkelte ihn zornig an.
 

Er merkte, dass ihm Worte auf der Zunge lagen, die er Jay zu gerne an den Kopf geworfen hätte. Doch Flo ging an ihm vorbei, ohne einen Ton zu sagen. „Besser so“, dachte Jay. „Es macht keinen Sinn mit ihm zu reden.“ Als er den Raum verließ, trafen ihn die Blicke zweier Mädchen. Eine von ihnen kannte er vom Sehen. Dennoch war Jay zu Ohren gekommen, dass sie wohl auf ihn stand. Flo hatte dies in der Vergangenheit oft genug betont. Jay war das relativ gleichgültig gewesen, obwohl jenes Mädchen wirklich gut aussah. Die beiden tuschelten etwas, das er nicht verstand, da er zügig an ihnen vorbei gegangen war. „Warte“, das Mädel rannte Jay eilig hinterher und tippte ihn an. „Ja?“, er wand sich um, gespannt was sie ihm mitteilen wollte. „D-darf ich dich etwas fragen?“, stotterte sie hervor. Die Nervosität war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Jay nickte.
 

„B-bist du tatsächlich mit diesem Jules zusammen?“ Sie fiepte und war rot geworden. Eine Zeit lang, stand Jay ihr gegenüber, unschlüssig was er nun genau erwidern sollte. Interessierte sie das, weil sie auf ihn stand oder steckte da eine andere Absicht hinter? Jay entschied sich für die Wahrheit, denn er hatte sich geschworen zu Jules zu stehen. Komme was wolle. „Ja, wir sind in einer Beziehung.“ „Oh, okay“, sie fasste sich, lächelte dann, zu Jays Verwunderung, jedoch. „Warum willst du das eigentlich wissen?“, erkundigte sich Jay. Sie sah zu ihrer Freundin, die eine bejahende Kopfbewegung vollzog. „Weil ich euch beide bewundere“, lautete das überraschende Geständnis. Gerade im Anbetracht dessen, was ihn sonst hier erwartete, kam dies vollkommen unerwartet. „Im Ernst“, betonte das Mädchen. „Ihr seid toll. Ich habe mitbekommen, wie dieser Flo über euch redet und das ihr trotzdem zueinander steht, ist in der heutigen Gesellschaft selten.“

Die Freundin von ihr trat nun ebenfalls zu ihnen heran. „Das sehe ich genauso“, bekräftigte sie. „Danke euch“, murmelte ein sichtlich verwirrter Jay. Die beiden erläuterten ihm, dass sie ebenfalls queere Freunde hatten, die Ähnliches mit durch machen mussten. Es kam spontan, doch Jay lud die zwei noch in die Cafeteria ein und zwischen ihnen entwickelte sich ein langes Gespräch. Schließlich stellte sich das Mädchen als Catharina vor. „Du kannst mich aber ruhig Cathy nennen. Das ist mir lieber“, fügte sie an. „Und ich bin Sarah“, ihre Freundin nickte. „Freut mich“, er lächelte und gab seinen Namen zur Kenntnis. Natürlich hatten sie diesen bereits gehört. Cathy gab zu, Jay des Öfteren beobachtet und Interesse an ihm entwickelt zu haben bis sie von der Beziehung erfuhr.
 

„Ich konnte nur die verstehen, dass du mit Flo abhingst“, gestand Cathy. „Du passt absolut nicht zu ihm.“ „Findest du?“ „Ja. Du hast auf mich stets einen ruhigen und verständnisvollen Eindruck gemacht. Man hat dir irgendwie angesehen, dass du dich keineswegs wohl mit ihm fühlst. Mit Jules habe ich dich davor auch schon öfters gesehen. Im Gegensatz zu Sarah habe ich erkannt, dass du ihn magst und deine Sympathie ihm gegenüber nicht nur spielst.“ „Du hast gedacht ich täusche ihn?“, Jay wand sich an Sarah, die verlegen den Blick senkte. „Die Freunde von Flo haben einen gewissen Ruf“, sprach sie leise. „Sie nutzen andere gerne für ihre Zwecke aus. Deshalb hatte ich zuerst Bedenken bei dir. Ich wollte Cathy sogar ausreden, Kontakt zu dir zu suchen. Bis ich gesehen habe wie offen du mit deiner Beziehung zu Jules umgehst. Und so hat sich meine Meinung grundlegend verändert.“ Jay dachte über ihre Worte nach. Bevor er sich von Flo gelöst hatte, war er absolut keine Person gewesen, der er selbst gerne begegnet wäre. „Ich verstehe dich“, er seufzte.
 

Nach dem gemeinsamen Kaffee mit den beiden Freundinnen ging Jay nach Hause. Jules hatte ein vorbereitendes Seminar für eine wichtige Klausur, allerdings hatte er sich mit Luan verabredet, die ihm bei seiner Hausarbeit helfen wollte. „Hey“, sie kam bereits von Weitem auf Jay zugerannt. Enthusiastisch warf sich Luan in seine Arme. „Huch, so stürmisch heute?“, zeigte sich Jay verwundert über ihre Begrüßung. „Darf ich mich nicht auf euch freuen?“, Luan hustete. Rasch ließ sie von ihm ab. „Natürlich.“ Um sie zu besänftigen, tätschelte Jay sanft ihren Kopf. „Ich finde deine Reaktion echt süß“, bemerkte er zusätzlich. Luan lächelte, wahrscheinlich stimmte sie jener Satz glücklich. Zufrieden darüber, schloss Jay die Tür auf und sie betraten das Treppenhaus.
 

