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O(h) und A(h) Romanze

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und herzlich willkommen zu meiner neuen Fanfiction "O(h) und A(h) Romanze" und ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen. ;-) Und natürlich ein ganz liebes Dankeschön an --Lucy-- für das betalesen dieser FF - das war eine sehr nette Zusammenarbeit. :-)

Liebe Grüße,
Saph_ira Komplett anzeigen

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Folge 1 (Das Duell)

Sie sollte mit Girodel duellieren um Kapitän der königlichen Garde zu werden?

Dazu hatte sie aber keine Lust, und vor allem wollte sie nicht auf eine launische Prinzessin aufpassen müssen, die aus Österreich kommen würde um den französischen Thronfolger zu heiraten!
 

Der Frühlingswind frischte auf, die Sonne ging langsam unter und Oscar hörte raschelnde Schritte hinter sich. Sie drehte sich nicht um – sie ahnte bereits wer das sein könnte. „Was willst du, André?“

Ihr Freund seit Kindertagen überhörte den schroffen Unterton in ihrer Stimme gewisslich – er kannte sie ja nicht anders und versuchte ihr mit seiner netten Art entgegenzukommen. „Geht es wieder? Was hat dein Vater von dir gewollt?“ Er hatte ja gesehen, wie der General sie aus dem Zimmer geworfen hatte, so dass sie die Treppe hinuntergestürzt war.
 

Oscar sagte nichts, machte die Sache mit sich selbst aus, aber ihren Freund scheuchte sie auch nicht fort. So standen sie auf dem Hügel und schwiegen. Bis eigenartige Geräusche und rascheln sie aufhorchen ließ. „Was ist das?“ Oscar schaute aufmerksam in Richtung der Bäume des Gartens und glaubte ein Schatten, oder gar zwei gesehen zu haben. Achtsam setzte sie ihre Füße in Bewegung – wie schnell konnte ihre Wut doch nachlassen, wenn sie von etwas anderem abgelenkt wurde. „Lass uns nachsehen, André!“
 

Zwischen den, nicht weit von ihnen stehenden Laubbäumen und Rosensträucher, entdeckten sie ein Dienstmädchen und einen Stallknecht, die auf dem Anwesen arbeiteten. „Was macht er mit ihr?!“ Die Frage verließ kaum hörbar Oscars Lippen. Der Mann drückte die Frau gegen den Baumstamm, griff ihr in ihren Ausschnitt, was diese dadurch stöhnen ließ... „Das kann doch nicht wahr sein!“ Oscar wollte losstürmen, als André sie am Arm fasste und genau das verhinderte. „Nein, warte!“

„Lass mich los!“ Oscar sträubte sich verständnislos. Das Dienstmädchen brauchte Hilfe, das sah man doch deutlich! Wie konnte André sie davon abhalten?! Wusste er denn nicht, was da vor sich ging? „Sie wird von ihm bedrängt!“, schnaufte sie fast wütend.

„Nein, Oscar.“ André lehrte sie jedoch eines besseren. Er wusste ja, was dieses Stöhnen des Dienstmädchens bedeutete – im Gegensatz zu Oscar. Er hatte die beiden schon mal im Stall ertappt und versuchte dies seiner Freundin zu erklären. „Ich denke, das gefällt ihr...“

„Wie bitte?“ Oscar sträubte sich noch mehr in seiner Umklammerung. Woher nahm er diese Dreistigkeit sie festzuhalten und zu verhindern für Gerechtigkeit zu sorgen?! André musste sie gegen den Baum drängen und Oscar fühlte sich immer mehr eingezwängt. „Lass mich los!“, spie sie vor Anstrengung der krampfhaften Versuche, sich von ihm zu befreien.
 

André wusste nicht was er tat, als er urplötzlich seine Lippen auf ihr Mund drückte, um sie zum schweigen zu bringen. Oscar erstarrte. Hinter ihnen hörten sie die Stimmen der beiden: „Hast du das gehört?“, fragte der Stallknecht.

„Das wird nur der Wind gewesen sein.“, erwiderte die Frau. „Mach weiter Geliebter, lass mich nicht länger warten...“

„Gerne, meine Liebste...“, sagte der Mann und raffte ihr langsam die Röcke hoch, streifte dabei ihre entblößten Schenkel mit seinen Fingern und erreichte mit wollüstigen Gurgeln ihren begehrlichen Bereich. Das Dienstmädchen entließ noch mehr von ihren lustvollen Geräuschen und als er sein Ziel erreichte, keuchten alle beide erregt auf.
 

