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Inselausflug

von

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Kapitel 20

Ventus lief aufgeregt über die Straße. Es war noch früh am Vormittag, aber er hatte sich auch früh mit Vanitas verabredet. Den Weg hatte er auch schnell gefunden, er war zum Glück nicht schwer zu merken gewesen. An der Haustür angekommen, drückte er auf die Klingel und lauschte dem Gong. Es dauerte nicht lange, da wurde die Tür geöffnet und Vanitas grinste ihn an.

„Hey.“, sagte der Schwarzhaarige und griff direkt nach seinem Arm, um ihn reinzuziehen. „Mein Vater bekommt nachher noch Besuch von einem Geschäftsfreund. Wir dürfen nicht so laut sein, hat er gesagt.“, verdrehte Vanitas die Augen. Ven nickte bloß.

Vanitas zog ihn schnell die Treppe hoch in sein Zimmer und drückte ihn die Couch. „Bleib sitzen.“ Dann eilte er zum Fenster und ließ die Rollläden hinunter. Anschließend schaltete er den Fernseher an und setzte sich ebenfalls auf das Sofa, ganz dicht neben Ven. „Wir gucken jetzt einen Horrorfilm.“, grinste er.

„Ok.“, sagte Ven bloß und schaute auf die Mattscheibe. Er erkannte den Film sofort. Es war einer von diesen, die in einer verlassenen Psychiatrie spielten und Geister die Gruppe quälten und in den Wahnsinn trieben, bis sie sie schließlich doch töteten. Diesen Film hatte Ven bestimmt schon fünfmal gesehen. Aber so wie Vanitas vor sich hin grinste und den Arm unauffällig hinter ihm über die Rückenlehne gelegt hatte, erwartete der Schwarzhaarige wohl, dass er sich fürchten und einen starken Arm brauchte, der ihn hielt. Ven lächelte in sich hinein.

 

Der Film war schon weit fortgeschritten und die Gruppe im Fernsehen, die schon deutlich geschrumpft war, flippte gerade aus, weil ein Geist dem Quotenmädchen eine Begrüßung in den Rücken geritzt hatte, ohne dass sie es bemerkt hatten. Der Film hatte eine gesunde Mischung aus Psycho und Jump-Scares.

Vanitas‘ Arm ruhte immer noch auf der Rückenlehne, völlig unbeachtet, aber er machte auch keine Anzeichen, dass er den Arm um den Blonden legen wollte. Ven hatte auch noch nicht einmal gezuckt, was auch nicht schwer war, wenn man den Film schon kannte und zudem Horrorfilme öfter schaute. Ven musste schmunzeln. Vanitas war schon hartnäckig und stur. Ab und an hatte Ven zu ihm rüber geschaut, aber er hatte den Blick nicht erwidert und nur auf den Fernseher gesehen.

Nach weiteren fünf Minuten erbarmte sich Ven und lehnte sich etwas in die Richtung des Schwarzhaarigen. Sofort rutschte der Arm von der Lehne auf seine Schultern und Vanitas zog ihn noch fester an seine Seite.

Als der Film seinen Höhepunkt erreichte, seufzte der Schwarzhaarige auf. „Das ist voll langweilig.“ Ven drehte sich verwundert zu ihm um. „Du hast den Film ausgesucht.“ Vanitas machte maulende Geräusche und sagte: „Ich dachte, du würdest Angst bekommen und ich müsste dich dann trösten.“ „Trösten?“, Ven konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „Ja.“, murrte er, „Und du müsstest dann aus Dankbarkeit mit mir rummachen.“ Ven zog belustigt eine Augenbraue hoch. „Müsste?“ „Klar.“, nickte der Schwarzhaarige, „Du wärst in meiner Schuld.“ Ven konnte nicht anders als zu grinsen. Das war eine Logik.

„Na, egal.“, tat Vanitas es dann ab, „Lass uns was zu trinken holen.“ Er stand auf und zog den Blonden an der Hand mit hoch. Sie gingen die Treppe hinunter und hörten Stimmen aus dem Wohnzimmer. Vanitas deutete ihm leise zu sein und flüsterte: „Wir müssen durch das Wohnzimmer, um in die Küche zu kommen. Mein Vater hat aber anscheinend einen Geschäftspartner da. Warte hier kurz.“

Also blieb Ven im Flur stehen und Vanitas ging ins Wohnzimmer. „Hallo.“, grüßte er sehr höflich. „Vanitas, du bist zu Hause?“, hörte Ven die Stimme von Vanitas‘ Vater. „Ja, ich habe Besuch da.“ „Echt?“, Vanitas‘ Vater klang nicht sehr begeistert, „Wen denn?“ Es gab eine kurze Pause. „Keiner von denen, die du denkst.“, Ven konnte das Augenrollen hören, trotzdem schien Vanitas versucht, nicht zu genervt zu klingen. Immerhin hatte er einen Geschäftsfreund da. „Er soll bitte auch hallo sagen.“ „Ich hab‘ extra gesagt, er soll im Flur warten, damit wir nicht zu sehr stören.“ „Jetzt kann er sich auch vorstellen.“

Ven stand im Flur wie ein verschrecktes Reh. Vanitas‘ Vater schien nicht begeistert, dass Vanitas einen Freund zu Besuch hatte. Ven hatte seine Freunde gestern ja gesehen, sie schienen etwas speziell zu sein. Der Schwarzhaarige erschien im Flur und verdrehte die Augen. Er nahm ihn an der Hand und zog ihn in das Wohnzimmer.

Wie erwartet war auch das Wohnzimmer riesig. Den Geschäftsfreund konnte Ven auf die schnelle nicht sehen, aber Vanitas‘ Vater sah er. „Guten Tag.“, sagte er leise. „Roxas? Bist du nicht eigentlich mit Sora befreundet?“ Bevor Ven etwas sagen konnte, antwortete der Schwarzhaarige: „Das ist Ventus, Roxas‘ Bruder.“ „Hast du dich endlich mal mit jemandem Vernünftigen angefreundet?“, kam es mehr rhetorisch.

Genervt griff Vanitas Ven wieder am Arm und wollte ihn in die Küche ziehen. „Ven?“, ertönte eine neue Stimme. Überrascht drehte er sich um und sah… seinen Vater. „Papa?“

Sein Vater kam zu ihm herüber und umarmte ihn kurz. „Ich dachte, du bist im Ausland.“, sagte Ven verwirrt. „Ich bin gestern wieder nach Hause gekommen und hatte noch einen Geschäftstermin mit Leon, offensichtlich. Da dachte ich, ich mache es nicht über Videokonferenz, sondern persönlich, dann kann ich dich gleich abholen.“ „Abholen?“, echote er.

Sein Vater war hier, um ihn abzuholen. Er würde heute wieder nach Hause fahren…



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