Sie erkundigte sich nach seinem Tag. „Ach, der war echt gut. Flo hat mich zwar wieder kritisch beäugt, aber ich habe ihn weitgehend ignoriert. Später kam ein Mädchen zu mir, was mir ihre Bewunderung entgegen brachte“, er hielt inne. Noch wollte Jay ihr nichts von der Beziehung zu Jules sagen. Er sollte schon dabei sein. „Da ich zu der Freundschaft mit Jules stehe.“ Luan hinterfragte diesen Satz nicht weiter, wofür er ihr dankbar war. „Willst du einen Kaffee? Ich hatte ja bereits einen.“ „Ja, gerne.“ Sie wirkte müde und ein wenig abgespannt. Aus diesem Grund bemühte er sich besonders.Immerhin sollte Luan sich wohl fühlen.
 

„Hier bitte“, er reichte ihr eine große Tasse. „Gracias.“ Sie wechselten in Jules Zimmer. Dort bereitete Jay seine Unterlagen aus. Sofort stürzte sich Luan in die Arbeit. Es war ihr Elan, was Jay antrieb. Durch sie schafften sie ein ganzes Stück. „Du bist ein Engel“, meinte Jay und strahlte. „Ach, was. Du hast echt gute Ansätze bei deinen Ausarbeitungen und auch dein Thema sagt mir zu. Rede dich also mal nicht runter! Du kannst mehr, als du denkst.“ „Hmm, eventuell hast du da recht. Ich habe mich nur immer zu sehr auf Jules verlassen. Ohne auf meine eigenen Talente zu achten.Vielleicht war es die Panik, dass ich sowieso versagen könnte.“ „Diese ist vollkommen unbegründet. Glaub mir, du bist intelligent und brauchst dich hinter Jules zu verstecken. Ihr habt es beide drauf.“ „Nun, danke“, murmelte Jay, ein wenig peinlich berührt.
 

„Worauf hast du jetzt Lust? Bei Jules wird es später. Er ist noch an der Uni und danach wollte er in die Bibliothek, Lektüre besorgen für die Klausur sowie pauken. Die Ruhe dort zieht ihn magisch an.“ „Das habe ich mitbekommen“, Luan lachte auf. „Was hältst du von einer Runde Dead or alive und danach schauen wir einen Film? Ich habe noch nie gegen dich gespielt. Müssen wir nachholen!“ „Na, gut. Ich werde dich jedoch nicht schonen. Dass das klar ist.“ „Dann schwinge mal keine großen Reden und leg los“, sie drückte ihn einen Controller in die Hände. Jay musste ziemlich dagegen halten, denn Luan ging sofort aufs Ganze. „Du gehst ab“, rief Jay aus. Fast hätte Luan ihn aus den Ring gefegt. Sie schenkten sich beide nichts. „Genug“, gab Jay letztendlich auf. Er war außer Puste. Luan siegte damit knapp, was ihn nicht sonderlich ärgerte. „Ha, dir habe ich es aber ziemlich gezeigt, was?“, sie zwinkerte. „Passiert“, grummelte Jay. An sich war er besser in dem Spiel. Allerdings bescheinigte er Luan dennoch ihr Talent, immerhin hatte sie ihn fair besiegt.
 

„Du darfst den Film aussuchen als Siegerprämie“, beschloss Jay kurzerhand. „Das ist aber sehr großherzig von dir.“ Sie lachte. „Ich wäre dir jedoch dankbar, wenn es keine Schnulze wird. Falls doch, muss ich da durch.“ „Du denkst ganz schön in Klischees“, Luan runzelte die Stirn. „So meinte ich das gar nicht“, dementierte er schnell und bereute seine Äußerung. „Ach, kein Ding“, sanft legte sie eine Hand auf Jays Schulter. Dann beendete sie das Spiel und zappte sich durch Netflix. Zu Jays Erleichterung, wählte Luan einen Actionfilm. „Ich sagte ja … total klischeebeladen“, neckte sie ihn. „Ha, ha. Es war wirklich nicht so gemeint.“ „Schon okay. Ich ärgere dich eben gerne.“ Eine Weile versuchte sich Luan den Film zu widmen, aber Jay bemerkte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. „Schieß los“, ermutigte er sie. „Hmm, mir war klar, dass du es merkst.“ „Mir kann man eben nichts vormachen. Zudem bist du ein offenes Buch, jedenfalls bei uns.“ „Na ja“, Luan stöhnte. „Es geht um Jules.“ Fast hätte er es sich denken können. Luan war also interessiert an Jules. Zu mindestens konnte sie ihre Gefühle nicht mehr genau zuordnen. Hinzu kam, dass Flo sie auch noch verunsichern wollte. Sie begann ihm alles zu erzählen und Jay hörte ihr aufmerksam zu, ohne Luan zu unterbrechen.



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