André ließ Oscars Lippen frei und machte einen Schritt von ihr weg. Das Pärchen hinter ihnen war vergessen, beide sahen sich erschrocken an und versuchten zu begreifen, was gerade passiert war. Oscar war die erste, die sich regte. Wortlos stieß sie André zur Seite, marschierte an ihm aufgebracht vorbei und ließ ihn alleine stehen.
 

In der großen Vorhalle des Anwesens hatte Sophie die Blumen vom Tisch geräumt, die ihren Schützling angeblich daran erinnern sollten, dass sie eine Frau war. Oscar nahm das Fehlen der Blumen befriedigend zur Kenntnis und beachtete das geschäftige Treiben der Bediensteten nicht weiter. Sie musste selbst über vieles nachdenken – zum Beispiel über die Tat von André. Was war nur in ihn gefahren? Wie konnte er das nur tun?! Zuerst kamen die Aufforderungen ihres Vaters, dann die Sache im Garten und jetzt auch noch André – von dem sie am allerwenigsten erwartet hätte, dass er sich gegen sie stellte! Was stimmte mit diesem Haus nur nicht?!
 


 

- - -
 


 

Die Ohrfeige ihres Vaters ließ sie zu Boden schleudern und die Pferde im Stall aufschrecken, nach dem er sie nach ihrem Ausritt im Stall aufgesucht hatte. Nur weil sie diesen Girodel außerhalb von Versailles und des Hofes abgepasst und sich mit ihm duelliert hatte!

André kam erst auf Oscar zu, als der General nach seiner Predigt fortging. „Alles in Ordnung?“ Er wollte ihr Trost geben – auch wenn ihm die Sache von gestern Abend zu schaffen machte und ihm dabei mulmig zumute war.

Oscar jedoch sah nur zornig ihrem Vater nach. Wenn sie sich heute Morgen nicht mit dem Grafen außerhalb des Versailles duelliert hätte, wäre es gar nicht zu der Ohrfeige gekommen! Sie spürte die Anwesenheit ihres Freundes und musste unwillkürlich dabei an den gestrigen Abend denken. Wie war das nochmal? Er hatte sie gegen den Baumstamm gedrängt, sie eingezwängt und zu allem Überdruss auch noch seine Lippen auf ihren Mund gepresst! Und entschuldigt hatte er sich immer noch nicht!
 

André erschrak von ihrem vernichtenden Blick, den sie ihm sogleich zuwarf und ihn dabei erdolchte. Das sagte ihm schon alles aus. „Es tut mir leid wegen gestern...“, entschuldigte er sich geknickt: „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist...“

Oscar wusste seine Aufrichtigkeit zu schätzen und nebenbei verübte er eine beruhigende Wirkung auf sie. Sie wollte sich aber jetzt nicht beruhigen! Dennoch strahlten seine grünen Augen eine eigenartige Wärme aus, die zu ihrem Missfallen auch auf sie überging... Nein! Oscar rappelte sich rasch auf die Beine hoch. „Ich vergebe dir...“, knurrte sie verstimmt und eilte augenblicklich aus dem Stall.
 


 

- - -
 


 

André klopfte an der Tür zu ihrem Zimmer, nachdem sie sich dort verschanzt hatte.

„Wenn du es bist, kannst du herein kommen, André.“ Sie hörte, wie sich die Tür öffnete und kurz darauf betrat er ihr Zimmer.

Oscar saß im Stuhl, das Fenster war offen und draußen donnerte es. „Das ist ein Frühlingsgewitter“, meinte sie und schaute zu dem Fenster. Wieder donnerte es, gefolgt vom Blitz und der Regen fiel – zuerst langsam, dann immer stärker. André wollte das Fenster zu machen, als sie ihn davon abhielt. „Lass das Fenster auf.“ Er befolgte ihre Bitte und Oscar wirkte auf einmal nachdenklich. „Wenn ich ganz schnell laufe, ist alles in Ordnung. Doch wenn ich anfange nachzudenken, dann weiß ich auf einmal nicht mehr in welche Richtung ich laufen soll. Verstehst du, was ich sagen will? Ich lege einfach kein Wert darauf, Kapitän der königlichen Garde zu werden! Die Frage ist nur, wie ich es vermeiden kann meinen Vater zu enttäuschen. Ich hasse das alles! Ich will keine launische Prinzessin bewachen müssen!“

„Ist das der einzige Grund?“ André stand am Fenster und sah sie zweifelnd an. „Oder steckt da vielleicht noch mehr dahinter, Oscar?“
 

Sie warf ihm wieder einen messerscharfen Blick zu, wie vor wenigen Stunden im Stall. Nicht schon wieder diese gelassene Art, die er zu ihr immer hervorbrachte und die sie milde stimmen sollte! „Ich will das du gehst, lass mich alleine...“
 

Er schritt an ihr vorbei und verließ ihr Zimmer. Arme Oscar! Er hätte ihr gerne die Entscheidung abgenommen, aber er wollte auch nicht über sie bestimmen. Er dachte an den gestrigen Vorfall und etwas unbekanntes ließ dabei sein Herz schneller schlagen. Er musste sich etwas einfallen lassen. Er konnte doch nicht mitansehen wie sie in Zwiespalt geriet und sich selbst damit quälte!
 

Am nächsten Morgen passte er sie deshalb im Stall ab. „Guten Morgen, Oscar.“

„Du bist früher aufgestanden?“ Das war wirklich überraschend, denn André schlief meistens länger als sie.

„Wollen wir ausreiten?“, lenkte er von ihrer Frage ab. „Vielleicht da runter an den See?“

Nun gut, ein kleiner Ausritt würde schon nicht schaden. Und zu dem wollte sie sowieso noch mit ihm reden – wegen dem Vorfall von vorgestern und wie es zwischen ihnen weitergehen sollte. Dafür hatte sie sich schon in der Nacht den Kopf zerbrochen und eine Entscheidung getroffen!
 


 

Was für ein schöner Ausritt bei dem sonnigen Morgen und dem erfrischenden Frühlingswind nach dem nächtlichen Gewitter! An dem See ließen sie ihre Pferde grasen und setzten sich unter einem alten Baum ins Gras. „Erinnerst du dich, wie du in diesem See beinahe ertrunken wärst?“, begann André.

Was wollte er damit sagen? Aber gut... Oscar milderte ihren Gesichtsausdruck. „Ja, das werde ich nie vergessen. Du warst damals sechs und ich fünf Jahre alt.“

„Wir sind damals viel geschwommen, nicht wahr, Oscar?“
 

Oscar begriff nicht, worauf er hinaus wollte und sagte daher nichts. Sie legte sich rücklings ins Gras, streckte sich in die Länge und wartete ab, bis er endlich zur Sache kam, bevor sie ihn mit ihrer Entscheidung ansprach. André riss dagegen ein Grashalm, legte es an seine Lippen und pfiff darauf. Oscar hielt das nicht mehr aus!„Hör bitte auf mit diesem Geflöte und sei endlich ehrlich zu mir!“
 

„Was meinst du mit ehrlich?“ André tat ahnungslos und Oscar durchschaute ihn. Sofort saß sie auf und schaute ihn eindringlich an. „Bist du sicher, dass du mir nichts zu sagen hast?“ Wie immer direkt und ohne Umschweife kam sie gleich zur Sache, dass André ihr nicht länger widerstehen konnte und nachgab: „Ich wollte deine Entscheidungen nicht beeinflussen. Ich will dass du dein Leben so führst, wie du es für richtig hältst und selbst entscheiden kannst.“

„André...“ Oscar öffnete baff den Mund, ihre Augen weiteten sich – so hatte sie ihren Freund bisher nicht reden hören. Und zugegeben, taten seine Worte ihr sogar gut und erwärmten ihr das Herz. Sie fühlte sich wesentlich wohler. „Wenn ich Kapitän werde, wirst du mich dann begleiten?“, entfuhr es ihr.

„Natürlich!“ Was für eine Frage? Sie waren doch schon seit Kindesbeinen unzertrennlich – wie Pech und Schwefel! Dennoch konnte er nicht verhindern hinzuzufügen: „Aber wenn du das Leben einer Frau führen willst, werde ich das auch respektieren...“
 

„Niemals!“ Oscars Sehnen spannten sich an, Zornesröte überzog ihr Gesicht und ihre blauen Augen funkelten angriffslustig.

André blieb gelassen und lächelte sogar etwas. „Natürlich nicht. Das würde dir gar nicht passen: Eine Frau zu werden und Kleider zu tragen.“

„Da hast du vollkommen recht!“ Oscar verstand, dass ihr deswegen nur ein einziger Weg blieb. Sie beruhigte ihr Gemüt, rückte sich näher an ihren Freund heran und sah auf das Glitzern der Seeoberfläche. „Ich werde den Posten des Kapitäns annehmen und schon heute die Uniform anziehen.“

„Und ich werde immer bei dir sein.“ André legte seinen Arm um sie – eine freundschaftliche Geste, die er manchmal in ihrer Kindheit gemacht hatte und die Oscar immer wohlgesinnter stimmte. Sie lehnte sich an ihn und fühlte sich so geborgen wie früher. Wenn das doch nur immer so bleiben würde! Auf ihn konnte sie immer zählen, sich auf ihn verlassen und war ihm dafür dankbar. André hielt ihre Hand sachte in der seinen und bekräftigte ihr damit seine Aussage. Oscar schaute zu ihm auf, ihre Blicke trafen sich und sie musste an vorgestern denken. Diesmal verspürte sie keine Wut in sich aufsteigen, diesmal fühlte sie sich in dem sanften Grün seiner Augen irgendwie... gefesselt? Gebannt?
 

Auf jeden Fall verübten sie eine magische Anziehungskraft, verursachten in ihr ein heftiges Herzklopfen und ließ sie alles um sich herum nicht mehr wahrnehmen. Kaum merklich, und vielleicht sich selbst nicht bewusst, reckte sie ihren Hals empor, näherte sich seinem Gesicht mit dem ihren und kaum das André sich versah, berührten ihre Lippen schon hauchzart die seine...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  dana140
2019-07-08T01:55:08+00:00 08.07.2019 03:55
hola
wooo me muero que lindo
Antwort von:  Saph_ira
11.07.2019 14:33
Hello dear dana, thank you very much
Von:  chrizzly
2018-03-07T16:58:08+00:00 07.03.2018 17:58
Das ist ja mal toll. Sehr schöne Idee und auch echt klasse geschrieben. Freu mich schon wenn es weiter geht. Liebste grüße
Antwort von:  Saph_ira
07.03.2018 17:59
Vielen lieben Dank, und es geht gleich weiter. ;-) :-)
Von:  luise_miller
2018-03-05T22:48:55+00:00 05.03.2018 23:48
Die Idee mit dem alternativen Beginn der A/O-Liebesbeziehung zu verschiedenen früheren Zeitpunkten finde ich genial und freue mich schon sehr auf die nächsten Kapitel. Ich bin aber ehrlich gesagt etwas skeptisch, ob das wirklich bei jeder Folge passt. RoV hat ja oft lange Handlungsstränge und gerade Oscar ist ja gefühlsmäßig nicht als kurzentschlossen bekannt. Kann mir zB nur schwer vorstellen, dass sie für von Fersen schwärmt und ein paar Stunden später in Andres Armen liegt. Aber an anderen Stellen kannst du sicher ein paar schöne Szenen entwickeln. Pass aber auf, dass es nicht zu platt wird, die Szene mit dem Dienstmädchen fand ich etwas untypisch für Andres sanften Charakter, dass er so unüberlegt Oscar ihren ersten Kuss verpasst. Du hast einen schönen Schreibstil und wunderbare Ideen, wenn du dir etwas Ruhe gönnst, die Szenerie und die Spannung zwischen den Charakteren sich langsam aufbauen zu lassen. Bitte mehr davon!
Antwort von:  Saph_ira
06.03.2018 20:19
Hallo und ein herzliches Dankeschön für deinen Kommentar. Ich gebe es zu, einige Kapitel waren für mich ein harter Nuss. Besonders an den Stellen, wo Oscar Gefühle zu von Fersen hatte. Wie du schon richtig geschrieben hast, man kann nicht an dieser Stelle mit einem Fingerschnipp Oscar in Andrés Arme treiben, dafür braucht Oscar viel zu viel Zeit. Aber es gibt immer einen Weg und ich hoffe, ich habe den richtigen gewählt. Die Szene mit dem Dienstmädchen und dass André Oscar so unverhofft einen Kuss verpasst, war schon bissl zu schnell, aber damals war er jung und nicht so vom Schicksal gebeult, sodass ich dachte, dass es zu ihm in der ersten Folge passen könnte. Er hat sich ja mit ihr am See geschlagen, also fand ich, dass er auch ihr auf ähnliche Weise auch ein Kuss verpassen könnte. Vielen lieben Dank noch einmal und ich werde deine Ratschläge gerne beherzigen. :-)
Von:  YngvartheViking86
2018-03-05T22:20:05+00:00 05.03.2018 23:20
Eine klasse Idee mit der Sammlung und zu jeder Folge etwas zu schreiben, dass sie zusammen kommen.
Da bin ich auf weitere Kapitel richtig gespannt, wie du das geschrieben hast ;)
LG Chris
Antwort von:  YngvartheViking86
06.03.2018 16:10
Ira, kannst du in der gruppe bitte durchgeben dass ich auf Facebook bis Freitag gesperrt bin?
Antwort von:  Saph_ira
06.03.2018 20:01
Vielen lieben Dank, Chris für deine Worte und ich bin auch gespannt, ob nächste Kapitel genauso gut gefallen werden :-)

PS.: Hab in der Gruppe bereits durchgegeben. ;-)


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